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Harry Potter und die Totenrelikte - Patroni

von Wizardpupil

„Was?“
„Nicht schon wieder!“, fügte Ron hinzu.
„Weswegen?“ Hermine griff nach Harrys Arm. „Was soll er denn jetzt schon wieder angestellt haben?“
„Er ist aus dem Ministerium abgehauen.“ Mr Weasley wies mit der Hand auf den Stuhl ihm gegenüber; Harry setzte sich darauf. „Den Orden haben sie nicht drankriegen können, und dass ich damit zu tun habe, können sie – offiziell – nur vermuten. Sie verklagen dich und hoffen, dadurch auch den dranzukriegen, der dich dort rausgeholt hat.“
„Wieso hat das so lang gedauert, bis sie mich vorgeladen haben?“ Harry hielt sich für dumm; es hätte ihm doch früher klar sein müssen, dass das Ministerium das nicht einfach so auf sich sitzen lassen würde. Aber er hatte gehofft, der Orden würde das zurechtbiegen, bevor es soweit kam, dass er zu einer Anhörung gehen musste …
„Es dauert sogar noch eine Weile“, erwiderte Mr Weasley, während sich Ron, Hermine und Ginny ebenfalls setzten. „Scrimgeour hat mir nur gesagt, dass es bald passieren wird.“
„Warum hat er das getan?“, warf Ron ein. „Ich dachte, der wäre ein richtiges –“
„Du könntest mit deiner Annahme immer noch recht haben“, fiel Mr Weasley ihm hastig ins Wort, damit Ron nicht aussprechen konnte, was der Zaubereiminister seiner Meinung nach war. „Vielleicht wollte er mir nur drohen – wer weiß, vielleicht will er sogar was von uns und wird demnächst sagen, ‚wenn ihr das und das für mich erledigt, lassen wir die Anklage fallen‘. Oder –“
„Oder er hat uns vorgewarnt und will uns helfen.“ Mrs Weasley hatte sich zu ihnen gesellt; dafür, dass sie sich gerade mit Fred und George versöhnt hatte, machte sie ein sehr ernstes Gesicht, als sie Harry ansah. „Hoffen wir, dass das der Fall ist, egal, wie unwahrscheinlich es ist.“
„Jedenfalls hab ich dem Rest des Ordens bescheid gesagt“, sagte Mr Weasley. „Das Ministerium hat immer noch keine Ahnung, dass Kingsley auch bei uns dabei ist, und er steht ziemlich weit oben in der Rangordnung mittlerweile – vielleicht findet er mehr heraus.“
„Aber was soll ich denn machen?“, fragte Harry, und als er hörte, dass seine Stimme seine Nervosität verriet, bemühte er sich, ruhiger weiterzureden; er hatte von seiner letzten Anhörung damals noch mehr als genug. „Ich meine – ich bin ja einfach aus dem Ministerium verschwunden, die werden keine Probleme haben, mir das zu beweisen – weil es eben stimmt. Was werden die dann mit mir machen? Mich aus Hogwarts werfen?“
Dann müsste ich wenigstens nicht mehr überlegen, ob ich nicht vielleicht doch zurückgehe, dachte er.
„Glaube ich nicht.“ Mr Weasley schüttelte den Kopf, setzte seine Brille, die er bisher geputzt hatte, wieder auf. „Am ehesten denke ich, dass es zu einer Geldstrafe kommen wird.“
„So etwas gibt es in der Zaubererwelt?“, fragte Harry verblüfft.
„Natürlich“, antwortete Mr Weasley; und dann, seine Augen weit wie die eines kleinen Kindes, das ein Geburtstagsgeschenk auspackte: „Bei den Muggeln auch, ja? Wie läuft das bei denen denn ab? Und –“
„Arthur!“
„Schon gut, Molly, schon gut“, sagte Mr Weasley und hob entschuldigend die Hände, dann räusperte er sich und sagte: „Ja, Geldstrafen gibt es für Vergehen, die nicht schlimm genug sind für eine Zelle in Askaban. Du wirst bezahlen müssen – und dann vermutlich deine Sitzung mit dem Minister wiederholen müssen, aus der du geflohen bist.“
„Wo er mich dann solange behält, bis ich zugestimmt hab, ihr Maskottchen zu sein“, sagte Harry, schnaufend; er griff mit der Hand zu seiner Narbe hoch und kratzte daran, schon aus Gewohnheit.
„Das wird es auch vermutlich sein, was Scrimgeour verlangen wird, damit er die Klage fallen lässt“, pflichtete Hermine bei. „Oder nicht?“
„Doch, sehr wahrscheinlich ist es das“, stimmte Mr Weasley zu; er klang überaus erschöpft, fiel Harry plötzlich auf. „Und jetzt aber zu einem etwas schöneren Thema – Molly, Hogwarts ist wieder geöffnet.“
„Wunderbar!“, rief Mrs Weasley aus. „Haben sie Briefe geschickt?“
Mr Weasley zog den, der an ihn und Mrs Weasley adressiert war, aus der Tasche seiner Jacke, die er immer noch trug, und reichte sie seiner Frau.
„Und Hagrid ist stellvertretender Schulleiter!“, sagte sie, als sie zu Ende gelesen hatte. „Das sind großartige Neuigkeiten – ihr solltet sofort alle antworten und schreiben, dass ihr zurückgeht.“
„Mum, Hermine und ich haben dir doch gesagt –“
„Ja, schon gut, Ron.“ Aber Mrs Weasleys Gesichtsausdruck zufolge war gar nichts gut; ihr Mund war fast so schmal wie der von Professor McGonagall, ihre Augen glänzten gefährlich und blitzten zu Harry hinüber. „Obwohl ich nicht weiß, was das bringen soll –“
„Mrs Weasley“, begann Harry, und sofort richteten sich aller Augen auf ihn; auch wenn Ron und Hermine wahrscheinlich schon alles gesagt hatten, was es zu sagen gab, fand er es doch angebracht, selbst noch einige Worte an sie zu richten – das war er ihr schuldig, nach allem, was die Weasleys über die Jahre hinweg für ihn getan hatten, „Albus Dumbledore hat mir einen Auftrag hinterlassen, und den muss ich mit Ron und Hermine gemeinsam ausführen. Niemand sonst darf eingeweiht werden, darum hat mich Dumbledore ausdrücklich gebeten. Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu glauben oder mich gehen zu lassen, aber wenn der Orden irgendwie versucht, uns drei zu behindern, dann behindert er auch Dumbledore und damit den Kampf gegen Lord Voldemort.“
Mrs Weasley wirkte gar nicht zufrieden, so ungewöhnlich streng, wie sie aussah; ihre Augenbrauen waren zwei wütende, schiefe schräge Striche, ihre Augen glänzten, nicht mehr vor Freude über das Ende des Streits mit Fred und George (Harry versuchte, nicht mit ihren Adoptivsöhnen zu denken), sondern vor Wut. Ihre Lippen zitterten, als wollte sie gleich zu schreien beginnen, doch dann schloss sie plötzlich ihre Augen, atmete tief durch, öffnete sie wieder und sagte mit einem merkwürdigen Lächeln auf dem Gesicht: „Wollen wir einmal sehen, wie du in ein paar Tagen darüber denkst.“
Harry stutzte. „Wieso? Was ist in ein paar Tagen?“
„Du wirst schon sehen.“ Sie trug immer noch dieses Lächeln; es gefiel Harry irgendwie nicht; bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, wandte sie sich an Ginny: „Dein Kommen kann ich aber wohl bestätigen?“
„Auch wenn ich lieber mit den drein gehen würde“, antwortete Ginny, mit einem stechenden Seitenblick auf Harry, „glaube ich nicht, dass sie mich lassen werden.“
Als Mrs Weasley die Küche verließ, um Ginnys Antwort zu schreiben, pfiff die Teekanne; Ron sprang hastig auf, um sie vom Herd zu nehmen und den Tee zu servieren, während Harry Mr Weasley fragte: „Was passiert denn nun in ein paar Tagen?“
Mr Weasley lächelte ebenfalls, aber weniger unangenehm als seine Frau. „Wart’s ab. Ich will dir die Überraschung nicht verderben. – Danke, Ron“, fügte er hinzu und nahm eine Tasse Tee von Ron.
Harry erkundigte sich an diesem Abend noch weitere drei Male bei Mr und Mrs Weasley, doch nie bekam er eine zufriedenstellende Antwort. „Hab Geduld“, hieß es, oder „Es wird dir gefallen“. Als Harry Ron, Hermine und Ginny fragte, ob sie etwas wussten, hoben sie ratlos die Schultern. Er glaubte Ron und Hermine, aber es ging ihm immer noch durch den Kopf. Ginny war eine hervorragende Lügnerin.
„Ginny, da fällt mir etwas ein!“, rief Mrs Weasley nach einer Zeit, während derer sie alle bemüht gewesen waren, nicht auf Fred und George zu sprechen zu kommen – warum auch immer. „Du und Hermine, ihr müsst noch dein Zimmer bereit machen.“
„Bereit? Wofür?“, fragte Hermine überrascht.
„Aber Mum, wieso kann das nicht morgen gemacht werden?“ Ginny stöhnte und verschränkte die Arme. „Ich bin heute schon zu müde.“
„Das kannst du morgen nicht mehr tun, weil du mir morgen bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen wirst, wie wir ausgemacht haben!“
„Aber die Hochzeit ist doch erst in ein paar Tagen!“
„Schluss jetzt, Fräulein.“ Mrs Weasley hob einen drohenden Finger. „Du wirst dein Zimmer jetzt auf der Stelle herrichten.“
„Aber wofür denn?“, mischte sich Hermine nun wieder ein.
„Ach, das hab ich ganz vergessen, dir zu sagen.“ Ginny grinste plötzlich. „Luna kommt morgen schon und wird bei uns übernachten bis zur Hochzeit.“
Hermine sah wie versteinert aus; Harry kicherte. Er wusste, dass Hermine – auch wenn sie sich mittlerweile bestimmt ein wenig daran gewöhnt hatte – Lunas schrullige Art und ihre absolut lächerlichen Geschichten kaum ertragen konnte. Er selbst aber freute sich bereits, Luna wieder zu sehen. Wie er schon einmal gedacht hatte, es war genauso jemand wie Luna, den er in dieser schweren Zeit brauchte. Alle brauchten so jemanden wie Luna. Luna und Fred und George.
„Ähm – super“, sagte Hermine, doch wen sie damit täuschen wollte, konnte Harry sich nicht vorstellen; im Gegensatz zu Ginny war sie nie eine besonders gute Schauspielerin gewesen.
Ginny und Hermine verließen also die Küche, um ein drittes Bett in Ginnys Zimmer vorzubereiten. Auch Harry und Ron wünschten Mr und Mrs Weasley eine gute Nacht und machten sich auf den Weg zu Rons Zimmer. Draußen herrschte wieder diese unglaubliche Dunkelheit. Harry wurde etwas unwohl bei dem Gedanken daran, dass Bill, Fleur und die Delacours noch nicht wieder zurück waren – es war zwar gerade einmal neun Uhr am Abend, aber diese Schwärze vor dem Fenster verhieß nichts Gutes. Und jeder, der jetzt noch nicht im sicheren Heim war … Schwachsinn, dachte Harry – Tag oder Nacht, hell oder dunkel, was änderte das schon für Voldemort. Der konnte jederzeit angreifen.
Als sie in Rons Zimmer ankamen, lagen Dumbledores Briefe immer noch auf Harrys Feldbett. Und zu allem Überfluss waren Hedwig und Pig nicht in ihren Käfigen.
