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Fanfiction

Harry Potter und zwei Frauen - Abschied

von Caine

„Meine Damen und Herren, werte magische Geschöpfe, zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit versammeln wir uns hier auf dem Gelände der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei“, begann Kingsley seine Ansprache, „Hier hat alles vor drei Jahren begonnen. Und hier endete es vor einer Woche. Der zweite Krieg gegen Voldemort und seine Anhänger hat viele Opfer gefordert. Menschen wurden getötet, Familien zerrissen, Körper beschädigt, geistige Schäden erlitten. Magische Geschöpfe wurden ausgebeutet, unterworfen und aufs schändlichste misshandelt. Wir sind hier, um den Opfern dieses Krieges zu gedenken. Ich bitte sie, sich von ihren Stühlen zu erheben und sich ihrer zu besinnen.“
Die Zuhörer erhoben sich geschlossen, die Wassermenschen kamen aus dem See, die Zentauren schossen Salutpfeile ab, sogar die Hauselfen waren gekommen und gedachten ihrer Gefallenen. Seidenschnabel stand mit Hagrid und Grawp in der letzten Reihe, sogar er senkte den Kopf.
Nach einer Minute bedankte sich Kingsley bei den Anwesenden und sie setzten sich wieder. Harry wusste, dass nun der schwere Part für ihn kommen würde.
„Werte Freunde, viele haben gekämpft. Für sich, für ihre Freunde, für die magische Gemeinschaft. Ich will diese Taten nicht schlecht machen, doch gab es in diesem Krieg Menschen, die mehr als jeder andere zum Sieg der guten Seite beigetragen haben. Diese Menschen gilt es nun zu ehren. Sie alle wissen, dass ich hier in erster Linie von Harry Potter spreche. Doch es gab auch einen Kämpfer, der nie offen auftrat, der immer im Hintergrund agierte und schlussendlich sogar für seine Überzeugung starb. Jahrelang hat er Voldemort ein falsches Gesicht gezeigt, um am Ende Harry die entscheidenden Informationen geben zu können, die ihn befähigten, Tom Vorlost Riddle zu besiegen. Hier spreche ich von Professor Severus Snape. Er hat schon zu Zeiten des ersten Krieges Voldemort ausspioniert und hat diese Aufgabe ohne zu zögern auch im zweiten Krieg übernommen. Dieser Mensch war zwar nicht unbedingt eine Person, mit der man gerne einen Tee getrunken hat, doch seine Verdienste wiegen seinen doch etwas unschönen Charakter mehr als auf. Ich möchte nun Harry Potter zu mir nach oben bitten.“
Harry stand auf, wohl wissend dass ihm hunderte Augen folgten. Mit einem unguten Gefühl ging er auf das Podium zu, auf dem Kingsley stand. Dieser sah ihn von oben herab an und lächelte ihm leicht zu. Endlich stand er neben Kingsley auf dem Podium. Erst jetzt realisierte er, dass die Menge frenetisch applaudierte. Alle Geräusche hatte er ausgeblendet während seines Ganges hinauf zu Kingsley. Dieser drückte ihm kurz väterlich die Schulter und fuhr dann, zu der Menge gewandt, fort: „In Anbetracht seiner Leistung für das Wohl der Zaubererschaft kann ich mit Stolz verkünden, dass an Lord Harry James Potter der Orden des Merlin, erster Klasse, verliehen wird.“ Noch begeisterter Applaus brandete auf. Er öffnete eine kleine Schachtel auf dem Pult vor ihm und steckte Harry den Merlinorden an. Ein blendendes Blitzlichtgewitter erhob sich. Harry nickte ihm nur kurz dankend zu. Zu irgendwelchen Worten war er nicht fähig. Er fand, dass er diese Auszeichnung überhaupt nicht verdient hatte. Andere Menschen hätten sie viel eher verdient, dachte er. Menschen wie Nymphadora Tonks und Remus Lupin, die gestorben waren in dem Kampf um eine bessere Welt für ihren gemeinsamen Sohn. Menschen wie Molly Weasley, die einen Sohn verloren hatte und nur kurze Zeit später Voldemorts fanatischste Anhängerin ausgeschaltet hatte. Menschen wie seine Freunde Ron und Hermine, die immer unermüdlich zu ihm gehalten hatten, von kleinen Ausrutschern einmal abgesehen. Menschen wie Colin Creevey, der trotz seines jungen Alters für seine Überzeugung kämpfte.
