
von Lady_Selena
Selena lag die ganze Nacht weinend in ihrem Bett. Sie wollte nicht mehr leben...
Wie konnte er das nur tun? Wie konnte er nur sie und sein ungeborenes Kind gefährden?
Dann stand er auf einmal vor ihr. Es war in der dunkelsten Stunde jener Nacht. Selena sah den Dunklen Lord mit tränenverschmierten hasserfüllten Blick an.
>>Warum bist Du hier und nicht in unserem Zimmer<< zischte er gefährlich leise. Selena auf der Hut log ihn das erste Mal in ihrem Leben bewusst an
>>Ich dachte, Du würdest allein sein wollen. Da Du offenbar auch auf mich wütend bist.<<
>>LÜGE MICH NICHT AN!<< rief er >>Was ist geschehen?<<
>>Ich...ich...warum hast Du mir das angetan? Und unserem Kind? Warum musstest Du mich Foltern?<< sagte sie anklagend, ihre Wut kam ihr zu Hilfe. >>Was habe ich Dir getan?<<
>>Das muss ich mir nicht bieten lassen! Sag mir warum Du wirklich hier bist! So schwach bist Du nicht, dass Dich diese Folter so zum Heulen bringt! Also, warum bist Du hier und in Tränen aufgelöst?<< sagte er giftig.
>>Dank Dir und Deines unkontrolliertem Wutausbruchs habe ich das Kind verloren!..<< und bevor sie weitersprechen konnte brüllte er
>>WAS? CRUCIO!!!<< und wieder sah sich Selena vom Folterfluch niedergestreckt.
>>Wie konntest Du das zulassen?<< rief er weiter >>Mein Kind! Du hast es doch tatsächlich geschafft, meinen Erben, meinen Sohn, zu verlieren! Ich dachte schon, mit meinen Dienern sei ich genug gestraft, aber meine eigene Frau!!!<<
>>Ich? Ich bin an allem schuld?<< rief Selena verzweifelt und zog ebenfalls ihren Zauberstab, wenn auch nur um sich gegebenenfalls zu verteidigen. Noch einmal wollte sie die Folter nicht ertragen.
>>Ja, Du!!! Du hast mir schließlich gelobt, Fruchtbar zu sein! Und ich habe seither Nacht für Nacht vergebens meinen Samen in Dich gestreut und nun war alles Umsonst! Wie kannst Du es wagen? Crucio!<< doch diesmal lenkte Selena den Fluch mit einem Schlenker ihres Zauberstabs ab. Er traf stattdessen das Fenster und die milde Nachtluft strömte durch die zerbrochene Scheibe. Zornig antwortete sie
>>Glaubst Du etwa, ich hätte das gewollt? Weißt Du eigentlich, was ich alles dafür getan habe schwanger zu werden? Glaubst Du, ich hätte nicht schon selbst an mir gezweifelt? Ich habe so ungefähr das schwärzeste Ritual durchgeführt das es gibt und einen hilflosen Säugling geopfert für DEIN Kind! Welches Du heute GETÖTET hast!<<
>>Wie kannst Du es wagen, mir auch noch die Schuld an Deinem Versagen zu geben?<< Damit schwang er kurz seinen Zauberstab und fesselte sie ans Bett, der Sprache beraubt.
Mit lauter Stimme rief er
>>Narzissa! Bella!! Bringt auch Draco gleich mit!<<
Die beiden Frauen tauchten fast sofort in der Tür auf.
>>M...m...Mylord? Draco ist noch in Hogwarts...<< flüsterte Narzissa.
>>Mir egal!<< rief er immer noch zornig >>Bring ihn so schnell wie möglich hierher!<<
>>Gewiss, Mylord...<< damit verschwand sie, offenbar froh seiner Wut erst einmal entkommen zu sein. >Wenn ich das nur auch könnte< dachte Selena, verzweifelt an ihren Fesseln zerrend.
>>und nun zu Dir, Bellatrix!<< Zischte er und folterte sie mehrfach bis Narzissa atemlos, den schlaftrunkenen Draco hinter sich, zurückkehrte.
Sie war sofort nach Hogwarts appariert, hatte mit Snape gesprochen, dem Hauslehrer von Draco und alten Freund von Lucius und hatte ihren Sohn aus dem Bett holen dürfen. Noch vor Ende der Nacht sollte er zurückkehren. Keiner würde je etwas erfahren...
Misstrauisch betrat sie das Zimmer. Sie hatte Angst um ihren Sohn, was wollte Er von ihm?
>>Ah... Narzissa, Draco, willkommen!<< sagte er gleichmütig, so als wäre nichts in den vergangenen Stunden geschehen. >>Draco, ich muss Dir leider mitteilen, dass Dein Vater heute Nacht, bei der Ausführung eines Auftrags für mich verhaftet wurde. Zweifellos ist er inzwischen in Askaban und ich, Lord Voldemort, habe einen getreuen Todesser verloren. Was hältst Du davon, in die Fußstapfen Deines Vaters zu treten und einen kleinen Auftrag für mich ausführst? Selbstverständlich bekommst Du auch das Dunkle Mal von mir...<< Draco nickte vorsichtig, seine Mutter jedoch rief entsetzt
>>NEIN! Das könnt ihr doch nicht machen, Mylord. Er ist doch beinahe noch ein Kind! Noch nicht voll ausgebildet!<< Der Dunkle Lord zuckte mit seinem Zauberstab und sagte
>>Schweig! Hätte Lucius heute nicht versagt müsste ich das vielleicht nicht tun!<< an Draco gewandt sprach er mit süßlicher Stimme, die einem die Nackenhaare aufstellen konnte, weiter
>>Nun, Draco? Wie viel von Deinem Vater steckt in Dir? Hmm? Willst Du mir dienen? Als neuester Todesser? Mit allem Ruhm der damit verbunden ist?<<
Dracos Augen leuchteten entzückt als er sich auf ein Knie niederließ und sagte
>>Ja, Mylord. Ich will Euch dienen!<<
>>Nun denn, Draco. Gelobst Du mir ewige Treue, Gehorsam und Dienstbereitschaft?<<
>>Ja, Herr. Ich gelobe Euch ewige Treue, Gehorsam und Dienstbereitschaft.<<
>>So strecke Deinen linken Arm aus.<< der Jung tat wie ihm geheißen und entblößte seinen linken Arm. Lord Voldemort richtete seinen Zauberstab darauf und murmelte >morsmordre proteo<. Ein hellroter Blitz löste sich aus der Spitze und brannte das Dunkle Mal, den Schädel mit der Schlange, in die helle Haut von Draco Malfoy.
>>Erhebe Dich, Todesser Draco.<< dieser gehorchte erneut und stand auf >>Dein Auftrag ist folgender: Töte Albus Dumbledore! Mir ist egal wie. Du bekommst Unterstützung wenn Du sie brauchst. Du darfst jetzt gehen. Ihr auch!<< sagte er mit einem Nicken in Richtung der beiden Schwestern. Narzissa schüttelte nur stumm den Kopf und blickte flehend zu Selena, als Bella sie aus dem Zimmer führte.
>>Nun zurück zu Dir, Selena! Du hast mich sehr, sehr enttäuscht. Deshalb... muss ich Dich bestrafen.<< Sagte Lord Voldemort leise. Selena, noch immer unfähig zu sprechen funkelte ihn an.
>>Accio Zauberstäbe!<< sagte er nun und ihre beiden Prachtstücke flogen in seine Hand. Mit einem weiteren Schwung seines Zauberstabs hob er sie auf die Füße und zerrte sie aus dem Zimmer bis hinunter in den Keller, wo er sie in einen dunklen, fensterlosen Raum sperrte, der sie stark an ein Verließ erinnerte.
Dort angekommen, fielen die Fesseln von ihr ab und er sprach
>>So, meine Liebe! Nun kannst Du darüber nachdenken, was Du getan hast<< und verließ den Raum.
Selena hörte, wie sich ein Schlüssel im schloss drehte. Sie war eingesperrt.
Verzweifelt hämmerte sie mit den Fäusten gegen die Tür und rief
>>Tom! Komm zurück Du Feigling! Wie kannst Du es nur wagen??? Mich!, eine d'Esmerald einzusperren? Du dreckiges Halbblut?<< sie war außer sich vor Zorn.
Nachdem sie sich einen Splitter eingezogen hatte hörte sie auf damit und untersuchte ihr Gefängnis.
Wie lange würde er sie wohl hier gefangen halten?
Selena entdeckte nur kahle Steinwände und so etwas wie eine schmale Holzpritsche. Dort setzte sie sich jetzt hin und schlang ihren Umhang fester um ihren Körper.
Es kam ihr vor wie in einem anderen Leben, dass sie den Dunklen Lord zu dieser kleinen Einkaufstor überredet hatte...
Etwas später hatte sie ihn gefragt ob er sie nach Deutschland begleiten würde... Zur Sommersonnenwende, aber die war nun ja auch vorbei... Wieder ohne sie.
Selena sehnte sich nach Hause zurück. In ihr bequemes Haus... mit ihren beiden Dienern, den treuen Hauselfen Bruno und Lola...
Moment, dachte sie, Lola! Sie tauchte doch immer sofort auf, wenn man sie rief. Also rief sie mehrmals >>Lola!<< in die Dunkelheit.
Die kleine Elfe erschien jedoch nicht auf ihr Rufen...
Verzweifelt legte sich Selena auf die Pritsche und überlegte warum ihre treu ergebene Dienerin nicht auftauchte. Nach einer Weile, sie spielte gerade mit ihrem Ring, fiel es ihr ein...
Sie war mit diesem herzlosen Monstrum dort oben verheiratet, was bedeutete, dass er nun auch Herr über das Anwesen d'Esmerald und folglich auch über die Elfen war. Sicher hatte er ihr befohlen, sie nicht zu besuchen...
Vielleicht tauchte ja Nagini auf... da hätte sie wenigstens etwas Gesellschaft. Aber mit Sicherheit, dachte sie verstimmt, hatte ihr Gatte auch der Schlange verboten zu ihr zu kommen.
Resigniert kuschelte sich Selena in ihren Umhang und schlief ein...
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