von meistermieses
Es war vollbracht. Der dunkle Lord war besiegt und somit hatte das Grauen ein Ende. Die meisten Todesser waren Tod, geschockt oder ergaben sich. Doch obwohl die Freude grenzenlos war, war jedem bewusst, dass der Sieg auch einen hohen Preis gefordert hatte. Die vielen Toten in der großen Halle machten es jedem deutlich. Fast jeder hatte einen geliebten Menschen verloren. Harry und die anderen Freunde vereinbarten nach weiteren toten Mitstreitern zu suchen um sie in die große Halle zu bringen, denn viele Menschen wurden noch vermisst. Und Harry fand, dass er den Menschen, die ihn unterstützt hatten, noch etwas schuldig war.
Sie teilten sich auf, Harry und Ginny übernahmen einen Teil des Schlosses und Ron und Hermine einen anderen.
Zum ersten mal nach langer Zeit waren Harry und Ginny wieder allein. Die Stimmen aus der großen Halle wurden immer schwächer, während sich die beiden Freunde ihren weg durch die Trümmer bahnten.
Ginny sah Harry lange an und sagte mit Tränen in den Augen: „Es ist vollbracht. Jetzt kann es so sein, wie wir es uns immer erträumt haben.
Wir können endlich ein normales Leben führen, ohne Angst, ohne Lüge“
„Ja meine Liebe“ antwortete Harry müde. „Ich hoffe, das war das Ende. Lass uns jetzt noch angemessen von den Toten verabschieden, damit wir diese schreckliche Schlacht und das Grauen hinter uns lassen können.“ Er zog sie zu sich heran und schloss die Augen. „Dies soll der erste Kuss in einem neuen Zeitalter werden.“Ginny spürrte Harrys Wärme und fühlte sich in seinen Armen vollkommen geborgen. Auch sie schloss die Augen und gab sich ganz diesem Moment hin. Sie küsste ihn so innig, wie damals im Fuchsbau, an Harrys Geburtstag, kurz vor seinem Abschied. Es war totenstill, genau auf den Moment abgepasst. Beide waren in einem Moment glückseligen Versinkens als es passierte.
Ginny hörte nur noch ein lautes „Stupor“, bevor sie zusammenbrach. So sah sie auch nicht, wie ein maskierter Todesser den verblüfften Harry schockte und mit ihm disapparierte.
Es war schon einige Zeit vergangen bis Ron und Hermine Ginny fanden. Voll Sorge schrie Hermine „Was ist passiert, Wo ist Harry? Wir haben uns solche Sorgen gemacht, als ihr nach einiger Zeit nicht in der großen Halle erschienen seit. Ron dachte, dass ihr vielleicht etwas beschäftigt seid", sie hüstelte, „so haben wir uns erst vor kurzem auf die Such".... Hermine wurde von der schluchzenden und verstörten Ginny abrupt unterbrochen. „Ich weiß nicht was passiert ist, wir waren zusammen in diesem Korridor, auf einmal wurde ich geschockt und mehr weiß ich nicht. Harry ist veschwunden!“ Ihr standen die Tränen in den Augen. „Hoffentlich ist ihm nichts passiert. So kurz nach dem wir uns wiedergesehen haben.“ Sie schluchzte lauthals. Hermine standen auch die Tränen in den Augen. Sie nahm Ginny in den Arm. „ Harry ist schon aus manch schlimmerer Situation herausgekommen. Er wird es auch diesmal schaffen. Wir können jetzt nur noch versuchen ihn zu suchen. Vielleicht löst sich ja alles harmlos auf.“ Ginnys Gesicht sagte etwas anderes „Ich spüre, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Ich spüre es einfach.“ Nur Ron konnte es noch nicht fassen. Er stand einfach teilnahmslos da und rührte sich nicht vom Fleck. Schließlich sagte er „Ich werde mit den anderen einen Suchtrupp zusammenstellen, vielleicht ist er ja noch auf dem Gelände oder irgend jemand hat ihn gesehen. Er kann ja nicht disappariert sein, das ist in Hogwarts ja nicht möglich." „Oh doch“ antwortete Hermine mit tränenerstickter Stimme, „ es ist wieder möglich, der Zauber wurde doch aufgehoben.“ Jetzt stand auch Ron der Schrecken ins Gesicht geschrieben.
Die drei Freunde rannten in die große Halle und jeder der noch anwesenden merkte, dass etwas nicht stimmte. Molly Weasley erlangte als erste wieder die Fassung. „Kinder, was ist los. Wir haben uns schon Sorgen gemacht.“ Vorsichtig fragte sie weiter, als niemand antwortete „Wo ist eigentlich Harry?“ Das laute Schluchzen Ginnys bestätigte ihren schrecklichen Verdacht. Harry war verschwunden. Ginny erzählte brüchern und tränenreich was passiert war. Molly nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. „Ginny liebes, es wird alles wieder gut. Wir werden ihn schon finden.“
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