
von Lady_Selena
Am späten Nachmittag des Tages kehrte Selena nach Malfoy Manor zurück. Der weitere Tag war ruhig verlaufen, da scheinbar kein anderer Werwolf die Frechheit besaß, so in ihr Büro zu stürmen wie dieser verhasste Greyback. Kurz vor ihrem Feierabend war noch der Abteilungsleiter des Werwolf-Fang-Kommandos zu ihr gekommen, um ihre Meinung dazu zu hören, ob es die Mühe lohnte, die einzelnen Werwölfe aufzusuchen, um ihnen die Zauberstäbe abzunehmen, oder ob man darauf vertrauen sollte, das jene ein Einsehen haben und ihre Stäbe freiwillig abgaben. Selena riet ihm einfach abzuwarten.
Greybacks Zauberstab verschloss sie sorgfältig in ihrer Schublade und um sicherzugehen, dass er an seinem Platz blieb, versiegelte sie diese noch magisch.
Dann verließ sie ihr Büro, das Vorzimmer, eilte den Gang entlang bis zu den goldenen Aufzügen. Unglücklicherweise hatten auch die meisten anderen Angestellten zu ebendieser Zeit Feierabend und so war es fast unmöglich für sie zu einem Aufzug zu gelangen. Fast. Sie schob sich unsanft nach vorn, rempelte einige Umstehende mit den Ellenbogen an und als ihr ein Angestellter in einem marineblauen Umhang den letzten Platz im Aufzug wegnehmen wollte, packte sie diesem am Arm. Daraufhin drehte er sich fragend in ihre Richtung, doch bei ihren zornig funkelnden Augen, wich er augenblicklich wie von Zauberhand getrieben zurück. Selena lächelte kalt und zwängte sich in den Lift.
Im Atrium angekommen drängelte sie sich zu einem Kamin, stieg hinein, flüsterte leise über die prasselnden smaragdgrünen Flammen, kaum vernehmbar ihr Ziel und kehrte nach Malfoy Manor zurück. Sie hasste es mit Flohpulver zu reisen, da man sich unweigerlich mit Asche beschmutzte. Sie verließ zielgerichtet den Salon, wo sie gelandet war und ging in ihr Zimmer.
>>Ah. Selena! Sag mir, wie war Dein erster Tag?<< hörte sie die leise Stimme ihres Gatten sagen, kaum, dass sie den Raum betreten hatte. Sie ließ sich erst einmal in ihren Sessel fallen, bevor sie antwortete
>>Hätte besser, aber auch schlimmer sein können. Was hast Du schönes gemacht?<<
>>Das ist nicht von Belang. Wie ich hörte, hattest Du eine kleine Auseinandersetzung mit Fenrir Greyback?<<
>>Ja, das ist richtig, aber wieso weißt Du davon?<< In einer überheblichen, abwesenden Art sagte er
>>Gewöhn Dich dran, Lord Voldemort weiß, weiß immer.<< Dann sprach er in seiner normalen kalten Stimmlage weiter
>>Fenrir war bei mir. Er hat mich verlassen, kurz bevor Du eingetroffen bist. Scheinbar war er nicht besonders glücklich mit meiner Entscheidung, die Zauberstabgesetze betreffend.<<
>>Ja, das Gefühl hatte ich auch. Ein klein wenig schimmerte diese Meinung bei seinen Drohungen durch.<<
Der Dunkle Lord schmunzelte über ihre Antwort, die vor Sarkasmus triefte.
>>Trotzdem bin ich beinahe stolz auf Dich, wie Du Dich in dieser Situation verhalten hast. Du hast ihm die Stirn geboten, nicht wie ein verschrecktes Kaninchen,so wie das letzte Mal. Du bist gewachsen, kleine Selena.<< Er neigte beinahe unmerklich sein Haupt, in der Andeutung einer Verbeugung. Als er sich wieder aufrichtete sah Selena ihm tief in die Augen.
>>Konntest Du mir nicht wenigstens andeuten, worauf ich mich einlasse? Ich hatte bis heute Morgen keine Ahnung von diesen Gesetzen. Ich denke Fenrir war der Erste und er wird nicht der Letzte bleiben.<<
Lord Voldemort lächelte kalt
>>Wolltest Du mich nicht unterstützen? Allerdings…<< er machte eine kleine Pause >>Wenn Dir die Sache über Dein hübsches Köpfchen wächst, so werde ich Deine Postion mit jemand anderem besetzen, der mehr Schneid hat, als Du.<<
Selena schnappte nach Luft. Sie absetzten? Nach einem Tag? Nein, das würde sie nicht zulassen.
>>Das wird nicht nötig sein Tom. Wenn ich die Zeit für gekommen halte, werde ich ein Gesuch an Dich richten, meine Stelle neu zu besetzen. Bis dahin, werde ich die Geschichte durchstehen.<<
>>Das habe ich mir gedacht, kleine Selena.<<
Eine Weile sahen sie sich an und schwiegen. Dann richtete der Dunkle Lord seine Aufmerksamkeit auf Nagini, die zu seinen Füßen zusammengerollt lag und döste. Er wirkte in Gedanken verloren, die Selena nicht erriet.
>>Gib mir Deinen Zauberstab, Selena!<< brach er schließlich das Schweigen.
Selena zögerte kurz und überreichte ihm ihren Schlangenstab. Doch er schüttelte den Kopf und meinte:
>>Den anderen!<<
Selena zuckte unwillkürlich mit den Schultern und überreichte ihm den, den sie einst bei Gregorowitch erworben hatte.
Der Dunkle Lord betrachtete den Zauberstab lange und wirbelte ihn zwischen seinen Fingern umher.
>>Den hast Du bei Gregorowitch gekauft, kleine Selena?<<
Verwirrt antwortete sie
>>Ja...<<
>>Und Du warst immer zufrieden damit?<<
>>Natürlich. Auch wenn ich für die wirklich wichtigen Dinge meinen anderen benutze.<<
Er nickte und verlor sich wieder in der Betrachtung des Zauberstabs.
>>Hattest Du jemals das Gefühl, diesem Stab wohne eine Macht inne, die das gewöhnliche übersteigt?<<
Nun war Selena endgültig verwirrt. Statt diese merkwürdige Frage zu beantworten wollte sie nun ihrerseits wissen
>>Worauf willst Du hinaus, Tom?<<
>>Kennst Du die Gerüchte, die sich um Gregorowitch drehen?<<
Selena war nun alles klar. Spöttisch gab sie zur Antwort
>>Tom! Du willst mir doch nicht allen Ernstes weiß machen, dass Du an dieses Märchen mit dem Elder- oder Schicksalsstab glaubst? Meinst Du echt, es gäbe Stäbe, die mächtiger sind als andere? Ich nicht, ich meine, dass es ganz allein auf die Ausprägung der magischen Fähigkeiten ankommt. Und damit bist Du mehr als reichlich gesegnet.<<
>>Woher willst Du das wissen? Warum sollte es nicht so etwas geben? Ich muss es einfach wissen! Ich glaube, dass ist die einzige Möglichkeit Harry Potter zu besiegen.<<
Selena seufzte vernehmlich. Daher wehte also der Wind. Sie war drauf und dran, ihn Vorwürfe für diese Besessenheit zu machen, ihn von diesem unverständlichen Weg abzubringen, laut zu werden, doch sie besann sich eines Besseren. Diesen Mann zu erzürnen war niemals klug. Sie stand von ihrem Sessel auf, ging zu ihm und stellte sich vor ihn hin. Dann sah sie ihm tief in die roten Augen und sprach sanft zu ihm, wie zu einem kranken Kind.
>>Tom. Ich werde wohl nie verstehen, warum Dir das so viel bedeutet, aber ich werde Dich unterstützen, soweit es in meiner Macht steht. Wenn Du Gregorowitch finden willst, so lässt sich gewiss herausfinden, wohin er nach seinem Ruhestand gegangen ist. Er war oder ist ein Mann, der sich immer in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gestellt hat. Dennoch weiß ich nicht, was Du Dir davon erhoffst.<< auffordernd lächelnd schaute sie ihn weiter an.
>>Was ich mir erhoffe? Ich will ihn tot sehen! Durch ihn habe ich beinahe mein Leben verloren. Ich will einfach nur beenden, was ich einst begonnen habe. Er ist nur ein mittelmäßiger Zauberer, ich habe ihn beobachtet. Dennoch hat sein Zauberstab eine Macht, die mich jedes Mal aufs neue daran hindert ihn zu vernichten.<<
>>Und Du meinst, der sagenumwobene Elderstab ist die Antwort?<<
>>Ja. Er wird meinen Sieg bedeuten.<<
>>Dann werden wir ihn für Dich finden…<<
Sie beugte sich nach unten und besiegelte dieses Versprechen mit einem Kuss. Gierig erwiderte er diesen und zog sie unsanft auf seinen Schoß.
Fast gewaltsam teilte er ihre vollen Lippen mit seiner Zunge und ergriff so von ihr Besitz. Kurze Zeit später biss der Dunkle Lord Selena in die Unterlippe. Sie schmeckte Blut, doch aus der Umklammerung seiner kräftigen Arme, konnte sie sich nicht befreien.
Mit Selenas Zauberstab, den er immer noch hielt, verschloss er die Tür von innen. Dann legte er ihn beiseite und stieß Selena zu Boden.
Plötzlich war er ganz sanft. Vorsichtig schnürte er ihr Mieder auf und begann sie auszuziehen. Mit den schmalen Lippen liebkoste er ihre Brüste und streichelte langsam mit den Fingerspitzen ihren Körper. Selena versuchte sich fallen zu lassen und die Berührungen zu genießen. Es gelang ihr mehr schlecht als recht, dafür kannte sie ihren Mann zu gut. So blieb sie erst einmal angespannt.
Als seine Liebkosungen doch nicht gröber oder härter wurden, begann sie dann doch sich zu entspannen. Ihre Haut kribbelte und sie bekam Gänsehaut, wann auch immer er einen Bereich ihres Körpers berührte. Sanft fuhr er mit seiner Zunge über ihren Bauch, ihre Brüste, ihren Hals, bis sich schließlich ihre Lippen fanden. Freudig begrüßten sich ihre Zungen nun, vereint in diesem Moment, in diesem Kuss.
Selena begann, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, auch ihn zu entkleiden. Sitzend öffnete sie seinen Umhang und entledigte ihn seiner weiteren Kleidung. Zärtlich berührte sie seine unbehaarte Brust, küsste seinen Bauch, streichelte seinen Rücken. Er legte seinen Kopf in ihren Schoß und sog ihren süßen Duft in seine Nüstern. Dann kniete er sich vor sie und Selena sah, wie erregt er war. Sie legte sich zurück auf den weichen Teppich und ließ ihn gewähren. Auffordernd spreizte sie die Beine und entblößte ihre Scham, bereit ihn zu empfangen. Willig und wie von einer fremden Macht geleitet drang er in sie ein, nicht schmerzhaft, wie schon so oft, schoss es Selena kurz durch den Kopf, sondern zärtlich, abwartend, vorsichtig. Selena genoss die Berührung in ihrem Inneren, wie er mit jedem Stoß tiefer in sie Drang, bis er schließlich ganz in ihr versank.
Unbewusst zog sie ihn über sich, wollte sein ganzes Gewicht auf sich spüren. Fast sah es aus, als wollte er sprechen, etwas sagen, doch Selena verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Sie stemmte ihre Fersen neben sich auf den Teppich und begann kraftvoll ihr Becken zu bewegen, ihm entgegen.
Er krümmte den Rücken, um ihre Brustwarzen zwischen die Lippen zu nehmen und zärtlich daran zu saugen. Sanft nahm er die linke zwischen seine Zähne und lächelte bei ihrem genussvollen Aufstöhnen.
Dann ging alles ganz schnell. Es klopfte an der Tür, Selena schrie gequält auf, da der Dunkle Lord durch den Schreck zu fest zugebissen hatte, ihm entfuhr ein wütender Aufschrei. Er zog sich aus Selena zurück und herrschte, sich anziehend die Tür an
>>Wer wagt es Lord Voldemort ausgerechnet JETZT zu stören?<<
>>Mylord. Ihr hattet mich zu ebendieser Stunde bestellt. Sollte ich ungelegen kommen, so erbitte ich mir Zusammenkunft zu einem späteren Zeitpunkt.<< erklang die laute, kalte und vor allem furchtlose Stimme Severus Snapes von der anderen Seite der Tür.
Der Dunkle Lord sah streng seine Frau an, die augenblicklich ihre Kleider zusammenraffte und sich eilends ankleidete.
>>Ah. Severus. Sehr erfreut, dass Du pünktlich eintreffen konntest. Einen Moment bitte noch, meine Frau ist derzeit nicht schicklich genug gekleidet, für Deinen Besuch.<<
Als Selena sich gerade das Mieder übergestreift hatte und begann die Schnürung festzuziehen, öffnete ihr Gatte mit einem Schlenker seines Zauberstabs die Tür und Snape trat ein.
Dieser registrierte, wie sie hastig und mit hochrotem Kopf versuchte ihr Mieder zu schnüren und zu richten, doch ließ es kommentarlos im Raum stehen. Seine Miene so unergründlich, wie die seines Herrn. Nachdem Snape Lord Voldemort angemessen begrüßt hatte sprach er
>>Ihr habt nach mir rufen lassen, Mylord. Mir schien es in einer wichtigen Angelegenheit.<<
>>In der Tat, Severus. Es geht um Hogwarts. Die Schule beginnt in weniger als einem Monat und leider ist vergangenes Jahr tragischerweise der Schulleiter ums Leben gekommen. Dieser alte Narr!<< Severus nickte und sagte leise
>>Ja, das ist mir bestens bekannt.<<
>>Wie wahr. Lord Voldemort wird Dich zum Nachfolger bestimmen. Ab erstem September bist Du der neue Schulleiter von Hogwarts, Severus.<<
Snape schluckte und für den Bruchteil einer Sekunde schienen seine Augen aufzuleuchten und sich sein Gesicht zu erhellen.
Im nächsten Augenblick blickte er mürrisch, wie eh und je.
>>Sehr wohl, Mylord. Wenn dies Euer Wunsch ist. Ich werde Euch nicht enttäuschen.<<
>>Dessen bin ich mir gewiss. Ich habe ebenso beschlossen, dass sämtliche Lehrer, die dem neuen Regime nicht folgen, entlassen und verhaftet, oder von mir verfolgt werden. Freie Stellen werden mit getreuen Todessern besetzt. Schlammblüter werden ab sofort nicht mehr unterrichtet, Halbblüter unter Vorbehalt. Ab sofort ist es auch nicht mehr möglich, dass Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten. Alle Rein- und Halbblüter gehen nach Hogwarts.<< Severus Snape nickte bei jedem Punkt als Zeichen seiner Zustimmung. Oder zumindest Kenntnisnahme. Besonders glücklich wirkte er bei dieser Aufzählung nämlich nicht, hatte Selena das Gefühl.
>>Dies bleibt allerdings so lange geheim, bis Du etwas anderes hörst, verstanden, Severus?<<
>>Gewiss, Mylord.<<
>>Nun denn. Hast Du neue Informationen Harry Potter betreffend?<<
>>Meines Wissens nicht. Ihr habt doch Posten an allen bekannten Örtlichkeiten des Phönixordens stationiert, denke ich. Wissen diese nichts genaueres?<<
>>Nein. Zu meinem Unmut nicht. In die meisten Häuser konnte man schon eindringen, allerdings ist das Black-Haus in London zu gut geschützt. Du warst in letzter Zeit nicht zufällig dort?<<
Selena meinte seine Augenbraue zucken gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher.
>>Nein, Mylord. Es ist mir seit Dumbledores Tod verwehrt das Haus zu betreten.<<
Mit seinem unbarmherzigen Blick fixierte der Dunkle Lord die Augen Severus’. Selena kannte diesen Blick und war sich nicht sicher, ob der Todesser standhalten würde.
Nach einer Minute, die sich schier endlos in die Länge zog, sprach Lord Voldemort
>>Du lügst nicht. Du darfst dann gehen.<<
Severus Snape verbeugte sich tief vor seinem Meister und kurz vor Selena, dann verließ er das Haus.
Selena ging kurz danach zu Bett. Der morgige Tag würde nur allzu schnell beginnen.
Pünktlich acht Uhr morgens traf sie im Ministerium ein und eilte in ihr Büro. Als sie aus dem Lift in ihrem Stockwerk stieg und die Gänge entlanglief, traf sie auf ein altvertrautes Gesicht.
Selena hatte schon ganz vergessen, dass dieser ja auch im Ministerium arbeitete. Zu lange her war das Vergnügen, diesen Mann kennengelernt zu haben.
>>Guten Morgen, Mademoiselle d’Esmerald, wenn ich mich recht erinnere?<<
>>Guten Morgen, Mister Robards.<<
>>Nach ihnen habe ich bereits den ganzen Morgen gesucht. Ich würde mich freuen, mich ein wenig mit ihnen zu unterhalten.<<
Selena blieb äußerlich gelassen. Was konnte der Leiter der Aurorenzentrale nur von ihr wollen? Doch nicht immer noch diese dumme Geschichte von damals? Oder ging es diesmal um Montserrat?
>>Natürlich, Mister Robards. Wenn sie mir bitte in mein Büro folgen mögen.<< Er schien zwar widersprechen zu wollen, doch das überging Selena und leitete ihn schnellen Schrittes den Gang entlang zu ihrer Bürotür, lief durch das Vorzimmer, wo sie ihrer Sekretärin ein nüchternes >Guten Morgen< zuwarf, bis in ihr Büro. Dort setzte sie sich hinter ihren Schreibtisch und forderte Gawain Robards auf, sich zu setzen.
Ungeniert schaute dieser sich um und schien jedes Detail genau festhalten zu wollen.
Selena schwieg. Er sollte beginnen.
Nach einer Weile fing er an zu sprechen
>>Miss d’Esmerald. Ich war ehrlich gesagt sehr erstaunt, als ich von ihrer Ernennung erfahren habe.<<
>>Ach ja?<< antwortete Selena kalt
>>Ja. Ich fand es doch sehr verwunderlich, wie eine ausländische Hexe wie sie, die gewissen Fähigkeiten mit Sicherheit nicht entbehrt, bewahre, nein!, in eine solche Position kommt. Ich meine, ich als Leiter der Aurorenzentrale, der sich mühsam emporarbeiten musste, hat bis heute kein eigenes, vor allem kein so großzügiges Büro und ich habe auch keine eigene Sekretärin.<< Selena lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Bereit seinen Vorwürfen weiter zu lauschen.
>>Was mich nun weiter verwirrt ist folgende Angelegenheit: Da ich sie einst verdächtigte, kam ich nicht umhin ihre Karriere zu untersuchen. Leider ist es mir nicht gelungen mehr zu finden, als ihren Schulabschluss am Durmstrang-Institut für Zauberei. Keinerlei Ausbildung, die sie für diese Stellung qualifiziert.<<
>>Ja, und?<<
>>Wie kam die aktuelle Regierung also ausgerechnet auf sie, für diese Position? Unter uns, das ist ein Punkt, der derzeit im Ministerium sehr heiß diskutiert wird. Diese Zweifel plagen noch mehr Leute als mich.<<
Selena bedachte sich einen Augenblick. Was konnte sie gefahrlos darauf antworten?
>>Mister Robards. Bei allem Respekt. Die Entscheidungen des Ministers in Frage zu stellen, liegt nicht in ihrem Ermessensbereich, denke ich. Dennoch werde ich ihnen antworten. Ich habe einen Gönner, der sehr viel Einfluss besitzt. Eigentlich brauche ich finanziell gesehen diesen Job nicht, dennoch führe ich ihn aus, weil sich keine geeigneteren Kanditaten gefunden haben. Ich tue dies als einen Gefallen an ebendiesen Herren, dem ich sehr viel zu verdanken habe.<<
Gawain Robards erhob sich, stützte die Hände auf Selenas Schreibtischplatte ab und beugte sich nach vorn. Dann flüsterte er, beinahe vertraulich
>>Wer ist dieser Gönner, von dem sie sprechen, Mademoiselle?<<
Selena blickte unerschrocken zurück in seine Augen, verschloss vorsorglich ihren Geist und antwortete
>>Mein Gönner möchte inkognito bleiben und diesen Wunsch werde ich ihm erfüllen, bis er sich anders entscheidet. Versuchen sie nicht, mir zu folgen, mich zu beschatten oder sonst wie seine Identität zu ergründen. Es wäre reiner Selbstmord. Der werte Herr ist ein sehr launischer Mann und weitaus mächtiger als sie.<<
>>Drohen sie mir?<<
>>Nein. Ich gebe ihnen nur einen gutgemeinten Ratschlag.<<
In diesem Moment klopfte Elli zaghaft an die Tür und brachte einige Unterlagen, die sie Selena zur Unterschrift vorlegte.
>>Ich bitte sie nun, mich zu verlassen. Wie sie sehen wartet Arbeit auf mich.<<
Nachdem der Auror das Vorzimmer verlassen hatte, bedankte sich Selena kurz bei ihrer Sekretärin, welche antwortete
>>Störenden Besuch loszuwerden, ist eine meiner leichtesten Übungen, Mylady.<<
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