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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Ein Einschreibekäuzchen

von Muggelchen

Im ersten Moment schien Draco verletzt zu sein, als Severus ihn darüber informierte, etwas Zeit für sich selbst haben zu wollen. Dennoch konnte er es ihm nicht abschlagen und schon gar nicht übel nehmen. Für beide war es ungewohnt, sich wieder frei bewegen zu dürfen – frei zu sein –, auch wenn sie ihre neu gewonnene Freiheit bisher nur auf dem Hogwarts-Gelände auslebten. Freiheit war ein seltsames Gefühl, wenn man sie nicht gewohnt war. Als Draco zum Großen See spazierte, sah er sich immer wieder aufmerksam um, war ständig auf der Hut, falls er sich in die Büsche schlagen musste, um nicht gesehen zu werden, dabei war es nicht mehr notwendig, sich zu verstecken. Außer Hogwarts hatten sie keinen Ort, an den sie gehen konnten. Das Haus in Spinners End wurde vor Jahren von aufgebrachten Todessern dem Erdboden gleichgemacht. Auch ein Lagerhaus in der Nähe ging in Flammen auf. Mit sieben verletzten Menschen lenkte diese Aktion sogar die Aufmerksamkeit der Muggelwelt auf sich. Draco und Severus durften laut Dumbledore so lange in Hogwarts bleiben, bis sie ihr Leben neu geordnet hatten.

Hagrids Hütte und den daraus bellenden Fang passierend schlenderte Severus in den Verbotenen Wald hinein, um seine Gedanken ins rechte Lot zu bringen. Das gestrige Gespräch mit Albus war das zweit Wichtigste, das Severus je mit dem alten Zauberer geführt hatte. Natürlich hatte Albus ihm Tee und Gebäck angeboten. Herzlich hatte Severus zugelangt und während ihres Gesprächs stetig nachgenommen, obwohl er Butterkekse nicht sonderlich mochte. Albus hatte sich bei ihm reumütig entschuldigt, obwohl er im gleichen Atemzug erklärte, dass es eigentlich unverzeihlich war, so große Schuld auf Severus geladen zu haben. Es war unentschuldbar, Severus wegen des Unbrechbaren Schwurs zur Marionette in seinen Plänen zu machen; ihn über lange Jahre hinweg in dem Glauben gelassen zu haben, für den Tod seines Mentors verantwortlich zu sein. Severus seufzte, versicherte dem alten Zauberer jedoch, dass er nicht mehr wütend wäre, wo sich doch jetzt alles zum Guten gewandt hatte. Auf die Frage des Direktors hin, was er jetzt mit seiner Freiheit anfangen wollte, war der Zaubertränkemeister um eine Antwort verlegen gewesen.

„Ich habe meine Zeit nicht damit vergeudet, Pläne für meine Zukunft zu schmieden, Albus, weil ich davon ausgegangen bin, niemals eine zu haben“, hatte Severus dem alten Zauberer mit freudloser Stimme offenbart.
Es schmerzte Albus, diesen Satz zu hören und doch konnte er Severus’ Gedanken nachvollziehen. So hatte er offenherzig angeboten: „Severus, wie wäre es, wenn du wieder als Lehrer hier anfängst, ganz wie in alten Zeiten? Wenn es dir gefällt, kannst du hier bleiben, so lange du möchtest. Darüber hinaus wirst du genügend Zeit und Muße finden, deinen künftigen Lebensweg zu ergründen. Für das Schmieden von Zukunftsplänen bist du jung genug, mein Guter.“

Zukunftspläne. Severus setzte sich an einen Baum und starrte in den Wipfel. Die Zukunftspläne anderer Menschen waren sich alle sehr ähnlich: eine Frau finden, eine Familie gründen, eine Bombenkarriere hinlegen, viel Geld machen, glücklich sterben. Möglicherweise ersetzten manche Leute das Wort „Frau“ durch „Liebhaber“ und „Familie gründen“ durch „Kinder adoptieren“, aber letztendlich sahen die Träume aller Menschen doch gleich aus. Es waren nicht seine Träume.

