Once More With Feeling - Noch einmal mit Gefühl
von kleines_steinchen
Als er den Blick durch die große Halle schweifen lies, musste er sich doch eingestehen, dass er sich ein wenig freute, wieder hier zu sein. Dabei hatte er gedacht, seine Zeiten in Hogwarts wären gezählt gewesen. In seinem sechsten Schuljahr hatte er sich nicht gerade vorbildlich aus dem Staub gemacht und das letzte Schuljahr für ein Jahr Gefangenschaft in seinem eigenen Elternhaus weg geworfen. Schlimm war es gewesen, den Zorn des dunklen Lords gegen sich selbst verspürt zu bekommen und letzten Endes konnte sogar die Familie Malfoy behaupten, dass sie froh waren, dass Harry Potter den dunklen Lord besiegt hatte.
Allerdings sah das Leben nun nicht mehr so rosig für die reinblütige Zaubererfamilie aus. Glücklicherweise blieb ihnen Askaban erspart und das Ministerium war durchaus mit ihnen sehr milde gestimmt, denn ohne eine Strafe zu befürchten konnten sie sich aus dem Gerichtsverfahren herauswinden, da sie sich während des Krieges, mehr oder weniger erkenntlich, auf die "gute" Seite geschlagen hatten.
Da der Name "Malfoy" nun nicht mehr das bedeutete, was er mal war, wie Stolz und Macht, beschaffte er nicht mehr das, was man sich erwünschte. So konnte Draco nicht mehr darauf hoffen, einen guten Job und ein tolles Leben zu führen, weil sein Vater dafür sorgen würde, denn nun war sein Nachname genauso bedeutend wie der von Hausmeister Filch.
Was also tun? Genau, den Schulabschluss in Hogwarts wiederholen, denn glänzende Noten hatte er, als er noch zu dieser Schule ging und mit einem guten Abschluss würde er sicher in der Arbeitswelt punkten können. Des Weiteren würde ein Jahr Schule sicher hilfreich sein um sich überhaupt erst einmal Gedanken zu machen, was er denn überhaupt machen wollte, denn darüber hatte sich der Slytherin nun wirklich keine Gedanken gemacht, da es für ihn vorbestimmt war, Vollzeit-Todesser zu werden.
Das dann aber Professor McGonnagall, derzeitige Schulleiterin, seine Bitte, das Jahr in Hogwarts nachzuholen, so leicht befürworten würde, hätte er nicht gedacht. Zumal er es war, der vor nicht allzu langer Zeit versucht hatte Dumbledore zu töten. Jedoch war er an diesem Plan kläglich gescheitert.
Nun saß der Blonde an seinem Slytherintisch, neben dem ein oder anderen bekannten Gesicht von seinen ehemaligen Quidditchkollegen und hörte sogar dem Lied des sprechenden Hutes zu. Ein kleiner Teil von ihm freute sich wirklich wieder hier zu sein, denn Hogwarts war fast wie sein zweites Zuhause...
Nicht weit entfernt saß ein Mädchen und sobald man ihre Haarfarbe erwähnen würde, würde jeder Wissen, wer gemeint ist. Die rothaarige Schülerin am Gryffindortisch mit den vielen Sommersprossen im Gesicht war natürlich eine Weasley, die erste und einzige seit mehreren Generationen. Nun würde sie ebenfalls das letzte Jahr in Hogwarts antreten.
Ihr sechstes Schuljahr war unter der Herrschaft von den Todessern wahrlich die Hölle gewesen. Snape war Schuldirektor geworden und Amycus und Alecto Carrow verbreiteten, wie es sich für einen Todesser nun eben gehörte, Angst und Schrecken. Ja, dieses Jahr war wirklich furchtbar gewesen, da auch Ron, Hermine und natürlich auch Harry gefehlt hatten und ohne sie war es nicht das Selbe gewesen.
Neben ihr saß jedoch eines dieser Gesichter. Hermine Granger, klügste Hexe aller Zeiten und niemand war wirklich überrascht gewesen, sie wieder in Hogwarts anzutreffen, um ihren Schulabschluss nachzuholen. Jedoch war sie nicht die Einzige gewesen, man erkannte hier und da ein bekanntes und älteres Gesicht von den Schülern, die die Chance nutzten, dieses Jahr ohne Todessereindrücke in Hogwarts zu erleben. Hermine würde nun in den gleichen Jahrgang kommen wie die Weasley und darüber freute diese sich sehr, da Hermine doch fast so etwas war, wie eine ältere Schwester... oder könnte man vielleicht schon "Schwägerin" sagen? Vielleicht, denn Hermine und Ron waren seit Ende des Krieges ein Paar.
Ginny sah hoch zum Lehrertisch. Hier hatte sich einiges verändert. Die Person, die jedem in den Sinn kam, als man ihn nicht am Tisch sitzen und fies drein blicken sah, war wohl Snape. Er war im Krieg gefallen und nicht viele hatten daran geglaubt, dass er wirklich auf Dumbledores Seite stand. Doch so war es gewesen.