Kingsley fuhr fort: „Auch an Professor Severus Snape wird der Merlinorden erster Klasse verliehen. In Ermangelung lebender Verwandten seinerseits habe ich Harry gebeten, diesen Orden für den Professor in Empfang zu nehmen und zu verwahren.“ Dieses Mal herrschte eisige Stille, als Harry die Schatulle mit dem Orden in Empfang nahm. „Möchtest du noch etwas sagen?“, raunte Kingsley ihm ins Ohr. Harry schüttelte mit zugeschnürter Kehle mit dem Kopf. Er hätte nicht gewusst, was er der Menschenmenge hätte sagen sollen. Er drehte sich weg und begab sich auf den Weg vom Podest herunter. Als Kingsley mit seiner Rede fortfuhr, kamen plötzlich die Worte, die er sagen wollte und er wandte sich wieder um. „Was Professor Snape angeht, so wird er-“, Kingsley brach ab und sah verwundert zu Harry, der sich wieder neben ihn gestellt hatte und ihm signalisierte, dass er etwas sagen wolle. Kingsley nickte ihm zu und wandte sich noch einmal kurz an das Publikum: „Wie mir scheint möchte Harry nun doch noch etwas zu euch sagen. Bitte, Harry.“ Und mit einer einladenden Geste trat er zur Seite und überließ Harry den Platz am Rednerpult.
Harry sammelte sich kurz, ließ seinen Blick über die versammelte Menge schweifen und sah in erwartungsvolle Gesichter. Er hasste es, solche Reden zu halten. „Werte Anwesende. Ich danke ihnen allen für ihre Anteilnahme. Professor Snape war wahrlich nicht unbedingt ein angenehmer Zeitgenosse. Mehr als einmal hat er mich selbst spüren lassen, dass er mich hasste. Das lag wohl an der Feindschaft zwischen ihm und meinem Dad. Aber nichts desto Trotz war er immer auf unserer Seite. Ja, er war ein Anhänger der dunklen Künste. Ja, er war auch einst ein Todesser. Doch er hat schon vor sehr langer Zeit die Zeiten gewechselt und arbeitete sehr erfolgreich für Dumbledore. Dumbledore selbst behauptete immer, dass er unumstößliche Beweise hätte, die Snapes Loyalität zur guten Seite bestätigen würden. Keiner von uns konnte oder wollte das glauben, denn jeder der Professor Snape einmal erlebt hat, der würde daran zweifeln“, er sammelte sich kurz und blickte durch die Reihen. Alle Zuschauer hingen ihm an den Lippen. Er hörte Lee für seinen Sender kommentieren: „Wird Harry Potter nun endlich die Beweise vorlegen, die Professor Dumbledore nie rausrücken wollte? Wird er auch erklären, warum Snape den Orden erhält und warum er für seine Rehabilitierung eintritt? Bleiben sie dran! Wir werden es gleich erfahren.“ Harry schluckte und fuhr fort: „Professor Snape lernte meine Mutter kennen, noch ehe sie beide nach Hogwarts kamen. Er erkannte ihr magisches Potential und erzählte ihr von der magischen Welt. Sie wurden Freunde und blieben es auch in Hogwarts, wenngleich er ein überzeugter Slytherin wurde und sie eine Gryffindor. Mit der Zeit entzweite sich diese Freundschaft und meine Mutter lernte meinen Vater kennen und lieben. Wir alle wissen, dass sie später heirateten und ich selbst das Zeugnis ihrer Liebe bin. Professor Snape schloss sich den Todessern an und wurde somit ein Anhänger Voldemorts. Der Zufall wollte es, dass er eines Tages ein Gespräch zwischen Dumbledore und einem Bewerber für das Fach Wahrsagen belauschte. In diesem Gespräch wurde eine Prophezeiung gemacht, dass dereinst ein Junge geboren werde, der die Macht besitze Voldemort zu besiegen. Voldemort selbst würde ihn als sich ebenbürtig kennzeichnen und keiner könne leben, während der andere überlebt. Snape hörte nur den ersten Teil dieser Prophezeiung und übermittelte sie Voldemort. Dieser entschied daraufhin, meine Eltern und mich zu töten, denn er interpretierte sie so, dass ich dieser Junge wäre. Und dies war der entscheidende Punkt, an dem Snape die Fronten wechselte und fortan für Dumbledore arbeitete“, er hielt nochmals inne und schluckte, „Denn Severus Snape liebte meine Mutter Lily Evans und wollte nicht, dass sie umgebracht würde. Als Voldemort schließlich durch seinen eigenen Fluch vernichtet worden war, entschloss er sich dazu, mich zu beschützen, bis der Dunkle Lord endgültig besiegt sein würde. Er selbst gab mir die entscheidenden Informationen, die mir halfen, Tom Riddle am Ende schlagen zu können und dafür gilt ihm mein tiefster Dank. Er hat jahrelang unter Aufbietung aller seiner Kräfte dafür gearbeitet, dass er für diesen seinen größten Fehler Buße tat. Er hat die größte Dankbarkeit von uns allen verdient. Letztendlich hat er für seine Überzeugung mit dem Leben bezahlt, wie so viele andere großartige Kämpfer. Ihrer aller will ich gedenken. Vielen Dank.“ Er schluckte einmal tief und verneigte sich vor dem schwarzen Sarg, der neben der Bühne stand. Es dauerte ein paar Momente, bis die Menge anfing zu klatschen, doch es schwoll schließlich zu einem tosenden Applaus an. Harry verließ die Bühne und setzte sich wieder zwischen Ginny und Hermine. Ginny sah ihn mit Tränen in den Augen an, während Hermine ihm aufmunternd zulächelte. Er legte seine Arme um sie und zog sie enger zu sich heran.
Kingsley ließ einen Moment des Schweigens verstreichen, nachdem der Applaus verstummt war. Dann kamen zwei Schüler auf die Bühne, ein Junge und ein Mädchen. Sie postierte sich hinter zwei Stehpulten und jeder hatte eine Rolle Pergament vor sich. Kingsley bat darum, dass sich wieder alle erhoben, denn nun würden die Namen der Opfer des zweiten Krieges verlesen werden. Harry schluckte und fasste nach den Händen seiner Mädchen, als sie sich erhoben.
Die zwei Schüler verlasen abwechselnd und in alphabetischer Reihenfolge die Opfer des Krieges. Harry hörte einige bekannte Namen, darunter: „Creswell, Dirk“. Bei „Dobby“ musste er heftig schlucken und er kämpfte gegen die Tränen an. Bei „Dursley, Vernon“ hob er erstaunt den Kopf und sah Kingsley mit großen Augen an. Einige Reihen hinter sich hörte er eine Frau laut aufschluchzen und er war sich sicher, dass das Tante Petunia war. Onkel Vernon wurde doch bisher nur vermisst. War er inzwischen gefunden worden? Kingsley sah ihn an und er nickte ihm leicht zu, wobei er einen traurigen Gesichtsausdruck hatte. Weitere Namen folgten, wie „Fortescue, Florean“ und „Gornuk“ und schließlich kamen sie zum Buchstaben L: „Lupin, Nymphadora.“ „Lupin, Remus“. Bei diesen Namen konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten und sie rannen ihm die Wangen hinab. Hermine nahm ihn in die Arme und er schluchzte an ihrem Hals. Ziemlich am Ende, als „Weasley, Fred“ erklang, schlossen sie beide dann noch Ginny mit in ihre Umarmung mit ein, denn auch bei ihr flossen die Tränen, trotzdem sie Fred schon begraben hatten. Schließlich nach „Zeller, Monty“ verstummten die zwei Schüler und putzten sich erst einmal die Nasen. Kingsley trat vor, bedankte sich bei ihnen und überreichte ihnen beiden ein kleines Präsent in Form von Schokofröschen. Dann bat er den Mann nach vorne, der die Bestattungen leitete. Er sprach ein paar Worte zu Severus Snape und ließ dann seinen Sarg in magischen Flammen aufgehen, wie damals bei Dumbledore. Doch im Unterschied zu jener Zeremonie waren seine Flammen und der Rauch schwarz wie die Nacht. Nachdem die Flammen verschwunden waren, stand gleich neben Dumbledores strahlend weißem Grabmahl ein gleich aussehendes in tiefem Schwarz.
Kingsley trat wieder nach vorne und sprach die Abschiedsworte: „Der heutige Tag dient dem Gedenken der Opfer. Viel wurde geredet und viel wurde getrauert. Doch das Opfer dieser Menschen und Geschöpfe lehrt uns eines: Das Böse wird es immer geben. Es ist die Aufgabe der Aufrichtigen und Guten, dass es klein bleibt und es unser Leben nicht bestimmen darf. Haltet dies in eurem Herzen und gedenkt auf immer den Opfern. Vielen Dank.“
Es herrschte kurz Schweigen, dann wurde noch einmal höflich applaudiert und schließlich lichtete sich die Menge. Harry ließ Hermine bei Ginny und machte sich schnellstens auf die Suche nach Tante Petunia. Er fand sie zusammengekauert und schluchzend in den Armen von Dudley, der beruhigend auf sie einredete. Harry blieb vor ihnen stehen und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Dudley blickte auf und sah ihn an. Er nickte ihm leicht zu. Harry beließ es dabei und ging wieder zu den Mädchen nach vorne.
Ginny und Hermine saßen noch da, wo er sie gelassen hatte. Er nahm Ginny in seine Arme und drückte sie fest an sich. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sie betrachtete ihn mit tränenverschleierten Augen. Sei fuhr mit der Hand langsam über seinen Orden und flüsterte kaum hörbar: „Wow!“ Harry nahm ihn ab und betrachtete ihn genauer. Es zeigte zwei gekreuzte Zauberstäbe und in der Mitte senkrecht ein Schwert, an dem auch das Ordensband befestigt war. „Das symbolisiert Excalibur“, erklärte ihm Hermine. Harry nickte und legte den Orden in die Schachtel, worin sich noch die Bandschnalle aus rotem Stoff mit eingesticktem silbernem Schwert befand. Gemeinsam gingen sie nun zu den zwei Gräbern nach vorne. Harry verweilte vor Snapes Grab. Er legte eine Hand darauf und murmelte leise: „Danke für alles.“ Dann nahm er die Schachtel mit Snapes Orden heraus und zauberte sie in das Innere des Grabes. Zufrieden mit sich wandte er sich Dumbledore zu. Er nahm den Elderstab heraus und betrachtete ihn. Dann sprach er zu dem Grab: „Ich danke ihnen für ihr Vertrauen. Ich gebe ihnen hiermit ihren Stab zurück. Ich hoffe, dass ich dereinst eines natürlichen Todes sterben werde und er seine Macht verliert.“ Er zog seinen eigenen Stab heraus und blickte sich kurz um. Ginny und Hermine standen hinter ihm und nicktem ihm aufmunternd zu. Sie standen so, dass niemand sehen konnte, was er am Grab Dumbledores machte. Er murmelte „Diffindo“ und ließ dann den Deckel ein kleines Stückchen zur Seite schweben, sodass ein kleiner Spalt entstand, er aber nicht in das Innere des Grabmahles blicken konnte. Er ließ den Elderstab hineinfallen, der Deckel schwebte an seinen Platz zurück und mit einem gemurmelten „Reparo“ sah das weiße Mahnmal aus, als wäre nie etwas geschehen. Er war sich sicher, dass er ihn nicht wie den Orden einfach so hätte hinein zaubern können, da es sich um einen höchst magischen Gegenstand handelte.

Gemeinsam gingen sie zum Schloss hinauf und ruhten sich im Gemeinschaftsraum aus. Genauer ruhten sich Ginny und Harry aus, denn sie kuschelten vor dem Kamin, während Hermine an einem Tisch saß und sich um die Unterrichtsvorbereitungen für den nächsten Tag kümmerte. Harry hörte mit einem Ohr hin, was sie ihm erzählte. Sie plante, am nächsten Tag erst einmal in allen Klassen, sie würden die Dritte und die Sechste haben, kleine Tests schreiben zu lassen, um den Wissensstand zu ermitteln. „Hast du gehört, Ginny? Du musst noch für morgen lernen, damit du ja gut abschneidest“, neckte Harry sie, die sich mit ihm unter eine Decke gekuschelt hatte. „Mhm“, erwiderte sie verschlafen. „Du wirst doch nicht etwa müde sein?“, fragte er. „Du warst es doch, der mich gestern nicht hat schlafen lassen“, meckerte sie und gähnte ausgiebig. Er gab ihr einen Kuss und sah dann auf Hermine, die nur mit dem Kopf schüttelte. „Ginny, wenn du dich im Unterricht nicht anstrengst, werden wir dir Strafarbeiten aufgeben müssen“, drohte sie. „Und was wollt ihr dann machen? Wollt ihr mir den Hintern versohlen?“, fragte Ginny grinsend. Daraufhin grinste Hermine fies und antwortete: „Vielleicht.“ Harry sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, woraufhin ihr Grinsen noch breiter wurde. Sie unterbrachen ihren Blickkontakt, als Ginnys Magen knurrte. Hermine verdrehte ihre Augen. „Ich glaube, es ist Zeit für das Abendessen. Die Weasleys haben Hunger.“ „Habe ich da was von Essen gehört? Gute Idee!“, sagte Ron, dessen Kopf hinter einem anderen Sofa auftauchte. Lavenders Kopf folgte zugleich. Sie sah etwas zerzaust aus. „Dass du aber auch nur ans Essen denkst!“, schimpfte sie. „Tut mir Leid, Schatz. Aber ich brauche nun mal meine Kraft, damit du mir nicht zu kurz kommst.“ Er hob anzüglich seine Augenbrauen und zwinkerte ihr zu. Sie schlug ihm auf den Arm. „Dann lasst uns mal gehen!“, sagte Harry und stand auf. Er hielt Ginny die Hand hin und half ihr auf. Mit ihr und Hermine an der Hand ging er mit Ron und Lavender zusammen zum Abendessen.

McGonagall hatte ein Festessen vorbereitet für diejenigen, die am selbigen Abend abreißen würden. Sie eröffnete das Festmahl mit den Worten: „Lasst es euch schmecken!“ Während des Essens ließ Harry seine Blicke durch die Halle streifen und er fragte sich, wer von ihnen am morgigen Tage noch anwesend sein würde, um weiterhin am Unterricht teilzunehmen. Er zuckte mit der Schulter. Er würde es noch früh genug erfahren. Nach dem Essen erhob sich McGonagall und sie sprach zu den Schülern: „Liebe Schüler, für viele von ihnen ist dies der letzte Abend dieses Schuljahres an unserer Schule. Für diejenigen, die heute abreisen, steht am Bahnhof Hogsmeade der Hogwartsexpress bereit. In Anbetracht der besonderen Umstände sind die üblichen Wagen durch Schlafwagen ersetzt worden, sodass sie alle morgen früh ausgeruht und erfrischt in London ankommen werden. Ihr Gepäck wurde bereits verladen. Für die Dagebliebenen wird es ab morgen einen erweiterten Unterricht geben. Wie geplant werden nur Schüler der Klassenstufen zwei, drei, vier und sechs hier bleiben und zum Jahresende ihre Prüfungen ablegen. Ich freue mich auf diese eineinhalb Monate. Den einen bleibt mir zum Abschied nur zu sagen: Erholen sie sich gut, verbringen sie viel Zeit mit ihren Familien und kommen sie gesund und munter am ersten September wieder in diese Hallen zurück! Den Anderen kann ich nun die Lehrer für Muggelkunde und Verteidigung gegen die Dunklen Künste bekanntgeben.“ Harry starrte sie schockiert an. Er hatte gedacht, das würde sie erst am Morgen des Montags machen. „Für Muggelkunde konnte ich Professor Arthur Weasley gewinnen. Er hat jahrelang im Amt für Missbrauch von Muggelartefakten gearbeitet und ist für diesen Job nahezu prädestiniert.“ Höflicher Applaus erklang. „Verteidigung indes wird bis zum Ende des Schuljahres gemeinsam von Professor Hermine Granger und Professor Harry Potter unterrichtet werden.“ Ein kurzer Moment geschockten Schweigens folgte, doch dann erklang ein ohrenbetäubendes Klatschen. Viele bewundernde Blicke wurden Harry und Hermine zugeworfen. Unter dem Tisch hatte Hermine seine Hand in ihre weichen, warmen Finger eingeschlossen. Diese Berührung gab ihm Halt und er lächelte ihr verliebt zu. Er beugte sich zu ihrem Ohr und murmelte: „Ich liebe dich.“ Sie errötete und lächelte ihm zu. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und sah dann wieder hinauf zu Professor McGonagall. „Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit. Die Kutschen stehen draußen für sie bereit und auf die anderen warten ihre Betten. Gute Nacht.“ In der Halle erklang das Scharren der Bänke und Stühle, die beim Aufstehen verrückt wurden und munteres Geplapper begleitete den Auszug der Schüler. Harry, Ginny und Hermine begleiteten Ron, Lavender, Neville und die anderen in die Eingangshalle und verabschiedeten sich dort von ihnen. Ginny umarmte ihren Bruder und Lavender. Harry umarmte Ron und schüttelte Lavender die Hand und Hermine gab nur Lavender die Hand, während sie Ron böse anfunkelte. Der seufzte resignierend, winkte ihnen noch einmal zum Abschied und trat dann mit Lavender an der Hand durch das Portal nach draußen. Die Drei beobachteten, wie sich Luna äußerst geräuschvoll von Neville verabschiedete. Sie würde die sechste Klasse beenden, um im nächsten Jahr mit ihm auf einer Stufe zu sein. Neville hatte einen hochroten Kopf, als sie sich von ihm löste, winkte ihnen allen kurz zum Abschied und trat dann ebenfalls hinaus und stieg in eine Kutsche ein.
Sie sahen ihnen nach, bis die Kutschen außer Sichtweite waren. Sie wandten sich um und wollten die Treppe hinauf und in ihren Turm gehen, als die Stimme Professor McGonagalls hinter ihnen erklang: „Wo wollen sie denn hin, Professor Potter und Professor Granger?“ „Na, in den Gryffindorturm natürlich“, erwiderte Harry verwirrt. „Das hat sich erledigt. Folgen sie mir bitte!“ Harry, Hermine und Ginny folgten ihr ein paar Meter, doch sie sagte noch: „Nur die Professoren, bitte. Sie, Miss Weasley, gehen bitte in ihren Turm.“ Ginny sah sie verdutzt an, verabschiedete sich dann aber von Harry und Hermine mit je einem kleinen Kuss. Harry raunte ihr zu: „Bis dann, Ginny.“ Sie nickte und ging von dannen.
McGonagall führte sie zum Klassenraum für Verteidigung und dann eine Türe weiter. „Dies ist ihre private Unterkunft“, erklärte sie, „Sie ist bereits nach ihren Bedürfnissen umgestaltet worden. Der Klassenraum ist in seinen Originalzustand versetzt worden und sie dürfen ihn nach ihren Vorstellungen einrichten. Als Lehrer werden sie diese Räumlichkeiten bewohnen. Ich gehe davon aus, dass sie sich an die Gepflogenheiten für unverheiratete Paare in Hogwarts halten werden.“ „Die da wären?“, fragte Harry misstrauisch. Hermine stöhnte genervt auf und sagte: „Laut den Hogwartsstatuten von 1438 ist es Unverheirateten in Hogwarts nicht gestattet, ein Bett zu teilen, öffentlich ihre Zuneigung zu zeigen, geschweige denn Zärtlichkeiten auszutauschen.“ Harry blickte sie geschockt an. „Das ist korrekt, Hermine“, stimmte ihr Professor McGonagall zu, „Des weiteren ist der intime Kontakt zwischen Lehrpersonal und Schüler untersagt.“ „Wie bitte?“, fragte Harry mit weit aufgerissenen Augen. „Ich kün…“, doch er wurde von McGonagall unterbrochen: „Doch ich bin bei Weitem nicht in der Lage, geschweige denn gewillt, das Privatleben meines Lehrkörpers zu überwachen.“ Harry ließ laut seine aufgestaute Luft entweichen. „Demzufolge erwarte ich von ihnen nur, dass sie sich in der Öffentlichkeit zurückhalten werden.“ „Warum halten sie dann erst diese Moralpredigt, Minerva?“, fragte Harry erbost. „Weil es meine Pflicht ist, jedes neue Mitglied im Lehrkörper auf gewisse Verhaltensweisen hinzuweisen. Die Schulräte haben es bis zum heutigen Tage nicht für nötig befunden, die allgemeinen Verhaltensregeln der modernen Zeit anzupassen.“ Harry verstand die Spitze und machte sich eine gedankliche Notiz, dies mal auf einer der nächsten Versammlungen anzusprechen. McGonagall öffnete die Tür und sie traten in ihr Büro. In ihm befanden sich zwei Schreibtische, die Rücken an Rücken gestellt waren, sodass sie sich beim Arbeiten würden ansehen können. An der Wand standen mehrere Regale mit Büchern zu den Themen, die sie würden behandeln müssen. Hermine hatte sich gleich auf diese gestürzt, als die Tür geöffnet wurde und begutachtete sie nun. „Wir werden kaum zusätzliche Literatur brauchen. Hier steht eigentlich schon alles“, schloss sie nach ein paar Momenten. „In der Tat, Miss Granger. Dieses Büro steht für Schüler offen. Sie können sie jederzeit hier besuchen. Ihre privaten Räumlichkeiten befinden sich hinter einer dieser Schränke.“ Sie deutete auf die rechte Seite des Raumes. Auf der linken befand sich die Tür zum Klassenzimmer nebenan. „Der mittlere Schrank öffnet einen Durchgang, wenn sie ihm das Passwort nennen.“ „Das da wäre?“, fragte Harry. „Das Passwort lautet Grindeloh, Harry.“ Kaum hatte sie es gesagt, schwang besagter Schrank auf und machte den Blick frei auf ein gemütliches Wohnzimmer, von dem drei Türen abgingen. Die eine Tür führt in ein Bad und die zwei anderen in ihre jeweiligen Schlafzimmer.“ „Aber sie sagten doch-“, doch Harry wurde von Hermine unterbrochen: „Sehr gut, Professor. Vielen Dank. Dürften wir jetzt schlafen gehen?“ Sie warf Harry einen mahnenden Blick zu. „Natürlich, Hermine. Für die Professoren gibt es keine Sperrstunde. Ihre Habseligkeiten sind bereits hierher gebracht worden. Sie können sich ihren Tag frei einteilen. Sind ihre Unterrichtsvorbereitungen für morgen beendet?“ „Öhm-“, setzte Harry an. In Wahrheit hatte er sich überhaupt nicht vorbereitet. „Ja, sind sie“, sagte Hermine und schenkte ihm ein Lächeln. Er erwiderte es und fragte dann, an Professor McGonagall gewandt: „Warum müssen wir überhaupt hier wohnen? Könnten wir nicht einfach im Turm bleiben?“ „Das können sie nicht, Harry. Wie ich es ihnen bereits erklärte, sind sie nun ordentliches Mitglied des Lehrkörpers und somit bekommen sie eigene Räumlichkeiten und sie werden ab morgen früh bei jeder Mahlzeit am Lehrertisch Platz nehmen.“ Harry grummelte: „Das werden wir noch sehen.“ „Wie bitte?“, fragte McGonagall, denn sie hatte ihn nicht verstanden. „In Ordnung, Minerva“, sagte er etwas lauter. „Dann ist ja gut“, sagte sie, betrachtete ihn aber mit einem skeptischen Blick. „Ich wünsche ihnen eine geruhsame Nacht“, verabschiedete sie sich und verließ die Wohnung.
Kaum hatte McGonagall sie verlassen, zog Hermine ihn zu dem Sofa gegenüber dem Kamin, in dem ein munteres Feuer prasselte. Sie schubste ihn hinein und baute sich vor ihm auf. „Warum gehst du McGonagall so an, wenn sie uns schon so einen Ausweg gibt?“, fauchte sie ihn an. „Was für einen Ausweg? Diese Wohnung hat zwei Schlafzimmer, wie dir vielleicht aufgefallen sein dürfte“, erwiderte er verdutzt. Sie verdrehte die Augen und ließ sich neben ihm auf das Sofa fallen. „Natürlich hat es das, weil das Vorschrift ist. Aber sie hat auch gesagt, dass sie nicht kontrollieren wird, ob wir uns daran halten werden.“ Sie schwieg kurz und blickte eine Weile in die Flammen. Dann stand sie auf und sagte zu Harry: „Ich gehe jetzt und hole Ginny. Du wirst in der Zeit eines der Schlafzimmer für uns herrichten!“ Mit diesen Worten verschwand sie und Harry machte sich seufzend daran, das Schlafzimmer mit der schöneren Aussicht für sie drei vorzubereiten. Verstehe einer die Frauen! Vor allem Hermine, die früher immer so korrekt gewesen war und sich penibel an jede Regel gehalten hatte. Ron und er hatten eindeutig einen schlechten Einfluss auf sie gehabt.


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