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Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Vanille

von Muggelchen

In Albus’ Büro regte Minerva sich heftig auf, als sie dem Direktor empört vorwarf: „Das ist nicht dein Ernst, Albus! Du hast wirklich vor, Harry zu bespitzeln, obwohl es keinen einzigen Grund für irgendjemanden gibt, der das bestätigen kann, was du dir in deinem wirren Kopf zusammenreimst?“
Albus nickte gelassen und bot Minerva von seinen Zitronenbrausebonbons an: „Hier, nimm einen, Minerva und dann…“
Doch die Hauslehrerin von Gryffindor verzog lediglich das strenge Gesicht, bevor sie gereizt ablehnte: „Bleib mir mit deinen mit Beruhigungsmitteln versetzten Leckereien vom Hals!“

Albus erhob sich aus seinem gemütlichen Stuhl, ging um seinen Schreibtisch herum und trat an Minerva heran, die so stocksteif und trotz ihres hohen Alters immer noch viel Anmut ausstrahlend in der Mitte seines Büros stand. Einzig ihre Atmung verriet, dass sie momentan sehr zornig war.

„Ich habe doch erklärt, Minerva, dass es notwendig ist. Wir werden ja sehen, wie Harry reagieren wird und allein sein Verhalten wird zeigen, ob er sich von der lichten Seite abwenden wollen würde“, erklärte Albus mit seiner väterlich vertrauten Stimme, doch Minerva schüttelte nur aufgebracht den Kopf.
„Du kannst aber nicht von dich auf andere schließen, Albus. Harry benötigt keine deiner ’Prüfungen’, um zu wissen, welche die richtige Seite ist. Nur weil Ollivander dir damals nach Grindelwalds Tod aus deinem Zwiespalt herausgeholfen hat und dir den Weg weisen konnte, bedeutet dies nicht, dass Harry eine ähnliche Situation durchlebt. Er war glücklich, Albus, bis du angefangen hast, ihm das Leben schwer zu machen!“, zeterte Minerva.
Albus lächelte, bevor er antwortete: „Gut, wenn du davon ausgehst, dass Harry keinerlei Zweifel überkommen sind, dann brauchen wir alle auch nichts zu befürchten, wenn mein Plan…“
„ALBUS!“, blaffte Minerva, so dass sie sich selbst über ihre Lautstärke erschreckte. Die meisten Bilder in Albus’ Büro waren einmal kurz zusammengezuckt, als sie dem Direktor lautstark das Wort abgeschnitten hatte. Nachdem sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit erlangt hatte, sagte sie mit gestrenger Miene und viel Wehmut in der Stimme: „Albus, du hast gesagt, wenn Voldemort vernichtet und der Krieg vorbei ist, dass wir dann heiraten werden.“
„Das werden wir auch, Minerva, das werden wir… nachdem Harrys seine Prüfung bestanden hat!“, sagte Albus zuversichtlich lächelnd.
Es schien, als wäre Minerva kurz vorm Explodieren, denn ihr Gesicht wurde ganz rot, ihre Lippen waren zusammengekniffen und ihre Atmung war zittrig, bevor sie sagte: „Wenn du davon nicht abzubringen bist, Albus, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben, die andere Menschen daraus für sich selbst ziehen werden!“
Albus’ Gesicht wurde plötzlich ganz ernst, als er fragte: „Was denn für Konsequenzen, Minerva?“

Minerva schluckte ihre Tränen hinunter, bevor sie mit der rechten Hand das Schmuckstück am Ringfinger umfasste und den Ring abzog. Sie hielt ihn sich für wenige Sekunden vor Augen, bevor sie ihn auf Albus’ Schreibtisch legte und danach wortlos sein Büro verließ.

In seinen Räumen in den Kerkern lief ein zerstreuter Professor Snape umher. Über die erschreckende Tatsache, einen Traum gehabt zu haben, konnte Severus mit niemandem reden, selbst wenn es ihm ein so dringendes Bedürfnis war, sich jemandem mitzuteilen. Wenn er sich in dieser Angelegenheit überhaupt jemandem anvertrauen würde, dann wäre einzig Albus derjenige, der ihm zuhören durfte, doch momentan wollte er selbst seinem alten Mentor nicht mehr über den Weg trauen. Wie würde der Direktor handeln, wenn er wüsste, dass Severus einen Traum gehabt hatte, obwohl dies nicht möglich sein durfte? Albus würde es verdächtig finden. Albus würde sicherlich Harrys Kräfte dafür verantwortlich machen. Und Harry? Könnte er es vielleicht ihm sagen? Würde sich Severus seinem jungen Kollegen anvertrauen, dann würde der sicherlich bald dahinter kommen, was vor zwanzig Jahren mit ihm geschehen war. Aber war es nicht genau das, was er wollte? Wollte er nicht, dass Harry alles herausbekommt? Hatte er ihm nicht selbst immerzu Andeutungen gemacht und Hinweise gegeben? Ja, das hatte er, aber nur in Momenten, in denen er nicht mehr ganz Herr seiner Selbst gewesen war; Momente, in denen er sich selbst so fremd war. Severus wusste nicht, ob er es überhaupt ertragen würde, wenn andere Menschen davon wüssten, was ihm widerfahren war. Würde man ihn dann überhaupt noch für einen Menschen halten?

Ab heute würde Severus, wie Salazar es ihm gestern warnend mitgeteilt hatte, aus unergründlichen Motiven überwacht werden und höchstwahrscheinlich hatte das sogar der Ordensgründer persönlich angeordnet. Es wäre falsch, Albus jetzt noch weiterhin vollstes Vertrauen zu schenken, wenn der ihn so argwöhnisch behandelte, als wäre er eine fragwürdige Person, die man im Auge behalten müsste. Es schmerzte ihn, dass Albus so agierte, aber er wusste auch, dass man den Direktor nicht umstimmen konnte, egal wie gut die Argumente klingen würden, die man vorzubringen hatte. Nicht einmal Minerva könnte Albus wachrütteln.

Harry war kein dunkler Lord! Severus hatte lange, viel zu lange, mit Voldemort zu tun gehabt und konnte daher sehr wohl seinem gesunden Menschenverstand vertrauen, um mit Sicherheit sagen zu können, dass Harry das totale Gegenteil von Riddle darstellte. Selbst der verstörende Traum hatte nicht gezeigt, dass Harry, selbst wenn der auf einem Thron gesessen hatte und das dunkle Mal mit dem Zauberstab berühren wollte, etwas Böses in sich bergen würde.

Möglicherweise, so dachte, Severus, war es gar kein Traum gewesen, sondern eine Vision. Bei dem Gedanken lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Er fragte sich, ob es eine Vision hätte sein können. Einiges sprach zwar dagegen, doch er hatte keine Erklärung dafür, wieso er plötzlich in der Lage sein sollte, träumen zu können. Andererseits dürfte man sich an Visionen, die man gehabt hatte, gar nicht erinnern können. Visionen konnte man nur in einem Trancezustand bekommen, so dass man sich selbst nicht darüber im Klaren war, einer weiteren, anwesenden Person eine Prophezeiung gemacht zu haben. Also musste es doch ein Traum gewesen sein.

Das nächtliche Erlebnis beschäftige Severus so sehr, dass er alles haargenau niederschrieb, was er in seinem Kopf durchlebt hatte, denn es war nicht klug, jemanden davon zu berichten. Wie würde das aussehen, wenn sein Traum an die Öffentlichkeit gelangen würde? Nicht auszudenken…

Er beschrieb nicht nur den Inhalt des Geträumten mit allen Einzelheiten, sondern auch, wie er sich während der verschiedenen Situationen gefühlt hatte. Die Gefühle, die man während eines Traumes verspürte, waren äußerst wichtig für eine Traumdeutung, doch Severus wusste auch, dass er selbst in diesem Fach viel zu unbeholfen war, um eine anständige Deutung aller Symbole zusammenfügen zu können, so dass am Ende etwas Sinnvolles bei herauskommen würde. Und falls es doch eine Vision gewesen sein sollte, so hatte er sie nun schwarz auf weiß festgehalten, obwohl er davon ausging, dass er niemals auf eine Deutung hoffen konnte, auch wenn es ihn brennend interessierte, was sich hinter dem kryptischen Geschehen versteckte.

Das zwei Seiten umfassende Pergament schützte er mit vier verschiedenen Zaubern, so dass niemand außer ihm selbst in der Lage sein würde, das Geschriebene lesen zu können. Es würde Monate dauern, seine eigens für solche Zwecke entwickelten Zaubersprüche durchbrechen zu können und nur sehr mächtige oder sehr geduldige Zauberer wären überhaupt dazu in der Lage. Ein Gedanke an Miss Granger schoss ihm durch den Kopf. Sie wäre womöglich dazu in der Lage, denn Geduld und Hartnäckigkeit waren zwei ihrer Merkmale. Er versteckte die beiden Schriftrollen in seinem Büro in einem Geheimfach in der Wand, welches ebenfalls von ihm mit Schutzzaubern versiegelt wurde, kurz bevor Miss Granger ohne anzuklopfen eintrat.

Hermine sah Snape an einer Wand stehen. Sie vermutete, dass er dort etwas versteckte, denn an dem Tag, an dem sie beinahe in sein Denkarium geschaut hatte, waren ihr die vier Geheimverstecke in seinem Büro nicht entgangen und jetzt, in diesem Moment, stand er genau vor einem dieser Verstecke. Vielleicht würde sich später eine Gelegenheit finden nachzuschauen, was Snape dort gerade untergebracht hatte.

