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Fanfiction

Zukunftsblick - 11. Kapitel: Ein kleines Stück Vertrauen

von Katleah

Es sind die anderen, dachte sie, die in einer Seifenblase leben. Nicht ich.

ANTONIA MICHAELIS, Der Märchenerzähler

--------------------------(1997)--------------------------

Erin ging Ava entgegen. Remus wollte sie aufhalten, doch sie schüttelte seine Hand ab. Den Rücken zu ihm gewandt, sah er nicht, wie Erin ihre Hände bewegte. Ava dagegen verstand sie.
„Ich … ich hab Durst“, sagte sie schüchtern und biss sich auf ihre Unterlippe. Erin bemerkte es und lächelte. Ava hatte die kleine gleiche Macke wie sie, Erin.
„Komm, ich zeig dir, wo die Gläser stehen“, sagte sie und achtete darauf sauber zu sprechen. Früher brauchte sie nicht darauf zu achten. Früher passierte es automatisch, dass sie ihre Lippen deutlicher sprechen ließ, um es Ava zu erleichtern ihre Worte zu verstehen.
Remus folgte ihnen sichtlich verwirrt in die Küche.
„Was –“, begann er, wurde aber von Ava, die nicht gesehen hatte, dass er zu sprechen angefangen hatte, unterbrochen.
„Woher kannst du das?“, fragte sie und um deutlich zu machen, was sie meinte, benutzte sie gleichzeitig die Gebärdensprache.
Diesmal war es Erin, die sich auf die Lippen biss. „Ich glaube, wir haben ein längeres Gespräch vor uns“, sagte sie schließlich. „Am besten mach ich uns erst einmal etwas zu essen und dann erklären wir dir alles.“

Doch zu dem Gespräch kam es vorerst nicht. Nach dem Essen war Ava so müde, dass Erin sie in das Zimmer ihrer Tochter Megan einquartierte und das Gespräch auf später verschob.
Als sie ins Wohnzimmer ging, wo Remus auf der Couch saß, sagte dieser: „Sie ist taubstumm.“
Erin nickte. „Nicht von Geburt an, sie hatte in der 2. Klasse einen Unfall. Es ist bewundernswert, wie gut sie damit umging, von Anfang an. Aber Ava war schon immer etwas Besonderes.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Ich weiß es nicht.“ Erin setzte sich neben ihn und massierte ihre Schläfen. „Es war ein Schock sie in diesem Schrank zu finden. Als mein älteres Ich mich damals über die Situation und was passieren würde informiert hat, hat sie Ava völlig rausgelassen.“
„Erin …“, begann Remus, „ich habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, aber … du sagtest, du hättest dein älteres Ich direkt nach deiner Ankunft in deiner Zeit getroffen. Du weißt, was das bedeutet, oder?“
Erin hob ihren Kopf und begegnete Remus‘ Blick. Sie nickte. „Ja. Wenn sich nichts ändert, dann … dann werde ich diesen Krieg überleben.“

--------------------------(1976)--------------------------

Am nächsten Morgen wachte Erin vor allen anderen auf. Das war ihr schon lange nicht mehr passiert und sie war froh darum. Bis zu diesem ganzen Chaos hatte sie das Talent besessen immer um die gleiche Zeit herum aufzuwachen und keinen Wecker zu brauchen.
Da dies heute das erste Mal seit langer Zeit war, nahm Erin das zum Anlass ihre Laufschuhe, Shorts und ein T-Shirt aus ihrem Koffer zu kramen. Dabei versuchte sie auf ihre Mitbewohner Rücksicht zu nehmen und schlich mit ihren Sachen ins Bad.
Fast unter ihrem Zimmer lag die Große Halle und von ihren Fenstern aus hatten Erin und ihre Zimmergenossinnen einen wunderschönen Ausblick auf den Schwarzen See. An diesem Morgen lag alles noch in völliger Dunkelheit, laut der kleinen Uhr, die in diesem Badezimmer neben dem Spiegel hang, war es erst fünf Uhr.
Fertig angezogen schlüpfte sie aus dem Schlafsaal und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle. Um diese Uhrzeit war noch niemand unterwegs, nicht einmal einem der Geister begegnete sie.
Als sie das Schlosstor aufstieß, atmete sie tief die Luft ein. Obwohl es noch so früh war, konnte man schon jetzt erahnen, wie der Tag werden würde: kalt, aber sonnig.
Erin rannte fast aus dem Stand los, so sehr verlangte es sie nach der einst gewohnten Bewegung. Schon in ihrer Zeit hatte sie morgens immer ihre Runden um den Schwarzen See gedreht. Schnell bemerkte sie, dass ihre Kondition in den letzten Wochen gelitten hatte, doch sie hielt durch.
Während sie lief, gab es nur sie, das schmatzende Geräusch ihrer Turnschuhe als sie am Ufer entlang lief, ihr keuchender Atem, den Herzschlag im Ohr und die für die Jahreszeit gewöhnlichen Geräusche.

