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Fanfiction

Harry Potter und zwei Frauen - Unterricht

von Caine

Am Morgen schickte Harry noch vor dem Essen einen Brief an Gringotts und wies die Bezahlung des Eissalons an. Hermine und Ginny hatten auch zwei Briefe dabei. Sie schrieben an Lee Jordan und Xenophilius Lovegood wegen ihrer Ideen für die Zeitung.

Beim Frühstück erwartete ihn eine Überraschung. Dudley saß am Hufflepufftisch und unterhielt sich sehr angeregt mit einer hübschen Sechstklässlerin. Harry grüßte ihn, was er freundlich erwiderte und setzte sich mit Ginny und Hermine an den Gryffindortisch. Er griff nach Eiern und Speck und ließ es sich schmecken. Hermine ging noch einmal ihre Unterlagen für den Unterricht durch, während sie abwesend an einem Marmeladenbrötchen kaute und Ginny ließ sich ihre Haferflocken schmecken. McGonagall kam an ihren Tisch und verteilte die neuen Stundenpläne. Bei ihnen angekommen, überreichte sie Ginny ihren Plan und sah Harry und Hermine böse an. „Ja, Minerva?“, fragte Harry. „Sie gehören an den Lehrertisch, Harry!“, erwiderte sie barsch. „Ich bin und bleibe ein Gryffindor“, widersprach er keck. Sie durchbohrte ihn mit ihrem stechenden Blick. Er hielt stand, doch nach ein paar Momenten senkte er seine Augen. „Zum Mittagessen werden wir oben Platz nehmen“, mischte sich Hermine ein, um die Lehrerin zu beschwichtigen. Professor McGonagall nickte steif und wandte sich um, um die weiteren Pläne zu verteilen.
„Und, wie sieht's bei dir aus, Ginny?“, wollte Harry wissen. „Das ist grauenvoll! Ich habe Samstagsunterricht.“ „Das ist nun mal nötig, um bis zum Schuljahresende fertig werden zu können“, warf Hermine ein. „Hermine!“, stöhnte Ginny und warf ihr einen flehenden Blick zu, „Unterricht am Samstag! Das ist Wochenende. Da sollte man sich ausspannen und so, nicht in einem Klassenraum sitzen!“ „Was hast du denn am Samstag?“, lenkte Harry sie ab. Sie warf noch mal einen Blick auf ihren Plan und erwiderte: „Vormittags Pflege magischer Geschöpfe und nach dem Mittag Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und das an einem Samstag!“ „Ist das wirklich so schlimm, meine starke Löwin?“ Er strich zärtlich über ihre Wange. Sie schmiegte sich in seine Berührung und dachte kurz nach. „Nein, eigentlich nicht. Erst bei Hagrid und dann bei euch Unterricht.“ „Na, siehst du?“ Er gab ihr einen zärtlichen Kuss, doch sie wurden durch ein respektheischendes Räuspern unterbrochen. „Denken sie an meine gestrigen Worte, Professor Potter!“ Harry seufzte und ließ von Ginny ab. „Wie im Mittelalter“, murmelte er. „Was hat sie denn gestern gesagt, Harry?“, wollte Ginny wissen. „Laut den Hogwartsstatuten von 1438 ist es unverheirateten Lehrern in Hogwarts nicht gestattet, ein Bett zu teilen, öffentlich ihre Zuneigung zu zeigen, geschweige denn Zärtlichkeiten auszutauschen“, wiederholte Hermine ihre Worte vom Vorabend, „Außerdem ist Lehrkräften der intime Kontakt zu Schülern untersagt.“ „Aber… Das geht doch nicht! Ich meine, wir lieben uns! Die können uns doch nicht einfach so verbieten, dass wir uns küssen“, ereiferte Ginny sich. „Doch, können sie“, seufzte Harry, „Jedenfalls, wenn wir in der Öffentlichkeit sind. In unserer kleinen Wohnung dürften wir es eigentlich auch nicht, aber McGonagall toleriert es.“ „Immerhin“, murmelte Ginny. Es läutete. Mit einem wehmütigen Blick verabschiedete sich Ginny von ihnen und lief hinauf in ihre erste Stunde Muggelkunde bei ihrem Vater. Harry seufzte. Er hätte ihr gerne einen Abschiedskuss gegeben, doch dann hätte er sich sicher erneut eine Ermahnung von der Direktorin eingehandelt. So gingen er und Hermine hinauf in ihr Klassenzimmer. Vor der Tür wartete bereits eine schnatternde Menge Drittklässler. Sie verstummten, als sie die Professoren näher kommen sahen.
Harry öffnete die Tür und bat sie herein. Erstaunlicherweise füllten sich die ersten Reihen sofort. Normalerweise versuchten die meisten Schüler eher weiter hinten liegende Plätze zu nehmen. Er seufzte und sorgte mit einem Schwenker seines Zauberstabs dafür, dass sich mehrere Schaubilder magischer Geschöpfe entrollten. Hermine und er tauschten noch einen kurzen Blick und sie lächelten sich nervös zu, ehe er am Lehrertisch Platz nahm und sie sich vor der Klasse postierte.
„Willkommen meine Herrschaften, wir haben in den verbleibenden zwei Monaten viel zu tun. Um unsere Aufgabe zu erleichtern, haben wir einen kleinen Test vorbereitet, um ihren Wissensstand zum Stoff der dritten Klasse zu ermitteln.“ Mit uns meinte sie natürlich sie selbst, wie Harry schmunzelnd feststellte. Hermine schwang ihren Stab und die Aufgabenbögen erschienen vor den Schülern. „Sie haben bis zur Pause Zeit.“
Während die Schüler zu ihren Federn griffen und eifrig begannen, ihre Pergamente zu beschreiben, setzte sich Hermine zu Harry und kramte ein Buch hervor. Harry führte die Aufsicht und sie las sich noch ein wenig in den Stoff ein. Unter dem Tisch allerdings hatte er seine Hand auf ihrem Oberschenkel liegen und er streichelte gelegentlich sanft darüber, was ihm ein Lächeln ihrerseits einbrachte und sie hin und wieder erschauern ließ.
Als die Glocke zur Pause ertönte, gaben die Schüler ihre beschriebenen Bögen ab und verließen den Klassenraum. Harry verriegelte die Tür und drehte sich dann zu Hermine um, die den Stapel sortierte. Er schritt auf sie zu, schlang seine Arme um sie und küsste sie stürmisch. Sie wirkte erst überrascht, doch nach kurzer Zeit vergrub sie ihre Hände in seinen Haaren und wurde leidenschaftlicher. Harry hob sie hoch und setzte sie auf dem Pult ab. Sie gab einen kleinen spitzen Schrei von sich und löste sich widerwillig von ihm. „Wow!“, keuchte sie und lächelte ihn an. „Wir sollten aber besser aufhören, Harry. Wir müssen die Antworten bis zum Ende der Pause überflogen haben.“ Harry sah sie etwas enttäuscht an. „Ich halt das nicht aus, Mine! Erst darf ich Ginny nicht küssen und nun haben wir auch nicht wirklich Zeit.“ „Ich weiß, Harry. Aber wir können es nicht ändern“, seufzte sie. Dann sah sie ihn schelmisch an. „Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.“ Harry seufzte: „Ich weiß ja nicht.“ Er hob Hermine vom Tisch herunter, gab ihr noch einen Kuss und sie machten sich daran, die Bögen durchzusehen.
Es stellte sich heraus, dass die Schüler über Kappas, Rotkappen und Hinkepanks Bescheid wussten, doch schon über Grindelohs wussten sie erbärmlich wenig, ebenso über Dementoren. Also würden sie sich erst einmal hierum kümmern müssen. Harry hatte sich auch gleich eine schöne praktische Übung für die nächste Unterrichtsstunde ausgedacht, auch wenn Hermine dieser eher skeptisch gegenüber stand.
Nachdem die Pause geendet hatte und die Schüler wieder im Klassenraum saßen, begann Hermine mit der theoretischen Abhandlung über Grindelohs. Die Schüler hingen ihr förmlich an den Lippen und schrieben eifrig mit. Harry sagte während dieser ganzen Zeit nur selten etwas. Zwischendurch beschrieb er, wie er selber während der zweiten Aufgabe des trimagischen Turniers von Grindelohs angegriffen worden war und wie er sie hatte abwehren können. Am Ende der Doppelstunde gab er die Hausaufgabe auf: „In der nächsten Stunde am Donnerstag werden wir Grindelohs in freier Wildbahn beobachten. Zu diesem Zwecke werden wir für eine Stunde in den See steigen. Ihre Aufgabe bis dahin wird es sein, eine Möglichkeit zu finden, unter Wasser überleben zu können. Außerdem sollten sie sich noch einmal anschauen, wie sie sich notfalls gegen Grindelohs zur Wehr setzen können.“ Genau in diesem Moment läutete die Glocke zum Ende der Stunde. Unter lautem Geschnatter verließ die Klasse den Raum. Hermine seufzte auf und Harry drehte sich zu ihr um. „Das hast du toll gemacht, Mine“, sagte er und küsste sie zärtlich. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, lächelte sie ihn an. „Danke, Harry. Aber ich weiß nicht so recht, ob das mit dem See so eine gute Idee ist.“ „Ach was, das wird schon“, tat er ihren Einwand ab. Sie verließen nun ebenfalls den Klassenraum und gingen hinunter in die Große Halle zum Mittagessen.

Auf dem Weg zum Lehrertisch kamen sie an Ginny vorbei, die am Gryffindortisch saß und sich eifrig mit Dudley unterhielt. „Echt klasse, dass du meinem Dad im Unterricht hilfst, Dudley! Ohne dich wäre er hilflos aufgeschmissen gewesen.“ „Kein Problem, Ginny. Erstaunlicherweise macht es mir sogar Spaß, euch Zauberern was über uns Muggel beizubringen. Aber dein Dad ist wirklich ein hoffnungsloser Fall. Wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Ich frage mich, warum gerade er Lehrer geworden ist. Immerhin hat er die meisten Fragen gestellt. War schon putzig, wie ich ihm erklären musste, wie die Menschen in den Fernseher kommen. Ich glaube aber nicht, dass er es wirklich verstanden hat.“ Harry schmunzelte und strich Ginny im Vorbeigehen sanft über den Nacken, was bei ihr eine Gänsehaut auslöste. Sie lächelte ihn verträumt an und warf ihm verstohlen eine Kusshand zu. Oben am Lehrertisch setzte sich Harry auf den freien Stuhl neben der Direktorin und Hermine sich an seine andere Seite. „Guten Appetit, Minerva“, wünschte er der strengen Professorin. „Ihnen auch, Harry“, erwiderte sie nüchtern. Harry seufzte und widmete sich seinem Essen. An seinem Sauerbraten kauend beobachtete er Ginny am Gryffindortisch. Sie unterhielt sich wirklich prächtig mit Dudley und lachte gelegentlich auf. Manchmal strich sie sich hinterher eine vorwitzige Strähne hinter das Ohr, aufmerksam beobachtet von Dudley. Harry spürte wieder Eifersucht in sich aufkochen, doch als Ginny einmal zu ihm aufblickte und ihn anlächelte, war sie wieder verschwunden. „Ich habe gehört, dass Dudley dir im Unterricht hilft, Arthur“, sprach Hermine den neben ihr sitzenden Mr Weasley an. „Ja, das stimmt. Wirklich eine große Hilfe. Ich habe ihn heute Morgen nach dem Frühstück gefragt, ob er mir nicht als Anschauungsobjekt helfen wolle und er hat zugestimmt. Im Endeffekt hat er allerdings meistens geredet und ich habe noch vieles gelernt.“
Ginny stand vom Gryffindortisch auf, warf einen auffordernden Blick zu ihm und Hermine nach oben und ging dann aus der Halle. Sie beendeten schnell ihr Mahl und liefen dann ebenfalls hinaus und hoch zu ihrem Klassenzimmer. Sie traten ein und sahen schon Ginny auf dem Lehrertisch sitzen. Sie ließ ihre Beine baumeln und sah verträumt aus dem Fenster. „Na, meine kleine Löwin? Wie war dein Tag bisher?“, fragte Harry, schlang seine Arme um sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Als sie sich gelöst hatten, hatte Ginny ein Strahlen in den Augen, von dem Harry sich sicher war, dass es vorher nicht da gewesen war. „Es ging. Aber von jetzt an wird er viel besser.“ Harry sah sie fragend an. „Ich habe jetzt nur noch bei euch und dann Schluss“, erklärte sie ihm und gab ihm nochmals einen Kuss. Hermine hatte währenddessen schon den Klassenraum für die Sechstklässler vorbereitet. Als es klingelte, scheuchte sie Ginny vom Lehrertisch, was diese grummelnd hinnahm. Kurz darauf gab sie einen kleinen Schrei von sich, denn Hermine hatte ihr einen Klaps auf den Hintern gegeben, wegen ihres Gegrummels. Sie setzte sich artig auf einen Stuhl in der ersten Reihe und strich sich die Haare glatt, die durch Harrys Behandlung etwas zerzaust waren. Hermine seufzte, gab Harry auch noch schnell einen Kuss und ließ dann die Schüler herein. Hier war es etwas anderes als bei den Drittklässlern. Die meisten Schüler setzten sich in die vorderen Reihen, aber ein paar Slytherins belegten die Stühle ganz hinten im Klassenzimmer, skeptisch beäugt von Harry. Auch bei dieser Klasse ließen sie erst einmal einen kleinen Test schreiben, bevor sie nach der kommenden Pause mit dem eigentlichen Unterricht beginnen würden.
Harry beobachtete Ginny, wie sie über einer Frage grübelte. Sie runzelte die Stirn und kaute auf ihrer Feder herum. Er sah sie mit einem verträumten Blick an. Sie strich eine verirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr und blickte auf, geradewegs in Harrys Augen. Sie lächelte ihm verliebt zu. Er lächelte zurück und ließ dann seine Augen durch die Klasse schweifen. Er blieb an Harper, einem Slytherin, in der letzten Reihe hängen, der ihn gehässig ansah. Harry sah starr zurück. Er hatte im letzten Schuljahr gegen ihn Quidditch gespielt und wusste, dass man nicht gerade gutes von ihm zu erwarten hatte. Der Schüler senkte seinen Blick und schrieb wieder auf sein Pergament, doch Harry sah wie er seinem Banknachbar etwas offensichtlich Gehässiges zumurmelte, denn dieser lachte leise auf. Er seufzte. Es gab eben immer ein paar Leute, die ihm gegenüber weniger freundlich eingestellt waren.
Während der Pause sahen sie wieder die Bögen durch. Harry war erschrocken. Die Schüler kannten sich zwar mit dem Anwenden schwarzmagischer Flüche aus, aber wie sie diese abwehren konnten wussten nur die Wenigsten. Diejenigen, die etwas darüber wussten, waren vorher fast alle in der DA gewesen.
Nach der Pause begann Harry die Stunde: „Wir werden jetzt ein paar Duellübungen veranstalten. Doch seien sie gewarnt! Die Zeiten, da dunkle Flüche an dieser Schule geduldet wurden, sind vorbei.“ Er taxierte die Slytherins in der letzten Reihe. „Sollten sie dennoch zur Anwendung gebracht werden, so wird derjenige hart bestraft werden. Dessen können sie sich sicher sein.“ Er erschuf vorne im Klassenraum eine freie Fläche für ihre Duellübungen und zog die Liste der Schüler hervor. Die Paarungen wurden per Zufallszauber entschieden. Die ersten Duellanten schlugen sich recht gut. Harry gab hier und da Tipps, während Hermine sich Notizen über die Duelle machte. Nach drei Duellen schwang Harry erneut seinen Zauberstab und die nächste Paarung stand fest: Ginny würde gegen den Slytherin antreten, der Harry vorhin so gehässig angesehen hatte. Sein Magen verkrampfte sich und er steckte seinen Stab sicherheitshalber nicht zurück, so wie er es vorher jedes Mal getan hatte. Er zog hinter dem Rücken sogar seinen zweiten Stab, um auf Nummer sicher zu gehen. Er hatte vorher schon einmal geübt, mit zwei Stäben gleichzeitig zu kämpfen und es hatte erstaunlich gut geklappt. Er beobachtete skeptisch, wie Ginny und Harper voreinander Aufstellung nahmen und in Kampfstellung gingen. Harry eröffnete das Duell und zuckte gleich mit seinem Zauberstab, denn Harper hatte sofort zum Angriff angesetzt. In seinen Augenwinkeln sah Harry, dass Hermine ebenfalls ihren Zauberstab gezückt hatte und das Duell misstrauisch beobachtete.
Ginny und der Slytherin duellierten sich verbissen. Harry fand, dass sie sich äußerst gut schlug. Harper kam immer mehr ins Schwitzen, während Ginny nun ihrerseits in den Angriff überging. Ihr Zauberstab wirbelte durch die Luft und ihre schönen roten Haare flatterten bei jeder schnellen Bewegung hinter ihr her. „OK, das reicht“, beendete Harry das Duell. Ginny ließ ihren Zauberstab sinken. Etwas zu schnell, wie sich gleich herausstellte.
Harper rief noch einen Spruch, den Harry nicht kannte. Ein schwarzer Zauber brach aus seinem Stab hervor und traf Ginny mitten in der Brust. Mit einem geseufzten „Oh!“ fiel Ginny hinten über und rührte sich nicht mehr. Fassungslos starrte Harry auf seine Freundin, doch schnell brach seine Wut aus ihm heraus. Er riss seine Zauberstäbe hoch und schoss zwei Flüche auf den grinsenden Slytherin ab. Dessen Augen weiteten sich und kurz darauf ging auch er, von vier Flüchen getroffen, zu Boden. Luna und Hermine hatten ebenfalls reagiert und ihn angegriffen. Harry lief zu Ginny, während Hermine für Ruhe in der Klasse sorgte, denn es hatte sich ein kleiner Tumult gebildet, in dem die Slytherins beschimpft und mit Zauberstäben bedroht worden waren und fesselte den noch immer bewusstlosen Harper, dessen Haut nun eine ungesunde braune Färbung annahm und dem Blätter aus der Kopfhaut wuchsen. Sie schickte einen Patronus zur Direktorin und kam dann zu Ginny und Harry. Der hatte schon versucht, sie aufzuwecken, doch sein Enervate zeigte keine Wirkung. Er hielt ihren Kopf in seinen Händen und sah verzweifelt zu Hermine auf. „Was hat sie, Hermine?“ „Ich weiß es nicht, Harry“, antwortete sie, „Ich kenne den Fluch nicht.“ Sie tastete nach Ginnys Puls und überprüfte ihre Atmung. „Sie ist schwach, Harry. Sie muss auf jeden Fall in den Krankenflügel!“ „Was ist hier geschehen?“, rief eine aufgebrachte McGonagall, die gerade in den Klassenraum geeilt war. Sie überblickte die Situation schnell und sah die Schüler, die teils verstört, teils wütend auf ihren Stühlen saßen und miteinander tuschelten, Luna, wie sie neben einem verschnürten, bewusstlosen und offenbar von verschiedenen Flüchen getroffenen Slytherin stand und ihn bewachte, sowie Harry und Hermine, die eine bewusstlose Ginny untersuchten. Harry sah verzweifelt zu ihr auf. Sie konnte Schmerz darin sehen und die verzweifelte Angst um seine Freundin. „Bringen sie Harper hinauf in den Krankenflügel, Miss Lovegood! Nehmen sie ihm den Zauberstab ab und bewachen sie ihn!“, wies sie Luna an. Diese ließ den Slytherin vor sich her schweben und lief hinaus. Dann wandte sie sich an die Schüler: „Sie haben Schluss für heute. Ihre Hausaufgaben erhalten sie beim Abendessen.“ Während die Schüler, immer noch wild schwatzend und aufgebracht, den Raum verließen, kam McGonagall zu ihnen und befahl Harry, Ginny ebenfalls in den Krankenflügel zu bringen. Harry nahm sie auf seine Arme und lief schnell hinauf zu Madam Pomfreys Reich.

Dort legte er sie auf einem Bett ab, setzte sich auf einen Stuhl daneben und hielt ihre Hand. Er sah besorgt zu, wie sich Madame Pomfrey über sie beugte und sie untersuchte. „Was hat sie? War es ein schlimmer Fluch?“, fragte er besorgt. Nur nebenbei bekam er mit, wie McGonagall mit Hermine sprach und sich dann um den Slytherin kümmerte, der inzwischen wieder seine normale Hautfarbe und keine Blätter mehr auf dem Kopf hatte. Madame Pomfrey hatte ihn mit einem einfachen Trank heilen können. Die Krankenschwester murmelte einige unverständliche Worte, während sie Ginny einen Heiltrank einflößte. Ginny bäumte sich auf und zuckte unkontrolliert. „Schlecht! Der Fluch stößt den Trank ab“, sprach Pomfrey vor sich hin, während sie weiterhin Harry an ihrer Seite ignorierte und Ginny einen Gegentrank einflößte. Sie sprach noch einen Heilzauber über sie, aber Ginny atmete noch immer äußerst schwer und flach und ihr Puls war schwach.
Schließlich richtete sie sich auf und sprach ihn an: „Ihre Lungentätigkeit ist stark eingeschränkt und sie hatte einige gebrochene Rippen. Die habe ich schon geheilt, aber die halb zerstörte Lunge kann ich nur mit Hilfe eines Trankes heilen, der aber aufgrund des noch auf ihr liegenden Fluches nicht wirkt. Durch die schlechte Sauerstoffversorgung schlägt ihr Herz sehr langsam und ihr Gehirn wird nicht ausreichend versorgt. Es sieht nicht gut aus.“ Harry sah sie schockiert und mit weit geöffneten Augen an. „Das- kann- nicht- sein! Können sie denn gar nichts machen?“, stotterte er. „Es gäbe die Möglichkeit eines Gegenzaubers, aber da ich den Fluch nicht kenne, kann ich da leider auch nichts machen. Wir müssen erst den Ausgangsfluch kennen, um sie erfolgreich behandeln zu können. Mit einem Standardgegenfluch können wir hier nichts ausrichten.“
„HARPER!“, rief Harry und stand auf. Er zückte seinen Zauberstab. Mit glimmender Wut in den Augen lief er auf den Slytherin und die Direktorin zu. Minerva sah ihn schockiert an. Wie er da so wutentbrannt auf sie beide zukam wirkte er wie der Racheengel persönlich. „Professor Potter, mäßigen sie sich!“, rief sie ihn zur Raison, „Mister Harper wird bestraft werden, dessen können sie sich sicher sein.“ Harry ignorierte sie und schob sie ruppig zur Seite. Er baute sich vor Harper auf, der auf einem Stuhl saß und daran gefesselt war. Er stach ihm mit der Spitze seines Zauberstabes in die Brust. Der Slytherin sah ihn mit einem grinsenden Ausdruck auf dem Gesicht an. Das höhnische Lächeln verschwand aber schnell, denn um Harry hatte sich eine schimmernde Aura der Wut gebildet. Die in seiner Wut angesammelte Magie brachte die Luft um ihn herum förmlich zum Knistern. „Was für einen Fluch hast du da benutzt, Harper?“, fragte Harry wütend. Der erwiderte höhnend: „Find es doch heraus, Potter! Deine kleine Blutsverräterin hat sicherlich noch viel Zeit, bis du durch die Bibliothek durch bist.“ Harry holte aus und schlug ihm hart ins Gesicht. „Harry!“, rief Hermine schockiert. „Ginny wird sterben, wenn du mir nicht gibst, was ich will!“, zischte er. Er ignorierte Minerva und Hermine, die neben ihm erschrocken aufschrien. „Dann solltest du schon einmal einen Grabstein aussuchen“, erwiderte der Slytherin. Harrys Wut bahnte sich nun seinen Weg und eine Welle der Magie brach aus ihm heraus. Hermine, Minerva und die umstehenden Betten wurden einige Meter zurück geschleudert, während Harper aufstöhnte, weil sein Stuhl schon an der Wand stand und er die geballte Kraft abbekam. Um sie beide herum bildete sich ein undurchdringliches Schild. „Sag mir, was das für ein Fluch war!“, forderte Harry erneut und zielte nun mit seinem Stab auf Harpers Knie, doch der spuckte ihm ins Gesicht. Harry sprach: „Destructo!“ Harpers Knie war augenblicklich zerschmettert und er stöhnte erneut gequält auf. „Professor Potter, hören sie auf!“, hörte er die erboste Stimme der Professorin, wie aus weiter Ferne. Sie und Madame Pomfrey standen am Rande des Schildes, das sich um die zwei gebildet hatte und sie nicht durchließ. Hermine saß nun an Ginnys Bett, hielt ihre Hand und weinte stumme Tränen. „Sag mir, was das für ein Fluch war und wie ich ihn aufheben kann!“, drang er erneut auf Harper ein. Der sah ihn mit blutender Nase, aufgeplatzter Lippe und einem schiefen Grinsen an. „Nein!“, antwortete er schon fast lässig.
Quälend langsam hob Harry seinen Stab auf Höhe von Harpers Herz. Er starrte ihn äußerst entschlossen in die Augen. Dann sagte er quälend langsam: „Cruc-“, doch Hermines weit entfernter erschrockener Aufschrei ließ ihn inne halten, „Harry, nicht!“ Er sah sich um und in ihre verweinten, weit aufgerissenen Augen. Sie sah ihn verzweifelt an. Harrys Blick verlor sich einen Augenblick in ihren, trotz der Tränen, schönen braunen Augen. Er schloss kurz seine Lider, schnaufte einmal tief durch und wandte sich dann wieder an den Slytherin. Nein, er würde nie wieder einen unverzeihlichen Fluch anwenden, wenngleich er sich sicher war, dass sein Cruciatus gerade äußerst stark wäre, denn seine Wut auf den Slytherin war riesig. Nur peripher nahm er war, wie Mister Weasley in den Krankensaal gestürmt kam und rief: „Meine Tochter! Wo ist meine Tochter? Poppy, wie geht es ihr?“ Doch Arthur verstummte augenblicklich, als er Harry mit Harper an der Wand unter der schimmernden Kuppel aus Magie sah. Harry entschied sich für eine andere Variante von Schmerzen. „Letzte Warnung, Harper! Sag mir, was ich wissen will!“ Dabei zielte er auf dessen Oberarm. „Nein!“, erwiderte der noch immer trotzig. Harry seufzte und sprach dann: „Sectumsempra.“ Der Fluch schlitzte den Oberarm seines Opfers der Länge nach auf und Harper schrie unter höllischen Schmerzen, wie am Spieß, auf. Er keuchte, während das Blut seinen Arm hinunter tropfte: „Du kannst mich ruhig töten, Potter! Deine kleine Blutsverräterin wirst du trotzdem nicht retten.“
In einem verzweifelten letzten Versuch hob Harry seinen Stab an Harpers Kopf, murmelte „Legilimens“ und drang in dessen Kopf ein. Obwohl dies das erste Mal war, dass er willentlich in das Gedächtnis eines anderen, außer Voldemort, eindrang, war es viel einfacher als er gedacht hätte, vermutlich weil Harper sowieso schon körperlich stark angeschlagen war und ihm deswegen nicht viel entgegenzusetzen hatte. Er durchstöberte die Gedanken, als wären sie ein offenes Buch. Und ebenso eine Erinnerung fand er. Harper saß über einem Buch aus der verbotenen Abteilung, in dem eben jener Spruch beschrieben war. 'Lässt die Lungentätigkeit zusammenbrechen und führt zu einem langsamen, qualvollen Tod. Selbst wenn der Fluch gebrochen wird, kann das Gehirn irreparabel beschädigt sein', las er unter der Überschrift Pulmo irrumpere. Er überflog die Seite und fand endlich am unteren Ende die Anleitung für die Genesung. Er prägte sie sich gut ein und zog sich dann aus den Gedanken des Schülers zurück. Kurze Zeit später sah er in zwei erschrockene und von Schmerzen verzerrte Augen. Harper keuchte und wimmerte stark wegen der Schmerzen. Harry nahm es mit einiger Genugtuung zur Kenntnis und ein kleines gemeines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Dieser Kerl hatte versucht, seine Ginny umzubringen. Da war das Bisschen Schmerzen nichts im Gegensatz dazu.
Er wandte sich von dem Slytherin ab. Harry registrierte noch, wie der Slytherin würgte und sich geräuschvoll übergab. Mit einem Schwung seines Zauberstabes verschwand die magische Barriere und er eilte zu Ginny ans Bett, gerade als Kingsley, gefolgt von zwei Auroren, eintrat. Madame Pomfrey kümmerte sich sogleich um Harper und heilte seine Verletzungen, so gut sie es konnte. Sie fluchte leise. Harry hatte ganze Arbeit geleistet. Von diesen Verletzungen würde sich der Slytherin nicht so schnell erholen.
Hermine sah ihn flehend an. „Hast du, was du brauchst?“, hauchte sie mit erstickter Stimme. Harry nickte nur knapp. Er streifte Ginny ihre Schuluniform ab, öffnete ihre Bluse und durchtrennte den BH, sodass ihr Oberkörper frei lag. „Was tust du?“, fragte Hermine besorgt. Sie besah sich Ginnys Brustkorb, der eine schwarze Farbe angenommen hatte. „Oh Gott!“, wimmerte sie. Harry nahm seinen Zauberstab, machte eine aus mehreren Figuren bestehende Bewegung über Ginnys Oberkörper und sagte: „Mittare Apere Tides“ Sein Gegenfluch wirkte nicht. Er versuchte es erneut und endlich ging die schwarze Färbung zurück. Der Fluch war gebrochen. Nun fuhr er mit dem Stab über Ginnys Oberkörper und sprach: „Recreare Alveolus“, womit ihre zerstörten Lungenbläschen repariert wurden und „Inflare Pulmonis“, damit sich die Lunge wieder aufbaute. Schließlich hielt er seinen Stab an ihre Kehle und sprach: „Suspirare!“, wodurch sie einmal tief einatmete und sich ihre Atmung wieder halbwegs normalisierte. Hermine fühlte ihren Puls. „Schlägt wieder kräftig. Du hast es geschafft, Harry!“ Sie umarmte ihn kräftig. Madame Pomfrey untersuchte nun Ginny noch einmal und sagte schließlich: „Das haben sie tatsächlich, Harry. Atmung, Herzschlag und Sauerstoffversorgung sind fast wieder in Ordnung. Leider kann ich nicht sagen, ob sich der vorübergehende Sauerstoffmangel eventuell negativ auf die Gehirnaktivität ausgewirkt haben könnte. Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Hirntodes. Was Miss Weasley jetzt braucht, ist Ruhe und Schlaf. Später wissen wir mehr.“ Sie flößte ihr noch einen Trank ein und begab sich dann noch einmal zur Direktorin und dem Minister. Die Anspannung ließ schlagartig von Harry ab und er ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er beobachtete, wie Hermine Ginny das obligatorische Krankenflügelnachthemd anzog und sie zudeckte. Sie strich ihr zärtlich über das Haar und flüsterte ihr zu: „Werd uns ja wieder gesund, ja?“ Sie gab ihr einen Kuss auf die Lippen und Ginny seufzte leise im Schlaf.
Dann sah sie zu Harry, der gerade sein Gesicht von Harpers Spucke, Blut und seinem eigenen Schweiß reinigte. „Das hättest du nicht tun dürfen, Harry!“, maßregelte sie ihn, „Du hast ihn gefoltert!“ Harry seufzte. „Ich weiß, Mine. Aber versteh doch, ich musste es tun! Ginny ging es wirklich nicht gut. Du hast doch gesehen, dass Madame Pomfrey ihr nicht helfen konnte und der kleine Drecksack wollte nicht mit der Sprache rausrücken“, verteidigte er sich. „Trotzdem hätte es bestimmt einen anderen Weg gegeben“, widersprach sie. „Der dann um einiges länger gedauert hätte und Ginny wäre jetzt tot“, sagte er barsch. Hermine stiegen wieder Tränen in die Augen. Erst jetzt bemerkte sie wirklich, wie knapp Ginny dem Tod von der Schippe gesprungen war. Vorher war dies durch den Schock nicht ganz zu ihr durchgedrungen. Harry nahm sie zärtlich in den Arm und streichelte sie behutsam. Sie klammerte sich eng an ihn und schluchzte an seinem Hals. Arthur kam zu ihnen ans Bett und besah sich seine Tochter. Er strich ihr zärtlich über den Kopf. „Minerva hat mir erzählt, was passiert ist. Danke, Harry. Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du meiner kleinen Ginny das Leben gerettet hast. Alle Weasleys stehen tief in deiner Schuld.“ Harry nickte ihm dankbar zu. „Leider besteht immer noch die Möglichkeit, dass Ginnys Gehirn beschädigt ist und sie vielleicht nur noch eine leere Hülle ist“, sagte er mit erstickter Stimme. Arthur nickte traurig. „Hoffen wir das Beste“, sagte er und verabschiedete sich, „Ich muss jetzt zu Molly und ihr hiervon erzählen.“ Harry sah ihm betrübt nach, während er zärtlich über Hermines Rücken streichelte. Was mussten die Weasleys noch alles durchmachen, nur weil sie mit ihm befreundet waren?

„Auf ein Wort bitte, Harry.“ Er sah auf und in das Gesicht Kingsley Shacklebolts. Hermine ließ ihn nur widerwillig los, nicht ohne ihm vorher noch einen innigen Kuss gegeben zu haben. Sie setzte sich wieder an Ginnys Bett und nahm eine ihrer Hände. Harry folgte dem Minister in Madame Pomfreys Büro, während ihr banger Blick ihm folgte. Er und Kingsley setzten sich an einen Tisch. Er senkte den Blick und sah auf die Tischplatte, den Blick seines Gegenübers auf sich spürend. „Was mache ich nur mit dir, Harry?“, seufzte Kingsley, „Gestern noch verleihe ich dir den Merlinorden und heute folterst du einen Wehrlosen. Der junge Mister Harper sah gar nicht gut aus, als du von ihm abgelassen hattest.“ Harry sah auf und in das ernste Gesicht des Ministers. Der zählte jetzt auf: „Nase gebrochen“, ein Finger seiner Hand ging nach oben, „Lippe aufgesprungen“, ein zweiter folgte, „Knie zertrümmert, Arm in Fetzen und gewaltsames Eindringen in den Kopf.“ Fünf Finger waren erhoben. „Und nicht zuletzt ein fast ausgesprochener Cruciatusfluch.“ Ein weiterer Finger seiner anderen Hand streckte sich nach oben. „Alles in allem schwere Körperverletzung und Folter, für die dich der Gamot anklagen und verurteilen könnte. Erkläre mir bitte dein Verhalten!“ Harry sprach langsam: „Harper hat Ginny nach einem Übungsduell im Unterricht mit einem Fluch, dem Pulmo Irrumpere angegriffen. Der legt sich auf die Lunge und zerstört sie. Folge ist ein recht langsamer Tod, weil der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und das Herz irgendwann aufhört zu schlagen. Besonders betroffen davon ist das Gehirn. Es kann absterben und der Betroffene ist dann nur noch eine leere Hülle, selbst wenn die Lunge wieder funktioniert. Es wäre fast, als wäre er von einem Dementor geküsst worden. Natürlich war ich wütend auf ihn, weil er meine Freundin damit verflucht hat. Das war ein feiger Angriff und Ginny stand kurz vor dem Tod. Wir wissen selbst jetzt noch nicht, ob ihr Gehirn noch in Ordnung ist. Vielleicht ist es schon zerstört. Es war Eile geboten und ich habe leider keine andere Möglichkeit gesehen, den Fluch brechen zu können. Madame Pomfrey konnte ihr nicht helfen, also musste ich von Harper selber den Gegenfluch erfahren. Leider hat er ihn mir nicht verraten, auch unter Schmerzen nicht. Also musste ich mir die Information direkt aus seinem Gehirn holen. Ich habe es nicht gerne getan, Kingsley, aber es war leider nötig. Glaub mir bitte, wenn es eine andere schnelle Möglichkeit gegeben hätte und sie mir eingefallen wäre, dann hätte ich mich dafür entschieden. Ich weiß, dass es falsch war, aber ich musste so handeln. Sonst wäre Ginny jetzt tot.“ Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, die während seiner Erzählung hervorgetreten waren und sah auf. Auch McGonagall und Madame Pomfrey standen in dem Büro und hatten seiner Erklärung gelauscht. Die Krankenschwester wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge. „Ich liebe Ginny. Ich würde mein eigenes Leben für sie geben, damit sie leben kann. Ich HABE schon einmal mein eigenes Leben gegeben, damit sie lebt. Ich würde alles für sie tun. Wenn es sein muss, dann gehe ich auch dafür nach Askaban.“ Minerva keuchte auf. Sie missbilligte zwar das Verhalten ihres Aushilfslehrers, aber dennoch verstand sie seine Intention und es schockierte sie, was er alles getan hatte und auch weiterhin tun würde, für die Menschen, die er liebte.
Kingsley sah ihn eine Weile nachdenklich an. Schließlich sagte er, jedes seiner Worte abschätzend: „Das wird nicht nötig sein. Gegen dich wird keine Anklage erhoben werden. Aber ich warne dich! Mach so etwas nie wieder!“ Harry fiel ein Stein vom Herzen, doch er erwiderte: „Danke. Aber das kann ich leider nicht versprechen, Kingsley. Wie ich schon sagte: Ich würde alles tun, um die Menschen zu beschützen, die ich liebe.“ Kingsley nickte und stand auf. „Aber was ist mit Mister Harper? Der wird doch bestimmt Beschwerde beim Gamot einlegen wegen Professor Potters Behandlung“, warf McGonagall ein. „Wird er nicht. Bis jetzt wissen nur die hier im Krankenflügel Anwesenden und Mister Weasley von Harrys Aktion. Ich werde Mister Harpers Erinnerungen an Harrys Behandlung löschen. Er wird denken, dass er unter dem Einsatz von Veritaserum den Gegenfluch verraten hat. Ihr alle und meine zwei Auroren werden dann natürlich Stillschweigen bewahren“, antwortete Kingsley. Minerva nickte zufrieden. „Natürlich wartet dann noch eine Anklage wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Verwenden eines schwarzmagischen Fluches auf ihn“, fügte Kingsley noch hinzu, bevor er wieder in den Krankensaal trat und besagte Veränderung an Harpers Gedächtnis vornahm.

Hermine verließ den Krankenflügel nicht zum Abendessen. Sie hatte Harry hinaus geschickt, damit er den Sechstklässlern ihre Hausaufgaben geben würde und um etwas zu essen, außerdem musste er sich umziehen und duschen. Sie selbst würde nicht von Ginnys Bett weichen und im Krankenflügel essen. Madame Pomfrey widersprach nicht, denn schließlich waren sie beide ja Lehrer an der Schule. Vor dem Abendmahl machte Professor McGonagall eine Ansprache, in der sie Harpers Verhalten verurteilte und noch einmal auf das Verbot schwarzmagischer Flüche hinwies. Natürlich war die Kunde von Ginnys Verfluchung schon allgemein bekannt, dank der Gerüchteküche von Hogwarts. Einige Schüler waren felsenfest der Meinung, Ginny wäre gestorben, was ja auch leicht hätte passieren können. Die Direktorin konnte aber glücklicherweise der gebannt lauschenden Schülermenge erzählen, dass der Fluch gebrochen und Ginny auf dem Weg der Besserung war.
Harry aß nicht wirklich viel und nach dem Essen scharrte er die Sechstklässler in der Eingangshalle um sich. „Führen sie sich die heutigen Duelle vor Augen und überlegen sie sich, was die jeweiligen Kontrahenten falsch gemacht haben und wie sie es hätten besser machen können, genauso was gut war! Überlegen sie sich Taktiken, die in einem Duell von Vorteil sein könnten! Zwei Fuß Pergament“, sprach er zu ihnen. „Sollen wir wirklich alle Duelle besprechen, Sir?“ „Ja, Mister Forman, alle vier“, erwiderte Harry und wandte sich zum Gehen. Er wurde noch ein paar Mal aufgehalten, weil ihm Genesungswünsche für Ginny aufgetragen wurden. Er ging in ihre Wohnung und holte Bücher und Unterrichtsmaterial für den nächsten Tag.
Dann begab er sich hinauf in den Krankenflügel, fest entschlossen, die ganze Nacht nicht eine Sekunde von Ginnys Seite zu weichen.


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