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Fanfiction

Lily und James - ihre Geschichte - Patroni

von Sternengreifer

-21-

Patroni






Kennt ihr das?
Ihr schreibt und schreibt und schreibt, und wenn ihr denkt, dass die Geschichte jetzt doch bald fertig sein mĂŒsste, schaut ihr zurĂŒck und merkt ihr, dass ihr noch nicht die HĂ€lfte vom Anfang erreicht habt. So geht es mir gerade. Ich merke, dass ich noch so viel zu erzĂ€hlen habe, alles mögliche erwĂ€hnen möchte und ich habe schon dieses merkwĂŒrdige Kribbeln im Bauch, als wĂŒrden tausend Ameisen Samba darin tanzen, wenn ich nur daran denke! Das ist irgendwie aufregend. Normalerweise gehöre ich zu den Menschen, die ziemlich planlos und völlig enthusiastisch mit etwas anfangen, nur um es dann spĂ€ter komplett aus den Augen zu verlieren und fĂŒr immer in den KĂŒhlschrank zu legen, wo es dann langsam aber sicher vor sich hin gammelt ^^
Aber bei diesem Projekt ist es irgendwie anders. Ich bin richtig glĂŒcklich darĂŒber, dass noch so viel vor mir liegt und kann es nicht erwarten, mich drauf loszustĂŒrzen (auch wenn das ‘losstĂŒrzen‘ bei mir immer etwas langsamer vonstatten geht, als bei anderen Leuten, wenn ihr es so definieren wĂŒrdet, wie eine Schildkröte es tun wĂŒrde, kommt’s hin (+/- 42)*hust*)

Okay, ich bin verrĂŒckt. Lassen wir das Psyschogelaber. Es musste einfach mal raus ^^ Okay. *imaginĂ€ren Punkt auf der Liste ab hak* Weiter in der Tagesordnung:
Zu spĂ€t dran. Ich weiß. *ab hak*
Danke an alle lieben Kommischreiber da draußen, diesmal insbesondere:

@LittleMissCullen
Frag mich nicht, wieso ich so lang brauch -.- Es ist irgendwie total bescheuert, ich hab zwar fast jeden Tag etwas geschrieben, aber irgendwie... *seufz* Ich glaube, der Schreibblockade hats bei mir einfach wahnsinnig gut gefallen :-( Allerdings bin ich guter Dinge, dass es besser wird xD
*Hoff*
Naja, wie dem auch sei ^^ ich soll dir vom Kommibutton nen schönen Gruß geben. Ich glaube, er mag dich :-)
lg :D
@mama2009
Schön, dass dir die Idee und das Kapitel gefÀllt!
Ich mag diese gemalten Sachen auch viel lieber, als irgendwelche xbeliebigen Jungs und MĂ€dels, ich meine, bei den Zeichnungen hat jemand einfach an JKR's Figuren gedacht und deshalb haben sich fĂŒr mich einfach mehr... Persönlichkeit ^^
Hab mich wirklich sehr ĂŒber deinen Kommentar gefreut *grins*
Ich hab Mr. Evans auch sehr gern ^^ Und Magda... sie ist einfach... so sehr.. Magda ^^
Ich geb mein Bestes ;-)
@_GMine_
Richtig so? ^^ Macht mir auch nix aus, deinen Nick ganz abzutippen, aber lieb von dir ^^
Jaah, ich mag Zeichnungen von den beiden einfach viel lieber :-) Sie zerstören meiner Meinung nach auch nicht irgendwie die Fantasie, sondern lassen immer noch Platz fĂŒr die eigenen Vorstellungen :-)
Freut mich sehr, dass dir das Chap gefallen hat *lÀchel*
Vielen Dank fĂŒr deinen lieben Kommentar :D
@Mrs.Black
Wenn Sirius mit von der Partie gewesen wĂ€re, hĂ€tte James sich bestimmt nicht zurĂŒckhalten können ^^ DafĂŒr hat er sich wenigstens an ihrem geliebten Ripper gerĂ€cht *fiesgrins* ^^ Befriedigt vielleicht nicht alle RachegefĂŒhle, aber immerhin besser, als die Alternative, die da wĂ€re, dass Lily ihm den Kopf abflucht :D
Hmm... wer weiß ^^ Gut erkannt ^^
Danke fĂŒr dein Kommi ^-^
@kristin the darkangel
Willkommen xD
Oh *rotwerd*
Vielen, vielen Dank fĂŒr dein liebes Kommi :D
Hab mich wirklich sehr gefreut.
Schön, dass dir die FF gefÀllt.
Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich James Eltern nicht genauer beschrieben habe... ich glaube, ich wÀre hinterher viel trauriger gewesen, wenn ich sie sterben gelassen hÀtte...
Danke nochmal ! *wink*
@MIR
Du warst im Urlaub? Wo denn, wenn ich fragen darf ^^
Hmpf.. ich bin dieses Jahr nicht weggekommen -.- Naja, hatte ein paar sonnige Tage auf Balkonien xD
Zum Thema Ripper, Zuerst wollte ich ihr auch einen anderen Hund mit auf den Weg geben, aber dann ist mir eingefallen, dass es doch möglich wĂ€re, das Ripper damals schon auf der Welt gewesen war, kleine Köter werden nĂ€mlich Ă€lter als die großen und bei guter Pflege (und man kann Magda vieles unterstellen, aber nicht, dass sie ihre Hunde nicht anstĂ€ndig behandelt hat) können die kleinen Biester gut und gerne mal ĂŒber zwanzig werden und Ripper ist ja schon ziemlich alt im dritten Band, deshalb nimmt sie ihn/sie *ich vergess immer ob mĂ€nnlein oder weiblein* ja auch als einzigen Hund ĂŒberall hin mit :-) (sorry, ich mag kleine, fiese Hunde nicht ^^ Große liebe ich hingegen *meine Cleo umarm*)
Könnte natĂŒrlich sein, dass ich mich gewaltig irre, aber naja, ich fands halt passend^^
Ich habe vollstes VerstĂ€ndnis fĂŒr den armen Sirius ^^ Pickel sind wirklich was schlimmen *lach*
Freut mich jedenfalls, dass dir das Kapitel gefallen hat :D
Vielen Dank fĂŒrs Kommi ^^


Meine Wenigkeit war mehr als erfreut!* ab hak*
Ihr seid toll und hĂ€ttet einen Schreiberling verdient, der regelmĂ€ĂŸiger updatet *chrm chrm*
*Schleimerei und selbstkritischer Kommentar - ab hak*

So. *Liste zerknÀul*
Was soll ich noch sagen, schreiben, außer:
Viel Spaß beim Lesen :-)

Achja, Bildchen gefÀllig?
Klick







*




~ Lily ~



Keuchend rannte ich, so schnell der bauschende, schwarze Umhang es zuließ, durch einen der unzĂ€hligen GĂ€nge des Schlosses in Richtung des Verwandlungskorridors im vierten Stock, wĂ€hrend ich meine zum Bersten gefĂŒllte Schultasche mit beiden HĂ€nden fest umklammert hielt.

Blöde Rumtreiber

Warum mussten diese Kindsköpfe gestern Abend auch unbedingt eine ‘Krone-Willkommen zurĂŒck-Party’ veranstalten?
Und vor allem: Warum bei Merlins schlabberigsten Feinrippunterhemd, musste ich mich auch noch von James dazu ĂŒberreden lassen, mitzufeiern?
Ich seufzte. Weil ich ihm nicht widerstehen konnte, wenn er mich so durchdringend ansah.
Verdammter Dackelblick.
Tja. Und jetzt hatte ich den Salat. Verschlafen und viel zu spÀt dran.

