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Fanfiction

The Trial - Awakening - ~VII~ Premonitions – A Phantom Shadows the Preparations

von Dante

---------VII---------
Premonitions
»We all saw it coming. But we still bought it.«
–DAVID GRAY: »Full Steam«



Der Mond war in der Nacht des siebenundzwanzigsten Mai nicht zu sehen, und mit jeder zusätzlichen Minute, die verstrich, wurde meine Überzeugung, dass er das auch nicht mehr tun würde, größer – es war eine bewölkte Nacht, und am Himmel standen kaum Sterne. Demzufolge hoben sich auch die Silhouetten der Bäume des Verbotenen Waldes kaum von ihrem natürlichen Hintergrund ab und verschmolzen wie selbstverständlich damit, schwer zu erfassende Schemen, deren Form man nur mit zusammengekniffenen Augen richtig deutlich zu sehen vermochte.
Doch im Grunde galt meine Aufmerksamkeit nicht ihnen: Das Objekt, das ich die letzten fünfzehn Minuten wie ein stoischer Wächter betrachtet hatte, war das Quidditchstadion. Früher an diesem Tag war jedem Champion die Nachricht überbracht worden, sich um neun Uhr abends am Quidditchfeld einzufinden, wo die dritte Aufgabe des Turniers erklärt würde; Fleur hatte mir beim Abendessen darüber Bericht erstattet. Exakt fünf Minuten nach neun hatte ich das Schloss verlassen und nach kurzem Fußmarsch am oberen Ende des Abhangs Position bezogen, der zum Stadion hinab führte, um ihre Rückkehr – und damit auch Informationen über besagte finale Aufgabe – zu erwarten.
Ich nahm an, dass es nicht mehr lange dauern könnte, ehe die Champions zum Schloss zurückkehrten; zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, dass man ihnen eine detailreichere Erläuterung zuteil werden ließ, als das bei den letzten beiden Aufgaben der Fall gewesen war, und da war sie laut Fleur alles in allem eher dürftig ausgefallen. Insofern war wohl die Vermutung naheliegend, dass auch diesmal nur das Notwendigste gesagt würde und man alles andere den Teilnehmenden selbst überließ.
Letztendlich war es nicht nur ein Akt der Freundlichkeit, Fleur abzuholen und mit ihr über das zu sprechen, was auf sie zukommen würde, falls sie das wollte, sondern auch des Eigentinteresses. Die zweite Runde war ein totaler Reinfall gewesen – tatsächlich war diese Formulierung sogar noch schmeichelhaft –, und wenngleich mir wegen Fleur ohnehin nichts anderes übrig geblieben wäre, als mir die letzte Aufgabe anzusehen, so hoffte ich doch, von ihr zumindest genug über den Ablauf zu erfahren, um mich und die drei Slytherins seelisch auf eine etwaige weitere Enttäuschung einzustellen. Wenn die Französin dann endlich einmal auftauchte, hieß das.
Doch als wäre dieser Gedankengang eine Art Befehl gewesen, machte ich in einiger Entfernung mehrere Gestalten aus, die sich aus dem Schatten des schmalen Stadionzugangs lösten. Ich zählte insgesamt fünf; zwei gingen in Richtung Wald davon, eine in Richtung Schloss, eine weitere marschierte quer über den Rasen auf den Abhang zu, und ich wusste sofort, dass es Fleur war, und die letzte, die ich nach kurzer Zeit als Ludo Bagman identifizierte, schien ebenfalls zum Schloss zurückzukehren – oder zumindest zum Fußweg, der ihn hinunter nach Hogsmeade bringen würde.
Ich wandte mich ab und fixierte mit meinem Blick wieder die Französin, die mich mittlerweile entdeckt zu haben schien und nun auf mich zugelaufen kam. Ich ging ihr einige Schritte entgegen; als ich sie erreicht hatte, lächelte sie leicht, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. Ich nickte ihr auffordernd zu, ehe wir uns gemeinsam in Bewegung setzten.
»Und? Erzähl.«
Ihr Mund verzog sich. »Sie ’aben eine Irrgarten gepflanzt, auf die Quidditchfeld. Swei Meter ’o’e ’Ecken bis Juni, angeblisch ... wir müssen an verschiedenen Gefahren vorbei bis zur Mitte und von dort den Pokal ’olen. Was genau diese Gefahren sind ...« Sie hob ratlos die Arme und ich konnte ein Seufzen nicht unterdrücken.
Klingt ja absolut langweilig … das wird den anderen gar nicht gefallen. Daran, dass eine dieser so genannten ›Gefahren‹ die Sache auch tatsächlich spannend gestalten könnte, dachte ich nicht einmal eine Sekunde lang. Nach dem Drachen in Runde eins konnte es ja nur schlechter werden, das hätte uns von Anfang an klar sein müssen.
»Irgendwelche Hinweise, wenigstens?«
»Dieser Bagman ’at etwas von Kreaturen gesagt, und von Zaubern, die man brechen muss ... offenbar viele verschiedene kleine ’Indernisse.« Am liebsten hätte ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen. Manchmal hasse ich es, Recht zu haben. Das konnte ja nur uninteressant werden.
Ich schüttelte den Kopf. »Na ja, das wird nicht allzu schwierig werden …«
»Hm?«, machte die Französin.
»Für dich. Dich vorzubereiten, meine ich. Ein paar Flüche üben … das sollte es gewesen sein.«
»Oh, achso, das meinst du ... ja …« Fleur wirkte nachdenklich, fast ein wenig abwesend, und ich runzelte unwillkürlich die Stirn.
»Ist etwas? Denkst du, es wird nicht so einfach werden, oder was?«
»Nein, isch … also, doch, ganz so einfach, wie es jetzt klingt, wenn du‘s sagst, wird es bestimmt nicht. Isch werd‘ nervös sein und alles, und auch über die einfachen Sachen muss man erstmal drüber, wenn‘s so weit ist … aber du 'ast Recht, es ist eigentlisch nischts weiter, als ein paar Flüche üben. Darum … ging es mir auch nischt.«
»Worum dann?«, fragte ich irritiert.
Wir waren unterdessen bis auf wenige Meter an die Beauxbatons-Kutsche herangekommen, und als wir die Umzäunung der Pferdekoppel erreichten, in der die zwei Palominos dösten, blieb Fleur stehen. Etwas war da in ihren Augen, als sie sich zu mir drehte und mich ansah; etwas Flackerndes … war es Zweifel? Unsicherheit? Anspannung? So ähnlich …
»Isch 'ab nachgedacht.«
»Worüber?«
»Über das Ende vom Schuljahr.«
»Und?« Es war kälter geworden, seitdem ich das Schloss verlassen hatte, obwohl es völlig windstill war; keine Brise wehte. Der Mond drang auch weiterhin nicht durch die Wolkendecke; die einzige Lichtquelle in der Nähe waren die Fenster der Kutsche in Fleurs Rücken, die ihren Schein einige Meter über den Rasen warfen.
»Isch 'ab dir ja schon gesagt, dass mir England gefällt und dass isch gerne ’ier’er kommen würde. Isch weiß nischt, wie ernst du misch dabei genommen ’ast, aber isch ’ab vor ein paar Tagen meinen Eltern geschrieben und ihnen gesagt, wie wichtig es mir ist ...«
»Und was ... sagen deine Eltern?«
»Dass sie misch dabei unterstützen.« Sie sah mich erwartungsvoll an.
»Das ist … schön«, erwiderte ich unsicher.
»Drake, isch glaub du verstehst nischt ganz …«
»Glaube ich auch. Worauf willst du hinaus?«
»Schau mal, anfangs war es nur so eine Idee, das mit England ... aber mittlerweile ist es mir wirklisch wichtig, weil isch nischt glaube, dass das mit uns funktionieren kann, wenn du ’ier bist und isch in Frankreisch.«
»Ich sage auch nichts dagegen«, entgegnete ich abwehrend.
»Du sagst mir aber auch nischt, was du darüber denkst«, murmelte Fleur leise, und ich musste zugeben, dass sie da einen Punkt hatte. Langsam begreife ich diese Frauenlogik …
Ich machte eine vage Handbewegung. »Was genau willst du hören?«
»Du ’ast eine Wohnung in London, oder?«, fragte die Blondine unvermittelt.
»Richtig.«
»Ist es dir über’aupt recht, wenn isch da einzie’e?«
»Du würdest sogar ein eigenes Zimmer bekommen.«
»Du sagst das, als wäre es selbstverständlisch«, begehrte Fleur auf, klang dabei aber gleichzeitig auch ein wenig erleichtert, »aber das ist es nischt. Wir ’aben seit … seit März kein einziges Mal darüber gesprochen, dabei wär‘ das wischtig … isch jedenfalls finde es wischtig. Dass es dir ernst ist, weiß isch, aber isch wusste sum Beispiel nischt, ob es disch stört, wenn isch zu dir zie’e.« Fleur seufzte, und der Ernst, mit dem sie mich nach diesen Worten ansah, ließ mich unwillkürlich lächeln.
»Nein. Es stört mich nicht, dass du zu mir ziehst«, sagte ich, zog sie zu mir und küsste sie. Und in jenem Moment entsprach das auch der Wahrheit.

Ich berichtete den anderen am folgenden Tag von meinen neugewonnenen Erkenntnissen, als wir uns wie gewohnt nach dem Unterricht in der Bibliothek trafen. Damian, Alan und ich waren wie immer schon ein wenig früher da, Darius stieß kurz darauf zu uns.
»Und, wie war Runen?«
»Ganz okay«, erwiderte der Angesprochene, indes er sich setzte. »Fortgeschrittene Entschlüsselungsaufgaben. Ziemlich entspannt, ich konnte mit Rose Allender arbeiten.«
»Ist das dieses Pickelgesicht?«, fragte Alan abfällig, woraufhin Darius ihm den Vogel zeigte.
»Bist du verrückt? Die ist doch kein Pickelgesicht …«
»Also sieht sie gut aus?«
»Natürlich sieht sie gut aus … außerdem ist sie verdammt sympathisch und sehr versiert, was Runen anbelangt.«
»Höre ich da soetwas wie Interesse?«, erkundigte sich Damian mit forschendem Blick, doch Darius winkte ab.
»Vergiss es, das mit Nadine ist ernst.«
»Erflehe deine Verzeiehung«, erwiderte Damian, nun mit schiefem Grinsen. »Aber ja, Drake, wollte uns gerade von gestern Abend berichten«, übergab er das Wort an mich, der ich daraufhin zusammenfasste, was ich von Fleur gehört hatte.
»Na ja, was soll man dazu sagen?«, fragte Darius seufzend und ließ die Hand sinken, mit der er sich soeben an die Stirn gefasst hatte.
»Besser gar nichts«, antwortete Damian, der neben ihm saß, mit matter Stimme, während Alan im Hintergrund einige Beleidigungen für die Veranstalter des Turniers vor sich hinmurmelte. »Das wär‘ verschwendeter Atem.«
»Hm … vielleicht ist es ja doch weniger schlimm und es sind ein paar ausgefallene Sachen dabei, oder so«, versuchte sich Darius an einem hoffnungsvollen Ausblick, doch Alan schmetterte seine Worte mit einer wegwerfenden Handbewegung und einem vor Ärger verzogenen Gesicht ab:
»Ich bitte dich, das glaubst du doch selbst nicht! Dieser Scheiß ist zum Vergessen; zuerst das mit dem See, und jetzt ein Irrgarten, das ist doch lächerlich … Und dann diese idiotischen Streitereien andauernd, wer gewinnt und wie doof die anderen nicht sind. Dieses Theater, das alle darum machen, steht mir mittlerweile bis hierher!« Er berührte mit seiner Handkante die Stirn. »Und dann, überhaupt, die Sache mit –« Alan stockte plötzlich und blickte zu Darius.
