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Fanfiction

Gabe und Fluch - Gesucht und Gefunden

von AnimaMundi

Fröhliche Weihnachten liebe Leser!
Dieses Kapitel ist etwas länger geworden, aber das Thema war mir zu wichtig, um etwas daraus zu streichen.

Ich wünsche nun viel Spaß!

@ Selena: Re-Kommi gibt's in meinem FF-Thread.Würde mir hier zuviel Platz wegnehmen. :)



Es war Anfang August, als wir uns entschieden hatten,in die Winkelgasse zu gehen. Narzissa wollte mir noch einige anständige Klamotten, die Schulsachen und eine Eule besorgen.
Eine Eule...
Ich dachte wehmütig an Athene, mein stolzer, großer Uhu. Sie war bei der Entführung zurückgelassen worden und später schienen die Sachen vom kanadischen Zaubereiministerium beschlagnahmt worden zu sein. Als einer der Leute, die mit dem dunklen Orden zusammenarbeiteten, nachschauen wollte und meine Sachen organisieren sollte, waren sie zumindest nicht mehr da.
Athene war ebenfalls nicht mehr aufzufinden gewesen.
Sie begleitete mich nicht erst seit der Schulzeit, sondern schon seitdem ich 4 Jahre alt war. Ich war mit ihr aufgewachsen und sie erinnerte mich so sehr an meine Kindheit. An unschuldige Kindertage, die ich mit meinem Vater und meinem Bruder verbracht hatte. Außerdem war dieser Uhu ein Geschenk meiner Mutter gewesen, und auch wenn ich meiner Mutter nie verziehen hatte, dass sie uns damals verlassen hatte, erinnerte mich Athene immer an meine Mutter.
Aber das war vorbei.
Mein altes Leben war vorbei und ich konnte nicht mehr zurück.
Arme Athene. Ich wünschte mir für sie, dass sie eine Familie fand, die sich gut um sie kümmern würde.
Aber ich würde eine neue Eule bekommen, neue Schulsachen und wir würden uns nach einem neuen Zauberstab für mich umsehen. Nicht, dass meiner kaputt wäre, aber ich hatte in den letzten Wochen feststellen müssen, dass mein Zauberstab nicht mehr so rund lief für mich. Ich hatte mit Narzissa darüber geredet und wir hatten uns vorgenommen zu Ollivander zu gehen und ihn um seine Meinung zu bitten. Und im Notfall eben einen neuen Zauberstab zu kaufen.
Narzissa war in den Tagen davor schon aufgeregt. Ich war überzeugt, dass sie sich so freute mit einer 'Tochter' shoppen gehen zu können.
Ich wähnte mich zwar nicht unbedingt als ihre Tochter, aber ich ließ sie gewähren. Immerhin kümmerte sie sich mehr um mich als meine eigene Mutter es in den letzten 10 Jahren getan hatte.
Wir entschieden uns für den ersten Samstag im August. Bis dahin kümmerte ich mich um meinen Auftrag.
Ich lernte alles über Harry Potter, was es zu lernen gab. Das war zwar nicht besonders viel brauchbares, aber die grundlegenden Dinge wie Geburtstag, seinen Sieg über den dunklen Lord und seine Schullaufbahn. Und die war beeindruckend: Stein der Weisen gerettet, Kammer des Schreckens entdeckt, von Sirius Black gejagt – wobei ich ja nun weiß, dass Black unschuldig war -, das trimagische Turnier gewonnen und in der Ministeriumsabteilung eingebrochen. Für einen nun 16-jährigen Jungen, war das durchaus eine besondere Leistung. Und er hatte erst gestern Geburtstag.
Auch wenn ich gegen ihn arbeiten sollte, irgendwie war ich fasziniert von ihm. Ich freute mich schon sehr darauf, ihn kennenzulernen.
Draco erzählte mir auch sehr viele interessante Dinge, von denen ich mir sicher sein konnte, dass sie etwas übertrieben waren. Ich entschloss mich dazu, ihn unvoreingenommen kennenzulernen.

