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Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Zerplatzte Träume

von Muggelchen

Nach dem Gespräch mit Harry war es für Ron sehr deutlich geworden. Sein bester Freund glaubte wie er selbst nicht an eine funktionierende Beziehung mit Hermine. Ron lag am Herzen, dass Hermine glücklich werden würde, aber das würde sie nicht werden, wenn er sie nicht gehen lassen würde. Die Angst um den Verlust ihrer Freundschaft ließ Ron einige Wochen lang grübeln, bevor er handelte. Wegen schlechten Wetters wurde das Training am Freitag früher beendet. Die Gelegenheit packte er am Schopfe, um ein romantisches Dinner vorzubereiten, nach welchem er ernsthaft mit ihr über ihre Situation reden wollte.

Als Hermine spät nachhause kam, saß Ron schluchzend am Küchentisch. Das Chaos in der Küche, die angebrannte Backform im Waschbecken, der verschmutzte Boden und den Geruch von Verbranntem, ließ sie unbeachtet. Sie ahnte, was Ron am heutigen Abend vorhatte und so verzichtete sie auf scherzende Kommentare über den Zustand der Küche und seine bedenklichen Kochkünste.

„Ron?“, flüsterte sie.
Ron zuckte zusammen, bevor er gequält lächelte. Er zeigte auf Durcheinander und versicherte: „Ich räum auf, keine Sorge.“ Als er aufblickte, trafen ihn ihre verständnisvollen Augen, bevor er leise sagte: „Du weißt, was ich heute machen wollte!“

Hermine setzte sich neben Ron und umarmte ihn. Nachdem sie die Umarmung gelöst hatte, legte er seine Hände auf ihre rosigen Wangen. Sonst, wenn sie nach ihrer Arbeit bei Snape nachhause gekommen war, hatte er ihr immer einen Kuss auf den Mund gegeben. Dieses Mal beugte er sich vor, bis seine Lippen ihre Stirn berührten und eine Weile dort verweilten, bevor er den Kuss beendete. Es war ein freundschaftlicher Kuss. Die Geste sagte so viel aus, dass Hermine weinen musste.

Nachdem sie sich gefangen hatte, sagte sie mit zittriger Stimme aufrichtig: „Du weißt, dass ich dich liebe, Ron. Ich liebe dich! Das ist so und wird sich nie ändern!“ Ron nickte. Sein Gesicht war errötet, weil er seine eigenen Tränen unterdrückte.
„Es geht mir doch auch so, Mine.“ Hermine stimmte ihm wortlos zu. Mit bebenden Lippen sagte Ron fast flüsternd: „Bestimmt bin ich daran schuld, dass es mit uns beiden einfach nicht klappen will. Ich…“
Aber bevor er sich selbst Vorwürfe machen konnte, erklärte Hermine mit einem verzückten Klang in der Stimme: „Nein, Ron! Du bist da nicht dran schuld und ich auch nicht. Es ist die Art Liebe, die uns verbindet.“ Ihm tief in die Augen sehend fügte sie flüsternd hinzu: „Sie will uns nicht zusammenführen wie ein Paar.“
Ron nickte zustimmend und erklärte: „Das zwischen uns ist und bleibt einzigartig, Mine! Wir sind die besten Freunde und empfinden einander so stark, dass man das gar nicht übertreffen kann.“
Mit ihren Fingern strählte sie sein rotes Haar, bevor sie lächelnd, aber mit an den Wangen hinunterlaufenden Tränen bestätigte: „Ja, Ron. Du hast völlig Recht!“

Es war eine unschuldige Liebe, die Ron und Hermine miteinander verband. Eine reine Liebe, wie es sie oftmals unter Kindern gab und die bei ihnen erblüht war, als sie sich in Hogwarts näher gekommen waren. Die beiden redeten noch eine ganze Weile oder schwiegen sich an, während sie dicht aneinander gekuschelt auf der Küchenbank saßen und Händchen hielten. Sie hofften, der krampfartige Schmerz in der Brust würde schneller vergehen, wenn sie sich gegenseitig zeigten, dass sie den anderen verstanden und noch immer liebten, doch der Schmerz blieb.

Als es schon vier Uhr morgens war, fragte Ron erschöpft: „Es wird noch eine ganze Weile wehtun oder?“ Sie nickte, aber mit einem Lächeln wollte sie ihn aufmuntern. Sie nahm seine warme Hand und legte sie sich auf die eigene Wange, bevor sie ihn umarmte und fest an sich drückte. Er erwiderte ihre Umarmung, doch einen Seufzer konnte er nicht unterdrücken.

„Lass uns ins Bett gehen und nebeneinander liegen“, sagte sie, als sie ihre Stirn an seine lehnte, so dass sich ihre Nasen küssten. Ron stimmte ihr nickend zu und die Küche wurde kurzerhand dem Chaos überlassen. Ron und Hermine gingen in ihr Schlafzimmer und umarmten sich in unverdorbener Zuneigung, bis sie gemeinsam einschliefen.

Immer wieder hatte Severus über Tage hinweg die Einladung gelesen, die Lupin ihm geschickt hatte. Er würde sich freuen, wenn er auch kommen würde, hatte Lupin geschrieben. Ungläubig schnaufte Severus, bevor er die Karte wieder auf den Schreibtisch warf. Das konnte der Werwolf nicht ernst meinen oder doch? Wer würde sich schon über die Anwesenheit des griesgrämigen Zaubertränkelehrers freuen? Wieder nahm er die Karte in die Hand und versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Würde man ihn nur einladen, um ihn auf den Arm zu nehmen? Aufgebracht warf er die Einladung wieder auf sein Schreibpult.

Und wo war seine Schülerin? Sie hatten sich zu 7 Uhr morgens für ein Projekt verabredet und nun wartete er auf sie, während die Uhr bereits 8:45 Uhr anzeigte. Einen Samstagmorgen konnte er auch angenehmer verbringen, dachte Severus gereizt. Er war geladen und es würde nicht viel brauchen, ihn zum Explodieren zu bringen. Sollte sie nicht sofort auftauchen, würde er in Erwägung ziehen, ihre Lehre bei ihm zu beenden, sobald sie einen Fuß in sein Labor setzte.

Kaum hatte er den Satz zu Ende gedacht, klopfte es. Ohne Aufforderung öffnete sie die Tür und blickte ihn wehmütig an. Mit ganz offensichtlich verweinten Augen versuchte sie, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen, als sie sagte: „Guten Morgen, Professor Snape. Bitte entschuldigen Sie vielmals. Ich wollte Sie bestimmt nicht warten lassen. Es tut mir Leid. Das wird nie wieder vorkommen!“

So sehr er sich auch anstrengte, er konnte sie für ihr Zuspätkommen einfach nicht zurechtweisen. Stattdessen fragte er völlig unvorhergesehen: „Fühlen Sie sich wohl? Möchten Sie sich heute frei nehmen?“
Sie versuchte, ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und sagte im Anschluss: „Nein nein, ich bin in Ordnung.“ Gleich darauf lenkte sie von sich ab und erklärte: „Wir wollten doch heute den Trank brauen, der eventuell Magie sichtbar machen könnte, wenn man sie anwendet. Ich habe Grund zur Vermutung, dass der Trank auch Harrys Gabe sichtbar machen kann.“ Derweil hatte sie bereits ihre Notizen aus ihrer Tasche gezogen und dem Professor ihre aktuelle Theorie in schriftlicher Form unter die Nase gehalten.

Wie konnte sie behaupten, sie wäre in Ordnung, wenn die geschwollenen Lider, die geplatzten Äderchen in ihren Augen, die erröteten Wangen und die wunde Nase genau das Gegenteil untermauerten? ’Floskeln’, dachte Severus abwertend. Benutzte man Floskeln, die eh nicht ernst gemeint waren, dann bekam man meist eine unehrliche Antwort zurück. Deshalb hatte er äußerst selten welche benutzt und er würde sich dies jetzt auch nicht angewöhnen.

Über den ganzen Tag hinweg, während des Frühstücks, des Mittagessens und des gemeinsamen Tees, hatte Severus ihr wortlos kleine Fläschchen gereicht, die sie genauso wortlos entgegengenommen und ausgetrunken hatte. So war sie bereits zum späten Nachmittag hin von allen Anzeichen ihrer nächtlichen Heularie befreit, wofür sie still dankbar war, denn selbst den Kopfschmerz war sie endlich los.

Bis zum heutigen Tag der Verlobungsfeier von Remus und Tonks hatte Hermine bemerkt, wie Snape immer wieder die Einladungskarte überflogen hatte. Heute, am Tag der Feier selbst, war es nicht anders – im Gegenteil: Er betrachtete sie nur noch häufiger. Sie ging davon aus, dass er vielleicht nervös wäre und deshalb ständig nachprüfte, ob er sich in der Uhrzeit auch nicht geirrt hatte oder er die Adresse richtig behalten hatte. Er mochte gesellschaftliche Anerkennung gefunden haben, was jedoch nicht bedeutete, dass soziale Kontakte ihm lagen. Auch Hermine hatte eine Einladung erhalten und ging davon aus, heute gleich nach der Arbeit mit Professor Snape zu Tonks zu gehen. Um halb sieben fragte sie: „Wollen wir uns langsam auf den Weg machen?“

Verdutzt blickte er seine Zaubertränkeschülerin an und fragte zögerlich: „Wie bitte? Was meinen Sie?“
Jetzt war es Hermine, die entgeistert dreinschaute, doch sie fing sich schnell und erklärte: „Na, die Verlobung von Remus und Tonks. Sie sind doch auch“, Hermine zeigte auf die Karte auf seinem Schreibtisch, „eingeladen, genau wie ich. Ich dachte, wir würden gleich nach der Arbeit zusammen hingehen!“

Severus schluckte. Natürlich hatte er überlegt hinzugehen, doch ihm war eher danach, die Einladung zu ignorieren. Doch jetzt, wo selbst Miss Granger mit seiner Anwesenheit rechnete, schloss er sämtliche Theorien über vermeintliche Späße, die man mit ihm treiben wollte, aus. Der Text der Einladung war offensichtlich so gedacht, wie er geschrieben war. Man würde sich darüber freuen, wenn er erscheinen würde.

„Sie wollen gar nicht hingehen, hab ich Recht?“, fragte sie enttäuscht.
Er gab sich einen Ruck und erwiderte: „Sie täuschen sich, Miss Granger. Ich möchte!“

Die Party im Haus von Tonks war bereits in vollem Gange, obwohl sie erst vor einer halben Stunde begonnen hatte. Sirius und Anne unterhielten sich mit den Zwillingen über deren neuste Erfindungen, während Minerva mit Albus, Filius und Hagrid auf einer Sitzgruppe Platz genommen hatte und sich bereits mit Goldlackwasser und lockeren Gesprächen eine angenehme Zeit machte. Alastor stand allein mit seinem Flachmann in einer Ecke und beobachtete argwöhnisch, wie Molly ständig Ginny hinterherlief und ihr aufopferungsvoll dieses und jenes brachte, was ihrer Tochter zu missfallen schien, denn die rollte ständig mit den Augen.

Kaum einer hielt inne, als Hermine, gefolgt von Severus, das festlich geschmückte Wohnzimmer durch den Kamin betrat. Nur Draco blickte lächelnd auf und grüßte seinen Patenonkel mit angehobenem Glas. Er selbst war nicht eingeladen, aber geladene Gäste durften eine Begleitung mitbringen und Susan hatte ihn mitgenommen. Severus war nicht entgangen, dass die beiden Händchen hielten.

Aufgefallen war ihm der jüngste Mr. Weasley. Severus bemerkte, dass dessen Gesicht nicht anders aussah als das seiner Schülerin am heutigen Morgen. Sie mussten sich gestritten haben, vermutete er. Harry stand bei ihm und hatte einen Arm um die Schultern seines besten Freundes gelegt. Miss Granger entschuldigte sich kurz und steuerte geradewegs auf Ron Weasley zu, der sie gequält anlächelte und den vertrauen Kuss auf den Mund in Empfang nahm. Harry wurde von ihr ähnlich herzlich begrüßt: mit einem Kuss auf die Wange und einer kurzen, aber innigen Umarmung. Gleich nachdem Miss Granger ihre engsten Freunde begrüßt hatte, gesellte sie sich wieder, den einen oder anderen Gast auf ihrem Weg grüßend, zu ihm, was ihn erstaunte, denn er wusste von Harry, dass Mr. Weasley und Miss Granger schon lange verlobt waren.

