
von Lady_Selena
Kaum das die zwei Frauen über die Schwelle getreten sind, tauchte Wurmschwanz auf. Er verneigte sich tief vor Selena.
»Euch zu Diensten, Mylady.« Sie schaute kalt auf ihn herab.
»Ist der Dunkle Lord zugegen?«
»Ich bedaure, Mylady, seine Lordschaft ist noch nicht zurückkehrt.«
Selena nickte. Das erleichterte Einges und erschwerte zugleich andere Aspekte ihres Vorhabens.
»Ist Bellatrix wenigstens zugegen?« Die Unnachgiebigkeit in ihrer Stimme ließ ihn zusammenzucken. Er nickte lediglich, scheinbar unfähig einen zusammenhängenden Satz zu formulieren.
»Schick sie hinauf in meine Gemächer. Zissy, komm.«
Damit setzte sie sich in Bewegung, die Treppe hinauf. Im Laufen noch öffnete sie die Schnalle ihres Umhangs und hängte sich diesen über den Arm. Heute Abend würde sie einen anderen tragen.
Sie betrat ihr Zimmer und nahm auf ihrem Sessel platz. Narzissa stellte sich neben sie, scheinbar unschlüssig, ob sie sich auch irgendwohin setzen konnte. Gewiss nicht, dachte Selena. In diesem Zimmer gibt es nur Sitzgelegenheiten für zwei Personen: Mich und den Dunklen Lord. Niemals würde sie sich anmaßen seinen Sessel jemanden anzubieten.
Ein paar Minuten verstrichen, dann betrat Bellatrix das Zimmer und schaute sich um.
Als sie bemerkte, dass ihr Meister nicht anwesend war, zeigte sich Häme auf ihrem Gesicht.
»Soso. Zuckerpüppchen ruft nach mir. Mal sehen, was sie will.«
»Schweig!« durchzuckte wie ein Blitz die kalte Stimme Selenas den Raum. Narzissa neben ihr zuckte zusammen.
Erstaunt schaute Bellatrix auf sie hinab, doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach Selena auch schon weiter
»Hör gut zu Bella. Ich habe heute eine Einladung bekommen, die Dich vielleicht interessieren könnte. Es ist eine wunderbare Gelegenheit zu demonstrieren, was Du von meinem Gatten gelernt hast.«
Spöttisch zog Bellatrix ihre Augenbrauen nach oben, doch Selena hatte, zu ihrer Genugtuung, das kurze Aufflackern von Eifersucht in ihrem Blick gespürt.
»Warum sollte ich mich dafür interessieren?«
Selenas Blick verfinsterte sich ihre Stimme wurde eiskalt.
»Ganz einfach. Weil ich es sage. Wenn Du mich nicht aus freien Stücken begleiten und unterstützen willst, so werde ich es Dir befehlen. Sollte auch das nicht fruchten, werde ich Dir drohen.«
»Du willst mir drohen? Was hat Zuckerpüppchen denn gegen mich in der Hand.«
Selena lächelte sie unberührt an
»Erstens würdest Du mit einer Weigerung einen Befehl des Dunklen Lords selbst brechen. Du erinnerst Dich doch noch an die Worte, die er nach unserer Hochzeit, der Blutschwur-Zeremonie zu euch sagte?« die Erwähnung der Hochzeit saß. In Bellatrix kochte es offensichtlich. »Ihr hättet meinen Befehlen zu gehorchen, als wenn es seine Eigenen wären, solange sie den seinen nicht widersprechen. Das ist das eine. Desweiteren habe ich bis heute davon Abstand genommen, ihm etwas von Deinem Mordanschlag auf meine Person zu berichten.« Neben ihr zog Zissy scharf die Luft ein. Ungläubig betrachtete die blonde Hexe ihre Schwester und fragte
»Du hast was?«
Bella setzte zu einer Antwort an, doch Selena unterbrach sie
»Das tut jetzt nichts zur Sache. Das Entscheidende ist, dass Du, Bellatrix Lestrange, drei Möglichkeiten hast, die alle zum gleichen Ergebnis führen. Du wirst mich begleiten und meine Befehle ausführen, egal ob es aus Bedürfnis, Pflichtgefühl oder Angst geschieht. Gut. Du hast auch eine vierte Möglichkeit, aber ich zweifle, dass Du das Aufdecken Deines Verrates ernstlich in Betracht ziehst.« Bella ließ den Kopf sinken, sie sah wohl wirklich keinen Ausweg aus der Misere. Selena sprach weiter »Für welche Option entscheidest Du Dich, Bellatrix Lestrange?«
»Gar keine« meinte sie kaum hörbar.
»Gut. Dann wähle ich. Ich entscheide mich für den direkten Befehl, unter Androhung der Offenbarung Deines Attentats auf mich. Hiermit befehle ich, Selena Riddle, Dir, Bellatrix Lestrange, mich heute Abend zu begleiten, egal wohin ich Dich führe. Dort angekommen, hast Du, sobald ich Dir den Befehl dazu gebe, freie Entscheidungsgewalt, mit zwei kleinen Einschränkungen: Ich werde auf gar keinen Fall einen Zauber aus Deiner Richtung zu spüren bekommen und Du hast heute Nacht keine Befugnis, das Dunkle Mal heraufzubeschwören, da dies kein Anschlag ist, den der Dunkle Lord geplant hat. Hast Du mich verstanden?«
»Ja, Mylady. Gibt es sonst etwas, dass ich wissen sollte?«
Selena dacht kurz nach.
»Ja, die gibt es. Trage gewöhnlich Kleidung samt Umhang, gern mit Hut. Wir gehen auf eine Halloweenparty und werden die Muggel lehren, was Angst ist und, dass sie nicht über etwas spotten sollten, was sie nicht verstehen oder woran sie nicht glauben. Ich treffe Dich Sonnenuntergang in der Eingangshalle. Ach… noch etwas: der Gastgeber gehört mir.« mit einem gierigen Lächeln beendete Selena ihren Satz. Bellatrix nickte und machte auf dem Absatz kehrt, um in ihre Gemächer zu gelangen.
Narzissa war immer noch wie erstarrt. Erst jetzt fiel Selena die Anwesenheit der anderen Hexe wieder ein. In den letzten Minuten hatte sie diese völlig ausgeblendet.
»M…m…meine Schwester hat w…wirklich versuchte, Eu…euch zu töten? Ein Attentat?«
Selena lachte herzlich auf
»Nein, Zissy, ganz so schlimm war es dann doch nicht. Sie hat nur versucht mich, bei einer unserer Auseinandersetzungen, mit dem Todesfluch zu erwischen. Es ist ihr augenscheinlich nicht gelungen und wird es wohl auch nie. Dennoch ziehe ich es von Zeit zu Zeit in Erwägung dem Dunklen Lord ihren Fehler zu offenbaren, um sie zur Räson zu bringen. Mit Erfolg, findest Du nicht?«
»Gewiss. Es ist nur… Das hätte ich ihr nie zugetraut.«
Selena gluckste.
»Es spielt keine Rolle. Es ist nur ein Druckmittel, das anzuwenden ich bereit bin, wenn ich sie brauche.« Sie erhob sich aus dem Sessel und sprach weiter »Es wird Zeit uns umzuziehen.« Damit verschwand Selena in ihr Schlafzimmer.
Sie suchte sich einen schwarzen Kapuzenumhang heraus, der ein Scharlachrotes Innenfutter hatte, dazu ein schwarzes Kleid, das Oberteil aus schwarzer Spitze, hochgeschlossen bis zum Hals, die Ärmel lang. Ein Scharlachrotes Mieder rundete das Ganze zu ihrer Zufriedenheit ab. Sie plante heute auch ausnahmsweise einen Hut zu tragen. Sie hatte nur einen ganz schlichten Schwarzen mit nach Großbrittanien genommen und setzte diesen auf. Sie schaute in ihren Spiegel und war mit ihrem Kostüm zufrieden.
Dann nahm sie einen Gegenstand aus der Schublade des Frisiertisches, der in ein dunkles Tuch gewickelt war. Sie setzte sich vor den Spiegel und begann das Päckchen Schicht für Schicht auszuwickeln.
