von Ron-la-Mione
Noch immer saß sie auf der Liege und sah zu wie die Sonne unterging. Ihr Kleid flatterte im Wind und schlug gegen ihre Knöchel. Tränen glitzerten ihren starren Augen. Auswegslos und vom schlechten Gewissen geplagt. Ihre Sinne kreisten um diesen Gedanken, und dieser Gedanke wiederrum spukte in ihrem Kopf herum. Es war der reinste Teufelskreis. Sie spürte nach wie vor den Schmerz auf ihrer Wange. Den Schmerz den sie sich selbst zuzuschreiben hatte, dass alles nur weil sie aus Kummer und Demütigung ihren Freund betrogen hatte. Hermione atmete einmal tief ein und spürte den stechenden Schmerz in ihrer linken Brust - In ihrem Herzen. Erneut vergrub sie das Gesicht in den Händen und schluchzte leise. "Hermione?", hörte sie eine vertraute Stimme sagen und sah auf. Ron stand vor ihr, mit der puren Enttäuschung im Gesicht stehen und doch Trauer und Mitleid in den blauen, schimmernden Augen. Sie verfolgten Hermiones Tränen, die ihre Wangen herunter kullerten und von ihrem Kinn tropften. Er setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm.
"shh... ist schon gut! Beruhig dich wieder, Liebste!", er strich ihr über die rote Stelle, dessen Abdruck von seiner ausgeholten Hand stammte. Schluchzend schmiegte sie sich an ihn und flüsterte immer wieder, wie leid es ihr tat. "Verzeih mir bitte, dass ich dich geschlagen habe. Ich war im ersten Moment einfach so wütend und enttäuscht,", sagte Ron schließlich und strich ihr sanft über den Rücken. "N-Nein, i-ich habs ver-dient. Was m-muss ich d-dich auch mit Ho-Hockley be-betrügen? Nur.. Er hat mich mit seinem Trost u-und dieser Zu-Zuneigung so schrecklich um den Ver-Verstand gebracht. I-Ich wollte das a-alles wi-wirklich ni-nicht, d-doch begann er auf einmal mich zu kü-küssen...", Hermione geriet in einen leichten Schluckauf und schluchzte erneut. Ron spürte wie ihre Tränen sein Hemd durchnässten. "Ist doch gut, Liebling. Ich verzeihe dir!", sagte Ron und merkte, wie Hermione die Arme um ihn schlang und fest drückte. "Danke Ron - I-Ich liebe dich so!" - "Ich liebe dich auch, mein Engelchen!" - "Jetzt wohl eher Teufelchen, oder?" - "Teuflisches Engelchen?" - "Das ist auch okay!", Hermione lächelte zaghaft und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. "Versprich mir aber bitte, dass niemals wieder zu tun!" - "Ich schwör es dir, Darling!"
Der Himmel färbte sich von gold bis hin zum tiefsten Rot und schließlich verschwand die Sonne hinterm Horizont. Mit jeder Sekunde die näher rückte, verspürte Hermione ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend. Sie hatte das Gefühl, als würde jeden Moment irgendetwas passieren. Ungeduldig, aber nicht wissend auf was sie wartete, sah sie auf die Uhr. 23:56Uhr. Es schien irgendwas zu passieren - aber was? Hermione ging auf dem Deck vom Bug herum und starrte aufs Meer. Es war still. Zu still, um genauer zu sein. Sie drehte sich um und sah Mr. Murdoch und den Captain. Es wehte kein Lüftchen. Nicht einmal das Rauschen des Meeres war zu vernehmen. Die Sterne glitzerten und stachen in Hermiones Auge. Wieder sah sie auf die Uhr - Mitternacht. Sie stellte sich vor die Reling, an der Ron und sie geflogen waren. Mit glitzernen Augen sah sie in die Nacht hinein. Atmete unruhiger, ihr Herz schlug immer schneller - es raste. Ihre Brust wanderte hektisch auf und ab. Hermione zitterte am ganzen Leib, und das sicherlich nicht weil ihr kalt gewesen sein könnte. Sie verengte die Augen zu schlitzen. Plötzlich erkannte sie einen Umriss. Es war ein Berg - Ein Eisberg. Und die Titanic raste mitten auf ihn zu. Oh Nein....
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel