
von Lady_Selena
hab übrigens hier im Forum bei User-Fanfictions 'nen Thread zu meiner FF hier aufgemacht. Dort können wir gern diskutieren, bzw. ihr bekommt Antworten auf eure Kommentare...
lg caro
Euphorisch wegen ihrem Erfolg betrat Selena zielstrebig das Gelände und schließlich das große Herrenhaus der Malfoys. In der Eingangshalle spielten sich beinahe rührende Willkommensszenen ab. Wiedervereinigte Familien lagen sich in den Armen und flüsterten sich Worte der Freude und Zuneigung zu.
Durch Selenas Erscheinen wurde der Tumult keineswegs schwächer. Sie musterte im Vorbeigehen die Gesichter der nunmehr nicht länger maskierten Gesichter. Doch das, des Mannes, den sie zu dort zu finden suchte, war nicht da. Der Dunkle Lord hielt es wohl nicht für nötig, dem niederen Gesindel, welches monatelang für ihn, lebendig begraben in Askaban ausharrte, seine Aufwartung zu machen.
Deshalb vermutete sie, er warte in ihrem Zimmer auf ihre Rückkehr. Sie eilte nun zielstrebig auf die Treppe zu, doch just in dem Moment, als sie die unterste Stufe erreichte, hörte sie einen entsetzten Aufschrei.
>>Du hast was?<< rief Narzissa, die sich gerade mit ihrem Mann, ihrer Schwester und ihrem Sohn unterhielt. Severus Snape eilte sofort zu der kleinen Gruppe.
Dracos gemurmelte Erwiderung konnte Selena nicht verstehen. Jedoch die von Bellatrix.
>>Ja, Lady Selena drohte ihn in Askaban zurück und dort verrotten zu lassen und das hatte scheinbar gewirkt. Er hat zwei der Wachen getötet.<< gackerte sie.
>>Sie hat Dich gezwungen, zu t-tö-töten??? Oh Draco, mein Sohn!<< antwortete Narzissa auf diese Worte und zog ihn in ihre Arme.
Severus murmelte irgendetwas und eilte zu Selena, die gerade dabei war, die Treppe hinaufzusteigen.
>>Mylady? Könnte ich Sie einen Moment sprechen?<<
>>Komm mit mir hinauf, dann sind wir ungestört.<< gab diese zurück.
Oben angekommen wurden Severus’ Augen schmal und nahmen einen ernsten Ausdruck an. Er fing ohne Umschweife an zu sprechen
>>Mylady? Bei allem Respekt, musstet ihr den Jungen unbedingt dazu zwingen zu töten? Wisst ihr, was das für einen Schaden anrichten kann, bei solch einem jungen Mann?<<
Selena lachte ungläubig auf
>>Machst Du Dir wirklich Sorgen um den Seelenfrieden des Jungen, Severus? Ich war auch siebzehn, als ich das erste mal zu töten bereit war und mir hat es keineswegs geschadet. Abgesehen mal davon, er hat sich freiwillig dazu entschlossen, dem Dunklen Lord zu dienen. Wenn er bereit war, diese Entscheidung zu treffen, so muss er nun auch mit den Konsequenzen leben.<<
>>Er wusste nicht, worauf er sich einließ, das wisst Ihr so gut, wie ich. Ich kenne den Jungen wohl besser als jeder andere, da ich sein Hauslehrer bin und ich versichere Euch, dass er keineswegs dazu bereit war.<<
Selena, ungeduldig geworden, fiel ihm ins Wort.
>>Und was, Severus, soll ich Deiner Meinung nach nun tun? Alles ungeschehen machen? Das liegt leider nicht in meiner Macht! Und nun geh.<<
Er wirkte ein wenig, wie ein getretener Hund, als er diesem unmissverständlichen Befehl gehorchte und sich entfernte. Selena sah ihm nach und lachte erneut auf.
Was bildete er sich nur ein?
Als sich wieder ein wenig beruhigt hatte, öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer und versuchte im Dämmerlicht, das durch das Feuer im Kamin verursacht wurde etwas zu erkennen. Sie suchte und fand die rotglühenden Augen ihres Gatten, die sie scharf musterten und deren kalter Blick sie zu durchbohren schien. Sich unangenehm bewusst, dass sie soeben von einer Mission in seinem Auftrag zurückkehrte, verneigte sie sich tief vor ihm und flüsterte
>>Mylord. Alles ist nach Plan verlaufen. Eure Todesser sind nun wieder frei.<<
Lord Voldemort nickte bedächtig und antwortete
>>Sehr schön, meine Selena. Doch warum so förmlich? Du bist die Einzige, der ich gestatte, mich zu duzen und ich sehe keinen Grund, warum Du ausgerechnet jetzt davon Abstand nehmen solltest.<<
>>Du hast natürlich vollkommen recht, Tom. Bitte vergib mir meinen Fehler.<<
Etwas gelangweilt schwang er seine Hand und meinte
>>Es sei Dir vergeben, Selena. Nun berichte mir von Deinem Erfolg.<<
Selena nickte und begann in allen Einzelheiten zu erzählen. Sie sprach von ihrem Plan, ihren Informationen, der Bootsfahrt, den Hindernissen, dem Tod des einen Todessers, wie sie im Hochsicherheitstrakt ankamen und diesen leer vorfanden, wie sie durch Bellatrix doch noch den Richtigen fanden, den Zauberstäben, wie sie sich nach draußen kämpften und schließlich von ihrer Rückkehr nach Malfoy Manor.
Der Dunkle Lord hörte die ganze Zeit mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck zu und wartete bis seine Frau geendet hatte.
Schweigend betrachtete er sie und Selena fühlte sich wie ein Verbrecher auf der Anklagebank, der auf das Urteil der Richter wartete. Dann sagte er langsam und leise
>>Sehr gut, meine Selena. Du scheinst ein Talent darin zu haben, andere zu befehligen. Kein Wunder, bedenkt man Deine Abstammung. Ich hätte da allerdings auch noch ein paar kleine Kritikpunkte<<
Selena schluckte
>>Wieso beinhaltete Dein Plan, solch riskante Details, wie der Kampf am Anfang Deiner Mission, um in das Gefängnis einzudringen? Wieso hast Du vier meiner Todesser derart gefährdet? Der Verlust von Severus, Jugson, Goyle und Mulciber hätte mich schmerzlich getroffen.<<
Er betonte das Wort in einer Form, welche Selena sagte, dass es ihm im Grunde genommen vollkommen gleichgültig war.
>>und tatsächlich. Wie Du mir gerade mitteiltest wurde Jugson tödlich getroffen. Dann frage ich mich, wie es sein kann, dass Du keine Informationen darüber hattest, dass der Hochsicherheitstrakt seit unserer letzten Befreiung, nebenbei bemerkt, wird es mir allmählich lästig, meine Untergebenen ständig aus Askaban herauszuholen, leer steht? Bei Deinen Quellen? Wie dem auch sei, bevor ich ein abschließendes Urteil über Deine Herrscherqualitäten fällen kann, werde ich mich noch mit einigen der an der Aktion Beteiligten unterhalten müssen. Und nun stoße mit mir auf unseren erneuten Schlag gegen das Zaubereiministerium und unseren Sieg an, meine Schöne!<< mit diesen Worten schwang er seinen Zauberstab und ließ in der Luft zwei Gläser und eine Flasche Feuerwhisky erscheinen, welche sich bei einer weiteren Bewegung seiner Hand füllten und schließlich auf beide zu schwebten.
Selena ergriff ihres, ihr Mann das seine und mit den Worten
>>Auf uns, unseren Sieg und weitere Erfolge<< prostete er ihr zu und beide tranken von der feurig, dampfenden Flüssigkeit.
Die Tage vergingen und Selena wartete noch immer vergeblich auf das >abschließende Urteil<, doch ihr Mann ließ sie entweder bewusst zappeln oder hatte aufgrund der zahlreichen Besprechungen mit seinen befreiten Todessern einfach keine Zeit für die Vernehmung der an der Aktion beteiligten. Wahrscheinlich eher eine Mischung aus beidem, dachte Selena, als sie bemerkte, dass gleich am Tag nach der Befreiung alle, mit Ausnahme von Draco, der mit Fieber im Bett lag, zu irgendwelchen Missionen geschickt wurden, ohne dass sich die Gelegenheit für Einzelgespräche ergeben hätte.
Begierig durchforstete sie jede Zeitung, die sie ordern konnte, doch sie entdeckte nicht die kleinste Notiz über die spektakuläre Flucht zahlreicher Todesser. Etwas betrübt machte sie das schon. Das letzte mal war diese Geschichte wochenlang in den Schlagzeilen und auf den Titelblättern erschienen. Aber diesmal hatte man sich wohl entschieden, alles unter Verschluss zu halten.
Sie langweilte sich einige Tage nach der Aktion entsetzlich und suchte beinahe pausenlos nach ein wenig Zerstreuung. Da sich nicht viel unternehmen ließ und sie keine Lust verspürte zu lesen, suchte sie nach Narzissa.
Sie fand sie am Bett ihres kranken Sohnes. Leise betrat Selena das Krankenzimmer und flüsterte
>>Zissy? Kann ich Dir irgendwie helfen?<<
Narzissa zuckte zusammen, sah von Dracos Stirn auf, die sie gerade abgetupft hatte und sprach leise
>>Mylady! Ihr habt mich aber erschreckt. Ich glaube kaum, dass ihr helfen könnt. Die Ursache der Krankheit scheint in seiner kleinen Seele zu liegen. Ich habe schon alles versucht, was ich weiß. Aber nichts hilft!<< verzweifelte Tränen in den grauen Augen, blickte sie in Selenas Grüne. Diese antwortete
>>Wenn es wirklich etwas Seelisches ist, so wird er sich selbst helfen müssen. Draco ist stark. Er wird es schaffen, das Fieber zu besiegen. Danach wird er noch stärker sein.<< -nicht so, wie seine weinerliche Mutter, fügte sie in Gedanken hinzu.
Dankbar sagte Narzissa, nichts ahnend, was Selena gerade dachte
>>Ja, Mylady. Das denke ich auch, aber es von Euch bestätigt zu bekommen, erleichtert mein Herz ungemein. Ich danke Euch, doch möchte ich Euch nun bitten zu gehen. Draco braucht Ruhe, damit er schnell wieder gesund wird.<<
>>Ja, Zissy, ich glaube Du hast recht. Er braucht Ruhe und die Liebe seiner Mutter…<< mit diesen Worten zog sie die Tür leise hinter sich zu und atmete tief durch, nach dem dunklen, stickigen Zimmer.
Damit war ihr Problem, nämlich ihre Langeweile, zwar wieder da, aber die Zeit mit einer Mutter, die sich um ihr krankes Kind kümmert, dessen schwacher Geist einen Mord nicht verkraften und verarbeiten kann, dazu hätte sie, selbst wenn Narzissa sie nicht zum Gehen angehalten hätte, keine Lust verspürt.
Doch im nächsten Moment beneidete Selena die blonde Hexe. Alle hatten etwas zu tun! In Gedanken fing sie an aufzuzählen:
Draco lag siech hernieder und kämpfte gegen unsichtbare Dämonen, seine Mutter unterstützte ihn so gut sie konnte. Lucius war im Auftrag des Dunklen Lords unterwegs, welcher seinerseits seine Machtübernahme vorbereitete. Wurmschwanz machte was auch immer im Haushalt, Satan war seit dem frühen Morgen auf Jagd und die anderen Todesser langweilten sich gewiss auch nicht. Nicht einmal ihre liebste Feindin war zur Stelle, wenn man sie brauchte!
Aus purer Verzweiflung, der Langeweile zu entkommen, fing sie an ihren Kleiderschrank auf- und umzuräumen. Dabei fiel ihr der Spiegel aus der Nockturngasse in die Hände, der sobald ihre Finger sich um den Griff schlossen blutrot beschlug. Doch auch das half ihr im Moment nicht weiter.
In ihrer Nähe und der ihres Mannes war wohl jeder Mensch in ernsthafter Todesgefahr. Ein tolles Spielzeug hast Du Dir da gekauft, Selena! Sagte sie zu sich selbst.
Plötzlich ließ sie ein Knurren direkt hinter sich, herumfahren, den Zauberstab gezückt.
Sie sah sich allein in diesem engen Zimmer Fenrir Greyback, ihrem fleischgewordenen Alptraum, gegenüber.
Ihr Herz schlug ihr sofort bis zum Hals. Wieso hatte sie nicht gehört, wie die Tür geöffnet wurde? Um Fassung bemüht, versuchte sie einen vernünftigen, autoritären Satz herauszubekommen, aber bevor sie auch nur den Mund geöffnet hatte, sank der Werwolf in eine spöttische Verbeugung und sagte mit seiner bedrohlich knurrenden Stimme:
>>Mylady. Schön Euch wohlbehalten und in Eurer ganzen Pracht wiederzusehen, nach Eurem kleinen Abenteuer.<<
Selena runzelte die Stirn. Abenteuer? Meinte er vielleicht den Ausbruch? Aber woher sollte er das wissen? Kalt antwortete sie ihm also
>>Ich weiß nicht, wovon Du sprichst, Werwolf. Sag, was machst Du hier, zumal in meinem Zimmer?<<
Ärgerlich fuhr er sie an
>>Ich mag ein Werwolf sein und für Dich folglich wertlos, mit Deiner Rassenlehre, kleines Fräulein mit dem köstlichsten aller Hälse, aber ich bin keineswegs dumm. Wenn ich hier in das Haus komme und Lucius Malfoy gegenüberstehe, der eigentlich sitzen sollte und über dich nur mit Ehrfurcht gesprochen wird, Schätzchen, dann zähle ich zwei und zwei zusammen und weiß, dass Du einen Ausbruch aus Askaban geleitet hast.<<
>>Schön zu sehen, dass Du denken kannst.<< bemerkte sie trocken >>Aber was willst Du wirklich? Mir gewiss nicht zu meinem Erfolg gratulieren, habe ich recht?<<
>>Ich suchte nach Dir, Du süße Sünde.<< flüsterte er heiser und rau, mit gierigem Blick, der Selena eine Gänsehaut bescherte. >>Aber nein…<< fuhr er fort >>Ich habe Informationen an den Dunklen Lord. Du weißt nicht zufällig, wo er steckt?<<
Während er das sagte kam er ihr immer näher. Selena stieg intensiv der widerliche Geruch nach Dreck, Schweiß und Blut in die Nase, den er immer ausströmte. Auch, dass sich seine gelben Zähne immer mehr ihrem Körper näherten, wohin sie genau zielten, darüber wollte sie gar nicht weiter nachdenken. Sich wich einen Schritt zurück und stellte entsetzt fest, dass sie eine Wand im Rücken hatte. Der Werwolf kam immer noch näher und sie konnte sich nicht weiter zurückziehen. In ihrer aufsteigenden Panik, vergaß sie vollkommen, dass sie eine Hexe war und somit auch ihren Zauberstab.
>>Greyback! Lass sofort meine Frau in Ruhe! Ich brauche sie auch, wenn Vollmond ist und mit einer Frau Deinesgleichen hätte ich gewiss nicht die Möglichkeiten, wie mit ihr! Was hast Du überhaupt in meinem Schlafzimmer zu suchen?<<
Der Werwolf ließ von ihr ab und wich zurück. Noch nie war Selena so froh, ihren Mann zu sehen. Sie warf ihm einen glühenden, dankbaren Blick zu, den er allerdings nicht erwiderte, da er immer noch kalt und drohend zu Fenrir Greyback schaute.
Dieser blieb jedoch gelassen und meinte
>>Wo wir gerade bei Mischehen sind, Mylord. Ich habe eine Neuigkeit, die Euch interessieren könnte.<< den zweiten Teil der Frage überging er glatt.
>>Ach ja? Sprich, Werwolf!<<
>>Nunja… normalerweise heiraten >Meinsgleichen< ja nicht, sondern suchen sich vielmehr Gefährtinnen. Eine Mischehe jedoch, sehen viele von uns als Verrat an unserer Rasse an, sicher den Euren Vorstellungen nicht unähnlich. Dennoch habe ich in Erfahrung bringen können, dass einer von uns, den ich schon länger der Spionage verdächtige, sich mit einer von euch, die Euch, vielleicht sogar bekannt ist, da sie mit einigen Eurer Diener verwandt ist, vermählt hat.<< ungeduldig warf der Dunkle Lord ein
>>Namen, Greyback!<<
>>Remus Lupin und Nymphadora Tonks<< spuckte der Werwolf förmlich aus.
>>Tonks?<< überlegte Lord Voldemort laut >>Ist das nicht der Name des Schlammbluts, den die Schwester von Narzissa und Bellatrix heiratete?<<
>>Ja, Mylord. Sie ist die Nichte von Mrs. Malfoy und Mrs. Lestrange.<< Der Dunkle Lord und Selena brachen zugleich in schallendes Gelächter aus. Greyback fuhr ungerührt fort
>>Der Werwolf Lupin, den ich einst selbst zu einem gemacht habe, kleine Auseinandersetzung mit seinem Vater, müsst Ihr wissen, ist ein bekanntes Mitglied des Orden des Phönix. Diese Nymphadora übrigens auch.<<
>>Das erklärt einiges. Sicher hat dieser alte Narr, Dumbledore, mit seinem Gefasel von Liebe und seinem Club der Unterprivilegierten, Schlammblüter und sonst wie Verstoßenen dazu beigetragen<< meinte der Dunkle Lord spöttisch. >>War das alles, was Du mir berichten wolltest? Dann entferne Dich bitte.<< Der Werwolf nickte und noch ehe er richtig aus der Tür war sagte er zu seiner Frau >>Selena, öffne bitte das Fenster, dieser Gestank ist unerträglich.<<
Selena gehorchte und aus dem Nebenraum war ein lautes, finsteres Knurren zu vernehmen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel