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Fanfiction

Harry Potter und die Schatten der Vergangenheit - Gesetze der Zaubererwelt

von Muggelchen

Sonntagabend saß Kingsley Zuhause an seinem Schreibtisch und verbrachte wie üblich seine Freizeit damit, den neuen Gesetzestext, den freiwillige Helfer aufgrund seiner Vorgaben fertig gestellt hatten, durchzugehen und zu korrigieren. Für Werwölfe sollte weiterhin gelten, dass sie mit einem Tränkepass die Einnahme des Wolfsbanntranks bestätigen müssten. Weil die Infizierten jedoch meist finanziell benachteiligt waren, wollte man ihr Problem zu dem des Ministeriums machen, so dass sie den Trank auf Kosten der Regierung erhalten sollten. Als Arthur sich neulich einen Überblick über die Finanzen verschafft hatte, hatte er nämlich bemerkt, dass die vorherigen Minister alle ziemlich knauserig gewesen sein mussten, denn die Kassen waren voll und das trotz eines vorangegangenen Krieges. Arthur hatte gesagt, dass mit jeder Unterschrift, die ein Zaubertränkemeister auf dem Tränkepass eines Werwolfs hinterlassen würde, zwölf Galleonen auf dessen Konto fließen sollten. Demzufolge konnte sich jeder Werwolf selbst aussuchen, welchen Zaubertränkemeister er aufsuchen wollte oder er musste sich einfach ins St. Mungos begeben, um sich dort seine Tränke zu holen.

Die Arbeitsgesetze für Werwölfe waren ebenfalls geändert worden und nach den neuen Vorschriften war es keinem Werwolf mehr verboten, bestimmte Berufe auszuführen. Lediglich zur Zeit des Vollmondes und je einen Tag vorher und nachher sollten sie einer Beschäftigung nicht nachgehen dürfen. Weiterhin galt, dass diejenigen, die absichtlich und unbeabsichtigt den Trank nicht einnehmen würden, mit einer lebenslangen Haftstrafe oder – je nach Schwere eines Falles – auch mit einer Todesstrafe zu rechnen hatten, womit man an das Gewissen und das Pflichtbewusstsein appellieren wollte.

Das Ministerium hoffte, mit dieser begünstigenden Regelung die bisher nicht gemeldeten Werwölfe aus ihren Verstecken locken zu können; jene, die sich ihren Trank selbst oder heimlich von jemand anderem haben brauen lassen oder – was viel schlimmer war – niemanden hatten, dem sie sich bisher anvertrauen konnten und damit monatlich eine Gefahr für Zauberer und Muggel darstellten, weil sie als ungebändigte Bestien die Wälder unsicher machten. Das erste Mal könnte man sich auf diesem Wege einen Überblick über die Population der Werwölfe verschaffen.

Die Eheschließung und Familiengründung eines Werwolf war eine Angelegenheit gewesen, der besonders Kingsley seine ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt hatte, denn es gab keinerlei Studien darüber, ob gezeugte Kinder die Infektion in sich tragen würden, was auch der Grund gewesen war, weshalb man damals die entwürdigenden Kastrationsgesetze erarbeitet hatte. Bevor Kingsley hier eine Entscheidung treffen wollte, musste er Nachforschungen betreiben, was den natürlich gezeugten Nachwuchs eines Werwolfs betraf. Das stellte jetzt schon ein Problem dar, denn sicherlich würde kein Werwolf zugeben, ein Kind zu haben, weil es gesetzlich verboten war und mit Askaban bestraft werden würde. Vielleicht gab es aber solche Kinder und mit denen könnte man beweisen, dass der Nachwuchs eines Werwolfs womöglich nicht automatisch infiziert sein würde.

„Ich werde Remus fragen müssen. Der kennt hoffentlich ein paar Werwölfe oder weiß, wo ich nachschauen muss“, sagte Kingsley zu sich selbst, bevor er diesen Punkt fett markierte und dann zum nächsten sprang.

Auf keinen Fall wollte er Ehe und Familienplanung einfach absegnen, falls die Kinder tatsächlich allein aufgrund ihrer Abstammung infiziert sein würden und man dank der unüberlegten Gesetzesänderung plötzlich einen enormen Populationsanstieg an Werwölfen verzeichnen würde. Er benötigte Studien, bevor er das zulassen durfte!

Bei den Gesetzen zu Vampiren konnte man kaum etwas ändern, denn sie waren durch ihre Unberechenbarkeit sehr gefährlich. Höchstens im Arbeitsrecht könnte man aufgeschlossener sein, doch man müsste leider weiterhin mit Übergriffen rechnen, denn nicht jeder Vampir konnte seine Instinkte so gut beherrschen wie Sanguini, von dem Kingsley bisher große Hilfe erhalten hatte. Wenn sogar Sanguini der Meinung war, dass man Vampire weiterhin an die kurze Leine nehmen müsste, dann dürfte Kingsley in diesem Punkt leider gar nichts ändern.

Das Gesetz über die Haltung von Hauselfen war noch nicht geändert worden, denn bisher war Kingsley noch nicht dazu gekommen, mit dem freien Hauself Dobby zu sprechen. Darüber hinaus wollte er auch die Meinungen von Hauselfen einholen, die bei Familien beschäftigt waren, doch die, mit denen er bereits eine Unterhaltung geführt hatte, hatten ihm nicht weiterhelfen können. Keine der Elfen konnte oder wollte negative Aspekte ihres Lebens nennen.

Die Zentauren würden sich hoffentlich freuen, dass man sich dazu entschlossen hatte, ihre Reservate zu vergrößern. Wenn Arthur es mit dem anderen Minister geklärt hätte und Albus mit den Zentauren sprechen würde, könnte man ihnen ein schönes Stückchen der Highlands geben: Ein dreieckig geformtes Gebiet zwischen Tomich, Levichie und Tomcrasky, welches über Wälder und Seen verfügte.

Kingsley stöhnte, denn diese Kleinigkeiten wie die Sache mit den Hauselfen hielten ihn auf, die neuen Gesetze fertig stellen zu können. Mit seinem Gewissen war es nicht zu vereinbaren, die Regelungen für die Elfen einfach so zu belassen wie sie waren. Sicherlich könnte er einfach niederschreiben, dass Hauselfen nicht herabwertend behandelt werden dürften, doch wenn eine Elfe niemals etwas gegen seinen Meister und dessen Familie sagen würde, wäre das Gesetz völlig nutzlos.

„Harry“, sagte Kingsley zu sich selbst, denn Harry hatte einen Hauself, auch wenn er den bisher noch nie gesehen hatte. Vielleicht würde er Harry heute Abend auf dem Ordenstreffen sehen, denn beim letzten Mal hatten alle dafür gestimmt, dass zumindest Harry, Sirius und Severus den Versammlungen wieder beiwohnen sollten und Remus hatte verlauten lassen, dass man auch überlegen sollte, alle anderen wieder aufzunehmen, die Harry damals in den Orden gebracht hatte.

Am Abend apparierte Kingsley zum Grimmauldplatz Nr. 12 und er nahm all seine Unterlagen mit, an denen er arbeitete, um nach dem Treffen mit Arthur einige Punkte durchzugehen.

„Kingsley, komm rein, Junge“, sagte Alastor, der sich die Bezeichnung „Junge“ nur erlauben durfte, weil er älter war als Kingsley und sie sich sehr nahe standen.
„Guten Abend, Alastor. Schon jemand da?“, fragte Kingsley seinen Ordensbruder.
„Nur Molly, Arthur, Harry und Ginny, aber die waren schon vor einer Stunde gekommen. Von den anderen bin ich der Erste. Komm, wir setzen uns in die Bibliothek, bis das Treffen beginnt“, sagte Alastor. Natürlich war Alastor wegen seines magischen Auges die dicke Mappe aufgefallen, die Kingsley unter seinem Umhang mit sich führte, weswegen er fragte: „Hast wohl deine Arbeit wieder mit nachhause genommen?“ Um seine Frage zu untermauern, klopfte er mit einem Knöchel auf die Stelle, an der Kingsleys Bauchmuskeln liegen müssten, doch man hörte einen dumpfen Ton. Alastor musste grinsen und Kingsley ließ sich davon anstecken, bevor er den unfertigen Gesetzestext unter seinem Umgang hervorholte.

Die beiden gingen an der Küche vorbei und Kingsley hörte die vertrauten Stimmen seiner Freunde, bevor sie gemeinsam in die Bibliothek gingen.

In der Küche hatte momentan Molly das Sagen, denn sie plante bereits: „Also, eure Hochzeit wird natürlich etwas größer ausfallen als die von Sirius. Ihr kennt ja auch viel mehr Leute.“ Sie blickte ihren Mann an und ihr schien ein Gedanke durch den Kopf zu gehen, den sie jedoch nicht ansprechen wollte. Für Harry sah es so aus, als wollte Molly Arthur dazu bringen, das Wort zu übernehmen. Arthur nahm sich die Brille von der Nase und putzte sie, was für Ginny und Harry ein Zeichen dafür war, dass ihm die Situation unangenehm zu sein schien.

Die drei hatten geduldig darauf gewartet, bis Arthur mit dem Putzen seiner Brille fertig war, während der gehofft hatte, das Thema würde derweil gewechselt werden, aber diesen Gefallen hatte ihm niemand getan. Er seufzte und erklärte dann widerwillig: „Na ja, Ginny ist ja meine Tochter und ich bin der Minister…“ Arthur beendete den Satz nicht, weswegen Molly ihn „versehentlich“ mit dem Ellenbogen an der Schulter streifte, während sie aufstand, um zum Herd hinüberzugehen. „Was ich also damit sagen möchte, ist…“
„Dad, bitte! Sag es einfach“, bat Ginny verzweifelt.
Gespannt lauschte Harry, als Arthur sagte: „Es wird euch nicht gefallen, aber es ist nun einmal so, dass ich Minister bin und wenn…“
„Hör nicht immer mitten im Satz auf“, nörgelte seine Tochter.
Wieder seufzte Arthur, bevor er endlich sagte: „Deine Heirat wird ein großes Ereignis für die Öffentlichkeit darstellen, gerade weil du Harry heiraten wirst, der ja auch nicht gerade… na ja… unbekannt ist.“
Harry öffnete bereits den Mund, doch Ginny kam ihm zuvor und meckerte: „Ihr wollt, dass wir eine öffentliche Sache draus machen mit Presse und Promis, richtig?“
Arthur schüttelte reumütig den Kopf und erklärte: „Ich möchte das gar nicht, Liebes, aber es wird von mir erwartet. Man könnte es falsch verstehen, wenn…“ Plötzlich schlug er mit einer Faust auf den Tisch und sagte: „Wisst ihr was? Die können mich kreuzweise!“ Er lächelte zu Ginny und Harry hinüber und fügte hinzu: „Sollen die doch über mich schreiben, was sie möchten. Meine Tochter und mein Schwiegersohn dürfen so heiraten, wie sie es möchten und nicht, wie es von ihnen erwartet wird, basta!“

Es war nicht zu übersehen, dass Arthur sich trotzdem Gedanken darüber machte, was im Tagesprophet stehen könnte, sollte man nicht einmal die Presse zu so einem großen Ereignis laden. Es war nun einmal ein großer Event, denn es handelte sich immerhin um Harry Potter, der die Tochter des Ministers ehelichen würde.

„Habe ich dir doch gesagt“, warf Molly vom Herd hinüber, „dass man keine öffentliche Veranstaltung draus machen muss. Trotzdem kennen Harry und Ginny viel mehr Leute.“ Sie legte den Kochlöffel beiseite und nahm ein Handtuch, um den heißen Deckel wieder auf den Topf zu legen, bevor sie sich ihre Hände trocknete und zu Harry und Ginny sagte: „Ich brauche eine Gästeliste von euch!“
Ginny rollte mit den Augen, was Molly übersehen wollte und Harry grinste nur, bevor er fragte: „Willst du alles ganz alleine organisieren?“
„Ihr habt zugestimmt, dass ich darf!“, sagte sie mit erhobenem Zeigefinger.
Gelangweilt hob und senkte Ginny die Schultern und sagte zu Harry: „Dann haben wir wenigstens keinen Stress mit der Planung oder was meinst du?“
Er schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf, bevor er zu Molly sagte: „Gut, wir machen eine Liste fertig und schreiben ein paar Wünsche drauf und dann kannst du loslegen.“

Jetzt schien Molly wie von den Socken gehauen, denn sie wollte diese Aufgabe zwar an sich reißen, für ihre Tochter die Hochzeit organisieren zu dürfen, aber dass man es ihr tatsächlich überlassen würde, hatte sie so sehr überwältigt, dass sie eine Hand auf ihr Herz legen musste.

„Ich…“ Molly schluckte und begann nochmals: „Ich darf wirklich?“
Ginny musste aus vollem Hals lachen, während Harry einfach nur nickte und erwiderte: „Ja, warum nicht? Du wirst das schon machen!“
„Oh, das ist ja herrlich! Ich habe da schon so viele Ideen…“, murmelte Molly aufgeregt zu sich selbst. „So viele… Oh, ich muss es mir alles aufschreiben, bevor ich es vergesse! Das wird eine wunderschöne Hochzeit werden.“ Sie blickte zu den beiden hinüber und fragte: „So grob geschätzt: Wie viele Gäste werden es ungefähr werden? Nur, damit ich schon einmal nach Ort Ausschau halten kann.“
Harry und Ginny blickte sich fragend an, bevor sie unsicher sagte: „Ich denke, unsere Liste wird ähnlich sein wie die von Hermines Geburtstag; vielleicht ein paar mehr?“
„Ihr macht so schnell wie möglich die Liste!“, forderte Molly, bevor hinter ihr etwas überkochte und sie sich wieder dem Herd widmete.

Es klopfte an der Tür und Arthur stand auf, um die Gäste hineinzulassen. An der Tür staunte er nicht schlecht, als er Severus in Begleitung von Hermine sah. „Guten Abend, ihr beide! Kommt doch rein.“ Als die beiden ihn gegrüßt hatten, sagte Arthur: „Es hat mich gewundert, dass Albus auch dich, Hermine, für heute eingeladen hat. Beim letzten Treffen wollte er das noch nicht.“
Severus verzog sein Gesicht und sagte: „Wollte er nicht? Na, vielleicht hat er bemerkt, dass der Andrang, in den Phönixorden aufgenommen zu werden, nicht mehr ganz so groß ist?“ Hermine musste kurz auflachen, bevor sich beide von Arthur in die Küche führen ließen.

Severus beobachtete, wie Hermine von Harry und der jungen Weasley mit je einem Kuss auf die Wange begrüßt wurde und auch Molly grüßte sie auf gleiche Weise. Ihm hingegen hielt man die Hand entgegen. Auf dem Flur hörte man Dielen quietschen und kurz darauf waren die Stimmen von Alastor und Kingsley zu hören, bevor sie kurze Zeit später die Küche betraten.

Nachdem sich alle begrüßt hatten, setzte sich Kingsley neben Harry und fragte, während die anderen ihren eigenen Gesprächen nachgingen: „Sag mal, Harry, du hast doch einen Hauself?“ Harry nickte und Kingsley rückte mit der Sprache heraus: „Würdest du ihn bitten, mich demnächst mal zu besuchen, damit ich mich ein wenig mit ihm unterhalten kann?“
„Klar, warum nicht? Über was genau willst du denn mit ihm reden oder ist das geheim?“, wollte Harry wissen.
„Geheim ist es wohl nicht, dass die Gesetze für Tier- und Halbwesen geändert werden“, antwortete Kingsley und hier horchte Hermine auf, die kurz zuvor noch dem Gespräch über Hexenjäger gelauscht hatte, welches Alastor und Arthur geführt hatten. Sie blickte Harry und Kingsley an, um dort weiter zuhören zu können, was keinen der beiden störte.

„Du willst meinen Hauself fragen, was er für Gesetze haben wollen würde?“, fragte Harry und Kingsley nickte.
Hermine beteiligte sich an dem Gespräch über die Gesetzesänderungen und sofort, als Severus ihre Stimme neben sich vernommen hatte, verlor er das Interesse an der aufregenden Unterhaltung zwischen Alastor und Arthur, um ihr zuzuhören, als sie Kingsley fragte: „Wie weit bist du denn?“
„Bis auf wenige Punkte fast fertig. Die Hauselfen fehlen noch und einige Abmachungen zwischen Arthur und dem anderen Minister wegen der größeren Reservate für die Zentauren.“
Schwärmend sagte Hermine: „Ich würde die Entwürfe gern mal lesen.“
„Oh, da musst du Arthur fragen, aber ich denke nicht, dass er etwas dagegen haben würde“, antwortete Kingsley.

Weil Arthur seinen Namen gehört hatte, blickte er Kingsley an und mit nur wenigen Sätzen war geklärt, dass man Hermine Einsicht in den Entwurf gewähren wollte. Vielleicht könnte sie hier und da noch Ideen einbringen.

Seine Bedenken äußerte Severus sehr ruhig, denn er sagte: „Das ist eine langwierige Aufgabe. Woher wollen Sie die Zeit nehmen, Hermine?“
Gelassen zog sie ihre Augenbrauen hinauf, bevor sie schelmisch erwiderte: „Dann mach ich es einfach so wie Sie: Ich schlafe weniger!“
„Sollte es zu belastend werden…“
„Ich weiß schon, wann ich aufhören muss“, fuhr sie ihm über den Mund, denn es gefiel ihr gar nicht, dass er sie so bevormunden wollte.
„Wie Sie meinen“, waren seine letzten Worte zu diesem Thema.

Die meisten waren bereits eingetroffen: Arabella, Dädalus, Mundungus, Sturgis, Hestia und Hagrid. Es fehlte nur noch Minerva, Albus, Remus und Tonks und kaum hatte man von letzteren beiden gesprochen, standen sie auch schon im Türrahmen Küche. Severus beobachtete Tonks dabei, wie sie die meisten sehr innig begrüßte, aber dass selbst Remus mit Küssen auf die Wange um sich warf, missfiel ihm. Der Werwolf steckte seine Nase sofort in den auf dem Herd stehenden Topf und er fragte Molly neugierig, was es heute zu essen geben würde.

Die Stimmung auf dem letzten Ordenstreffen, welches er vor seiner Flucht noch besucht hatte, war sehr bedrückend gewesen. Diese düstere Stimmung war heute nicht mehr zu erkennen und wohnte offenbar nur noch in seinem tiefsten Innern. Die Treffen des Ordens hatte Severus bisher immer nur mit negativen Dingen in Zusammenhang bringen können. Es waren damals andere Zeiten gewesen; Zeiten, in denen Voldemort die Welt bedroht hatte. Die Furcht vor einer Niederlage hatte jedem so sehr in den Knochen gesessen, dass selten eine ausgelassene Stimmung zustande gekommen war.

Heute war es anders.

Am heutigen Abend unterhielten sich die Anwesenden vor dem eigentlichen Beginn des Treffens nicht über die bevorstehenden Gefahren eines Angriffs von Todessern, sondern über Hochzeitsvorbereitungen, Gesetzesänderungen und über Kochrezepte.

Als würde er nicht dazugehören blickte sich Severus unmerklich um, damit er die Leute betrachten konnte. Remus und Molly unterhielten sich, während er ihr beim Kochen zur Hand ging, über den Job, den er bei Madam Rosmerta bekommen hatte. Tonks, Ginny und Harry schmiedeten Pläne zur bevorstehenden Hochzeit und unterhielten sich über die vergangene von Sirius und Anne, wo Severus heraushören konnte, dass Tonks den Brautstrauß gefangen haben musste. Weiter hinten sitzend tauschten Arabella, Hagrid und Hestia unterhaltsame Geschichten über die Dinge aus, die ihre Haustiere in letzter Zeit angestellt hatten, während Mundungus, wie üblich, den vorhandenen Wein für später bereits „verkostete“.

Kingsley und Hermine hatten sich in ein Gespräch über Hauselfen vertieft und Severus konnte erkennen, wie sehr seine Schülerin von diesem Thema fasziniert war. Als sein Blick auf Arthur fiel, der bereits über Robert Hopkins sprach, bemerkte Severus, dass dessen Gesprächspartner Alastor mit seinem magischen Auge auf ihm verweilte. An Alastor und seiner Abneigung ihm gegenüber hatte sich offensichtlich gar nichts geändert und es war eine Erleichterung, dass dieses Ordenstreffen zumindest eine kleine Vertrautheit mit sich brachte, auch wenn die nur daraus bestand, von Alastor im Auge behalten zu werden.

Alastors magisches Auge wandte sich plötzlich von ihm ab, ohne dass der Mann seinen Kopf bewegte. Severus folgte dem Blick des magischen Auges und sah an der Küchentür Albus und Minerva stehen, die sich an den Händen hielten und sich offensichtlich einen Überblick über die anwesenden Gäste verschafften. Alastor grüßte die beiden, so dass alle über deren Anwesenheit informiert wurden. Jeder drehte seinen Kopf zur Tür und manche sahen noch, wie Albus und Minerva gerade ihre Hände losließen.

Während Minerva einen Platz neben Arthur wählte, blieb Albus stehen und sagte in die Runde: „Liebe Freunde, wie ihr seht, dürfen wir heute vier bekannte Gesichter begrüßen.“ Albus ging zu einem leeren Tischende, blieb dort stehen und fragte: „Sirius?“
Harry übernahm die Antwort und erklärte: „Der ist mit Anne auf Hawaii!“
„Oh, eine gute Wahl“, sagte Albus mit fröhlich funkelnden Augen, bevor er einmal zu Minerva hinüberblickte. „Gut, da ihr vier den letzten Treffen nicht beigewohnt habt…“
Severus murmelte: „Weil wir nicht geladen waren.“
Davon unbeeindruckt fuhr Albus fort: „…werden wir es am besten so handhaben, dass wir zunächst wie gewöhnlich die Dinge besprechen, die wir erfahren konnten. Wenn ihr“, Albus nahm sich die Zeit, alle vier einmal anzublicken, „Fragen habt, dann werden wir diese entweder währenddessen oder am Ende besprechen.“ Da Harry, Ginny, Hermine und Severus wortlos zugestimmt hatten, setzte sich Albus endlich an das Tischende, bevor er Arthur fragte: „Was hat das letzte Treffen mit dem anderen Minister ergeben, Arthur?“
Arthur räusperte sich, bevor er stolz erzählen konnte: „Arnold Roth konnte festgenommen werden, da er mit illegalen Dingen gehandelt hatte.“

Unmerklich zuckte Mundungus zusammen, was durchaus als Sympathie für Arnold Roth zu deuten war, denn er selbst machte häufig sein Geld mit dem Verkauf von Diebesgut.

„Seinem Bruder Alex konnte man in der Muggelwelt leider nichts nachweisen, doch er ist, wie es aussieht, nach der Festnahme von Arnold untergetaucht“, fuhr Arthur fort.
Für die „Neuen“ erklärte Albus kurz: „Diese Brüder, beides Squibs, haben Mr. Hopkins auf unsere Welt aufmerksam gemacht und Mr. Alex Roth ist nun der Einzige, der für Hopkins noch magisch verborgene Orte aufspüren kann.“

Nachdem diese Information gesackt war, denn besonders Harry und Hermine waren darüber schockiert, dass Squibs diesem Hexenjäger zur Hand gehen würden, erklärte Arthur: „Dieser zweite Wohnsitz von Hopkins in der Nähe des Verbotenen Birkenwalds ist kein Haus, sondern es gleicht einem Schloss, wie Kingsley herausgefunden hat. Es ist ein sehr großes Anwesen; eine Festung! Von außen kann man nichts als Stein sehen. Der andere Minister hat mir einen Grundriss gegeben und darauf ist zu erkennen, dass es eine Art Turm im Innern gibt. Möglicherweise wurden oder werden dort noch immer Zauberer und Hexen gefangen gehalten. Problematisch sind jedoch, wie Kingsley bestätigen wird, die Schutzmaßnahmen, die Hopkins seit ungefähr einem Jahr trifft. Noch immer ist er dabei, seinen Wohnsitz mit Muggeltechnik zu sichern und ich vermute, dass er mit einem Angriff unsererseits rechnet.“

Harry hielt nichts mehr und er fragte einfach drauf los: „Aber warum denkt Hopkins, dass wir ihn überfallen wollen? Was ist mit der potenziellen Gefahr, dass er mit seinen Leuten Hogwarts angreift? Und warum rüstet der wie ein Wahnsinniger auf?“
„Gute Fragen, Harry“, bestätigte Arthur, „wirklich gute Fragen! Wie es aussieht, ist Hopkins nämlich tatsächlich nicht ganz zurechnungsfähig. Mundungus hat in einem Pub ein Gespräch zwischen Hopkins und einem seiner Vertrauten belauscht; später dann ein Gespräch zwischen zwei von Hopkins Männern und selbst die zweifeln langsam an ihrem so genannten Vorbild.“
„Mundungus hat in einem Pub gelauscht? Einem Muggel-Pub?“, fragte Ginny verdutzt.
Hier wollte Mundungus antworten und da er schon einige Gläser Wein genossen hatte, schilderte er lallend: „Ja, ich hab mich als Muggel verkleidet. Die hab’n mich nich’ erkannt. Konnte alles hören“, mitten im Satz musste er aufstoßen, „was die so geplaudert hab’n. Ich habe nämlich so getan, als wär’ ich betrunken.“
Severus konnte es sich nicht verkneifen, völlig trocken zu kommentieren: „Das glaube ich Ihnen aufs Wort, denn Sie spielen Ihre Rolle ja weiterhin sehr überzeugend.“

Harry hielt sich eine Hand vor den Mund, damit die anderen nicht sehen konnten, dass er grinsen musste. Remus hingegen blickte einfach in seinen Schoß und versuchte, die Lippen zu spitzen, damit nicht auch er nicht anfangen musste zu lachen.

Es war Hermine, die laut vermutete: „Wir müssten also eigentlich nur diesen Alex Roth in die Finger bekommen und schon hätte Hopkins niemanden mehr, der für ihn magisch verborgene Orte aufspüren kann.“
„So einfach wird das nicht sein“, sagte Albus. „Wenn nämlich Mr. Hopkins weiterhin Zauberer und Hexen entführen sollte, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Menschen ihm in ihrem Schmerz ebenfalls Informationen anvertrauen, die sie ihm sonst niemals überlassen würden.“

Hermine überlegte und wurde derweil von Minerva beobachtet, die sehr viel Wert auf die Meinung ihrer ehemaligen Schülerin legte. Hermine benötigte jedoch mehr Informationen, bevor sie die Fakten kombinieren konnte, so dass sie fragte: „Weiß man denn, wie viele Zauberer und Hexen auf Hopkins’ Konto gehen?“
Kingsley antwortete: „Nicht genau. Was wir dokumentiert haben, sind 95 Fälle von Opfern, die man tot oder sterbend aufgefunden hatte. Die meisten wiesen ähnliche Verletzungen auf, die wir als das Resultat einer Folter sehen müssen. Von keinem der Männer und Frauen haben wir Zauberstäbe finden können, was uns vermuten lässt, dass Hopkins zumindest im Besitz einiger Stäbe sein könnte.“
„Was bedeutet…?“, fragte Harry naiv.
Arthur vermutete: „Falls es möglich sein sollte, einen Muggel magisch verborgene Orte sehen zu lassen, nur weil er einen Zauberstab bei sich führt, dann wären unsere Gesellschaft einer großen Gefahr ausgesetzt.“
Hermine wollte diese Theorie widerlegen und fragte: „Wer behauptet denn, dass ein Muggel dazu imstande sein würde, nur weil er einen Zauberstab bei sich trägt?“
Es war Albus, der sich erst räusperte, bevor er sagte: „Ich gehe davon aus, Hermine.“
Davon unbeeindruckt sagte sie direkt an Albus gewandt: „Es ist aber nicht bestätigt; es ist nur eine Theorie und bevor man das nicht getestet hat…“
Albus unterbrach Hermine und erklärte: „Miss Adair – oder jetzt besser: Mrs. Black – hatte einen Zauberstab mit sich geführt und konnte damit Hogwarts nicht nur sehen, sondern sogar betreten.“
„Das ist aber gar nicht geklärt, ob es an dem Stab gelegen hatte. Meine Eltern konnten mit mir die Winkelgasse betreten, bevor ich einen eigenen Zauberstab besaß, denn den hatte ich ja dort erst gekauft!“, widersprach Hermine.

Ihr war nicht bewusst, dass heimlich jeder ihren Mut schätzte, sich auf eine Diskussion mit Albus einzulassen. Für sie handelte es sich lediglich um das Aufnehmen, Auseinanderpflücken und Kombinieren von Informationen.

Albus tauschte einige Blicke mit Minerva aus, bevor er seine ehemalige Schülerin fragte: „Und was schlagen Sie vor, Hermine?“
„Wir testen es einfach!“, war ihre knappe Antwort.
„Testen?“, fragte Harry nach. „Ja klar, wie schnappen uns einfach einen Muggel, drücken dem einen Zauberstab in die Hand und schubsen ihn in Richtung Hogwarts.“ Harry hatte es sarkastisch gemeint, doch Hermine ging ernsthaft drauf ein.
„Genau das meine ich! Der Muggel soll uns dann sagen, ob er eine Ruine oder ein Schloss sieht. Kann doch nicht so schwer sein. Man kann auch mehrere Tests durchführen, um ein paar Daten zu sammeln. Wir müssen wissen, ob beispielsweise die Verwirrungszauber wirken, die einen Muggel daran hindern sollen, näher an Hogwarts heranzutreten“, sagte Hermine abschließend.
Alastor äußerte seine Bedenken und empfahl: „Dann muss aber ein Vergissmich dabei sein, der dem Muggel die Erinnerung nehmen kann, falls der tatsächlich magisch verborgene Orte sehen konnte.“
„Nein!“, widersprach Hermine erbost. „Das kann man sicherlich anders regeln.“
Eine tiefe ruhige Stimme meldete sich zu Wort, denn Kingsley warf ein: „Es wäre eine Gefahr, wenn wir jetzt auch noch diejenigen wären, die damit anfangen würden, Muggeln unsere versteckten Gebäude zu zeigen.“
Aufgebracht schüttelte Hermine den Kopf, bevor sie sagte: „Tut mir Leid, Kingsley, aber das ist Unfug. Nicht jeder Muggel hätte einen Hass auf uns, wenn er erst einmal von uns wüsste.“
Alastor und Kingsley öffneten zeitgleich den Mund, doch es war Arabella, die schneller war und sagte: „Ich muss Hermine an dieser Stelle zustimmen. Mrs. Goldthal, eine Nachbarin von mir, mit der ich mich regelmäßig zum Bridge treffe…“ Jeder starrte sie an und flehte innerlich, Details dieser nachbarschaftlichen Beziehung auszulassen. „Wie auch immer“, fuhr sie fort, nachdem sie die Blicke auf sich gespürt hatte. „Mrs. Goldthal und ich unterhalten und sehr häufig über Übersinnliches und sie hat mehrmals gesagt, dass es ihr größter Traum wäre, einmal in ihrem Leben einen Geist zu sehen. Ich bin mir sicher, dass sie überwältigt wäre, sollte das einmal geschehen. Sie würde keine Gefahr für die Zaubererwelt darstellen, sollte sie Hogwarts oder einen anderen Ort gesehen haben, der nicht für ihre Augen bestimmt ist. Für die Frau lege ich meine Hand ins Feuer!“
„Das sehe ich anders, Arabella“, sagte Alastor grantig.
„Wie alt ist Mrs. Goldthal?“, wollte Hermine wissen.
„Die Gute wird Mitte des Monats 83 Jahre alt“, antwortete Arabella.

Es herrschte einen Moment Stille und jeder überlegte, ob eine 83 Jahre alte Dame eine Gefahr darstellen könnte, sollte die von der Zaubererwelt wissen.

Arabella fügte noch hinzu: „Ich als Squib kann nur Orte sehen, die mir ein Zauberer gezeigt hat, wie zum Beispiel dieses Haus, das ja unter Fidelius steht. Da frage ich mich, ob auch ein Muggel vom Geheimniswahrer eingeweiht werden könnte? Die Dementoren damals konnte ich ja nicht sehen, aber fühlen. Vielleicht hätte ich sie sogar sehen können, hätte ich einen Stab bei mir gehabt, aber wer weiß das schon genau?“

Diese ganzen Informationen über Hermines Eltern, die als Muggel in Begleitung ihrer Tochter die Winkelgasse betreten konnten und über Arabella, die als magisch Benachteiligte trotzdem in der Lage war, den Grimmauldplatz betreten zu können, beschäftigten die Anwesenden, so dass für einen langen Moment Stille herrschte.

Alastor unterbrach die Stille und sagte: „Was reiten wir überhaupt auf diesen Theorien herum? Wir sollten langsam mal zum eigentlichen Thema kommen und das ist Hopkins!“
„Ja“, sagte Hermine, „der ist natürlich ein Problem, aber wenn wir nicht wissen, ob er oder seine Männer durch die Zauberstäbe…“
Bisher hatte Arthur sich noch nicht zu Wort gemeldet, doch jetzt hielt er nicht zurück, denn er sagte sehr ergriffen: „Wir würden gegen das ’Abkommen zur Geheimhaltung der Zauberei’ verstoßen, sollten wir Muggel an Hogwarts heranführen, um ’Tests’ mit ihnen durchzuführen. Ich kann das nicht befürworten, auch wenn das Ergebnis sehr interessant wäre.“
„Wer ist hier Minister, Dad?“, fragte Ginny ein wenig sarkastisch, aber gleichzeitig auch beruhigend.
„Vielleicht“, warf Albus ein, „sollten wir zunächst wirklich über die Informationen sprechen, die jeder über Hopkins sammeln konnte.“ Er wandte sich an Hermine und sagte: „Am Ende können wir gern noch über einige Theorien sprechen.“

Innerlich konnte Severus nur mit dem Kopf schütteln. Früher waren die Themen eines Treffens geplant, aber vor allem waren sie wichtig. Er bereute es, jetzt nicht in seinem Labor zu sein und über einem Kessel zu hocken. Die zusammengetragenen Informationen über die Hexenjäger waren zudem nicht nur spärlich, sondern seiner Meinung nach unbrauchbar.

Von Mundungus wusste man nur, dass sich Hopkins’ Männer ihrer Sache nicht mehr sonderlich sicher zu sein schienen. Arthur zeigte den Grundriss der Festung herum, in welcher sich Hopkins aufhalten sollte, während Sturgis gleich im Anschluss davon berichtete, dass die Sekte in der Muggelwelt kaum Anhänger gefunden hätte und es so aussehen würde, als hätte Hopkins einfach nur auf diese Art versucht, mehr Leute auf seine Seite zu ziehen, womit er offensichtlich kläglich gescheitert war.

Nach diesen kargen Informationen, die Severus gelangweilt zur Kenntnis genommen hatte, fragte Albus ihn: „Severus, was ist deine Meinung?“
Erstaunt darüber, dass Albus gerade ihn nach seiner Meinung fragte, antwortete er mit gelangweilter Mimik: „Wenn ich ehrlich sein darf: Das ist Kinderkram! Wo ist die straffe Organisation geblieben, die ich vom Orden gewohnt war?“

Es war Alastor anzusehen, dass er dagegenhalten wollte, doch mit einem einzigen Blick hatte Albus ihm den Mund verboten, so dass Severus fortfahren konnte: „Wie lange beschäftigt sich der Orden mit diesem Thema? Einige Monate? Ein Jahr?“ Er blickte in die Runde, ohne eine Antwort zu erwarten, bevor er enttäuscht klingend anfügte: „Wir haben es nur mit ein paar Muggeln zu tun, die eine vage Vorstellung von unserer Welt haben und sich aufführen, als könnten sie uns gefährlich werden.“
„Und was schlägst du vor?“, wollte Albus wissen.
Severus hob beide Augenbrauen und sagte nüchtern: „Wir gehen hin, klopfen an und stürmen die Festung!“ Als Proteste eingeworfen wurden, fügte er boshaft und respektlos hinzu: „Ich bin mir sicher, dass diese Festung sogar von ein paar Erstklässlern erfolgreich eingenommen werden könnte.“
„Jetzt ist es genug, Snape!“, fauchte Alastor. „Das ist eine ernste Angelegenheit und sie hat schon etliche Menschen das Leben gekostet.“
Severus stand von seinem Stuhl auf und stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab, damit er sich zu Alastor beugen konnte. Leise zischend und mit zusammengekniffenen Augen sagte er: „Wenn die Sache so ernst ist und bereits so viele Menschen gestorben sind, warum wurde bis jetzt noch niemand in diese Bande eingeschleust?“ Alastor hatte keine Antwort parat, so dass Severus noch hinzufügte: „Warum werden diese Leute nicht tag ein, tag aus beschattet? Wie es aussieht, wurde nicht einmal ein Verfolgungszauber auf Hopkins gelegt? Wieso werden seine Männer nicht von fachkundigem“, Severus blickte verachtend zu Mundungus und wieder zu Alastor, „Mitgliedern ausspioniert?“ Niemand antwortete ihm, nicht einmal Albus und deshalb brachte Severus es auf den Punkt: „Kann es sein, dass es möglicherweise an der Anwesenheit unseres Regierungsoberhauptes liegt?“ Er blickte auf Arthur und fuhr in normalem Tonfall fort, der einen Hauch Verständnis mitschwingen ließ: „Du darfst bestimmte Vorschläge nicht umsetzen, weil sie gegen die Gesetze verstoßen, nicht wahr? Daher keine Beschattung, keine Tests mit Muggeln, kein Stürmen der Festung.“ Severus setzte sich wieder, bevor er weniger ernst vorschlug: „Werfen wir Arthur und die anderen Ministeriumsangehörigen einfach aus raus, damit wir wieder so wirkungsvoll arbeiten können wie eh und je! Bedenken, Mitglieder aus dem Phönixorden auszuschließen, hat man ja nicht, wie die Vergangenheit bewiesen hat.“
„Severus“, sagte Albus gekränkt.

Was Severus gesagt hatte, leuchtete Harry ein, aber auch Hermine und Ginny konnten dem nur zustimmen. Mit Arthur als Minister konnte der Orden nicht mehr auf eigene Faust handeln, denn Arthur selbst war mit sich im Zwiespalt. Die Gesetze, an die sich Arthur halten musste, bremsten fast jede Aktion des Ordens, die einen Fortschritt bewirken könnte, von vornherein aus. Doch natürlich wollte niemand ihn einfach aus dem Orden herauswerfen, denn dann würde Arthur erst recht in der Zwickmühle sitzen. Als Minister von einem geheimen Orden zu wissen, der gegen Gesetze verstoßen würde und sich der Probleme der Zaubererwelt auf eigene Faust annehmen wollte, konnte er nicht zulassen – schon gar nicht, wenn Angestellte des Ministeriums dem Orden angehören würden. Sollte darüber nämlich jemals auch nur ein einziges Wort an die Öffentlichkeit gelangen – und es war nicht abzusehen, inwiefern Mundungus in einem berauschten Zustand geheime Dinge für sich behalten konnte –, würde das für Arthur eine sehr schwere Zeit mit sich bringen. Mit oder ohne Arthur konnte der Orden nicht mehr effektiv arbeiten und darum hatte man Hopkins auch noch nicht das Handwerk legen können. An Arthurs Gesicht konnte man erkennen, dass selbst er dem zustimmen musste, was Severus gesagt hatte. Jeder wusste, dass Severus es auf den Punkt gebracht hatte.

Nachdem sich Severus von seinem Stuhl erhoben hatte, sagte er: „Bitte entschuldigen Sie, aber ich habe noch etwas im Labor zu erledigen.“
Hermine und Harry waren überrascht, dass Severus das Treffen nicht einmal bis zum Ende verfolgen wollte, denn offensichtlich hielt er es für Zeitverschwendung.
Verdattert fragte Molly: „Bleibst du denn nicht zum Abendessen?“
„Seit wann bleibe ich zum Abendessen?“, stellte er spöttisch als Gegenfrage, bevor er sich verabschiedete und den Grimmauldplatz verließ.

Erst jetzt fanden die anderen ihre Sprache wieder und Alastor schimpfte aufgebracht: „Ich habe doch gleich gesagt, dass es ein Fehler wäre, Snape einzuladen.“ Dass er Severus noch immer sehr skeptisch betrachtete, war für die anderen nichts Neues und niemand versuchte, ihn vom Gegenteil überzeugen zu wollen.

Die folgenden Diskussionen führten nirgendwo hin und weitere Informationen waren ebenso nutzlos wie vorhergegangene. Hermine seufzte, denn hier zu sitzen war tatsächlich Zeitverschwendung. Man konnte ahnen, dass Arthur damals dagegengehalten hatte und das Schlimmste hatte verhindern können, als Albus gegen Harry mobil gemacht hatte und das war wieder ein erleichternder Gedanke. Wer wusste schon, was Albus noch alles getan hätte, um sich selbst davon zu überzeugen, dass Harry kein neuer dunkler Lord werden würde?

Nach dem Abendessen, einem Bohneneintopf, verabschiedeten sich einige Mitglieder und nur der feste Kern blieb zurück. Während Tonks, Remus, Arthur, Molly und Alastor die Köpfe zusammensteckten und miteinander sprachen, saßen Albus und Minerva nebeneinander und betrachteten abwechselnd die beiden Grüppchen, die sich gebildet hatten.

Hermine führte erneut ein sehr interessantes Gespräch mit Kingsley über die Gesetzesänderungen. Während sie sich mit ihm unterhielt, kam ihr Alastors Kommentar mit den Vergissmich in den Kopf, weswegen sie Kingsley vorschlug: „Ich bin der Meinung, dass in den Gesetzen, die Muggel betreffen, auch Änderungen vorgenommen werden müssen.“ Kingsley war persönlich vor Ort gewesen, kurz nachdem Anne von den Vergissmich überfallen worden war und so hörte er sich Hermines Vorschläge an, denn sie sagte: „Die neuen Gesetze müssen bahnbrechend sein, wenn man wirklich etwas verändern will. Denk doch nur mal an die Sklaverei, die vor mehr als hundert Jahren in den USA gesetzlich verboten worden war! Das sollte man unbedingt im neuen Gesetz für die Hauselfen berücksichtigen, denn das ist nichts anderes als Sklaverei. Am besten wäre es, wenn man Gesetze schaffen würde, die für alle magischen Wesen oder Tierwesen gleichermaßen gültig wären. Arthur hat es mit der Neugestaltung des Brunnens im Ministerium doch schon vorgemacht und jetzt müssen die Gesetze nachziehen: Stellt Zauberer, Kobolde, Hauselfen, Zentauren und so weiter auf eine Stufe! Mit größeren Reservaten für Zentauren ist es einfach nicht getan. Lasst sie auf ihre Weise leben. Wenn man ihnen das gestattet würde, dann würden sie sich sicherlich hüten, sich den Muggeln zu zeigen, denn die Zentauren sind ja nicht dumm! Hauselfen sollten ihre Freiheit bekommen und für ihre Dienste entlohnt werden. Führt Strafen für Hexen und Zauberer ein, die anderen Lebewesen Leid zufügen, denn darunter werden auch die Hauselfen fallen. Ein Gesetz für alle! So etwas wie ’Grundrechte’ meine ich. Das Problem wird nämlich sein, dass sich kein Elf jemals darüber beschweren würde, von seinem Meister bestraft worden zu sein und dem kann man nur entgegenwirken, wenn es für den Meister eines Hauselfs Gesetze geben würde, an die er sich halten muss; Gesetze, die ihm verbieten, seinen Hauself schlecht zu behandeln!“

Kingsley musste erst einmal kräftig schlucken, bevor er sagte: „Aber dann müssten wir ja ganz von vorn anfangen.“
„Nein“, beruhigte Hermine ihn, „müsst ihr nicht. Die Gesetze für jede Spezies können und müssen natürlich bleiben, denn bestimmten Gattungen darf man keinen gesetzlichen Freibrief geben. Wenn ich zum Beispiel an Werwölfe denke, dann müssen diese weiterhin dazu angehalten werden, den Wolfsbanntrank einzunehmen, aber trotzdem dürfen sie nicht als gesellschaftlich minderwertig gesehen werden.“

Nachdem Remus das Wort „Werwölfe“ vernommen hatte, setzte er sich hinüber zu Kingsley und Hermine und auch Harry lauschte diesem Gespräch jetzt aufmerksamer. Er selbst hatte seinerzeit Mitleid mit Dobby gehabt, weil der von Malfoy so schlecht behandelt worden war, so dass er ihm mit einem Trick seine Freiheit geschenkt hatte. Hermines ins Leben gerufenen „Bund für Elfenrechte“ hatte er damals zwar belächelt, doch heute musste er ihr einfach zustimmen. Wieder einmal war ihm klar geworden, dass Hermine schon als Kind wesentlich reifer gedacht und gehandelt hatte als so manch Erwachsener.

Kingsley räusperte sich, bevor er fragte: „Hermine, würdest du mir vielleicht einige Vorschläge für so ein Basisgesetz schriftlich geben? Ich wüsste nämlich nicht, wo ich da anfangen sollte.“
„Kein Problem! Ich werde da auch nichts frei erfinden, sondern mich an die Gesetze verschiedenster Länder halten, um daraus etwas zusammenzufassen. Natürlich haben wir mehr zu beachten, denn es gibt bei uns ja nicht nur Menschen, für die diese Gesetze gelten sollen. Ich werde mich morgen gleich ranmachen!“, bestätigte sie ihm zuversichtlich lächelnd, während sie die eben magisch angefertigte Kopie von Kingsleys Unterlagen in ihre große Tasche stopfte.


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