Erst nach 2 ½ Stunden trat Erin den Rückweg zum Schloss an. Ihr Atem ging keuchend. Die junge Gryffindor fühlte, dass ihr Haaransatz feucht von Schweiß war und ihre Beine waren durch die morgendliche Kälte ganz rot. Ein paar Meter von der Eingangstür entfernt hielt sie kurz an, um noch ein paar Dehnübungen zu machen. Dann reckte sie sich, hob ihren Blick, der den Rand des Waldes streifte und joggte die letzten Meter. Bevor sie allerdings die Flügeltür passieren konnte, stieß sie beinahe mit jemandem zusammen.
„Dich hab ich gesucht“, sagte Sirius und biss kräftig in sein mit Marmelade beschmiertes Toast. „Willst du auch?“ Er hielt ihr ein in Servierten verpackten Stapel Toast hin. Misstrauisch schaute sie ihn an.
„Keine Sorge, Voighn, die sind nicht vergiftet“, sagte er und fügte hinzu, als ihr Magen ein hörbares Knurren von sich gab: „Und du hast Hunger.
Erin griff nach den Toasts und bedankte sich. „Was willst du?“
„Wieso sollte ich was wollen?“
„Black –“
„Sirius.“
„Sirius“, korrigierte sie sich widerwillig. „Du tust nichts ohne Grund. Auch wenn ich noch nicht dahinter gekommen bin, warum du mir wie ein anhänglicher Hund andauernd auflauerst.“
Verwirrt sah er sie an. „Hund?“
„Na, wie so ein Welpe halt, der völlig orientierungs-“, fing sie an zu erklären, unterbrach sich dann aber selber. „Ist doch auch egal. Was willst du?“
„Nur reden.“
„Das bezweifle ich“, antwortete Erin und biss nun endlich in ihr Toast. Sie dachte gerade daran, dass sie lieber was zu trinken hätte, als Sirius in seine Schultasche, die er bereits mit sich rumtrug, griff und ihr eine Wasserflasche reichte. Sie bedankte sich, nahm einen Schluck und hielt ihm die Wasserflasche entgegen. „Das ist eine Muggelflasche. Du bist ein Reinblut“, stellte sie fest.
„Die Dinger sind praktisch“, erklärte Sirius schulterzuckend. Er packte sie am Arm und zog sie mit sich.
„Hey“, protestierte Erin, „was soll das?!“
„Ich sagte doch, ich will mit dir reden.“ Sirius zog Erin etwas weiter vom Schloss weg. Erst dachte sie, er würde mit ihr zum Verbotenen Wald gehen, doch schlussendlich legte er es wohl nur darauf an, dass man sie vom Schloss aus nicht mehr sah.
„Dir macht es auch gar nichts aus, dass ich mich eventuell erkälten könnte?“, fragte Erin und zog eine Augenbraue hoch.
„Das passiert schon nicht. Außerdem ist es die einzige Möglichkeit ungestört zu reden“, widersprach Sirius und zog sie mit zu Boden.
„Verrätst du mir jetzt endlich, was das hier soll?“, murrte Erin, der so langsam kalt wurde.
„Ich hab gesehen, wie du gestern in Professor McGonagalls Büro gegangen bist. Und nicht wieder herausgekommen bist“, konfrontierte er sie mit seiner Beobachtung. Diese Idee war ihm erst an diesem Morgen gekommen als er aufgestanden war. Im Gemeinschaftsraum hatte er freiwillig auf Lily Evans gewartet, nur um mitgeteilt zu bekommen, dass Erin nicht im Schlafsaal war. Auf dem Weg in die Große Halle hatte Sirius jeden, der ihm irgendwie informativ erschien, nach ihr gefragt. Bis ihm ausgerechnet Jonathan Adams begegnet war, der Erin auf dem Schlossgelände gesehen hatte.
„Natürlich bin ich da wieder rausgekommen“, schnaubte Erin. „Dir ist doch klar, dass das Auflauern anderer Schüler keine geeignete Freizeitbeschäftigung für dich sein sollte, oder Black?“
„Sirius“, korrigierte er sie wieder, „und du kannst mir erzählen, was du willst, aber niemand bleibt freiwillig solange bei der McGonnie im Büro!“
„Sirius“, seufzte sie und benutzte nur ungern seinen Vornamen. Das machte dieses Gespräch irgendwie … vertraut. „Was geht es dich an, was ich bei Professor McGonagall im Büro getan habe?“
„Ich bin neugierig“, antwortete er. „Was erwartest du?“
„Dass du es nicht bist?!“
„Das“, erwiderte Sirius, „könnte mir tatsächlich sehr schwer fallen. Schau mal, Erin, du kommst von heute auf morgen nach Hogwarts, keiner weiß, woher-“
„Black!“, unterbrach Erin ihn entsetzt. „Willst du damit sagen, dass du bezüglich mich die Leute ausgequetscht?“
„Nur ein bisschen. Aber das ist nicht der Punkt. Du bist jetzt seit zwei Monaten hier, du gehst jedem aus dem Weg, du freundest dich mit niemanden an, weichst aus, bist mehr in der Bibliothek als im Gemeinschaftsraum und verschwindest oft stundenlang. Natürlich fällt so etwas auf!“
„Dir fällt es auf, die anderen scheint es nicht zu interessieren“, konterte Erin.
„Wenn ich dir ein paar Fragen stellen darf, hör ich damit auf“, schlug Sirius vor. „Nur, um meine Neugierde zu stillen.“
Erin starrte ihn an. Sie war klug genug um zu wissen, dass sie hier nicht so einfach rauskam. Sie könnte aufstehen und weggehen, aber dann würde Sirius weiter an ihr kleben, er würde immer und immer wieder Fragen stellen, und die nicht nur ihr. Durfte sie so etwas riskieren?
„Drei“, sagte sie schließlich resigniert. „Du darfst drei Fragen stellen und keine mehr. Und ich entscheide, ob ich darauf antworten will.“
„Gut“, erklärte Sirius sich einverstanden. „Und ich werde dir diese Fragen stellen, wann ich es will.“ Er stand auf und hielt ihr eine Hand hin. „Na komm schon, der Unterricht beginnt bald und du willst dich sicher noch umziehen.“
Erin schaute auf seine Hand und griff zögernd danach. Mit einem Ruck zog er sie zu sich hoch und sie stolperte, das Gleichgewicht verlierend, gegen ihn.
Sie fühlte sich als hätte sie eine Stromschlag abgekommen und versuchte ihr Gleichgewicht wieder zu erlangen. Dann brachte sie genügend Abstand zwischen Sirius und sich.
„Danke.“ Erin räusperte sich, drehte sich von ihm weg und wollte sich auf den Weg ins Schloss machen. Allerdings Sirius war noch nicht fertig.
„Hey Voighn!“, rief er ihr hinterher und sie drehte sich um. „Vielleicht“, sagte der Gryffindor, „solltest du mehr Vertrauen. Uns vertrauen, meine ich.“
Dein Vertrauen hat dich nach Askaban gebracht, dachte sie. Doch was sie dann tat, erstaunte sie selbst.
„Mein Name, Black, ist Erin.“ Dann drehte sie sich endgültig um und joggte zurück. Sein Lachen dröhnte in ihren Ohren, hallte nach, und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

„Freundest du dich jetzt mit ihm an?“ Die Stimme klang vorwurfsvoll und Erin sprang vor Schreck zurück. „Severus“, blaffte sie. „Was soll das? Du hast mich erschreckt!“
„Entschuldigung“, sagte er leise. Er sah sich vorsichtig um und zog sie dann mit sich in die kleine Kammer, zu der am Anfang des Schuljahres vor der Häusereinsortierung die Erstklässler gebracht wurden. „Ist es so? Freundest du dich mit ihm an?“, fragte er erneut und stieß die Tür zu.
„Sev …“, begann Erin, wurde aber von ihm unterbrochen.
„Erin, du weißt wie er ist! Du weißt, wie sie alle sind! Sie haben keinen Respekt, sie spielen Streiche, wo sie können, du weißt nicht, was sie alles tun!“, stieß er hervor.
„Was meinst du?“, fragte sie verwirrt.
„Egal“, schnaubte Severus aufgebracht und presste dann seine Lippen aufeinander, sodass sie einen schmalen Strich ergaben. Mit seinen Augen, die sie wütend anschauten, seiner Körperhaltung und dem griesgrämigen Gesichtsausdruck erinnerte er Erin zum ersten Mal an den Severus, der er in zwanzig Jahren sein würde.
Aber sie hatte mittlerweile auch ein wenig von dem Severus kennenlernen dürfen, der noch kein Todesser war.
Die junge Gryffindor legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Sev“, sagte sie. „Wenn du willst, dass ich etwas weiß, oder wenn du einen triftigen Grund hast, warum ich Sirius Black nicht vertrauen sollte, dann solltest du es mir sagen und nicht wild irgendwelche Andeutungen in den Raum werfen. Und wenn du es nicht tust, dann solltest du dich auch nicht beschweren, wenn ich den einen oder anderen Satz mit ihm wechsle.
Und wenn ich mich mit ihm anfreunde, dann ist das meine Sache. Mit dir bin doch auch befreundet.“
„Was soll das denn jetzt heißen?“, knurrte Severus.
„Na, du bist ein Slytherin, ich eine Gryffindor. Was macht das wohl für einen Eindruck?“, fragte sie ihn an und musste grinsen als er, ganz anders als es sonst seiner Art entsprach, empört den Mund aufriss und ihn dann, nachdem ihm klar war, dass er darauf keine Erwiderung hatte, wieder schloss.
„Siehst du“, sagte sie grinsend. „Ich geh mich jetzt besser umziehen, ich bezweifle, dass Professor Babbling sehr erfreut wäre, wenn ich zu Alte Runen in diesem Aufzug auftauche.“
Severus sah der Gryffindor nach. Irgendetwas war anders. Sie wirkte weniger verschlossen. Fröhlicher. Offenherziger, auch wenn sie nichts von dem verlauten ließ, was in ihrem Kopf vor sich ging.

„Krone!“, rief Sirius und ließ sich euphorisch neben seinen besten Freund auf die Bank am Gryffindortisch fallen. „Ich brauch Stift und Papier!“
„Was ist denn jetzt kaputt?“, fragte ihn der Schwarzhaariger, kam der Aufforderung aber auch nicht nach. „Du hast deine Tasche auch dabei, benutz gefälligst dein eigenes Zeug. Mein Tintenfass ist schon wieder halb leer wegen dir!“
„Ich kauf dir ein neues“, gab Sirius zurück und kramte nun in seiner eigenen Tasche nach seinen Schreibutensilien.
„Hast du gerade gesagt, du kaufst mir ein neues?“, fragte ihn James verblüfft und wechselte einen Blick mit Remus. Dieser runzelte die Stirn und sah dann wieder zu Sirius rüber, der mittlerweile an einem Muggelkugelschreiber kauend über ein Bogen Pergament hing.
„Sirius, was machst du da?“
„Ich überlege.“
„Du … überlegst?“, wiederholte Remus verwirrt.
„Irgendetwas stimmt mit dir doch nicht“, kommentierte James trocken.
„Was überlegst du?“, warf Peter ein.
„Fragen.“
„Was für Fragen?“
Sirius seufzte und legte den Stift beiseite. Er beugte sich über den Tisch und bedeutete seinen Freunden es ihm gleichzutun. Als sie nah genug mit den Köpfen zusammensteckten, flüsterte er in einem verschwörerischen Ton: „Fragen, die ich Erin stellen darf. Drei Stück. Und sie antwortet drauf! Das muss gut überlegt sein. Diese Chance darf ich nicht vergeuden, indem ich sie frage, welche Farbe ihre Unterwäsche hat!“
James fing schallend anzulachen. „Nie im Leben hat sie dir drei Fragen erlaubt!“
„Doch“, gab Sirius zurück und fing wieder an zu grübeln, „vielleicht frag ich sie auch so völlig spontan!“ Er stand auf und verließ murmelnd die Große Halle. Seine Freunde dagegen starrten ihm nur nach.
„Also, irgendetwas stimmt mit ihm doch wirklich nicht“, sagte Remus.
„Ich rede nachher mal mit ihm“, erwiderte James stirnrunzelnd.

Als Erin zum Klassenzimmer für Alte Runen kam, hatte sie Glück. Die Tür war schon offen und einige Schüler saßen auf ihren Plätzen. Sie ließ sich auf ihrem Stuhl nieder und hatte gerade ihr Lehrbuch, Feder und Pergament bereit gelegt, als Lily ins Zimmer kam. Sie schien Erin direkt zu bemerken, und obwohl sie viel weiter vorne saß, ließ sie sich auf dem freien Platz neben Erin nieder.
„Vielleicht“, begann sie, „sollte ich tatsächlich mehr Zeit mit James verbringen. Nicht nur mit Remus. Er kann sich tatsächlich … benehmen.“
Verwirrt schaute Erin sie an. „Was?“
„Gestern, das Hogsmeadewochenende“, erinnerte Lily sie. „Robyn und ich waren mit den Vieren zusammen. So ein paar Stunden. Sind uns im Drei Besen über den Weg gelaufen und Robyn und ich haben uns zu ihnen gesetzt. Es war nett.“
„Das ist doch schön“, freute Erin sich für sie.
„Übrigens hat Black die ganze Zeit Ausschau nach dir gehalten“, informierte Lily sie. In diesem Moment betrat Professor Babbling das Klassenzimmer und gab ihnen ihre heutigen Übersetzungsaufgaben.
Während Erin die zugehörige Seite in ihrem Buch aufschlug, schien Lily auf eine Antwort zu warten.
„Was willst du hören?“, fragte Erin sie schließlich leise.
„Warum Black so interessiert an dir ist“, kam die prompte Antwort.
„Das wüsste ich auch gerne, wirklich“, murmelte Erin und beugte sich über ihr Buch. Neben ihr begann nun auch Lily zu schreiben, nachdem sie merkte, dass sie keine zufriedenstellende Antwort bekommen würde.

Nach Alte Runen hatten Erin und Lily Verwandlung bei Professor McGonagall, wo sie auch wieder auf die Rumtreiber trafen. Ihre Hauslehrerin war noch nicht da und Sirius nutzte die Chance Miranda Looper von ihrem Platz neben Erin zu verdrängen. Erin mochte die Ravenclaw und auch wenn Sirius sie beinahe höflich nach einem Platzwechsel fragte, fand sie die Art und Weise, wie er ihr auf die Pelle rückte, alles andere als angenehm. Sie warf Miranda einen entschuldigenden Blick zu, die allerdings abwinkte und sich neben James setzte.
„Jetzt sag nicht, du willst gleich deine erste Frage verschwenden“, sagte sie.
„Doch“, erwiderte Sirius. „Und ich finde, sie ist berechtigt. Warum verschwindest du so oft in Professor McGonagalls Büro? Und was machst du da drin?“
„Das sind zwei“, erinnerte sie ihn. Nachdenklich sah sie ihn an. Hatte er sie tatsächlich so oft beobachtet, wie sie in das Büro ihrer Hauslehrerin gegangen war, oder zielte seine Frage darauf ab, dass er davon ausging, dass dem so war?
„Mit so ziemlich dem gleichen Inhalt“, konterte Sirius. „Also?“
„Mein Patenonkel arbeitet im Ministerium. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen und habe die Erlaubnis bekommen ihn öfters, auch während der Schulzeit, dort zu besuchen“, sagte sie. „Ich flohe durch Professor McGonagalls Kamin ins Ministerium und komme über ihren auch wieder zurück.“ Erin war froh, dass sie sich bereits im Vorfeld Gedanken über Sirius‘ Fragen gemacht hatte. So schien er an ihrer Antwort nicht zu zweifeln.
„Gut“, sagte er zufrieden und wandte sich seiner Hauslehrerin zu, die in diesem Moment das Klassenzimmer betrat. Sirius’ neuer Sitzplatz entlockte ihr eine hochgezogene Augenbraue Richtung Erin, doch die starrte krampfhaft zum Fenster raus.
Der Unterricht war schon im vollen Gange, als auf Erins Pergament ein kleineres, abgerissenes Stück landete. Mit einem Blick zu Professor McGonagall, die gerade eine Zeichnung an der Tafel erschienen ließ, faltete sie es auseinander.
Zwei Fragen bleiben noch, stand da in Sirius’ Handschrift.

Nach dem Unterricht bat Professor McGonagall Erin noch zu bleiben. Als alle Schüler den Raum verlassen hatten und Sirius ihr noch einen neugierigen Blick zugeworfen hatte, wollte Gryffindors Hauslehrerin von ihr wissen, ob sie bereits eine Antwort auf ihre Anfrage für den Nebenjob bekommen hatte. Erin nickte und zog den Brief aus ihrer Rocktasche, der sie am Morgen erreicht hatte. Sie gab ihn an ihre Lehrerin weiter, die ihn sorgfältig las.
„Nun“, begann sie, nachdem sie ihr den Brief zurück gereich hatte, „sieht so aus, als hätten Sie am Samstag ein Vorstellungsgespräch.“
„Ich darf also?“, frohlockte Erin.
Professor McGonagall schaute sie schweigend an und schien ihre Worte mit Bedacht zu wählen. „Zu den Bedingungen, die ich Ihnen bereits genannt habe. Und nur mit festen Arbeitszeiten. Was Sie in den Ferien mache, geht die Schule – und somit Professor Dumbledore und mich – im Grunde nichts an. Allerdings, aufgrund Ihrer derzeitigen Situation, sollten Sie die Arbeitszeiten dennoch mit einem von uns abklären. Außerdem besteht weiterhin die An- und Abmeldepflicht.“
„Danke, Professor McGonagall, wirklich. Das bedeutet mir sehr viel“, sagte Erin und verließ dann den Klassenraum. Draußen stieß sie prompt mit niemand geringeren als Sirius zusammen.
„Warum überrascht mich das jetzt nicht?“, fragte sie ihn und ging an ihm vorbei. Es gab bald Mittagessen und sie wollte vorher ihre Schulbücher gegen die austauschen, die sie am Nachmittag brauchen würde.
„Was wollte McGonnie von dir?“
Erin drehte sich zu ihm um und ging rückwärts weiter. „Ist das eine von den drei Fragen?“, fragte sie. „Ich an deiner Stelle würde aufpassen, was ich frage, ansonsten gehen die restlichen zwei für so banale Sachen wie Stundenplan- und Fächerangelegenheiten drauf.“ Sie drehte sich wieder um.
„Ich hätte mehr als drei Fragen fordern sollen“, murrte Sirius und ging Richtung Große Halle.