Am Samstagmorgen machten wir uns fertig um per Flohpulver zur Winkelgasse zu reisen. Es war zwar schon etwas her, dass ich Flohpulver benutzt hatte, aber ich musste feststellen, dass es wie Besenfliegen war. Man verlernt es nicht.
Ich war zum ersten Mal im tropfenden Kessel und einige der Umstehenden sahen zu uns herüber. Es dauerte eine kurze Zeit bis sich ein Getuschel einstellte.
In einem der Gespräche, das ich mitbekam, als wir auf dem Weg zum Hinterausgang waren, ging es wohl um mich.
„Wer das wohl ist? Ich dachte immer, die Malfoys hätten nur einen Sohn!“
„Ja, dachte ich auch, aber vielleicht ist sie eine entfernte Verwandte?“
„Könnte sein, so blass wie die-...“
Mehr hörte ich nicht, da Narzissa uns schon zum Hinterausgang dirigierte. Ich überlegte kurz und fragte dann Narzissa:
„Sag mal, Zissy, als was für eine Verwandte wollt ihr mich eigentlich ausgeben? Ich meine spätestens in der Schule wird man mich fragen, wer ich denn eigentlich bin.“
Narzissa schien sich darüber schon Gedanken gemacht zu haben, denn sie erklärte mir:
„Du bist eine Cousine vierten Grades für Draco. Du entstammst genauer genommen der Linie von Dracos Ururgroßonkels Phineas Black. Nicht zu verwechseln mit Phineas Nigellus Black. Phineas Black wurde damals aus der Familie verstoßen und von daher kann auch niemand diese Linie nachverfolgen und den Schwindel aufdecken. Auf der anderen Seite können wir auf diese Weise ganz einfach behaupten, dass du die letzte aus der Linie bist und deshalb zu uns gekommen bist. Es wird vermutlich einige Leute wundern, dass wir eine Ausgestoßene aufgenommen haben, aber das ist nicht so schlimm.“
Das war etwas viel Information und ich entschied mich bei Gelegenheit mir den Stammbaum von Narzissa mal etwas genauer anzugucken.
Trotzdem nickte ich zustimmend.
Narzissa zog ihren Zauberstab und tippte gegen einen Backstein in der Mauer und zu meiner Verblüffung erschien eine Lücke, die sich danach immer weiter vergrößerte, bis ein Torbogen den Weg in die Winkelgasse freimachte.
Ich versuchte meine Faszination im Zaum zu halten, nachdem Narzissa mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es sich für eine Malfoy nicht gehörte, dass sie sich die Nase an dem Schaufenster eines Buchladens plattdrückte. Von da an trottete ich mit gebührlicher Miene neben Narzissa her und war erstaunt, dass so viele Zauberer und Hexen uns Platz machten. Der Name Malfoy schien, trotz der Sache mit Mr. Malfoy, doch einen gewissen Respekt einzufordern.
Mir gefiel es irgendwie, da wir so wesentlich schneller voran kamen. Als erstes gingen wir zu Gringotts. Bei der Ansicht dieser waghalsigen und todsicheren Wagen – und ich meine damit, das sie sicher den Tod bringen -, entschied ich mich allerdings zu warten. Es dauerte eine gute halbe Stunde, aber ich bemerkte um mich herum einige Menschen, die uns, nachdem Narzissa wieder da war, böse Blicke zuwarfen. Ein Mann diskutierte mit einem Kobold darum, ob der Kobold dem Mann nun eine Seriösitäts-Sonde in gewisse Körperöffnung stecken dürfe oder nicht.
Die Kobolde schienen sehr besorgt um die Sicherheit ihres Goldes zu sein.
Wir verließen Gringotts und schlenderten zu Flourish & Blotts, wo wir die Schulbücher kaufen wollten. Ich hatte mich für die UTZ-Kurse in Zaubertränke, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Kräuterkunde, Verwandlung, Alte Runen, Zauberkunst und Astronomie entschieden. Mehr wollte ich nicht nehmen, da ich mich sonst vielleicht zu viel mit Schule und zu wenig mit meiner Mission beschäftigt hätte. Snape sagte mir, dass all diese Kurse kein Problem sein sollten, da ich in sämtlichen Fächern auf einem 'Ohnegleichen' stand. Ich hoffte nur, dass die Bewertungskriterien in Hogwarts nicht zu sehr abweichen würden von dem, was ich aus Gainguard gewohnt war.

Die Bücher waren schnell gekauft und so machten wir uns auf den Weg zu Madame Malkins Laden, um die Umhänge für mich und Draco zu besorgen. Ich wurde zuerst bedient.
Ich stand auf diesem Schemel und ließ die Prozedur über mich ergehen. Die Umhänge für Hogwarts waren zwar keine Wunderwerke der Mode-Szene, aber erstens sahen sie nicht peinlich aus und zweitens hatte ich eh keine Ahnung von Mode. Dementsprechend war ich auch zufrieden und Narzissa bezahlte meine Umhang-Garnitur.
Schließlich kümmerte sie sich um Draco, der mehr als nur genervt schien. Ich sah wie er immer wieder zusammenzuckte, wenn Madame Malkin seinen linken Unterarm berührte. Besorgt beobachte ich Madame Malkin, ob sie seine nervösen Zuckungen überhaupt bemerkte, doch die Frau war viel zu sehr auf ihre Arbeit fixiert.
Plötzlich klingelte die Glocke, die über der Tür hing und ich sah aus den Augenwinkeln, wie drei Personen den Laden betraten. Vor der Tür stand eine riesige Masse von Mensch. Oder war der Mann vielleicht nicht einmal ein richtiger Mensch? Bei der Größe könnte er auch als Halbriese durchgehen.
Ich wandte mich von diesem riesigen Mann ab und sah mir die drei Neuankömmlinge genauer an. Ich erkannte mit einem Schlag, wer sie waren:
Harry Potter und seine beiden Freunde Ron Weasley und Hermine Granger.
Draco, der in diesem Moment vor einem Spiegel stand, bemerkte die drei ebenfalls und erklärte:
„Siehst du Mutter, jetzt weiß ich warum es hier drin plötzlich so stinkt. Ein Schlammblut ist gerade hereingekommen.“
Im ersten Moment wollte ich Draco für diese unverschämte Beleidigung eine scheuern, aber dann fiel mir ein, dass ich ja jetzt eine Malfoy war und das war nun mal unsere Sicht der Welt.
Unsicher sah ich Narzissa an. Zuerst beobachtete sie Hermine mit einem angeekelten Blick, doch als sie dann zu mir sah und meinen unsicheren Blick auffing, flüsterte sie mir, für die anderen unhörbar, zu: „Wenn du dich mit denen gutstellen willst, dann ist das eine gute Gelegenheit.“
Ich nickte kaum merklich und beobachtete wie sich Draco mit Harry und Ron anlegen wollte, dann aber über den Umhang stolperte und hinfiel.
Mich schienen sie noch gar nicht wirklich wahrgenommen zu haben. Draco richtete sich wutentbrannt auf, nachdem Ron herzhaft über ihn gelacht hatte und Draco zog seinen Zauberstab, was ihm Harry und Ron gleichtaten. Beide Seiten warfen sich Unheil verkündende Blicke zu und Madame Malkin versuchte vergebens sie zu besänftigen.
Ich ging, ohne großartig zu überlegen, zu Draco und drückte seinen Arm wieder nach unten.
„Draco, lass es!“, herrschte ich ihn an und er warf mir einen irritierten Blick zu, der sich sogleich in einen zornigen wandelte.
