von Caine
Die Potterwatchsendung habe ich von rodriquez aus seiner Geschichte Das Feuer knistert geborgt und nur ein kleines bisschen abgewandelt. Danke für deine Erlaubnis ;)
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Dumpf schlug Harry auf dem Boden auf. Als er aufblickte, hatte Hermine schon begonnen ihre üblichen Schutzzauber zu beschwören. Soeben waren sie nur knapp aus Xenophilius Lovegoods Haus entkommen. Doch was sie dort erfahren hatten, ließ Harrys Enttäuschung über Xenophilius Verrat etwas schrumpfen. Heiligtümer… Sollte es darauf hinauslaufen? Er, der Besitzer der Heiligtümer, Bezwinger des Todes, gegen die Horkruxe? Da gab es bloß ein Problem: Er hatte nur eines, vielleicht zwei. Wo das dritte Heiligtum war, der Elderstab, konnte er nicht sagen. Hermine hielt nicht viel von den Heiligtümern, sie seien nur die Erfindung eines Geschichtenerzählers. Doch Harry ließ sich nicht von seiner fixen Idee der Heiligtümer abbringen und so tat sie das einzig sinnvolle. Sie ließ ihn grübeln, während sie versuchte, Potterwatch auf dem kleinen Kofferradio zu empfangen.
Es vergingen einige Tage, während denen Harry meistens seinen Gedanken über die Heiligtümer nachhing und Hermine versuchte, das kleine Radio in Gang zu bekommen. Gingen sie einmal nicht diesen Beschäftigungen nach, dann versuchten sie, die verbliebenen Horkruxe zu finden.
Hufflepuffs Becher, etwas von Gryffindor oder Ravenclaw, Nagini. Wo konnten sie sein? Nagini war bei Voldemort, das wussten sie. Doch über die Aufenthaltsorte der anderen rätselten sie lange, jedoch ohne Erfolg.
Eines Abends saß Harry gerade im Zelteingang und hing seinen Gedanken nach. Gerade hatte er die Karte des Rumtreibers nach Ginnys Punkt abgesucht, ihn aber nirgends finden können. Also war sie wieder im Raum der Wünsche. Dort war sie sehr oft. Er fragte sich, was sie da drin eigentlich tat. Traf sie dort einen anderen Jungen? Allein schon der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Doch eine wirklich andere plausible Erklärung wollte ihm nicht einfallen.
Plötzlich erklang Hermines aufgeregte Stimme aus dem Innern des Zeltes: „Harry, komm rein! Ich habs geschafft!“ Harry stand auf und ging nach drinnen. „Was hast du geschafft?“, fragte er tonlos, während er immer noch seinen Gedanken nachhing. Was tat Ginny im Raum der Wünsche? „Ich hab den Sender!“, unterbrach Hermine seinen Gedankengang. Sofort war Harry voll bei der Sache. Er setzte sich neben sie und lauschte der Stimme, die er als die von Lee Jordan identifizierte.
Ich begrüße sie recht herzlich zu Potterwatch.
Gleich zu Beginn müssen wir leider wieder von einigen Todesfällen berichten.
Wir trauern um Ted Tonks, Dirk Cresswell sowie den Kobold Gornuk.
Des Weiteren wurde in Godrics Hollow die Leiche von Bathilda Bagshot entdeckt.
Liebe Zuhörer, verweilen wir nun wieder eine Minute in der Trauer mit den Angehörigen.
…
Danke für ihre Anteilnahme
Immer noch als vermisst gelten Dean Thomas, der Kobold Griphook, der Zauberstabmacher Ollivander, sowie seit Weihnachten Luna Lovegood. Hinweise zu deren Aufenthaltsorten nehmen wir gerne entgegen.
Wir möchten euch daran erinnern, dass es unklug ist, den obersten Todesser beim Namen zu nennen. Auf dem Namen liegt ein Tabu. Solltet ihr den Wunsch verspüren, demnächst eure Mahlzeiten in Askaban zu euch zu nehmen, dann bitte. Aber seid gewarnt! Sprecht ihr seinen Namen laut aus, dann werden alle Schutzzauber um euch herum gebrochen und nach wenigen Sekunden wird euch ein nettes Todesserkomitee begrüßen.
Ich übergebe nun an Royal für Neuigkeiten aus dem Bereich des Ministeriums und der Gesetze.
Danke, Stromer.
Ich möchte nur kurz über die immer weiter ausgeweiteten Muggelgesetze eingehen.
Das ist nichts anderes als eine einfache Methode, die Muggelgeborenen einzusperren. Wir grüßen diejenigen, die Flüchtlinge beherbergen und sie in Sicherheit gebracht haben.
Das neue Regime ist nach wie vor kräftig am Herstellen einer reinrassigen Gesellschaft.
Passen sie auf sich auf.
Romulus, du hast auch etwas für uns über Harry Potter?
Ja, danke Royal.
Wie ich beim letzten Mal schon erwähnte, sind keine Nachrichten gute Nachrichten.
So auch dieses Mal. Sollte Harry Potter gefangen worden sein, hätten wir es mit Sicherheit sofort gehört. An dieser Stelle möchte ich Harry Potter alles Gute wünschen Du hattest mit allem Recht, was du zu mir gesagt hattest, ich werde deine Wort umsetzen. Verlasse dich auf deine Gefühle. Ich möchte auch nicht viel weiter sagen und übergebe daher an Nager. Hast du noch etwas für die Freunde von Potter?
Ja, danke Romulus.
Ein paar übereifrige Kinder wollten an Weihnachten eine Party für Harry-Potter-Freunde veranstaltet haben. Die Carrows, die die Party sprengen wollten, sollten die Schmerzen noch spüren. Doch Hagrid und Grawp halten sich seither verborgen. Bitte unterlasst in Zukunft solche Torheiten. Zum Abschluss habe ich noch eine Suchmeldung.
Ein kleines rothaariges Mädchen hat in den Wirren der Zeit ihren Kater verloren. Wer einen Kater mit pechschwarzem Fell und grünen Augen findet, möchte sich bitte bei uns melden.
So das war es wieder mal für heute.
Das neue Kennwort laut Ginevra.
Passen sie auf sich auf, behalten sie ihren Glauben und hören sie weiter Potterwatch.
Gute Nacht.
„Ginny!“, flüsterte Harry. Hermine bemerkte, wie es in ihm arbeitete. Sie nahm seine Hand und drückte sie kräftig. „Du glaubst, du bist gemeint bei der Suchmeldung?“
„Natürlich! Wer denn sonst? Rothaariges Mädchen, Kater mit schwarzem Fell und grünen Augen! Das nächste Passwort ist Ginevra! Wer bitteschön soll sonst damit gemeint sein?“, ereiferte sich Harry und stand auf.
„Ruhig, Harry! Das heißt doch nur, dass sie dich vermisst. Auf diese Weise konnte sie dir mitteilen, dass sie dich immernoch liebt“, versuchte Hermine ihn zu besänftigen.
„Ich vermisse sie auch, Mine.“ Er versuchte dagegen anzukämpfen, doch stumme Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Hermine nahm ihn schweigend in die Arme und versuchte, ihm Trost zu spenden. „Ich vermisse sie auch, Harry. Mehr als du vielleicht denkst.“
Harry löste sich von ihr und seine feucht schimmernden smaragdgrünen Augen trafen ihre braunen. „Ich liebe sie, Mine.“ „Ich weiß, Harry“, sie senkte ihren Blick. „Aber dich liebe ich auch.“ Er senkte seine Lippen auf ihre und sie versanken sie in einen tiefen Kuss. Hermine schmeckte die salzigen Tränen auf seinen Lippen. Sie schmolz dahin. Sie lebte nur im Hier und Jetzt. Sie gab sich voll ihrem Kuss hin.
Mit einem Ruck löste sich Harry von ihr. „Was bei Merlin mache ich eigentlich hier?“ Er schlug die Arme über dem Kopf zusammen und sank auf einen Stuhl. „Ginny schickt mir eine Nachricht und mir fällt nichts Besseres ein, als dich zu küssen! Mine, ich kann das nicht! Ich kann und will Ginny nicht hintergehen. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich liebe dich, aber ich kann ihr das nicht antun.“
„Ich versteh dich, Harry. Ich werde nichts von dir verlangen, was du nicht willst. Erst recht nicht, dass du Ginny hintergehst. Sie ist meine beste Freundin. Ich mach mir auch Vorwürfe deswegen. Wenn du willst, dann schlafen wir wieder in getrennten Betten“, entgegnete Hermine traurig, aber aufrichtig.
„Nein. Nein, Mine. Ich hab mich an deine Nähe gewöhnt. Wenn wir jetzt wieder getrennt schliefen, dann wäre mir unwohl dabei. Mir würde deine Wärme, dein Duft, die Geborgenheit die ich bei dir fühle, einfach alles fehlen“, sagte er und lächelte sie an. „ARGH, warum ist das nur so kompliziert? Erst muss ich Ginny verlassen, weil ich Jagd auf Voldemorts Horkruxe machen muss und dann verliebe ich mich in meine und ihre beste Freundin“, sagte er resignierend.
„HARRY! Der Name hat ein Tabu! Wir müssen die Schutzzauber wieder…“
KNALL, KNALL, KNALL
Sie hörten, wie mehrere Menschen apparierten. Harry zog schnell den Deluminator aus seinem Beutel und löschte das Licht. Im Halbdunkel sah er, wie Hermine den Zauberstab auf ihn richtete.
„Kommt mit erhobenen Händen da raus!“, drang eine schnarrende Stimme durch die Dunkelheit.
Sie wurden von einer Greifertruppe um Fenryr Greyback gefangengenommen. Hermine hatte versucht, Harrys Äußeres durch einen Brandzauber zu verändern, doch die Greifer bemerkten seine Narbe und brachten ihn auf das Anwesen der Familie Malfoy. Sie entkamen nur durch die Hilfe von Dobby dem Hauselfen, welcher dabei getötet wurde. Er hatte Harry, Hermine, den Kobold Griphook, Luna Lovegood, Mr Ollivander und Dean Thomas nach Shell Cottage, Bills und Fleurs Haus, gebracht.
Dort musste Harry sich entscheiden: Heiligtümer oder Horkruxe? Würde er sich für die Heiligtümer entscheiden, so könnte er womöglich noch den Zauberstab bekommen. Denn er wusste nun, wo dieser war. Er hatte in Voldemorts Kopf gesehen. Der Stab war in Dumbledores Grab und Voldemort war gerade auf dem Weg dorthin.
Er entschied sich für die Horkruxe und bat Griphook darum, ihm zu helfen, bei Gringotts einzubrechen. Er vermutete dort im Verlies der Lestranges einen weiteren Horkrux.
Danach sprach er mit Ollivander über den Elderstab und etwas tiefgreifendere Zauberstabkunde.
Spät am Abend sank Harry völlig erschöpft auf der Couch im Wohnzimmer nieder.
„Was für ein Tag! Erst die Nachricht von Ginny, dann werden wir von Greifern aufgegriffen, du wirst gefoltert, Dobby stirbt und Vol-“ Hermine zischte. „Tschuldige. Du-weißt-schon-wer hat den Elderstab“, sagte Harry müde. „Was für ein Tag!“, wiederholte er.
„Du hast dich richtig entschieden, Harry. Wir sollen die Horkruxe finden und zerstören. Und wenn du recht hast, dann finden wir einen im Verlies der Lestranges. Wir können nur hoffen, dass Griphook uns hilft. Aber da bin ich zuversichtlich. Er war sehr beeindruckt von dir, Harry!“ „Ach ja?“, kam es ungläubig von ihm. „Ja, Harry! Wie er gesagt hat: Kobolde und Hauselfen sind es nicht gewohnt, freundlich von Menschen behandelt zu werden. Und das tust du nun mal. Ich denke, er wird uns helfen.“ „Wir werden sehen. Bevor wir nicht eine Antwort von ihm bekommen, können wir eh nichts machen.“ Er gähnte.
„Nana, Mr Potter. Wir sind doch nicht etwa müde?“, sagte Hermine grinsend. „Na dann husch ins Körbchen, Katerchen!“ Sie schubste ihn auf das Sofa, kuschelte sich an ihn und warf eine Decke über sie. Als er ihre Wärme spürte, brummte er glücklich. „Nacht, Mine.“ „Gute Nacht, Katerchen.“
In der nächsten Zeit genoss er zusammen mit Hermine die raue Seeluft, den endlos scheinenden Blick von der Klippe auf den Ozean und Fleurs hervorragende Kochkünste.
Sie saßen aneinander gekuschelt am Strand und sahen den Wellen zu, wie sie sich brachen. Sie tauschten nicht viele Worte aus. Nur hin und wieder seufzten sie kaum hörbar. Warum konnten sie nicht ewig dort bleiben und alles um sie herum einfach vergessen? Einfach nur dasitzen und in die Weite des Ozeans hinaus blicken, mit der Person an ihrer Seite die sie liebten und von der sie geliebt wurden. Doch beide fühlten, dass ihr Glück nicht vollkommen war und sie noch eine schwere Aufgabe vor sich hatten.
Als Griphook ihm endlich seine Entscheidung mitteilte, war er sehr erleichtert. Der Kobold hatte sich entschieden, ihnen zu helfen und bei Gringotts einzubrechen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er das Schwert Gryffindors erhielt.
Und so begannen sie zu planen. Hermine würde mittels Vielsafftrankes zum Ebenbild Bellatrix Lestranges werden und dabei ihren Zauberstab benutzen, sie hatte ihn bei der Flucht aus Malfoy Manor erbeutet. Harry und Griphook würden unter dem Tarnumhang mitkommen und den Empfangskobold verhexen, damit dieser sie zu dem Verlies führen würde. Es war schließlich der 1. Mai, als sie früh morgens in die Winkelgasse aufbrachen.
Der Einbruch erwies sich anfangs als recht einfach, doch mit der Zeit tauchten diverse Probleme auf. Der Diebesfall löste alle Heimlichkeiten auf, Hermine verwandelte sich zurück. Im Verlies vervielfältigte sich alles, was sie anfassten und glühte heiß. Außerdem wurden sie von Griphook verraten, als dieser sich im sicheren Besitz des Schwertes von Godric Gryffindor wähnte. Schließlich konnten sie auf einem Drachen entkommen.
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