Die Woche schien wie im Flug zu vergehen. Irgendwie schaffte Erin es Sirius genug Kontra zu geben, sodass keine weitere ernsthafte Frage zustande kam. Am Freitagabend saß sie in der Großen Halle am Gryffindortisch und versuchte sich in ihr Zaubertrankbuch zu vertiefen. Versuchte, weil Sirius ihr Gesellschaft leistete und sein Blick sie öfters streifte als sein Aufsatz für Verwandlung.
Als sie wieder einmal einen vielversprechenden Absatz las, griff sie nach einem ihrer Muggelkugelschreiber und schrieb sich die Seitenzahl auf ihren Handrücken. Das war eine ihrer Macken, sie hasste es in Büchern rumzuschreiben oder zu markieren. Meistens schrieb sie sich solche Sachen auf ein extra Blatt, aber wenn sie einen losen Gedanken hatte oder sonst irgendetwas zu notieren hatte, tat sie das in der Regel auf ihre Hände. Irgendetwas stand immer auf ihnen.
„Was tust du da eigentlich?“, fragte Sirius schlussendlich und griff nach ihrer Hand, die völlig bekritzelt war. „Was?“, fragte sie zurück, hob aber nicht ihren Blick von ihrem Zaubertränkebuch.
„Und was ist DAS?“, stieß Sirius entsetzt aus. Erins Kopf ruckte bei seinem Tonfall hoch, als er ihre rechte Hand beinahe an sich riss. Ihr wurde heiß und kalt, als sie sah, wie er auf ihren Handrücken starrte. Fast noch zu deutlich bildeten sich die Narben darauf ab. Ich darf keine Regeln brechen.
Sie entriss sie ihm. „Das“, sagte sie kühl, „ist nichts, was dich irgendetwas angehen würde.“ Sie schob ihre Bücher zusammen, stopfte sich die Hälfte davon achtlos in die Umhängetasche und verließ mit raschen Schritten die Große Halle.
Erin machte erst Halt, als sie in der Bibliothek ankam, und sich in einer der hintersten Ecken niederließ. Sie baute die Bücher wie eine Festung um sich herum und erst, als sie sicher war, dass keiner etwas sehen konnte, was sie nicht wollte, betrachtete sie selber ihre Hand.
Bisher hatte sie nicht im Entferntesten an diese Narben gedacht. Als in ihrem vierten Hogwartsjahr Dumbledores Armee aufgeflogen war und der Schulleiter verschwunden war, hatte es sehr viele Schüler gegeben, die zu dem einen oder anderen Nachsitzen bei ihrer neuen Schulleiterin verdonnert wurden. Dort kamen die Blutfedern regelmäßig zum Einsatz und fast jeder Schüler aus den Häusern Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw trugen Narben mit ihrem Strafsatz. Während es bei den Hufflepuffs und Ravenclaws vielleicht jeder zweite Schüler war, gab es in Gryffindor so gut wie keine Ausnahme. Erin selber bekam ihre Narben, als sie nicht auf die Zeit geachtet hatte und von Madame Pince pünktlich zur Sperrstunde aus der Bibliothek gejagt wurde. Unterwegs traf sie auf Filch, der sie prompt zu Professor Umbridge geschleift hatte.
Und so waren die Narben in ihrer Zeit keine Besonderheiten mehr, niemand hatte mehr darauf geachtet. Nicht, nachdem Professor Dumbledore wieder seinen Posten innehatte. Doch hier, zwanzig Jahre früher, sah es anders aus.
„Argh“, murrte sie und ließ ihren Kopf auf die Tischplatte sinken. Dass auch alles so kompliziert sein musste!

„Ich schwör‘ dir Remus, das war ein ganzer Satz! Auf ihrem Handrücken! Und es war total vernarbt!“
Remus hielt sich die Ohren zu. „Ernsthaft, Sirius. Wer sollte bitte einen Strafsatz auf seinem Handrücken haben?“
„Außerdem“, mischte James sich ein und beugte sich zu den beiden rüber, „geht das nur, wenn schon, mit Blutfedern, und die sind verboten.“
Genervt schaute Sirius seinen besten Freund an. Nachdem Erin abgedampft war, kamen kurz danach auch seine Freunde in die Große Halle, um ihre Hausaufgaben fertig zu machen. Hier konnten sie dabei auch reden, ohne dass es zu laut wurde, wie im Gemeinschaftsraum, oder sie aus der Bibliothek rausgeschmissen wurden, weil sie es überhaupt gewagt hatten den Mund aufzumachen.
„Das weiß ich auch, Krone. Aber ich weiß, was ich gesehen habe“, antwortete Sirius stur.
„Gut“, erwiderte James gelassen, „und warum fragst du sie dann nicht einfach?“
„Hä?“
„Na, du hast doch diese drei Fragen, die du ihr stellen darfst“, erinnerte James ihn beinahe schon ungeduldig. „Also frag sie doch einfach.“
„Erstens sollte ich mich an Fragen halten, deren Antworten mich weiterbringen und zweitens haben wir den Deal, dass sie nicht antworten muss.“
„Was bringt es dir denn dann, dass du ihr die Fragen stellen darfst?“, fragte Peter perplex.
„Weil es besser ist als gar nichts?“, erwiderte Sirius leicht genervt. „Das zeigt doch, dass sie mir soweit vertraut, dass sich mich fragen lässt. Und wer sagt, dass mich die Antwort nach den Narben weiterbringt?“, wandte er sich an James.
„Ganz einfach“, antwortete James. „Wenn sie diese Narben tatsächlich hat und es keine Einbildung von deiner Seite war, dann kann es eigentlich nur eine Blutfeder gewesen sein. Und es wäre sicher sehr interessant zu wissen, wie sie an eine Blutfeder kommt – oder derjenige, der sie dazu gebracht hat, damit zu schreiben. Wir wissen immerhin, dass sie vorher zu Hause unterrichtet wurde, richtig?“
„Ja“, sagte Sirius verwirrt, „aber …“
„Nun, mich würde es auch interessieren, wieso Erin mit einer Blutfeder Strafsätze schreiben musste, wenn sie angeblich zu Hause unterrichtet wurde. Welche Eltern lassen so etwas zu?“, gab James zu verstehen.
Die Blicke von Sirius, Remus und Peter wanderten einheitlich zu einem der Tische. „Slytherins“, murmelte Sirius.

Am nächsten Tag hatte Erin ihr Vorstellungsgespräch und zusammen mit ihrer Hauslehrerin reiste sie in die Winkelgasse. Dort nahm sie den ihr bekannten Weg in die kleine versteckte Gasse. Doch sie betraten den Laden nicht sofort, im Gegenteil. Nervös tigerte Erin vor der Tür von Bookly auf und ab. Professor McGonagall schaute sie abwartend ab. „Ich darf Sie daran erinnern, dass wir einen festen Termin haben? Oder wollen Sie schon bei einem simplen Vorstellungsgespräch zu spät kommen?“
Erin blieb an Ort und Stelle stehen und drehte sich zu ihrer Lehrerin um. „Was, wenn sie mich nicht mögen?“, platzte sie heraus.
Professor McGonagall zog eine Augenbraue hoch. „Miss Voighn, die Besitzer sollen Sie auch nicht adoptieren.“
„Aber –“
„Schluss jetzt“, befahl Professor McGonagall und schob Erin vor sich her Richtung Tür. „Wenn Sie schon arbeiten wollen, dann beißen Sie jetzt die Zähne zusammen!“
Sie nickte zu der Tür rüber und Erin atmete noch einmal tief durch. Dann machte sie die Tür auf und betrat den Laden.
Erstaunt bemerkte sie, dass der Laden fast genauso aussah wie in ihrer Zeit. Nur, dass man später noch viel mehr andere Sachen kaufen konnte als nur Bücher.
„Hallo, meine Liebe“, sagte eine sanfte Stimme hinter Erin und sie drehte sich zum Verkaufstresen um. Hinter ihm stand eine rundliche Frau, die sie freundlich anlächelte und Erin völlig unbekannt war. Was Sinn machte, denn Bookly wurde in ihrer Zeit von einer Frau Mitte Dreißig geführt.
Die Frau kam hinter dem Tresen hervor und ging auf Erin zu. „Du musst Erin sein“, sagte sie und wandte sich dann an Erins Begleiterin. „Professor McGonagall, es freut mich, Sie zu sehen.“
Nach der Begrüßung führte die Besitzerin, die sich als Anneliese Major vorgestellt hatte, Professor McGonagall und Erin ins Hinterzimmer. „Darf ich Ihnen etwas anbieten?“, fragte sie und lehnte die Tür an.
„Was ist mit der Kundschaft?“, hakte Professor McGonagall nach und runzelte die Stirn.
„Oh, keine Sorge“, lachte die Mrs. Major. „So gut sind wir nicht besucht. Der Laden lebt von seinen Stammkunden. Im Grunde halten mein Mann und ich den Laden nur noch, weil wir beide an ihm hängen. Finanziell sind wir nicht von ihm abhängig.
Wenn jemand reinkommt, dann werde ich Bescheid wissen.“
„Mrs. Major, wozu brauchen Sie dann eine Aushilfe, wenn der Laden so wenig Kundschaft hat?“
„Ich mag es, wenn die Leute direkt sind“, sagte Mrs. Major und beantwortete direkt Professor McGonagalls Frage: „Mein Mann und ich lieben diesen Laden so sehr, aber wir sind an ihn und seine Kundschaft gebunden. Es wäre schön zu wissen, dass eine vertrauenswürdige Person in seine Vorgänge eingeweiht ist. Jemand, der im Laden ist, falls Kunden kommen. Wissen Sie, ich vermisse es, dass ich nicht mal schnell weg kann, und etwas erledigen kann. Oder dass mein Mann und ich einen kleinen Ausflug am Wochenende unternehmen können, weil wir den Laden nicht einfach so schließen können. Und“, fügte sie hinzu, vermutlich in Bezug auf Erins Alter, „wenn diese Vertrauensperson eine Schülerin ist, die so sehr einen Nebenjob haben möchte, dass sie die Erlaubnis vom Schulleiter und ihrer Hauslehrerin dazu bekommen hat, dann scheint diese Person auch die Sachlage ernst zu nehmen.“
Erin sah, wie Professor McGonagall schon wieder ihre Stirn runzelte und stellte die entscheidende Frage hastig selber: „Und wieso glauben Sie, dass Sie mir vertrauen könnten?“
„Nun, meine Liebe, ich kann zwar in keine Person reinsehen, aber ich irre mich selten, wenn ich von einem freundlichen und wohlgesonnen Charakter ausgehe“, antwortete die Besitzerin sanft. „Tee?“

Nach einer weiteren halben Stunde verließen Erin und Professor McGonagall Bookly wieder. Es hatte einiges zu klären gegeben und auch die Hauslehrerin von Gryffindor hatte ihre Bedingungen vorgebracht. Doch Mrs. Major hatte jeden einzelnen Punkt abgesegnet und mit einem beiläufigen Satz eingebracht, dass sie eine hervorragende Abteilung mit Verwandlungsbüchern hätten. Professor McGonagall schien fürs Erste besänftigt und Erin bekam die Zusage für die ausgeschriebene Aushilfsstelle. Am Dienstag sollte sie ihre erste Einführung in den Laden bekommen.
Erin hatte kaum die Tür des Ladens hinter sich und ihrer Lehrerin geschlossen, als sie auch schon einen Freudensprung machte. Mit hochgezogener Augenbraue schaute Professor McGonagall ihre Schülerin an.
„‘Tschuldigung“, murmelte diese, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Auf Professor McGonagalls schlich die Andeutung eines Lächelns als sie Erin auf die belebte Winkelgasse Richtung Tropfender Kessel folgte.

Glücklich darüber einen Nebenjob zu haben, verbrachte Erin den restlichen Samstag in der Bibliothek. Sie wollte alle Hausaufgaben erledigt haben, die sie für die kommenden Wochen brauchte, damit sich auf keinen Fall irgendetwas stapelte. Sie war so vertieft in ihre Arbeit, dass sie bei ihrem Streifgänge durch die Gänge nach dem richtigen Buch nicht bemerkte, wie Sirius ihr hinterher schlich. Mit einem Stapel Bücher in den Armen drehte sie sich schwungvoll auf dem Absatz um und stieß direkt mit Sirius zusammen. Der zuckte kräftig zusammen, als Erin ihm mit Wucht die Bücher in den Magen rammte. Er keuchte auf und Erin konnte sich einen erschrockenen Aufschrei nicht verkneifen. All das passiert innerhalb weniger Sekunden und am Ende lagen die Bücher verstreut auf dem Boden und Madame Pince schien mit Schallgeschwindigkeit angerauscht zu kommen und jagte die beiden Gryffindors aus der Bibliothek – unabhängig davon, dass Erins ganze Sachen sich noch an ihrem Platz befanden.
Die Türen der Bibliothek knallten zu und Erin verschränkte ihre Arme. Abwartend sah sie Sirius an.
„Was?!“, fragte er. „Ich kann nichts dafür!“
„Genau, du kannst nie etwas dafür! Und wie soll ich jetzt meine Sachen wiederbekommen? Oder meine Hausaufgaben weitermachen?“, fuhr sie ihn an.
„Man, Erin. Es ist Samstag. Entspann dich mal!“
„Ich entspann mich nicht! Kann ja sein, dass dir alles in den Schoß fällt und der berühmte Sirius Black es nicht nötig hat seine Aufgaben zu machen, aber ich muss und ich will und du wirst mir das nicht kaputt machen!“ Schwungvoll drehte sie sich Richtung Tür, stieß sie auf und war bereit es mit Madame Pince aufzunehmen. Erwartungsvoll blieb er vor der Bibliothek stehen und zog anerkennend eine Augenbraue hoch, als Erin ohne bibliothekarische Gewalt die Räumlichkeiten verließ und tatsächlich ihre Sachen dabei hatte.
„Du lebst ja noch“, kommentierte er trocken.
„Du nicht mehr, wenn du dir so etwas nochmal leistest“, antwortete Erin kühl und marschierte an ihm vorbei.
„Merlin, Erin, ich will dich doch nur kennenlernen!“, rief Sirius ihr beinahe frustriert hinterher.
Ohne sich umzudrehen, hob sie ihren Arm und zeigte ihm den Mittelfinger. Dann verschwand sie um die Ecke und Sirius war wieder alleine.
„Danke, Miss Voighn – für nichts“, murrte er und folgte seiner Mitschülerin.


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Zitat
Ein so bewegendes Gefühl hatte ich nie zuvor erlebt, wenn es um das Schreiben ging.
Joanne K. Rowling