„Guten Morgen, Professor Snape. Ich habe gehört, dass es Ihnen nicht gut ging und…“, Hermine hielt zögerlich inne, als er sie mit so fremdartigen Augen anblickte. Sie kam einige Schritte auf ihn zu und fragte sich, was genau es war, das anders an ihm war, doch sie konnte nicht mit dem Finger drauf deuten, so dass sie ihren Satz beendete, indem sie sagte: „Ich wollte nur fragen, ob Sie sich heute fit genug fühlen, damit wir weiterforschen können. Madam Pomfrey sagte, dass…“
Hier unterbrach der Professor sie und fragte ungläubig und vorwurfsvoll: „Madam Pomfrey? Gibt es denn nicht so etwas wie eine Schweigepflicht?“
„Ja, gibt es, aber nicht unter Medizinern… ähm, ich meine unter Heilern“, antwortete sie lächelnd.
„Sie sind nur in der Ausbildung“, konterte er kühl, um sie daran zu erinnern, dass es ihr nicht zustand, sich selbst bereits eine Heilerin nennen zu dürfen.
Sie lächelte jedoch weiterhin und erklärte stolz: „Die Prüfungen habe ich vor zwei Wochen abgelegt. Gestern sind die Ergebnisse gekommen.“
Ungläubig blickte der Professor sie an, bevor er verdutzt fragte: „Gestern schon?“
„Ja, gestern“, bestätigte sie mit Zufriedenheit im Gesicht. Sie kramte in ihrer riesigen Tasche, während sie sagte: „Die vier Jahre im Mungos sind vorüber. Ich müsste eigentlich noch laut Vertrag den ganzen August und September im Hospital weiterarbeiten, aber die Prüfungen sind vorbei. Das Heiler-Zertifikat habe ich in der Tasche und die letzten beiden Monate habe ich meinen gesamten Resturlaub genommen.“

Endlich hatte sie das gefunden, was sie in ihrer geräumigen Umhängetasche gesucht hatte und hielt ihrem Professor stolz die Prüfungsergebnisse und das Zertifikat des renommierten Hospitals unter die Nase, welches er ihr abnahm und neugierig beäugte.

„Sie haben ein ’P’ in Zaubertränken?“, fragte er völlig begeistert.

Ein „Phänomenal“ wurde äußerst selten vergeben, denn eigentlich gab es nichts, was die Note „Ohnegleichen“ übertreffen konnte. So eine Note erhielt man nur, wenn man außergewöhnliche Leistungen erbracht hatte, die die normalen Anforderungen weit übertrafen, wie zum Beispiel…

„Ich habe in den letzten Tagen eine Theorie über den Wolfsbanntrank erarbeitet und sie als zusätzliche Abschlussarbeit eingereicht. Damit habe ich mir das ’Phänomenal’ eingehandelt. Mein Prof meinte, es hätte im Mungos bisher nur einen Fall gegeben, wo ein Student mit dieser Note im Zertifikat bedacht wurde“, erklärte sie stolz.
„Eine Theorie über den Wolfsbanntrank, die Sie mir nicht vorgelegt haben?“, fragte er sichtlich enttäuscht.
„Ich wollte, aber Harry meinte, dass Sie im Krankenflügel liegen würden, weil…“, sie hielt erneut inne, bevor sie sich dazu entschloss, Snapes Gesundheit nicht ein weiteres Mal anzusprechen, weil er ihr jetzt bereits einen bösen Blick zuwarf. So erklärte sie lediglich: „Das war keine große Sache. Ich habe nur, was ja unmöglich schien, den Geschmack des Trankes verbess… ähm… optimiert.“
„Und womit? Ich hoffe, Ihre Theorie bewährt sich auch in der Praxis. Es wäre nicht zu verantworten, wenn der Trank zwar einen erträglichen Geschmack aufweisen würde, die Wirkung jedoch auf der Strecke bliebe. Ich habe viel in dieser Hinsicht getestet. Sämtliche Fruchtsäuren machen den Trank zunichte. Selbst Teesorten mit ihren Alkaloiden verändern die Mischung des Trankes negativ und können daher nicht verwendet werden.“ Nach einem kurzen Moment fragte er neugierig: „Was haben Sie denn in Ihrer Theorie verwendet?“
„6-Methylcumarin und Ethylvanillin“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. Sie fühlte sich unwohl dabei zu wissen, dass er mit ihrer Antwort nichts anzufangen wusste, weswegen sie gleich darauf erklärte: „Zwei Geschmäcker und zwar Waldmeister und Vanille!“
Erstaunt riss er die Augen auf, bevor er lehrerhaft und etwas vorwurfsvoll erörterte: „Vanille gehört zur Familie der Orchideen und stellt eine bekannte Zaubertrankzutat dar. Die Schoten werden aufgrund ihrer aphrodisisch wirkenden Substanzen gern für Liebestränke verwendet. Es ist bekannt, dass die Verwendung von Vanille sich auf Zaubertränke negativ auswirken kann und so auch auf den Wolfsbanntrank und…. Wieso werde ich nur das Gefühl nicht los, dass Sie sich darüber durchaus im Klaren sind?“
Ihr Strahlen war immer breiter geworden, während sie seinen Ausführungen über Vanille gelauscht hatte, doch am Ende klärte sie ihn über das Geheimnis auf: „Da ist kein bisschen Vanille drin, Professor!“ Auf seinen fragenden Blick hin antwortete sie: „Das Zauberwort heißt ’Aromastoffe’!“

Das sogenannte „Zauberwort“ war ihm völlig fremd, weswegen er fragte: „Haben Sie Ihre zusätzliche Abschlussarbeit dabei?“ Als sie verneinend den Kopf schüttelte, zog er einen Stuhl vom Tisch hervor und forderte sie auf, sich zu setzen, bevor er ihr gegenüber Platz nahm und sagte: „Dann, Miss Granger, wird es Ihnen doch nichts ausmachen, mich mündlich über Ihre Theorie aufzuklären.“

Heute Morgen wäre Harry beinahe mit nackten Füßen in die Überreste einer toten Maus getreten, weswegen er Hedwig vorwurfsvoll anblickte, bevor er seinen Zauberstab zog und den restlichen Kadaver beseitigte. Seine Eule nutzte er kaum noch für Post, weil sie schon etwas betagter war und so ließ er sie ein- und ausfliegen wie sie es wollte, doch heute Morgen hatte sie beschlossen, ihm wieder ein wenig Gesellschaft zu leisten und ihm als Geschenk eine angeknabberte Maus zu bringen.

Dass Hermine ihre Prüfungen als Heilerin bestanden hatte, wurde ihm heute früh von ihr per Eule mitgeteilt und im gleichen Atemzug hatte sie erklärt, dass sie Snape heute besuchen würde, weswegen Harry nicht davon ausging, Severus oder Hermine in dessen Wohnzimmer anzutreffen, wenn er gleich den Hund abholen würde. Er hatte sich nicht getäuscht. Nachdem Salazar ihn hineingelassen hatte, wurde er lediglich von dem Hund stürmisch begrüßt. „Ja, jetzt geht’s raus!“, versprach Harry dem aufgeregten Hund, der vergnügt einmal im Kreis umherhüpfte und wie wild mit dem Schwanz wedelte.

Der Hund holte eines seiner Spielzeuge, ein verknotetes Seil, das er offenbar mit nach draußen nehmen wollte. Harry leinte den Hund an, nahm ihm das geknotete Seil ab und sagte mit weicher Stimme zu dem Tier: „Willst wohl fangen spielen? Gut, nehmen wir das eben mit. Sonst noch was?“

Harry wartete mit hochgezogenen Augenbrauen und einem milden Lächeln auf den Lippen auf eine Antwort, ganz so, als würde er mit einem Kind sprechen, doch der Hund machte nur einmal kurz „wuff“.

„Hol die Gummiente, dann können wir zum See gehen und du kannst ein bisschen baden gehen“, sagte Harry lächelnd, der sich noch an das letzte Mal erinnerte, als er ständig Steine in den See werfen musste, weil der Hund es liebte, dem Flugobjekt hinterher bis ins Wasser zu laufen. Es würde sicherlich mehr Spaß machen, wenn der Hund die Gummiente jagen könnte, denn die ging nicht so plump unter wie ein Stein. Außerdem würde sich der Riesenkrake von einer Gummiente weniger gestört fühlen, denn das letzte Mal war es dem gutmütigen Ungeheuer wohl zu viel geworden, so dass es mit einem seiner Fangarme einen Stein ans Ufer zurückgeschleudert hatte.

Der Hund kannte sein Spielzeug offenbar beim Namen, denn er ging zu einem kleinen unscheinbaren Schränkchen hinüber, dessen Inhalt mit einem Stoffvorhang anstelle von Türen vor neugierigen Blicken geschützt war. Der Hund teilte mit der Schnauze den Vorhang, stöberte einen Moment lang dahinter herum und kam mit der Ente in der Schnauze zurück.

„Da hat Severus also all deine Sachen versteckt. Du kommst immer ran, aber andere sehen sie nicht… clever!“, sagte Harry und ging in die Knie, um den Hund zu tätscheln. In diesem Moment bemerkte er etwas aus den Augenwinkeln und als er sich umdrehte, gefror ihm das Blut in den Adern.

In einer Ecke in Severus’ Wohnzimmer stand unverkennbar ein Hauself aus der Küche, aber was Harry so erschreckte war die Tatsache, dass er den Elf nicht deutlich sehen konnte, wie er sonst Dobby vor sich sah, sondern nur sehr verschwommen – fast geisterartig. Und dann, ganz plötzlich, bewegte sich der Elf so schnell von einem Fleck zum anderen, dass Harry ihm nicht mit den Augen folgen konnte. Die Bewegung des Hauselfs zog verschwommen ein paar Farben hinter sich her, als wäre ein blasser Regenbogen an dem fast nackten Wesen befestigt. Erschrocken und etwas schneller atmend blickte Harry hinunter zu dem Hund und der, zu Harrys Erstaunen, hatte seine Augen auf den Eindringling gerichtet. Der Hund konnte den Elf offensichtlich ebenfalls sehen und nur deshalb wusste Harry, dass er nicht verrückt geworden war.