Severus seufzte bekümmert. Schon immer hatten andere seinen Werdegang beeinflusst. Sein alkoholkranker Vater beherrschte solange sein Leben, bis er Hogwarts besuchte. Als Außenseiter in Hogwarts bestimmten anderen Tyrannen sein Dasein, bis sich Lucius seiner angenommen hatte. Kurz darauf regelte der Dunkle Lord sein Tun und Handeln und gleich im Anschluss war es Albus. Jetzt war niemand mehr da, von dem Severus vorgeschrieben bekam, in welche Richtung sich sein Leben verändern sollte. In Hogwarts zu verweilen und unter den Fittichen von Albus zu bleiben schien momentan die angenehmste Variante, weswegen er gestern auch unverzüglich zugestimmt hatte, wieder als Lehrer zu fungieren.

Es war bereits Ende August. Noch lange würde es dauern, bis das Ministerium einen neuen Minister ernennen würde. Genauso viel Zeit würde vergehen, bis Albus wieder offiziell Direktor wäre und alle Eltern ihre Kinder angstfrei nach Hogwarts senden würden, womöglich ein ganzes Jahr, hatte Albus gestern erklärt. Ein Jahr in Hogwarts ohne Schüler. Der Gedanke, sich wieder in einer vertrauten Umgebung aufhalten zu dürfen und genug Zeit zu haben, sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen, gefiel Severus. Kein Dunkler Lord mehr, kein Kopfgeld auf Severus; nur Freiheit! Freiheit, mit der Severus so wenig anzufangen wusste.

Während Severus zumindest schon einmal versuchte, sich ein Leben überhaupt vorzustellen, welches er selbst gestalten durfte, hörte er ein klägliches Wimmern. Blitzschnell erhob er sich und zog aus purer Angewohnheit seinen Zauberstab. Vorsichtig näherte er sich dem Geräusch. Die Quelle des Wimmers war schnell gefunden. Severus beugte sich über einen dreckigen Hundewelpen, der beim Anblick des großen, in schwarz gekleideten Menschen ängstlich zu fiepen begann. Nichts in der Nähe deutete darauf hin, dass der Welpe von seiner Mutter gehütet wurde oder dass der Hund irgendjemandem gehörte.

Den Hund sich selbst überlassend ging Severus zurück zu seinem Baum und verbrachte eine weitere Stunde damit, über sein Leben zu nachzugrübeln. Er kam zu dem bedauernswerten Schluss, dass er kein Ziel hatte, das er in Zukunft erreichen wollte, weder beruflich noch privat. So lange am Leben zu bleiben, sogar den Dunklen Lord zu überleben, hätte er nie gewagt zu hoffen. Es war der Tod, mit dem er sich bereits abgefunden hatte, nicht das Leben. Wonach lohnte es sich zu streben? Bisher war er davon ausgegangen, dass der alleinige Zweck seines Daseins darin bestand, bei der Vernichtung des Dunklen Lords eine Rolle zu spielen. Mit einem Leben nach dem Lord war er überfordert. Severus kam zu dem Schluss, dass er sich all diese Fragen zunächst selbst beantworten musste, bevor er sich herausnehmen konnte, einen Schritt in Richtung eigene Lebensgestaltung zu unternehmen.

Bevor er sich auf den Weg in seine Kerker machte, vergewisserte er sich, ob der Hundewelpe noch immer hilflos im Wald verweilte. Der Welpe war noch da. Severus seufzte. Der junge Hund, offensichtlich nur ein paar Wochen alt, würde sicherlich von den Spinnen gefressen werden, wenn sich keiner um ihn kümmerte. Vor ein paar Jahren wäre ihm das Tier völlig egal gewesen, aber heute fasste er sich ein Herz. Er nahm das verschmutzte, plump wirkende Hundejunge auf den Arm und strich ihm das Laub aus dem Fell. Als der Welpe vor Angst zu zittern begann, konnte Severus nicht anders, als ihm beruhigend den weichen Kopf zu tätscheln. Mit einem Hund wusste er wenig anzufangen. Er könnte ihn bei Hagrid abgeben, der sich ohne Zweifel aufopferungsvoll um den Welpen kümmern würde. Doch dann kam ihm der Gedanke, Draco mit dem Tier ein Geschenk zu machen, damit der ein wenig Aufmunterung erfuhr.

