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Fanfiction

The Dark Lady - Ungeplanter Ärger

von Lady_Selena

Nachdem der Werwolf gegangen war, nahm der Dunkle Lord die immer noch zitternde Selena kurz in die Arme, schaute ihr dann tief in die Augen und sagte auf Parsel
>>Keine Sorge, meine Schöne. Dieses Untier wird nicht noch einmal Gelegenheit bekommen, Dir zu nahe zu treten. Nicht, solange Du Dich mir fügst zumindest.<< fügte er etwas boshaft hinzu. Dann sprach er weiter
>>Ich wollte eigentlich zu Dir, um Dir etwas zu zeigen, was sicherlich Deinen Unmut genauso erregen wird, wie den meinen.<< Mit diesen Worten drückte er seiner Frau eine aufgeschlagene Zeitung in die Hand. Es war der Tagesprophet von diesem Tag.
Selena überflog kurz die Schlagzeilen und blieb bei der Überschrift >Mehr Toleranz für Muggel und Muggelstämmige< hängen.
Lord Voldemort meinte, es würde ihren und seinen Unmut erregen. Da konnte dieser Artikel der Einzige sein, den er meinte. Was wurde da verlangt? Mehr Toleranz für Abschaum und Schlammblüter? Das konnte doch nicht wahr sein! Und das auch noch in einem eigentlich seriösen Tagesblatt.

Mehr Toleranz für Muggel und Muggelstämmige!

Hochgeschätzte Leserschaft des Tagespropheten. Als Lehrerin für Muggelkunde an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei, musste ich eine erschreckende Entwicklung miterleben und nutze nun diese Gelegenheit, diese anzuprangern.
Ich, Charity Burbage und auch unser edler, langjähriger, vor kurzem verschiedener Schulleiter, Albus Dumbledore, der auf so grausame Weise von uns gehen musste, bekommen von Jahr zu Jahr immer mehr Eulen von Eltern, die fordern, den Muggelkundeunterricht abzuschaffen, da ihre Schützlinge nichts mit, ich zitiere, derartigem Abschaum zu tun haben sollen und werden. Dass es vielmehr wünschenswert wäre, die gesamte Rasse der Muggel auszurotten.
Dergleichen Ansichten gibt es natürlich schon seit hunderten von Jahren, aber mir, die am meisten mit unserem Nachwuchs, also unserer aller Zukunft, zu tun hat, muss mit Bestürzung feststellen, dass diese Ansichten in immer mehr Kinderköpfen derart fest verankert sind, dass sie mit nichts zu vertreiben sind.
Deshalb wählen die meisten Schüler, sobald sie das dritte Schuljahr erreichen, dieses Fach gar nicht mehr. Meine Klassen werden immer kleiner und diejenigen, die sich trotz allen Drucks ihrer Mitschüler für Muggelkunde entscheiden, werden meist auch noch gehänselt oder mit Absicht ins Abseits gedrängt.
Dabei könnte gerade dieses Fach so sehr zur Veränderung unserer Welt beitragen! Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, dass sich die meisten Magier vor Muggeln verstecken und höchstens Kontakt in ihrer Umgebung mit anderen Hexen und Zauberern suchen. Ich finde dies auch plausibel, durch das Geheimhaltungsstatut beispielsweise und die Gefahr unsere Welt versehentlich zu offenbaren, was dann auch noch strafrechtlich verfolgt würde. Aber ist dies nicht der Falsche Weg?
Stellen sie sich doch einfach einmal vor, wie viele neue Freunde sie finden könnten, wenn sie auch auf Nichtmagier zugehen würden! Außerdem kann man soviel von ihnen lernen! Die Muggel sind gewitzt, wenn es darum geht, sich das Leben auch ohne Magie zu versüßen. Vielleicht könnte da auch etwas für sie dabei sein…
Ich verspreche Ihnen, werte Leser, es können sich die wunderbarsten Freundschaften entwickeln und wenn es mit den Muggeln auf freundschaftlicher Ebene funktioniert, warum nicht auch in der Liebe. Ich kenne so viele „gemischte“ Paare, die sehr lange, sehr glücklich miteinander waren oder sind. Es wäre außerdem eine große Bereicherung für die magische Gemeinschaft, sagen wir „frisches Blut“ hineinzubringen. Ich halte es für einen großen Fehler, gerade der sogenannten „Reinblüter“, dass sie sich nur mit anderen Magiern, reinen Blutes, verbinden wollen, da die Stammbäume zeigen, dass sie alle mehr oder weniger nah miteinander verwandt sind. Dies kann Erbkrankheiten und dergleichen mehr bedeuten. Wollen sie das wirklich für ihre Kinder, Enkel oder Urenkel?
