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Fanfiction

Harry Potter und zwei Frauen - Lehrerversammlung

von Caine

„Guten Morgen, du starker Löwe“, wisperte eine wohlklingende Stimme an Harrys Ohr.
„Zeit für etwas Frühsport“, hauchte eine zweite Stimme in sein anderes Ohr, was ihm ein freudiges Grinsen entlockte.
Als er die Augen aufschlug, sah er nur in ein Gewirr aus glattem rotem und buschigem braunem Haar. „Guten Morgen, meine Löwinnen“, murmelte er, was ihm mit zwei zärtlichen Küssen quittiert wurde. „Wieso bin ich jetzt auf einmal der starke Löwe und nicht mehr der kleine Kater?“, fragte er grinsend. „Nach der Leistung gestern Abend hast du das verdient“, antwortete Ginny verschmitzt lächelnd. Harry lächelte, doch sein Gesicht wurde schlagartig ernst und er setzte sich abrupt auf. „Bei Merlin! Wir haben nicht verhütet. Wenn ihr nun schwanger seit.“ Doch Ginny zog ihn beschwichtigend in die Kissen zurück: „Ganz ruhig, starker Löwe. Wir waren doch gestern bei Madame Pomfrey. Wir haben uns bei ihr einen Verhütungstrank besorgt, der ein halbes Jahr anhält. Sie hat uns zwar etwas komisch angeguckt, hat ihn uns dann aber ohne Kommentar gegeben. Das ist ihr offenbar lieber, als auch noch als Hebamme einspringen zu müssen.“
„Genau. Keine Sorge, du Löwe. Und jetzt wollen wir doch mal sehen, ob du die Leistung auch am Morgen schaffst“, warf Hermine noch ein. Dann fuhren sie dort fort, wo sie am Abend zuvor aufgehört hatten und Harry bestand mit Bravour.

Eine Stunde später, Hermine hatte mit Schrecken festgestellt dass es nur nicht mehr lange bis zur Lehrerkonferenz war, saßen sie gemeinsam in der Großen Halle und frühstückten. Ginny und Harry hätten gerne noch weiter gemacht, doch Hermine ließ sich nicht erweichen und hatte sie unter die Dusche gescheucht. Diese fiel deutlich kürzer aus als die vom Vortag. Nun kaute Harry etwas entkräftet an seinem Toastbrot herum. Seine zwei Löwinnen hatten ihm einiges abverlangt. Doch er war nicht entkräftet genug, um die Blicke von Dean nicht zu bemerken. Er schien ihn jedes Mal mit seinen Augen erdolchen zu wollen. Doch er beachtete es nicht weiter, denn Hermine drängte schon zum Aufbruch. Sie verabschiedeten sich mit zwei schnellen Küsschen von Ginny und eilten aus der großen Halle. Als Harry die Tür erreichte, warf er noch einen Blick zurück auf Ginny und sah, wie Dean sich neben sie setzte und einen Arm um ihre Schulter legte. Sofort brandete eine ungeheure Wut in seinem Magen und er wollte zurück eilen, doch Hermine zerrte ihn weiter nach draußen.
„Sag mal, hast du das nicht gesehen?“, fuhr Harry sie an.
„Doch, natürlich! Aber Ginny kann sich schon selbst wehren, wenn er ihr zu aufdringlich wird“, konterte Hermine.
Harry schmunzelte: „Da dürftest du Recht haben, Mine.“ Sie schwiegen, bis sie das obere Ende der Marmortreppe erreicht hatten. Dann wandte sich Harry nachdenklich an Hermine: „Mine, liebst du mich?“
„Was soll die Frage, Harry? Ja, ich liebe dich. Und ich hoffe doch, dass du mich auch liebst und nicht mit mir spielst.“
Harry schmunzelte: „Ja, Mine. Ich liebe dich. Und nein, ich spiele nicht mit dir. Ich wollte dich nur was fragen.“
„Dann tu dir keinen Zwang an“, erwiderte sie und gab ihm einen kleinen Kuss.
Harry zögerte kurz, fragte dann aber: „Liebst du Ginny?“
Hermine sah ihn eine Weile nachdenklich an und seufzte. „Ich weiß es nicht. Es ist mehr als Freundschaft, das kann ich sagen. Aber ob es Liebe ist, das kann ich nicht sagen. Ich weiß, dass ich dich liebe. Zuneigung, ja. Aber richtige Liebe? Das kann ich wirklich nicht sagen.“
„Was sagt dein Herz?“, fragte Harry direkt. Die gleiche Frage hatte sie ihm damals gestellt, als er mit sich selbst gerungen hatte.
Hermine seufzte. „Ich weiß es nicht, Harry. Ich weiß es einfach nicht.“
„Dass ich das noch erleben darf“, erwiderte Harry mit einem Grinsen auf dem Gesicht, „Hermine Granger weiß etwas nicht. Den Tag muss ich dick und fett im Kalender anstreichen.“
„Darüber macht man keine Witze, Harry. Und untersteh dich, den Tag zu markieren“, konterte Hermine und stieß ihm einen Finger in die Rippen. Harry schrie gespielt auf, verstummte allerdings sofort wieder. Sie waren mittlerweile vor dem Lehrerzimmer angekommen.

„Und jetzt? Sollen wir reingehen oder auf jemanden warten?“, fragte Harry nervös.
„Ich denke, dass wir reingehen können. Es ist schließlich kurz vor zehn“, antwortete Hermine ebenso nervös. Harry nickte, öffnete die Tür und trat gefolgt von Hermine ein.
„Lord Potter! Miss Granger! Was fällt ihnen ein? Dies ist das Lehrerzimmer!“, ereiferte sich Professor Sprout. Sie hatte die Zwei als erste bemerkt.
„Keine Sorge, Pomona. Es ist schon richtig, dass die zwei heute da sind“, warf Slughorn zwinkernd ein. Dann watschelte er, seinen Bauch voran, auf die zwei zu und zog sie in eine stille Ecke.
„Harry, mein Junge. Unglaublich, einfach unglaublich. Gratuliere, mein Junge. Ich gratuliere. Sie müssen der jüngste Lehrer sein seit es Hogwarts gibt, aber ich bin überzeugt, dass sie diese Aufgabe hervorragend meistern werden. Und die bezaubernde Miss Granger wird ihnen natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen“, lobpreiste Slughorn und zwinkerte Hermine spitzbübisch zu.
„Danke, Professor. Aber woher wissen sie das schon? Ich dachte, Minerva würde das erst auf dieser Versammlung verkünden?“, fragte Harry ein wenig irritiert.
„Harry, Harry, Harry“, sagte er kopfschüttelnd, „Natürlich weiß ich das von meinem Bruder. Sie sind ihm doch selbst begegnet bei der Versammlung der Schulräte“, antwortete Slughorn in bester Schulmeistermanier und tippte dabei mit dem Zeigefinger gegen Harrys Brust. „Aber was habe ich da in der Zeitung gelesen? Stimmt es, dass sie mit Miss Granger und Miss Weasley eine- wie soll ich sagen-“ Hermine unterbrach ihn: „Dreiecksbeziehung führen? Ja, Professor. Das stimmt.“ Slughorn lachte schallend auf, was ihm mit missbilligenden Blicken seitens einiger Lehrer quittiert wurde. „Sie sind mir ja einer, Harry mein Junge.“, grölte er. Aber dann wurde er wieder ernst: „Aber finden sie nicht, dass das ein bisschen ungewöhnlich ist?“
„Ja, Professor. Es ist ungewöhnlich, aber es ist unsere Sache. Wenn sie uns also bitte entschuldigen würden?“, kanzelte Harry ihn ab. Glücklicherweise kam Slughorn gar nicht mehr dazu, etwas zu erwidern, denn McGonagall war soeben, gefolgt von Mr Weasley, eingetreten.

„Ah, sehr gut. Ich denke, dass alle da sind. Setzen sie sich doch bitte, Herrschaften“, sagte McGonagall forsch nachdem sie sich kurz umgesehen hatte. „Harry, warum ist Mr Weasley hier?“, fragte Hermine ihn. Er schmunzelte nur und antwortete: „Ich habe versprochen, es niemandem zu erzählen. Auch dir nicht und erst recht nicht Ginny. Aber ich denke, du wirst es gleich erfahren.“ Hermine sah ihn kurz beleidigt an, wandte sich dann aber ab, um nach einem freien Sitzplatz zu suchen. Harry sah sich nun auch zum ersten Mal genauer um. Er war schon öfters hier gewesen. Der Raum hatte sich seit seinem letzten Besuch nicht verändert. Der holzgetäfelte, langgezogene Raum strahlte eine Behaglichkeit aus, die sehr entspannend auf Harry wirkte. In der Mitte stand ein langer rechteckiger Tisch, um den viele nicht zusammenpassende dunkle Stühle aufgereiht waren. In der Ecke stand ein sehr geräumiger Garderobenschrank, in dem die Professoren ihre Ersatzumhänge aufbewahrten. Harry erinnerte sich an einige Begebenheiten, die sich in eben diesem Raum abgespielt hatten.
Das Letzte Mal war er in seinem dritten Jahr hier gewesen. Damals hatten sie hier gemeinsam mit Professor Lupin gegen den Irrwicht, der sich in dem Schrank eingenistet hatte, gekämpft. Als Harry daran dachte verkrampfte sich sein inneres schmerzlich. Er musste an den kleinen Ted Lupin denken, dessen Pate er war. Er schwor sich, sich gut um den kleinen zu kümmern und ihm ein guter Pate zu sein. Ted sollte es als Waise besser ergehen als Harry in seiner Kindheit. Was die Dursleys wohl momentan machten? Bestimmt waren sie wieder in den Ligusterweg zurückgekehrt, jetzt wo alles vorbei war. Ted war wahrscheinlich bei seiner Großmutter, Andromeda Tonks. Eine weitere Entscheidung war schnell gefällt. Er würde sein Patenkind morgen besuchen gehen und vielleicht würde er auch bald mal bei seinen Verwandten vorbeischauen, aber das hatte Zeit.

Harry erinnerte sich weiter zurück. In seinem zweiten Schuljahr hatten Ron und er sich in eben diesem Schrank versteckt und mit anhören müssen, wie McGonagall den anderen Lehrern erzählte, dass Ginny in die Kammer des Schreckens verschleppt worden war.
Das erste Mal war er vor fast sieben Jahren hier gewesen. Damals hatte sich Snape hier von Filch seine Fleischwunde verarzten lassen, die ihm Hagrids dreiköpfiger Hund zugefügt hatte. Harry schüttelte belustigt den Kopf. Wie Hagrid auf die Idee gekommen war, dieses Ungetüm 'Fluffy' zu taufen verstand er bis heute nicht. Wo er schon einmal an den Halbriesen dachte fiel ihm auf, dass er gar nicht anwesend war.
„Professor? Wo ist Hagrid? Nimmt er nicht teil? Schließlich ist er doch Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe“, fragte Hermine. Scheinbar hatte sie den gleichen Gedanken wie Harry gehabt.
„Hagrid lässt sich entschuldigen. Er muss sich erst einmal wieder um die Geschöpfe des Waldes kümmern. Schließlich war er einige Monate nicht da“, antwortete McGonagall. „Würden sie sich nun bitte setzen?“, forderte sie forsch, nachdem sie sich an die Stirnseite des langen Tisches gestellt hatte. Harry und Hermine strebten auf zwei freie Stühle neben Arthur, der sie schon freudig anstrahlte, zu. Sie sahen zu McGonagall und warteten darauf, dass diese begann. Sie sammelte sich kurz und fing dann an.

„Werte Kollegen. Ich habe diese Versammlung heute einberufen, um das weitere Vorgehen in diesem Schuljahr zu beraten. Gibt es bereits Meldungen, wie viele Schüler da bleiben wollen? Pomona, Filius, Horace?“, wandte sie sich an die Hauslehrer. Aus Slytherin hatte sich noch keiner gemeldet, Hufflepuff hatte bereits 2 eingetragene und Ravenclaw konnte 4 Schüler aufweisen. Aus Gryffindor hatte sich bisher nur Ginny gemeldet, sie hatte es gleich gemacht als sie an diesem Morgen in die Große Halle gekommen war. „Nun gut“, fuhr McGonagall fort, „Ich rechne sowieso nicht damit, dass es allzu viele werden. Aus den ersten, fünften und siebten Klassen erwarte ich eigentlich überhaupt keinen Schüler. In der ersten werden Grundlagen gelegt und die müssen vernünftig sein. In der fünften und der siebten Klasse werden die Abschlüsse gemacht.“ Sie schwieg kurz und fuhr dann fort: „Sie haben sich sicher gefragt, wie ich mir so sicher sein konnte, kompetente Lehrer zu bekommen für Muggelkunde und Verteidigung-“ Sie wurde unterbrochen, weil es an der Tür klopfte. McGonagall wies Professor Sinistra, die Astronomielehrerin, an die Türe zu öffnen. „Was gibt es?“, fragte diese barsch. „Verzeihung, Professor. Mir wurde gesagt, dass Madame Pomfrey hier ist. Wir haben einen Notfall und bräuchten ihre Hilfe. Mein Freund Dean wurde von einem üblen Fluch erwischt“, erklang die Stimme von Seamus Finnigan. McGonagall sah Madame Pomfrey an und nickte ihr zu: „Gehen sie schon, Poppy.“ Harry und Hermine konnten nur mit Mühe einen Lachanfall unterdrücken. „Ich glaube, Ginny hat sich ein wenig zu heftig gewehrt“, flüsterte Hermine Harry zu. „Hätte sie es nicht getan, dann hätte ich ihn verflucht“, flüsterte Harry grinsend zurück, „Ich muss doch meine Herde verteidigen.“ „Bei Löwen heißt es Rudel, nicht Herde“, korrigierte sie ihn, schenkte ihm noch ein Lächeln, bedeutete ihm aber auch, sich wieder McGonagall zu widmen.
Als Madame Pomfrey die Tür hinter sich geschlossen hatte, fuhr McGonagall fort: „Nun. Für das Fach Muggelkunde konnte ich Arthur Weasley gewinnen. Er hat früher im Büro für den Missbrauch von Muggelartefakten gearbeitet, hat also meiner Meinung nach das nötige Fachwissen.“ Zustimmendes Gemurmel setzte an und Hermine wandte sich an Mr Weasley: „Herzlichen Glückwunsch, Arthur. Ich könnte mir keinen besseren Lehrer vorstellen.“
„Danke, Hermine. Ich hoffe, dass ich das schaffe. Und wenn ich mal nicht weiter weiß, wende ich mich an dich, ja? Schließlich bist du ja eine Muggelstämmige“, zwinkerte ihr Mr Weasley zu.
Dann wandte sich Hermine leise flüsternd an Harry: „Ginny wird ausflippen, wenn sie das erfährt. Sie belegt selbst den Kurs in Muggelkunde. Unterricht beim eigenen Vater. Ich könnte mir besseres vorstellen.“
Harry schmunzelte und antwortete: „Da muss sie durch. Ich bin mir sicher, dass sie damit klar kommt.“
„Sie werden sich auch sicher schon gefragt haben, warum Lord Potter und Miss Granger an dieser Versammlung teilnehmen. Das kann ich ganz schnell beantworten. Die zwei werden gemeinsam Verteidigung gegen die dunklen Künste lehren. Da dies ein ungewöhnlicher Schritt ist, musste ich erst die Schulräte befragen und ich kann ihnen sagen, dass sie zu einer großen Mehrheit begeistert waren.“ Harry versuchte, sich in seinem Sessel so klein wie möglich zu machen. Er sah aus den Augenwinkeln, dass Hermine das gleiche versuchte.
Einen Moment lang herrschte angespannte Stille. Dann setzte ein begeistertes Klatschen ein. Offenbar waren die Lehrer mit der Ernennung durchaus zufrieden.
„Ich freue mich, dass sie mit meiner Entscheidung einverstanden sind, werte Kollegen. Ich denke, dass sie mit mir darin übereinstimmen, dass Lord Potter und Miss Granger vollauf in der Lage sein werden, diese Lehrtätigkeit auszuüben.“ Zustimmendes Gemurmel setzte an.
„Wie geht es mit den Wiederaufbauarbeiten voran? Septina, Aurora?“, wandte sich McGonagall an die beiden Lehrerinnen für Arithmantik und Astronomie.
„Sehr gut. Wir dürften bis Donnerstagmittag fertig werden. Wir haben sehr viel Hilfe von freiwilligen Helfern“, antwortete Professor Aurora Sinistra. Professor Septina Vektor nickte zustimmend.
„Sehr gut, somit steht der Pressekonferenz nichts im Wege. Filius, Pomona? Würdet ihr euch bitte um die Organisation am Freitag kümmern?“
„Natürlich, Minerva. Was stellen sie sich denn vor?“, piepste der kleine Professor Flitwick. „Danke, Filius. Ich denke, dass wir sie draußen auf den Ländereien abhalten werden. Ein Podest mit magischer Stimmenverstärkung wäre anzuraten und ich denke, eintausend Plätze dürfte es schon benötigen.“ Harry musste schlucken. Mit was rechnete McGonagall eigentlich? Dass die gesamte magische Weltpresse antanzte oder was? Scheinbar genau das, denn sie fuhr fort: „Ach was, das dürfte nicht reichen. Machen sie zweitausend draus.“ Die beiden Hauslehrer nickten zustimmend. „Sehr gut. Wir werden uns dann alle am Samstag zur gleichen Zeit noch einmal zusammensetzen und den neuen Stundenplan besprechen. Bis dahin wünsche ich ihnen eine geruhsame Freizeit. Guten Tag“, schloss sie die kurze Versammlung. „Harry, Hermine? Könnte ich sie wohl bitte noch einen Moment sprechen?“, fügte sie noch hinzu. Harry war das gerade recht, denn Professor Slughorn war schon wieder mit gewichtiger Miene auf ihn zugewatschelt. Hermine schien offenbar etwas schockiert. Sie war soeben zum ersten Mal von Professor McGonagall mit Vornamen angesprochen worden, doch sie fing sich recht schnell und ging Harry hinterher auf McGonagall zu.
„Harry, möchten sie die Konferenz alleine halten oder wünschen sie weitere Personen auf dem Podest?“, fragte die Schulleiterin ohne Umschweife.
Harry überlegte kurz und antwortete dann: „Ich denke, dass Ron und Hermine ebenso dazu gehören. Schließlich haben sie das meiste gemeinsam mit mir durchgestanden.“
McGonagall nickte nachdenklich. „Ja, das leuchtet ein. Noch zu etwas anderem. Haben sie heute schon einen Blick in den Tagespropheten geworfen?“
„Nein, Professor. Dazu hatten wir noch keine Zeit“, antwortete Hermine beflissen.
„Nun, dann werden sie auch noch nicht gelesen haben, dass das Ministerium die Konferenz bereits angekündigt hat. Kurz bevor ich hierher kam erreichte mich eine Eileule von Lee Jordan. Er fragt an, ob er die Pressekonferenz live per Radio übertragen darf. Was halten sie davon?“, fragte die Verwandlungslehrerin skeptisch.
„Ich finde die Idee nicht schlecht. Wie wäre es, wenn Lee die Konferenz zusätzlich noch moderieren würde? Ich fand seine Kommentare bei den Quidditchspielen immer sehr amüsant und auf Potterwatch war er auch sehr gut. Ich denke, dass er der ganzen Veranstaltung ein wenig Pepp verleihen würde und sie nicht ganz so steif werden würde. Was sagst du dazu, Harry?“, sprudelte es in atemberaubender Geschwindigkeit aus Hermines Mund. Harry starrte sie mit offenem Mund an. Er klappte ihn zu und stammelte: „Ähm- Ja. Natürlich. Einverstanden.“
„Ich bin ebenso einverstanden. Ich werde gleich Mister Jordan schreiben und ihm ihren Vorschlag unterbreiten. Des Weiteren möchte ich sie darauf vorbereiten, dass der Zaubereiminister ihnen am Freitag den Orden des Merlin erster Klasse verleihen wird, Harry. Tun sie bitte so, als würde sie sich freuen, ja?“
„Wir werden sehen“, murmelte Harry, was Hermine ein Grinsen entlockte. McGonagall sah ihn noch eine Weile starr an und verabschiedete sich dann.

