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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Die nackte Wahrheit

von Muggelchen

Im Zaubereiministerium saßen Severus und Draco auf einer harten Holzbank und warteten auf den Auror, der beide zu einer Anhörung geladen hatte. Draco atmete aufgeregt, spielte nervös mit seinen Fingern. Der Gedanke, womöglich doch in Askaban zu landen, machte ihm schwer zu schaffen. Es war nicht sicher, was man ihnen vorwerfen würde. Er trug das dunkle Mal, allein das konnte einen ins Gefängnis bringen. Obwohl Draco niemanden auf dem Gewissen hatte, rechnete er mit dem Schlimmsten. Severus hingegen verhielt sich still und schien geistig abwesend. Er machte einen ruhigen Eindruck, als hätte er nichts zu verlieren.

Beide wurden aus ihren Gedanken gerissen, als eine tiefe und bedächtige Stimme freundlich grüßte: „Mr. Malfoy, Mr. Snape, guten Tag.“ Kingsley Shacklebolt stand vor ihnen.

Draco atmete erleichtert aus. Severus hatte ihm einmal erzählt, dass Shacklebolt auf der richtigen Seite kämpfen würde. Shacklebolt bat die beiden, ihm zu folgen.

Sie nahmen den Aufzug in den zweiten Stock, wo sich Shacklebolts Büro in der Aurorenzentrale am Ende des Ganges befand. Shacklebolt bemerkte, dass Draco sich verloren fühlte, als er beiden einen Platz vor seinem Schreibtisch anbot. An Shacklebolt vorbei blickend kniff Snape gereizt die Augen zusammen, als er die große Pinnwand hinter dem Schreibtisch betrachtete. Viele Fotos und Zeitungsausschnitte waren dort mit Nadeln angeheftet. Die Bilder und Berichte drehten sich nur um eine Person: Sirius Black.

Shacklebolt folgte dem Blick des Zaubertränkemeisters, wandte sich danach an Snape und sagte belustigt: „Ich weiß, ich könnte sie langsam mal abnehmen, wo er doch vor langer Zeit für tot erklärt worden war. Und außerdem ist Black sowieso unschuldig. War er immer.“ Snape schnaufte verachtend. Über Snapes missbilligenden, wenn auch wortlosen Kommentar zog Shacklebolt erstaunt die Augenbrauen in die Höhe, bevor er den Zaubertränkemeister streng blickte und hinzufügte: „Unschuldig, wie Sie beide auch, nicht wahr?“
Plötzlich und laut, so dass alle drei zusammenfuhren, öffnete sich die Tür des Büros. Ein Mann mit grauem Bürstenhaarschnitt kam hereingestürmt und sagte aufgebracht: „Shacklebolt, Sie wissen, dass eine weitere Person für diese Anhörung anwesend sein muss!“ Snape bemerkte, dass Shacklebolt offenbar wenig von dem Kollegen hielt, der sich bereits einen Stuhl heranzog, um ungebeten der Anhörung beizuwohnen.
Ein kurzes Nicken ging der gelassenen Erklärung von Shacklebolt voran. „Das weiß ich sehr wohl, Mr. Dawlish. Es ist bereits jemand aus der Abteilung für Magische Strafverfolgung unterwegs. Wenn ich Sie nun bitten darf, mein Büro zu verlassen?“ Dawlish blinzelte nervös und wollte gerade etwas erwidern, da klopfte es zaghaft an der Tür. „Herein!“, sagte Shacklebolt laut. Snape und Draco drehten sich um.

Es war Susan Bones, die den Raum betrat und unsicher innehielt, als sie Dawlish bemerkte, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Nach Shacklebolts zweiter Aufforderung verließ der aufgebrachte Mann endlich das Büro. Miss Bones grüßte ihren ehemaligen Mitschüler und ihren damaligen Lehrer freundlich, bevor sie sich auf dem Stuhl niederließ, den Dawlish bereits hinter Shacklebolts Bürotisch positioniert hatte. Draco konnte sich noch sehr gut an Susan erinnern, denn immerhin war er von ihr einmal im Hogwarts-Express in eine Art Riesenschnecke verwandelt worden, aber mehr brachte er mit ihr nicht in Zusammenhang. Snape fiel bei dem Anblick der jungen Frau sofort der Apparierunterricht ein. Sie hatte damals als Erste geschafft, von einem Fleck zum anderen zu apparieren, auch wenn sie dabei ihren Unterschenkel zurückgelassen hatte.

Shacklebolt erklärte formell: „Miss Bones kennen Sie beide ja sicherlich noch. Sie ist die stellvertretende Leiterin der Abteilung für Magische Strafverfolgung und wird während der Anhörung Protokoll führen und Ihnen ebenfalls Fragen stellen.“
Draco nickte eingeschüchtert, während Snape zurückhaltend freundlich sagte: „Miss Bones, wie ich sehe, eifern Sie Ihrer Tante nach.“ Susan lächelte verschämt, bejahte jedoch wortlos, denn ihre Tante Amelia war damals die Leiterin eben jener Abteilung gewesen, für die Susan jetzt verantwortlich war.

Zwei Gläser erschienen auf der Tischplatte, nachdem Shacklebolt seinen Stab geschwungen hatte. Miss Bones zog ein Fläschchen aus ihrer Jackentasche. Dass es sich bei dessen Inhalt um Veritaserum handelte, war Snape klar.

Mit ruhiger Stimme erklärte Shacklebolt: „Jeder von Ihnen bekommt drei Tropfen Veritaserum mit ein wenig Wasser verabreicht. Da Sie nicht im Besitz Ihrer Zauberstäbe sind, müssen wir nicht befürchten, dass Sie magisch Ihren Hals verschließen oder das Wasser in etwas anderes verwandeln.“ Shacklebolt ließ seinen Blick auf Snape ruhen: „Über Ihre Fähigkeiten in Okklumentik bin unterrichtet. Sie werden sicher nicht versuchen, sich gegen die Fragen zu verschließen.“ Snape schüttelte den Kopf, was Shacklebolt als Antwort genügte. „Wir werden Ihnen beiden nur ein paar Fragen stellen, um bestimmte Situationen zu klären. Danach können Sie gehen.“

Der Auror brachte Snape großes Vertrauen entgegen und erwartete eine friedliche Kooperation. Snape nickte ihm zu, während Draco mit großen Augen auf das Fläschchen starrte, aus welchem Miss Bones bereits drei Tropfen in das erste Glas gab. Von Veritaserum hatte er viel gehört, es jedoch nie eingenommen. Es war von Schmerzen die Rede, sollte man versuchen, eine Antwort zurückzuhalten. Draco drehte sich der Magen um.