Warum nur, so frage ich mich immer wieder, geben nicht mehr mutige Hexen und Zauberer ihrem Herzen und ihrer Liebe eine Chance, wenn sie Gefühle für einen Nichtmagier, einen Muggel entwickeln?
Ganz ähnliche Gefühle erwecken mir die immer stärker vertretene Anti-Haltung gegenüber Muggelstämmigen. Diesen Schülern wird das Leben von der ersten Klasse an schwer gemacht und ich musste in den letzten Jahren immer häufiger Worte wie zum Beispiel „Schlammblut“ hören. Fachlich und was das Talent allgemein angeht, sind weder die sogenannten Reinblüter, noch die Muggelgeborenen im Vorteil. Aus beiden Parteien gingen in der Vergangenheit herausragende Hexen und Zauberer hervor. Selbstverständlich stehen auch die gemeinhin als Halbblüter bezeichneten Magier, den erstgenannten in nichts nach.
Leider sehen viele Schüler und Eltern eine klare Trennung, was die Abstammung angeht. Warum, so frage ich, kann aus einem Jungen oder Mädchen, dass erst mit elf Jahren von der Existenz der magischen Welt erfährt, nicht genauso wissbegierig, talentiert und fleißig sein, wie ein Kind, dass schon sein ganzes Leben mit Magie umgeben war? Ich denke, von dieser Seite betrachtet sind die Unterschiede verschwindend gering.
Immerhin gehören wir alle der gleichen „Rasse“ an. Wir, die Muggel, Halbblüter, Muggelstämmigen, Reinblüter und Squibs dieser Welt, wir sind alles Menschen. Gerade in Zeiten der Bedrohung durch dunkle Mächte, die wir in diesen Tagen durchmachen müssen, sollten wir zusammenhalten! Durch ein Band der Freundschaft und Vertrauen sollten wir dafür sorgen, dass alle Menschen dieser Welt in Frieden leben können und wir allem Bösen die Stirn bieten können.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass der Terror bald ein Ende hat.
Charity Burbage


Lord Voldemort beobachtete sie mit undefinierbarem Gesichtsausdruck. Als Selena endlich fertig war, sah sie wütend nach oben, in seine Augen. Was bildete sich diese Frau nur ein? Sich mit Abschaum vermischen? Anfreunden? Niemals! Das widersprach sämtlichen Prinzipien, die Selena seit ihrer Kindheit gelernt, seitdem einhundertprozentig gelebt und vehement verteidigt hatte.
Der Dunkle Lord, der richtig in ihrem Gesicht las, fing als erster an zu sprechen
>>Ja, kleine Selena. Diese Burbage stellt all unser Wissen und die Sache, für die wir seit Generationen kämpfen, nicht nur in Frage, sie erklärt sie vielmehr für nichtig. Mich hat dieser Artikel genauso erzürnt, wie Dich und ich verspreche Dir, wir werden Rache nehmen. Wir werden das edle Werk unseres gemeinsamen Ahns fortsetzen und vollenden, ganz gleich, was eine Namenlose, von niederer Geburt auch schreiben mag.<<
Selena konnte nicht umhin und zog ihn in ihre Arme und flüsterte
>>Versprichst Du mir das, mein Lieber? Für so einen Verrat an unserer Rasse, hat sie es doch wirklich verdient.<<
>>Ja, ich verspreche es Dir, meine Schöne.<< Er küsste sie daraufhin auf den Mund, dann schaute er ihr ernst in die Augen und sagte weiter >>Ich muss Dich loben, kleine Selena. Ich habe Dir nach Deiner Rückkehr aus Askaban angedeutet, dass ich Dir zu Deiner Mission noch etwas zu sagen haben würde. Sobald ich mit den Beteiligten gesprochen habe. Seither hast Du, obwohl die Neugierde in Deiner Natur liegt, nicht einmal danach gefragt. Diese Demut gefällt mir.<<
Selena wurde schlagartig ernst und das Lächeln, welches die ganze Zeit ihre Lippen zierte, verschwand. Dann antwortete sie kälter als beabsichtigt.