Stirnrunzelnd sah ich den Slytherin links von mir an. Er und die beiden anderen wirkten mit einem Mal ernst. »Was ist?«, fragte ich.
»Dieses Turnier«, antwortete er, indes er den Kopf hob und meinen Blick erwiderte. »Das alles … gefällt mir nicht.«
Ich sah ihn verständnislos an. »Und was ist daran neu? Es gefällt uns doch allen nicht, oder?«
»Das meine ich nicht. Es ist … etwas stimmt bei der ganzen Sache nicht. Irgendetwas … geht da nicht mit rechten Dingen zu.« Er wirkte nachdenklich, als er das sagte, und sein Blick war ungewohnt finster. Ehe er weitersprach, schüttelte er den Kopf, wie um einen Gedanken zu verscheuchen, der ihm gerade gekommen war, aber ins Leere führte. »Ich hab‘ da so ein Gefühl, schon länger … mir ist von Anfang an komisch vorgekommen, was da teilweise passiert ist, aber ich wollte nicht vorschnell sein und vielleicht mehr daraus machen, als tatsächlich da ist. Ich dachte, ich bild‘ mir da vielleicht was ein, aber die anderen beiden sagen dasselbe …«
Ich spürte, wie mir plötzlich eiskalt wurde. Ein Schauer erfasste mich und ließ mich frösteln.
»Was meinst du? Die Feindseligkeit? Oder dass geschummelt wird bis dorthinaus?«, fragte ich – obwohl ich eigentlich längst wusste, dass es Darius nicht darum ging.
»Oh, nein, nicht das. Das Misstrauen beim Turnier, okay … dass alle schummeln, wo‘s nur geht – gut, hätt‘ ich mir zwar nicht gedacht, aber auch noch im Rahmen. Aber all diese anderen Sachen …« Darius verzog das Gesicht. »Karkaroff ist dauernd mit Snape unterwegs. Das ist uns am Ball schon aufgefallen und wir fanden‘s seltsam, aber Fred und George meinten, die beiden hat man noch öfter zusammen gesehen. Du weißt, wie es bei den beiden aussieht – das sind beides Ex-Todesser … irgendwas ist da im Busch, das kannst du mir glauben.«
Er deutete mit dem Zeigefinger auf mich. »Dann die Sache mit Potter … kann kein Zufall sein, dass er als vierter im Turnier ist. Am Anfang hab‘ ich mir nichts dabei gedacht; seine Art eben, immer irgendwo reinzugeraten, ein blödes Missgeschick. Aber mit der Zeit fand ich diese Erklärung immer weniger plausibel. Irgendjemand muss seinen Namen in diesen Kelch reingeworfen haben, er selbst war das ganz sicher nicht.«
»Du meinst, jemand will ihm was antun?«
»Vielleicht nicht einmal das, aber ihn zumindest … aus dem Weg haben. Ablenken«, entgegnete Darius grimmig. »Würd‘ mich nicht wundern, wenns was mit Karkaroff oder Snape zu tun hätte. Und was ist mit Crouch?«
»Was … soll mit ihm sein?«, wollte ich wissen. »Er ist krank –«
»Er ist seit Monaten krank und erscheint nicht zum Turnier, richtig … er schickt einen Vertreter, dessen Erklärungen zu seinem Gesundheitszustand immer extremer werden – und dann, eines Abends, taucht er plötzlich im Verbotenen Wald auf, völlig verwahrlost, und greift Krum an …«
Ein weiterer Schauer lief mir über den Rücken. »Was?!«, fragte ich ungläubig.