Slytherin brauchte nun einen neuen Hauslehrer und der war schnell gefunden. Horace Slughhorn, ein Alter Hut der sich beim Thema Slytherin wohl bestens auskannte, da er schon vor vielen Jahren Hauslehrer war, hatte spontan diesen Posten bezogen, bis Professor McGonagall Ersatz finden würde.
Fehlte nun also nur noch ein Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wagte es wirklich jemand, diese verfluchte Stelle anzunehmen oder war der Fluch nun vielleicht endlich mit Voldemorts Tod gebrochen?
Professor McGonagall stellte den neuen Lehrer just in diesem Moment vor und ein Mann am Lehrertisch erhob sich, winkte den Schülern fröhlich zu, doch Ginny nahm dies nicht wirklich wahr, da sie ein weiteres altes bekanntes Gesicht sah und ihr klappte der Mund auf.
War das wirklich Draco Malfoy der da am Slytherintisch saß? Nie hatte sie erwartet, dieses Gesicht wieder zu sehen.
Oh ja, dieses Schuljahr würde bestimmt aufregend werden...
~
Der jetzige Zaubertränkeunterricht erinnerte ihn sehr an den in seinem sechsten Schuljahr. Wahrscheinlich lag es daran, dass es sich um den gleichen Lehrer handelte: Professor Slughorn und er musste feststellen, dass er sich kein bisschen verändert hatte. Euphorisch ging er an seinen Unterricht heran und hatte immer noch seine Lieblingsschüler, zu denen er wohl niemals gehören würde. Damals hatte es ihn sehr aufgeregt, denn er konnte nicht verstehen, wie der Professor ihn nicht zu seinen tollen Teepartys einladen wollte oder was auch immer der Slug-Club machte, obwohl er aus einer angesehenen Zaubererfamilie kam und sein Großvater Abraxas Malfoy ein Bekannter von ihm war. Doch nun kümmerte es ihn nicht mehr. Er wusste jetzt, dass es wichtigere Dinge gab als Ansehen und Beliebtheit. Seines war sowieso sehr weit gesunken.
Draco lag halb auf dem Tisch, hatte sein Gesicht mit einer Hand abgestützt und folgte mit halber Aufmerksamkeit dem Unterricht. Der Kessel, der vor ihm hin köchelte, verbreitete einen lilanen Dampf und machte ihn schläfrig. Die einzige Abwechslung, die er bekam, waren die neuen Schüler, da er nun den Umgang mit den Jungen und Mädchen pflegte, die ein Jahr jünger waren als er. Das Haus Slytherin war kleiner geworden, so kamen einige Schüler nach den Ferien nicht wieder zurück zur Schule. Und es gab noch eine Veränderung: Draco hatte nun nicht mehr das Sagen. Er hatte keine Bodyguards, keine Fans, die ihm hinterher liefen und zu ihm aufsahen, sich kringelig freuten, wenn er sie auch nur eines Blickes würdigte. Mit der gescheiterten Aufgabe des dunklen Lords sahen ihn viele als Feigling und ihr Respekt war verflogen. Seine Quidditchkollegen behandelten ihn nur noch wie vorher und so saß er jetzt auch neben Vaisey, der die Position des Jägers einnahm, einer Slytherins bester Torschützen.
Im Klassenzimmer für Zaubertränke hatte Draco stets einen Platz in der vordersten Reihe eingenommen. Zwar bevorzugte er lieber die hinteren Plätze, um einfach alles besser im Blick zu haben und ihm behagte es außerdem nicht, fremde Blick in seinem Rücken zu spüren, so war es doch bei Zaubertränke vorteilhafter weit vorne zu sitzen, denn dann wäre der Fluchtweg leichter und man würde schneller zu Tür gelangen, wenn der ein oder andere Zaubertrank schief ging und ein Kessel in die Luft flog. Damit hatte er in den letzten Jahren Erfahrungen gesammelt, doch dieses Jahr würde er sich weniger Sorgen machen müssen, da Longbottom nun nicht mehr auf diese Schule ging.
Slughorn stellte eine Frage an die Klasse, die Draco nicht mitbekam und wie zu erwarten schoss Grangers Hand in die Luft. Er musste nicht einmal aufsehen um dies zu wissen, dennoch tat er es und dann fiel sein Blick auf das Mädchen, das neben Granger saß und ebenfalls zaghaft die Hand hob. Der Zweiertisch der beiden Mädchen stand direkt neben Dracos, nur der schmale Gang zwischen den beiden trennte sie und er wunderte sich, wieso er sie bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Lange rote Haare, Sommersprossen und saß neben Granger... Eindeutig eine Weasley. Weaslebees kleine Schwester wahrscheinlich.
"Knarlkiele" sagte sie leise und Slughorn strahlte.