Sie holte ihren Dolch in seiner juwelenbesetzten Scheide hervor, dann einen Kleineren, der nicht so unauffällig ziseliert war.
Selena wusste genau, warum sie ihre Dolche mitnehmen wollte. Es würde Verdacht erregen, wenn zu viele der Muggel ohne sichtbare Verletzungen tot dort aufgefunden würden.
Aber sie würde dafür sorgen, dass sie augenscheinlich tötliche Verletzungen haben werden.
Nachdem Selena ihre Vorbereitungen beendet hatte, war noch heller Nachmittag. Sie traf im Flur auf Narzissa und ihr kam eine Idee.
»Zissy? Fang!« Damit warf sie der blonden Hexe den silbernen Dolch samt Scheide zu. Narzissa griff ihn zielsicher aus der Luft, zog ihn blank und betrachtete ihn einen Augenblick. Dann schaute sie fragend auf Selena, die anfing zu Sprechen
»Sehr gut, Zissy. Deine Reflexe sind gut.« Sie zog ihren Dolch ebenfalls aus der Scheide, die an ihrem Gürtel hing. Sie ging einen Schritt auf Narzissa zu und stellte sich abwartend hin. Dann zischte sie drei Worte: »Greif. Mich. An.«
Vor Schreck ließ Narzissa das Messer fallen. Als sie sich danach bückte, ging Selena auf sie zu und noch ehe sich ihre Hand um den Griff schloss, hatte Selena ihren Dolch gegen ihren Hals gerichtet und ritzte ganz sachte mit der Spitze über die Haut der erstarrten Hexe.
»Tot.« flüsterte Selena ungerührt.
Aus großen Augen sah Narzissa auf.
»Ich kann Euch nicht angreifen, Mylady. Warum? Warum sollte ich? Warum tut Ihr das?«
Selena war neugierig.
»Warum? -Zum Trainieren. Warum Du solltest? –Weil ich es sage. Warum ich was genau tue, Zissy? Sprich Dich ruhig aus.«
Narzissa seufzte
»Ihr wolltet, dass ich töte und ich hab es getan, auch wenn es mir missfiel. Jetzt wollt ihr mir beibringen, einen Dolch zu benutzen. Ihr schlachtet harmlose, wehrlose Muggel ab, ohne erkennbaren Grund. Warum?« Selena lief es eiskalt den Rücken herunter. War ihre Gastgeberin womöglich eine dieser muggelunterstützenden Blutsverräter?
»Interessante Fragen, Zissy. Sag mir, was denkst Du über harmlose, wehrlose Muggel?«
Narzissas Blick wurde kalt.
»Ich denke, dass Muggel unter sich bleiben sollten und sich nicht in unsere Belange einmischen sollten. Dazu gehört auch, dass sie nicht das Recht haben, ihre Schlammblutbrut in unsere Kreise Eingliedern zu versuchen. Es ist schlimm genug, dass sich unser Blut mit deren vermischt und Halbblüter hervorbringt. Sie sollen in ihrer Welt bleiben, wo sie hingehören, wir in unserer.«
Das klang überzeugend und aus vollem Herzen. Selena war erleichtert, dass sich ihr Verdacht nicht bestätigte.
»Im Groben denke ich das Gleiche. Die Rassen sollen sich nicht vermischen. Schlammblütern sollte das Recht genommen werden, auf unsere Schulen zu gehen, an unserem, über Generationen von Zauberern gesammeltem Wissen teilzuhaben und es zu nutzen. Dennoch frage ich Dich Eines: Du meintest, sie seien wehrlos. Warum herrschen sie dann über die Belange der Welt und nicht wir, die sich besser verteidigen können, mehr Wissen auf vielen Gebieten haben und überhaupt mehr Macht haben? Warum müssen wir uns vor diesen harmlosen Muggeln verstecken? Warum nicht sie? Spürst Du die Ungerechtigkeit? Vor einigen Jahrhunderten haben sie versucht Unseresgleichen zu finden, zu fangen und zu töten. Hexen sollten brennen! Diese Kultur existierte so lange und trieb uns in den Untergrund. Warum? Frage ich mich. Ihnen ist nie gelungen, einen von uns zu vernichten. Lieber verbrannten sie sich gegenseitig auf dem Schafott. Wir haben zugegebenermaßen zugeschaut. Warum sollte es uns auch stören, wenn sie sich selbst dezimierten? Dann hörte die Hexenverfolgung auf und uns wurde durch Geheimhaltungsabkommen nahegelegt, uns im Verborgenen zu halten. Warum? Warum sollte die Rasse, die mächtiger ist als die Muggel sich aus allem heraushalten? Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung hat uns in den letzten drei Jahrhunderten weiter voneinander entfernt, als wir womöglich geahnt haben. Kein Wunder also, dass wir Aufsehen erregen, sobald wir uns auf Muggelterrain bewegen. Das bringt mich zur nächsten Frage: Dürfen wir nur einen winzigen Bruchteil des magischen Terrains nutzen und den Großteil der Welt den Muggeln zur alleinigen Nutzung überlassen? Wir, die mit Magie Großartiges vollbringen können? Warum bitte sollten wir? Zissy. Ich kämpfe einfach dafür, dass uns auch dieser Raum wieder zugänglich ist. Das wir in die Erinnerung der Menschheit zurückkehren und niemand mehr über seine magischen Fähigkeiten hinter vorgehaltener Hand reden muss, wie aus Scham. In meinen Augen, ist es blanker Hohn, dass wir diejenigen sind, die sich verstecken und verkriechen, sich selbst verleugnen. Das ist meine feste Überzeugung, weil sie war ist. Damit bin ich aufgewachsen, Zissy und seitdem hat sich nichts an meiner Einstellung geändert.«
Narzissa brauchte einen Moment, ehe sie begriffen hatte, dass Selena fertig mit ihrem Vortrag war, den sie voller Leidenschaft, Begeisterung und tiefverwurzeltem Glauben hervorgebracht hatte.
»Das mag ja alles sein. Aber warum lasst Ihr die Muggel nicht einfach in Frieden? Nichtswissend, nichtsahnend? Ihr könntet unmöglich alle vernichten. Nicht allein, nicht einmal mit einer Armee ginge das! Es sind einfach zu viele!«
»Gut erkannt, Zissy. Aber wie es in der Natur einmal ist, gibt es immer mehr Beute, als Jäger. Ich und Du, wir sind die Jäger. An den Gedanken solltest Du Dich gewöhnen, wenn Dein reines Blut Dir etwas wert ist. Und jetzt greif mich an!«
Narzissa tat, wie ihr geheißen. Sie versuchte die Deckung Selenas verbittert kämpfend zu durchbrechen, auch wenn es ihr nicht unbedingt gelang. Sie konnte sich zwar bewegen und hatte gute Reflexe, aber Selena hatte eindeutig mehr Erfahrung auf diesem Gebiet. Selena nahm sich bewusst zurück, was dazu führte, dass sie sich zwar verteidigte, aber ihre Gegenspielerin ihrerseits nicht angriff. Immer wieder erteilte sie Anweisungen oder demonstrierte, wie eine Aktion oder Reaktion tödlich verlaufen könnte.
Nach einer Stunde etwa, trat Selena einige Schritte zurück, ließ ihre Waffe sinken und Narzissa, die erschöpft wirkte, tat es ihr gleich. Abschätzend musterten sich die beiden Frauen. Dann sprach Selena
»Du bist gut, Narzissa. Einen Muggel, der sich zur Verteidigung ein Küchenmesser oder etwas in der Art schnappt bist Du definitiv gewachsen. Ich bin stolz auf Dich.«
Narzissa zuckte beim Klang ihrer letzten Worte leicht zusammen. Entsetzt starrte sie auf den Dolch in ihrer Hand.
»H…Hab ich Euch erwischt, Mylady? Seid Ihr verletzt?« Selena lachte laut auf.
»Nicht ein einziges Mal, Zissy. Es war zwar mitunter sehr knapp, aber ich habe aufgepasst. Ich hoffe, das Gleiche gilt für Dich?«
Narzissa schaute kurz auf ihre Hände und meinte dann
»Nein, mir geht es gut. Ihr ward sehr vorsichtig mit mir und dafür danke ich Euch.«
Selena nickte wohlwollend, dann meinte sie, dass es nach der Anstrengung besser wäre sich ein wenig frisch zu machen. Narzissa war von der Idee ebenfalls sehr angetan und die beiden Frauen verschwanden in ihren Gemächern.
Bei Sonnenuntergang trafen sich die zwei Frauen wieder in der Eingangshalle, von Bellatrix war noch keine Spur zu entdecken. Soweit zum Gehorsam.
Narzissa verbeugte sich leicht vor Selena und hielt ihr den Dolch auf ihren ausgestreckten Händen entgegen. Selena musterte den kalten Stahl abschätzig und schüttelte den Kopf.
»Du kannst ihn einstweilen behalten. Du wirst ihn brauchen, Zissy.«
Verständnislosigkeit machte sich auf Narzissas Gesicht breit und ihre Lippen formten stumm das Wort brauchen. Selena konnte nicht begreifen, warum die blonde Hexe das Offensichtliche übersah.
»Zissy. Ich weiß, dass Du einen Zauberstab hast und ihn auch einzusetzen weißt. Leider besitze ich im Vergleich zum Dunklen Lord nicht genug Macht und Autorität, dass es ein Haus voller toter Muggel rechtfertigen würde. Deshalb habe ich es mir angewöhnt, den Toten wenigstens Verletzungen zuzufügen, auch im Nachhinein, die das Ableben der Betreffenden rechtfertigen. Der Avada Kedavra hinterlässt keine sichtbaren Spuren. Die Muggelbehörden, die ja ersteinmal eingeschaltet würden, ständen nur vor einem unlösbaren Rätsel. Nicht so die Zaubererbehörden. Deshalb und aus einem anderem Grund töte ich lieber mit einer Waffe.«
Narzissa nickte, dann schaute sie Selena fragend an. Leise sprach sie aus, was sie beschäftigte
»Darf ich mir die Vermessenheit erlauben, Euch nach dem anderen Grund zu fragen?«
»Natürlich, Zissy. Der andere Grund ist einfach der, dass ich spüren möchte, wie mein Opfer stirbt. Es ist etwas vollkommen Anderes und gewissermaßen auch Unbefriedigendes, den Todesfluch anzuwenden. Es geht zu schnell und man spürt nichts von Allem. Kein Blut, keine Kontrolle über den Grad der Schmerzen und des Leids, keinen Widerstand durch die Haut oder den verzweifelten Kampf um Leben und Tod.«
»Verzeiht, Mylady, aber Ihr seid grausam.«
Selena lächelte befriedigt und sagte nur zwei Worte
»Ich weiß.«
In diesem Augenblick eilte Bellatrix die Stufen in die Eingangshalle hinunter und gemeinsam verließen sie das Anwesen.
Sie apparierten nach London und da Selena und, wie sie nur mutmaßte, die anderen Beiden genauso wenig Ortskenntnis besaßen, wie sie, rief sie, trotz aller Missbilligung ihrer Begleiterinnen, ein Taxi.
Selena stieg auf dem Beifahrersitz ein, Narzissa und Bellatrix kletterten hinten hinein. Selena nannte in ihrem übelichen Befehlston die Adresse und schwieg dann. Der Taxifahrer versuchte mehrfach vergeblich ein Gespräch anzuknüpfen, hatte allerdings keinen Erfolg. Nach einer zwanzigminütigen Fahrt erreichten sie ihr Ziel und Selena zückte ihren Zauberstab. Abschätzend sah der Taxifahrer auf das Stück Holz vor seiner Nase und grinste schief. Es schien als würde er gerade die Frage formen wollen, was das Ganze solle, aber dazu kam es nicht. Selena murmelte »Obliviate« und begann das Gedächtnis des Taxifahrers zu verändern. Er würde sich gleich nicht mehr an ihre bloße Existenz erinnern können. Ihre beiden Begleiterinnen stiegen derweil aus dem Fahrzeug. Selena bedeckte ihr Gesicht so gut es ging mit ihrer Kapuze, stieg ihrerseits aus dem Wagen und, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, löste sie den Zauber. Noch während der Fahrer blinzelte und sich zu orientieren suchte, verschwanden die drei Frauen in der Dunkelheit.
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