Harry und Hermine verließen gemeinsam das Lehrerzimmer und trafen prompt auf Professor Slughorn. Offenbar hatte er auf sie gewartet, denn er sprach sie sogleich an: „Harry, mein Junge. Da sind sie ja.“
„Hallo, Horace“, erwiderte Harry lustlos.
Slughorn wirkte kurz verdutzt, dass Harry ihn nun auch beim Vornamen ansprach, fing sich aber sogleich wieder. „Ich habe gestern eine Eule erhalten von meinem guten Freund Eldred Worple. Er lässt anfragen, ob sie nicht nun doch Interesse an einer Biografie hätten, jetzt da er, dessen Name nicht genannt werden darf, von uns gegangen ist.“
Zorn wallte in Harry auf. Verstanden die Leute denn nicht, dass er einfach seine Ruhe haben wollte und endlich einmal ein ganz normaler Mensch sein wollte? Sein ganzes Leben in der magischen Welt starrten ihm die Menschen ständig auf die Narbe. Er wünschte sich einfach, dem ganzen entkommen zu können. Vielleicht könnte da seine Insel helfen, überlegte er sich. Hermine, die seine Erregung spürte, nahm seine Hand fest in ihre und wandte sich an Slughorn: „Harry hat kein Interesse an einer Biografie. Würden sie uns nun entschuldigen, Pro- Horace?“ Sie hatte eindeutig größere Probleme damit, ihre ehemaligen Lehrer beim Vornamen anzusprechen. Sie zerrte Harry von dem verdutzt schauenden Zaubertränkelehrer weg. Er war es offenbar nicht gewohnt, solch rüde Abfuhren erteilt zu bekommen.

Als sie den nächsten Korridor erreicht hatten, prustete Harry laut los. „Dem hast du es aber gegeben, Mine“, sagte er und drückte ihr einen dicken Kuss auf die Wange. Hermine wurde leicht rot und erwiderte: „Ich kann einfach nicht glauben, wie er sich in das Leben anderer Leute einmischt und auch noch denkt, dass er es zu ihrem Wohle tut.“ Angewidert schüttelte sie den Kopf. Dann wandte sie sich wieder an Harry: „Und was hast du heute noch vor?“
„Erst einmal zu Ende frühstücken. Dann dachte ich, könnten wir noch ein bisschen beim Aufräumen helfen“, antwortete er. Etwas betreten fügte er noch hinzu: „Und morgen möchte ich zu Andromeda und meinen Patensohn besuchen.“ Hermine, die offenbar auch mit sich rang, drückte seine Hand und flüsterte ihm aufmunternd zu: „Du wirst ein guter Pate für ihn sein. Der Pate, der Sirius leider nie für dich sein konnte. Er wird es gut bei dir haben. Da bin ich mir sicher.“
Harrys Miene hellte sich etwas auf. „Danke, Mine. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich machen würde.“
„Dich alleine mit Ginny vergnügen, denke ich“, antwortete diese trocken. Harry starrte sie schockiert an, bis sie in ein helles Lachen ausbrach, in das er fröhlich einstimmte.

Sie verstummten schlagartig, als sie die Große Halle betraten, denn wieder einmal waren alle Augen auf sie gerichtet. Sie eilten schweigend auf Ginny zu, die sie mit spitzbübischem Lächeln begrüßte. Nach zwei kurzen Begrüßungsküsschen setzten sie sich zu ihr.
„Dean hat sich etwas zu viel herausgenommen, was?“, schmunzelte Hermine Ginny zu.
„Er hat gedacht, ich könnte zu ihm zurückkehren. Ich solle nicht als Zweitfreundin des ach so tollen Harry Potter versauern. Harry würde mich ja nicht so lieben wie er es tut und würde nur mit mir spielen. Da ist mir halt der Geduldsfaden gerissen und ich hab ihn grün und blau gehext. Zum Glück war grad kein Lehrer da, sonst hätte das bestimmt ne Strafpredigt gegeben. Aber woher wisst ihr davon?“, erklärte Ginny.
„Wir waren in der Lehrerkonferenz. Seamus hat dann geklopft und nach Madame Pomfrey gefragt. Er meinte, Dean sei von einem üblen Fluch getroffen worden. Gut, dass du das selber übernommen hast, Ginny. Harry wollte sich Dean schon selber vornehmen, aber ich konnte ihn davon abhalten. Du kannst dich ja schließlich selber verteidigen, wenn du willst. Und das hast du ja auch“, antwortete Hermine mit einer Menge Lob in der Stimme.
Harry mischte sich dann auch ein: „Danke, dass du zu mir hältst, Ginny. Ich möchte, dass du eins weißt: Ich liebe dich. Du bist keine Zweitfreundin oder so. Ich mache keine Prioritäten zwischen euch. Ich möchte, dass ihr beide das versteht. In Ordnung?“ Er sah seine zwei Löwinnen abwechselnd eindringlich an.
„Natürlich, Harry. Ich liebe dich auch“, antwortete Ginny als erste und gab ihm einen innigen, zärtlichen Kuss.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte nun auch Hermine und küsste ihn ebenso.
Dann wandten sich Harry und Hermine ihrem zweiten Frühstück zu, während Ginny weiter im Tagespropheten las. „Schdehd-“, Harry schluckte seinen Bissen hinunter, „Steht irgendwas interessantes drin?“, fragte er sie. Hermine hatte bereits während seines ersten Wortes angesetzt, ihn zu tadeln, ließ es nun aber mit einem Lächeln bleiben. Er war eben nicht Ron und wusste, wie man sich bei Tisch zu benehmen hatte.
„Ein sensationsheischender Bericht von Rita Kimmkorn, dass du dich mit deinem Todfeind versöhnt hast. Sie vermutet, dass du etwas an die Birne bekommen hast während deiner Zeit im Untergrund, denn es gebe eigentlich keinen Grund, sich mit einem Todesser zu versöhnen. Außerdem bestätigt sie, dass wir drei zusammen sind und stellt Vermutungen an, dass du bald noch mehr Mädchen um dich scharen wirst. Du wärst halt ein sensationsgeiler kleiner Wichtigtuer.“ Harrys ohnehin schon etwas gereizte Stimmung verfinsterte sich noch mehr, doch Hermine hatte schon eine Lösung parat: „Halt noch ein wenig durch, Harry. Ab Freitag ist alles vorbei“, sagte sie mit einem fiesen Lächeln auf dem Gesicht. Harry schaute sie verdutzt an und wollte schon ansetzen zu fragen, was sie denn vorhabe, doch Hermine schüttelte nur geheimnistuerisch den Kopf.
„Ach ja- Und eine offizielle Pressemitteilung des Ministeriums gibt es noch, dass am Freitag um ein Uhr nachmittags eine Pressekonferenz in Hogwarts stattfinden wird, bei der du allen Fragen Rede und Antwort stehen wirst. Die Presse und alle Interessierten sind herzlich eingeladen“, fügte Ginny noch hinzu.
„Na klasse. McGonagall lässt zweitausend Stühle aufstellen. Das wird ja was“, sagte Harry resignierend und widmete sich weiter seinem Frühstück.
„Du schaffst das schon. Hermine und Ron werden dir beistehen“, munterte Ginny ihn auf.
„Woher weißt du, dass Ron und ich dabei sind?“, wunderte sich Hermine.
„Das ist eigentlich offensichtlich. Ihr zwei wart bei fast allen Abenteuern dabei. Deswegen habt ihr meines Erachtens auch viel zu sagen, wenngleich Harry wohl das Meiste zu erzählen haben wird“, antwortete Ginny gelassen.
„Und du bist nicht eifersüchtig?“, fragte Hermine vorsichtig.
„Nein. Warum sollte ich? Ich war nie richtig dabei. Außer bei der Kammer des Schreckens, aber da war ich ja im Prinzip der Täter.“ Sie schüttelte sich ob dieser Erinnerung. Man sah ihr an, dass es ihr immer noch zu schaffen machte.
„Es war nicht deine Schuld, Ginny. Riddle hat dich manipuliert. Du hast nur den Fehler gemacht und dem Tagebuch vertraut. Aber du warst elf Jahre alt. Da wünscht sich jeder einen Freund, der einem zuhört und dem man vertrauen kann“, munterte Harry sie auf, „Und jetzt genug davon. Lasst uns gehen und beim Aufräumen helfen.“ Mit diesen Worten stand er auf und bedeutete seinen Löwinnen, es ihm gleichzutun.

Den ganzen restlichen Tag halfen sie beim Aufräumen und fielen am Abend erschöpft in ihre Kissen und kuschelten sich eng aneinander. An weitere körperliche Aktivitäten war nicht zu denken, so erschöpft waren sie.


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