von Eulenkeks_96
Hallöchen!
Eulenkeks meldet sich mit einem neuen Songfic zurück.
@Schwesterherz: Danke, dass du immer so total liebe Kommis schreibst! hdl
@Ivy-Máire: Schön, dass du auch hierher gefunden hast. Danke für dein Lob! :)
Dieser Songfic ist eine Widmung an die liebe Schwesterherz, die mich sehr zu diesem Chap inspiriert hat. Wer ihre Oneshots zu Snape gelesen hat, wird verstehen was ich meine. ;)
Schwesterherz, ich hoffe, es gefällt dir!
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Severus Snape lief eilig über die Ländereien von Hogwarts. Sein Gesicht war immer noch nass von den Tränen, die er geweint hatte. Er dachte über das Versprechen nach, dass er gerade gegeben hatte. Es würde nicht leicht werden, aber für sie würde er alles tun. Eine einzelne Träne rollte ihm über die Wange. Er konnte nicht an sie denken, es tat so sehr weh. Wieder sah er ihr Gesicht vor sich, die leeren Augen vor Angst geweitet. Er spürte Wut in sich, als er an den dachte, der dafür verantwortlich war. Und er selbst, Severus Snape, hatte dem Dunklen Lord gedient, hatte ihn verehrt. Es war so eine fatale Idee gewesen, sich den Todessern anzuschließen. Doch jetzt wurde ihm klar, dass es schon immer so gewesen war, für seine Freunde in Slytherin war er, eigentlich schon seit er ein Kind gewesen war, nur die ausführende Hand des Bösen gewesen.
The child without a name grew up to be the hand
To watch you, to shield you or kill on demand
The choice he’d made he could not comprehend
His blood a grim secret they had to command
Er rannte noch schneller, als ihm auffiel, dass erst sie, Lily, etwas anderes in sein Leben gebracht hatte. Er hatte die gute Seite kennen gelernt, er hätte diese Chance ergreifen müssen, doch er hatte zu sehr an der anderen, an der verruchten Seite gehangen. Er hatte beides haben wollen, aber hatte immer versucht es abzustreiten. Eigentlich hätte er wissen müssen, was passieren würde.
He’s torn between his honour and the true love of his life
He prayed for both but was denied
Doch jetzt erkannte er, welche Zukunft er hätte haben können, was nun nie wieder sein wird. Er hätte auf Lily hören sollen, er hätte sich von dem ganzen abwenden können und mit Lily glücklich leben. Sie hätten wenigstens Freunde bleiben können. Doch er hatte geschafft, dass sie ihn gehasst hatte bis ans Ende ihrer Tage. War es das alles Wert gewesen? Seine Träume mit ihr zu opfern und schließlich sie selbst? Lily zurückzulassen, um einem Mann zu dienen, der die Grausamkeit und die Boshaftigkeit in Person war und ihn zu verehren? War es das Wert gewesen?
So many dreams were broken and so much was sacrificed
Was it worth the ones we loved and had to leave behind?
Es kam ihm vor als wären Ewigkeiten vergangen seit diesem einen Tag, diesem einen Wort, das ihm rausgerutscht war, sein gescheiterter Versuch, es wieder gut zu machen, ihre Abweisung… und sein Absturz danach. Jetzt erst, und er verfluchte sich dafür, erkannte er, wie viel er tatsächlich falsch gemacht hatte. Er erkannte, dass nicht der Dunkle Lord der richtige Weg war, er hatte sie kaltblütig ermordet, weil er, Snape, es ihm gesagt hatte. Hätte er die Prophezeihung nicht gehört, wäre es nicht passiert. Er wünschte sich, alle Sünden würden richtig gestellt.
So many years have past, who are the noble and the wise?
Will all our sins be justified?
Er hatte sich für ein Leben entschieden, dass ihn gequält hatte, auch dann schon, als er es noch nicht bemerkt hatte. Und jetzt merkte er es umso mehr. Lily war fort, für immer fort. Dies war der Preis, den er zahlen musste, dafür dass er dem Dunklen Lord diente. Sie hatte es nicht verdient, sie war noch so jung... und er hatte ihr ganzes Leben zerstört.
Er rannte immer weiter, er konnte schon das Tor sehen, hinter dem er apparieren konnte. Dann würde er mit seiner Trauer allein sein, die seine Seele quälte. Es zerriss ihn fast vor Liebe, einer unerwiderten und zerstörerischen Liebe und vor Schmerz über einen Verlust, an dem er selbst Schuld war.
The curse of his powers tormented his life
Obeying the crown was a sinister price
His soul was tortured by love and by pain
Er erreichte das Tor und mit einem letzten Blick auf das Schloss, in dem er so viel Zeit mit ihr verbracht hatte, disapparierte er. Wenn er könnte, würde er fliehen, vor all dem Schmerz, vor diesen Menschen, wenn man sie überhaupt noch als solche bezeichnen konnte, am besten vor dem Leben selbst. Denn jetzt war es sinnlos geworden. Als er in seiner Straße stand, fiel ihm auf, wie passend deren Namen war: Spinner’s End. Er war wirklich am Ende. Er hätte nicht gewusst , was er jetzt noch mit seinem Leben hätte anfangen sollen, ... wenn er nicht zu Dumbledore gegangen wäre. Er hatte ihm versprochen für Lilys Sohn zu sorgen, obwohl er dieses Versprechen fast schon wieder bereute. Er wollte einfach nur noch weg, weg aus diesem Leben. Obwohl dieses Leben auf einmal so klar geworden war und nicht mehr diese zwei Seiten hatte, wie es einst gewesen war.
He surely would flee but the oath made him stay
He had been torn between his honour and the true love of his life
He had prayed for both but had been denied
Er hatte von einer Zukunft mit Lily geträumt, trotz allem, was vorgefallen war. Und obwohl er gedacht hätte, er hätte am Ende für ihren Schutz gesorgt, in dem er sich an Dumbledore gewandt hatte, war nun alles vorbei. Sie war fort. Für immer fort. All seine Träume waren zerbrochen und geopfert. Die Welt der Lebenden hatte Lily hinter sich gelassen. Wer waren jetzt nach so vielen Jahren die Edlen und die Weisen? Er hoffte, dass alle Sünden richtig gestellt würden.
So many dreams were broken and so much was sacrificed
Was it worth the ones we loved and had to leave behind?
So many years have past, who are the noble and the wise?
Will all our sins be justified?
Er fand sich in seiner Bibliothek wieder, ohne zu wissen, wie er hier her gekommen war. Er ließ sich in seinen Sessel sinken. Er wünschte sich so sehr, er könnte noch mal mit ihr reden, wenigstens noch ein Mal, und ihr sagen, dass es ihm Leid tat, sagen, dass er es nicht so gewollt hatte und dass er sich für all das hasste, was er ihr angetan hatte. Und vielleicht würde sie ihm vergeben. Dafür, dass er ihr Schmerzen zugefügt hatte mit bloßen Worten und dafür, dass er ihr keine Sicherheit hatte geben können, als der Dunkle Lord sie gejagt hatte, dass sie in Angst hatte leben müssen. Er hätte über ihre gemeinsamen Träume geredet, die sie vor seinen Freunden immer hatten verschweigen müssen, von denen er nun wusste, dass sie immer nur Träume bleiben würden. Er hätte zu ihr gesagt, dass er ihr immer noch helfen würde, dass er ein Auge auf Harry, ihren Sohn, haben würde, dass er immer noch für sie da sein würde, auch wenn sie nicht erkennen würde, dass er es war, weil er weiterhin die Rolle des Bösen spielen musste. So wie er es Dumbledore versprochen hatte, würde er es ihr auch versprechen, wenn sie ihn nur hören könnte...
Please forgive me for the sorrow, for leaving you in fear
For the dreams we had to silence, that’s all they’ll ever be
Still I’ll be the hand that serves you
Though you’ll not see that it is me
Er nahm einen großen Schluck aus der Weinflasche, die er in der Hand hielt, obwohl er sich nicht erinnern konnte, sie geholt zu haben und merkte, wie er ein kleines bisschen ruhiger wurde. Er bereute alles, er bereute es so, sie zurückgelassen zu haben, sie verletzt zu haben. Er wollte ihr etwas dafür zurückgeben, er wollte ihr den letzten Gefallen tun, den man ihr hier auf der Erde tun konnte. Er würde auf Harry aufpassen und er würde Dumbledore helfen, denn er wusste, was zu tun war.
Hoffentlich würden alle Sünden richtig gestellt.
So many dreams were broken and so much was sacrificed
Was it worth the ones we loved and had to leave behind?
So many years have past, who are the noble and the wise?
Will all our sins be justified?
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Ach übrigens, das Lied ist wiedermal von Within Temptation.
Kommis?!?? *liebguck*
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