"Korrekt, Miss Weasley. Fünf Punkte für Gryffindor. Nun, sie können jetzt an ihrem Trank weiter brauen."
Knarlkiele? Hoffentlich hatten die nichts mit dem Zaubertrank zu tun, den sie gerade brauten, denn er hatte keine dazugegeben und es lagen auch keine bereit. Draco wollte sich gerade aufrappeln, als er kurz Ginnys Blick traf. Schnell widmete sie sich ihrem Gebräu und Draco musste sich eingestehen, dass sie immerhin ihrem Bruder nicht im Aussehen ähnelte, denn sie war doch ganz nett anzusehen.
Nach etwa zehn Minuten und mehreren Zutaten färbte sich der Qualm des Trankes Orange und er stellte fest, dass sein Sitznachbar eine bessere Hilfe war, als Goyle zu seiner Zeit. Er hatte ihm auch erklärt, dass die Knarlkiele für einen anderen Trank verwendet wurden, über den sie vorher gesprochen hatten. Jedoch gab es etwas, das ihn störte. Während der Zeit, in dem er mit dem Brauen des Trankes beschäftigt war, ist es ihm mehrere Male aufgefallen und langsam fühlte er sich unwohl.
"Vaisey, habe ich irgend etwas im Gesicht?", fragte er seinen Quidditchkollegen.
Der lies kurz seinen Blick über Dracos blasses Gesicht wandern und schüttelte dann den Kopf. "Nein, wieso?"
Draco beugte sich ein kleines Stück zu ihm rüber und flüsterte hinter vorgehaltener Hand, damit es niemand mitbekam. "Die Weasley starrt mich die ganze Zeit an."
Vaisey runzelte fragend die Stirn und beugte sich über den Tisch um an Draco vorbei zu dem Mädchen sehen zu können.
In dem Moment fuhr Ginny erschrocken zusammen und wendete sich hastig ab, denn auch dieses Mal ging ihr Blick in Richtung Slytherinschüler. Ihr Gesicht wurde ganz rot und Vaisey zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Vielleicht steht sie ja auf dich."
Draco wusste nicht, ob er ob dieser Aussage lachen oder ihm eine runterhauen sollte. Seine Augenbrauen zogen sich stark zusammen. "Ganz sicher nicht."
"Wenn du meinst", entgegnete der dunkelhaarige Slytherin nur und widmete sich wider seinem Trank. Draco kam die Situation recht seltsam vor, wieso glotzte Miniwiesel ihn denn die ganze Zeit an?
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme, beobachtete sie eine Weile. Während Granger ihr aus dem Lehrbuch vorlas und Anweisungen gab, gab sie die entsprechenden Zutaten dazu. Ginny griff gerade nach einer Alraunenwurzel, als ihr Blick wieder auf ihn fiel. Einige Sekunden sahen sie sich an und er fragte sich, wieso sie auf einmal rot wurde, als sie sich hektisch umdrehte und mit dem Arm gegen den Kessel stieß. Der fiel daraufhin vom Tisch, landete klirrend am Boden und vergoss die gesamte dampfende Flüssigkeit auf dem Boden. Okay, der erste Platz in der Reihe war nicht immer vorteilhaft, denn etwas von der Flüssigkeit hatte seine teuren Schuhe bespritzt. Ginny lies die Alraunenwurzel fallen und schlug erschrocken eine Hand vor den Mund. Die Gespräche verstummten und es wurde mucksmäuschen still, als auch schon Slughorn angerauscht kam und fragend und auch leicht verärgert die Verantwortliche musterte.
"Miss Weasley, können sie nicht vorsichtiger sein? So etwas passiert ihnen doch sonst nicht."
Die Angesprochene lief vor Scham rot an und neben ihr saß Granger mit einem wahrlich göttlichen Gesichtsausdruck, ihr entglitten ihre Gesichtszüge und fassungslos starrte sie auf den verschütteten Trank. So etwas war ihr bestimmt noch nie passiert, denn sonst waren ihre schulischen Leistungen immer perfekt, sowie in der Theorie als auch in der Praxis.
Slughorn stemmte nun die Hände an die Hüfte und gab ihr eine Strafpredigt. Neben ihm kicherte Vaisey und auch Harper und die anderen Slytherins lachten.
"Miss Weasley, so leid es mir tut aber das wird Nachsitzen bedeuten. Freitagabend in meinem Büro, ich habe auch schon die perfekte Aufgabe für sie."
~
Am nächsten Tag stand eine Doppelstunde Verwandlung bei McGonnagall auf dem Stundenplan. Mit den Slytherins.... Ginny wusste nicht, ob sie dies als gut oder schlecht empfinden sollte, denn einerseits hätte sie dann die Möglichkeit ihn wieder anstarren zu können, doch andererseits würde dieses Starren wieder zur Unaufmerksamkeit führen und das hatte ihr bei Slughorn bereits Nachsitzen eingebrockt.
Ginny konnte sich diese Faszination, die er in ihr auslöste nicht erklären. Von Harry hatte sie gehört, was er getan hatte, dass er beauftragt wurde, Dumbledore zu töten und er mit dem Leben seiner Mutter erpresst wurde, die sterben sollte, würde sein Auftrag fehl schlagen und in Malfoy Manor hatte er ihnen geholfen, hatte so getan als würde er Harry und die anderen nicht erkennen und diese Tatsachen hatte Ginny Draco nun in einem anderen Licht stehen sehen. Er tat ihr unendlich leid für das was er durch machen musste und bei der Schlacht in Hogwarts hatte sie ihn gesehen, als er wegen des Todes seines Freundes so geschockt gewesen war. Ihre Eindrücke über den gefühllosen, selbstverliebten, arroganten und verwöhnten Malfoyerben haben sich daraufhin verändert
Ein anderer Punkt war, dass er sie von Harry ablenkte, denn immer wenn sie ihn sah, musste sie nicht mehr an ihren Ex-Freund und an den Kummer denken.
Er hatte ihre Aufmerksamkeit und so kam es auch, dass sie sich in Verwandlung in seine Nähe setzte, zur Verwunderung Hermines, die ohne Kommentar einfach den Platz daneben eingenommen hatte.
In dieser Stunde lernte sie nicht wie die anderen, wie man verwandelte Zauberer ausfindig machen konnte, sondern vielmehr, wie gut Malfoy eigentlich aussah. Während er dem Unterricht folgte, nutzte sie diese Zeit um ihn aufmerksam zu mustern. Ohne dieses arrogante und für ihn typische Grinsen sah er wirklich gut aus und eine schöne Stimme hatte er auch, wenn er nicht gerade eine Beleidigung aussprach. Ihre Gedanken drifteten weiter in ihre eigene Fantasie und sie fragte sich, ob das Quiditchspielen ihn wohl genauso sportlich aussehen lies, wie Harry und sie musste seufzen.
Daraufhin sah er auf und fing ihren Blick ein. Sie saßen nicht weit voneinander entfernt und so konnte sie seine grauen Augen erkennen.
Ohne es verhindern zu können musste sie lächeln und sie sah das Zucken seiner Mundwinkel, den Anflug eines Lächelns, als plötzlich ein Zauberstab vor ihrer Nase herumfuchtelte. Erschrocken fuhr sie zusammen und sah auf in das grimmige und faltige Gesicht von Professor McGonnagall.
"Miss Weasley!", fing sie tadelnd an, "Stellen sie ihre Träumereien ein und folgen sie dem Unterricht. Ich dulde keine Unaufmerksamkeit."
"V-Verzeihung Professor", stammelte sie und versank schon wieder vor Scham im Erdboden. Die ganze Klasse hatte sie angesehen und zum zweiten Mal in dieser Woche mahnte sie ein Lehrer. Wieso musste sie sich wegen ihm so blamieren?
Man war das peinlich!
~
Am Wochenende nutzte er nach dem Unterricht die Gelegenheit um mal wieder ein wenig zu fliegen. Es tat gut, wieder auf seinem Nimbus 2001 zu sitzen und einfach unbeschwert durch die Lüfte zu fliegen um sich einen klaren Kopf zu verschaffen. Eine halbe Stunde war er geflogen und er freute sich schon auf das Quidditchtraining. Dieses Jahr würde es definitiv sein letztes Mal sein, in der Position des Suchers zu spielen.
Er schulterte seinen Besen und begab sich auf den Weg zurück zum Schloss. Dabei hing er seinen Gedanken nach... Das Quidditchteam würde dieses Jahr wieder neue Mitglieder bekommen. Crabbe und Goyle waren schließlich nicht mehr da.
Crabbe...
Er spürte einen Stich in seinem Herzen bei dem Gedanken an seinen verstorbenen Freund. Na gut, Crabbe, Goyle und er waren nie wirklich die besten Freunde gewesen, sie wirkten eher als Bodyguards und man konnte sie gut herumscheuchen und Kleinere für sich verprügeln lassen, und doch waren sie es, die einem "Freund" am Nahesten heran kamen, so hatte er doch nie wirklich Freundschaft erfahren.
Aber das würde sich nun alles ändern. Er pfiff auf die Wünsche und Befehle seines Vaters, wollte nun leben wie er es wollte, was nicht gleich bedeuten sollte, das er mit dem Schlammblut Freundschaft schließen würde. Aber Draco hatte nun seine eigenen Vorstellungen und Ideale und denen wollte er nun nachkommen.
Er bemerkte gar nicht, wie ihm das Team der Gryffindormannschaft entgegen kam, so sehr war er in seinen Gedanken vertieft. Die Mädchen und Jungen in den roten Roben gingen an ihm vorbei und er erhielt zahlreiche missbilligende und feindliche Blicke, nur von einer wurde er nicht so angesehen. Die braunen Augen sahen ihn nicht feindlich an, ganz im Gegenteil, er erkannte ein gewisses Interesse in den Augen der jungen Weasley und auch als sie weiter ging verrenkte sie geradezu ihren Kopf um ihn weiter ansehen zu können. Bis sie plötzlich stolperte und beinahe hin fiel. Draco schmunzelte als er ihr Fluchen hörte. Entweder war sie äußerst schusselig oder es lag tatsächlich an ihm, dass sie sich so merkwürdig aufführte. Und als er so den Gryffindors hinterher sah, machte sein Herz plötzlich einen kleinen Hüpfer, als ihm etwas klar wurde....
Potter würde ja dieses Jahr gar nicht in der Mannschaft sein! Das ihm das erst jetzt auffiel.... Innerlich jubelnd setzte er seinen Weg zur Schule fort und freute sich bei dem Gedanken endlich mal eine Chance zu haben, gegen Gryffindor zu gewinnen...
~
Die kleine Kammer in der sich die Zutaten für den Zaubertränkeunterricht befanden, wurde von einigen Kerzen erleuchtet. Sie war nicht sehr groß, doch sie war gefüllt mit Regalen und etlichen Zutaten. Auf einem kleinen Tisch lagen Sachen verstreut. Es würde Stunden dauern hier Ordnung hinein zu bringen. Der letzte Lehrer schien wohl nichts von Ordnung und aufräumen zu halten. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als das Gesicht von Amycus Carrow vor ihrem inneren Auge erschien. Toll... und sie hatte sich dieses Nachsitzen nur wegen Malfoy eingefangen. Sie wollte wütend auf ihn sein, doch leider klappte das nicht so ganz wie sie wollte.
Die Tür ging auf und Ginny nahm an, dass es der Professor war, der nach dem Rechten sehen wollte, doch dann weiteten sich ihre Augen, als sie den blonden Slytherin erkannte, der gerade den Raum betrat und hinter sich die Tür schloss.
Die Kräuter fielen ihr aus der Hand und mit offenem Mund stand sie dort wie zu Stein erstarrt.
"W-was machst du denn hier?", fragte sie als sie sich wieder gefangen hatte.
"Ich wollte nur sehen, wie deine Strafarbeit verläuft."
War das ein Traum? War sie in der Kammer etwa eingeschlafen und träumte jetzt? Unauffällig kniff sie sich in den Handrücken und ein leichter Schmerz ließ sie erkennen, dass es die Realität war und das sie wirklich mit Draco Malfoy in der Vorratskammer stand. Ganz allein...
"Aber Professor Slughorn-"
"Der ist nicht da", sagte er und Ginny glaubte ihren Ohren nicht zu trauen.
"Nicht da?"
"Ja, die Tür zum Klassenzimmer stand offen und der Professor ist meilenweit nicht zu sehen."
Ihr klappte der Mund auf. Das ärgerte sie schon ein bisschen. Sie rackerte sich hier ab und er bleib noch nicht einmal um sie zu kontrollieren. Na so etwas.
"Was musst du machen?" Er kam auf sie zu um zu sehen, was sie an dem Tisch machte. Er klang wirklich interessiert.
Erst einmal wusste sie nicht was sie sagen sollte, als sie begriff was er meinte. "Die Zutaten aufräumen und ordnen", antwortete sie schnell und zeigte auf das Wirrwarr auf dem Tisch.
Er nickte. "Da hast du noch eine Menge zu tun."
Betrübt stimmte sie seiner Aussage innerlich zu. Sie würde diese Nacht nicht viel Schlaf bekommen, denn die Anordnung war, dass sie erst gehen konnte, wenn die Arbeit erledigt war.
"Wie wär’s... soll ich dir helfen?"
Er musste beinahe loslachen, als er ihr überraschtes Gesicht sah. Mit großen Augen sah sie zu ihm auf, da er einen Kopf größer war als sie selbst. Er fand die Situation wirklich amüsant und er fragte sich, wie weit er wohl gehen konnte.
"Warum denn so schüchtern, Weasley?"
Die Angesprochene errötete noch ein wenig mehr und seine Vermutung schien sich zu bewahrheiten. Es musste wirklich an ihm liegen, dass sie andauernd unaufmerksam war, stolperte und stotterte. Ein wenig Stolz machte sich in ihm breit und euphorisch griff er nach einem leeren Glas und stopfte ein paar Pilze hinein.
Ginny beobachtete diese Szene und ihr klappte der Mund auf. Draco Malfoy half ihr? Er half ihr? Freiwillig?
Nachdem er ihr einen auffordernden Blick zugeworfen hatte, beeilte sie sich um es ihm gleich zu tun und ebenfalls mit dem Sortieren zu beginnen.
Stumm standen sie nebeneinander und vollrichteten Ginnys Strafarbeit. Es war wirklich eine mühselige Arbeit, da irgendein Depp die Zutaten oft falsch einsortiert hatte und sie fast von vorne anfangen mussten. Zutaten in Gläsern einordnen, Gläser beschriften und diese alphabetisch sortieren. Draco war ihr wirklich eine große Hilfe und sie hatten bereits mehr als die Hälfte geschafft, als er anfing mit ihr zu Plaudern...
Kaum überraschend sind sie auf das Thema Quidditch gestoßen und sie hatten einige Erfahrungen ausgetauscht. Im Laufe des Gesprächs war sie ein wenig aufgetaut und gab sich ihm ganz natürlich. Insgeheim gefiel es ihr, sich mit ihm zu unterhalten. Er war ein recht angenehmer Gesprächspartner.
"Nach meinem Schulabschluss würde ich gerne bei den Holyhead Harpies spielen."
Draco pfiff anerkennend und Ginny wurde etwas rot. Sie lächelte. Es war ihr Traum später Quidditch zu spielen und mit ihrem Können würde ihr Lieblingsteam sie vielleicht in der Mannschaft aufnehmen.
"Na dann viel Glück", sagte Draco und lies ein Glas mit Flubberwürmen ins Regal schweben.
Auch der Slytherin musste sich eingestehen, dass er die Zeit mit der kleinen Weasley wirklich genoss. Er hatte sich nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, was er überhaupt bei ihr in der Kammer wollte. Und er wunderte sich selbst, dass ihm diese Arbeit, mit der er ja eigentlich gar nichts zu tun hatte, gar nix ausmachte.
Man Malfoy, dachte er, deine neuen Vorsätze hältst du wirklich prima ein. Du bist hilfsbereit und freundlich. Die beiden Punkte können wir also von der Liste streichen.
Naja, aber da gab es noch etwas anderes das ihn interessierte und als er die Frage stellte, bemühte er sich nicht zu interessiert zu klingen.
"Und... wie ist es so mit dem berühmten Potter zusammen zu sein?"
Ginny hielt inne. Wieso musste er von allen Themen die es auf dieser Welt gab nun dieses ansprechen? Draco bemerkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte, denn schlagartig war sie gar nicht mehr so fröhlich wie vorher.
"Wir sind nicht mehr zusammen." Ginny nuschelte diese Worte vor sich hin und Draco wusste nicht, wie er mit dieser Information umgehen sollte.
"Tatsächlich? Und wieso nicht?"
Sie antwortete nicht und ohne darüber nachzudenken plapperte er die folgenden Gedanken einfach aus. "Ach, lass mich raten, bestimmt so etwas Heldenhaftes... Er wollte dich nicht in Gefahr bringen und hat sich daraufhin von dir getrennt..."
Sie schwieg und er wusste, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. Verdammter Potter. Er konnte sich sogar von seiner Freundin trennen ohne dabei schief angeguckt zu werden und dann auch noch als Held dabei hervor zu gehen.
Sein selbstgefälliges Grinsen störte sie. Jetzt war er schuld, dass ihr die Trauer und das Leid wieder ins Bewusstsein kamen, die sie so lange verdrängt hatte. Und jetzt machte er sich auch noch darüber lustig.
"Mit Leuten, die jemanden schützen wollen den sie lieben, müsstest du dich ja bestens auskennen."
Verwirrt sah er sie an und sie schenkte ihm einen wissenden Blick.
Woher wusste sie das?
Sprach sie etwa von seiner Mutter? Das konnte nur Zufall sein, sie wusste bestimmt nichts.
"Ich weiß, dass du Harry und Ron geholfen hast, bei dir zu Hause. Du hast so getan als würdest du sie nicht erkennen."
Woher bei Salazar wusste sie das alles? Potter hatte sicher erzählt, was in Malfoy Manor passiert war, aber wie konnte sie das mit Dumbledore wissen? Da war doch niemand dabei gewesen. Irgendwie machte sie ihm Angst. Beherrschte sie Legilimentik? Wohl eher nicht. Die Stimmung im Raum war plötzlich gesunken und die beiden sahen sich an. Keiner von ihnen sagte ein Wort.
Ginny wusste nicht recht, was sie jetzt sagen sollte. Hatten ihn diese Worte so sehr getroffen? Sie bereute es, ihm das an den Kopf geworfen zu haben, doch er hatte sie mit dem Spruch über Harry so sehr provoziert. Man musste sich doch nicht dafür schämen, dass man nicht in der Lage gewesen war Dumbledore zu töten und zwei jungen Zauberern das Leben gerettet zu haben, in dem er gelogen und so getan hatte, als würde er sie nicht erkennen.
Doch anscheinend sah er das anders. Wortlos machte er sich auf den Raum zu verlassen, setzte gerade an die Klinke herunter zu drücken, als...
"Warte!"
Er drehte sich nicht um blieb einfach nur stehen. Wieso ging er nicht einfach? Was sollte er noch hier bei der Weasley und somit seine Zeit verschwenden.
"Ich wollte dich nicht verärgern. Bleib... doch noch."