„Ach, jetzt setzt du dich auch noch für diese Schlammblüter und Blutsverräter ein, ja? Ich wusste doch, dass du nur Ärger machen würdest!“
Damit zog er sich den Umhang über den Kopf, warf ihn der armen Madame Malkin vor die Füsse und sagte dann zu Narzissa:
„Lass uns gehen, Mutter!“
Narzissa nickte nur und meinte kühl:
„Vielleicht sind wir bei der Konkurrenz in besserer Gesellschaft.“
Die beiden verließen das Geschäft und Draco rauchte vor Zorn.
Entweder hatte er besonders schnell geschaltet und war auf meinen Trick angesprungen, oder er war wirklich sauer auf mich. Aber egal was es war, es hatte funktioniert. Harry und Ron warfen mir verwirrte Blicke zu, Hermine hingegen sah mich neugierig an.
Ich ging auf Hermine zu und streckte ihr selbstbewusst meine Hand entgegen:
„Es tut mir wirklich furchtbar Leid wegen Draco.“
Dabei setzte ich eine schuldbewusste Miene auf. Hermine ergriff, wenn auch etwas zögerlich, meine Hand, und erklärte dann:
„Ach, das ist schon gut, dafür kannst du ja nichts.“
Sie wurde etwas verlegen und fragte dann neugierig:
„Wer bist du denn eigentlich, wenn ich fragen darf?“
Ich lächelte und antworte gelassen:
„Lucy. Lucy Amelia Malfoy.“ Bei dem Namen Malfoy versuchte ich einen etwas genervten Ton aufzusetzen.
„Ich bin, glaube ich, eine Cousine vierten Grades von Draco. Ich seh aber in dem Stammbaum nicht wirklich durch.“ Mein Lächeln ließ sowohl Harry als auch Ron etwas entspannen.
„Wie kommt es, dass wir dich noch nie gesehen haben, du gehst doch sicherlich auch noch zur Schule, oder?“, fragte Hermine mit ungehemmter Neugier.
„Ich habe bis vor kurzem noch in Kanada gelebt. Naja, jetzt wohne ich hier bei den Malfoys und gehe ab dem ersten September nach Hogwarts. Ihr auch, nehme ich an?“
Alle drei nickten.
Dieses Mal stellte Ron eine Frage:
„Schon überlegt in welches Haus du gerne gehen-...“
Er wurde von Madame Malkin unterbrochen:
„Wollen Sie nun Umhänge kaufen, oder nicht?“
Sie schien etwas genervt.
Ich wollte auch nicht weiter im Weg sein und entschied mich, dass ich noch genug Zeit haben würde, mich näher mit den dreien beschäftigen zu können. Vor allem mit Harry. Ich hatte bis jetzt keine Gelegenheit gehabt, mit ihm zu reden und ich wollte auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich ihm aufdrängen wolle.
„Ich gehe dann wohl besser...“, murmelte ich verlegen, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und warf Harry nur einen verstohlenen Blick zu. Ich sah direkt in seine smaragdgrünen Augen und spürte dabei ein leichtes Kribbeln in der Magengegend.
Ich wandte meinen Blick sofort ab.
Was war das denn?, fragte ich mich irritiert.
Hermine sagte dann aber:
„War nett dich kennenzulernen, Lucy!“
Ich lächelte ihr entgegen und warf auch Ron ein Lächeln zu. Harry traute ich mich nicht anzuschauen. Ich ging an ihnen vorbei zum Ausgang und gerade als sich die Tür fast geschlossen hatte, hörte ich nur noch ein leises 'Wow!' von Ron. Ich grinste und machte mich auf die Suche nach Narzissa und Draco.

Ich fand die beiden schließlich bei einem anderen Laden für Umhänge, wo Draco mich gekonnt ignorierte. Er war also tatsächlich sauer auf mich.
Idiot..., dachte ich missmutig.
Es dauerte wieder relativ lange bis Draco zufrieden war. Als wir schließlich bezahlten, gingen wir weiter zu Eylops Eulenkaufhaus, wo wir mir einen Uhu kauften. Ich konnte mich gedanklich nur schwer dazu entscheiden eine neue Eule zu besitzen und so hatte ich mich dann wohl unbewusst wieder für einen Uhu entschieden, der meiner Athene zum Verwechseln ähnlich sah.