„Die zwei sind wohl jagen; hab sie raus gelassen, nachdem sich Mum ein klein wenig beruhigt hat“, erklärte Ron auf Harrys besorgten Blick hin, während er eine Kerze auf seinem Schreibtisch entzündete und dann zu seinem Bett ging. „Kurz, bevor sie dann erst richtig angefangen hat. Du hast sie ja wahrscheinlich gehört.“
Harry nickte; Rons Ton und seine Haltung, seine Miene gefielen ihm nicht. Er stand so verkrampft neben seinem Bett, als hätte er fürchterliche Schmerzen, sah betrübt drein. Während er gesprochen hatte, hatte er geklungen, als hätte er gerade erst einen leichten Schnupfen hinter sich gebracht. Obwohl seine Eltern sich mit den Zwillingen ausgesöhnt hatten – er schien noch nicht damit klarzukommen.
„Hör zu –“, begann Harry, doch Ron hob hastig den Kopf und fiel ihm ins Wort.
„Nein, hör du zu. Es tut mir echt Leid, was ich gesagt habe. Das glaubst du mir doch, oder?“
„Ron, das weiß ich sogar.“
Aber Ron wirkte nicht sehr erleichtert. „Werden Fred und George auch wie du reagieren?“, fragte er unsicher, und obwohl Harry ganz genau wusste, welche Antwort er erhoffte, merkte er an Rons Blick, dass er sich eine rein ehrliche Antwort wünschte; und Harry konnte nicht mit Sicherheit behaupten, eine Ahnung zu haben, was die Zwillinge tun würden.
„Du kennst sie doch“, sagte er dann aber, so zuversichtlich, wie er es schaffte. „Die werden sich mittlerweile halb tot lachen darüber, dass sie keine richtigen Weasleys sind.“
„Ja“, sagte Ron, mit nur noch grimmigerer Miene, „vermutlich werden sie ein Lied darüber schreiben, wie froh sie sind, dass sie nicht mit mir verwandt sind.“
Bevor Harry antworten konnte – und etwas Passendes fiel ihm ohnehin nicht ein – wurde die Tür zu Rons Zimmer plötzlich erneut geöffnet. Hermine trat herein, schloss die Tür hastig wieder, richtete ihren Zauberstab auf sie und murmelte etwas Unverständliches.
„Was wird das?“, fragte Ron erstaunt.
Hermine wandte sich mit ernstem Gesicht wieder um. „Zauber, dass hier keiner rein kommt und dass keiner hört, was wir sagen. Irgendetwas stimmt hier nicht.“
Mit diesen Worten ging sie geradewegs auf Rons Schreibtisch zu und setzte sich auf den Stuhl daneben.
„Ich versteh nicht.“ Ron runzelte die Stirn. „Was soll denn nicht stimmen?“
„Ist es euch denn nicht aufgefallen?“, fragte sie, mit einem Tonfall, als wäre das etwas Empörendes, und sah Harry erwartungsvoll an. „Dir auch nicht?“
Harry schüttelte den Kopf; er hatte keine Ahnung, was sie meinte. Dann fiel ihm ein, wovon sie möglicherweise sprach.
„Die Dunkelheit?“
„Ach was.“ Hermine warf einen Blick aus dem Fenster. „Da haben wir wahrscheinlich denselben Gedanken.“
„Dementoren“, sagte Harry; irgendwie befriedigte es ihn, dass Hermine zustimmend nickte – dass er das richtig erraten hatte, war wie ein Zeichen, dass er auf dem besten Weg war, sich mit allerlei Rätseln auseinander zu setzen. Viele würden wohl auf ihn zukommen.
„Es geht um den Orden“, sagte sie. „Den Orden des Phönix.“
„Ach was, ich dachte schon, du sprichst vom Orden der Drachenfreunde.“ Ron rollte mit den Augen; Hermine ignorierte ihn.
„Habt ihr nicht bemerkt, wie stümperhaft der in letzter Zeit arbeitet?“
Ron sah Harry fragend an, doch Harry wusste, wovon sie sprach; zumindest ungefähr.
„Tonks, meinst du?“, sagte er.
„Unter anderem“, entgegnete Hermine. „Erst einmal die Tatsache, dass sie dir nicht sagen, dass du bewacht wirst – wieso nicht? Wir wussten es, nicht wahr, Ron? Und wir waren sicher, du wüsstest es auch. Dann ihre Arbeit – unter aller Würde für einen Auroren, würde ich sagen! Sie hat total versagt, was deine Bewachung anbelangt. Mr Weasleys – tut mir Leid, Ron – blödsinniger Einfall, dich einfach so aus dem Befragungsraum zu holen – es ist doch von Anfang an klar gewesen, dass die dich deshalb drankriegen würden! Und wie der Orden einfach so irgendeinen beliebigen Auroren außer Gefecht gesetzt hat, damit Moody seine Gestalt annehmen kann! Du weißt es ja gar nicht, Harry, aber der Mann hat zwei klaffende Wunden von dem Angriff des Ordens.“
Harry stockte; der Orden hatte diesen Mann verletzt, anstatt ihn einfach bewusstlos zu zaubern?
„Aber Hermine“, warf Ron eilig ein, „du weißt doch, dieser Typ hat eine Muggel vergewaltigt!“
„Vor zwölf Jahren, ja.“ Hermine verschränkte entschlossen ihre Arme. „Menschen ändern sich.“
„Na und, manche Verbrechen sind so schlimm, dass –“
„– dass man den Täter selbst nach langer Zeit noch einfach so fast töten darf?“
„Jetzt übertreibst du aber!“
„Eine der beiden Wunden war am Kopf, weißt du eigentlich, wie gefährlich –“
„Hört auf“, sagte Harry, ruhiger, als er erwartet hätte; Hermine verstummte sofort, und auch Ron sagte nichts mehr, also fuhr Harry fort. „Hermine hat Recht. Mit allem, was sie sagt. Der Orden arbeitet schlampig.“
Hermine grinste zufrieden.
„Hast du eine Idee, woran das liegen könnte?“, fragte er sie.
„Um ganz ehrlich zu sein“, sagte sie, und das Grinsen verschwand wieder und machte einer nachdenklichen Miene Platz, „nein. Vielleicht hat es mit Dumbledores Tod zu tun? Der Druck, die Trauer? Sie wollen so schnell handeln wie möglich, tun dies daher, ohne nachzudenken. Auf jeden Fall glaube ich, dass diese schlechte Arbeit bald ihren Höhepunkt finden wird.“
Sie sah Harry wiederum so erwartungsvoll an, als glaubte sie, er müsste wissen, wovon sie sprach. Als er allerdings ratlos mit den Schultern zuckte, stöhnte sie.
„Ist es nicht völlig klar? Das, was in ein paar Tagen passieren wird! Was deine Meinung ändern soll, dem Orden nichts über unser Vorhaben zu verraten!“
Harry verstand sofort. Ja, das klang plausibel. Auf jeden Fall hängte dieses Ereignis mit dem Orden zusammen – und nach dem, was der in letzter Zeit aufgeführt hatte, war nichts Gutes zu erwarten. Wie weit würden seine Mitglieder gehen, um ihn auf ihre Seite zu bekommen? Als ob er sich nicht ohnehin bereits auf dieser befinden würde. Würden sie sogar so weit gehen wie das Ministerium? Nein, das traute er ihnen auf keinen Fall zu.
„Ron, sag doch auch mal was!“, riss ihn Hermines Stimme aus seinen Gedanken.
Harry drehte sich zu Ron um. Er machte ein so saures Gesicht, dass Harry überzeugt war, seine und Hermines Überlegungen würden ihn nerven.
„Ich glaub, ihr steigert euch da in was rein“, sagte er, seine Augen wanderten von Hermine zu Harry und zurück. „Und jetzt möchte ich gerne schlafen gehen, also macht es dir etwas aus, die Zauber von meinem Zimmer zu nehmen und es dann zu verlassen, Hermine?“
Hermine sah ihn erstaunt an. „Eigentlich hätte ich gedacht, wir könnten ein wenig über die Horkruxe nachdenken –“
„Nein, ich geh jetzt schlafen.“ Und ohne ein weiteres Wort ließ sich Ron auf sein Bett fallen, mit dem Rücken zu Harry und Hermine.
Diese beiden tauschten einen überraschten, aber auch besorgten Blick – was hatte Ron denn jetzt schon wieder? Dann wünschte Hermine ihnen leise eine gute Nacht, richtete ihren Zauberstab erneut auf die Tür und nahm von ihr die Zauber, die sie vorher ausgesprochen hatte, bevor sie Rons Zimmer verließ.
Ron hob eine Hand, richtete sie über seine Schulter auf die Kerze auf seinem Schreibtisch und zielte erstaunlich gut; die Flamme erlosch. Im Dunkeln betrachtete Harry seinen besten Freund, der schon wieder in seinen Tageskleidungen schlief. Was war los mit ihm? Harry fragte sich – und stellte erschrocken fest, dass er dies noch nicht oft getan hatte – was in Ron vorging, während er auf die Rückkehr von Hedwig und Pig wartete. Doch es war ziemlich offensichtlich: Die Sache mit Fred und George ließ ihn einfach nicht los. Zufrieden mit dieser Antwort, zog sich Harry um. Pig und Hedwig kamen gemeinsam ans Fenster geflogen (und ausnahmsweise starrte Hedwig Pig einmal nicht an, als wäre er eine Schande für alle Vögel dieser Welt), Harry öffnete es, ließ sie hinein und schloss es schnell wieder, als wolle er die Dunkelheit wegsperren. Nachdem die beiden Eulen sicher in ihren Käfigen verstaut waren – „Tut mir Leid“, flüsterte er ihnen zu, „aber ich will euch nachts nicht mehr draußen rumfliegen sehen“ – legte er sich in sein Feldbett und schloss die Augen. War er tatsächlich erst gestern im Fuchsbau angekommen? War alles, was seit diesem Traum des Wirts des Eberkopfs geschehen war – eigentlich gehörte der Traum zu all diesen Ereignissen dazu – wirklich in nur etwa zwei Tagen geschehen? Und wie kam es dann, dass er kaum müde war, obwohl er doch eigentlich furchtbar erschöpft sein musste?
Lustiger Weise war das sein letzter Gedanke, bevor er einschlief.

Schon Lunas Stimme, die verträumt und auffällig ihre Ankunft ankündigte, reichte, um Harry am nächsten Morgen nach dem Frühstück zum Lachen zu bringen.
„In Frankreich gibt es L’aviairepiquer, viel mehr, als die meisten wissen. Sie müssen vorsichtig sein, sonst verteilen Ihre Gäste sie hier im Haus und sie picken Ihnen die Augen aus. – Ahh, Harry!“
Luna kam ins Wohnzimmer herein, gemeinsam mit Mr Weasley, der sie abgeholt hatte. Er grinste, wohl genauso belustigt über Lunas merkwürdige Erzählung wie Harry, und lief die Treppe hoch, um Ginny zu holen. Luna gesellte sich inzwischen zu Harry, Ron und Hermine, die auf dem Sofa saßen.
„Wie war dein Sommer bisher?“
Luna wandte ihre großen blauen Augen an Ron, sah ihn neugierig an, und antwortete ihm dann lächelnd: „Ganz großartig. Stell dir vor, ich hab Gegengift für Nargle-Bisse erfunden!“
„Wow“, gab Ron grinsend zurück.
„Da bist du ja.“ Luna drehte sich um, ihr langes blondes Haar streifte Harrys Gesicht. „Hallo, Ginny.“
Ginny war gerade am Treppenabsatz erschienen. Sie führte Luna hoch in ihr Zimmer, dann führten Harry, Ron und Hermine das Gespräch fort, das sie vor Lunas Ankunft begonnen hatten. Hermine zog die Liste aus ihrer Hosentasche hervor, auf der sie bereits ein paar Worte geschrieben hatte, und nahm Feder und Tinte wieder an sich.
„Also“, sagte sie, „mögliche Horkrux-Verstecke. Ich habe diese Orte notiert.“
Harry las die Liste durch – Litte Hangleton, Waisenhaus, Malfoy-Anwesen, Spinner’s End, Hogwarts, Nokturngasse, Winkelgasse (Gringotts), Albanien – und, ganz unten, Godric’s Hollow.
Harry schluckte. „Ähm – wie kommst du denn auf Godric’s Hollow?“
Hermine lächelte ihm zu. „Kannst du’s dir nicht denken?“
Doch, Harry konnte es. Godric’s Hollow – dort war der Ort, an dem Voldemort an Harry gescheitert war. An dem Mord an Harry. Es hatte nicht funktioniert, Voldemort war auf mysteriöse Weise aus seinem Körper gerissen worden. Wenn irgendwo Antworten warteten, dann dort. Und vielleicht war Voldemort der Ort sogar wichtig genug, um dort einen Horkrux zu verstecken – aber war ihm nicht klar, dass Harry dorthin zurückkehren würde? War es nicht zu riskant, Godric’s Hollow als Versteck zu wählen?
„Gut, aber Hogwarts können wir streichen“, sagte Harry schließlich; er hatte länger geschwiegen, als er bemerkt hatte, und wollte das schnell überspielen. „Dumbledore hätte gemerkt, wenn sich dort ein Horkrux befinden würde.“
Hermine und Ron tauschten einen Blick aus, der Harry gar nicht gefiel.
„Was?“
Ron sah schnell wieder zu Harry. „Na ja, Harry … wir haben uns schon gedacht, dass du das sagen würdest.“
„Ja“, fügte Hermine hinzu. „Und auch wenn Dumbledore ein Genie war und alles – wirklich, er war ein absolut großartiger Mensch!“ Ihre Stimme war um einiges lauter und quietschender geworden bei den letzten Worten, da sie Harrys Gesichtsausdruck gesehen hatte. „Und er ist für uns genauso wichtig wie für dich – aber, aber Harry … du kannst nicht leugnen, dass Dumbledore auch Fehler gemacht hat. Denk nur an Snape und –“
„Streich Hogwarts“, sagte Harry. Er wollte jetzt nicht über Snape sprechen. Nicht über Dumbledore, erst recht nicht über seine Fehler. „Dumbledore hätte den Horkrux gefunden, wenn er dort wäre. Streich Hogwarts.“
Hermine blickte ein letztes Mal mit gerunzelter Stirn zu Ron, dann strich sie Hogwarts durch.
„Und ich denke, das Haus der Malfoys können wir auch vergessen“, sagte Ron. „Voldemort würde den Malfoys nicht noch ein Horkrux anvertrauen.“
„Guter Gedankengang!“ Hermine klang sehr beeindruckt, auch wenn Harry wusste, dass sie Ron nur schmeicheln wollte; es schien jedenfalls zu funktionieren, denn er machte eine erhabene Miene. „Und – Ron, hast du gerade Voldemort gesagt?“
Ron nickte, und sagte dann, als wollte er schnell einen weiteren klugen Gedanken anhängen: „Little Hangleton können wir auch streichen, Voldemort –“ (er betonte den Namen besonders deutlich) „– mag ja seinen Vater nicht, und der hat dort gelebt.“
„Und im Waisenhaus hat er selbst gelebt und es ebenso gehasst“, fügte Hermine hinzu und strich beides.
„Und was soll denn bitte Spinner’s End sein?“
„Ron, liest du denn keine Zeitung?“ Hermine rollte mit den Augen. „Snape lebt dort. Besser gesagt, er hat dort gelebt. Sein Haus wird ja vom Orden bewacht.“
„Dann wird dort wohl auch kein Horkrux sein“, sagte Harry. „Würde der Orden so etwas nicht bemerken?“
„Woher sollen die vom Orden denn wissen, dass sie nach einem Horkrux suchen sollen?“, entgegnete Ron mit einer Stimme, als wäre Harrys dumme Fragerei zu bemitleiden.
„Magie hinterlässt Spuren“, antwortete Harry, der sich an Dumbledores Worte erinnerte. „Wenn dort ein Horkrux versteckt wäre, wäre es magisch bewacht, und der Orden würde erkennen, dass starke Schutzzauber am Werk sind.“
„Du hast recht.“ Hermine strich Spinner’s End. „Damit bleibt nur noch Godric’s Hollow, die Nokturngasse, die Winkelgasse und – Albanien.“
„Albanien?“ Ron stöhnte. „Das wird ein ganz schön langer Ausflug.“
„Er hat dort viel Zeit verbracht, während er machtlos gewesen ist“, sagte Hermine. „Vielleicht ist er dort hingegangen, um mit dem Bisschen, was er noch war, seinen Horkrux dort zu beschützen, oder?“
„Möglich“, stimmte Harry zu. „In der Nokturngasse müssten wir wohl bei Borgin und Burkes suchen, und was die Winkelgasse betrifft, so bin ich mit dir einer Meinung.“ Er zeigte auf das, was hinter Winkelgasse auf der Liste in Klammern stand. „Gringotts.“
„Wieso ausgerechnet Gringotts?“, wollte Ron wissen.
„Nach Hogwarts soll das der sicherste Ort überhaupt sein“, erklärte Harry.
„Vier Orte sind das also.“ Hermines Gesicht hellte auf. „Ein gutes Zeichen – vier Horkruxe suchen wir noch!“
„Aber Leute, wir dürfen eins nicht vergessen“, sagte Ron. „Es ist auch möglich, dass Voldemort all seine Horkruxe bei sich hat, weil er denkt, dass sie bei ihm am sichersten sind.“
„Er hat das Medaillon in einer Höhle versteckt, sicher weit entfernt von dort, wo er sich so aufgehalten hat“, erwiderte Harry. „Scheinbar ist es ihm wichtig, seine Horkruxe nicht in seiner Nähe zu haben. Vielleicht hat er ja Angst, man findet sie bei ihm zu leicht.“
„Aber dazu müsste man erstmal ihn selbst finden“, gab Ron zu bedenken.
„Damit könntest du recht haben“, sagte Hermine nachdenklich; Ron grinste stolz. „Allerdings ist das nicht das einzige Problem. Was, wenn er sein Tagebuch ersetzt hat? Er weiß, dass es zerstört ist.“
„Einen Horkrux ersetzen?“ Harry stutzte; über diese Möglichkeit hatte er bisher gar nicht nachgedacht. „Geht das denn?“
„Ich weiß nicht. Hat Dumbledore was in der Richtung gesagt?“
Harry schüttelte den Kopf. Aber dennoch – er verstand nicht, was dagegen sprechen sollte, dass ein Horkrux ersetzbar war. Wenn eines zerstört wurde, wohin verschwand die Seele im Inneren des Gegenstands? Zurück in ihren ursprünglichen Körper? Oder starb sie tatsächlich? Es war schon schwärzeste Magie, auch nur einen Horkrux zu erschaffen, sechs waren schon einzigartig viele – aber noch mehr? War es Voldemort so wichtig, genau sieben Seelenteile zu haben, dass er seine Seele so unglaublich oft zerlegte? War das nicht unendlich gefährlich, gefährlicher sogar als sterblich zu sein?
„Was steht denn in den Büchern, die Viktor dir geschickt hat?“, erkundigte sich Harry; zu spät erst erkannte er, dass er möglicherweise etwas Falsches gesagt hatte.
„Viktor? Viktor Krum?“
Ron blickte von Harry zu Hermine, die Augen geweitet vor Schock. „Was hat der denn damit zu tun?“
„Nicht aufregen, Ron!“, rief Hermine hastig; sie befürchtete einen weiteren Wutanfall, nachdem der von gestern Abend endlich abgeflaut zu sein schien. „Ich hab mich nur daran erinnert, dass Fleur ihn zur Hochzeit einlädt, und da hab ich an Durmstrang und die Bibliothek dort gedacht und –“
„Krum kommt zur Hochzeit?“ Rons Mund klappte auf. „Nein.“
„Doch, Fleur hat ihn –“
„Nein!“ Ron stand auf. „Ich dachte, der wäre jetzt endlich vergessen! Was willst du denn noch von dem?“
„Ich – ich will gar nichts von ihm, wirklich nicht!“ Hermines Stimme zitterte. „Ich dachte nur, er kann uns vielleicht mit den Horkruxen helfen, weil in Durmstrang ja schwarze Magie gelehrt wird.“
Ron schien diese Antwort nicht besonders zu beruhigen, doch er machte nur leise „Hmpf“ und ließ sich wieder auf das Sofa fallen. Seine Augen blieben aber verdächtigend an Hermine hängen, die schnell auf Harrys Frage antwortete.
„Nichts Hilfreiches“, konnte sie nur sagen.
„Toll.“ Harry schnaufte. „Gehen wir Mrs Weasley fragen, ob wir bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen können.“

Obwohl es noch vier Tage bis zur Hochzeit hin waren, schien Mrs Weasley es sehr eilig zu haben, mit den Vorbereitungen voranzukommen. Jeder erhielt seine Aufgaben, sei es das morgendliche Absuchen des Hühnerstalls nach Eiern, das mittägliche Füttern eben jener Hühner oder sonstige alltägliche Hausarbeiten, oder aber es ging darum, das Haus speziell für die Hochzeit herzurichten. Dekoration im französischen Stil, darum bemühte sich Mrs Weasley, und sie war besonders nervös, weil sie andauernd unter dem strengen Blick Isabelle Delacours arbeitete, die ihr andauernd über die Schulter schaute.
„Non, Violett ist mit Sischer’eit nischt angebracht!“, rief sie einmal, ein anderes Mal, „also wirklisch, ‘abt ihr Briten tatsächlisch so wenig A’nung?“
Mrs Weasley murrte leise, wenn sie glaubte, niemand würde es mitbekommen; Harry verkniff sich jedesmal das Lachen, wenn er an ihr vorbeilief und sie Dinge murmeln hörte wie: „Mademoiselle denkt, das soll anders gemacht werden? Dann soll die werte Mademoiselle es doch selber machen und sich den ganzen Müll in ihren werten französischen – wenn ich jetzt bloß wüsste, was das auf Französisch heißt …“
Harry war – zusammen mit Ron, der sich mittlerweile wieder beruhigt hatte – hauptsächlich dafür zuständig, Lieferungen entgegenzunehmen; erst dachte Harry, ihnen als Jungen würde man es nicht zutrauen, mit der Ausgestaltung eines Hauses zurecht zu kommen, doch bald wurde ihm klar, dass sein Job ein ziemlich wichtiger sein musste. Von Getränken über Geschirr bis hin zu Essbarem kam ständig etwas ins Haus, alle paar Minuten mussten Harry und Ron das Tor öffnen, um Bestellungen anzunehmen, bis sie schließlich einfach gleich dort stehen blieben und drei Tage hintereinander fast nur im Hof zubrachten.
„Warum lassen wir das alles nicht erst kurz vor der Hochzeit liefern?“, fragte Harry Ron, als er gerade ein großes Paket Häppchen von einem müde aussehenden Lieferanten in die Hand gedrückt bekam.
„Mum will alles jetzt schon haben“, sagte Ron schulterzuckend. „Damit sie dann am sechsundzwanzigsten nur noch alles aufstellen und herrichten muss für den nächsten Morgen.“
Auch vom Laden der Zwillinge bekamen sie einiges geliefert; sie verkauften nun nicht mehr nur Scherzartikel und ausgefallene Waffen zur Verteidigung gegen die dunklen Künste, sondern auch allerhand Nützliches für den Alltag und für besondere Ereignisse. Extra für die Hochzeit hatten sie sogar ein eigenes Heirats-Sortiment angelegt, mit Dekorativem, mit Zaubern, die die gesamte Einrichtung eines Hauses den Festigkeiten anpasste, und sogar mit Festumhängen und Kleidern. Mrs Weasley traute all diesen Waren jedoch nicht; Fred und George hielten schließlich einiges von unerwarteten Überraschungen. Doch es waren nicht diese Sorgen, die Harry hatte, als Weasleys Zauberhafte Zauberscherze unbestellt und kostenlos ihre Kreationen in den Fuchsbau lieferte; ihn beunruhigte es vielmehr, dass die Zwillinge all dies nicht selbst brachten, sondern dass es von zwei ihrer Angestellten ins Haus getragen wurde. Harry wurde das Gefühl einfach nicht los, dass noch nicht alles in Ordnung war. Rons Miene verriet ihm, dass er ähnlich dachte.
Hermine und Ginny halfen während dieser vier Tage der Vorbereitung Mrs Weasley beim Dekorieren, Luna aber hatte etwas zu eigenwillige Vorstellungen für Mrs Weasleys Geschmack. Schon nach wenigen Stunden hatte Mrs Weasley Lunas Angebot, ebenfalls zu helfen, dankend abgelehnt und ihr geraten, sich ein wenig auszuruhen bis zum Tag der Hochzeit. Dann spazierte Luna im Garten und im Hof herum, unterhielt sich mit Harry und Ron. Harry genoss diese Gespräche sehr; es war genauso, wie er es erwartet und erhofft hatte: Lunas Anwesenheit half ihm, sich zu entspannen. Ihre wunderbar lächerlichen Geschichten erheiterten ihn, während er mit Ron auf die nächste Lieferung wartete.
Harry vermutete, dass Bill und Fleur immer nervöser wurden, je näher ihr großer Tag rückte, doch bemerken konnte man davon nichts – die beiden waren die meiste Zeit nicht daheim, und wenn sie es doch waren, vergnügten sie sich in ihrem Zimmer hinter geschlossener Tür. Einen Tag vor der Hochzeit erst sah Harry sie wieder für etwas längere Zeit, als sie gemeinsam mit ihm, Mr Weasley, Ron, Ginny, Luna, Hermine und den Delacours beim Frühstückstisch saßen. Mrs Weasley war gerade aufgestanden, um der eben angekommenen Schleiereule die Post abzunehmen.
„Tante Muriel kommt nicht“, raunte Mrs Weasley, als sie den ersten Brief geöffnet hatte. „Ist krank.“
Ron, Ginny und Bill grinsten einander zu; scheinbar störte es sie nicht besonders, dass Tante Muriel nicht anwesend sein würde bei der Hochzeit.
„Oh, Harry – der hier ist für dich – aus dem Ministerium!“
Das musste sie sein – die Vorladung zur Anhörung, die Scrimgeour Mr Weasley angekündigt hatte. Mr Weasley sah dem Umschlag mit ernstem Blick hinterher, während Mrs Weasley ihn an Harry weiterreichte. Als Harry den Brief aber entgegennahm, rief Mrs Weasley plötzlich überrascht: „Moment – hier ist auch einer für Ron!“
Ron hob die Augenbrauen. „Was hab ich denn verbrochen?“
„Nichts“, antwortete Harry; er hatte seinen Brief geöffnet und die kurze Nachricht gelesen. „Das ist keine Vorladung, sondern die Erinnerung, dass ich die Apparierprüfung ablegen muss. Du kriegst bestimmt auch so etwas.“
Tatsächlich war auch Rons Brief nur die Einladung zum Apparier-Test. Am neunzehnten August mussten sie sich im Ministerium einfinden, um ihre Prüfung abzulegen.
„Jetzt haben sie sich eben etwas anderes überlegt, um mich wieder dorthin zu bekommen.“ Harry seufzte. „Das muss wohl sein, oder? Ohne Apparieren wird gar nichts gehen in den nächsten Monaten.“
Mrs Weasley öffnete schon den Mund, vermutlich, um zu fragen, was er denn in den nächsten Monaten vorhätte, doch Mr Weasley kam ihr zuvor und sagte: „Eigentlich ist es egal. In Zeiten wie diesen kümmert sich das Ministerium kaum um solche Kleinigkeiten wie lizenzloses Apparieren. Nicht besonders klug, denn einigen Todessern wurde die Lizenz einmal entzogen, als sie für kurze Zeit geschnappt waren – so könnte man sie leicht aufspüren. Aber das Ministerium denkt eben scheinbar nicht so weit in letzter Zeit.“
„Das sind alles die Heliopathen“, versicherte Luna ihrer Sitznachbarin, Gabrielle, die ihr erstaunt zuhörte; sie war die einzige hier, die Luna ernst nehmen konnte. „Der Minister hat eine ganze Armee, aber wenn die zu lange irgendwo eingesperrt sind, erhitzen sie sich so stark, dass alle Menschen in ihrer Nähe furchtbar verwirrt werden.“
Keiner kommentierte diese Erklärung für das Verhalten des Ministeriums.
„Also müssen wir die Prüfung nicht ablegen?“, fragte Ron hoffnungsvoll. „Wenn es doch eh egal ist – dann können wir doch auch einfach so apparieren!“
„Kommt gar nicht in Frage!“ Mrs Weasley rammte ihre Hände in beide Seiten ihres Bauches, um zu zeigen, dass es zu diesem Thema keine weitere Diskussion geben sollte. „Wir werden hier nicht illegal umher apparieren wie diese Todesser, vergiss es!“
Ron stöhnte und stocherte lustlos in seinem Spiegelei. Er hatte wohl Angst, die Prüfung wieder aufgrund irgendeiner belanglosen Kleinigkeit nicht zu bestehen.
Ein Kreischen von Mrs Weasley ließ Harry und alle anderen am Tisch hochschrecken. Ihr Gesicht war plötzlich blass, ihre Augen fassungslos auf den letzten Brief gerichtet, der mit der Post gekommen war.
„Dieser Brief hier – er – er ist …“ Sie hielt den Umschlag hoch. „Er ist von Percy.“
Sofort trat Schweigen ein; es war eine düstere, grimmige Stille. Jeder am Tisch – sogar die Delacours, vermutete Harry – wusste, was Percy seiner Familie angetan hatte. Er hatte sie verlassen, sie ausgespottet dafür, dass sie auf Dumbledores Seite waren, hatte sich dem Ministerium angeschlossen.
Mrs Weasley bewegte sich nicht, und schließlich zog ihr Mann ihr den Brief sanft aus der starren Hand. Er riss den Umschlag auf, die Stirn über seiner Brille in viele tiefe Falten gelegt, und las eilig durch, was Percy geschrieben hatte; seine Augen sprangen so schnell von einer Seite zur anderen, dass Harry sich kaum vorstellen konnte, er würde wirklich alles verstehen, was er da las.
„Er will zur Hochzeit kommen“, sagte Mr Weasley dann, sehr leise und mit ungewohnt kratziger Stimme. „Mit einer Freundin. Wenn wir ihn einladen wollen.“
Harry war erstaunt; er hatte nicht gewusst, dass Percy nicht einmal eingeladen war, dass Mrs Weasley es über sich gebracht hatte, es nicht einmal zu versuchen, ob er kommen wollte, so naiv das auch eigentlich sein mochte. Doch so naiv war es wohl doch nicht: Percy wollte kommen. Aber weswegen? Wollte er doch noch zu seiner Familie zurückkehren – oder steckte etwas anderes dahinter. Harry konnte sich gut vorstellen, dass Percy nur kommen wollte, um dort weiterzumachen, wo Scrimgeour gescheitert war: ihn zu überreden, für das Ministerium den Auserwählten zu spielen. Zähneknirschend stellte sich Harry vor, die Freundin, von der Percy sprach, wäre Umbridge.
„Komm“, flüsterte Ginny Luna und Gabrielle zu, „wir gehen in den Garten Arnold füttern.“
Die drei verließen die Küche und Fleurs Eltern eilten in ihr Zimmer, angeblich, um Geburtstagsglückwünsche an einen entfernten Verwandten zu senden. Tatsächlich wollten sie wohl nur nicht bei einer solchen Familienangelegenheit dabei sein; Mrs Weasley standen die Tränen bereits in den Augen.
„Er kann aber nicht kommen“, sagte Ron dann mit entschlossener Stimme, sein Gesicht angewidert auf den Brief in Mr Weasleys Händen gerichtet. „Abgesehen davon, dass wir schon die geplante Zahl der Gäste erreicht haben, ist er ein riesengroßes –“
„Tante Muriel kommt nicht, du hast es gerade gehört“, warf Mr Weasley hastig ein. „Wir können einen Gast mehr einladen.“
„Ja, aber wir wollen nicht“, erwiderte Bill, wie Ron auf den Brief starrend. „Nicht wahr, Fleur?“
„Wenn du Percy nischt dabei ‘aben willst, will isch ihn ebenfalls nischt“, antwortete Fleur.
„Damit wäre das wohl entschieden.“ Mr Weasley faltete den Brief zusammen und steckte ihn in die Brusttasche seines Hemdes; er brachte es wohl nicht über sich, ihn wegzuwerfen.
„Wir sollten ihn einladen.“
Alle sahen zu Mrs Weasley; sie stand immer noch an der Stelle, an der Percys Handschrift auf dem Briefumschlag erkannt hatte. Ihr Gesicht war immer noch blass und starr, doch sie hatte gesprochen.
„Wir sollten ihn einladen“, wiederholte sie, „und seine Freundin auch. „Er bittet um eine Chance. Wir müssen sie ihm gewähren.“
„Molly, bitte.“ Mr Weasley sprach so wie jemand, der einem sturen Menschen mit einer dummen Idee im Kopf Vernunft einreden will; im Grunde genommen tat er das ja auch gerade. „Verstehe doch, das ist wieder dasselbe wie letztes Weihnachten, Scrimgeour will Percy benutzen, um an Harry heranzukommen.“
„Nein, das glaube ich nicht.“ Mrs Weasley schüttelte energisch den Kopf. „Er will eine Freundin mitbringen, er ist verliebt, er will uns jemanden vorstellen.“ Sie wandte sich direkt an Bill. „Bitte. Bitte ladet ihn ein. Ich flehe euch an.“
„Mum“, sagte Bill sofort, streng und entschlossen, „Percy hat sich unverzeihlich verhalten. Entschuldigt er sich in dem Brief da überhaupt?“, fragte er seinen Vater, der bedauerlich den Kopf schüttelte. „Eben. Er will sich nicht einmal entschuldigen, er ist zu stolz dazu. Du kannst ihn gerne auf einen Tee einladen, Mum, aber zu der Hochzeit von Fleur und mir wird er definitiv nicht eingeladen.“
Harry befürchtete das Schlimmste; dass Mrs Weasley schrie und tobte, die Hochzeit absagte und es Bill verbot, sie hier im Fuchsbau zu feiern. Aber was geschah, war noch schlimmer: Wie nach der Auseinandersetzung mit Fred und George brach Mrs Weasley in Tränen aus, doch diesmal musste Harry es selbst mit ansehen. Sie warf sich auf die Knie, schluchzte in ihre Hände und weinte sich die Seele aus dem Leib. Mr Weasley kniete sich hastig neben ihr auf den Boden und versuchte, sie zu beruhigen, aber es schien keinen Sinn zu haben. Mrs Weasley begann zu schreien: „Die Familie zerbricht! Die ganze Familie zerbricht!“ Und obwohl ihr Mann ihr versicherte, das wäre nicht wahr, weinte sie immer lauter und lauter. Mit einigen Schwierigkeiten führte Mr Weasley sie aus der Küche und wiederum die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer. Der Ghul begann ebenfalls zu schreien, begeistert von dem Lärm.
„Das hast du toll gemacht“, sagte Ron zu Bill, überraschend laut und wütend. Er stand auf und rannte seinen Eltern hinterher.
„Jetzt ist der auch wieder sauer.“ Bill seufzte.
„Morgen ist die Hochseit!“, rief Fleur; ihre Augen waren triefend nass. „Deine Mutter ist schon wieder mit den Nerven am Ende und morgen ist die Hochseit!“
„Das wird schon wieder, keine Angst“, sagte Bill; dann wandte er sich an Harry und Hermine. „Tut mir leid, dass ihr all das miterleben müsst. Ich vermute, zu einer Hochzeit gehört so ein Chaos nun einmal dazu.“
Harry wusste nichts dazu zu sagen, und auch Hermine antwortete nicht. Die beiden warfen einander nur einen Blick zu, und Harry las in ihren Augen, was er selbst dachte: Wie sollte der morgige Tag jetzt noch gut verlaufen können?
Bill und Fleur verließen die Küche; Bill, um noch einmal mit seiner Mutter zu reden, und Fleur, um nach Gabrielle zu sehen. Mrs Weasley war erst nach einer halben Stunde nicht mehr vom Wohnzimmer, in dem Harry und Hermine nun saßen, aus zu hören und auch der Ghul gab sein Gebrüll fünf Minuten später auf. Mr Weasley kam mit Ron die Treppe hinunter, um Harry und Hermine zu bitten, gemeinsam mit Ron die Bankreihen für die Trauungsgäste im Hof aufzustellen. „Eigentlich hat Molly das machen wollen, aber sie ist – nun ja, verhindert. Und ich muss schnell ins Ministerium, eine Eileule ist gerade oben durchs Fenster geflogen.“
Harry, Ron und Hermine gingen also nach draußen in den Hof, wo die weißen Bänke, die am Vortag geliefert worden waren, übereinandergestapelt standen. Harry hatte nicht gewusst, wie viele Leute zur Hochzeit eingeladen waren, aber es waren sehr viel mehr, als er geschätzt hatte. Es dauerte natürlich nicht lange, die Bänke, auf denen die Gäste während der Zeremonie sitzen würden, herzurichten, da ein paar Schwenker mit dem Zauberstab genügten, doch sie boten Platz für mindestens fünfzig Personen. Mr Weasley hatte erklärt, dass pro Reihe zwei Bänke stehen sollten, so weit voneinander entfernt, dass es möglich war, ohne Probleme zwischen ihnen hindurch zu schreiten, und dass sie zum Haus ausgerichtet sein sollten.
„Wie viele Leute werden denn morgen kommen?“, fragte Harry Ron, während Hermine ein letztes Mal überprüfte, ob sie alle Bänke gerade und gleichmäßig hingestellt hatten.
„So einige“, sagte Ron. „Charlie, Fred und George natürlich, und noch ein paar Verwandte von Fleur. Ehemalige Schulfreunde von Bill und von Fleur – Madame Maxime, glaube ich, auch – und Krum natürlich.“ Seine Miene verfinsterte sich, und Harry drängte ihn schnell, weiterzusprechen. „Lupin und Tonks – und Tonks‘ Eltern haben wir auch eingeladen. Hagrid kommt hoffentlich auch, aber der hat in letzter Zeit wieder ein paar Probleme mit Grawp gehabt – hast du das gewusst?“
„Nein. Ist denn was passiert?“
„Nichts wirklich Schlimmes, glaub ich – aber Grawp scheint langsam langweilig zu werden und da hat er sich ein neues Spiel einfallen lassen: Hagrid-Weitwurf. Wie auch immer – Lunas Vater soll auch kommen, dann noch McGonagall und ein paar Ordensmitglieder – Moody, Kingsley und einige andere.“
„Gar keine Auroren?“, fragte Harry überrascht.
„Doch, aber nur, weil Scrimgeour uns welche aufzwingt.“ Ron rollte mit den Augen. „Wir trauen dem Orden zu, dass er uns beschützt, falls irgendwelche Todesser angreifen wollen.“
Harry erwiderte nichts, doch er konnte nicht leugnen, dass er sich mit dem Gedanken, ein paar Auroren um den Fuchsbau herum zu haben, etwas sicherer fühlte. Hermine hatte schon recht mit dem, was sie gesagt hatte – der Orden arbeitete in letzter Zeit schlampig.
Harry hatte nicht erwartet, Mrs Weasley noch einmal zu sehen, bevor sie das Mittagessen zubereitete, doch tatsächlich kam sie wenige Minuten, nachdem Harry, Ron und Hermine mit dem Aufstellen der Bänke fertig geworden waren, in den Hof, um ihre Arbeit zu begutachten. Sie wirkte einigermaßen gefasst und schien Bill auch nicht mehr böse zu sein, dass er Percy nicht einladen wollte, denn sie fragte ihn heiter nach seiner Meinung zu den Bankreihen. Und obwohl er sich als völlig zufrieden äußerte, werkte Mrs Weasley noch ganze zehn Minuten im Hof herum, bevor auch sie alles als angemessen empfand. Ginny, Luna und Gabrielle waren mittlerweile wieder aus dem kleinen Schuppen gekommen, in dem Ginnys Minimuff Arnold während des Sommers wohnte. Gabrielle erklärte dem aufgebrachten Bill, dass Fleur den Schuppen schon vor einiger Zeit verlassen hatte, um zu ihren Eltern zu gehen. Erleichtert lief Bill los, um nach ihr zu sehen – er hatte wahrscheinlich gedacht, Fleur wäre verschwunden. In solchen Zeiten musste man mit allem rechnen: Im gestrigen Tagespropheten war von vier weiteren verschwundenen – vermutlich entführten – Zauberern und Hexen die Rede gewesen, darunter ein kleiner halbblütiger Junge, der mit dem Zauberstab seiner Mutter am Rande eines Waldes gespielt hatte. Seine Mutter hatte ihn nur eine Sekunde aus den Augen gelassen, da war er auch schon nicht mehr da gewesen.
Während Mrs Weasley das, was im Hof noch zu erledigen war, nur mit den Mädchen anpacken wollte (es ging wiederum um Dekoration; scheinbar traute Mrs Weasley den Jungs doch nicht zu, bei so etwas behilflich zu sein), verschwand Harry mit Ron in Rons Zimmer; sie wollten sich noch eine Weile über die Horkruxe unterhalten, auch wenn sie nicht viel Hoffnung hatten, ohne Hermine weiterzukommen. Zu den Verstecken fiel ihnen kaum noch etwas ein – sie beschlossen, dass die vier, auf die sie sich geeinigt hatten, die wahrscheinlichsten waren; nur eines gefiel Harry an der Sache nicht.
„Das Medaillon ist gestohlen worden“, sagte er, während er Hedwig und Pig aus ihren Käfigen ließ. „Das wird an keinem dieser Orte sein, sondern dort, wo dieser R. A. B. es versteckt hat.“
„Vielleicht hat er es aber auch zerstört!“, meinte Ron, dessen Gesicht sich bei diesem Gedanken deutlich aufhellte. „Dann müssen wir nur noch drei suchen!“
„Solange wir nicht wissen, ob er es tatsächlich zerstört hat oder nicht, müssen wir das Medaillon trotzdem finden. Sonst haben wir ja keine Gewissheit.“
„Aber hast du eine Ahnung, wer R. A. B. sein könnte?“
„Nein“, gab Harry zu; diese Frage hatte ihn in letzter Zeit viel zu wenig beschäftigt, musste er sich eingestehen. Das war einer seiner wenigen richtigen Anhaltspunkte, und er hatte bei all dem Trubel vergessen, sich ausgiebig damit auseinanderzusetzen.
„Und mir fällt da noch etwas ein“, sagte Ron plötzlich. „Die Schlange wird Voldemort wohl kaum irgendwo verstecken, sondern mit sich herumtragen. Das heißt, wir brauchen nur zwei der vier Orte.“
„Nein, so würde ich das nicht sagen“, entgegnete Harry, dem gerade etwas einfiel. „Kannst du dir nicht vorstellen, dass Voldemort an einem dieser Orte sein Hauptquartier hat? Und wo das ist, ist Voldemort, und wo er ist, ist Nagini.“
„Gute Idee! Winkelgasse oder Nokturngasse ist eher unwahrscheinlich – obwohl, ich traue Voldemort schon zu, dass er in der Nokturngasse ein gutes Versteck findet.“
„Nein, dort stehen sicher Auroren Wache“, sagte Harry. „An so einem Ort muss das Ministerium ja allerlei Illegales vermuten.“
„Stimmt – und wenn Voldemort sein Hauptquartier in Godric’s Hollow hat, dann werde ich mal Schulleiter von Hogwarts.“
„Dann glaubst du also, Voldemort ist in Albanien?“, fragte Harry; Ron schien so überrascht zu sein, von Harry nach seiner Meinung gefragt zu werden, dass er erst einmal gar nicht antwortete.
„Weiß nicht“, sagte er nach einer Weile. „Was glaubst du denn?“
„Ich halte es für möglich. Wir sollten Hermine fragen.“
„Ja, das ist die einfachste Lösung.“ Ron legte sich auf sein Bett, verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. „Hast du schon eine Idee, was der Gegenstand von Gryffindor oder Ravenclaw sein könnte?“
„Leider nein.“ Harry setzte sich auf sein Feldbett. „Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass es was von Ravenclaw ist. Fällt dir denn irgendeine Hinterlassenschaft von ihr ein?“
„Ich? Glaubst du etwa, ich passe in Geschichte auf?“
„Also noch eine Frage, die wir Hermine stellen müssen.“ Harry grinste. „Was würden wir ohne sie tun.“
„Na, wir wären seit sechs Jahren tot“, antwortete Ron.
„Hermine und ich ohne dich aber auch“, sagte Harry. „Wir hätten allein nie dieses Schachspiel geschafft.“
„Jaah.“ Ron klang sehr stolz; zu Recht, fand Harry. „Aber wenn du denkst, wir könnten hier Lorbeeren verteilen, ohne auf dich zu sprechen zu kommen, dann hast du dich geirrt.“
„Wehe dir, du fängst jetzt an, Lobeshymnen auf mich zu singen.“ Harry erhob sich wieder. „Komm, wir sagen deiner Mutter, wir müssen uns mit Hermine unterhalten, sie soll stattdessen Fleur bitten, ihr zu helfen.“
„Als ob Fleur irgendeinen Finger rühren musste.“ Ron stand ebenfalls auf. „Sie ist schließlich diejenige, die heiratet.“
Doch als die beiden Mrs Weasley fragten, ob sie Hermine für einige Zeit entlassen könnte, war sie so darin vertieft, das Podium, auf dem Bill und Fleur getraut werden sollten, zurecht zu rücken, dass sie einfach nur murmelte: „Macht, was ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe.“ Die zwei gingen also zu Hermine und baten sie, mit ihnen mitzukommen. Als sie wieder ins Haus gingen, drehte sich Harry um und winkte Ginny zu, die damit beschäftigt war, einige Gnomen aus dem Hof zu vertreiben. Sie sah ihn zwar an, winkte aber nicht zurück.
„Was gibt’s denn?“, wollte Hermine wissen, als die drei wieder in Rons Zimmer standen.
„Wir wollen weiter über die Horkruxe reden“, antwortete Harry.
„Wir hatten eine Idee und hätten gerne deine Bestätigung“, übernahm Ron hastig das Wort. „Hältst du es für möglich, dass Voldemorts Hauptquartier in Albanien ist?“
Hermine dachte kurz darüber nach, wobei sie in ihre Oberlippe bis. „Hmm“, sagte sie dann, „ja, gut möglich. Warum?“
Ron erklärte seinen und Harrys Gedankengang; er schien sehr eifrig zu versuchen, Hermine zu beeindrucken. Harry versuchte, nicht zu lachen, aber es fiel ihm schwer. Ron hatte einfach noch nicht verstanden, dass er um Hermine nicht mehr kämpfen musste.
„Kommt mir logisch vor“, sagte Hermine, als Ron fertig war. „Allerdings halte ich es unter diesem Gesichtspunkt auch für wahrscheinlich, dass Voldemort sich in Little Hangleton niedergelassen hat – ein Ort, an dem ihn keiner vermutet.“
„Und was ist mit dem Haus der Malfoys?“, fragte Harry.
„Steht leer“, erwiderte Hermine. „Stand in der Zeitung – das Ministerium hat es durchsucht und lässt es bewachen.“
„Also wird Little Hangleton wieder zu einem möglichen Versteck“, seufzte Harry. „Damit haben wir fünf.“
„Aber selbst wenn Voldemort in Little Hangleton ist, können wir nicht einfach dorthin gehen“, sagte Ron. „Wir können nicht zu dritt einfach in sein Hauptquartier platzen.
„Vielleicht sollten wir dem Orden vorschlagen, dort mal vorbeizusehen“, meinte Harry.
Ron grunzte. „Glaubst du nicht, die haben schon selbst daran gedacht?“
Harry und Hermine tauschten einen Blick – Ron hatte immer noch nicht verstanden, wie schäbig der Orden sich in letzter Zeit verhalten hatte; oder er wollte es sich einfach nicht eingestehen.
„Auf jeden Fall müssen wir jetzt erst einmal den Plan für die kommenden Wochen festhalten.“ Hermine schob Hedwigs Käfig ein wenig zur Seite und setzte sich auf den Schreibtisch. „Und anfangen müssen wir mit der Frage, ob wir nach Hogwarts zurückkehren oder nicht.“
Sie und Ron richteten ihre Augen sofort auf Harry. Er sah von einem erwartungsvollen Gesicht zum anderen und dachte nach. Diese Frage hatte ihn nicht mehr losgelassen, hatte in seinem Unterbewusstsein Platz genommen und darauf gewartet, dass er eine Entscheidung traf. Und irgendwie war es ihm schon seit gestern klar gewesen, dass Hermines Argument, sie bräuchten ohnehin eine Art Stützpunkt, kombiniert mit seiner Sehnsucht nach diesem fantastischen Schloss ihn ohnehin bereits überzeugt hatten. Er lächelte; Ron und Hermine verstanden, was er sagen wollte, und reagierten ebenfalls mit einem breiten Lächeln.
„Sehr gut entschieden, Harry“, sagte Ron. „Wir sollten gleich Briefe abschicken, die unser Kommen bestätigen.“
„Hedwig und Pig sind gerade weg“, entgegnete Harry. „Wenn sie wieder da sind, schicken wir die Briefe.“
„Gut, dann wäre das geklärt“, sagte Hermine, sichtlich erleichtert. „Also warten wir jetzt erst einmal bis zu deinem Geburtstag – dann wirst du nach Godric’s Hollow wollen, vermute ich.“
„Richtig“, bestätigte Harry.
„Und da Godric’s Hollow auch eines unserer möglichen Verstecke ist“, fuhr Hermine fort, „passt das perfekt zu unseren Plänen. Sollen wir in Godric’s Hollow bleiben, bis die Schule beginnt?“
Harry zuckte mit den Schultern; ihm gefiel die Idee, doch er wollte Ron nicht zwingen, so weit weg vom Fuchsbau auf das Ende des Sommers zu warten. Zu seiner Erleichterung sagte Ron aber: „Ich bin dafür – es könnte doch unser vorübergehendes Hauptquartier sein!“
Harry fiel ein Stein vom Herzen: Nicht er hatte das vorschlagen müssen, Ron hatte das für ihn erledigt. Er war Ron in diesem Moment so dankbar, dass er ihm um den Hals hätte fallen können.
Hermine allerdings schien nicht so begeistert zu sein. „Da gibt es nur ein Problem.“ Sie sah Harry an. „Und dieses Problem könnte nicht nur bedeuten, dass wir Godric’s Hollow nicht als Stützpunkt verwenden können – es könnte sogar bedeuten, dass wir nicht einmal hinkommen. Zumindest nicht wir alle. Das Haus der Potters trägt den Fidelius-Zauber auf sich, um die Potters zu schützen, er bleibt also sicher so lange bestehen, wie es Potters zu beschützen gibt. Das heißt, wenn Ron und ich nicht vom Geheimniswahrer gesagt bekommen, wo das Haus ist – und die Chancen stehen schlecht, dass das passieren wird –“
„Solange könnt ihr nicht dort hinein.“ Harry stöhnte. „Na toll, das hat gerade noch gefehlt.“
„Sicher bin ich mir ja gar nicht!“, wandte Hermine sofort ein. „Wir werden dann ja sehen. Jedenfalls sollten wir in den nächsten Tagen bis zu deinem Geburtstag an einem Plan B arbeiten, wenn wir in Godric’s Hollow nicht bleiben können. Jetzt aber weiter im Text.“ Hermine räusperte sich. „Von wo auch immer dann unser Hauptquartier sein wird, beginnen wir mit der Suche nach den Horkruxen. In die Winkelgasse werden wir ohnehin müssen, um unsere Schulsachen zu besorgen, da können wir dann auch nach dem Horkrux suchen.“
„Wenn es in Gringotts ist, ist es sicher in einem Verlies eines Todessers“, sagte Ron. „Wie sollen wir da denn reinkommen?“
„Das Ministerium wird uns sicher Zugang zu allen Verliesen gewähren können.“ Hermine klang selbst nicht sehr überzeugt von ihren Worten.
„Gringotts gehört den Kobolden, die müssen dem Ministerium nicht gehorchen“, entgegnete Harry. „Und selbst wenn sie es doch tun würden, dann müsste ich wohl tatsächlich das Maskottchen des Ministeriums werden, damit wir von denen Hilfe bekommen, und das werde ich nicht tun.“
„Dann können wir nur hoffen, dass es nicht in Gringotts ist.“ Hermine sah nicht begeistert aus, gab sich aber vorerst mit dieser Fügung zufrieden; sie fuhr fort: „Einen Abstecher in die Nokturngasse können wir problemlos von der Winkelgasse aus erledigen. Da sollten wir bei Borgin und Burkes vorbeischauen, wenn man uns dort nicht helfen kann, dann nirgendwo.“
Das stimmte; Voldemort hatte dort gearbeitet, und wenn sich ein Horkrux in der Nokturngasse befand, dann in diesem Laden.
„Albanien ist ein schwierigeres Ziel“, sprach Hermine weiter. „Das sollten wir vielleicht erst in den Weihnachtsferien anpacken.“
„Wir können kein ganzes Land durchsuchen“, gab Ron zu bedenken. „Albanien können wir vergessen, selbst wenn dort ein Horkrux ist. Wir würden das nie finden.“
„Außer, jemand aus dem Orden kann Spuren der Magie genauso erkennen wie Dumbledore“, sagte Harry, der sich immer noch an diesem kleinen Ast festklammerte. „Der kann dann vielleicht herausfinden, wo starke magische Energien sind oder so – in der Luft lesen oder sonst was machen, ich hab ja keine Ahnung.“
Dem folgte Schweigen; ratloses Schweigen, das kein gutes Zeichen war. Und dann fragte Ron, was bisher keiner auszusprechen gewagt hatte.
„Was machen wir, wenn wir an keinem dieser Orte was finden?“
Hermine seufzte. „Dann müssen wir uns was anderes überlegen. Die Orte absuchen, die wir auf unserer Liste bereits durchgestrichen haben. Das Haus der Malfoys zum Beispiel – und Hogwarts natürlich.“
„Ich hab doch bereits gesagt –“, begann Harry wütend, aber Hermine unterbrach ihn.
„Harry, ich würde ja wie du am liebsten glauben, Dumbledore hätte ein Horkrux in Hogwarts sicher entdeckt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Voldemort das Schloss als Versteck wählt, ist einfach viel zu groß, er hat es geliebt! Und Dumbledore hat selbst zugegeben, dass er nicht alle Geheimnisse von Hogwarts kennt. Du musst doch einsehen, dass –“
„Ja, schon gut.“ Harry verschränkte die Arme, richtete den Blick aus dem Fenster. „Stimmt schon. Es ist leicht möglich.“
„Gut.“ Hermine atmete erleichtert aus. „Das hätten wir mal. Mehr können wir im Moment nicht machen. Gibt’s sonst noch etwas, was ihr fragen wolltet?“
„Ja“, antwortete Ron. „Fällt dir irgendein Gegenstand Ravenclaws ein, der historische Bedeutung hat?“
„Nein“, sagte Hermine so schnell, dass Harry enttäuscht und erstaunt zugleich aufblickte. „Glaubt ihr nicht, dass ich schon die ganze Zeit überlege, ob mir irgendwelche Relikte der Gründer einfallen, die möglicherweise zu Horkruxen gemacht worden sind? Das tu ich nämlich, und wenn mir was eingefallen wäre, das versichere ich euch, hätte ich es euch längst gesagt.“
„Aber du musst doch in deiner Geschichte von Hogwarts etwas über die Hinterlassenschaften der Gründer gelesen haben!“, rief Ron, scheinbar empört darüber, wie Hermine auf seine Frage reagiert hatte.
„Ja, hab ich“, erwiderte sie, „aber wenn Voldemort es nicht geschafft hat, Gryffindors Schwert, den sprechenden Hut oder den Schlüssel des Hogwartstores unter den Augen Dumbledors aus Hogwarts zu entwenden, dann gibt es keinen historischen Gegenstand Gryffindors oder Ravenclaws, den Voldemort besitzen könnte!“
„Den Schlüssel des Hogwartstores?“, fragte Harry hastig, bevor Ron etwas sagen konnte (sein Gespräch mit Hermine schien sich schon wieder zu einem Streit zu entwickeln). „Soll das heißen, der hat Ravenclaw gehört?“
Hermine nickte. „Und das weiß auch so ziemlich jeder. Der Schlüssel ist heutzutage in Hogwarts.“
Harry sah Ron an, der nickte. „Das sind so Grundlagen, die weiß wirklich jeder. Aber, hey, du bist mit Muggeln aufgewachsen, wer soll dir das denn erzählt haben?“
Damit hatte Ron recht. Seit Harry wusste, dass er ein Zauberer war, hatte niemand ihm gesagt, dass Rowena Ravenclaw den Schlüssel von Hogwarts und damit wohl auch das Schloss selbst besessen hatte. Das war wohl grundlegendes Wissen, das man jungen Zauberern und Hexen in die Wiege legte, und das später nie wieder erwähnt wurde. Er konnte also wirklich nichts dafür, dass er es nicht wusste; einmal abgesehen davon, dass es im Geschichte-Unterricht vermutlich einmal gesagt worden war.
„Dann stehen wir also mit ziemlich leeren Händen da“, fasste Ron ziemlich akkurat zusammen, was sie jetzt mehrere Minuten lang diskutiert hatten. „Die Suche nach den Horkruxen wird ein Abenteuer von der Sorte, wie Fred und George sie gerne mögen.“
Harry und Hermine lachten; unglaublich, dass sie das jetzt zustande brachten, aber sie taten es. Die drei unterhielten sich noch eine Weile, allerdings ziellos und ohne ernsthaft zu erwarten, auf irgendeinen grünen Zweig zu kommen. Als dann Hedwig und Pig wieder nach Hause kamen, schrieben die drei ihre Briefe, in denen sie bestätigten, dass sie nach Hogwarts zurückkehren würden; Harry und Hermine banden ihre Briefe an Hedwigs Bein, Rons seinen an Pigs, weil dieser so erpicht darauf zu sein schien, auch Post zu überbringen. Harry sah den Eulen mit einem wohligen Gefühl im Magen nach, bis sie am Horizont verschwunden waren. Er würde Hogwarts bald wieder sehen; dieses Wissen überschattete all die Sorgen, die er hatte, all seine Zweifel, was die Suche nach den Horkruxen betraf. Die Rückkehr nach Hogwarts war das Licht, das inmitten all der Finsternis hoffnungsvoll strahlte.