Darius nickte. » Gestern Abend, nachdem sie die dritte Aufgabe erklärt haben. Er hat‘s Alan heut‘ Morgen erzählt. Er hatte irgendwas mit Potter zu besprechen und sie waren am Waldrand …«
»â€¦ und auf einmal taucht Crouch aus dem Wald auf«, setzte Alan ein, »total … abgesifft und verdreckt und offensichtlich in irgendeiner … geistigen Umnachtung oder sonst etwas. Hat mit sich selbst geredet und so ein Schwachsinn … einfach total neben sich, so, wie Viktor das beschrieben hat. Potter ist dann zum Schloss, um Dumbledore zu holen, und als Viktor nachsehen wollte, wo die bleiben, hat er den Schocker abbekommen.«
»Hmm.« Ich fuhr nachdenklich mit der Rechten an meinem Kinn entlang. Das war … mysteriös. Ausgesprochen mysteriös. Und ich wusste ehrlich nicht, was ich davon halten sollte.
»Kommt dir das nicht etwas abstrus vor, Drake?«, wandte sich Darius wieder an mich. »Irgendwas ist da los … irgendwas stimmt nicht, irgendwas … geht da vor, das am Ende auf etwas hinauslaufen wird. Nur was, da bin ich mir noch nicht sicher … Ich kann die Ereignisse nicht miteinander in Verbindung bringen, kann sie nicht zuordnen … es ist wie ein Schatten, der langsam näherkommt, der über diesem verfluchten Turnier liegt, und wegen dem man nicht sehen kann, was hier in Wahrheit abgeht.« Er schüttelte den Kopf, dann sah er mich plötzlich wieder an.
»Aber was auch immer es ist … die Geschichte von der WM, das dunkle Mal, das sie beschworen haben … das ist nicht zufällig passiert. Auch das hat seinen Grund, da bin ich mir sicher, auch, wenn wir ihn nicht kennen. Das hängt alles irgendwie zusammen, wir sehen bloß den Zusammenhang noch nicht.« An seinem Gesichtsausdruck sah ich, wie ernst der Freund die Sache nahm, ja wie sehr es ihm, ganz der alte Kriminalist, der er war, zu schaffen machte, nicht zu wissen, was an seinem Verdacht dran war – und so, wie er es sagte, fiel es mir schwer, es nicht auch als ernst zu betrachten. Es fiel mir schwer, all die Punkte, die er genannt hatte, abzuwiegeln, zu verharmlosen und zu entkräften … und schließlich sah ich ein, dass es auch keinen Sinn hatte.
Es war einfacher, als gedacht … aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich die entsprechenden Gedanken ja schon am Ende des Sommers gehabt hatte. Damals schon hatte ich Zeichen gesehen, die auf etwas hindeuteten, doch ich hatte nicht darüber nachdenken wollen, hatte mich nicht damit auseinandersetzen wollen, und bis jetzt war mir das auch gelungen. Ich hatte darüber vergessen, schon am ersten Schultag. Meine Freunde, Rebecca und Fleur hatten mich abgelenkt … aber nun? Vielleicht blieb mir jetzt nichts anderes über, als mich damit auseinanderzusetzen …?
Und kaum, dass ich diesen Gedanken gedacht hatte, war es plötzlich ganz einfach, die Worte auszusprechen.
»Du glaubst, er wird bald zurückkommen?«
»Ja … um ehrlich zu sein glaube ich das, Drake. Nicht so sehr wegen dem Turnier, oder der Sache mit Crouch … das hat vielleicht nur am Rande damit zu tun; das macht nur offensichtlicher, dass irgendwas vorgeht, weil alles zusammenkommt und in der Summe sehr dubios wirkt. Es ist wegen dem, was während der WM passiert ist, und wegen Snape und Karkaroff. Darin sehe ich das Potential einer Vorahnung … darin, dass plötzlich Mitglieder einer Gruppierung Aufmerksamkeit erregen, die bis dato als nicht mehr existent betrachtet wurde.«
Ich entgegnete nichts, blickte nur die Tischplatte an. Ein Seufzen erklang neben mir.
»Tut mir Leid. Vielleicht irr‘ ich mich auch, ist ja alles nur Spekulation …«
»Nein … schon gut«, beschwichtigte ich mit einem gequälten Lächeln. »Ich hab diese Dinge ja auch gesehen … zumindest das mit der Weltmeisterschaft, das hat mich im Sommer schon beunruhigt. Karkaroff … ich weiß nicht. Er ist mir suspekt, aber Snape? Und das mit Potter hab‘ ich wirklich nicht für mehr als ein Missgeschick gehalten. Aber vielleicht hab‘ ich es auch einfach nicht sehen wollen; nachdenken wollt‘ ich schließlich auch nicht … Ich … wollte nicht am Ende auf irgendwas draufkommen, das mir nicht gefällt, so wie du. Das vielleicht etwas ändert. Aber vielleicht … lässt sich das bald nicht mehr vermeiden. Vielleicht ist die Ruhe bald vorbei.« Ich stützte mein Kinn auf die Hand und deutete ein Kopfschütteln an.
Darius zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung … wie gesagt, es ist nur ein Verdacht. Ich weiß nicht, wie es kommen wird, oder auch nur was … aber irgendwas wird passieren. Und ich … wir … haben … wir haben uns gefragt …«
Ich sah ihn an. »Hm?«
»Was du tun wirst, wenn er tatsächlich wiederkommen sollte?« Ich musterte ihn einen Moment lang, dann wandte ich den Blick ab und sah ins Leere. Ich hatte nie über diese Frage nachgedacht – bei jedem noch so kleinen Anzeichen, jeder Ungereimtheit und jedem Mysterium (und davon hatte es in den letzten Jahren auf Hogwarts jährlich genug gegeben, auch, wenn viel vertuscht worden war) hatte ich vermieden, sie mir zu stellen; im Sommer hatte ich sie zurückgekämpft und in den hintersten Winkel meines Verstandes gedrängt, damit sie mich nicht mehr heimsuchte … Ich würde es jetzt tun müssen.
Doch da war nichts. Keine Vorsätze, keine Perspektiven, nichts, das irgendwie herausgestochen hätte wie ein … Lichtstrahl, gleißend und deutlich … nur Leere.
»Ich weiß es nicht, Darius«, sagte ich schließlich. »Ich weiß es wirklich nicht. Die letzten Jahre mit euch … waren die schönsten meines Lebens. Euretwegen habe ich diesen ganzen Schwachsinn endlich vergessen können. Wenn ich jetzt erfahre, dass er noch lebt …« Ich fasste mir an die Stirn, raufte mir aufgewühlt das Haar.
»Ich weiß nicht, was ich dann machen soll. Ich hab‘ das Gefühl, dass … ich dann nicht mehr ruhig schlafen könnte, wenn ich nicht versuchen würde, ihn umzubringen, und ich weiß, dass ich allein keine Chance hätte. Und alles, was ich darüber sonst noch weiß, ist, was ich jetzt tun werde, und das«, ich nahm einen tiefen Atemzug, ehe ich weitersprach, »ist zu hoffen, dass sich alles, was ihr gesagt habt, als falsch herausstellt und er nicht zurückkommt … und dass ich alles, was damit zu tun hat, dort lassen kann, wo es hingehört, und mich nie wieder damit beschäftigen muss.«
Als ich aufblickte, sah ich die drei ernsten Gesichter meiner Freunde; sie wirkten alle drei betroffen, wie sich mich anschauten, und Schweigen breitete sich zwischen uns aus. Keiner von ihnen schien zu wissen, was er sagen sollte.


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