Die kleine, nebelhafte Gestalt mit dem bunten Schleier huschte lautlos im Zimmer hin und her und richtete fast schon starr seine Augen auf Harry. Harry tat so, als würde er den Elf nicht sehen, der ganz offenbar nur zu einem Zweck hier war: Um ihn zu beschatten.

„Komm Harry, wir gehen spazieren“, flüsterte er, während er eines der weichen, weißen Ohren des Hundes knetete. Nachdem Harry mit Knotenseil und Gummiente in einer Hand und der Leine in der anderen den Raum verließ, zuckte er fast zusammen, als der farbige Nebel, in welchem sich die Konturen des Hauselfs abzeichneten, lautlos durch die Tür schoss und sich ihm und dem Hund anschloss. Es war ihm überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, von einem Hauself beäugt zu werden. Als Harry einigen Slytherins über den Weg lief, wurde ihm bewusst, dass niemand anderes den geräuschlosen, farbenfrohen Schatten bemerkte, der ihm folgte. Nur der Hund wusste genau, dass noch etwas anderes anwesend war. Kurzum entschloss sich Harry dazu, Severus in dessen Büro aufzusuchen.

Nach einem harsch klingenden „Herein“ öffnete Harry die Tür zum Büro, während seine Augen nach unten auf den Hund gerichtet waren, um ihn hineinzuführen.

„Harry, wie kann ich Ihnen helfen?“, hörte er Severus freundlich fragen. Offenbar war er erleichtert darüber, dass es keiner seiner Schüler war, der ihn störte.
Hermine kannte ihren Freund und dessen Mimiken sehr gut und ihr fiel daher sofort der Anflug von Kummer in seinem Gesicht auf, selbst wenn er sie noch nicht angesehen hatte, weswegen sie besorgt fragte: „Harry?“

Harry schloss vorsichtig die Tür hinter sich, was den nebelhaften Hauself jedoch nicht davon abhielt, durch die Tür zu schweben. Wie sollte er den beiden nur klarmachen, dass ihm ein für andere Menschen unsichtbarer Hauself auf Schritt und Tritt folgte?

Nachdem Hermine ihn erneut mit viel mehr Sorge in der Stimme beim Namen nannte, blickte Harry endlich auf und gleich darauf sog er erschrocken Luft durch seinen nun leicht offen stehenden Mund ein. Neben Severus und Hermine stand jeweils ein weiterer Hauself. Albus hatte jeder Person, die er überwachen wollte, einen Elf auf den Hals gehetzt.

Seine Atmung war stockend, als Harry sich darüber bewusst wurde, dass er sich nicht mitteilen konnte, ohne dass die Elfen davon etwas mitbekommen würden. Bisher, so glaubte Harry, hatten die Spione nicht bemerkt, dass er sie sehen konnte und so sollte es wenn möglich bleiben, doch es war schwer, so ein Geheimnis für sich behalten zu müssen.

„Guten…“, Harry atmete so heftig, dass er bereits einen trockenen Mund bekommen hatte und daher erst Schlucken musste, bevor er fortfahren konnte, „Morgen, Severus! Hermine… Schön, dich zu sehen.“ Er war keinesfalls so erfreut wie seine Worte klingen sollten.

Beiden war sofort klar, dass mit Harry etwas nicht stimmte, doch es war Hermine, die ihn daraufhin ansprach: „Was ist denn nur los, Harry?“
Ihre Stimme war so zart, dass Professor Snape sie zunächst irritiert anblickte, bevor er aufstand und Harry fragte: „Können Sie wieder jemanden nicht sehen?“
Nur in Gedanken antwortete Harry: ’Ich sehe im Moment mehr als mir lieb ist!’
Laut sagte er: „Mir geht es nicht besonders… Vielleicht wollen Sie mitkommen? Etwas spazieren gehen. Ich möchte nicht, dass ich… Ich möchte, dass jemand dabei ist, wenn ich rausgehe.“
„Sie müssen mit dem Hund nicht raus, wenn es Ihnen nicht gut geht, Harry. Das würde ich nie verlangen“, sagte Severus ungewohnt einfühlsam.
Harry schluckte angespannt, bevor er sich ins Gedächtnis zurückrief, dass es Severus gewesen war, der gesagt hatte, die beste Möglichkeit sich auszutauschen wären Spaziergänge mit dem Hund, weswegen er sagte: „Wie wäre es, wenn wir drei zusammen…“, Harry schluckte nochmals, weil „sein“ Elf ihm sehr nahe kam, um ihn zu begaffen, bevor er stotternd fortfuhr, „nach… nach draußen gehen… Mit dem Hund… zusammen.“