Miss Bones bemerkte die Aufregung des jungen Mannes und erläuterte extra für Draco: „Keine Sorge, der Gebrauch des Serums unterliegt sehr strengen Richtlinien des Ministeriums. Keine unserer Fragen wird sich mit Ihren persönlichen Angelegenheiten mehr befassen als für die Anhörung notwendig ist.“
Mit einem Schluck Wasser trank Snape als Erster das Wahrheitsserum. Shacklebolt wartete wenige Sekunden, bevor er ankündigte: „Beginnen wir!“ In diesem Moment begann die magische Feder von Miss Bones auf das Pergament zu kritzeln, um die Anhörung zu protokollieren. Shacklebolt blickte Snape in die Augen und sagte: „Die erste Frage an Sie, Mr. Snape, ist: Waren Sie seit der Zeit, in der Sie in Hogwarts als Zaubertränkelehrer arbeiteten, jemals dem Dunklen Lord ein treuer Anhänger?“
Wie aus der Pistole geschossen antwortete Snape: „Nein!“ Die magische Feder von Ms Bones notierte seine Antwort.
Shacklebolt wartete einen Augenblick, bevor er die nächste Frage stellte. „Haben Sie an dem Tag, an dem die Todesser Hogwarts überfielen, Professor Dumbledore mit einem Unverzeihlichen verflucht?“
Einmal schwer ein- und ausatmend antwortete Snape kleinlaut: „Ja.“ Selbst wenn Dumbledore das überlebt hatte, war die Anwendung eines Unverzeihlichen strafbar.
Shacklebolt lächelte jedoch beruhigend. „Warum haben Sie Professor Dumbledore mit einem Unverzeihlichen verhext?“
Seine Antwort war nun nicht mehr auf Ja oder Nein beschränkt und so erwiderte er wahrheitsgemäß: „Durch einen Unbrechbaren Schwur, den ich gegenüber Narzissa Malfoy leistete, war ich dazu gezwungen, Mr. Draco Malfoys Aufgabe zu vollenden, sollte Mr. Malfoy dazu selbst nicht in der Lage sein.“ Betroffen blickte Draco zu Boden, während er mit zittrigen Fingern einen losen Faden an seinem Ärmel massakrierte.
Von der Antwort schien Shacklebolt völlig unbeeindruckt, als hätte er sie längst gekannt. Nachdem er einen Blick auf seine Unterlagen geworfen hatte, fragte er Snape: „Wussten Sie, welche Aufgabe der Dunkle Lord Mr. Malfoy aufgetragen hatte?“
Durch das Veritaserum zu einer Lüge nicht fähig antwortete Snape: „Als ich den Schwur leistete, wusste ich es nicht. Erst als ich Mr. Malfoy auf dem Turm begegnete, den Zauberstab auf Professor Dumbledore gerichtet, war mir hundertprozentig klar, worin seine Aufgabe bestand.“
Shacklebolt nickte und blickte hinüber zu Miss Bones, die daraufhin das Wort ergriff und fragte: „Haben Sie Professor Dumbledore von dem Unbrechbaren Schwur berichtet, den Sie gegenüber Mrs. Malfoy geleistet haben?“
Snape antwortete nicht nur bejahend, sondern erklärte: „Noch vor meiner Ankunft in Hogwarts habe ich ihn über den Schwur informiert.“
Shacklebolt fragte gleich im Anschluss: „Wie reagierte Professor Dumbledore daraufhin?“
Mit bedächtiger Stimme erwiderte Snape: „Professor Dumbledore wies mich an, diesen Schwur unter keinen Umständen zu brechen, ganz egal wie die Aufgabe von Mr. Malfoy aussehen würde. Ich vermute zu dem Zeitpunkt, er hätte eine genaue Vorstellung von dem, was bevorstehen würde.“ Nach dem letzten Wort verweilte die magische Feder still in der Luft.
Miss Bones schien zufrieden, denn sie nickte Shacklebolt zu, bevor sie sagte: „Danke, Mr. Snape, das war alles, was wir von Ihnen hören wollten. Mr. Malfoy, wenn Sie die Güte hätten …?“

Die drei Tropfen Veritaserum füllte sie mit einem Schluck Wasser auf. Zögerlich trank Draco das ihm gereichte Gemisch. Nach der Einnahme spürte er kaum eine Veränderung. Das würde sich mit der ersten Frage ändern. Wieder war Shacklebolt derjenige, der den Anfang machte.

„Mr. Malfoy, waren Sie jemals ein treuer Anhänger des Dunklen Lords?“
Innerlich antwortete Draco bejahend, weshalb ihn seine Antwort überraschte: „Nein.“
Shacklebolt bemerkte, dass Draco aufgrund seiner Antwort stutzte. „Das Veritaserum sorgt dafür, dass Sie gewissenhaft antworten, Mr. Malfoy. Selbst wenn Sie eine andere Antwort erwarten sollten, so ist das, was Sie sagen, die Wahrheit, die tief in Ihnen verborgen liegt“, erörterte Shacklebolt. Draco nickte, obwohl er der Erklärung aufgrund seiner Aufregung nicht ganz folgen konnte.
Miss Bones fragte als Nächste: „Mr. Malfoy, war es jemals Ihr Ziel, den Anhängern des Dunklen Lords beizutreten?“
Draco antwortete laut mit einem: „Ja!“
Shacklebolt hob erstaunt die Augenbrauen und fragte: „Wenn Sie dem Dunklen Lord niemals treu waren, warum wollten Sie zu einem seiner Todesser werden?“
Innerlich war Dracos so aufgewühlt, dass er immer schwerer atmete. „Mein Vater wollte, dass ich ein Todesser werde, deshalb wollte ich es auch.“
„Hat Ihr Vater Sie darauf vorbereitet, eines Tages ein Anhänger des Dunklen Lords zu werden?“, fragte diesmal Miss Bones.
„Ja“, antwortete Draco, der sich nach der Erwähnung seines Vaters noch unwohler fühlte. Die Befragung seines Paten war in seinen Augen wesentlich entspannter verlaufen als die seine.
Wieder fragte Shacklebolt: „Seit wann hat Ihr Vater Sie darauf vorbereitet, eines Tages ein Anhänger des Dunklen Lords zu werden?“
Mit bebender Stimme antwortete Draco, während er das Zittern seiner Hände nicht mehr kontrollieren konnte: „Seit ich mich erinnern kann …“
„Seit Ihrer frühsten Kindheit?“, wollte Miss Bones wissen.
Draco zog die Nase hoch, bevor er zermürbt antwortete: „Ja.“

Mit einem erhobenen Zeigefinger bat Snape darum, gehört zu werden. Die Befragung wurde kurz unterbrochen. Die Feder schrieb nicht mehr mit und Shacklebolt gestattete ihm das Wort.

„Ich würde gern eine Bitte äußern“, begann Snape. Shacklebolt nickte, weswegen er mit ruhiger Stimme sein Anliegen vortrug: „Hätten Sie vielleicht die Güte, Mr. Malfoys Anhörung weniger zügig zu gestalten?“ Es war nicht als Bitte formuliert, sondern als Forderung. „Zudem würde es sich günstig auf die Befragung auswirken, wenn zuerst Mr. Shacklebolt seine Fragen stellt und Miss Bones danach die Ihren. Mr.Malfoy ist, das müssen Sie wissen, noch nie zuvor mit Veritaserum in Berührung gekommen.“
Die beiden Ministeriumsangestellten blickten sich kurz an und kamen wortlos zu einer Ãœbereinkunft.
Shacklebolt nickte Miss Bones zu und antwortete dann an Snape gerichtet: „Ja, Sie haben Recht.“
„Das ist äußerst zuvorkommend, danke.“

Nach einer kurzen Pause, in welcher sich Draco etwas beruhigen konnte, wurde die Befragung fortgesetzt. Die Feder brachte man magisch dazu, ab jetzt wieder zu protokollieren. Wie vorgeschlagen – oder wie gefordert – begann zunächst Shacklebolt, seine verbleibenden Fragen zu stellen.

„Wollten Sie Professor Dumbledore töten?“
Draco antwortete knapp: „Nein.“
Nach einer weiteren, kurzen Pause fragte Shacklebolt mit seiner ruhigen Stimme: „Warum haben Sie den Auftrag des Dunklen Lords angenommen, wenn Sie Professor Dumbledore nicht töten wollten?“
Seine Atmung war inzwischen ruhiger geworden. „Man konnte einen Auftrag des Dunklen Lords nicht einfach ablehnen. Jedenfalls nicht, ohne selbst dafür zu büßen.“
Verständnisvoll nickte Shacklebolt, fragte einen Augenblick später: „Haben Sie in Erwägung gezogen, Professor Dumbledore von Ihrem Auftrag in Kenntnis zu setzen?“ Draco, von seiner eigenen Antwort überrascht, bejahte. Selbst Snape zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. Einen Moment lang blickte Shacklebolt den jungen Mann an, bevor er nachhakte: „Warum haben Sie es nicht getan? Warum haben Sie Professor Dumbledore nicht erklärt, in welcher Lage Sie sich befunden haben?“

Mit Wehmut erinnerte sich Draco daran, welch große Angst er um seinen Vater und seine Mutter gehabt hatte, als er befürchten musste, das Verschwindekabinett im Raum der Wünsche nicht rechtzeitig reparieren zu können. Im sechsten Schuljahr verbrachte er viel Zeit mit der Vorbereitung des Attentats auf Dumbledore; und derweil hatte er auch genügend Zeit zum Nachdenken. Als ihm klar wurde, dass er nicht imstande sein würde, den Auftragsmord auszuführen, konnte er sich nicht mehr zusammenreißen. Auf einer Toilette im sechsten Stock war seine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit aus ihm herausgebrochen, denn er weinte bitterlich über seine verfahrene Situation. Nur die Maulende Myrte war damals bei ihm gewesen und hatte versucht, ihm Trost zu spenden, obwohl sie nicht einmal wusste, warum er weinte.

Mit blassem Gesicht antwortete Draco: „Ich hatte Angst um meine Familie. Der Dunkle Lord hätte meiner Mutter oder meinem Vater etwas angetan, wenn es für ihn einen Grund gegeben hätte, meine Loyalität anzuzweifeln. Ich habe deswegen niemandem etwas von meinem Auftrag erzählt, nicht einmal Professor Snape.“

Shacklebolt richtete das Wort an Miss Bones und machte ihr klar, dass er keine weiteren Fragen hätte. Großzügig ließ sie eine kurze Pause, damit Draco sich auf ihre Befragung vorbereiten konnte. In der Zwischenzeit zog sie ein Pergament aus ihren Unterlagen und las eine Stelle des Berichts. Als Draco bereit war, richtete sie das Wort an ihn.

„Entspricht es der Wahrheit, dass Sie von Aurorin Tonks direkt neben Ihrem Vater gefunden wurden?“ Draco bejahte. „Haben Sie gesehen, wer Ihren Vater kampfunfähig machte?“
Dieses Mal war er den Tränen nahe, aber er unterdrückte sie erfolgreich, als er die Situation erklärte: „Ich war es, ich hab ihn verhext. Er wollte es so.“
Miss Bones blätterte wieder in ihren Unterlagen, die offenbar den Bericht von Tonks enthielten. „Ist es wahr, dass Bellatrix Lestrange direkt in Ihrer Nähe gefunden wurde?“ Draco bejahte wieder, woraufhin sie fragte: „Haben Sie mit ihrem Tod etwas zu tun?“

Mit zittrigen Lippen erklärte er ausführlich, wie es zu dem Tod seiner Tante gekommen war. Er befürchtete, das könnte ihn an den Galgen bringen. Fahrlässige Tötung durch eine Ganzkörperklammer.

Shacklebolt sagte laut für das Protokoll: „Dann war es also ein Unfall. Nun, wir haben keine weiteren Fragen. Sie können beide gehen. Es wird keine Anklage gegen Sie erhoben.“ Die magische Feder beendete das Protokoll.

Aus einer Schublade entnahm Shacklebolt einen länglichen, in Papier eingewickelten Gegenstand. Er hielt ihn Draco entgegen, aber der junge Mann griff nicht zu, weswegen Shacklebolt erklärte: „Ihr Zauberstab! Auror Tonks hatte Ihnen den Zauberstab abgenommen, bevor Sie ins St. Mungos gebracht wurden. Wir haben noch gestern Abend damit die von Ihnen überwältigten Todesser von den Flüchen befreit.“

Draco nahm seinen fast wie ein Geschenk eingepackten Zauberstab entgegen und ließ ihn ungeöffnet in einer Innentasche seines Umhanges verschwinden. Er konnte gar nicht fassen, vom Ministerium befragt worden zu sein und sich trotzdem noch immer auf freiem Fuß zu befinden. Severus erhob sich, bedankte sich bei den beiden und ging bereits zur Tür.

Bevor Draco ihm nach draußen folgte, fragte er Shacklebolt: „Entschuldigen Sie, Sir, wissen Sie vielleicht, was mit meinem Vater ist?“
Shacklebolt schaute hinüber zu Miss Bones. Nachdem Draco seinem Blick gefolgt war, antwortete seine ehemalige Mitschülerin: „Ihr Vater befindet sich in Askaban und wartet auf seine Verhandlung.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie vertraulich klingend hinzu: „Ich habe ihn bereits dreimal aufgesucht. Er hat jedes Mal gefragt, ob ich wüsste, wie es Ihnen geht. Ich werde ihn heute nochmals aufsuchen. Möchten Sie ihm ein paar Worte schreiben?“ Draco lächelte. Ja, er wollte seinem Vater schreiben, aber ihm fiel in diesem Moment nichts ein. „Soll ich ihm vielleicht etwas von Ihnen ausrichten?“, fragte Susan mitleidig blickend.

Sein Körper bebte, weil er sich dagegen sträubte, vor den beiden Ministeriumsangestellten seine Gefühle zu offenbaren. Jedes Mal, wenn er während seiner Flucht mit Severus über seinen Vater gesprochen hatte, war es ihm nicht möglich gewesen, etwas gegen die Tränen zu unternehmen, die sich einen Weg über seinen Wangen bahnen wollten.

Vor Miss Bones und Mr. Shacklebolt riss sich Draco zusammen und bat letztendlich: „Wenn Sie ihn wohl fragen würden, ob er wüsste, wo sich meine Mutter aufhalten könnte?“ Betrübt schaute er zu Boden. „Und sagen Sie ihm, dass mir alles furchtbar leid tut.“


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Wie genau ich auf das Denkarium, eine Verbindung von "denken" und "Aquarium" gekommen bin, lässt sich schwer rekonstruieren, das geschieht nur zum Teil bewusst, manchmal muss man drüber schlafen. Aber in diesem Fall bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Klaus Fritz