Blöder Haferbrei

Warum musste mir das sĂŒĂŸe, klebrige Zeug beim FrĂŒhstĂŒck auch ĂŒber meine Uniform laufen und auf ihr einen unansehnlichen, hellgrauen Fleck hinterlassen, der sich wie ein leuchtend bunter Funkenschauer von dem schwarzen Stoff abhob?

Vielleicht wĂ€re ich trotz allem noch pĂŒnktlich gewesen, hĂ€tte ich es in meiner Ungeduld, das Malheur zu beseitigen, nicht noch geschafft, mir mit meinem Zauberstab ein untertellergroßes Loch in den Stoff zu brennen.

Ich unterdrĂŒckte ein Knurren.

Und jetzt wechselten diese verdammten Treppen auch noch zum dritten Mal die Richtung!

Kein Wunder also, dass ich fast eine viertel Stunde zu spÀt und mit völlig zerzausten Haaren, die James' Frisur Konkurrenz gemacht hÀtten, vor dem Verwandlungsklassenzimmer stand und zaghaft anklopfte.

Kaum, dass meine Hand die massive HolztĂŒr gestreift hatte, sprang diese auch schon von selbst auf und ich sah mich einer schmallippigen McGonagall gegenĂŒber, die mich Ă€rgerlich musterte.
“Schön, dass Sie uns auch noch mit ihrer Anwesenheit beehren, Miss Evans.”

Ich spĂŒrte, wie mir das Blut in den Kopf schoss und setzte eine schuldbewusste Miene auf.
“Entschuldigen Sie, Professor. Ich habe verschlafen.”

McGonagall durchbohrte mich mit einem ihrer berĂŒhmt berĂŒchtigten strengen Blicke.
Sie kam wohl zu dem Entschluss, dass ich ihr nichts vormachte und deutete mit einer ausladenden Geste auf meinen Platz.
“Nun gut. Setzen Sie sich.”
Dann wandte sie sich wieder der Klasse zu.
“Wie ich eben schon sagte -”

Als ich neben Alice, die mir munter zuzwinkerte, Platz nahm, fingen James und Sirius, die eine Reihe vor uns saßen, empört an, leise zu tuscheln.

“Uns hĂ€tte sie dafĂŒr die Hölle heiß gezaubert-”, meinte Sirius, zog entrĂŒstet die Nase kraus und legte unauffĂ€llig eine Karte auf einen der beachtlichen Stapel, die er und James unter ihrer Bank aufgebaut hatten.

“Und mindestens zwanzig Punkte abgezogen!”, flĂŒsterte James trocken zurĂŒck und legte die Stirn konzentriert in Falten, wĂ€hrend er hektisch versuchte, seine Zauberschnippschnappkarte, die bereits kleine, rotglĂŒhende Funken sprĂŒhte, auf den richtigen Stapel zu legen, ohne sich dabei die Hand zu versengen.

“Was hat Evans, was wir nicht haben? Wir sind charmant, sehen gut aus
 Das ist unfair!” Sirius nahm sich die nĂ€chste Karte vor, fuchtelte theatralisch damit herum und klang dabei immer aufgebrachter.

“Keine Ahnung Tatze, vielleicht liegt’s-”
Doch woran es seiner Meinung nach lag, erfuhr ich nie, denn im selben Moment wurde James’ leises Zischeln von einem ohrenbetĂ€ubenden Knall ĂŒbertönt.
Sirius, der reichlich bedeppert drein sah, hatte die hochexplosive Karte eine Sekunde zu lange gehalten und hielt nun nur noch ein kĂŒmmerliches HĂ€ufchen Asche in der rußgeschwĂ€rzten Hand.

In der Klasse herrschte kurz atemlose Stille, bevor wir alle in schallendes GelĂ€chter ausbrachen, was nach und nach den ganzen Raum ausfĂŒllte.

“Potter, Black, Sie haben sich Ihre Frage durch diese kleine Vorstellung Ihres mehr als fragwĂŒrdigen Verhaltens soeben selbst beantwortet. Zwanzig Punkte Abzug fĂŒr Gryffindor. Wenn Sie nun so freundlich wĂ€ren, sĂ€mtliches entzĂŒndliches Material zu entfernen und den Mund zu halten.”, unterbrach McGonagall die beiden barsch.

Die zwei Rumtreiber sahen sie gekrÀnkt an, waren aber so klug, ihr nicht zu widersprechen.

“Das gilt auch fĂŒr den Rest der Klasse. Ich wĂŒrde gerne mit dem Unterricht fortfahren.”, sie hielt einen Moment lang inne, warf uns einen eisigen Blick zu, strich sich ĂŒber das streng zurĂŒck gebundene Haar und fuhr dann fort: “Wie Sie wohl alle wissen werden, finden in knapp einem Monat Ihre AbschlussprĂŒfungen statt. Ich muss natĂŒrlich nicht besonders betonen, dass Ihre UTZe von enormer Wichtigkeit sind und ĂŒber Ihre berufliche Laufbahn entscheiden werden.
Sie werden wohl kaum einen Ausbildungsplatz finden, bei dem nicht mindestens zwei bestandene UTZe erforderlich sind.
SelbstverstĂ€ndlich ĂŒbersteigen sie den Schwierigkeitsgrad Ihrer ZauberergradprĂŒfungen erheblich.”
Sie machte eine Pause und ließ ihren Blick durch die Reihen schweifen, als wollte sie ĂŒberprĂŒfen, ob die Bedeutung ihrer Worte auch jeden von uns erreicht hatte.

Plötzlich wirkte sie nicht mehr ganz so streng.

“Ich bin mir allerdings sicher, dass jeder von Ihnen”, an dieser Stelle seufzte Peter unglĂ€ubig auf.
“Ja, auch Sie, Pettigrew, wenn Sie sich etwas anstrengen wĂŒrden!”, bellte sie ihn an und fuhr dann etwas ruhiger fort: “Dass Jeder von Ihnen, mit etwas MĂŒhe, zumindest die PrĂŒfungen in Verwandlung mit einem ‘Annehmbar’ bestehen kann. Und ich bin mir sicher, dass Sie das auch erreichen werden.”, sie beendete ihren Vortrag und sah uns durch ihre BrillenglĂ€ser streng, aber auch etwas aufmunternd an.

“Gut, das wĂ€re also geklĂ€rt.”, sie lĂ€chelte zufrieden. “ Packen Sie sĂ€mtlichen Krimskrams von den BĂ€nken und holen Sie die BĂŒcher raus, Seite zweihundertvierzig, Abschnitt eins. MacDonald, lesen Sie vor!”

Allgemeines, enttĂ€uschtes Stöhnen folgte, als wir unsere ZauberstĂ€be wegpackten und die BĂŒcher aus unseren Taschen kramten und verstummte erst, als Mary mit monotoner Stimme anfing, den Abschnitt herunterzurattern.

Der Rest der Doppelstunde wurde vom monotonen Kratzen der Federn und dem leisen Rascheln des Pergamentes begleitet, wĂ€hrend wir unter McGonagalls strengen Augen mit dem sieben Zoll Aufsatz ĂŒber Gamps Gesetze der sekundĂ€ren Verwandlungsfaktoren beginnen sollten, und alle waren erleichtert, als sie die Stunde endlich beendete und die meisten in einem heillosen Durcheinander aus dem Raum stĂŒrmen konnten.

Ich gĂ€hnte laut auf, als ich meine Sachen zusammenklaubte, ließ meine Adlerfeder und das ordentlich zusammengefaltete Pergament in meiner UmhĂ€ngetasche verschwinden und verließ als eine der Letzen die Klasse.
Im Gang vor dem Klassenzimmer standen bereits die Rumtreiber und warteten auf mich.

Sirius deutete auf meine Haare und rief mir spöttisch zu: “Na Lily, du hast dich wohl von James inspirieren lassen, was?”

Ich quittierte das Ganze mit einem schelmischen Grinsen und deutete auf seine rechte Hand.
“Und du hast da was!”
Beleidigt versuchte er, die immer noch angeschwĂ€rzte Hand hinter seinem RĂŒcken zu verbergen.

James setzte sein typisches Pottergrinsen auf, zog mich kurz an sich und flĂŒsterte:
“Ich stehe jedenfalls auf deine Hexenhaare!”
“Na klar!”, ich verdrehte die Augen, befreite mich mit einer flinken Bewegung aus seiner Umarmung und versuchte, meine widerspenstigen Locken glattzustreichen.

“Erst McGonagall mit ihrer glĂ€nzenden Laune und dann auch noch die Freundin meines besten Freundes. James, sag doch auch mal was!”, quengelte Sirius wĂ€hrenddessen laut und zog einen Flunsch, als sein bester Freund ihm keine Beachtung schenkte, sondern mir lieber eine rote StrĂ€hne hinter mein Ohr klemmte.
Irgendetwas Unfreundliches, von wegen “holt euch doch ein Zimmer” vor sich hin grummelnd, steckte er die HĂ€nde in die Taschen seines schwarzen Hogwartsumhangs und schwieg beleidigt.

James' Grinsen wurde noch breiter, falls das ĂŒberhaupt möglich war, und er griff nach meiner Hand.
Zusammen schlenderten wir hinter Remus und Peter her, die in ein GesprĂ€ch ĂŒber den Zauberkunstaufsatz, den wir Professor Flitwick heute abgeben sollten, vertieft waren, neben einem immer noch schmollenden Sirius.

“Komm schon, Evans, es schadet deinem Ruf als strebsamste SchĂŒlerin des gesamten siebten Jahrgangs, gleich zweimal zu spĂ€t zu kommen.”
Sofort gewann meine schlechte Laune Oberhand:
“Wer hat mich den gestern Abend zu einer hirnrissigen Party mit viel zu viel Butterbier ĂŒberredet?”, gab ich beißend zurĂŒck.

“Und wer hat zugesagt und sich mir hinterher um den Hals geworfen und gemeint, das sei eine ‘wirklich tolle Idee gewesen‘?”, konterte James und fuhr sich belustigt durch die Haare, als er bemerkte, dass ich scharlachrot angelaufen war.

Schweigend wichen wir einer Gruppe von ViertklĂ€sslern aus, die penetrant nach Benzin stanken, gelbgrĂŒne Spritzer auf den UmhĂ€ngen hatten und sehr missmutig aus der WĂ€sche schauten.
“Bubotubler.”, meinte Sirius altklug und rĂŒmpfte angeekelt die Nase. “Sprout findet wirklich jedes Jahr neue Opfer fĂŒr diese Drecksarbeit
”

Als wir eine breite Steintreppe hinuntergingen - die Trickstufe, die sich hier verbarg, beachteten wir schon gar nicht mehr - seufzte Peter plötzlich laut auf und murmelte traurig: “Keine Ahnung, wie ich die AbschlussprĂŒfungen schaffen soll. Ich verbringe jede freie Minute in der Bibliothek, aber ich kapier nicht einmal diesen Transfigurationszauber, und das ist Stoff aus der sechsten Klasse! Ich falle mit Garantie ĂŒberall durch
 Ich versteh nicht, warum mich McGonagall nicht einfach aus ihrem Kurs wirft
”

“Quatsch Wurmschwanz -“, widersprach Sirius heftig und ĂŒbersprang hinter uns hastig die letzte Stufe, als sich die Treppe mit einem dumpfen Grollen in Bewegung setzte und begann, die Richtung zu wechseln.
“Wir helfen dir wieder, einer fĂŒr alle und alle fĂŒr einen, schon vergessen?”, meinte James energisch.
“Du hast die ZAGs schließlich auch gepackt-”, sagte Remus und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
“Du schaffst das schon.”, pflichtete ich ihnen bei und lĂ€chelte Peter aufmunternd zu, wĂ€hrend James den Wandteppich zur Seite schob, hinter dem sich eine AbkĂŒrzung zu den Klassenzimmern fĂŒr Verteidigung gegen die dunklen KĂŒnste verbarg, und mir galant den Vortritt ließ.

Peter schien zwar immer noch etwas geknickt, als wir endlich vor unserem Klassenzimmer standen und auf Professor Cyprian warteten, der uns in diesem Jahr unterrichtete, wirkte aber immerhin ein wenig zuversichtlicher.

Die Slytherins, mit denen wir dieses Fach hatten, lehnten bereits im Gang und beendeten ihre GesprÀche sofort, als sie uns Gryffindors bemerkten.
Man hÀtte die Luft wohl mit dem Zauberstab durchtrennen können, so stark war die Spannung zwischen den beiden Parteien.

Mulciber, Avery und Wilkes steckten die Köpfe zusammen und warfen uns, insbesondere mir, hÀmische Blicke zu.
Doch die Rumtreiber schauten sie so lange nicht minder grimmig an, bis sie von selbst wegsahen.

Severus lehnte ein StĂŒck neben ihnen allein an der grauen Steinmauer, die schwarzen Haare fielen ihm wie ein dunkler Schleier vor das blĂ€ssliche Gesicht.
‘Vergangenheit, Lily, Vergangenheit.’, ermahnte ich mich selbst und doch ertappte ich mich immer wieder, wie ich ihn heimlich musterte.
James sah ebenfalls in seine Richtung, runzelte verÀrgert die Stirn und forderte meine Aufmerksamkeit, indem er ein belangloses GesprÀch anfing.

Wie dem auch sei, mit fĂŒnf Minuten VerspĂ€tung schlenderte der ziemlich große und dĂŒrre Cyprian schließlich pfeifend an uns vorbei, schloss die TĂŒr mit einem Tippen seines Zauberstabes auf und betrat hinter uns den Klassensaal.

Als wir alle saßen, stellte er sich hinter sein Pult, wobei er sich mal wieder fast den Kopf an dem leeren KĂ€fig stieß, der ĂŒber der Tafel hing.

SchĂŒtzend legte er seine Hand auf die Halbglatze und schaute uns aus seinen rechteckigen BrillenglĂ€sern mit diesem speziellen Lehrerblick herausfordernd an.

“Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, habe ich erstmal eine Nachricht zu verkĂŒnden.”, er legte eine dramatische Pause ein und zupfte die weiten Ärmeln seines langen, dunkelgrĂŒnen Umhangs zurecht.
“So wie es aussieht, werden sie meine letzte Abschlussklasse sein.”

Überraschtes Gemurmel breitete sich wie ein Lauffeuer aus.
Ich sah James mit hochgezogenen Augenbrauen an. Der zuckte nur mit den Schultern und meinte: “Als ob ein Fluch auf dem Posten liegen wĂŒrde.”
Ich warf ihm nur einen unglÀubigen Blick zu, konnte aber nicht umhin, ihm in Gedanken ein wenig zuzustimmen.
Es war wie verhext. Bisher hatte es in diesem Fach noch kein Lehrer lÀnger als ein Jahr ausgehalten.

Cyprian hob einen sehr langen, sehr dĂŒnnen Zeigefinger und bat mit seiner tiefen Stimme um Ruhe.