So oft, wie er Draco manierliche Umgangsformen eingetrichtert hatte, müsste man meinen, er selbst hätte keine Probleme damit, sie anzuwenden, doch weit gefehlt. Miss Granger hatte bereits einige Zeit bei ihm verbracht, bis ihm endlich einfiel, was er in dieser Situation tun könnte und so fragte er: „Darf ich Ihnen etwas zu trinken holen, Miss Granger?“ Sie lächelte erleichtert, denn offensichtlich hätte sie sich beinahe selbst etwas besorgt, was ihm wiederum seinen gesellschaftlichen Fauxpas unter die Nase gerieben hätte.
„Gern, ich… Vielleicht ein Glas Wein, wenn es welchen gibt. Roten“, erwiderte sie lächelnd. Severus nickte und machte sich mit geschmeidigem Gang auf den Weg zur Bar. Lupin und Tonks waren augenscheinlich nicht im Raum, denn er hatte aufmerksam Ausschau nach ihnen gehalten. Es wäre unhöflich, die Gastgeber außen vor zu lassen, während man alle anderen Gäste begrüßen würde, wenn auch nur mit einem leichten Kopfnicken seinerseits.

In dem Moment, als er neben Arthur an der Bar stand und mit ihm ein kurzes Schwätzchen hielt, während Florean Fortescue, den Tonks für heute Abend angeheuert hatte, die zwei gewünschten Gläser Wein einschenkte, traten Tonks und Lupin ins Wohnzimmer. Vom Applaus und einigen fröhlichen Zurufen darüber informiert drehte sich Severus um und klatschte drei-, viermal höflichkeitshalber in die Hände, bevor er den Wein von der Theke nahm und zu Miss Granger zurückging. Er reichte ihr das Glas Rotwein und nötigte sie somit, ihren Beifall zu beenden. Sie bedankte sich höflich für den Wein und nippte gleich daran.

Die Gäste strömten nur so auf das Paar zu und beglückwünschten ihre Entscheidung, die Ehe gemeinsam eingehen zu wollen. Severus wartete, bis sich die Ansammlung zerstreut hatte, doch bevor er auf Lupin zugehen konnte, kam der bereits freudestrahlend auf ihn zu und bestätigte mündlich die Worte, die auch schon in der Einladung gestanden hatten: „Severus, es freut mich wirklich, dass du gekommen bist!“
Die gereichte Hand schüttelte Severus kurz, aber kräftig, bevor er aufrichtig sagte: „Ich weiß nicht recht, Lupin, ob ich Ihnen wirklich gratulieren soll.“ Lupin stutzte kurz, wurde jedoch sofort von jemand anderem abgelenkt. Severus nippte an seinem Wein und grübelte darüber nach, ob er eben richtig gesehen hatte. Trug Lupin einen Verhüllungszauber auf dem Gesicht? Er nippte nochmals an seinem Glas, bevor ihm auffiel, dass Miss Granger ihn fassungslos anstarrte, sich aber nicht zu dem, was er Lupin gegenüber gesagt hatte, äußerte.

Der Abend verlief selbst für Severus äußerst amüsant, auch wenn er, wie Mad-Eye, mehr Gefallen daran fand, die Leute zu beobachten, anstatt mit ihnen zu reden. Doch er begrüßte es, von Miss Lovegood angesprochen zu werden. Sie war eine seltsame Person, hatte ihm gegenüber jedoch keinerlei Berührungsängste.

„Professor Snape!“, sagte sie mit ihrer unverkennbar verträumten Stimme. „Es ist schön, Sie wiederzusehen! Neville wollte Sie etwas fragen“, sagte sie.
Derweil zog sie ihren sich sträubenden Freund heran, der leise vor sich hinmurmelte: „Wollte ich?“

Eingeschüchtert stand Neville neben seinem damaligen Zaubertränkelehrer und obwohl er einen solchen Wachstumsschub hinter sich gebracht hatte, dass er ihn mittlerweile um einige Zentimeter überragte, schien sein ehemaliger Lehrer noch immer eine beängstigende Wirkung auf den jungen Mann zu haben, der nun stotternd und leise fragte: „Professor Sn… Snape… Ich wollte fragen, ob Sie… ob Sie…“ Neville tat Hermine Leid, aber Luna schien seine Frage geduldig abzuwarten, genauso wie Snape. Er brachte seine Frage endlich heraus: „…ob Sie Erfahrungen mit Kreischbeißern haben. Besonders würde mich interessieren, ob Sie einen bestimmten Dünger bevorzugen.“