Auch Mrs Weasley und Ginny zeigten sich begeistert von der Neuigkeit, dass die drei nun doch nach Hogwarts zurückkehren würden, aber sie waren immer noch so beschäftigt mit den Hochzeitsvorbereitungen, dass sie sich sofort wieder in die Arbeit stürzten, diesmal wieder mit Hermine zusammen. Luna, deren Hilfe Mrs Weasley erneut abgelehnt hatte, unterhielt sich allerdings mit Harry und Ron, während sie zurück in den Fuchsbau gingen.
„Wieso habt ihr denn vorgehabt, nicht zurückzugehen?“, fragte sie neugierig, Ron mit ihren großen Augen fixierend.
„Ähm – das wollen wir nicht verraten“, antwortete Ron.
Luna nickte verständnisvoll. „Vermutlich, weil Dumbledore tot ist? Ich kann mir Hogwarts ohne ihn auch nicht vorstellen, aber Papa sagt, ich sollte auf jeden Fall wieder nach Hogwarts. Er versteht, wie gut es mir dort gefällt – auch wenn er ein Muggel ist.“
„Ein Muggel?“ Harry runzelte die Stirn. „Ich dachte, er wäre der Herausgeber des Klitterers.“
„Ist er auch“, sagte Luna, „aber die Maschinen, mit denen er die Zeitungen druckt, hat er erst durch die Beziehung mit meiner Mutter entdeckt. Von Magie hat er selbst keine Ahnung – er aber versteht es, die subtilen Hintergründe zu erkennen und deckt die Existenz der Wesen auf, von denen die heutige Zauberergemeinschaft keine Ahnung mehr hat.“
Harry sah kurz zu Ron, dann aber schnell wieder weg, damit er nicht zu lachen beginnen musste. Jetzt verstand Harry auch, woher Lunas Vater seine seltsamen Geschichten nahm: Er erfand sie, unwissend, wie die magische Welt tatsächlich aussah.
Die drei erreichten das Wohnzimmer; Luna ging zielstrebig auf das Sofa zu und setzte sich hin, dann fragte sie die anderen beiden: „Glaubt ihr, rote Haare würden zu mir passen? Ich hab überlegt, ob ich sie für die Hochzeit färben soll.“
„Oh – ähm …“ Harry hätte nicht erwartet, jemals von Luna eine Frage gestellt zu bekommen, die mit Äußerlichkeiten zu tun hatte. „Ich weiß nicht – wie kommst du denn darauf?“
„Nun“, antwortete Luna, ihr Blick abschweifend, „seit ich vor ein paar Wochen eine Fähigkeit entdeckt habe, die ich schon lange unbewusst habe, finde ich, dass ich sie öfter benutzen soll, um sie zu trainieren. Seht her.“
Sie kniff die Augen zusammen und machte eine konzentrierte Miene. Noch bevor Harry einfiel, an wen ihn das erinnerte, war es schon passiert – Lunas Haare waren rot, und Harry verstand, welche Fähigkeit Luna meinte.
„Du bist ein Metamorphmagus?“, rief Ron, noch bevor Harry zu Wort kam. „Wie Tonks?“
„Mhm“, sagte Luna unbeeindruckt, während sie eine Strähne ihres jetzt roten Haares um ihren Finger wickelte und gedankenverloren betrachtete. „Nein, steht mir doch nicht.“ Sie schloss die Augen erneut, und gleich darauf waren ihre Haare wieder von dem unreinen Blond, das, wie Harry fand, viel besser zu ihr passte. „Da das eine angeborene Fähigkeit ist, muss ich das wohl schon immer können, aber da ich es nie gewusst habe, hab ich es auch nie benutzt. Vor einiger Zeit bin ich dann draufgekommen, als ich vorm Spiegel stand und mir sehnlichst wünschte, meine Nase wäre größer, damit ich die unsichtbaren Stinkylonen riechen könnte, die sich überall aufhalten – und plötzlich war meine Nase größer.“
Diesmal musste Harry tatsächlich lachen; er hatte sich Luna mit einer Nase wie Snapes vorgestellt.
Rufe drangen vom Hof herein, und Harry und Ron zogen sofort ihre Zauberstäbe; doch bei näherem Hinhören stellte Harry fest, dass es nicht nach Angst, sondern vielmehr nach Freunde klang. Sie eilten hinaus, gefolgt von Luna, und sahen den Grund, warum Mrs Weasley so erfreut war: Ein breitschultriger junger Mann mit den roten Haaren und den Sommersprossen der Weasleys kam lächelnd durch das Tor herein; Rons zweitältester Bruder und Bills Trauzeuge, Charlie.
„Hi, Harry, alles in Ordnung?“, fragte Charlie, nachdem er die Begrüßung seiner Mutter über sich ergehen lassen und Harry erblickt hatte.
„Aber klar“, antwortete Harry, nicht ganz wahrheitsgemäß, „und bei dir? Wie geht’s Norbert?“
„Klasse“, sagte Charlie grinsend. „Er hat sich verliebt und einige kleine Norbert Juniors gezeugt.“ Dann sah er sich im Hof um. „Schön ist es hier, das hast du toll gemacht, Mum.“
„Ach, du Charmeur“, sagte Mrs Weasley und wedelte abweisend mit der Hand. Doch er hatte recht: Der Zaun um den Hof herum war mit goldenen und weißen Bändern verziert, das weiße Marmorpodium, auf dem die Vermählung stattfinden sollte, stand an der perfekten Stelle, und die Bankreihen, die Harry, Ron und Hermine aufgestellt hatten, waren nun mit goldenen Polstern ausgestattet, die Mrs Weasley scheinbar aus dem Nichts herbeigezaubert hatte. Hier konnte sich Harry eine Hochzeit sehr gut vorstellen.
Und dennoch – nach der Sache mit den Zwillingen und dem Brief von Percy, nach der ungeschickten Arbeit des Ordens und dem einzigen Ziel des Ministeriums, Harry auf seine Seite zu bekommen, was auch nicht gerade eine umsichtige Wache der Auroren versicherte, konnte Harry sich kaum vorstellen, dass am nächsten Tag alles glatt laufen würde. Es wäre einfach zu schön.

Der nächste Tag begann hektischer, als Harry es sich vorgestellt hatte. Als hätte Mrs Weasley nicht schon genug vorbereitet, fielen ihr plötzlich scheinbar Hunderte kleiner Details ein, die sie noch zu tun hatten, und riss alle um sieben Uhr morgens aus den Betten. Harry war so müde, dass er es kaum schaffte, zwei sinnvolle Wörter aneinanderzureihen, doch Mrs Weasley verlangte von ihm, die Getränke hinauszutragen, drängte ihn, noch einmal seinen neuen Festumhang anzuprobieren, den Fred und George ihm geschenkt hatten, und sich dann endlich einmal um seine Haare zu kümmern.
Bei Fleur schien die erwartete Nervosität einer Braut nun endlich eingesetzt zu haben – sie rannte im Haus umher, als würde sie verfolgt werden, schrie alle paar Minuten wild herum und lag etwa dreimal weinend in ihrem Zimmer, weil Bill, wie sie sich plötzlich absolut sicher war, sie nie wirklich geliebt hatte. Doch bis um vierzehn Uhr die ersten Gäste erschienen, hatte sie sich beruhigt, und eilte los, um ihre Verwandten und Freunde aus Frankreich zu begrüßen, die mit dem Portschlüssel angereist waren und von Mr Weasley zum Fuchsbau geführt worden waren. Darunter waren zwei Cousinen, ein Cousin und vier Tanten Fleurs, sowie drei ehemalige Schulkollegen und –kolleginnen und die riesenhafte Madame Maxime, Schulleiterin von Beauxbatons; sie kamen alle schon so früh, weil sie am Festessen teilnahmen, während einige weitere Leute aus Frankreich erst vor der Hochzeitszeremonie eintreffen würden. Auch Fred und George kamen jetzt schon; alle Befürchtungen Harrys, sie wären noch nicht ganz darüber hinweg, dass sie keine richtigen Weasleys waren, lösten sich in Luft auf, als er die beiden sah: Sie waren glücklich wie eh und je, lachten so viel wie immer. Harry hatte plötzlich das Gefühl, es könnte doch alles gut gehen an diesem Tag.
Auch ein paar Ordens-Mitglieder würden beim Festessen dabei sein: Mad-Eye Moody und Daedalus Diggle, der Harry erfreut die Hand schüttelte, sowie Tonks, heute wieder mit knallrosa Haaren und um einiges fröhlicher als das letzte Mal, als Harry sie gesehen hatte – und Lupin.
„Harry“, sagte Lupin, ein breites Lächeln auf seinem kranken, müden Gesicht. „Es freut mich, dich endlich wieder zu sehen.“
„Mich auch“, gab Harry zurück, und er meinte es auch so; er freute sich schon seit längerer Zeit, Lupin endlich zu treffen.
„Hallo, Harry“, sagte Tonks, als sie Harry erblickt hatte und neben Lupin erschien; sie nahm seine Hand in ihre, drückte sie ganz fest. „Tut mir ehrlich Leid, wie ich mich in der Nacht vor kurzem aufgeführt habe. Ganz schön bescheuert, ich weiß.“
„Kein Problem“, sagte Harry grinsend; seine Wut war wie verflogen. Fred und George, die stolz ihre neuesten Scherzartikel präsentierten, das begeisterte Schnattern der Franzosen, das glückselige Strahlen von Fleur und Bill, Lunas Stimme, die über den Lärm hinweg zu ihm drang und die der staunenden Gabrielle von sprechenden Eisbären erzählte – all das machte es ihm unmöglich, noch auf Tonks böse zu sein.
Als Harry all den anderen ins Haus folgte, warf er einen Blick über seine Schulter. Überall im Hof waren Auroren verteilt, die sich mit aufmerksamen Blick umsahen; er hoffte, dass ihr Einsatz nicht notwendig werden würde während der Hochzeit.
Das Festessen fand im Wohnzimmer statt, welches extra für diesen Zweck neu eingerichtet wurde: Der kleine Tisch und das Sofa war verschwunden, stattdessen stand eine lange Tafel dort, bedeckt mit einem weißen Tischtuch und dem edlen Geschirr, welches Mrs Weasley bestellt hatte. Harry setzte sich neben Ron und Hermine, die ein erstaunlich elegantes silbernes Kleid trug. Er bemerkte, dass die Cousinen Fleurs miteinander tuschelten und auf ihn zeigten – sie hatten ihn erkannt. Schnell ließ er den Kopf sinken, damit seine Narbe nicht allzu gut zu sehen war.
Das Festessen bestand aus drei Gängen und konnte ohne weiteres mit den Mahlzeiten in Hogwarts konkurrieren. Jedesmal, wenn Mrs Weasley mit dem nächsten Gang das Wohnzimmer betrat, wurde begeistert geklatscht, und es wurde tatsächlich alles aufgegessen. Harry hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Seine Augen trafen die Ginnys und er wolle ihr zulächeln, doch sie wandte sich hastig ab. Das versetzte seinem Glück einen Stich; hatte er etwas Falsches gemacht?