Da es aber ein männlicher Uhu war, entschied ich mich dazu, ihn nicht Athene zu nennen, sondern ich nannte ihn Herkules. Er zwickte mir zärtlich ins Ohr, als ich ihm den Namen vorschlug und so war es entschieden. Herkules gehörte jetzt zu mir!
Das Wichtigste des Tages stand allerdings noch bevor. Ich musste noch zu Ollivander und mir vermutlich einen neuen Zauberstab kaufen. Auf dem Weg dorthin verloren wir Draco, der sich irgendwie aus dem Staub gemacht hatte. Narzissa war ziemlich ungehalten darüber, aber da ich im Moment keine Lust hatte, Dracos zorniges Gesicht die ganze Zeit über zu ertragen, beruhigte ich sie:
„Mach dir keine Sorgen, Zissy! Draco kann schon sehr gut auf sich selbst aufpassen! Und ich will jetzt endlich zu Ollivander! Er macht doch die besten Zauberstäbe der Welt, hast du gesagt!“
Ich quengelte noch ein wenig und schließlich ließ sich Narzissa dazu überreden.
Bei Ollivander staunte ich dann nicht schlecht über das riesige Angebot an Zauberstäben. In dem kleinen Laden in Ottawa gab es damals nicht mal ein Hundertstel so viele Zauberstäbe. Wie sollte ich hier bloß den Richtigen finden?
Mr. Ollivander begrüßte uns freundlich und erzählte erinnerungsselig von Narzissas Zauberstab.
Narzissa unterbrach in allerdings ungeduldig:
„Mr. Ollivander, meine Adoptiv-Tochter hat ein Problem mit ihrem Zauberstab. Könnten Sie sich der Sache eventuell annehmen?“
Ãœberrascht schaute er mich an.
„Und Sie sind?“
„Lucy Amelia Malfoy, Sir.“, antwortete ich ehrfurchtsvoll und machte einen Knicks.
Er ließ ein leichtes Lächeln aufblitzen und erklärte dann Narzissa:
„Sehr gerne. Wenn Sie es wünschen, können Sie solange Platz nehmen.“ Er deutete auf eine Sitzgruppe fast direkt am Eingang.
Narzissa ging gemächlich hinüber und Ollivander wandte sich mir zu:
„Nun, was für Probleme macht denn Ihr Zauberstab?“
Ich holte meinen guten, alten Weidenholz-Zauberstab hervor.
Ollivander nahm ihn sofort, um ihn zu untersuchen.
„Aha, Weidenholz! 13 Zoll und... was für ein Kern?“, fragte er schließlich.
„Einhornhaar.“, antwortete ich.
Er nickte nur abwesend und vollführte einige Zauber mit ihm.
„Also er scheint mir tadellos zu funktionieren, Miss Malfoy...“, schloss er schließlich.
Ich sah ihn etwas verlegen an.
„Nun ja, Mister Ollivander, es ist nicht so, dass er kaputt wäre, aber seit einiger Zeit bringt er einfach nicht mehr die Leistung, die ich von ihm gewöhnt bin. Ich habe immer größere Mühe das gewünschte Ergebnis zu erhalten.“
Ollivander nickte und sein Blick sah sehr verständnisvoll aus.
„Jaja, das kann vorkommen... Hatten Sie in letzter Zeit ein traumatisches Erlebnis? Irgendeine besonders große Veränderung?“, fragte er beiläufig.
Ich schluckte. Er sah mich nun an und ich kämpfte darum,nicht zu viel Emotionen zu zeigen. Das würde hier nicht her passen.
