
von Lady_Selena
Die nächsten zwei Tage verbrachten Lord Voldemort und Selena gemeinsam im Bett, Lola brachte ihnen kleine Snacks, großen Hunger hatten sie ohnehin nicht. Sie schliefen oft miteinander und Selena stellte erstaunt fest, dass man die männliche Jungfräulichkeit nicht unterschätzen sollte. Er zeigte ein solches Verlangen und eine Leidenschaft, die sie nie für möglich gehalten hatte. War er am Anfang noch recht scheu und zurückhaltend gewesen, wurde er zunehmend sicherer, während Selena ihn in die Feinheiten des Liebesspiels einführte.
Schließlich waren sie aber doch gezwungen das Bett zu verlassen, mehrfach hatte es bereits an die Tür des Schlafzimmers geklopft, weil man sich im Haus die Abwesenheit der Beiden wohl nicht erklären konnte. Lola hatte auf Selenas Befehl hin ihr eigenes Schlafzimmer verschließen müssen und allen denen sie begegnete sollte erzählt werden, die Herrin fühle sich nicht wohl.
Der Dunkle Lord verhielt sich beim Mittagessen, zu dem sie erst aufgestanden waren, ihr gegenüber eigentlich wie immer, wenngleich er sie manchmal ohne erkennbaren Grund anlächelte.
“Ich habe nachgedacht, kleine Selena. Ich brauche Deine Hilfe. Lord Voldemort braucht Informationen, die ihm nur ein getreuer Todesser liefern kann. Augustus Rookwood. Bedauerlicherweise sitzt dieser seit 14 Jahren zusammen mit 9 Anderen, die mir nie die Treue abschworen, in Askaban. Wir werden sie befreien und ehren. Willst Du mir dabei helfen?
“Natürlich, Mylord. Es wird mir eine Ehre sein Dir zu helfen.
“Hör endlich auf, mich >Mylord
“Myl... ich meine, Tom! Ich kann bereits Fliegen! Allerdings müsstet ihr mir einen Besen leihen, meiner befindet sich bedauerlicherweise noch zu Hause in Deutschland.
“Du wirst keinen Besen benötigen, kleine Selena. Ich rede vom Fliegen ohne Hilfsmittel.
“Ich dachte das sei unmöglich, Tom!
“Ist es nicht... Es hat nur noch niemand genug Zeit und Energie aufgewandt um es zu ermöglichen, außer mir natürlich. Ich werde es Euch beibringen!
Nach dem Essen verließen sie also das Haus und kaum dass sie die Schwelle überschritten hatten, erhob sich Lord Voldemort in die Lüfte und flog, ohne Besen oder sonst ein Hilfsmittel, nur durch seinen Willen, die Schwerkraft zu besiegen.
Fasziniert schaute Selena ihm zu als er leichtfüßig vor ihr landete.
“Hast Du gesehen? Es ist keineswegs unmöglich! Wichtig ist nur ein starker Wille. Ich glaube, den hast Du, kleine Selena! Versuche es. Es ist wie beim Apparieren. Du musst Dich nur genug darauf konzentrieren, die Kräfte zu überwinden, die Dich am Boden halten.
Sie versuchte es und versuchte es und versuchte es...
Selena wollte gerade resigniert und zornig auf sich selbst, aufgeben, als es ihr dann doch gelang. Sie verlor den Boden unter den Füßen und, erschrocken über ihren Erfolg, auch das Gleichgewicht in der Luft. Bemüht es zu halten, ließ ihre Konzentration kurze Zeit nach und sie landete direkt vor Lord Voldemorts Füßen mit dem Gesicht zuerst im Schnee. Er schmunzelte, blickte hinab und sagte
“Gar nicht so einfach, wie? Auch ich musste erst ein wenig üben, obwohl ich mit Sicherheit nie eine so elegante Bruchlandung vollbracht habe. Ich lass Dich jetzt ein wenig allein, damit Du weiter üben kannst...
Das tat sie dann auch. Als sie total durchgefroren vom eisigen Wind zum Abendessen ins Haus zurückkehrte. Lord Voldemort erwartete sie bereits. Bei ihrem Eintreten huschte kurz ein etwas gehässiger Ausdruck auf sein Gesicht und er sagte
„Es ist wohl kalt draußen, kleine Selena? Du siehst so erfroren aus...“
Daraufhin warf sie ihm einen bösen Blick zu und antwortete
„Nein, nein, Mylord, gar nicht! Nur in der Luft, so muss ich gestehen, geht es recht zugig zu.“
“Du beherrschst es jetzt also?
“Ja, Tom, ich denke, ich beherrsche es genug, um Dir eine Hilfe sein zu können.
“Nun denn... Wir wollen aber noch besseres Wetter abwarten, meinst Du nicht?
Draußen tobte gerade ein Schneesturm, der bis Sylvester anhalten sollte.
Die nächsten Tage verliefen also recht ereignislos, wenn man es denn an der Seite des Dunklen Lords so nennen konnte. Selena und er verbrachten auch weiterhin die Nächte miteinander.
Am Morgen des 31.12. gleich nach dem Aufwachen schaute sie in seine geliebten roten Augen und sagte
„Happy Birthday, Tom“
Dieser schaute sie total verdutzt an und antwortete
„Danke! Mir hat seit einer halben Ewigkeit niemand mehr zum Geburtstag gratuliert.“
„Konnte ich mir denken!“ sagte sie mit einem Grinsen und machte Anstalten das Bett zu verlassen. Er hielt sie jedoch zurück und sprach
„Hey! Und was ist mit meinem Geburtstagsgeschenk? Wenn schon, denn schon...begehrte, ziemlich heftig sogar, aber auch, dass er sie niemals lieben würde...
Sie verbrachten ein ruhiges Sylvester, tranken Punsch und redeten über nichts von Belang. Später in der Nacht, Neujahr bereits, gingen sie noch nach draußen und versuchten sich gegenseitig mit Feuerwerk aus ihren Zauberstäben zu übertreffen. Der Dunkle Lord gewann den Wettstreit, wenn auch knapp...
In der darauffolgenden Nacht sollte sein Plan ausgeführt werden. Sie apparierten also, dick eingepackt in ihre Umhänge zur Küste der Nordsee.
„Du kennst den Plan. Wir fliegen gemeinsam nach Askaban. Dort werde ich versuchen mit den Dementoren zu verhandeln und sie auf meine Seite zu bringen. Es sollte ein Leichtes sein, kann ich ihrer Natur doch viel bessere Opfer bieten... Du indessen sprengst die Mauern, der Hochsicherheitszellen und befreist meine Todesser. Hast Du die Liste noch? Du kannst ja überprüfen, ob sie das Dunkle Mal tragen. Denke daran: innerhalb der Mauern kannst Du nicht apparieren und sie können es ohnehin nicht ohne Zauberstäbe. Spring mit ihnen also ins Leere und bring sie zuerst hierher! Ich stoße dann wieder zu euch.“
Selena tat wie ihr geheißen und befreite die zehn Todesser.
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