Nach einer Weile stand Ron plötzlich auf und ging um Harry herum ein paar Plätze weiter. Harry sah ihn fragend an, doch er schüttelte nur den Kopf und beugte seinen Kopf dann zwischen zwei Gästen hinunter. Harry lehnte sich in seinem Stuhl weiter zurück und erkannte, dass die beiden Fred und George waren. Ron sagte etwas zu ihnen - dann lachten sie laut auf, und alle Gesichter wandten sich ihnen zu.
„Was?“, rief Fred. „Dir verzeihen? Du hast zwar vielleicht unser Leben ruiniert, aber bei deiner Dummheit hätte man von dir auch nichts anderes erwartet.“
„Setz dich einfach wieder, dann können wir diese dumme Frage vergessen - und dein dummes Gesicht auch“, fügte George hinzu, und er und sein Zwilling brachen erneut in Gelächter aus.
Die anderen Gäste versuchten schnell, so zu tun, als hätten sie nichts gehört. Sie unterhielten sich weiter, doch ihre Augen blitzten immer wieder zu Ron, während er mit dunkelrotem Kopf zurück zu seinem Platz ging. Mrs Weasley funkelte die Zwillinge zornig an, Mr Weasley war einer von denen, die es bevorzugten, einfach so zu tun, als wäre nichts gewesen.
„Ron -“, begann Hermine, doch er unterbrach sie.
„Lass es. Vergiss es“, zischte er und senkte dann seinen Kopf, wieder so, dass seine Haare seine Augen verdeckten.
Harry fand es am besten, Rons Vorschlag anzunehmen, und er versuchte, es zu vergessen. Er genoss den Rest seiner Nachspeise, sah immer wieder einmal zu Ginny hinüber, in der Hoffnung, noch einen richtigen Blick mit ihr austauschen zu können. Doch diese Gelegenheit bekam er nicht; Ginny vermied es scheinbar, ihre Augen auch nur in seine Nähe schweifen zu lassen.
Um etwa siebzehn Uhr trafen die restlichen Gäste ein. Einige alte Mitschüler Bills, die ihm lachend auf die Schultern klopften, weitere Verwandte und Freunde Fleurs aus Frankreich, mit denen Fleur ein tränenreiches Wiedersehen feierte. Tonks‘ Eltern kamen ebenfalls – Andromeda war eine rothaarige Schönheit und erinnerte Harry an ein Bild ihrer Schwester Bellatrix Lestrange, als sie noch jünger gewesen war. Als Professor McGonagall eintraf, beschwerte sie sich erst einmal bei Harry, wie spät seine Anmeldung für das nächste Jahr in Hogwarts erst erschienen war, sagte ihm dann aber, wie froh sie war, dass es ihm gut ging. Und Hagrid riss Harry an sich und umarmte ihn fester als je zuvor; Harry hörte zwei mehrere seiner Rippen knacksen, doch das war nichts gegen Hagrids Verfassung. Als Harry ihn genauer betrachtete, sah er einige blaue Flecken in seinem Gesicht, die mit Sicherheit von dem Hagrid-Weitwurf-Spiel Grawps herrührten.
Lunas Vater sah ganz anders aus, als Harry erwartet hatte - abgesehen von dem gewöhnlichen Anzug, den er trug und den Harry bereits hatte kommen sehen, seit er erfahren hatte, dass Lunas Vater ein Muggel war. Er hätte mit einem verrückten Wissenschaftler gerechnet – nicht aber mit einem Mann, der ebenso wie Lupin aussah, als wäre er vor seiner Zeit gealtert, mit vielen Falten in seinem Gesicht unter seinem schwarzgrauen Haar, traurigen Augen und einem wenig überzeugenden Dauerlächeln. Erst, als er seine Tochter zur Begrüßung umarmte, schienen seine Augen ehrlich fröhlich zu leuchten.
„Sie sind also Harry, Ron und Hermine“, sagte er, nachdem Luna ihn zu ihnen geführt hatte. Er hatte eine sehr angenehme Stimme, ähnlich wie Kingsley, aber nicht ganz so tief. „Luna hat mir einiges über euch drei erzählt. Freut mich sehr, euch kennenzulernen, ich bin Lucas Lovegood.“
Er hielt ihnen seine Hand hin und alle drei schüttelten sie, dann verschwand Luna mit ihm, um Ginny zu suchen.
„Harry, Ron, Hermine!“, rief dann plötzlich jemand hinter ihnen, und Harry drehte sich um.
Neville Longbottom rannte auf sie zu.
„Oh, ich hab ganz vergessen, dass du auch kommst“, sagte Ron, als Neville vor ihnen zum Stehen kam. „Hallo, Neville. Deine Großmutter ist auch hier, nicht wahr?“
„Ja, irgendwo da hinten.“ Neville deutete über seine Schulter. „Wie geht’s euch so?“
Doch lange hatten sie nicht Zeit, sich zu unterhalten. Die letzten Gäste – einige weitere Mitglieder des Ordens – und der Geistliche, der Bills und Fleurs Heirat praktizieren würde, waren ebenfalls erschienen, und jeder nahm nun seinen Platz ein. Harry, Ron, Hermine und Neville setzten sich in eine der vorderen Bänke. In dem Gang zwischen den Bänken war nun ein roter Teppich ausgelegt worden, der zu dem Podium führte, über welchem nun ein großer Rosenbogen thronte und in dessen Mitte ein kleiner weißer Tisch stand, hinter welchem sich der Geistliche eingefunden hatte. Bill, in einem schwarzen Festumhang, stellte sich ebenfalls schon an den Fuß der Treppe, die auf das Podium hinaufführte, Charlie stand neben ihm, und Fleurs Trauzeugin, eine ihrer Freundinnen aus Schulzeiten, stand ihnen gegenüber auf der anderen Seite der Treppe.
Und dann begann es: Laute Hochzeitsmusik, wie Harry sie auch von den Muggeln kannte, setzte wie aus dem Nichts ein (Harry wusste, dass Fred und George winzige magische Lautsprecher an dem Podium installiert hatten), alle Gäste erhoben sich (Mrs Weasley und Madame Delacour in der ersten Bankreihe schluchzten bereits in ihre Taschentücher) und Ginny und Gabrielle, in ihren pinken Kleidern, erschienen am hinteren Ende des roten Teppichs. Während Gabrielle strahlte, sah Ginny nicht besonders begeistert aus, als sie den Teppich entlang schritten und aus ihren Zauberstäben weiße Oleanderblüten regnen ließen. Als sie an der Reihe vorbeigingen, in welcher Harry saß, bemerkte er Hermines Gesichtsausdruck: Sie sah beunruhigt aus.
„Was ist denn?“, flüsterte Harry in ihr Ohr.
„Viktor ist nicht hier“, murmelte sie zurück.
Harry hatte ganz vergessen, dass Krum auch kommen sollte, aber Hermine hatte recht: Er war nirgends zu sehen. Noch bevor Harry weiter darüber nachdenken konnte, hatten Ginny und Gabrielle das Ende des Teppichs erreicht und setzten sich, jede neben ihre Mutter. Dann erschienen Monsieur Delacour und Fleur dort, von wo Ginny und Gabrielle gekommen waren – und ein leises, entzücktes Raunen ging durch die Menge. Fleur war, wenn das überhaupt möglich war, noch schöner als sonst, in ihrem hellblauen, elegant fallenden Kleid, fließend und strahlend wie Wasser, das von der Sonne beschienen wird. Ihr blondes Haar war fiel in wunderschönen Locken über ihre Schulter, und als sie, ihr Arm mit dem ihres Vaters verhakt, an Harrys Bankreihe vorbeiging, spürte er das weit entfernte Verlangen, vor ihr auf die Knie zu fallen; das war die Veela in ihr, die da durchschien und Harrys Gedanken vernebelte.
Fleur hatte das Podium erreicht, ihr Vater hatte sich hingesetzt, und sie nahm ihrer Trauzeugin gerade etwas ab: Erst ein Armband, auf dem Beuxbatons 1995 stand – etwas Altes, dachte Harry –, dann silberne Ohrringe, die erst vorgestern geliefert und von Harry entgegengenommen worden waren – etwas Neues – und schließlich ein Diadem, von dem Harry vermutete, dass es jenes von Tante Muriel war, von welchem Mrs Weasley kurz nach Dumbledores Tod gesprochen hatte – etwas Geborgtes. Und das Kleid musste dann etwas Blaues sein.
Zusammen mit Bill schritt sie das Podium hoch, und die zwei stellten sich je zu einer Seite des kleinen Tisches unter dem Rosenbogen hin. Der Geistliche deutete den Gästen, sich zu setzen, und als alle das getan hatten, begann er zu sprechen.
„Liebe Freunde, liebe Verwandte“, sagte er mit einer hohen Stimme, „wir haben uns heute hier versammelt, um den Zusammenschluss zweier Liebender zu feiern. Bill und Fleur haben sich dazu entschieden, den heiligen Bund der Ehe zu schließen und damit ein gemeinsames Leben zu beginnen. So frage ich dich, William Arthur, bist du bereit, die hier anwesende Fleur Isabelle zu deiner Frau zu nehmen?“
„Ich bin bereit“, antwortete Bill; Harry war überrascht, wie schnell das zu gehen schien. Bei den Muggeln wurde diese Frage erst ganz zuletzt gestellt, kurz vor „Du darfst die Braut jetzt küssen“.
„Und bist du, Fleur Isabelle, bereit, den hier anwesenden William Arthur zu deinem Mann zu nehmen?“
„Isch bin bereit“, sagte auch Fleur; so, wie ihre Stimme klang, hatte sie mit den Tränen zu kämpfen – anders als ihre Mutter und Mrs Weasley, die nun bereits aus vollen Zügen herzhaft weinten.
„Dann lasst uns mit der Zeremonie beginnen“, sagte der Geistliche; er hob beide Arme. „Ruft eure Patroni.“
Harry sah erstaunt zu, wie Bill und Fleur ihre Zauberstäbe zogen und sie schwenkten. Aus beiden kam silbernes Licht hervor, das schnell feste Formen annahm: Über Fleur stieg ein glänzendes Einhorn empor, aus Bills Zauberstab wand sich ein kolossaler Drache. Die beiden Tiere tauschten ihre Plätze; das Einhorn schwebte nun über Bill, der Drache über Fleur.
Der Geistliche holte aus der Tasche seines Umhangs einen kleinen goldenen Kelch und stellte ihn auf den Tisch. „William Arthur“, sagte er dann, „sprich mir folgende Zeile nach: Wie der Wind, den der Phönix mit seinen Flügeln weht.“
„Wie der Wind, den der Phönix mit seinen Flügeln weht“, wiederholte Bill – und aus seinem Zauberstab stieß Wind hervor, den Harry nur hören konnte; dieser Wind wehte, dem Geräusch zufolge, in den Kelch hinein.
„Fleur Isabelle, sag bitte: Wie seine Träne, die alles heilt.“
„Wie seine Träne, die alles ‘eilt“, sagte Fleur, und Wasser kam aus ihrem Zauberstab, landete in dem Kelch und füllte ihn bis zum Rand.
„William Arthur – Wie das Feuer, in dem er kommt und zugrunde geht.“
Als Bill das nachsprach, strömte Feuer aus seinem Zauberstab und eine hellrote Flamme tänzelte auf dem Wasser, das Fleur geschaffen hatte. Sie flackerte stark – Bills Wind war noch vorhanden.
„Und zu guter Letzt, Fleur Isabelle – Und wie die Asche, die bleibt.“
„Und wie die Asche, die –“
Doch Fleur sprach nicht zu Ende. Ein gellender Schrei unterbrach die Zeremonie, nur ein Wort, das einer der Auroren so laut brüllte, dass die Hälfte der Gäste sofort aufsprang, bevor überhaupt alle wussten, was los war. Aber Harry hatte das Wort ganz genau verstanden.
„TODESSER!“


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