In ruhigem, einlullendem Tonfall erklärte Snape langsam sprechend: „Eine interessante Frage! Kreischbeißer sind wählerisch und protestieren meist schon bei zu viel Drachenmist.“ Neville nickte bestätigend, denn offenbar hatte er hier schon Erfahrungen gesammelt. Er lauschte, als Snape trocken und mit lehrerhafter Stimme erörterte: „Geeignet für Kreischbeißer halte ich Einhorndung, aber der ist sehr rar. Eine ähnliche Zusammensetzung erhält man jedoch auch mit den Ausscheidungen der Zentauren. Natürlich ist es aufwendig, im Wald danach zu suchen, aber man kann wohl schlecht mit einem Tütchen in der Hand zu Firenze spazieren und fragen, ob er gerade ein Bedürfnis verspürt.“

Hermine und Neville wiederholten nochmals Snapes nüchtern klingende Worte in Gedanken, während Luna bereits mächtig lachte, was Neville und Hermine ansteckte. Snape zog lediglich einen Mundwinkel leicht nach oben und amüsierte sich still, während er weiterhin die Leute um sich herum beobachtete. Black schaute immer wieder zu ihm hinüber und ärgerte sich offensichtlich darüber, dass er zu dieser Festlichkeit geladenen war. Der junge Mr. Weasley blickte mehrmals zu Miss Granger, aber es war kein missgönnender Blick, sondern ein erleichterter, den er ihr zuwarf. Und da war auch Harry, der immer wieder zu Miss Weasley hinüberblickte, die übrigens genau das Gleiche tat, doch keiner von beiden wagte den Schritt, sich dem anderen zu nähern, was Severus mit einem kurzen, ungläubigen Kopfschütteln für sich allein kommentierte.

Noch immer konnte Neville es nicht fassen, dass Snape eine scherzende Bemerkung gemacht hatte. So hatte er seinen ehemaligen Lehrer noch nie erlebt. Erleichtert bedankte er sich für den anfangs ernst gemeinten Hinweis, bevor er sich von Luna wegführen ließ, um auch mit anderen Gästen ein Schwätzchen zu halten.

Die Leute, die Severus noch nie in seinem Leben gesehen hatte – vom Alter her offenbar ausschließlich Freunde von Tonks –, verließen die Party am späten Abend, so dass nur noch der allseits bekannte Kreis anwesend war und die Gesellschaft etwas vertrauter miteinander umging.

Kurz nachdem Molly einen fröhlichen Trinkspruch auf die Verlobten gehalten hatte, trat Severus mit seinem Weinglas in der Hand einen Schritt nach vorn in die Zimmermitte und erlangte damit sofort die Aufmerksamkeit von Lupin und Tonks, sowie auch die der anderen Gäste. Mit säuselnder, tiefer Stimme, so dass es still im Raum wurde, weil jeder seine Worte hören wollte, fragte er an die Gastgeber gerichtet: „Wenn ich mir die Frage erlauben darf, Lupin, Tonks: Wer von Ihnen beiden wird in den sauren Apfel beißen?“

Betroffen und mit erröteten Wangen senkte Lupin das Haupt, während Tonks versuchte, Snape mit ihren Blicken zu töten. Hermine war sich nicht sicher, was hier gerade geschah. Was konnte Snape nur meinen? Sie beobachtete, wie Sirius einige Schritte auf Lupin zuging, um ihm im Notfall zur Seite stehen zu können. Snape hingegen stand gelassen auf seinem Fleckchen und nippte ein Mal an seinem Wein.

„Was fällt dir ein?“, zischelte Tonks aufgebracht, nachdem sie sich gefasst hatte.
„Nun“, erwiderte Snape, der nochmals genüsslich von seinem Wein trank, bevor er fortfuhr, „ich denke, es ist eine berechtigte Frage, die sich viele der Anwesenden heimlich stellen, aber nicht zu fragen wagen, nicht wahr? Und sicherlich gibt es auch einige in diesem Raum, die momentan keinen blassen Schimmer davon haben, auf welchen Haken ich hier anspiele!“ Nachdem er den Satz beendet hatte, schaute er Black einen Moment lang eindringlich an, der von seinen Worten verwirrt schien.

Mit aufkommenden Tränen in den Augen verließ Tonks den Raum und Molly folgte ihr zögernd, um sie zu beruhigen. Lupin stand noch immer mit gesenktem Haupt in der Mitte des Zimmers und war um eine Antwort verlegen, als Severus keinesfalls boshaft, sondern lediglich ehrlich zu ihm sagte: „Das ist der Grund, warum ich vorhin sagte, ich wüsste nicht, ob ich Ihnen wirklich gratulieren sollte.“ Jetzt blickte Lupin auf. In seinen Augen spiegelte sich nicht Zorn oder Hass wider, sondern Verzweiflung, was Hermine erkannte.
Albus’ Stimme erklang, als er die Situation zu entspannen versuchte und sagte: „Severus, das ist nicht der richtige…“
Doch Severus ließ Albus das erste Mal in seinem Leben nicht ausreden und konterte bestimmend: „Oh doch, das ist der richtige Moment! Genau der richtige!“

Bevor Sirius unüberlegt handeln würde, drängte sich Harry nach vorn und fragte mit ruhiger und doch sehr besorgter Stimme: „Was soll das? Was für ein Haken?“
Und mit einem Male brach es aus Hermine hervor: „Oh mein Gott! Die Gesetze der Tierwesenbehörde!“ Als Lupin hörte, dass Hermine es offen ausgesprochen hatte, sammelten sich Tränen in seinen Augen und er blickte erneut zu Boden, um sie zu vertuschen.
„Ich habe gewusst, dass du hier nur Ärger machen wirst, Schniefelus! Lass ihn ja in Ruhe!“, keifte Sirius gereizt und angriffslustig, obwohl er offenbar nicht verstand, um was es hier ging.
Trotz des verhassten Kosenamens blieb Severus gelassen, als er Black überheblich klingend erklärte: „Dann ist es Ihnen nicht bekannt?“ Er zog beide Augenbrauen in die Höhe und als Black nicht erwiderte, erklärte er: „Die Tierwesenbehörde fordert bei der ehelichen Verbindung eines Tierwesens“, Snape blickte zu Lupin, bevor er seine Augen wieder auf Black richtete, „mit einem Menschen, dass einer von beiden sich der Möglichkeit zur Fortpflanzung berauben lässt!“

Die Personen, die bisher nicht einmal eine Ahnung hatten, auf welchen Haken Snape aufmerksam machen wollte, machten nun große Augen und schüttelten ungläubig und entrüstet den Kopf. Die, die im Vorfeld davon gewusst hatten, wie Albus, Minerva, Arthur, Susan, Kingsley und Lupin selbst, blickten beschämt zu Boden. Harry war der Erste, der verdattert an Severus gerichtet eine Bestätigung forderte, indem er nachfragte: „Ist… ist das wahr?“ Sein Blick schweifte hinüber zu Remus, bevor er ihn mit mitleidiger Stimme fragte: „Remus, ist das wahr?“ Dann schaute er zweifelnd zu Arthur hinüber, dessen betroffene Reaktion ihm leider versicherte, dass dieses Gesetz tatsächlich der Wahrheit entsprechen musste.

Sirius ging auf seinen Freund zu und packte ihn an den Oberarmen, bevor er ihn aufforderte, ihn anzublicken. Den Schmerz und die Verzweiflung in Remus’ Augen konnte er kaum ertragen, so dass er selbst mit den Tränen kämpfen musste. Sein alter Freund hatte schon genug Probleme – hatte sein Leben lang genug Probleme gehabt. Für alle hörbar sagte er aufgebracht: „Oh nein, die werden dir nichts abschneiden! Komm mit!“ Nach diesen Worten zog er seinen Freund hinter sich her und hinaus aus dem Wohnzimmer. Natürlich war die Stimmung nun auf dem Tiefpunkt, aber Severus hatte es für das Richtige gehalten, diesen Missstand anzusprechen.

Viele waren nach dem Zwischenfall wortlos gegangen. Die Zwillinge hatten Anne an die Hand genommen, um sie per Apparation in ihre Wohnung zu bringen. Albus war einerseits ungehalten über Severus’ Handeln, doch auf der anderen Seite auch traurig über die allgemeine Situation für den verfluchten Mann, dem er immer unter die Arme gegriffen hatte, wo es nur ging. Nur Arthur, Ginny, Ron, Harry, Hermine, Susan, Draco und Severus ließen sich im Wohnzimmer auf der Couch und den Sesseln um einen Tisch herum nieder. Keiner sagte etwas und niemand machte Severus einen Vorwurf, die Sache für alle aufgedeckt zu haben.