Es war kaum ein Flüstern und er wusste nicht wieso, aber er drehte sich um und stellte sich neben sie. Wer wusste schon, was sie da mit ihm anstellte, aber er wollte tatsächlich bleiben. Die Überraschung ihrer Worte war schon wieder verflogen und er beschloss, dieses Thema einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Unter ihrem überraschten Blick griff er nach den Gläsern, füllte sie mit den einzelnen Zutaten und nach und nach beförderte er sie, nachdem sie mit der passenden Beschriftung versehen wurden mit einem Schlenker seines Zauberstabs in die Regale. Er ging der Strafarbeit weiter nach und Ginny konnte nicht glauben, dass er wirklich blieb.
Jetzt arbeiteten sie wieder stumm weiter und schließlich waren alle Zutaten an ihrem vorgesehenen Ort fein säuberlich sortiert am richtigen Platz. Draco lehnte gegen den Tisch und Ginny stand mit verschränkten Armen zufrieden vor dem Regal und besah sich ihr gemeinsames Werk. Er war ihr wirklich eine große Hilfe gewesen. So standen sie dort beide bis Draco die Stille durchbrach.
"Ähm Weasley... wir sind fertig."
"Ja", sagte sie zögernd und warf ihm einen Blick zu.
"Warum... gehen wir dann nicht?"
Gute Frage. Sie hätten längst die Kammer verlassen können, doch keiner von ihnen machte den ersten Schritt hinaus, dabei war es bestimmt schon spät geworden.
Ginny nuschelte etwas, was Draco nicht verstand. Er zog die Augenbrauen zusammen und sah sie fragend an, dabei ging er einen Schritt auf sie zu. "Was hast du gesagt?"
"Ich will noch nicht gehen", sagte sie diesmal etwas lauter. Verguckte er sich gerade oder wurde sie schon wieder rot? Jetzt ging das schon wieder los...
Sie sah irgendwie niedlich aus, wie sie da stand und nervös zu Boden schaute mit dem leichten Rotschimmer um die Nase. Er ging noch ein paar Schritte auf sie zu, blieb dicht vor ihr stehen. Langsam sah sie auf, sah dann in seine grauen Augen, in ihnen funkelte das Licht der Kerzen, die diesen Raum beleuchteten.
"Wir können ja noch ein bisschen bleiben", hauchte er ihr entgegen und beinahe wäre sie in Ohnmacht gefallen. Ihr Herz schlug ganz schnell und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie könnten ja noch ein bisschen bleiben. Was für ein wundervoller Gedanke...
Draco streckte seine Hand aus und strich eine ihrer roten Haarsträhnen über die Schulter, sodass sie wieder über den Rücken fiel und ihren Hals frei legte.
"Was ist los? Mache ich dich nervös?" Er sah von der nackten Haut auf in ihre braunen Augen und sie nickte nur, unfähig etwas zu sagen.
Ihr Puls beschleunigte sich und ihr Mund wurde ganz trocken. Mit dieser Situation war sie völlig überfordert doch kreisten ihre Gedanken nur noch um den Moment, der als nächstes kommen würde.
Auch wenn Draco völlig ruhig vor ihr stand und alles bestens im Griff zu haben schien, so sah es in ihm ganz anders aus. Auch er war aufgeregt, doch beherrschte er sich so gut, dass er es ihr nicht zeigte.
Doch was sollte er jetzt tun? Sollte er sie küssen? War das nicht so ein Moment, in dem man das tat? Er wusste es doch nicht, denn schließlich war er noch nie in so einer Situation gewesen. Und außerdem, wer sagte ihm, dass sie das überhaupt wollte?
Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig als es einfach auszuprobieren...
Also beugte er sich ein wenig vor und näherte sich ihr. Immerhin wich sie nicht zurück, das war doch schon einmal ein gutes Zeichen. Sein Blick fand wieder diese großen braunen Augen, die ihn fragend ansahen und dann sah er wieder zu den schon leicht geöffneten Lippen. Ohne weiter nachzudenken, beugte er sich weiter vor, brach somit die letzte Distanz und legte seine Lippen auf ihre.
Als er sich wieder von ihr löste und die Augen öffnete, sahen die beiden sich an. Wieso guckt sie denn so?, fragte er sich, So schlecht war es nun auch nicht...
Doch Ginny war ein wenig enttäuscht von dem kurzen Kuss und das schien sich auch auf ihrem Gesicht zu zeigen, denn er sah sie fragend an. Okay, sie hatte nicht wirklich viel Erfahrung, aber vom großartigen Draco Malfoy hatte sie sich doch mehr erwartet. Wo war dieses "Wow!"-Gefühl?
Seine Hand legte er in ihren Nacken, streichelte die freigelegte Haut an ihrem Hals und sie schloss ihre Augen um die Berührungen zu genießen. Als er erneut ihre Lippen mit seinen verschloss, erschrak sie leicht, denn dieses Mal küsste er sie stürmischer. Sie legte ihre Arme um seine Schultern und er zog sie mit der Hand, die noch an ihrem Nacken lag weiter zu sich heran. Seine Küsse wurden immer leidenschaftlicher und fordernder und er drückte sie gegen das Regal. Die Geräusche der zu Boden fallenden Gläser klangen für sie wie weit entfernt und sie verloren sich in diesem Kuss. Da war er: Der "Wow!"-Moment.
Er hörte gar nicht mehr auf sie zu küssen und das wollte sie auch nicht. Seine Finger gingen auf Wanderschaft. Sie spürte seine warmen Hände unter ihrer Bluse und als er an ihren Seiten und an ihrem Rücken entlang strich, fuhren ihr wohlige Schauer über den Rücken. Als sie seine Zunge in ihrem Mund spürte, drückte sie sich noch fester an ihn. Sie wollte ihn spüren und ihm nah sein, wollte nicht das es endet. Das bei den wilden Bewegungen wieder Unordnung in die Regale kam und einige Gläser zu Bruch gingen, bekamen sie gar nicht mit. Heftig atmend löste er sich von ihr, doch nicht um aufzuhören, sondern nur um kurz zu Atem zu kommen und sich dann ihrem Hals zu widmen. Sie vergrub ihre Hände in seinem blonden Haar und legte den Kopf zurück. Er küsste ihren Hals und leckte darüber, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Es fühlte sich einfach nur wahnsinnig gut an und seine Berührungen, sowie sein heißer Atem auf ihrer Haut weckten in ihr noch nie da gewesene Gefühle.
Plötzlich hielt er inne und auch Ginny öffnete wieder die Augen. Schritte waren im Klassenzimmer zu hören, die sich der Tür zur Vorratskammer näherten. Die zwei sahen sich kurz erschrocken an und sie teilten den gleichen Gedanken: Professor Slughorn kommt zurück!
Panisch sprangen sie auseinander, gerade rechtzeitig, bevor sich die Tür öffnete und der Hauslehrer von Slytherin höchstpersönlich eintrat.
Er stutzte, da er nicht darauf vorbereitet war, hier zwei Schüler vorzufinden. "Oh, Mister Malfoy, was machen sie denn hier?"
"Ich helfe ihr ein wenig, Sir." Draco atmete immer noch etwas schneller als sonst und er warf Ginny einen kurzen Blick zu.
Der Professor sah von Draco zu Ginny und dann zu den Zutaten, die vor dem Regal, neben Ginny, auf dem Boden lagen. "Oh, welch vorbildliches Verhalten! Ich bin stolz auf sie, Mister Malfoy, wahrlich stolz! Aber sie sehen beide verschwitzt und erschöpft aus. Sie haben es ja fast geschafft, den Rest werde ich erledigen. Sie können nun gehen, es ist bereits sehr spät."
Die beiden Schüler, die eigentlich in der Annahme waren, dass die Aufgabe bereits erfüllt war, bemerkten erst jetzt die Zutaten, die bei der Knutscherei aus dem Schrank gefallen waren und tauschten einen amüsierten Blick.
"Gute Nacht, Sir."
"Bis Morgen, Professor."
Die beiden Schüler verließen lächelnd das Klassenzimmer. Dies war nicht wirklich eine Strafarbeit für sie gewesen...
~
Fast schien es so, als hätten sie die Rollen getauscht, denn nun war er es, der sie die ganze Zeit anstarrte. Das Erlebnis vom Wochenende hatte er nicht vergessen und es hatte ihm wirklich Spaß gemacht. Was für ein Schande, das ihm dieses Mädchen nicht viel früher aufgefallen war.
In seinem Stuhl zurückgelehnt sah er zu dem Mädchen, dass praktisch neben ihm saß, wäre da nicht der schmale Gang gewesen. Er suchte ihren Blick und Freude durchströmte ihn, als er ihn fand. Sie hatte sich leicht zu ihm gedreht und lächelte ihn an. Wenigstens war sie nicht mehr so zappelig und nervös. Jetzt wirkte sie nur noch ein wenig verlegen.
Sein Blick fiel auf ihre Lippen und er musste wieder an diesen fantastischen und atemberaubenden Kuss denken. Verträumt lächelte er, als sich plötzlich jemand in sein Sichtfeld drängte und der Blickkontakt zu Ginny abgebrochen wurde. Verdutzt sah er auf in Professor Slughorns Gesicht, das nicht gerade erfreut zu sein schien.
"Mister Malfoy, konzentrieren sie sich auf den Unterricht oder wollen sie sich etwa Nachsitzen einfangen?"
Sofort wanderte sein Blick wieder zu der Rothaarigen, die ihm zu zwinkerte. Dieser Gedanke war wirklich verlockend.
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Unerschöpflich detailversessen und zum Schreien komisch ist Joanne Rowlings Fantasie.
Mannheimer Morgen