>>Ich habe gelernt zu warten, Tom. Eigentlich solltest Du das wissen.<<
>>Ich bin erfreut das zu hören, Selena. Dann macht es Dir sicherlich auch nichts aus, Dich noch ein wenig länger zu gedulden, bis ich mein abschließendes Urteil fälle<< Zischte er gefährlich leise. Selena senkte demütig den Kopf, wissend, dass sie wieder einmal kurz davor war einen Fehler zu begehen, der Anlass genug für ihren Gatten wäre, sie erneut zu bestrafen. Fröstelnd dachte sie an Greyback und wie ihr Mann sie einst mit ihm bedroht hatte. Bei dem Gedanken an den Werwolf zwang sie ihren Stolz hinunter und rang sich die Worte
>>Sehr wohl, Myl… Tom. Ganz wie Du es wünschst.<<
Ein wenig belustigt wegen ihres Versprechers, schüttelte er stumm den Kopf.
Selena wusste, dass sie ihren Mann nicht Mylord zu nennen brauchte und sie hatte die starke Vermutung, dass er ihren kleinen Trick durchschaut hatte, ihn immer so zu nennen, um ihn zu besänftigen, wenn er kurz davor war, sie zu bestrafen.
Um irgendwie die Stille, die nun folgte zu überbrücken griff Selena erneut nach der Zeitung und las den Artikel noch einmal.
Er las sich dieses Mal nur noch schlimmer für ihren Geschmack und sie verengte wütend die Augen zu Schlitzen. Ihr Mann beobachtete sie noch immer und als er schließlich an einem Kopfschütteln seiner Angetrauten erkannte, dass sie fertig war, sprach er
>>Nun? Hast Du schon eine Idee, wie Du diese Frau bestrafen willst?<<[i]
Ein wenig verblüfft über seine Worte, antwortete sie ihm das erstbeste, was ihr einfiel
[i]>>Wie wäre es damit, sie zu entführen und vor den Augen aller, die sie hier beleidigt, uns Reinblütern, an Nagini zu verfüttern, einer Schlange, die das Wappentier unseres edlen Ahnen Slytherins ist?<<

Nun schien Lord Voldemort verblüfft zu sein. Er schaute sie einen winzigen Moment erstaunt an, dann arrangierte er sein Gesicht wieder zu der kalten, unnahbaren Maske, so wie er immer wirkte. Doch Selena entdeckte, wie seine schmalen Lippen so etwas wie ein Lächeln bildeten. Sie wollte ihn gerade darauf ansprechen, da sagte er
>>Ich bin beeindruckt, kleine Selena. Dein Vorschlag klingt hervorragend. So werden wir Deinen Plan durchführen. Du und ich, unter Deinem Kommando.<<
Selena war sprachlos. Stellte sich ihr Mann, der Führer der Reinblüter, Lord Voldemort persönlich tatsächlich unter ihren Befehl? Was bezweckte er damit? Da sie sich zu keiner Antwort entschließen konnte, nickte sie nur, um ihrer Zustimmung Ausdruck zu verleihen, auch wenn sie schon jetzt ahnte, dass die ganze Sache einen furchtbaren Haken haben könnte.
>>Ich will ja nicht neugierig sein<< unterbrach ihr Mann ihre Gedanken >>doch was gedenkst Du nun zu unternehmen, beziehungsweise, was kann ich für Dich und diese Mission tun?<<
>>Hmm… Lass mich kurz überlegen. Als erstes müssen wir herausfinden, wo diese Sabberhexe im Augenblick zu finden ist, lebt sie allein? Müssen wir mit eventueller Gegenwehr rechnen? Dann müssen wir uns überlegen, wann der günstigste Augenblick für die Entführung ist und, noch viel wichtiger, wann sind wieder genügend Reinblüter im Haus, dass sich diese ganze Aktion auch lohnt. Apropos, wo ist eigentlich Nagini?<<
Der Gesichtsausdruck des Dunklen Lords wurde einen Augenblick lang leer. Dann sprach er mit einem boshaften Lächeln weiter
>>Sie amüsiert sich mit Wurmschwanz.<< Bei Selenas fragendem Blick wurde er genauer
>>Nagini hat ihn in eine Ecke im Kerker gedrängt und bedroht ihn. Sie weiß, dass sie meinen Diener nicht verletzen darf, aber weiß er das auch? Ich denke nicht. Er weiß, dass er so wertlos ist, wie Ungeziefer. Da fällt mir ein. Nagini hat schon lange nichts mehr gefressen. Sie würde ein Festmahl, wie Du es für sie planst mit Sicherheit sehr willkommen heißen.<<
Der Gedanke daran schien ihm schon jetzt zu gefallen.

Selena blieb also nichts anderes übrig, als sich erneut mit der Planung einer neuen Mission zu beschäftigen. Wurden andere Todesser eigentlich auch von Zeit zu Zeit mit dieser Ehre betraut oder gebührte dieses Vertrauen des Dunklen Lords nur ihr? Fragte sie sich am nächsten Tag.
Sie wusste es nicht und beschloss, ihn bei nächster Gelegenheit danach zu fragen.
Sie dachte intensiv über die Vorgehensweise nach, machte sich Notizen, Skizzen. Alles musste perfekt laufen, wenn sie so unter der Beobachtung ihres Mannes stand.
Irgendwann im Laufe des Tages kam sie ernüchtert zu dem Schluss, dass diese Charity Burbage, mit ihrem Artikel, für ihren Gatten eine eher unwillkommene, unerfreuliche Überraschung war, die er jedoch nicht ignorieren konnte. Da er aber selbst keine Zeit hatte, irgendetwas zu unternehmen, hatte er Selena den Auftrag erteilt. Es war also keineswegs eine Ehre oder Zeichen der Zuneigung von ihm, stand es für sie fest. Er hatte diese Entscheidung wohl eher aus praktischen Gründen getroffen.
Es war für Selena relativ einfach, die Autorin des Artikels ausfindig zu machen. Sie schickte eine Eule an den Tagespropheten, dass sie der Bericht zutiefst inspiriert habe und sie die Autorin zu gern kennenlernen wolle. Sie schrieb unter falschem Namen und musste auch nicht lange warten, bis eine Antwort von Charity Burbage eintraf. Was für ein Vorname, dachte sie beim Öffnen des Briefes, >Nächstenliebe<, >Barmherzigkeit<, nun ja, was diese Frau zuviel davon hat, hab ich zu wenig. Ich kann damit gut leben, dachte sie weiter.
Selena überflog die Zeilen von Zustimmung, Dankbarkeit und Vertrauen in das Gute im Menschen und unbewusst hielt sie den liebevollen Brief schon nach kurzer Zeit nur noch mit Daumen und Zeigefinger, ganz so als wäre er etwas Giftiges.
Vergiftet war er auch in gewissermaßen, überlegte Selena. Ob diese naive Frau wusste, dass sie ihr Todesurteil unterzeichnete, als sie Selena, nein, Hope, war der falsche Name, den Selena gewählt hatte, zu sich einlud und den Brief mit ihrer verschnörkelten Handchrift unterschrieb?

Am Tag der Einladung, machte sich Selena in freundlichen Farben zurecht. Sie trug ein Kleid in einem widerlichen violetten Pastellton und passend dazu einen Fliederfarbenen Umhang. Sie kam sich richtig merkwürdig vor. Sonst trug sie immer dunkle Farben, jetzt fühlte sie sich eher wie in ein Brautkleid gezwängt, ganz als ob sie zu einer Hochzeit ginge, die sie nicht wollte. Die Sonne schien heiß an diesem Sommernachmittag.
Als sie und ihr Mann das Anwesen verließen, legte er einen Desillusionierungszauber über sich, damit man ihn nicht zu früh sah und gemeinsam apparierten sie in den kleinen Ort, in dem diese >barmherzige Nächstenliebe< wohnte.
Sie fanden das Haus sehr schnell. Die Angaben im Brief, den sie eulenwendend beantwortet hatte, waren sehr präzise gewesen, so konnten sie es nicht verfehlen.
Nun standen sie vor dem mittelgroßen Haus und Selena hatte die vage Ahnung, dass hier mehrere Generationen derselben Familie wohnten, wenngleich auch nicht mehr lange.
Sie atmete einmal tief durch, sie wusste, was nun kam. Ihr Mann und sie liefen den kleinen Gartenpfad bis zur Türschwelle, dort wo er warten würde, bis es Zeit war zuzuschlagen.
Selena klopfte an der Tür und einen Augenblick später öffnete sie sich auch schon.
Eine mittelgroße, grauhaarige Frau kam dahinter zum Vorschein und begrüßte sie vergnügt und ohne Umschweife
>>Sie müssen Hope Parker sein<< Selena nickte angewidert, ob der guten Laune und der puren Freude und Seligkeit ihrer Gastgeberin. Diese fuhr fort, ohne zu ahnen, wer oder was >Hope< wirklich war, >> kommen sie doch rein, mein Kind.<< Selena hätte brechen können. >Mein Kind< niemals hatte jemand sie zuvor so genannt. Doch sie überspielte ihren Ekel und folgte der Aufforderung, auch wenn sie am Liebsten sofort zugeschlagen hätte. Doch der Plan war anders. Diese Frau sollte wissen, warum sie starb, auch wenn dass hieß, dass Selena, wohl oder übel, mitspielen musste und sie hatte vor, ihre Rolle gut zu spielen.

Im Wohnzimmer, in das sie nun geführt wurde, war kitschig eingerichtet, so wie man es von alten Frauen erwartete. Auf dem Weg dorthin versuchte Selena bereits potentielle Fluchtwege und Angriffspunkte auszuspähen.
Der Kaffeetisch war bereits gedeckt, als sie eintraf. Weißes Porzellan mit grellbunten Streublümchen, goldene Kuchengabeln und Kaffeelöffel, perfekt neben den Tellern bzw. auf den Untertassen abgelegt. In der Mitte des Tisches ein Tablett kleine Kuchen und eine Kanne Kaffee, neben Sahne und Zucker.
>>So setzen sie sich doch, Kindchen<< rief die Nächstenliebe, sobald sie eintraten und rückte noch schnell ein Häkeldeckchen auf dem Sofa zurecht.
Selena nahm widerwillig platz. Charity Burbage goss sich und ihrem Gast Kaffee ein und forderte Selena auf, vom Kuchen zu nehmen, soviel sie mochte.
>>Milch? Zucker? Mein Herzchen?<< fragte sie dann nachdem sie den Kaffee eingegossen hatte. Selena hatte, auch wenn es entgegen der britischen Traditionen war, in ihrer Antwort af Kaffee bestanden, anstelle von Tee. Da war sie eigen.
>>Nein danke. Ich trinke meinen Kaffee schwarz<< gerade konnte sie sich noch bremsen >wie meine Seele< hinzuzufügen. Wenigstens war er schön stark, der Kaffee, dachte sie während sie an der dunklen, dampfenden Flüssigkeit nippte.
>>Wissen sie, Miss Parker, oder darf ich sie Hope nennen.<< Selena nickte widerwillig, mit gespieltem Lächeln im Gesicht >>Hope! Was für ein schöner Name! Die Hoffnung. Ist es nicht das was wir alle am nötigsten brauchen, in diesen schweren Zeiten?<< Selena nickte und dachte belustig, dass sie auf diesen albernen Namen nur gekommen war, weil ihre Gastgeberin ja einen gleichermaßen absurden trug.
>>Ja, die Hoffnung ist mit der Bedrohung, der dunklen Mächte, wie wir sie im Moment erleiden müssen, wirklich das wichtigste. Aber ihr…<<
>>Du kannst mich ruhig duzen, Kindchen. Wir sind erwachsene Menschen und wenn ich duze, wäre es vermessen von mir, es Dir zu verbieten.<< wurde Selena rabiat unterbrochen.
>>Gut. Also was ich sagen wollte. Dein Name ist ja auch etwas ganz besonderes<< besonders abscheulich, trifft es wohl eher, dachte sie >>Nächstenliebe, Barmherzigkeit. Ist es nicht dass, was wir alle für unsere Mitmenschen übrig haben sollten, gleich von welchem Rang oder welcher Geburt sie sind?<<
>>Wie Recht Du hast! Natürlich müssen wir uns auch für unsere Mitmenschen interessieren, ohne sie in Schubladen zu stecken. Leider passiert gerade das am häufigsten. Jeder Mensch wird Kategorien zugeordnet und gemieden, wo wir doch soviel voneinander lernen könnten!<<
>>Ach ja. Du unterrichtest ja Muggelkunde. Was lernt man da beispielsweise, ich konnte das Fach leider nie in meinem Stundenplan unterbringen.<< Logisch, dachte sie weiter. An Durmstrang wird solcher Dreck nicht einmal unterrichtet.
>>Ach, nichts Besonderes<< winkte Charity Burbage ab. >>Meine Schüler lernen, dass die Muggel gar nicht so anders sind, wie wir Magier es immer glauben. Es geht um Dinge, die die Muggel benutzen, anstelle von Magie, um sich das Leben zu erleichtern. Dann versuche ich meinen Schülern etwas über Toleranz beizubringen und gerade heute, mit Du-weißt-schon-wem auf dem Vormarsch, dass jedes Menschenleben schützens- und achtenswert ist. Solche Sachen eben.<<
>>Wie wunderbar!<< rief Selena aus. >Mir wird gleich übel< dachte sie.
>>Wie lange muss ich noch warten, Selena? Diese Hitze ist unerträglich!<< hörte Selena die Stimme ihres Gatten vorm Fenster auf Parsel flüstern.
>>Einen Moment noch…<< antwortete sie.
>>Ist Dir nicht gut, Kindchen? Du hast gerade so abwesend gewirkt.<< fragte Charity besorgt, die sich hastig nach der Quelle der Zischlaute umgesehen hatte, die sie nicht verstand.
>>Mir geht’s gut, keine Sorge. Ich habe nur über Deinen Artikel nachgedacht und wie sehr er mich inspiriert hat.<< antwortete Selena sofort.
>>Du weißt gar nicht, wie sehr mich das freut, Hope. Du ahnst gar nicht, wie viele Drohbriefe ich seitdem erhalten habe. Es ist wunderbar, dass es noch Menschen gibt, die auf andere offen zugehen, ohne Vorurteile. Ich schätze mich glücklich, Dich kennengelernt zu haben.<<
>>Nicht mehr lange. Aber ich bin dennoch erfreut, dass du die Gesellschaft meiner Frau schätzt. Mir geht es da nicht anders, aber dir wird es nicht mehr viel nützen, im Gegensatz zu mir.<< kam wie ein eisiger Hauch die kalte Stimme Lord Voldemorts durch den Raum geschwebt. Hektisch suchte Charity den Raum mit Blicken ab und Selena lächelte ihr erstes echtes Lächeln seit sie dieses Haus betreten hatte.
Einen Augenblick später lüftete ihr Gatte den Zauber über sich und als zuerst die rotglühenden Augen schwebend in der Luft auftauchten, war Charity Burbage einer Ohnmacht nahe. Als schließlich auch der Rest seines Körpers aufgetaucht war und sie in sein schlangengleiches Antlitz sah, verlor sie vollends das Bewusstsein.
>>Das war ja einfach.<< konnte Selena sich nicht verkneifen zu antworten. Der Dunkle Lord schmunzelte.
>>Wie weiter?<< fragte er nun auf Parsel.
>>Hmm… einfach mit der bewusstlosen Frau zu verschwinden, würde mich nicht zufrieden geben. Dich vielleicht? Es wäre ein Leichtes, sie fortzuschaffen, da wir im Erdgeschoss sind.<< antwortete Selena in der gleichen Sprache.
>>Offen gestanden würde es mich keineswegs zufrieden stellen. Also, was schlägst Du vor? Es ist Deine Mission und Dein Plan.<<
Wie könnte sie das nur vergessen?
Sie zückte ohne zu überlegen ihren Schlangenzauberstab und schwor schwarze Seile herauf, die Charity Burbage fesselten. Dann nahm Selena eines dieser abscheulichen Häkeldeckchen vom Tisch, wobei sie sorgsam darauf achtete, die Kaffeetassen umzustoßen, die ihren schwarzbraunen Inhalt nur zu bereitwillig über die anderen Deckchen, den Teppich und die Couch verteilten und ihre Spuren hinterließen.
Als nächstes benutzte sie das Stück filigrane Häkelarbeit in ihrer Hand dazu, die Besitzerin solcher Abscheulichkeiten damit zu knebeln.
Doch dann änderte sie ihre Meinung, löste den Knebel und ohne auf den Protest ihres Gatten zu achten, richtete sie ihren Zauberstab auf die Frau und sagte >Enervate<.
Langsam kam die Frau wieder zu sich und sobald sie sah, wen sie vor sich hatte, schrie sie aus Leibeskräften.
Sofort war Tumult im Haus zu vernehmen und eine männliche Stimme
>>Mutter! Was ist los<< kaum waren die Worte erklungen, riss ein stämmiger, rotblonder Mann die Tür auf und hinter ihm kamen noch mehr Gestalten zum Vorschein: eine Frau andere.
Selena und Lord Voldemort sahen sich einen winzigen Augenblick an, dann musterten sie die paralysierten Gesichter der Ankömmlinge und noch ehe auch nur einer von ihnen nach einem Zauberstab greifen konnte, waren es überhaupt Magier? Fragte sich Selena kurz, dann tötete sie den Sohn ihrer Gefangenen mit einem Avada Kedavra und der Dunkle Lord erledigte ihren Gatten.
Die anderen Hausbewohner versuchten zu flüchten, doch mit einem Satz war Selena im Flur und verriegelte magisch die Eingangstüre. Ihr Mann kam langsam hinter ihr her. Fragend sah er sie an und Selena zeigte auf ein Zimmer, dass die Flüchtenden von innen verriegelt hatten.
Ohne Skrupel richtete er seinen Zauberstab auf die Tür und sprengte sie kurzerhand aus der Wand.
Schreie ertönten und Selena hatte eine Ahnung, was geschehen war. Sie hatten mit Sicherheit von innen beobachtet, was die beiden Eindringlinge als nächstes tun würden und wurden so von der Explosion überrascht.
Als der Staub sich legte, lief Selena zuerst durch das klaffende Loch im Mauerwerk und zog ihren Dolch. Noch immer gab es für sie keine bessere Art zu töten, als mit ihrer geliebten Klinge. Zu schade, dachte sie kurz, dass sie ihr Schwert nicht dabei hatte, dann schlitzte sie die Kehle einer unter Trümmern beinahe vollständig begrabenen Frau auf und freute sich über den Anblick des dicken Bluts, vermischt mit Staub, das nun den Teppich tränkte.
Plötzlich verfehlte sie ein Lichtstrahl eines Zaubers nur haarscharf und Selena versuchte die Quelle ausfindig zu machen. Doch der Dunkle Lord war schneller und lief auf einen Kleiderschrank zu, öffnete ihn und vor ihm, mit angstvollen Gesichtern flehten sie um Gnade.
>>Lord Voldemort gewährt keine Gnade. Niemals. Schon gar nicht bei solch einem Frevel, den sich eure Verwandte geleistet hat. Seht nun, wer mächtiger ist. Reinblüter oder Abschaum, wie ihr. Crucio!<< Er richtete, nachdem er eiskalt gesprochen hatte, den Zauberstab auf ein Mädchen von vielleicht 14 Jahren und folterte sie. Selena derweil, wand sich den anderen Opfern zu und tötete sie mit gut gezielten Flüchen.
>>Bist Du bald fertig, Tom?<< fragte sie auf Parsel >>Diese Schreie fallen mir auf die Nerven. Töte sie endlich.<<
Obwohl sie es nie für möglich gehalten hätte, gehorchte er und setzte dem jungen Leben ein Ende. Dann lächelte er sie verschmitzt an und sagte
>>Euch ganz zu Diensten, Mylady.<< dann verbeugte er sich spöttisch vor ihr.
Selena lächelte ihn an, ging auf ihn zu und küsste ihn leidenschaftlich. Sie genoss jede Sekunde der Berührung ihrer Lippen und ihrer Zungen, doch bald schon konnten sie die verzweifelten Hilferufe ihrer Gefangenen nicht länger ignorieren und lösten sich wieder voneinander.
Sie gingen langsam wieder zurück zu ihr, Selena setzte ihrem Gekreische mit einem Schockzauber ein jähes Ende und knebelte sie erneut.
Der Dunkle Lord richtete seinen Zauberstab auf die bewusstlose Frau und ließ sie auf Hüfthöhe schweben.
Selena vergewisserte sich noch kurz mit >homenum revelio<, dass das Haus tatsächlich leer war und etwaige Zeugen beseitigt waren. Als die Luft rein war, verließen sie gemeinsam das Gebäude, ihre Gefangene hinter ihnen schwebend. Außerhalb der Umzäunung, die sicher, wie bei anderen Magierhäusern, die Apparationsgrenze bildete, blieb Lord Voldemort kurz stehen, sah Selena tief in die Augen und hauchte
>>Dir gebührt die Ehre, diesen Platz als einen Ort des Grauens und Terrors zu kennzeichnen.<<
Selena lächelte und brannte das Dunkle Mal an den Himmel über dem Haus.
Zusammen mit der gefangenen, zum Tode verurteilten Charity Burbage apparierten sie zurück zu ihrem Hauptquartier, Malfoy Manor. Dort legten sie die bewusstlose Frau bei Ollivander im Kerker ab und überließen sie ihrem Schicksal.


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