Dann brach Arthur das Schweigen. „Es herrschen noch immer katastrophale Missstände im Ministerium. So schnell kann ich keine Gesetzesänderungen durchsetzen! Kingsley ist bereits dabei, neue Gesetze zu entwerfen und Miss… Ich meine Susan unterstützt ihn tatkräftig, aber es wird noch dauern. Wahrscheinlich etliche Jahre dauern! Wir können keine geänderten Teilgesetzte in dieser Größenordnung herausbringen, sonst steigen mir sämtliche Halbmenschen aufs Dach und setzen das Ministerium unter Druck, auch die anderen Diskriminierungen endlich zu beseitigen. Das Gesetz muss einmal komplett überarbeitet werden, bevor…“, sagte Arthur innehaltend, bevor er einmal betroffen seufzte und sich an die Stirn fasste.
Harry fragte neugierig: „Wenn man nur unter solchen Bedingungen heiraten darf, warum wollen die beiden dann überhaupt heiraten?“
Dieses Mal erklärte Susan betrübt: „Er hätte mehr Rechte, wenn er verheiratet wäre. Rechte, was zum Beispiel die Jobsuche betrifft und viele andere Dinge, die ihm das Leben wesentlich erleichtern würden.“

Unzensiert und aufgebracht brach aus Ron hervor: „Ich würde mir die Eier trotzdem nicht abschneiden lassen, auch wenn ich danach Aussicht auf einen guten Job hätte!“
„RON!“, schalt es von dessen Vater.
„Ist doch aber wahr! Du bist der Minister, Dad. Du kannst das bestimmt beschleunigen! Solche Gesetzte sind einfach unmenschlich!“, erwiderte sein Sohn.
Arthur hielt dagegen: „Wir sind unterbesetzt für die Berge von Arbeit, die sich bei uns häufen! Wir können nicht einfach Leute einstellen, ohne die vorher überprüft zu haben. Es hatten sich schon genug Mitarbeiter im Ministerium eingenistet, die sich Informationen beschafft hatten, die nicht für sie bestimmt waren! Ich schmeiß nicht nach und die faulen Eier raus, nur um mir neue einzustellen, mein Sohn!“

Hier fragte Harry neugierig nach: „Was für Leute sind das denn, die sich Informationen beschaffen?“
Ohne nachzudenken gab Arthur zurück: „Eine Art Gruppierung. Ein paar Radikale, die sich auf Kinder und andere Angehörige von Todessern stürzen! Eure Schulkameraden Zabini und Parkinson haben die auf dem Gewissen.“

„Moment!“, sagte Draco bestimmend. „Pansy und Blaise haben nichts mit Todessern zu tun gehabt. Weder sie selbst waren welche noch ihre Eltern! Sie mögen reinblütig und rassistisch beziehungsweise narzisstisch gewesen sein, aber keinesfalls konnte man sie mit Todessern in Verbindung bringen!“, erklärte Draco den Anwesenden selbstsicher.

Arthur schien von dieser Information mehr als geschockt zu sein, denn er fragte kleinlaut nach: „Waren sie nicht? Und du, äh...“, er verbesserte sich, indem er die Anrede änderte, „Sie sind sich da ganz sicher?“ Draco nickte und Severus stimmte seinem Patensohn wortlos zu. Nachdem er einen Moment überlegt hatte, sagte Arthur in die Runde: „Severus, Harry! Ich muss mit euch beiden und auch mit Sirius dringend reden! Am besten morgen? Ich muss jetzt gehen. Ginny, Ron, ihr geht besser auch.“ Nur widerwillig kamen seine beiden Kinder dem Vorschlag nach. Hermine erklärte Ron mit einem Blick, dass sie noch bleiben würde. Draco und Susan verabschiedeten sich ebenfalls und ließen Severus, Harry und Hermine zurück.

„Ich muss dringend mit Lupin sprechen! Harry, könnten Sie versuchen…“, fragte Severus verstummend. Die drei gingen zusammen hinauf in den ersten Stock. Hinter der Tür des ersten Zimmers, welches sie passierten, hörte man eine Frau weinen und Mollys beruhigende Stimme tröstete die aufgelöste Tonks. Ganz hinten befand sich ein weiteres Zimmer mit geschlossener Tür, in welchem sich Remus und Sirius befinden mussten. Zaghaft klopfte Harry an, bis Sirius endlich öffnete.
Der überbrachte alsbald die Nachricht: „Er möchte über den Vorfall nicht sprechen!“
Severus erwiderte: „Es geht nicht um den heutigen Vorfall. Wenn Sie mich bitte eintreten ließen?“ Zögernd öffnete Sirius die Tür und ließ Severus und Harry hinein, während Hermine anstandshalber an der offenen Tür wartete und sich an den Rahmen lehnte. Remus saß auf einem Bett und schämte sich nicht dafür, ganz offensichtlich geweint zu haben.

An Lupin herantretend sagte Severus mit Bedacht: „Lupin! Würden Sie bitte den Verhüllungszauber entfernen?“ Sirius zog fragend die Augenbrauen in die Höhe, während Lupin sich ertappt ans Gesicht fasste. Unentschlossen griff er zu seinem Zauberstab und beendete nach kurzem Zögern den Verhüllungszauber, der auf seinem Gesicht lag. Harry und Sirius erschraken, als sie Remus betrachteten. Es schien, als hätte er einen Ausschlag. Seine Mundwinkel waren rot und wund und großflächig verkrustet, ebenso die feinen Hautpartien am Hals und hinter den Ohren, wo sich bereits die Haut schälte.

Severus presste entrüstet die Lippen zusammen, während er Lupins Ausschlag begutachtete. Nüchtern fragte einen Moment später mit seiner lehrerhaften, distanzierten Stimme, die unmissverständlich eine Antwort forderte: „Wie weit hat sich das schon ausgebreitet?“
Lupin wollte nicht antworten, aber als Severus auf eine Antwort drängte, erwiderte er aufgebracht: „Bis hin zu Stellen, die ich dir bestimmt nicht zeigen werde!“
Sirius war geschockt über diese Aussage, doch Severus blieb völlig ruhig, als er feststellte: „Dann nehmen Sie ihn schon drei Monate.“ Lupin nickte und schloss resignierend die Augen. Seit drei Monaten musste er die monatlichen Wolfsbanntränke von einem anderen kaufen, weil er einfach kein Geld mehr für den Zaubertränkemeister seines Vertrauens hatte. Der Trank wirkte zwar, brachte jedoch etliche Nebenwirkungen mit sich – der Ausschlag war nur eine davon.

Keiner wagte nachzufragen, um was es sich bei diesem Gespräch drehte, doch Severus hielt mit einer Erklärung nicht zurück und brachte es fachmännisch klingend auf den Punkt: „Der Trank ist verunreinigt und schlampig hergestellt. Wie viel bezahlen Sie für ihn?“
Beschämt antwortete Lupin leise: „Elf Galleonen… pro Trank.“ Severus schnaubte verachtend. Elf Galleonen für einen Wolfsbanntrank – und drei waren es, die man in den drei Tagen vor dem Vollmond einnehmen musste – waren preiswert, aber für so einen schlechten Trank mit solch üblen Nebenwirkungen war der Preis erheblich überteuert.

„Der nächste Vollmond ist in zweieinhalb Wochen. Sie nehmen den Wolfsbanntrank bei mir ein!“, sagte Severus bestimmend.
Verdutzt blickte Lupin auf, bevor er verschämt und leise beichtete: „Ich habe kein Geld dafür.“ Ein Trank von der Qualität, die der Zaubertränkemeister von Hogwarts herstellte, wäre mindestens 23 Galleonen wert.
Severus hob lediglich eine Augenbraue und erwiderte trocken: „Wenn Sie nicht wollen, dass der Ausschlag auch noch zu nässen beginnt, dann erwarte ich Sie in zwei Wochen um 18 Uhr in meinem Büro!“

Nachdem Lupin begriffen hatte, dass Severus ihm damit die Hand in freundschaftlicher Geste entgegenstreckte, fragte er ungläubig und mit Verwunderung in den Augen: „Warum?“ Warum sollte Severus ihm helfen wollen?
Auch hier gab er schnell eine Antwort, denn sein ehemaliger Schulkamerad erklärte ungeniert: „Ich brauche eine Testperson, denn den Wolfsbanntrank werde ich von meiner Schülerin brauen lassen. Natürlich unter meiner Aufsicht! Es wäre ihr erstes Mal!“ Severus blickte demonstrativ zu Hermine hinüber, damit für alle ersichtlich werden würde, um wen es sich bei seiner Schülerin handelte. Sie lächelte aufmunternd und zwinkerte einmal zu Remus hinüber, der nun auch zu lächelnd begann, während seine Augen allein schon so viel Dankbarkeit vermittelten.


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