“Nach den Sommerferien werde ich eine Exkursion in die Alpen unternehmen, um endlich meinen Bericht ĂŒber die Ă€ußerst seltene Art der dort angesiedelten Bergtrolle zu schreiben, die zwar fast ein Zehntel dĂŒmmer als ihre Artgenossen sind, aber dafĂŒr umso gewalttĂ€tiger und grĂ¶ĂŸer werden.
Bisher hat es noch kein Zauberer lĂ€nger als zwei ein Drittel Tage bei ihnen ausgehalten, nicht zuletzt wegen des bestialischen Gestanks, der an alte Socken, faule Eier und verdorbenen Blumenkohl erinnert und an ihnen haftet wie eine zweite Haut.”, seine Augen funkelten.

“Das ist meine Chance, endlich in der außergewöhnlichen Liga der Defensivhexenmeister aufgenommen zu werden, was, wie Sie wissen, schon seit Jahren mein Ziel ist und immer wieder von einem gewissen Gulliver Oldridge”, sein Gesicht nahm bei diesem Namen einen ĂŒblen Rotton an, auf den selbst Vernon stolz gewesen wĂ€re, “verhindert wurde. Aber jetzt können sie mich nicht mehr ablehnen!”, triumphierend schaute er in die Runde, als erwarte er, dass wir ihm lautstark widersprechen wĂŒrden.

“Nun denn, so viel dazu.
Da dies mein letztes Jahr sein wird, habe ich mir das Ziel gesetzt, Sie alle durch die UTZ-PrĂŒfung zu bringen.”, er machte eine Kunstpause und schaute dem ein oder anderen SchĂŒler kurz in die Augen.
“Ein erschwingliches Ziel, da ich keinen Zweifel an Ihren FĂ€higkeiten habe.”

Er sah nun abwechselnd Peter und einen blonden Slytherin an.
“Auch wenn diese bei dem ein oder anderen unter einer dicken Schicht Unsicherheit und Selbstzweifel vergraben liegen.
Das letzte Thema, das wir in diesem Schuljahr behandeln werden, wird mit hundertprozentiger Sicherheit zumindest im theoretischen Teil abgefragt werden und ich wage zu behaupten, dass Sie von diesem Zauber auch außerschulisch profitieren werden. Und Sie kennen mein Motto: Man lernt nicht fĂŒr die Schule -“ er machte eine Pause und wir ergĂ€nzten mit leiernder Stimme: “Sondern fĂŒrs Leben.“ Zufrieden lĂ€chelte er.
“Und unter uns gesagt, ein krĂ€ftiger, gestaltlicher Patronus ist bei den meisten PrĂŒfern schon der halbe Zaubertrank, wenn Sie verstehen, was ich meine.” Er zwinkerte uns zu und beinahe augenblicklich brach lautes, aufgeregtes Getuschel aus.

Auf den Patronus-Zauber waren wir alle schon sehr gespannt, die meisten tippten bereits ungeduldig auf ihren ZauberstĂ€ben herum, bereit, sich sofort auf den erstbesten Dementor zu stĂŒrzen, der das Pech hatte, dieses Klassenzimmer zu betreten.

Sirius, der in der Bankreihe vor uns saß, lehnte sich auf seinem Stuhl zurĂŒck, warf die dunklen StrĂ€hnen, die ihm wie immer elegant ins Gesicht fielen, lĂ€ssig aus der Stirn und grinste James breit an.
Er schien die hoffnungsvollen Blicke, die ihm meine ehemalige Banknachbarin, die etwas fĂŒlligere Daphne Cole, die wie ein Wasserfall tratschen konnte, zuwarf, entweder nicht zu bemerken oder er ignorierte sie gekonnt.
James hatte sie vor drei Monaten gefragt, ob sie nicht mit ihm den Platz wechseln wollte und als sie hörte, wer neben ihr sitzen sollte, hatte sie ohne zu Zögern zugestimmt.

Cyprian fuhr, als sich die erste Aufregung gelegt hatte, indessen ruhig fort:
“Der Patronus-Zauber wird, wie Sie vielleicht schon wissen werden, durch die Kraft einer starken, glĂŒcklichen Erinnerung erzeugt. Da es aber gerade in Furcht erregenden Situationen schwer fĂ€llt, sich ganz auf ein frĂŒheres GlĂŒcksgefĂŒhl zu konzentrieren, ist er sehr schwierig durchzufĂŒhren und nicht umsonst auf UTZ-Niveau, wobei er zwar nur schriftlich abgefragt wird, man ihn im praktischen Teil aber als freiwillige ZusatzprĂŒfung absolvieren kann.
Den meisten von Ihnen wird es nicht auf Anhieb gelingen, dem Patronus eine richtige Gestalt zu verschaffen, das erfordert viel Übung und starke Konzentration.
Steht zu wenig von der positiven Kraft hinter dem Zauberspruch, so entsteigt dem Zauberstab höchstens ein gestaltloser, leuchtender Nebel, der sich zwar vorĂŒbergehend schĂŒtzend vor die Bedrohung stellen kann, allerdings gegen höchstens einen Angreifer ankommt und sich nach kurzer Zeit wieder auflöst.
Dieser Nebel wird allerdings unser erster Etappensieg in dieser Doppelstunde sein. Wenn Sie alle dazu in der Lage sind, können wir uns den nĂ€chsten Schritt vornehmen und den Ernstfall so gut es geht nachstellen. Aber dazu spĂ€ter mehr.”, meinte er, als wieder lautstarkes Gemurmel ausbrach.

“Wer von ihnen kann mir sagen, vor welchen Kreaturen man sich mit dem Patronus schĂŒtzen kann?”
Mein Finger schoss wie von selbst in die Höhe. Cyprian nickte mir grinsend zu.
“Vor Dementoren und Lethifoldangriffen, Sir.”, sagte ich wie aus der Pistole geschossen.

“Korrekt, Miss Evans, auch wenn Lethifoldangriffe in unseren Breitengraden Ă€ußerst selten sind.
FĂŒnf Punkte fĂŒr Gryffindor. Und wer weiß, wie die Zauberformel lautet?”
Ein dutzend HĂ€nde hob sich.
“Mr. Bole?”
“Expecto Patronum, Professor.”
“Richtig, fĂŒnf Punkte fĂŒr Slytherin.” Professor Cyprian lĂ€chelte in die Runde und erklĂ€rte, dass wir uns erst einmal nur ‘TrockenĂŒbungen’ vornehmen wĂŒrde, bis jeder den Dreh raus und die richtige Erinnerung gefunden hatte.

Danach forderte er uns auf, kurz nachzudenken und unseren Kopf nach unserer glĂŒcklichsten Erinnerung zu durchforsten.
“ Wenn Sie sich entschieden haben, mĂŒssen Sie versuchen, diesen Moment noch einmal zu durchleben. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf die Freude und das GlĂŒck, spĂŒren Sie es in jedem ihrer Gedanken und lassen Sie sich voll darauf ein.”

James griff unauffÀllig nach meiner Hand und sah mich einmal durchdringend an, als versuche er, sich mein Gesicht einzuprÀgen

Danach schloss er die Augen und lÀchelte selig, wÀhrend Cyprian weitersprach.

Auch die anderen saßen mit mehr oder weniger konzentrierten Mienen auf ihren PlĂ€tzen und versuchten, in den Tiefen ihres Kopfes eine passende Erinnerung hervorzukramen.
Nur die Gruppe um Mulciber schien auf diesen Zauber keinen sehr großen Wert zu legen. Sie hatten wieder die Köpfe zusammengesteckt und fingen sich den ein oder anderen missbilligenden Blick von Cyprian ein.

Ich runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.

Der schönste Moment in meinem Leben


Das erste, was mir in den Sinn kam, war das Bild eines Mannes, der sich in unserem Wohnzimmer angeregt mit mir und meinen Eltern unterhielt, die ihn beide fassungslos anstarrten.

An sich war vielleicht nichts besonderes an dieser Szene zu erkennen, sah man mal von der ungewöhnlichen Kleidung des Mannes, bestehend aus einem schwarzen Jackett ĂŒber einem geblĂŒmten Hawaiihemd und einer rot karierten Hose mit Schottenmuster und der Tatsache, dass dies der wohl bedeutendste Moment in meinem Leben war, ab.

Als ich Severus zum ersten Mal begegnet war, das war einen Monat bevor ein Mann mit Hawaiihemd und Schottenmuster-Hose vor unserer HaustĂŒre stand, hatte ich ihm nichts von dem geglaubt, was er behauptete zu sein. Meine Zweifel an seiner ZurechnungsfĂ€higkeit hatten sich verstĂ€rkt, als er mir preisgab, was ich angeblich war.

Eine Hexe, ha! Auch wenn ich ein zehn ein Viertel-jĂ€hriges MĂ€dchen mit einer blĂŒhenden Fantasie gewesen war, Hexen und Zauberer gab es genau so wenig wie den Weihnachtsmann oder die Zahnfee. Also wirklich, das wusste doch jedes Kind.
Und selbst wenn es anders sein sollte, es war zu unglaublich, zu besonders und viel zu unwahrscheinlich.
Die Zauberwelt, das klang nach einem MĂ€rchen, einer Legende, aber ganz sicher nicht nach meinem Leben!

Kein Wunder also, dass ich diesem ungehobelten Jungen den RĂŒcken zukehrte und ihn, genau wie meine große Schwester, als einen Idioten abstempelte, der einen Vogel hatte und mit dem ich ganz bestimmt nie wieder etwas zu tun haben wollte.

Doch als ich nach dem Abendessen allein in meinem Zimmer gesessen hatte, hatte ich noch lange ĂŒber seine Worte nachgedacht.
Ich wusste noch genau, dass mir auch Tunias gierige Frage die ganze Zeit durch den Kopf geschwirrt war.

“Wie machst du das?”

Ich hatte keine Ahnung, wie genau ich es machte, es passierte einfach.

Es gehörte nun mal zu mir, genau wie meine roten Haare oder die Angewohnheit, mit meinen dreckigen Schuhen durch das ganze Haus zu marschieren.

Oder, dass ich, obwohl ich fast zwei Köpfe kleiner war als Tunia, mĂŒhelos an die Keksdose heran kam, die auf dem obersten Regal stand, wĂ€hrend meine Schwester sich noch so recken und strecken konnte und sie nicht einmal mit den Fingerspitzen streifte.

Es war einfach meine besondere FĂ€higkeit.

Andere Kinder konnten hervorragend rechnen oder malen, ich konnte eben die Luft heiß werden lassen, wenn ich sehr, sehr wĂŒtend war und von der Schaukel springen, um wie eine TrapezkĂŒnstlerin durch die Luft zu schweben, ohne dabei unsanft auf den Boden zu prallen, wie die meisten meiner Klassenkameraden.

Danach hatte ich mir ein paar Minuten lang vorgestellt, wie ich wohl mit einem vermoderten Hexenrock und einem großen Spitzhut aussehen wĂŒrde, ich hatte mit imaginĂ€ren Blitzen, die aus meinen HĂ€nden geschossen kamen in meiner Fantasie alle möglichen Dinge verhext und Petunia und mir schließlich einen eigenen Freizeitpark in unseren Garten gezaubert, in den der doofe Tom Davids aus meiner Klasse nicht einmal seinen kleinen Zeh hinein setzen durfte.
Kurz darauf hatte ich beschlossen, mich noch einmal mit diesem Snape-Jungen zu unterhalten, selbstverstĂ€ndlich nur, weil ich noch einmal nachhaken wollte, wie genau das mit dem Zaubern funktionierte und natĂŒrlich nicht, weil ich kurz und dran war, ihm seine Geschichte abzukaufen.

Einen Monat spĂ€ter waren auch meine letzten Bedenken beseitigt worden und drei Monate spĂ€ter hatte ich tatsĂ€chlich mit meinem nagelneuen schwarzen Zaubererumhang und einem spitzen Hexenhut neben Severus, dessen blĂ€ssliches Gesicht ein ausgelassenes Grinsen zierte und der viel gelöster und glĂŒcklicher wirkte, als ich ihn je gesehen hatte, in der großen Halle gestanden und konnte mich gar nicht satt sehen an der verzauberten Decke und den Kerzen, die aussahen, als wĂŒrden sie an unsichtbaren Seilen ĂŒber den vier Haustischen hĂ€ngen.
Immer noch furchtbar aufgeregt und ein wenig fassungslos, dass das alles ausgerechnet mir, Lily Evans, passierte.

Der Anfang eines völlig neuen Lebens. Hogwarts.
Mein zweites Zuhause. Hier hatte ich so gut wie alles gefunden, auch wenn ich so manches entbehren musste. Freundschaft, Mut, Liebe


Mit einem LÀcheln öffnete ich die Augen.

James neben mir starrte mit verklÀrtem Gesichtsausdruck vor sich hin und schien gar nichts mehr richtig wahrzunehmen.

Sirius lehnte sich großspurig grinsend zurĂŒck und zwinkerte mir belustigt zu.

“Bei Merlin, den hat’s erwischt, Evans.”

Ich verkniff mir ein Schmunzeln, beugte mich nach vorne und versuchte, ihm krÀftig auf die Schulter zu schlagen.
Mit einem bellenden Lachen wich er mir aus und knallte fast mit seiner Banknachbarin zusammen, die ihm mit einem glĂŒhenden, fast schon unterwĂŒrfigen Blick zuwarf und nervös mit dem Fuß wippte.

Remus, der genau einen Platz hinter mir saß, ließ wĂ€hrenddessen ein lautes Seufzen hören und verzog unglĂŒcklich sein Gesicht. Verbissen runzelte er die Stirn und erweckte bei mir ganz und gar nicht den Eindruck, als hĂ€tte er seine glĂŒcklichste Erinnerung schon gefunden.

Peter, der neben ihm saß, hatte hingegen eine verzĂŒckte Miene aufgesetzt, den Mund halb geöffnet und strahlte fast schon, wĂ€hrend er konzentriert seine dunkelbraune Schreibfeder zwischen seinen Fingern zwirbelte.

Cyprian lÀchelte uns aufmunternd zu und bat wieder um Ruhe.

FĂŒr den Rest der Stunde sollten wir den Zauber ĂŒben, damit wir alle zumindest einen leichten Nebel hinbekommen konnten.

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes schoben sich die Tische und StĂŒhle von selbst an die WĂ€nde und wir verteilten uns im Raum.

Einen Augenblick spĂ€ter drangen ein dutzend ‘Expecto Patronus’-Rufe an mein Ohr und schallten von den dunklen Steinmauer wider.

James und Sirius schafften auf Anhieb ein paar leuchtende, silberne FÀden, die sich allerdings sofort wieder in Luft auflösten.
Zufrieden grinsend klatschten sie sich ab.

Auch ich schwang erwartungsvoll den Zauberstab, allerdings wirbelte nur ein wenig Luft auf.

Cyprian klatschte zweimal in die HĂ€nde.

“Potter, Black und Warrington, nehmen Sie jeweils fĂŒnf Punkte fĂŒr ihr Haus. Und fĂŒr die anderen gilt: Lassen Sie sich völlig auf Ihre Erinnerung ein. Na los, worauf warten Sie noch, weitermachen!”

Nach zwanzig Versuchen schaffte ich völlig entnervt zum ersten Mal mehr als nur durchsichtigen Nebel.
Irgendetwas Festes, Weißes stob aus meinem Zauberstab hervor, allerdings konnte man keine genaue Gestalt ausmachen, es war so, als wĂŒrde die Form fehlen, die es zusammenhielt.
Dementsprechend schnell löste sich das Ganze auch auf

Ich sah mich im Raum um. Auch meine MitschĂŒler schienen das ein oder andere Problem mit diesem Zauber zu haben.

Frank schlenkerte so heftig mit dem Zauberstab durch die Luft, dass er Alice am Arm erwischte und ihr sofort ein schillernd buntes Furunkel wuchs. Sie fluchte laut, warf ihrem Freund einen nicht gerade freundlichen Blick zu und zauberte es mit grimmiger Miene wieder weg.
Remus hatte es nicht einmal geschafft, Nebel hervor zu beschwören und schaute resigniert Peter zu, bei dem man sehr undeutlich ein kleineres Tier ausmachen konnte.

Frustriert blies ich mir eine wirre StrÀhne aus dem Gesicht, als Sirius plötzlich anfing, laut loszuprusten und mit James einen belustigten Blick wechselte.

Im gleichen Augenblick galloppierte elegant ein silbrig schimmernder Hirsch durch das Klassenzimmer, dicht gefolgt von einem strahlend weißen bĂ€renhaften Zottelhund.

“Ha! Ich hab dich wieder mal geschlagen, Tatze!”, rief James gedĂ€mpft aus und warf Sirius einen triumphierenden Blick zu

Wurmschwanz ließ einen aufgeregten Pfiff hören und Remus rang sich ein halbes LĂ€cheln ab.

“Komm schon, Moony! Denk an was glĂŒckliches!”, rief Sirius ihm zu, als sein Patronus verschwunden war. “Es ist gar nicht so schwer!”

“Denkst du!”, grummelte Remus undeutlich und fixierte einen Punkt an der Decke.

James, der sich von Cyprian ein dickes Lob und zehn Punkte einfing, kam hingegen auf mich zu und runzelte nachdenklich die Stirn.
Ich schenkte ihm ein mĂŒdes LĂ€cheln.
“Ich hoffe wirklich, dass ich so schnell keinen Dementoren begegne. Ich wĂ€re wohl ein ziemlich leichtes Opfer. Wie hast du das nur so schnell hingekriegt?”

“Sehr glĂŒckliche Erinnerung.”, er tippte sich an die SchlĂ€fe und strahlte mich an mit großen Augen an.

“Dachte ich von meiner auch
 Aber irgendwie fehlt das Entscheidende. Ich weiß ja auch nicht.”, seufzend lehnte ich mich an den Tisch, der hinter mir stand, und verschrĂ€nkte die Arme.

James setzte wieder seinen Denkerblick auf. Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger an den NasenrĂŒcken und zog die Augenbrauen leicht zusammen.
SĂŒĂŸ. Ich musste mir ein Kichern verkneifen.

“Ich glaube, was dir fehlt, ist ein bisschen Leichtigkeit. Du versuchst es zu verbissen. Geh doch einfach mal ein bisschen lockerer an die Sache ran!”, erklĂ€rte er zögerlich.

Ich wollte gerade etwas erwidern, als Cyprian wieder in die HĂ€nde klatschte.

“So! Gute Arbeit fĂŒr heute. Als Hausaufgabe ĂŒben Sie diesen Zauber fĂŒr die nĂ€chste Stunde. Ich möchte, dass ihn jeder von Ihnen so gut beherrscht, wie es eben geht. Sie sind entlassen, auf Wiedersehen.”, und mit einem Schlenker seines Zauberstabes stellten sich die BĂ€nke wieder zu ordentlichen Tischreihen auf.

WĂ€hrend ich eilig meine Sachen zusammenpackte, um nicht zu spĂ€t zum Mittagsessen zu kommen, starrte mich James, der seine ‘coole’ Drachenledertasche schon umgehĂ€ngt hatte, angestrengt an.

Dann hellte sich seine Miene plötzlich auf.
“Ich habe die perfekte Idee! Heute Abend ĂŒben wir einfach noch ein bisschen, aber vorher muss ich dir unbedingt etwas zeigen! Wir sehen uns!”, er drĂŒckte mir hastig einen Kuss auf die Stirn und verschwand mitten im GetĂŒmmel der SchĂŒler draußen auf dem Gang.

Verdattert sah ich ihm hinterher, den zerschlissenen Riemen meiner UmhÀngetasche in der Hand.

“Das mĂ€nnliche Geschlecht zu verstehen, stellt jede Hexe vor eine riesige Herausforderung. Mein Beileid, Miss Evans.”, meinte Cyprian, der an seinem Pult saß und ĂŒber einer Landkarte der Schweiz brĂŒtete und nicht einmal aufsah, weise.

“Danke Professor.”, meinte ich ironisch und verließ kopfschĂŒttelnd den Klassensaal.



*



Je weiter wir uns vom Schloss entfernten, desto ungeduldiger zog James an meiner Hand.

Es war ein sehr milder FrĂŒhlingsabend. Eine lauwarme Brise wog ĂŒber den sattgrĂŒnen Rasen und ließ den weit entfernte See, an dem sich, wie es schien, halb Hogwarts tummelte, kleine, schwarze Wellen schlagen.
Ein paar besonders mutige ZweitklĂ€sser, die sich ihrer Schuhe und StrĂŒmpfe entledigt hatten, standen bis zu den Knien im kalten Wasser und kitzelten eines der leuchtend roten Tentakel des Riesenkraken, der sich entspannt in UfernĂ€he rĂ€kelte und die ToaststĂŒckchen auffing, die ihm ein GrĂŒppchen lachender Hufflepuffs zuwarf.

Die Sonne hing tief ĂŒber den dunklen Wipfeln des Verbotenen Waldes und tauchte die Szenerie in ein warmes Goldorange, sodass es aussah, als hĂ€tte jemand einen großen Kessel Felix Felicis ĂŒber die LĂ€ndereien verschĂŒttet.

Ich wusste selbst nicht, wieso ich mich dazu hatte ĂŒberreden lassen.

‘Meine GĂŒte. Drei Wochen Flugzwangspause taten dem Jungen eindeutig nicht gut.’, dachte ich kopfschĂŒttelnd, als James' Druck auf meine Hand mit jedem Schritt energischer wurde und mich, als die ersten Torringe vor uns empor ragten, mehr und mehr das GefĂŒhl beschlich, dass James regelrecht mit sich kĂ€mpfte, um nicht einfach loszustĂŒrmen und sich auf den nĂ€chstbesten Besen zu stĂŒrzen.

FrĂŒher hĂ€tte ich ihn den Wassermenschen ausliefern können, wenn er es mal wieder gewagt hatte, mich zu fragen, ob ich ihm denn nicht mal bei seinen Privat-Flugstunden Gesellschaft leisten wollte.
Sein rĂŒhrseliger Gesichtsausdruck, den er dabei immer aufsetzte und den ich ĂŒber alles hasste, da ich ihn auf mich bezog und fĂŒr einen ziemlich platten Versuch hielt, seine Chancen bei mir zu steigern, machte das ganze auch nicht besser und lief meist darauf hinaus, dass ich ihm in einem unbĂ€ndigen Wutanfall zur Schnecke machte, er sein arrogantestes Pottergrinsen aufsetzte und lĂ€ssig konterte, Sirius sich sein Lachen kaum verkneifen konnte, James den fatalen Fehler beging, seine Haare zu verwuscheln und ich schließlich wutschnaubend in meinen Schlafsaal lief und mich bei Alice ĂŒber Potter ausschimpfte, bis ich wieder einigermaßen normal atmen konnte.

Heute wusste ich, dass zumindest seine Miene nichts mit mir zu tun hatte, sondern sich einfach nur auf die, fĂŒr ihn fabelhafte, Aussicht auf frischen Fahrtwind und schwindelerregende Höhen bezog.

Es war schwer zu beschreiben, er wirkte so ruhelos und gleichzeitig fast schon sehnsĂŒchtig, wĂ€hrend wir den letzten, sanft abfallenden HĂŒgel zum Quidditchfeld hinab stiegen und Hagrid, dessen hĂŒnenhafte Gestalt gefolgt von seinem SaurĂŒden Fang zwischen den BĂ€umen verschwand, eine hastige BegrĂŒĂŸung zuriefen.

Eindeutig QuidditchverrĂŒckt! Wahrscheinlich musste ich mir James fĂŒr den Rest meines Lebens mit einem Besen oder einem Quaffel teilen. Soviel zu dem Thema Dreiecksbeziehung.

Als wir die TribĂŒnen endlich erreicht hatten, verschwand er ohne ein weiteres Wort in einer der Umkleidekabinen und kam zwei Minuten spĂ€ter mit zwei Besen zurĂŒck.

Mich beschlich eine dĂŒstere Vorahnung.
Misstrauisch musterte ich ihn. Dann stöhnte ich entsetzt auf.

“Du hast nicht das vor, von dem ich denke, dass du es vorhast? Oder, James?”, ich versuchte, soviel Zuversicht in meine Stimme zu legen, wie es mir möglich war.
Er antwortete nicht sondern setzte nach bester Rumtreibermanier ein dickes Grinsen auf. Meine Ton wurde panischer: “Oder, James?!”

“Ich hab dir heute Morgen versprochen, dass ich dir zeigen werde, was Leichtigkeit bedeutet. Du willst doch den Patronus hinbekommen, oder, Lily?”, er legte mir eine Hand an die Wange und seine haselnussbraunen Augen fingen an zu leuchten.

“Ich habe eigentlich gedacht, dass du das mit der ‘Leichtigkeit’ und ‘Freiheit’ nicht ganz so wörtlich meinst!”, entrĂŒstete ich mich und trat einen Schritt zurĂŒck.

“Lily, es gibt nichts besseres als Fliegen! Glaub mir, ”, er stockte kurz und fuhr sich leicht ĂŒber die Lippen.
“ Naja, außer dich zu kĂŒssen, vielleicht.”, gab er zu und ich versuchte, mir die völlig außer Kontrolle geratene Blutzirkulation in meinen Wangen nicht anmerken zu lassen.

James tat das mit einem lĂ€ssigen LĂ€cheln ab, ĂŒberwand den Sicherheitsabstand, nahm mein Gesicht vorsichtig in seine HĂ€nde und kĂŒsste mich sanft.

Zufrieden und auch ein wenig selbstgefÀllig sah er mich an.
“Sag ich doch. Und jetzt los!”
Erwartungsvoll streckte er mir den Besen entgegen.

Als ich keine Anstalten machte, das knorrige, wenig vertrauenserweckende GefÀhrt an mich zu nehmen, hob er fragend die Augenbraue.

Trotzig verschrÀnkte ich die Arme.

“Den Teufel werde ich tun. Vergiss es, James, mich bekommt so schnell niemand mehr auf einen Besen!”, schaudernd dachte ich an meine erste und letzte Flugstunde.
Ich hatte mich damals so sehr gefreut, endlich auf einem waschechten Hexenbesen zu sitzen und durch die LĂŒfte zu sausen, habe mich in meinen kĂŒhnsten TrĂ€umen sogar schon in der Quidditchnationalmannschaft gesehen, nur um nach nicht einmal einer Viertelminute festzustellen, dass Fliegen mir so gar nicht lag.

“Ach komm, nur weil du in der ersten Klasse vom Besen gefallen bist und dir den Arm gebrochen hast.”
Mist, er hatte es nicht vergessen.
Ich versuchte, ihn nicht zu beachten und sah einer Eule hinterher, die lautlos ĂŒber das Feld in Richtung Schloss schwebte.

Er ergĂ€nzte hastig: “Ein AnfĂ€ngerfehler. Passiert selbst den Besten. Ich kenne niemanden, der noch nie gegen einen Baum geflogen ist. Es war nur ein wenig Pech, dass es bei dir ausgerechnet die peitschende Weide war
”, er machte eine Pause und ich schwelgte kurz in unangehnemen Erinnerungen.
“Ansonsten ist Fliegen einfach nur phantastisch, fliegen ist leicht -”
“Fliegen ist vollkommen ĂŒberbewertet!”, unterbrach ich ihn barsch, warf mein Haar ĂŒber die Schulter, stemmte die Arme in die HĂŒften in der Hoffnung, dass er endlich aufgab.

Doch James fing nur an zu grinsen.
“Ah Evans
 Ich weiß, was du fĂŒr ein Problem hast! Unsere Schulsprecherin hat Flugangst!”

“Quatsch!”, widersprach ich ihm heftig - und mit piepsiger Stimme. Na Toll!

NatĂŒrlich fĂŒhlte er sich bestĂ€tigt und sein Grinsen wurde immer breiter. Das allein reichte schon aus, um meinen viel zu großen Stolz aus der Reserve zu locken.

Ich straffte die Schultern, reckte das Kinn und entriss ihm mit den Worten: “Los, gib schon her!” den Besen, ließ ihn in die richtige Höhe schweben und versuchte, aufzusteigen.

Aber entweder waren meine Beine zu kurz oder mein Umhang zu lang, es wollte einfach nicht klappen.

James verdrehte belustigt die Augen und wollte mir helfen, doch ich beachtete ihn gar nicht erst, sondern knurrte nur: “Ich schaff das schon selbst. Das -”, ich keuchte, “kann-”, ich versuchte mein Bein mit Gewalt zu heben. “doch-”, jaah, nur noch ein kleines StĂŒckchen! “nicht -”, noch ein klein wenig weiter nach vorne, “ so schwer sein!”, erleichtert atmete ich aus und rutschte auf dem knorrigen Stiel hin und her, um eine bequemere Position zu finden und warf James einen triumphierenden Blick zu.

Der wurde allerdings von stummen LachkrĂ€mpfen geschĂŒttelt und stĂŒtzte sich auf seinem Besen ab, um vor Lachen nicht umzukippen.

Beleidigt sah ich ihn an.

Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, erklĂ€rte er mir, etwas außer Atmen: “ ’Tschuldigung, Lily, aber du hĂ€ttest dich einfach sehen mĂŒssen!”, er fing wieder an zu lachen, hörte aber unter meinem Todesblick erstaunlich schnell damit auf.
“Ich glaube, es wĂ€re keine so gute Idee, dich allein fliegen zu lassen
 hmm, fast schon fahrlĂ€ssig
 Ich habe ne Idee!”

“Oh nein, nicht schon wieder!”, stöhnte ich entsetzt auf und klammerte mich am rauen Stiel fest.

“RĂŒck mal ein bisschen nach hinten.”, wieso grinste er plötzlich so
 anzĂŒglich?

Ich musste schlucken.


*




Zwei Minuten spĂ€ter wusste ich es und verfluchte mich als eine der naivsten, dĂŒmmsten Hexen, die Hogwarts je besucht hatten.

Ich saß zwar immer noch auf dem Besen, allerdings hatte James meinen Platz eingenommen und mich aufgefordert, mich von hinten an ihm festzuhalten.
WÀhrend ich vor gebrochenem Stolz fast im Boden versank, schien er mit der Situation vollends zufrieden und sah aus, als hÀtte ihm jemand zig Aufmunterungszauber auf den Hals gejagt, und grinste stolz wie ein Zentaur.

“Okay, alles klar?”, er drehte sich kurz zu mir um und schaute in mein weißes Gesicht.

“Nein!”, brĂŒllte ich ihn an, als er mich charmant anlĂ€chelte und sich im gleichen Moment krĂ€ftig vom Rasen abstieß.

Ich verlor beinahe sofort das Gleichgewicht und umklammerte mit meinen Armen fest seinen Bauch, um nicht gleich wieder zu einer sicherlich ziemlich schmerzhaften Landung anzusetzen.

Er flog zunÀchst etwas gemÀchlich, vermutlich, um es mir ein wenig leichter zu machen, doch als ich mich gerade an das Tempo gewöhnt hatte und meinen Griff ein wenig lockerte, wurde er unerhört schnell.

Mein Herz schlug viel zu hastig und in meinem Magen rumorte es.
James wirkte hingegen selbst von hinten merkwĂŒrdig ausgelassen und schien die Fahrt mit vollen ZĂŒgen zu genießen, wĂ€hrend ich bestimmt das gleiche GrĂŒn angenommen hatte, das auch meine Augenfarbe ausmachte, und mich panisch an ihn presste.

“Es ist toll, nicht wahr?”, rief er mir nach einer Weile durch das laute Rauschen des Windes zu. Ich konnte sein Grinsen schon fast in seiner Stimme hören.

“NEIIIIHEEEIIIN !”, schrie ich panisch, als er plötzlich eine enge Schleife flog und krallte meine Finger in seinen Umhang.

“Sturzflug?”, begeistert fuhr er sich mit der linken Hand durch die ohnehin schon windzerzausten Haare.

“BEI MERLIN; LASS DEINE HÄNDE AM BESEN!!!”, brĂŒllte ich ihn fassungslos an.

“Na dann, los!”

Panisch kreischte ich los und wurde noch enger an James gepresst, der ausgelassen lachte und hatte das GefĂŒhl, meine Eingeweide zwanzig Meter weiter oben zurĂŒckgelassen zu haben.

Als ich das GefĂŒhl hatte, vor Panik erstarrt zu sein, drosselte er endlich das Tempo, drehte sich zu mir um und sah mich besorgt an.

“Alles klar, Lily?”

“Ich hasse dich, Potter!”, stöhnte ich nur und drĂŒckte meinen Kopf gegen seinen RĂŒcken.

“Ach ja?”, schmunzelte er und setzte Merlin sei Dank zur Landung an.

Völlig verspannt und gleichzeitig unglaublich erleichtert rutschte ich vom Besen und musste mich anstrengen, mich auf meinen zittrigen Wabbelbeinen aufrecht zu halten.

Als der Schwindel etwas verflogen war, nahm ich wahr, dass die Sonne bereits untergegangen war und die Nacht den Himmel tintenschwarz gefÀrbt hatte. Selbst der Abendstern funkelte heller als die schmale Mondsichel.
Der Wind war merklich frischer geworden, blies nun heftiger und rauschte durch die schattenhaften Wipfel des verbotenen Waldes.

Ich schloss die Augen und genoss fĂŒr einen Moment die Stille, bis ich James' leise AtemzĂŒge dicht an meinem Ohr hörte und seine warme Hand an meiner Wange spĂŒrte.

“James, wĂ€rst du so freundlich, mir endlich zu sagen, was das ganze fĂŒr einen Sinn hatte? Vielleicht wolltest du mich zum Kotzen bringen, dann hĂ€tte ich mich in der Tat leichter gefĂŒhlt, aber momentan komme ich mir eher vor, als hĂ€tte mich ein Riese als Knallbonbon missbraucht!” , wĂŒtend funkelte ich ihn an.

“Ich fand’s schön.”, murmelte er und legte mir seine Hand in den Nacken.
“Am besten probierst du’s gleich mal aus
 aber vorher
”, sanft verschloss er meinen Mund mit seinen Lippen und kĂŒsste mich fordernd.
Als wir uns nach fĂŒnf Minuten von einander lösten, ging unser Atem betrĂ€chtlich schwerer als sonst.

Immer noch etwas benommen, wobei ich mir nicht sicher war, ob es die Folgen des Höllenfluges waren oder am Kuss lag, lĂ€chelte ich ihn an und fuhr ihm mit der Hand sacht ĂŒber die Brust.

Dann zog ich meinen Zauberstab hervor.

“Expecto Patronum!”

Ich wusste, dass es diesmal geklappt hatte. Ich fĂŒhlte mich seltsam leicht und gelöst, war in diesem Moment einfach glĂŒcklich, wie ich da zusammen mit James auf dem dunkeln Quidditchfeld stand.

In diesem Moment war alles andere belanglos.

Es war mir egal, dass ich mich jeden Augenblick ĂŒbergeben musste, es war mir egal, dass ich vermutlich weiß wie eine getĂŒnchte Wand war und aussehen musste wie eine Wasserleiche, es war mir egal, dass mir unglaublich kalt war, es war mir egal, dass meine Schwester mich scheinbar hasste, es war mir egal, dass mein ehemaliger bester Freund vermutlich bald ein Todesser war und es war mir sogar egal, dass Voldemort in diesem Augenblick wahrscheinlich einen weiteren Zug plante, das Regime an sich zu reißen.

Und tatsÀchlich.
Staunend nahm ich war, wie etwas großes, silbriges aus meinem Zauberstab hervorbrach und als ich erkannte, was es war, wurden meine Augen kugelrund.

“Nein!”, murmelte ich fassungslos und warf einen Seitenblick auf James, der die anmutige Hirschkuh, die nun auf ihn zu galloppiert kam, ebenso verblĂŒfft ansah wie ich.

Er ging in die Hocke und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus, doch ehe er sie berĂŒhren konnte, verschwand sie in der sanften Dunkelheit.

Er sprang wieder auf und sah mich völlig entgeistert an.

Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder gefasst hatte, und ich konnte es ihm, ehrlich gesagt, nicht verĂŒbeln.

Doch plötzlich umspielte ein liebevolles LĂ€cheln seinen Mund und er ĂŒberwand die kurze Distanz zwischen uns.

“Wow
 Evans, ich hĂ€tte ja mit vielem gerechnet, aber damit
 Wow
”, fasziniert starrte er auf die Stelle, an der eben noch mein Patronus geschimmert hatte.

Dann legte er mir beinahe schon zaghaft eine Hand unter mein Kinn, schaute mir lange in die Augen und kĂŒsste mich schließlich zĂ€rtlich auf die leicht geöffneten Lippen


Ich schloss die Augen.





* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *




So.
Finito.
Es ist etwas
 lang geworden, etwas ĂŒber 6400 Wörter
 Ich hoffe, es hat euch trotzdem wenigstens ein bisschen gefallen. WĂŒrde mich sehr freuen, eure Meinung zu hören ;-)

Bis dann,

yana


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