Sein Patensohn befand sich nicht in den Kerkern, wie Severus bemerkte. So hatte er genügend Zeit, den Welpen mit einem Zauber von Flöhen und anderem Ungeziefer zu befreien. Einen entsprechenden Zauberspruch musste er erst in einem Buch über die Haltung magischer Vierbeiner suchen. Ein Hoch auf die gut sortierte Hogwarts-Bibliothek. Und auf die Hauselfen, die schnell zur Stelle waren. Die Reinigungszauber, die Severus anwandte, halfen bei dem zotteligen Fell nicht, weshalb er zu nichtmagischen Mitteln griff. Den Welpen zu baden erwies sich als schwieriger, als Severus angenommen hatte. Der Hund hatte offenbar noch nie so viel Wasser auf einmal gesehen und sträubte sich vehement. Am Ende befand sich mehr Wasser in Severus’ Kleidung als im Waschbecken. Mit einem Zauber trocknete er erst sein pitschnasses Oberteil und dann das nun saubere Fell des Tieres. Severus staunte nicht schlecht, als er das gähnende Jungtier betrachtete. Der Hund war schneeweiß! Über die Rasse war er sich nicht klar, denn Haustiere waren überhaupt nicht sein Gebiet. Vielleicht wusste Draco etwas mit dem Hund anzufangen.

Eine Eule von Professor Dumbledore hatte Draco eine Einladung überbracht. Jetzt befand er sich in dessen Büro und er brachte es nicht fertig, dem alten Mann in die Augen zu sehen. Dumbledore hingegen ermutigte Draco und beteuerte, dass alle möglichen Differenzen bereinigt werden sollten. Stillschweigend nahm Draco die Tasse Tee und die Kekse entgegen, die Dumbledore ihm angeboten hatte. Seine Hände zitterten, als er einen Schluck nahm.

Professor Dumbledore seufzte und sagte betroffen: „Mr. Malfoy …“ Er hatte Draco nun schon eine Viertelstunde lang dazu ermutigt, zumindest einen einzigen Satz von sich zu geben. Draco war jedoch allein von der Anwesenheit des Mannes, den er vor Jahren umbringen sollte, reichlich eingeschüchtert. Wieder seufzte Dumbledore, während er Dracos zitternde Hände betrachtete, die aus lauter Verlegenheit einen weiteren Keks vom Teller stibitzten. Wieder begann Dumbledore: „Mr. Malfoy, ich habe Severus bereits von meinem Vorschlag in Kenntnis gesetzt. Ihm und Ihnen biete ich einen unbefristeten Aufenthalt hier in Hogwarts an. Ich denke, besonders Sie beide benötigen viel Zeit, um die vergangenen Ereignisse zu überwinden und auch jene zu bewältigen, die Ihnen noch bevorstehen. Ich weiß, dass Ihr Vater in Askaban …“ Draco verschluckte sich an dem trockenen Butterkeks. Vor lauter Husten wurde er bereits rot im Gesicht. Mit einer simplen Handbewegung in Dracos Richtung befreite Dumbledore dessen Kehle von den Krümeln. Der alte Zauberer setzte sich neben den jungen Mann auf die Couch und reichte ihm ein Glas Wasser. „Trinken Sie, dann vergeht das kratzende Gefühl im Hals.“
Draco konnte wieder reden. Ohne Dumbledore in die Augen zu sehen, hauchte er fast unhörbar leise: „Danke.“ Dumbledore lächelte. Wieder sagte Draco, dieses Mal ein wenig lauter: „Danke!“

Nur in Gedanken vollendete Draco seinen Satz, denn er bedankte sich dafür, dass dieser Mann ihn vor einem schlimmen Fehler bewahrt hatte. Er brachte diese Worte jedoch nicht über seine Lippen. Einerseits war Draco es nicht gewohnt, sich zu bedanken und andererseits befürchtete er, dass ein Dank von ihm nicht ernst genommen werden würde.

Einen Moment lang verweilte Dumbledore ruhig neben Draco, bevor er ihm nahelegte: „Mr. Malfoy, wenn Sie Fragen haben, dann raus damit! Ich habe Sie eingeladen, damit wir miteinander reden können.“ In diesem Moment klopfte es an einem der hohen Fenster. Nachdem Dumbledore es geöffnet hatte, kam ein braunes Käuzchen hereingeflogen. „Mr. Malfoy, die Post ist für Sie. Ein Einschreiben! Bitte kommen Sie her und quittieren Sie, dass Sie den Brief entgegengenommen haben.“

Der Brief war von Susan Bones. Draco bedankte sich bei Dumbledore für die Einladung und entschuldigte sich, da er den Brief für wichtig erachtete und er ihn in Ruhe lesen wollte. Er vermutete zu Recht, dass es um seinen Vater gehen würde. Dumbledore nickte verständnisvoll, wenn er auch betrübt darüber war, den jungen Malfoy nicht zum Reden bewegt zu haben.

Am Springbrunnen in einem Hof vor einem der vielen Eingänge ins Schloss ließ sich Draco nieder, um den Brief zu lesen.

„Sehr geehrter Mr. Malfoy,

ich habe Ihren Vater persönlich über Ihr Wohlbefinden unterrichtet, was ihn sehr erleichterte. Auf die Frage, wo sich Ihre Mutter befinden könnte, hatte er keine Antwort. Ihrem Vater ist bekannt, dass Ihre Mutter an einem Ort lebt, der durch den Fidelius-Zauber geschützt ist. Er selbst ist nicht eingeweiht und kennt den Ort nicht. Der Geheimniswahrer ist laut Aussage Ihres Vaters verstorben. Wer dies ist, kann er Ihnen bestimmt persönlich mitteilen.

Ich möchte Sie bitten, einen Antrag für einen Besuch bei Ihrem Vater zu stellen. Anträge von Besuchern werden in der Regel schneller bearbeitet als jene, die von Insassen gestellt werden. Das entsprechende Formular finden Sie, teilweise von mir bereits ausgefüllt, diesem Brief angeheftet. Bitte füllen Sie die restlichen, persönlichen Angaben aus und senden Sie ihn umgehend zurück.

Des Weiteren erlauben Sie mir bitte die Frage, ob Sie Kenntnis über eine Augenerkrankung Ihres Vaters haben und ob Sie mir Auskunft darüber erteilen könnten, die ich an den entsprechenden Heiler in Askaban weitergeben kann.

Für persönliche Gespräche stehe ich Ihnen von 7 bis 19 Uhr im Ministerium zur Verfügung. Sollten Sie sich mit einer Dringlichkeit an mich richten wollen, können Sie mich über das Flohnetzwerk Zuhause erreichen.

Mit freundlichen Grüßen,
Susan Bones“

Draco stutzte. Der Brief war von ihr persönlich, nicht offiziell vom Ministerium, was die Absenderanschrift verriet. Der Antrag für einen Besuch bei seinem Vater lag bei. Er musste nur noch seinen derzeitigen Wohnort einsetzen und das Formular unterschreiben. Gedankenversunken machte er sich auf den Weg in sein Zimmer, welches neben dem von Severus lag. Beunruhigend fand Draco die Erwähnung einer Augenkrankheit seines Vaters. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sein Vater jemals Probleme in dieser Hinsicht gehabt hätte.

Gewissenhaft füllte Draco das Formular aus und erstellte einen kurzen Brief an Miss Bones.

„Sehr geehrte Miss Bones,

im Anhang finden Sie das ausgefüllte Besucher-Formular. Ich erwarte eine zügige Bearbeitung meines Antrages.

Eine Augenerkrankung meines Vaters oder allgemein in meiner Familie ist mir nicht bekannt. Bekannt ist mir, dass mein Großvater Abraxas Malfoy erblindete. Dies führten die Heiler im St. Mungos, wo er sich ein Jahr lang bis zu seinem Tode aufhielt, auf die weit fortgeschrittene Erkrankung an Drachenpocken zurück.

Mit freundlichem Gruß,
Draco Malfoy“


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