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The Trial - Awakening - The Exceptional Guest

von Dante

Ich dachte den gesamten restlichen Abend über Fleur und die Tatsache, dass sie mir offensichtlich (mehrmals) beim Lesen zugesehen hatte, nach, beim Hausaufgabemachen im Gemeinschaftsraum und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in meinem Himmelbett vor dem Einschlafen, kam aber nicht wirklich zu einem eindeutigen Schluss. Hatte sie einfach nur dagestanden und mir zugesehen, weil sie mich zufällig erblickt hatte und man gerade Leute, die man schlecht in Erinnerung behält, gerne einmal länger betrachtet, um sich dann kopfschüttelnd wegzudrehen und zu gehen – oder war es etwa so, dass sie sich ein wenig für mich interessierte? Dass der Eindruck, den ich bei ihr hinterlassen hatte, verblasst war und sie sich dachte, sie könnte mich ansprechen, wo sie mich nun quasi schon so gut wie kennengelernt hatte – zum internationalen Kulturaustausch quasi.
Gerade mich, wo sie doch nicht wirklich den Anschein gemacht hatte, sich überhaupt mit irgendetwas hier anfreunden zu können, geschweige denn mit einem derartigen Austausch? Ja, daran konnte ich auch berechtigte Zweifel haben. Aber wie gesagt, vielleicht fand sie mich einfach interessant – das tat ich umgekehrt ja auch auf gewisse Art und Weise. Warum also nicht? Möglich wäre es allemal.
Ich beschloss allerdings, die Französin nicht darauf anzusprechen. Ich würde sie ansprechen – wann, wo und in welchem Zusammenhang, wusste ich noch nicht –, aber ich würde sie in Unkenntnis darüber lassen, dass ich wusste, dass sie mich beobachtet hatte; als Trumpf quasi, der die Angelegenheit unter Umständen interessanter machen würde. Lustigerweise sprach Fleur mich gleich am nächsten Vormittag von sich aus an.
Es war mein Geburtstag, und der Umstand, dass er auf einen Freitag fiel, freute mich angesichts der lediglich drei Stunden Unterricht dahingehend natürlich besonders. Ich hatte viel Zeit, um zu entspannen oder zu lesen, am Abend würde ich mit meinen Freunden zusammensitzen … Meine Laune war ausgesprochen gut, als ich zum Frühstück ging, und meine Gedanken bereits im weiteren Tagesverlauf, weswegen die Gegenwart der Französin äußerst unerwartet kam.
Ich hatte Fleur mehrmals am Ravenclaw-Tisch gesehen, wo sie immer zusammen mit ihrer Beauxbatons-Gruppe aß, allerdings war sie seit dem Eröffnungsessen für die Delegationen nie mehr in meiner Nähe gesessen, was sich leicht durch das unterschiedliche zeitliche Erscheinen zu den Mahlzeiten erklären ließ. An diesem Morgen allerdings setzte sie sich bewusst neben mich – und ich wusste, dass sie es absichtlich tat, denn als ich mich mit vor Überraschung hochgezogenen Augenbrauen unauffällig umsah, kaum, dass ich sie bemerkt hatte, sah ich, dass rundherum genügend freie Plätze waren, sie also nicht etwa notgedrungen an meine Seite musste.
Nein, sie war freiwillig hier, noch dazu abseits ihrer Gruppe … interessant.
»Oh, guten Morgen«, sagte die Französin dann unvermittelt, gerade so, als wäre es Zufall, dass wir wieder Sitznachbarn waren, und als hätte sie mich gerade erst bemerkt. Was für eine Farce … oh Mann. Ich konnte mir ein Grinsen kaum verkneifen, als ich ihren Gruß erwiderte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie gleich noch etwas sagen würde, doch Fleur schwieg und widmete sich stumm ihrem Frühstück – im Nachhinein betrachtet, wohl, damit es mehr wie eine zufällige Begegnung aussah.
Als sie sich schließlich wieder an mich wandte, war ich mit dem Essen beinahe fertig, ja fast schon im Begriff, aufzustehen und zum Verwandlungsklassenzimmer aufzubrechen. Doch ihre Worte hielten mich auf:
»Entschuldigen Sie«, begann sie und drehte ihr anmutiges Gesicht zu mir, das mir wiederum als äußerst hübsch auffiel, »isch ‘abe misch gefragt … weil Sie ja gleich sum Unterrischt müssen … welche Fächer gibt es denn ‘ier auf ‘Ogwarts?« Ich hatte Smalltalk erwartet, aber das? Nun gut …
»Einige«, antwortete ich, um ihr indirekt zu verstehen zu geben, dass die Frage eher unpräzise gestellt war.
»Na ja, isch meine, ‘aben Sie Beschwörungskunde? Trankbrauerei? Duellierstunden? Isch ne‘me doch an?« Bei dem erwartungsvollen Unterton und dem Heben ihrer linken Augenbraue wäre man vermutlich selbst dann nicht auf die Idee gekommen, zu verneinen, wenn das zugetroffen hätte – ich hätte es womöglich getan, aber wenn, dann auch nur, um ihren Gesichtsausdruck zu sehen und ihr Contra zu geben.
»So ähnlich, ja. Bloß heißt es ein wenig anders.« Ganz stimmte das wohl nicht, und ich musste zugeben, dass ich sie darum beneidete, ein eigenes Fach fürs Duellieren zu haben – doch das hätte ich sie nie wissen lassen.
»Verste‘e. Und sonst? Was ‘aben sie ‘eute, sum Beispiel?«
»Verwandlung, Kräuterkunde und Arithmantik«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
»Was ist das letzte?«, fragte die Französin mit gerunzelter Stirn.
»Zahlenmystik. Numerologie, Kabbalah, magische Zahlenformeln …«, gab ich einen rudimentären Überblick über das vielleicht interessanteste Fach, das Hogwarts zu bieten hatte.
»Oh … und, ist das eine sinnvolle Fach? Kann man das brauchen?«, fragte sie, offenkundig zweifelnd, und so, als ginge sie nicht wirklich davon aus, dass das der Fall war. Am liebsten hätte ich ihr einfach nur einen stummen, abfälligen Blick zugeworfen und wäre gegangen, doch ich entschied mich dagegen:
»Außerordentlich sogar«, antwortete ich, beinahe ein wenig zu stark betont, um noch so zu klingen, als wäre ich nicht auf ihren impliziten Tonfall eingegangen; dann stand ich auf. »Und jetzt muss ich los. Verspätungen … sollte man sich hier besser nicht erlauben.« Das stimmte auch – wenngleich der vielsagende Blick, den ich ihr zuwarf, um meine Worte zu untermalen, sowie der bedrohliche Tonfall überspitzt waren.
»Natürlisch. Vielleischt können Sie mir ja beim Mittagessen Genaueres ersä‘len … bis jetzt ‘atte isch noch keine Gelegen‘eit, mir das von jemand erklären su lassen.«
Pff, von wegen … bis jetzt hast du niemanden gefragt, weil es dich nämlich kein bisschen interessiert, du dumme Gans …
»Ja … vielleicht«, sagte ich, ehe ich mich umwandte und die Halle verließ, nicht ohne ein leichtes Kopfschütteln, das ihrem Verhalten und ihrer Art gleichermaßen geschuldet war. Irgendwie … hatte ich ja nichts dagegen, mit ihr zu reden. Nicht grundlegend. Aber ihre offensichtliche Arroganz … auf der anderen Seite: Diesen Gedankengang hatte ich schon einmal verfolgt. Wäre ich es, der nach Beauxbatons müsste, dann fände ich es dort vielleicht auch nicht berauschend. Womöglich würde ich dann ebenfalls alles eher abschätzig und mit schiefem Blick betrachten.
Aber du würdest die Dinge differenziert sehen und nicht alles Scheiße finden, sagte eine Stimme in meinem Kopf, der ich Recht geben musste – allerdings würde ich vermutlich erst nach einger gewissen Zeit zu dieser differenzierten Sicht fähig sein, wenn mich die Reise an sich ankotzte, und vielleicht brauchte die Französin diese Eingewöhnungszeit einfach noch.
Ich zuckte mit den Schultern und wischte den Gedanken beiseite.
Fleur hielt ihr ›Versprechen‹, wenn auch anders, als erwartet. Ich hatte angenommen, dass sie sich beim Mittagessen wieder neben mich setzen würde, um mit mir über Hogwarts zu reden, tatsächlich aber lief sie mir schon vorher über den Weg – nämlich nach meiner Stunde Kräuterkunde. Ich verließ gerade als einer der ersten das Gewächshaus, um mich auf den Rückweg zu machen, just, als sie daran vorbeiging. Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, als sie mich sah.
»Ah … hallo«, sagte ich, nicht minder erstaunt. Zufälle gibt‘s … Ich glaubte nämlich nicht, dass sie mir diesmal bewusst begegnet war.
»Bonjour«, entgegnete Fleur, die in einen enganliegenden, figurbetonten Mantel in den Farben ihrer Schule gehüllt war, und betrachtete mich einen Moment lang abschätzend. »Wir ‘aben denselben Weg, oder?«
Ich nickte. »Ja.«
»Bien«, sagte sie, wenn auch ohne zu lächeln, und wir folgten gemeinsam dem Fußweg, der hinauf zum Schloss führte.
»Und? Waren es … interessante Themen? Im Unterricht?«
»Es ging. Interessiert mich nicht sonderlich.«
»Oh … wofür interessieren Sie sisch denn?«, wollte die Französin wissen und klang dabei fast herausfordernd. Ich hob eine Augenbraue angesichts ihres Tonfalles, als ich sie ansah.
»Schulisch oder generell?«
»Hm, lassen Sie misch überlegen … isch glaube, generell fände isch interessanter su ‘ören«, sagte sie, und es war völlig klar, dass sie darüber nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde nachgedacht hatte.
»Weil meine Schule im Vergleich zu Beauxbatons ohnehin unten durch ist, nehme ich an?«, fragte ich, beinahe mit soetwas wie einem schiefen Lächeln.
Nun vergingen ein paar Augenblicke, ehe Fleur antwortete. »Isch mag ‘Ogwarts nischt besonders, wenn Sie das meinen.«
»Gut erkannt.« Mittlerweile waren wir am oberen Ende der Schlosstreppe angekommen und durchschritten das Portal.
»Es ist so … alt und grau und nischt wirklisch … ‘übsch. Nischts daran erscheint mir geschmackvoll, das Essen ist … auch nischt ganz das, was isch erwartet ‘abe … und überall diese grässlischen Rüstungen!« Sie schüttelte den Kopf.
»Die Ländereien fehlen noch«, merkte ich sarkastisch an, indes wir in die Große Halle traten und uns zum Ravenclaw-Tisch bewegten.
»Oh, non, non«, machte Fleur und wackelte mit ihrem erhobenen Zeigefinger. »Die Landschaft ‘ier ist wunderschön, dagegen würde isch nie etwas sagen!«
»Na dann …« Gemeinsam setzten wir uns; für einen Außenstehenden hätte es wie selbstverständlich gewirkt, sie und ich nebeneinander, in ein angeregtes Gespräch verwickelt. Eine seltsame Vorstellung.
»Non, wirklisch, verste‘en Sie misch nischt falsch … isch finde England wundervoll, nur ist ‘Ogwarts … nischt mein Fall. Isch … wir … sind einfach … anderes gewöhnt.« Ich zweifelte nicht einmal eine Sekunde daran, dass sie eigentlich ›Wir sind einfach Besseres gewöhnt‹ hatte sagen wollen. Beinahe hätte ich zu lachen begonnen.
»Es ist mir egal, ob du es hier magst oder nicht; keiner verlangt das hier. Geschmäcker sind eben verschieden. Aber ich finde es unangebracht, den Unterricht zu beurteilen, ohne ihn miterlebt zu haben. Für mich ist es meistens auch zu wenig anspruchsvoll, aber es ist keinesfalls schlecht … und ich kann mir, mit Verlaub, nicht vorstellen, dass es auf Beauxbatons besser sein soll.«
Hatte sich im ersten Moment noch soetwas wie der Ansatz von Erleichterung auf ihrem Gesicht abgezeichnet, als schien sie froh darüber, dass ich ihr ihre Meinung nicht übelnahm, so war dieser Ausdruck längst verschwunden, als ich zu sprechen aufhörte, und sie sah mich nur ungläubig an, offensichtlich nach Worten ringend. Dass sie sich von dieser Aussage angegriffen fühlte, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, und ich wusste auch, dass sie diese Kampfansage meinerseits nicht unbeantwortet lassen würde – es vermutlich gar nicht konnte –, doch zumindest für den Moment blieb ihr keine Gelegenheit mehr:
Noch ehe sie etwas erwidern konnte, tippte ihr eine Beauxbatons mit kurzen, braunen Haaren auf die Schulter. »Fleur, tu dois m’accompagner pour quelques instants. Madame Maxime m’envoie.« Die Angesprochene wandte ihrer Kameradin den Kopf zu, wobei ihre lange, blonde Mähne der Bewegung ihres Kopfes beinahe zornig folgte, und sah sie fragend an.
»Qu'est-ce qu'il y a?«
»Je ne sais pas au juste; ils ont besoin des champions pour quelque chose. Une préparation pour la première tâche, je pense …« Fleur nickte und stand auf. Kurz bedachte sie mich noch mit einem schwer zu deutenden Blick, dann wandte sie sich anmutig um und stolzierte zusammen mit der zweiten Beauxbatons davon. Kopfschüttelnd wandte ich mich dem Mittagessen zu, das, wie ich gleich herausfinden sollte, ausgezeichnet war.
Den Nachmittag verbrachte ich auf dem Bett liegend, las ein wenig und hörte dabei Musik, ehe ich, wie immer an meinem Geburtstag, einen Spaziergang über die Schlossgründe unternahm. Der Himmel war eisgrau, und wie schon am Vormittag hingen jetzt, als es zu dämmern begann, diesige Nebelschwaden wie sich herabsenkende Leichentücher über dem farblosen Rasen, dem See und dem Verbotenen Wald, dessen schwarze Baumwipfel gespenstisch daraus hervorstachen.
Mit eng um mich geschlungenem Mantel drehte ich eine Runde um den See, betrachtete gedankenverloren die düstere Landschaft … der Anblick gemahnte an die dunklen Wälder meiner Heimat, ließ mich für einen Moment in zwiespältigen Erinnerungen an einen Ort schwelgen, der schon lange nicht mehr mein Zuhause, aber trotzdem noch immer Teil von mir war. Es war eigenartig, darüber nachzudenken, selbst jetzt noch … aber vielleicht war das an diesem Tag auch ganz passend, wo ich doch sonst ohnehin keinen Platz mehr dafür hatte. Bei dem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.
Der Abend war bereits angebrochen, als ich zum Schloss zurückkehrte, und ich stieß pünktlich zu den anderen in den Raum der Wünsche. Wie immer war alles herbstlich geschmückt, ein Feuer brannte im Kamin, es gab Wein, Kuchen und ein kleines Päckchen am Tisch, eingeschlagen in schwarzes Papier und umwickelt mit einer smaragdgrünen Schleife. Das taten die drei ausnahmslos immer, und ich wusste, dass es nicht an ihrem Haus lag, sondern daran, dass ich die Farbe mochte, aber trotzdem sagte Alan – ebenfalls wie immer – mit einem Grinsen:
»Du weißt ja, in Wahrheit bist du ein Slytherin.« Ich lächelte, indes ich mich setzte und das Geschenk auspackte: eine Schachtel Gummischnecken (natürlich; wie auch nicht?) sowie ein äußerst edel und hochwertig anmutendes Deck Karten kam zum Vorschein, von dem ich ausging, dass es magisch war.
»Für unsere Spielabende … die wir später hoffentlich mit ähnlicher Frequenz veranstalten werden wie jetzt«, erklärte Darius und zwinkerte. Mein Lächeln wurde immer breiter.
»Davon kannst du ausgehen … danke.« Ich stand auf, um meine Freunde der Reihe nach zu umarmen.
»Aber jetzt erzähl mal«, begann Damian, nachdem wir angestoßen und vom Kuchen gegessen hatten, »wie ich gesehen habe, hattest du schon dein erstes Date mit Fleur – wie ist‘s gelaufen?« Darius und Alan grinsten, und ich musste lachen.
»Du übertreibst wie immer maßlos.«
Damian kicherte. »Nein, im Ernst, was war da?«
»Nichts.« Ich schüttelte den Kopf. »Sie hat ein bisschen Smalltalk über Hogwarts machen wollen, und als ich gemeint hab‘, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Beauxbatons die bessere Schule wäre, ist ihr nichts mehr eingefallen. Außerdem musste sie weg.«
»Oha, die Mademoiselle interessiert sich plötzlich doch für das, was um sie herum passiert … wer hätte das gedacht?«, bemerkte Alan mit sarkastisch-übertriebenem Erstaunen und einer beeindruckten Mimik.
»Na ja, wenn sie Drake so interessant findet, dass sie ihm schon in der Bibliothek nachstellt … irgendwie muss sie ihn ja ansprechen«, relativierte Damian. »Was hat sie denn gesagt?«
»Sie meinte, sie findet bloß das Schloss hässlich, was ich ihr sogar glaube. Aber irgendwie kommt sie mir trotzdem arrogant und verwöhnt vor … als wär‘ das alles unter ihrer Würde.« Ich ließ ein Schulterzucken folgen. »Was soll‘s; vermutlich hab ich sie jetzt sowieso in ihrer Annahme bestätigt, dass das Schloss und die Leute Scheiße sind, und ich bin für sie gestorben …« – ein Szenario, das mich nicht sonderlich gekümmert hätte, wie mein desinteressierter Tonfall deutlich machte.
Doch das stimmte nicht: Es war keineswegs so, dass Fleur mich ignorierte; ganz im Gegenteil suchte sie auch weiterhin das Gespräch mit mir. Es waren mehrere zufällige Begegnungen, vier an der Zahl, bei denen sie mich beiläufig ansprach: beim Essen, im Schulhof und in der Bibliothek, wo sie und ihre Freundinnen aus Beauxbatons sich nun häufiger aufzuhalten schienen. Allerdings gab es einen Unterschied: Sie wirkte nicht mehr zurückhaltend-höflich oder gar wirklich am Gespräch interessiert, wie das zuvor der Fall gewesen war, sondern war kühl, reserviert, und vor allem provokant. Dass sie mich ansprach, schien dem einzigen Zweck zu dienen, mich aus der Reserve zu locken und verbal auszumanövrieren, um mir meine Einschätzung Beauxbatons‘ heimzuzahlen, die sie offenbar in ihrer Ehre verletzt hatte. Sie lächelte auch nicht mehr, kräuselte vielmehr abschätzig die Lippen, wenn sie mich betrachtete, und erweckte überhaupt den Eindruck, dass sie nur voller Widerwillen etwas zu mir sagte, als wollte sie sich eigentlich gar nicht mit mir abgeben.
Das – oder präziser ausgedrückt: ihr – Problem war, dass ich nicht darauf einging. Ich gab einsilbige, knappe und desinteressierte Antworten, die ihr kaum Möglichkeit boten, Anschluss ans Gespräch zu halten, und verwies immer darauf, eigentlich keine Zeit zu haben, weswegen sie es nach besagten vier Gelegenheiten scheinbar aufgab, mich in ein Streigespräch verwickeln zu wollen, und mich nicht mehr ansprach.
Bis zum Tag nach der ersten Aufgabe.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck