von Caine
Skandal im Ministerium
Von ihrer Sonderkorrespondentin Rita Kimmkorn
Eine Ankündigung des einstweilig eingesetzten (zukünftigen Ex-) Zaubereiministers Kingsley Shacklebolt entsetzt die Zauberergemeinschaft. Im Schulleiterbüro der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei soll ein Bildnis des von Du-weißt-schon-wem eingesetzten vormaligen Schulleiters Severus Snape aufgehängt werden. Normalerweise ist dies so üblich und wird von der Magie dieses Büros selbstständig vorgenommen, wenn ein Rektor stirbt. Doch in diesem Falle weigerte sich das Büro, aus uns wohl bekannten und verständlichen Gründen. Doch nun soll von eben diesem Todesser nachträglich ein Porträt aufgehängt werden, an der Seite des Mannes, den er vor etwa einem Jahr eigenhändig tötete, dem allseits beliebten Albus Dumbledore.
Die Frage ist: Wie kommt der vorübergehende Minister (Der Wahltermin zum rechtmäßigen Minister steht noch nicht fest - wir werden berichten.) auf diese haarsträubende Idee?
Niemand anderer als der Held der Zaubererwelt, der Junge der überlebte, der Auserwählte, der von allen gefeierte Harry Potter hat dies angeregt. Wie kommt der junge Harry auf diese Idee und welche fadenscheinigen Argumente hat er aus dem Hut gezaubert, damit der wohl sehr gutgläubige Minister ihm zustimmte und die Anfertigung des Porträts anordnete? Shacklebolt beteuert, dass Lord Potter sehr gute Argumente präsentierte und diese auch beweisen konnte. Der ehemalige, unrechtmäßig aus dem Amt verstoßene Minister Cornelius Fudge nahm hierzu Stellung: „Potter hatte schon immer die Fähigkeit, überzeugende Argumente zu liefern. Er kann Lügen auf Bestellung hervorbringen. Sie sind meistens durchaus überzeugend und in sich stimmig, doch ich selbst habe ihn durchschaut und kann nur sagen, dass Shacklebolt viel zu gutgläubig für den Posten des Zaubereiministers ist. Er ist zu sehr Auror und zu wenig Politiker, um die mit diesem verantwortungsvollen Posten einhergehenden Verpflichtungen gut zu erfüllen.“ Auf die Frage hin, ob er bei den demnächst anstehenden Wahlen zu kandidieren gedenke, zwinkerte der überaus charmante Minister unserer Reporterin nur zu und antwortete geheimnisvoll: „Wer weiß?“
Die Fragen, die sich nun stellen: Wird Lord Potter weiter lügen und sich Einfluss verschaffen? Geht der Minister nur auf die Forderungen Lord Potters ein, um seinen eigenen Posten zu sichern? Wird Potter selber bald nach der Macht greifen?
Wie ich bereits während des Trimagischen Turniers berichtete, wirkt Potter gelegentlich unausgeglichen und neigt zu Wutausbrüchen. Des Weiteren beherrscht er Parsel (Parsel, die Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen, wird oft mit schwarzen Magiern in Verbindung gebracht. Du-weißt-schon-wer war der berühmteste Parselmund der jüngeren Geschichte).
Wird Potter nun, da der Dunkle Lord vernichtet ist, sein Heil selber in den Dunklen Künsten suchen? Vielleicht hat er das bereits, denn bisher konnte noch kein Auror oder anderer fähiger Zauberer erklären, wie er den als unsterblich geltenden Du-weißt-schon-wen besiegen konnte.
Vielleicht erfahren wir auf der Pressekonferenz diesen Freitag mehr.
Vielleicht wird dies aber auch wieder nur eine weitere von Potters wahrlich sehr gut inszenierten Selbstdarstellungen, die dazu dienen dass er in der Öffentlichkeit besser dasteht.
Ihre Rita Kimmkorn bleibt auf jeden Fall dran.
Ging das schon wieder los? Harrys Stimmung war bereits wieder am Boden. Missmutig stocherte er in seiner Schüssel herum. Gestern noch war er der große Held und heute war er wieder der Buhmann. Nur, weil er etwas angestoßen hatte, das für die Leute schwer zu verstehen war. Er würde wohl bei der Pressekonferenz darauf eingehen müssen. An diesem Morgen hatte er als Erster die Zeitung gelesen, während Ginny und Hermine dies gerade nachholten. Ab und zu konnte er ein Aufschnauben vernehmen.
„Haben die denn nichts Besseres zu schreiben, als unnötige Stimmungsmache gegen dich und Kingsley zu verbreiten? Haben die niemanden, der dem allem Einhalt gebietet?“, ereiferte sich Ginny.
„Die schreiben halt das, was die Auflage steigert. Und da gehören Skandale und Tratsch halt dazu“, antwortete Hermine ruhig, „So etwas gibt es übrigens auch in der Muggelwelt. Die Sun macht auch zu allem und jedem in ihrem Sinne Stimmung. Und die Leute kaufen und lesen den Stuss auch noch. Und wenn der Chefredakteur mit allen Mitteln den Umsatz steigern will, dann dürfen halt solche Ziegen wie die Kimmkorn ihren Kram veröffentlichen. Ich verspreche dir aber, ab Freitag ist das alles vorbei.“
„Und was lässt dich da so sicher sein?“, wollte Harry schlecht gelaunt wissen.
Hermine schüttelte den Kopf und lächelte ihr unergründliches Lächeln, das Harry so hasste und doch so sehr liebte. Sie würde es ihm nicht sagen, dessen konnte er sich sicher sein. Aber so wie er Hermine kannte, würde sie wirklich dafür sorgen, dass die Kimmkorn ein für alle Mal Stille bewahren würde, auch wenn die Kimmkorn nach ihrer letzten Zusage nur drei Jahre durchgehalten hatte. Etwas besserer Laune widmete er sich wieder seinen Cornflakes.
„Hey. Hört euch das an!“, sagte Ginny hinter der Zeitung hervor, „Die Neue magische Welle bringt Schwung in den Hintern. Bei uns hören sie keine alten Schnulzen von Celestina Warbeck. Mit uns bleiben sie auf dem Laufenden, was die Muggel-, sowie die Zauberercharts angeht. Garniert wird das Ganze mit den wirklich wichtigen Neuigkeiten aus Großbritannien und der Welt. Der Sendebetrieb startet am Freitagmittag und hat bereits eine Stunde später seinen ersten Höhepunkt. Dann wird unser Chefredakteur, der allseits beliebte Exkommentator der Hogwartsqudditchspiele und Untergrundreporter, Lee Jordan, live aus Hogwarts von der Pressekonferenz berichten. Ihm wurde angetragen, als Moderator durch die spannende Vergangenheit Harry Potters sowie seiner Freunde Ron Weasley und Hermine Granger zu führen. Natürlich hat er sofort zugesagt und wird mit gewohntem Witz und Charme dabei sein. Also schalten sie ab Freitagmittag die Neue magische Welle ein. Wir werden sie nicht enttäuschen.“
„Hört sich gut an. Meint ihr, wir haben am Freitag Zeit, da reinzuhören?“, fragte Ginny.
Hermine schmunzelte: „Ich glaube, dazu werden wir keine Zeit haben, Ginny.“
Ginny machte ein dummes Gesicht. „Hä? Wieso?“
„Sag mal, sind alle Weasleys so schwer von Begriff? Weil wir selber Teil des Programms sein werden“, antwortete Hermine lächelnd. Ginny begriff und wurde rot. Sie senkte den Blick wieder auf den Tagespropheten und überflog noch die weiteren Seiten.
Harry sah erst von seinen Cornflakes auf, als er das allmorgendliche Flügelrauschen der Posteulen vernahm. Er erwartete zwar keine Briefe, doch viel zu lange hatte er darauf verzichten müssen und nun wollte er dem Spektakel um alles in der Welt zusehen.
Er erschrak, als er einen großen, stattlichen Waldkauz direkt auf sich zufliegen sah. Harry fragte sich noch wer ihm wohl schreiben würde, da war die Eule auch schon gelandet. Sie trug einen amtlich aussehenden Brief am Bein. Harry löste ihn und entdeckte tatsächlich das Zeichen des Ministeriums darauf. Der Vogel tat sich kurz an Nevilles Schinken gütlich, was dieser mit einem bösen Blick quittierte, und flog dann davon.
„Hey, der Brief ist von Kingsley“, sagte Harry nachdem er ihn entfaltet hatte.
„Was schreibt er?“, wollte Hermine begierig wissen.
„Dass das mit dem Eissalon klappt. Ich müsse nur 9000 Galeonen überweisen und der Laden gehört mir.“
„Nur ist gut. Das ist eine Menge Geld“, merkte Ginny an.
Hermine tat dies mit einer Handbewegung ab. „Hast du bei Gringotts nicht aufgepasst? Das Geld hat Harry in einem Monat wieder drin, allein schon dafür dass er sein Geld auf der Bank lässt.“
Ginny machte große Augen. Erst jetzt schien sie das Ausmaß von Harrys Reichtum richtig wahrzunehmen. „Wenn du das machen möchtest, dann mach. Ich fände es schade, wenn die Winkelgasse keinen Eissalon hätte. Aber jemanden zu finden, der genauso gutes Eis macht wie Fortescue wird sehr schwer werden“, sagte Ginny dann nach kurzem Nachdenken.
„Das hab ich mir auch gedacht. Habt ihr vielleicht irgendeine Idee, wer dazu in der Lage wäre?“, wandte er sich an seine Herzensdamen. Ginny überlegte: „Vielleicht Tom. Er führt ja schon den Tropfenden Kessel, er hätte bestimmt genug Erfahrung für den Laden.“
„Wohl kaum“, wiegelte Hermine ab, „Tom ist schon ziemlich alt. Ich glaube nicht, dass er sich noch ein zweites Restaurant aufbürden wollte.“
„Vielleicht Madame Rosmerta?“, überlegte Ginny weiter.
„Sie hat genug zu tun in Hogsmeade“, machte dieses Mal Harry die Überlegungen zunichte.
Ginny zuckte mit den Schultern: „Dann weiß ich auch niemanden.“
Hermine dachte laut nach: „Kennen wir jemanden, der super Eis machen kann, prima Kuchen bäckt, vielleicht noch zusätzlich super kocht, nicht zu viel um die Ohren hat und das machen würde?“
Harry überlegte kurz und hatte eine glänzende Idee. Er wusste jemanden, auf den dies alles zutraf. Und diese Person würde er morgen treffen, wenn auch unter nicht besonders glücklichen Umständen. Aber fragen kostete ja nichts. „Ich weiß jemanden“, eröffnete er seinen Löwinnen.
Ginny wirkte verblüfft. „Echt? Wen?“
„Du kennst sie und hast schon öfters von ihren Kochkünsten profitiert. Aber mehr verrat ich nicht. Erst muss sie zusagen“, antwortete Harry verschmitzt grinsend.
Hermine kaute wieder einmal auf ihrer Unterlippe herum, wie sie es immer tat wenn sie angestrengt über etwas nachdachte, und schaute Harry dabei an. Dann schien sich bei ihr die Erkenntnis breit zu machen. Sie lächelte Harry zu und nickte freudestrahlend.
Ginny sah argwöhnisch zwischen den beiden hin und her. „Wollt ihr es mir heute noch sagen, oder muss ich dumm sterben?“, fauchte sie schließlich eingeschnappt.
Harry und Hermine wechselten einen kurzen Blick und er nickte ihr leicht zu. Hermine lächelte, beugte sich zu Ginny hinüber und flüsterte ihr den Namen ins Ohr. Ginny riss überrascht Augen und Mund auf. „Ihr wollt tatsächlich -?“, doch der Rest des Satzes ging in lautem Flügelrauschen unter. Scheinbar hatten sich ein paar Posteulen verspätet.
Kurz darauf dachte Harry, er hätte ein Déjà -vu. Ein Gutes Dutzend Eulen balgte sich plötzlich vor ihm auf dem Tisch. So etwas hatte er schon in seinem vierten Jahr erlebt. Damals hatte Hermine einiges an Hasspost bekommen wegen eines Artikels von Rita Kimmkorn. Scheinbar war dies heute wieder der Fall. Bloß dass dieses Mal auch Ginny den Hass von Harrys weiblichen Fans abbekam. Die Eulen drängten auf die Mädchen zu und wollten alle als erste ihre Briefe abliefern. Dies schien auch der Grund zu sein, warum sie sich verspäteten. Offenbar hatten sie bereits in der Luft begonnen, sich zu balgen. Hermine nahm die an sie adressierten Briefe ohne Gefühlsregung entgegen, während Ginnys Gesicht vor Schreck verzerrt war. Hermine ließ nur kurz einen Blick über die Absender schweifen, merkte dass sie keinen davon kannte und ließ die Briefe mit einem Stups ihres Zauberstabes in Flammen aufgehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Neville neben ihr zuckte zusammen und fiel vor Schreck ob der plötzlichen Hitze von seinem Stuhl. Doch Luna half ihm schnell wieder hoch und gab ihm einen kleinen Kuss, der ihn rot anlaufen ließ. Auch alle anderen Umsitzenden zuckten zusammen. Harry betrachtete seine Löwin mit Stolz und ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. Hermine lächelte ihm kurz zu und wandte sich dann an Ginny: „Dich interessiert doch nicht etwa, was die schreiben?“
Ginny, die einige aufgeschlagene Briefe vor sich hatte antwortete: „Doch, eigentlich schon. Ich will wissen, was sie mir vorwerfen. Aber scheinbar wollen sie alle nur Harry für sich haben und denken, dass wir nur scharf auf ihn sind weil er ja berühmt sei, viel Gold habe und noch dazu Lord mit Sitz im Gamot und im Schulbeirat. Wir seien nicht wirklich an ihm interessiert.“ Sie zerknüllte die Briefe angewidert. „Als ob auch nur eine von denen, die das geschrieben haben, wirklich an Harry interessiert wäre. Die sind doch selbst aus den Gründen, die sie uns vorwerfen auf ihn scharf. Da mach ich mir keine Gedanken drüber.“
Hermine lachte plötzlich auf: „Harry hat aber nicht nur weibliche Fans. Der hier schreibt, dass Harry eigentlich sowieso kein Interesse an Frauen habe und nur er der einzig richtige an Harrys Seite sei.“ Einige Umsitzende stimmten in das Lachen mit ein.
Harry verzog angewidert das Gesicht. „Da braucht ihr euch keine Gedanken machen. Ich würde keine von denen nehmen und erst recht keinen Mann. Ich bin mit euch vollauf zufrieden. Bekomm ich einen Kuss?“, fragte er dann noch. Natürlich bekam er diesen von seinen Löwinnen. Ginny ließ nun auch ihre Briefe in Flammen aufgehen. „So, was machen wir heute?“, fragte sie als sie die Asche hatte verschwinden lassen.
„Harry wollte zu Andromeda. Er möchte seinen Patensohn besuchen. Oder hast du es dir anders überlegt?“, beantwortete Hermine die Frage. Harry schüttelte den Kopf. „Nein. Das habe ich immer noch vor.“
Und so gingen sie gemeinsam nach Hogsmeade. Harry fragte sich, als sie durch das von geflügelten Ebern flankierte Tor gingen, wo denn die eigentlich davor campierenden Reporter geblieben waren. Diese Überlegungen offenbarte er auch seinen Begleiterinnen. Hermine war es dann, die ihm die eigentlich offensichtliche Antwort gab: „Die brauchen dir ja auch nicht mehr aufzulauern. Du stellst dich ihnen doch sowieso am Freitag.“
„Oh“, war der einzige geistreiche Kommentar, der ihm dazu einfiel. Das hätte er sich eigentlich auch denken können.
Im Dorf angekommen, schlang er seinen Arm fester um Ginnys Hüfte, konzentrierte sich auf das Haus der Familie Tonks und drehte sich.
Er spürte das typische Gefühl, als ob er durch einen Gartenschlauch gepresst wurde und schon kurze Zeit später sah er auf ein schmuckes kleines Haus.
Hermine kam kurz nach ihnen an. Harry erinnerte sich an sein bisher einziges Mal, dass er hier gewesen war. Damals waren er und Hagrid auf der Flucht vor Voldemort im Garten bruchgelandet. Doch er konnte sich nicht erinnern, wie das Haus ausgesehen hatte. Erstens war es dunkel gewesen und zweitens war er kurz nach seinem Aufprall ohnmächtig geworden. Er war erst im Wohnzimmer der Tonks aufgewacht. Vor dem Haus war ein kleiner, gepflegter Garten. Sie gingen auf den Eingang zu und erkannten am Türschild, dass sie hier richtig waren. Harry betätigte den Klopfer und wartete. Er war ziemlich nervös. Das letzte Mal, als er Andromeda Tonks gegenüber gestanden hatte, hatte er sie angeschrien. Dies war allerdings auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie im Schatten ihrer Schwester Bellatrix doch sehr ähnlich sah. Doch beim zweiten Hinsehen hatte sich herausgestellt, dass ihre Ähnlichkeit doch weitaus geringer war. Ihr Haar war von einem hellen, weichen Braun und ihre Augen waren viel offener und freundlicher.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür geöffnet wurde.
Mrs Tonks sah ihn und die Mädchen misstrauisch an. „Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier?“, fragte sie.
„Verzeihung, Misses Tonks. Ich bin Harry Potter. Und die zwei bezaubernden Damen sind Hermine Granger und Ginny Weasley. Wir sind gekommen, weil ich-“, doch weiter kam er nicht. Andromedas Gesicht hatte schnell den misstrauischen Blick verloren und sah Harry nun weich an. „Ah, natürlich. Harry. Verzeihung, dass ich dich nicht gleich erkannt habe. Kommt doch herein. Darf ich euch einen Tee anbieten?“
Sie nahmen gerne an und folgten ihr in das gemütliche Wohnzimmer, in dem Harry damals aufgewacht war. Sie setzten sich brav auf die Couch und warteten auf Andromeda. Diese kam auch schon kurze Zeit später, stellte den Tee auf den Tisch und setzte sich ihnen gegenüber in einen Sessel. Sie sah Harry abwartend an. Dieser sah ihr direkt in die Augen und konnte den Schmerz darin deutlich sehen. Sie hatte innerhalb kurzer Zeit ihre gesamte Familie verloren. Ted, ihr Mann, war von Greifern getötet worden und nun waren ihre Tochter und deren Mann in der Schlacht von Hogwarts ums Leben gekommen. Er konnte ihren Schmerz durchaus nachvollziehen. Auch er hatte viele Freunde verloren.
Er räusperte sich. Wo sollte er anfangen? Langsam begann er: „Es tut mir Leid, was mit ihrem Mann passiert ist. Auch um Remus und To- Nymphadora tut es mir sehr leid. Sie waren sehr gute Freunde von mir. Besonders Leid tut es mir wegen dem kleinen Teddy. Ich weiß nicht, ob die zwei es ihnen gesagt haben, aber sie haben mich zu seinem Paten gemacht. Ich bin hier, um ihn zu besuchen. Außerdem will ich ihnen anbieten, mich so oft es geht um ihn zu kümmern. Auch ich bin Waise. Ich will dafür sorgen, dass er eine bessere Kindheit hat als ich.“ Er schluckte den schweren Klos hinunter, der sich langsam gebildet hatte.
Mrs Tonks sah ihn an und eine kleine Träne rann aus ihrem Auge. „Danke Harry. Das bedeutet mir sehr viel. Ted, Nymphadora und Remus sind im Kampf gegen eine schlimme Sache getötet worden. Es ist sehr traurig, aber wir können es nicht ändern. Teddy ist das einzige Familienmitglied, das mir noch geblieben ist. Ich hoffe, du verstehst dass ich ihn nur ungern hergebe. Aber die zwei haben mir gesagt, dass sie dich als seinen Paten gewählt haben und ich bin überaus einverstanden mit der Wahl. Ich bin mir sicher, dass du dich gut schlagen wirst. Nach allem, was man so über dich hört hast du ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und weißt im Allgemeinen, was du tust“, dabei zwinkerte sie ihm schelmisch zu, „Aber ich kann wirklich manchmal Hilfe gebrauchen. Nachher zum Beispiel muss ich noch einmal etwas wegen der Beerdigung morgen klären. Dann kannst du dich gleich das erste Mal um ihn kümmern, während ich unterwegs bin. Ich bin mir auch sicher, dass dir deine reizenden Begleiterinnen gerne helfen würden.“ Dabei zwinkerte sie Hermine und Ginny zu, die sie bisher eher ignoriert hatte.
„Natürlich werden wir dir helfen. Nicht wahr, Ginny?“, warf Hermine ein. „Aber sicher doch“, antwortete die Angesprochene.
„Sehr schön. Ich geh ihn dann mal holen, ja?“, sagte sie und stand auf. „Ach ja- Ihr könnt ruhig Andromeda zu mir sagen. Beim Siezen komme ich mir immer so alt vor“, sagte sie noch, ehe sie den Raum verlies. Sie konnten hören, wie sie in das Schlafzimmer ging. Kurze Zeit später kam sie mit einem kleinen Bündel auf dem Arm zurück. Harry stand auf und ging ihr entgegen. Sie zeigte ihm, wie er das kleine Etwas richtig zu halten hatte und übergab ihm dann den kleinen Teddy. Er hatte offenbar Tonks' Angewohnheit für schrille Haarfarben geerbt. Sie waren gegenwärtig neongrün. Die Augen hatte er geschlossen. Er schien zu schlafen. „Süß“, sagte Ginny, die neben ihn getreten war. Sie hatte ein gewisses Glitzern in den Augen. Der Mutterinstinkt war offensichtlich geweckt. In Hermines Augen herrschte das gleiche Glitzern. Sie streichelte mit dem Finger sachte über Teddys kleine Händchen. Der schloss seine winzig kleinen Fingerchen um Hermines und hielt ihn fest. Andromeda sah dem ganzen schmunzelnd zu. „Wenn ihr nicht einer zu viel wärt, dann würde ich sagen dass ihr eine richtig süße kleinen Familie seid“, sagte sie, „Aber wenn man der Zeitung glauben darf, dann seid ihr das auch so. Irgendwie… Aber das ist eure Sache.“
„Er sieht so niedlich aus. Darf ich ihn auch mal halten, Harry?“, fragte Ginny aufgeregt. Harry sah zu Andromeda hinüber, die ihm lächelnd zunickte. Vorsichtig übergab er den kleinen Teddy an Ginny. „Noch schläft er fast den ganzen Tag. Er ist ja gerade Mal einen Monat alt. Wenn er etwas älter und lebhafter wird, findet ihr ihn bestimmt nicht mehr ganz so süß. Wenn er dann auch noch entdeckt, wie wunderbar laut er schreien kann und das besonders nachts, dann ist es schon manchmal ziemlich nervenaufreibend“, entgegnete Andromeda schmunzelnd. „Ihr bleibt doch zum Essen, oder?“
„Natürlich, Andromeda. Können wir dir helfen?“
„Danke, Harry. Das schaff ich schon“, entgegnete sie und ging in die Küche.
„Sie hats scheinbar recht gut verkraftet, oder?“, fragte Hermine leise.
„Scheint so“, entgegnete Harry. Von Ginny kam plötzlich ein aufgeregtes Quietschen. „Was ist denn, Ginny?“
„Kommt her und seht euch das an!“, antwortete sie begeistert. Harry und Hermine näherten sich Ginny, die wieder auf der Couch saß und den kleinen Teddy auf dem Arm hatte. Hermine kicherte und Harry lächelte verschmitzt. Teddy war aufgewacht und sah Ginny nun aus haselnussbraunen Augen, die von einer flammend roten Haarmähne umgeben waren, an. Als sich Hermine über ihn beugte, änderte er seine Haare in buschige braune.
„Na du bist mir ja ein frecher“, sagte Harry und nahm ihn Ginny ab. Sofort wechselte Teddys Augenfarbe in smaragdgrün und seine Haare wurden rabenschwarz und zerstrubbelt.
„So wird dein Sohn bestimmt auch mal aussehen“, kicherte Hermine. „Wir werden sehen“, entgegnete Harry ausweichend. Ja, er wünschte sich auch einmal Kinder. Aber dazu würde er sich zwischen Hermine und Ginny entscheiden müssen. Denn unverheiratet wollte er kein Kind in die Welt setzen. Und wie Percy schon treffend festgestellt hatte, waren polygame Ehen in Großbritannien verboten. Entweder, er würde in ein arabisches Land auswandern müssen, es fände sich ein Schlupfloch in der britischen Gesetzgebung oder er würde wohl in wilder Ehe leben müssen. Denn er konnte es sich durchaus vorstellen, mit beiden einmal Kinder haben zu können. Mit allen sich daraus eventuell entwickelnden Konsequenzen. Doch an Kinder war wohl vorerst nicht zu denken. Erst einmal würden sie noch ein Jahr Schule zu absolvieren haben.
„Essen!“, kam der Ruf aus der Küche.
Sie gingen gemeinsam in die Küche, wo Andromeda den Tisch gedeckt hatte.
„Ich habe erst einmal nur eine Kleinigkeit gemacht, es ist ja eigentlich noch recht früh zum Mittag essen. Ich hoffe, ihr habt nichts gegen Würstchen mit Kartoffelsalat?“
„Nein, überhaupt nicht“, antwortete Harry. Die Mädchen und Andromeda setzten sich an den Tisch. „Ähm…“, begann Harry verlegen. Er stand immer noch in der Tür, mit Teddy auf dem Arm. Er wusste nicht, was er nun mit ihm anstellen sollte. Er war noch viel zu klein, um in einem Hochstuhl zu sitzen und auf dem Schoß konnte er ihn auch unmöglich während des gesamten Essens behalten. Andromeda verstand offenbar sein Problem, denn sie stand lächelnd auf und holte Teddys fahrbare Wiege in die Küche. Harry bettete ihn sachte hinein und reichte ihm das Kuscheltier, das darin lag. Er musste gestehen, dass Remus schon Humor gezeigt hatte bei diesem Tier. Es war ein Wolf, an den sich Teddy nun klammerte.
„Du wirst bestimmt mal ein guter Vater werden, Harry“, meinte Ginny anerkennend. Als sich Harry auch gesetzt hatte, verteilte Andromeda Würstchen und Salat und sie begannen zu essen. Nach einer Weile meldete sich Hermine zu Wort: „Wie machst du das eigentlich mit der Milch, Andromeda? Teddy ist doch noch ein Säugling und ich habe gelesen, dass Muttermilch das Beste für ein Kind ist. Gekaufte ist zwar nicht unbedingt schlecht, aber doch bei weitem nicht genauso gut wie natürliche.“
„Sehr schlau, Hermine. Du hast recht. Für ein paar Tage reicht noch die, die Nymphadora im Voraus eingelagert hat. Und für danach nehme ich halt welche von mir.“
„Aber produziert der Körper nicht eigentlich nur Milch, wenn er eine Schwangerschaft hinter sich hat?“, warf Ginny ein.
„Man kann mit ein wenig Vorbereitung auch so die Produktion ankurbeln. Aber da ich dafür nicht genug Zeit habe, nutze ich einfach einen für solche Fälle entwickelten Zauber. Somit kann ich selber Teddy stillen.“ Sie fügte allerdings noch hinzu: „Euch würde ich allerdings von dem Zauber abraten. Wenn er während der Pubertät angewandt wird, kann das ziemlich üble Folgen haben“, denn sowohl Hermine als auch Ginny schienen ganz scharf darauf zu sein, es selber einmal auszuprobieren.
Hermine, die tatsächlich gerade fragen wollte, wie der Zauber denn funktioniere fragte stattdessen: „Was für Folgen kann es haben?“
„Nun- Das Mädchen kann unfruchtbar werden, die Brust kann verschrumpeln, es können sich ganz üble Ausschläge bilden, die Brüste können übermäßig stark anschwellen und somit heftige Schmerzen verursachen. Außerdem-“ Doch nun wurde sie von Ginny unterbrochen. „Danke. Ich glaube das sind genug Gründe, um es nicht zu versuchen. Müssen wir wohl warten, bis wir selber Mütter sind.“ Dabei sahen sowohl Hermine als auch Ginny Harry mit glänzenden Augen an. Harry rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. Auch seine zwei Löwinnen schienen sich bereits Gedanken über Kinder gemacht zu haben.
Andromeda sah zwischen den dreien hin und her. Sie konnte durchaus verstehen, warum Harry sich nicht zwischen den zwei jungen Damen entscheiden konnte. Sie waren beide auf ihre eigene Art ganz bezaubernd.
„Nun denn-“, unterbrach sie die etwas peinliche Stille, „ich muss dann mal los, noch die letzten Sachen wegen der Beerdigung besprechen. Ihr könnt ja in der Zwischenzeit einen kleinen Spaziergang mit Teddy unternehmen. Was meint ihr?“
Die drei stimmten zu. Und so machten sie sich fünf Minuten später auf den Weg. Teddy lag im Kinderwagen, der von Harry geschoben wurde. Die Mädchen gingen hinter ihm und tuschelten ganz aufgeregt.
Sie gingen durch das kleine Dorf und Harry genoss es, sich endlich einmal völlig unbeschwert unter freiem Himmel bewegen zu können. Er blieb an einem Spielplatz stehen, auf dem mehrere Kinder mit ihren Müttern waren.
Harry setzte sich auf eine Bank und sah den Kindern beim Spielen zu. Später würde er viel Zeit mit Teddy hier verbringen, das schwor er sich. Er schmunzelte. Mit Teddy konnte er die ganzen tollen Sachen nachholen, die er während seiner eigenen Kindheit nicht wirklich hatte ausleben können. Sandburgen bauen, ohne dass Dudley sie gleich zerstörte. Rutschen, ohne unten von Dudley erwartet zu werden. Schaukeln, klettern, wippen,… All die Sachen, die ein kleiner Junge gerne machte. Er nahm Teddy aus dem Wagen und legte ihn sich auf den Arm, denn er hatte angefangen zu quengeln. Harry nahm das Fläschen, das ihm Andromeda mitgegeben hatte und steckte es Teddy in den Mund. Der nuckelte zufrieden daran.
„Der hat ja lustige Haare“, sagte plötzlich eine Stimme neben ihm. Harry blickte auf. Ein Mädchen von vielleicht sieben Jahren, das vorhin noch auf der Schaukel gewesen hatte, saß nun neben ihm. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie zu ihm gekommen war, so sehr war er in Gedanken versunken. Auch hatte er nicht bemerkt, dass Teddy wieder seine neongrünen Haare angelegt hatte. „Haben sie ihm die so gefärbt?“, fragte sie neugierig. Harry stotterte: „Nun, ähm-“ Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte ja nicht verraten, dass Teddy ein Metamorphmagus war. Verzweifelt sah er sich nach Ginny und Hermine um. Wo waren die eigentlich? Er entdeckte sie einige Meter entfernt, offenbar im Gespräch mit einer der jüngeren Mütter. Sie mochte vielleicht 25 Jahre alt sein. Er flüchtete sich erst einmal in eine Ablenkung. „Müsstest du nicht eigentlich in der Schule sein?“, fragte er das Mädchen.
„Wir haben diese Woche Extraferien bekommen.“
„Warum?“
„Weil irgend so ein böser Onkel nicht mehr ist. Das wird groß gefeiert.“ Und kichernd fügte sie hinzu: „Jedenfalls war unser Lehrer am Montag, als er uns das gesagt hat ziemlich betrunken.“ Harry atmete erleichtert aus. Offenbar hatte er hier eine junge Hexe vor sich. Doch wirklich sicher war er sich nicht. „Was war denn das für ein böser Onkel?“, fragte er interessiert. „Keine Ahnung. Irgend so ein ganz ganz böser. Meine Mom und mein Dad haben nie seinen Namen gesagt. Sie nannten ihn immer Du-weißt-schon-wer. Und der wurde am Wochenende von einem Jungen besiegt. Er könnte so ihr Alter haben, Mister.“ Harry lächelte. Er hatte also wirklich eine junge Hexe vor sich. Sie schien des Fragenbeantwortens überdrüssig zu sein und stellte nun wieder ihrerseits welche: „Ist das ihr Sohn? Sind sie nicht ein bisschen zu jung dafür? Und warum hat er nun jetzt solche Haare?“
„Nein, das ist nicht mein Sohn. Er ist mein Patenkind und ich kümmere mich jetzt um ihn. Seine Eltern sind leider letztes Wochenende gestorben, als sie geholfen haben, den bösen Onkel zu besiegen“, antwortete Harry, auf jedes Wort achtend. „Oh. Das tut mir leid“, sagte das Mädchen, „Der Arme.“ Sie streichelte ihm über den Kopf. Bei dieser Berührung hob Teddy die Lider. Er sah das Mädchen mit großen Augen an. Dann wechselten seine Haare schnell in das selbe lange blond, wie es das Mädchen auf dem Kopf hatte. Sie zuckte zurück. „Wie hat er das gemacht?“, wollte sie erschrocken wissen.
„Teddy ist ein Metamorphmagus. Er kann allein mit seinem Willen seine Gestalt verändern.“ Das Mädchen betrachtete Teddy begeistert. „Cool. Kann man das lernen? Bekommen wir das in Hogwarts beigebracht?“
„Nein, tut mir leid. Man wird als Metamorphmagus geboren. Das kann man nicht lernen. Aber man bekommt in Hogwarts beigebracht, wie man sein Äußeres mittels Zauberstab verändern kann. Wenn man will kann man sich auch später zum Animagus ausbilden lassen. Dann kannst du dich in ein Tier verwandeln.“
„Toll. Ich freu mich schon darauf, wenn ich nach Hogwarts komm.“ Niedergeschlagen fügte sie allerdings hinzu: „Aber das dauert noch vier Jahre.“
„Wenn du erst einmal dort bist, dann hast du die tollste Zeit deines Lebens“, versicherte Harry ihr. Sie wurden nun aber unterbrochen. Die Mutter des Mädchens kam mit Hermine und Ginny zu ihnen hinüber.
„Komm, Jeanne. Wir wollen gehen“, sagte sie zu ihrer Tochter. „Verzeihung dass sie so aufdringlich war, Mister Potter.“ Harry fragte gar nicht erst, woher sie seinen Namen kannte. Wenn sie wirklich eine Hexe war, dann musste sie ihn ja kennen. „Mein Name ist Margret Michaels. Es freut mich, sie kennenzulernen.“ Sie streckte ihm freundlich lächelnd die Hand entgegen und Harry schüttelte sie. Dann verabschiedeten sie sich auch schon wieder voneinander. „Vielleicht sehen wir uns demnächst mal wieder, wenn wir Harrys Patensohn besuchen“, sagte Hermine noch. „Bestimmt“, fügte Ginny hinzu. Harry lächelte und winkte der strahlend davon hüpfenden Jeanne hinterher. „Mami, weißt du was der Junge konnte? Er kann seine Haare färben…“, hörte er sie schnell ihrer Mutter erzählen. Dann waren sie außer Hörweite.
„Wollen wir dann gehen?“, fragte Harry seine Begleiterinnen.
Sie stimmten zu und so packten sie Teddy wieder in den Wagen. Ginny rümpfte die Nase, als sie ihn hineinlegte. „Ich glaube, da braucht jemand eine neue Windel. Wir müssen ihn wohl wickeln, wenn wir wieder bei Andromeda sind.“ Dieses Mal schob Hermine den Wagen.
„Du hast dich wirklich gut mit Jeanne verstanden, was?“, fragte Ginny neugierig.
„Naja, sie war halt ziemlich neugierig. Wie alle Kinder in dem Alter. Ich wusste nicht, wieviel ich ihr erzählen durfte. Aber scheinbar sind sie und ihre Eltern Zauberer“, antwortete Harry.
„Ja, das sind sie. Margret war in der siebten Klasse, als wir in der ersten waren“, antwortete Hermine. Dann lag Harry ja gar nicht so falsch mit seiner Einschätzung ihres Alters. Dann stutzte er.
„Aber Jeanne dürfte so um die sieben sein. Dann-“ Ginny kicherte.
„Ja, sie ist bereits während ihres UTZ-Jahres schwanger geworden. Madam Pomfrey hat fast einen Anfall bekommen, als sie die Untersuchung wegen ihrer morgendlichen Übelkeit gemacht hat. Kurz nach ihrem Abschluss haben Margret und ihr Mann geheiratet und wenig später kam dann die kleine Jeanne.“
„Woher wisst ihr das?“, wollte Harry wissen.
„Sie hat es uns erzählt. Natürlich hat sie uns gleich erkannt. Wir und ganz besonders du sind ja momentan ständig in der Zeitung. Aber sie ist in Ordnung, denke ich“, antwortete Hermine. „Sie hat uns auch gesagt, dass wir hier in einem gemischten Zauberer-Muggel-Dorf namens Cabton sind. Manche Muggel wissen von den hier lebenden Zauberern. Die restlichen sind dahingehend mit einem Verwechslungszauber unterworfen. Deswegen können wir hier auch ohne Sorgen mit Teddy spazieren gehen. Einem Muggel würde es schon komisch vorkommen, wenn er plötzlich seine Haarfarbe ändern würde.“
Sie waren inzwischen wieder bei Andromeda angekommen. Sie gingen hinein. Den Schlüssel hatten sie von ihr ausgehändigt bekommen, mit dem Hinweis dass es bei ihr eventuell etwas länger dauern könnte.
Hermine suchte die frischen Windeln und wechselte sie unter Ginnys und Harrys erstaunten Blicken. „Wo hast du das denn gelernt?“, wollte Harry wissen.
„Mein kleiner Cousin war früher oft bei uns und ich wollte unbedingt lernen, wie man wickelt“, antwortete sie gelassen. Harry schmunzelte: „Typisch. Immer wissbegierig, unsere Hermine.“ Sie steckte ihm lächelnd die Zunge raus.
Bis Andromeda zurückkam, vertrieben sie sich die Zeit, indem sie mit Teddy schäkerten. Doch nach einer Weile döste er einfach ein. Sie legten ihn in seine Wiege und setzten sich selber wieder auf die Couch und genossen die traute Dreisamkeit.
Als Andromeda dann kam, unterhielten sie sich noch eine Weile, tranken noch einmal Tee und aßen etwas Kuchen und dann verabschiedeten sie sich.
„Kommt ihr morgen?“, wollte Andromeda dann an der Tür noch wissen.
„Natürlich, Andromeda. Wir werden da sein.“, antwortete Harry mit belegter Stimme.
Dann apparierten sie wieder nach Hogsmeade und gingen hinauf nach Hogwarts.
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