„Ich verstehe“, sagte Severus langsam und mit Nachdruck, während er Harry einen Blick zuwarf, der ihm verdeutlichen sollte, dass er tatsächlich verstand. Einen Moment später sagte er zu Hermine: „Kommen Sie, Miss Granger. Wir möchte doch beide nicht, dass Harry beim sogenannten ’Gassigehen’ womöglich noch Kreislaufprobleme bekommt und zusammensackt.“ Hermine wusste zwar nicht genau, wie sie die momentane Situation deuten sollte, aber sie ahnte, dass die beiden sich offensichtlich verschlüsselte Codes zuwarfen. „Miss Granger?“, fragte Severus erneut und dieses Mal hielt er ihr die Hand hin, die sie ergriff, um sich mit seiner Hilfe vom Stuhl zu erheben.
Gespielt enthusiastisch sagte sie: „Ja, ich komme mit. Ein wenig frische Luft wird mir gut tun.“

Auf den Gängen wollte Harry wegen der Elfen nicht reden, weswegen Hermine es übernahm, für etwas Gesprächsstoff zu sorgen. Sie erzählte Harry von ihrem „Phänomenal“, aber als er nur gequält lächelte und sie mit schwacher Stimme für ihre bestandene Prüfung zur Heilerin beglückwünschte, wurde ihr klar, wie ernst die Sache sein musste, die ihn bedrückte. Harry würde sich unter normalen Umständen nicht zurückhalten können, sie zu umarmen und ihr die Wangen zu küssen, aber dieser Harry hier war ein verstört wirkender Harry, weshalb sie seine Hand nahm und einmal stärkend zudrückte. Aus lauter Dankbarkeit drückte Harry zurück und auch deshalb, um sich bei ihr für seine fehlende Begeisterung zu entschuldigen, denn mittlerweile folgten ihnen drei Hauselfen, die nur er sehen konnte und das war ein beängstigendes Gefühl. Er wollte es am liebsten in die Welt hinausschreien; wollte die Hauselfen beschimpfen und sie zur Rede stellen oder Albus fragen, ob er noch ganz richtig im Kopf wäre, aber die gesamte Situation bedrückte ihn zu sehr, um auch nur eine dieser unüberlegten Geistesblitze in die Tat umzusetzen. Die Elfen folgten selbst noch, nachdem sie bereits die Hängebrücke überwunden hatten. Wohin könnten sie ihm noch folgen? Überall hin?

Severus blickte ihn immer wieder fragend an, doch Harry war sich der observierenden Spione bewusst und konnte einfach nichts anderes sagen außer: „Gehen wir zum See.“ Am See angekommen warf Harry die Gummiente in hohem Bogen ins Wasser und der Hund sprintete sofort hinterher, um sie zurückzuholen. Derweil tauschten Severus und Hermine besorgte Blicke aus.

Nach einigen Würfen setzte sich Harry ermattet auf den Boden. Es war nicht zu übersehen, dass etwas an seinen Nerven zehrte. Hermine übernahm das Spiel mit dem Hund, während Severus, nicht mehr ganz er selbst, sich auf den Boden neben seinen jungen Kollegen setzte, doch noch immer konnte Harry ihm nicht sagen, was ihn beunruhigte. Von Severus ungesehen kamen ihm die Elfen teilweise so nahe, dass er seine Privatsphäre verletzt sah. Manchmal hielten sie ihren Kopf dicht unter seine Nase und sie starrten und gafften, so dass er Beklemmungen bekam. Aber das Schwierigste war, die ganze Zeit über so zu tun, als würde er sie nicht sehen.

Er zerbrach sich den Kopf darüber, wie er Severus mitteilen konnte, was ihm auf dem Herzen brannte. Er musste ihn doch warnen und ihm sagen, dass nun Tag und Nacht ein Elf auch bei ihm auf der Lauer liegen würde. Und plötzlich hatte er eine Idee: Legilimentik! Harry selbst war in Legilimentik nicht sehr bewandert. Er war viel besser in der Abwehr eines Legilimentik-Angriffs, doch Severus…

Erinnerungen kamen plötzlich in Harry auf. Erinnerungen ans Ende des sechsten Schuljahres, nachdem er hatte mit ansehen müssen, wie Severus den Direktor getötet hatte und danach mit Draco geflohen war. Harry war ihm damals hinterhergelaufen, weil er den Verräter zur Strecke bringen wollte, doch egal, was er seinem Zaubertränkelehrer für Flüche hinterher geworfen hatte – Severus wusste im Vorfeld, welchen Fluch Harry anwenden würde. Mit Sicherheit hatte Severus Legilimentik angewandt, um Harrys nächsten Zug in Erfahrung zu bringen. Es musste so gewesen sein, denn Severus hatte ihm sogar noch geraten, endlich zu lernen, seinen Geist zu verschließen, was im Übrigen einer der Gründe gewesen war, warum Harry in den fünf Jahren, in denen der Zaubertränkemeister auf der Flucht gewesen war, Zweifel gekommen waren, dass Professor Snape mit Leib und Seele ein Todesser sein sollte. Warum hätte er ihm in dieser Situation noch den so hilfereichen Ratschlag mit auf den Weg gegeben, endlich Okklumentik zu lernen? Ein Ratschlag, den Harry sich zu Herzen genommen hatte, denn nur deshalb hatte er auf eigene Faust Okklumentik gelernt. Eines war ihm seit jener Nacht, in der Dumbledore gestorben war, klar: Severus beherrschte Legilimentik in- und auswendig und er konnte sie ganz offenbar wort- und stablos anwenden!

Aufgeschreckt blickte Harry zu Severus, doch der wartete lediglich darauf, dass Harry endlich den Mund aufmachen würde. Innerlich flehte er seinen älteren Kollegen an, doch einfach seine Gedanken zu lesen, aber seine Bitte blieb ungehört. Er musste ihn irgendwie darauf stoßen; Severus einen Hinweis geben, damit der wusste, was zu tun war. Während Harry dabei zusah, wie Hermine die Gummiente ins Wasser warf und der Hund dem Spielzeug nachlief, da kam ihm der rettende Gedanke, doch er musste seine Worte mit Bedacht wählen.

„Severus? Was Sie das eine Mal mit Hermine“, Harry stockte, weil ein Elf ihm wieder so nahe kam, dass er glaubte, dessen Atem riechen zu können. Er fing sich und begann den Satz neu: „Was Sie das eine Mal mit Hermine gemacht hatten, das war nicht sehr nett.“ Harry hatte darauf geachtet, dass seine Worte nicht ein bisschen vorwurfsvoll klangen. Nachdenklich kniff Severus die Augen zusammen, so dass Harry sich genötigt fühlte zu sagen: „Sie wissen schon, was ich meine. Hermine war ganz schön fertig und…“
Als Severus klar wurde, dass Harry den Tag meinte, als er einfach in die Gedanken seiner Schülerin eingedrungen war, da unterbrach er bedrohlich leise, indem er sagte: „Ich denke, das ist eine Angelegenheit, die keiner weiteren Erwähnung bedarf!“
„Nein, Sie verstehen nicht!“, sagte Harry aufgebracht, als er Severus daran hinderte aufzustehen. Verzweifelt krallten sich seine Finger in den schwarzen Umhang, so dass Severus sich widerwillig zurück auf den Boden ziehen ließ. „Ich wollte nur sagen, dass es mir nichts ausmachen würde. Ich meine… solche Dinge müssen manchmal gemacht werden, nicht wahr? Sie wollten damit etwas in Erfahrung bringen und sie haben es geschafft. Ich verstehe das vollkommen, wirklich! Es gibt manchmal keine andere Möglichkeit, verstehen Sie?“ Die letzten beiden Worte hatte er mit besonderer Betonung ausgesprochen.

Sein Kollege verstand. Mit einem fast unmerklichen Nicken machte er Harry klar, dass er jeden Moment Legilimentik anwenden würde. Harry wusste lediglich, dass derweil Blickkontakt bestehen musste und so schaute er Severus in die Augen, bis er plötzlich eine andersartige Präsenz in seinem Geist spürte. Severus war jetzt in seinem Kopf, weshalb Harry ihm sofort die Erinnerung an vorhin zeigte, als er neben Hermine und ihm zwei Hauselfen gesehen hatte. Harry bemerkte, wie Severus vor lauter Überraschung über diese Erkenntnis die Augen etwas weitete, jedoch schnell wieder seine Maske überstreifte.

In Gedanken hörte er Severus’ Stimme sagen: „Wir müssen Miss Granger davon berichten, aber ich befürchte, dass das auf diesem Wege, den wir gerade nutzen, nicht möglich sein wird. Sie wird es nicht zulassen.“
„Keine Sorge“, antwortete Harry in Gedanken zurück, bevor er fortfuhr, „ich mach das schon! Wir müssen sie einweihen. Und wir müssen auch Ron und Sirius einweihen!“
Dieses Mal war Severus’ Stimme lauter in seinem Kopf, als er sträubend erklärte: „Ich werde nicht in Blacks Kopf eindringen, Harry. Das können Sie nicht von mir verlangen!“
Doch Harry versicherte ihm: „Wir sitzen im selben Boot, schon vergessen?“

Severus verzog sein Gesicht, nachdem er den Kopf seines Gegenübers wieder verlassen hatte. Harry lächelte gequält, bevor er zum See hinunterrief: „Hermine, komm doch bitte mal eben her!“ Vom nassen Hund erst verfolgt und dann überholt rannte Hermine auf die beiden auf dem Boden sitzenden Männer zu. Sie tat es ihnen gleich und setzte sich im Schneidersitz den beiden gegenüber. Ihr Lächeln war gezwungen, aber an ihren glitzernden Augen erkannten beide ihre Neugierde. Harry wollte sie vorwarnen, damit sie nicht überrascht sein würde, plötzlich wieder Severus in ihren Gedanken wiederzufinden, weshalb er zuversichtlich zu ihr sagte: „Du hast ihm deswegen schon einmal verziehen. Verzeih ihm auch ein weiteres Mal!“