Ollivander musterte mich und sagte dann schließlich mit einem leisen Flüsterton:
„Ich verstehe, Miss Malfoy.“
Er zog seinen Kopf etwas zurück und sprach dann wieder mit gewohnter Stimme:
„Nun in dem Fall, dass Sie unzufrieden mit der Leistung ihres Zauberstabes sind, ist es wohl ratsam einen neuen Zauberstab zu kaufen.“
Ich sah zu Narzissa und sie nickte zustimmend.
„Dann fangen wir am Besten sofort an. Ich denke der Kollege, der Ihnen den Zauberstab damals verkauft hat, wird sie vermessen haben?“
Ich nickte etwas irritiert. Sollte ich etwa die Maße noch wissen?
„Gut, gut, dann werden Sie, denke ich, mit einem 13 Zoll Zauberstab wohl weiterhin zufrieden sein können.“
Er huschte in die Regale und kramte ein paar Zauberstäbe hervor.
Prüfend besah er sich einen recht dunklen Zauberstab und murmelte dann:
„Wallnuss, 13 Zoll, Phönixfeder... Versuchen Sie mal!“
Ich nahm den Zauberstab, wedelte etwas umher, doch nichts geschah.
Ollivander nahm ihn mir wieder weg und legte mir einen weiteren dunklen Zauberstab in die Hand.
„Kirsche, 13 Zoll, Einhornhaar...“
Ich wedelte wieder etwas umher.
Nichts.
„Weißdorn, 12 ¾ Zoll, Phönixfeder...“
Wieder nichts.
Eine gute halbe Stunde später setzte ich mich entnervt auf einen Stuhl.
„Für mich gibt’s keinen Zauberstab hier.“, grummelte ich.
Mr. Ollivander, der mittlerwele noch emsiger wurde – anscheinend war das ein herausforderndes Spiel für ihn -, kam auf einmal mit drei Packungen aus einer hinteren Ecke wieder.
„Versuchen wir diese hier einmal...“
Er klang sehr neugierig dabei, als ob er vielleicht etwas erwartete.
Der erste Zauberstab war wieder ein Reinfall.
„Nun gut, dann versuchen Sie diesen hier.“
Ich nahm den Zauberstab, wedelte und mit einem ohrenbetäbenden Krachen explodierte eine Regalwand mir gegenüber.
Narzissa sprang erschrocken auf und Ollivander klatschte in die Hände.
„Wir kommen der Sache schon näher.“
Allerdings passierte in den nächsten 10 Minuten nichts besonderes mehr, außer, dass hier und da noch eine Vase oder ein Kronleuchter zu Bruch ging.
Völlig frustriert knallte ich den letzten Zauberstab auf den Tisch.
„Das gibt’s doch nicht!“, zischte ich genervt.
„Das ist doch kein Problem.“, erwiderte Ollivander, den das überhaupt nicht zu stören schien.
„Ich gehe mal nach hinten ins Lager-...“
Hatte er Lager gesagt? Was war denn dann das hier?
„...- und such dort weiter. Sie können mich begleiten und sich umschauen, wenn Sie wünschen.“
Ich warf einen Blick zu Narzissa, die etwas genervt wirkte.
Trotzdem nickte sie und Ollivander führte mich nach hinten.
Das Lager war riesig. Es gab hier vermutlich mehr Zauberstäbe als Zauberer auf der Welt. Zumindest erschien es mir so. Ollivander verschwand sogleich zwischen den Regalen und ich schlenderte ebenfalls durch das Lager. Hier und da ließ mich Ollivander einen Zauberstab testen, aber nichts passierte.
Ich kam in einer hinteren Ecke zum Stehen, als ich einige sehr stark verwitterte Schachteln fand, deren Staubschicht bereits so dick war, dass man die Beschriftung nicht mehr lesen konnte.
Ich pustete den Staub weg und im ersten Moment konnte ich nichts mehr sehen und hustete.
Ich betrachtete schließlich die Beschriftung:
'Anno 1372 – Eibe – 14 Zoll – Phönixfeder'
Das sind echt verdammt alte Zauberstäbe!, dachte ich bei mir und schlenderte weiter.
Mit einem Mal, ohne, dass ich damit gerechnet hatte, spürte ich ein angenehmes Kribbeln in der Hand. Ich blieb abrupt stehen. Und sah mir die Schachteln genauer an.
Es waren ebenso verstaubte Zauberstäbe, wie der über 600 Jahre alte Zauberstab, den ich eben entdeckt hatte. Ich ließ meine Hand vorsichtig über die Schachtel wandern und ich spürte, wie sich das Kribbeln intensivierte.
Ich strich weiter über die Schachtel und näherte mich der Quelle dieses Gefühls. Das spürte ich und dann-...
Ich stockte.
Meine Hand schien in Flammen zu stehen, aber es tat nicht weh, es war er ein angenehmes Prickeln. Ich zog die Schachtel mit zitternder Hand heraus. Ich beseitigte grob den Staub und las neugierig:
'Anno 1351 – Eiche – 13 ¼ Zoll – Drachenherzfaser'
Ich hob den Deckel ab und betrachtete den Stab. Er war vollkommen gerade, hatte am hinteren Ende eine Verdickung und einige Zentimeter dahinter noch eine. Beide Verdickungen bildeten so etwas wie eine Grifffläche. Diese war leicht geriffelt. Nach der zweiten Verdickung konnte ich ein schönes Relief erkennen, das einen Drachen darstellte.
Ich nahm den Zauberstab voller Neugier in die Hand und schwang ihn nur ganz leicht.
Er war perfekt.
Ich spürte die Energie des Stabes durch meine Finger in mich strömen, während meine Magie in den Stab drängte. Ein nie enden wollender Strom aus goldenen Funken prasselte aus ihm hervor und plötzlich huschte Ollivander um die Ecke und sah mit großen Augen, wie der Zauberstab seine Funken sprühte.
Ich beendete den Zauber und voller Begeisterung erklärte Ollivander:
„Unglaublich! Perfekt!“
Er kam zu mir und besah sich den Stab.
„Bemerkenswert! Wie kamen Sie auf diesen Zauberstab, Miss Malfoy?“
„Ich-... Ich weiß nicht! Es hat so geprickelt, als ich hier langlief, und dann habe ich ihn entdeckt und-...“
Ich unterbrach. Hatte ich wirklich den Zauberstab gefunden? Oder hatte er nicht gesagt „Hier bin ich!“
Mister Ollivander betrachtete den Zauberstab genauer.
„Beeindruckend! Wirklich sehr außergewöhnlich!“
Ich sah ihn verwirrt an.
Er fuhr mit erregter Stimme fort:
„Dieser Zauberstab wurde von meinem Ururururur-... auf jeden Fall von einem lange zurückliegenden Vorfahren von mir hergestellt.“ Er warf einen Blick auf die Schatulle und besah sich die Rückseite.
„Parzival Septimus Ollivander. Sehen Sie hier auf diese Gravur.“, er deutete aufgeregt auf die Gravur mit dem Drachen, „Parzival war ein außergewöhnlich mächtiger Magier und noch dazu ein außergewöhnlicher Zauberstabmacher. Als er von einem Drachen hörte, der mächtiger war als alle Drachen jemals zuvor, machte er sich auf den Weg. Sein Sohn führte den Laden fort und so konnte sich Parzival auf die Reise begeben.“
Er deutete mir ihm zu folgen. Wir gingen in ein weiteres Zimmer, wo eine große Anzahl an Bücher standen. Es war schon so ein Art Bibliothek.
Ollivander nahm ein uraltes Buch hervor und legte es auf den Tisch in der Mitte des Zimmers.
„Beherrschen Sie alte Runen?“
Ich nickte, ergänzte aber schnell:
„Aber nur das Schulwissen bis zur fünften Klasse.“
Er winkte ab und blätterte vorsichtig in dem Buch. Auf der ersten Seite hatte ich eine Zeile mit Runen gesehen, die ich übersetzen konnte. Sinngemäß stand dort etwas, dass dieses Buch als Chronik aus dem 12. bis 14 Jahrhundert darstellte.
Irgendwann meinte Ollivander:
„Hier, sehen Sie. Meine Familie hat jeden Zauberstab, den Sie je hergestellt hat, hier vermerkt. Und dazu auch, woher die entsprechende magische Substanz stammte. Sehen Sie, hier.“
Ich beugte mich über das Buch und las laut:
„Ich, Parzival Septimus Ollivander, habe nach einem ruhmreichen Sieg über den furchtbarsten aller Drachen 'Nyx' gesiegt! Aus seinem Herzen konnte ich drei Drachenherzfasern gewinnen, mit denen ich drei Zauberstäbe hergestellt habe.“
Die nächsten Runen ergaben für mich keinen Sinn.
„Aber was bedeuten diese zwei Zeilen?“
Ollivander las ebenfalls und erklärte dann:
„Dies sind Notizen, wann und an wen die Stäbe verkauft wurden. Und wie Sie hier und hier“, er deutete auf eine Reihe von Runen, die ich dann als Namen erkannte, „sehen können, sind die Käufer der ersten zwei Stäbe überaus begabte Zauberer gewesen.“
„Heißt das etwa, dass ich hier einen der mächtigsten Zauberstäbe der Welt in der Hand halte? Quasi unbesiegbar?“
Ollivander machte eine belustigte Miene.
„Mächtig ohne Zweifel! Aber dieser Zauberstab ist nicht zum Kämpfen gedacht. Er wird Ihnen natürlich im Kampf nützlich sein und Sie nicht enttäuschen, aber seine wahre Stärke liegt in der Zauberkunst. Ich denke, Sie werden großartige Dinge mit diesem Zauberstab erreichen können.“
Ich sah ihn verwirrt an.
„Das heißt, Sie werden ihn mir verkaufen? Das ist doch quasi ein Stück Geschichte, ein historisches Stück!“
Ollivander lächelte und erklärte dann freundlich:
„Die Zauberstäbe meiner Familie sind nicht dazu gedacht in irgendwelchen Regalen zu verroten, Miss Malfoy. Und dieser Zauberstab hat Sie ausgewählt! Natürlich verkauf ich Ihnen den Stab, allerdings wird er etwas teurer sein, denke ich.“
Ich schluckte und wir gingen gemeinsam in den Verkaufsraum.
„Na endlich!“, sagte Narzissa mit einer ungeduldigen Stimme. „Und haben Sie endlich einen Zauberstab gefunden?“
Ollivander lächelte immer noch und meinte:
„Ich denke eher, der Zauberstab hat die junge Miss Malfoy gefunden.“
Er zwinkerte mir zu und ich lächelte verlegen.
Narzissa beäugte uns neugierig, aber hakte nicht nach.
Stattdessen fragte sie: „Wie viel?“
Ollivanders Lächeln erstarb und er erklärte:
„Den Zauberstab, den Miss Malfoy dort in den Händen hält,ist ein äußert wertvolles und wunderbares Stück und bereits über 600 Jahre alt. Ich komme nicht umhin Ihnen sagen zu müssen, dass dieser Zauberstab mindestens 100 Galleonen kosten wird.
Mir stieg ein Kloß in den Hals. 100 Galleonen würde sie doch nicht zahlen können für jemanden, der nicht mal ihrer Familie angehörte.
Ich sah sie an und sie musterte mich bereits. Ich setzte einen flehenden Blick auf und schließlich erklärte sie:
„Nun gut. 100 Galleonen? Ich denke es ist besser, wenn wir dies direkt in Ihr Verließ bei Gringotts transferieren lassen, meinen Sie nicht?“
Ollivander nickte und Narzissa wandte sich zum Gehen und Ollivander folgte ihr. Er schloss die Ladentür ab, aber bevor er Narzissa folgte erklärte er mir:
„Sie werden wirklich großartige Dinge vollbringen.“


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