Nachdem Harry diese Worte gesagte hatte, blickte sie verstört und mit zusammengezogenen Augenbrauen zum Professor hinüber. Man ließ ihr keine Zeit, Harrys Hinweis verstehen zu können, denn in dem Moment, als sie in Snapes dunkle Augen blickte, überkam sie das schlimme Gefühl, welches er schon einmal in ihr ausgelöst hatte. Er war ohne ihre Zustimmung in ihren Kopf eingedrungen und sie fühlte sich verletzlich und ausgeliefert. Sie geriet in Panik und da sie sich nicht anders zu wehren wusste, beugte sie sich in Windeseile nach vorn und gab dem ehemaligen Todesser eine gepfefferte Ohrfeige.

Severus war nicht nur wegen ihrer Handgreiflichkeit perplex, sondern wegen der allgemein beunruhigenden Situation, von etwas Unsichtbaren ausgekundschaftet zu werden. Das, was Harry ihm gezeigt hatte, musste er unbedingt Miss Granger mitteilen, denn sie wurde, genau wie Harry und er selbst, von einer Hauselfe auf Schritt und Tritt verfolgt.

Mit Mühe konnte Harry Hermine daran hindern, das Weite zu suchen. Er hielt ihre Handgelenke fest und sagte einfühlsam, während sie sich zu befreien versuchte: „Hermine, beruhige dich. Bitte! Sieh ihn an und dann…“ Er konnte ihr schwerlich sagen, dass sie dann die Wahrheit erfahren würde, weshalb er den Satz mit den Worten beendete: „Dann wirst du sehen, wie Leid es ihm tut. Bitte Hermine!“

Kopfschüttelnd und mit vor lauter Wut schon ganz feuchten Augen blickte sie zu Harry, um ihm wortlos zu sagen, dass sie das nicht wollte. Es war ihr klar, dass Harry davon wusste – dass das mit der Legilimentik sogar seine Idee gewesen sein musste – aber sie wollte Snape nicht in ihrem Kopf haben! Die Gedanken an das letzte Mal ließen ihr eine Gänsehaut über den Rücken laufen, doch sie beruhigte sich ein wenig und hörte auf, sich gegen Harry zu wehren, so dass er von ihren Handgelenken wieder abließ. Sie begann zu zittern, genau wie während des unerfreulichen Erlebnisses, welches sie dem Professor so leichtfertig verziehen hatte. Wieder bat Harry eindringlich: „Bitte, Hermine… Bitte!“

Mit zitternden Lippen und heftig atmend riss sie sich zusammen, denn wenn Harry so flehte, dann musste es sich um etwas sehr Wichtiges handeln. Sie blickte hinüber zu Snape, der sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Die ersten Male, als er ihr in die Augen schauen wollte, blickte er immer wieder verschämt zu Boden oder an ihr vorbei. Offensichtlich war auch ihm nicht wohl bei dem Gedanken, erneut in den Kopf seiner Schülerin einzudringen. Er konnte ihren Anblick kaum ertragen, denn Furcht und Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben und es war ihm unangenehm, solche Gefühle in ihr auszulösen, doch endlich überwand er sich und drang alsbald ohne Mühe in ihren Kopf ein.

So schnell wie möglich erklärte er ihr die Situation und zeigte ihr die Bilder, die Harry ihm von den für andere Menschen unsichtbare Hauselfen gezeigt hatte, die Dumbledore als Spione gegen die drei einsetzte. Hermine wagte es nicht, Professor Snape in Gedanken eine Frage zu stellen und so sog sie lediglich all die Informationen, die er ihr gab, auf wie ein Schwamm das Wasser.

Ohne sich länger in ihrem Geist aufzuhalten als notwendig, verließ er schnell wieder ihre Gedankenwelt. Erst jetzt rannen die Tränen über ihre Wangen, die sie bisher erfolgreich hatte zurückhalten können. Von den Neuigkeiten, die sie erhalten hatte, war sie so erschüttert und enttäuscht, dass sie lange Zeit nichts sagen konnte. Es schien, als verstünde sie die Welt nicht mehr. Sie war sich jedoch darüber im Klaren, dass drei für sie nicht sichtbare Hauselfen hier herumschwirrten und alles beobachteten, um jede noch so kleine Information an den Direktor weiterzugeben.

Damit diese kleinen Biester, die sie einst aus reiner Herzensgüte mit eigenhändig gestrickten Kleidungsstücken aus der Gefangenschaft hatte befreien wollen, diese Situation nicht verstehen würden, sagte Hermine mit bebender Stimme an den Professor gewandt: „Ich bin froh, Ihre Schülerin zu sein, Professor Snape. Ich bin mir sicher, dass ich bei Ihnen eine Menge dazulernen werde, ganz egal, wie oft wir uns in die Haare kriegen.“ Das sollte reichen, um Albus’ Spione diese Situation falsch deuten zu lassen.


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung über ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe