von Hauself
Hi,
hier ist das neue Chap.
@Schwesterherz: Danke für dein langes Kommi. Ein Threat ist gar keine schlechte Idee, aber da ich im Moment überhaupt keine Zeit habe, wird das wohl nicht klappen. Na ja, vielleicht überrede ich Scorpius. ;-) Scorpius ist der Schöpfer von dem Wort "Squibel" und er hat eine rege Phantasie, aber ich glaube, von dem Wort Scrabbel hat er es nicht abgeleitet. ;-) Danke für die Erwähnung des Fehlers, du hast Recht, da fehlt ein Komma... Nun viel Spaß beim Lesen und danke nochmal fürs Kommi. :-)
Liebe GrĂĽĂźe,
Hauself
Rose saß in Albus’ und ihrer gemeinsamen Wohnung auf dem durchgesessen, aber bequemen Sofa und las ein Buch, als es an der Tür klingelte. Ob Zauberer oder Muggel, jeder musste die Klingel betätigen, es sei denn, es waren Rose oder Albus persönlich. Auf ihrer Wohnung lagen ein Apparier-Schutz sowie einige andere Zauber, die die Wohnung vor Eindringlingen sicherten, die nur die beiden Bewohner umgehen konnten. Rose seufzte und warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Roman. Sie war gerade an einer spannenden Stelle angelangt. Wer also unterbrach sie an ihrem freien Samstagnachmittag? Albus war mit James kurz in der Winkelgasse und würde erst am frühen Abend wieder da sein, wenn sie sich mit Scorpius treffen wollten.
Sie hatten nun schon ein paar Dinge herausgefunden, die hilfreich waren und Rose hatte gestern im St. Mungo ebenfalls etwas Neues entdeckt, dass sie Albus aber bisher verschwiegen hatte. Sie wollte warten, bis sie zu dritt zusammen saßen, um dann gemeinsam darüber zu reden. – Merkwürdig, dass sie Scorpius mittlerweile mit einbezog und es sogar akzeptierte, dass er dazu gehörte. Dennoch war sie wachsam, denn ein Malfoy blieb nun mal ein Malfoy.
Es klingelte erneut und Rose schreckte aus ihren Gedanken auf. Himmel, die Tür! Das hatte sie ja ganz vergessen. Sie sprang auf, strich sich das etwas wirre Haar aus der Stirn und stolperte über ein herumliegendes Buch, das merkwürdigerweise auf dem Boden lag. Fluchend hielt sie sich den Zeh, während sie mit der anderen Hand die Wohnungstür öffnete. – Und erstarrte. Vor ihr stand Scorpius Malfoy, wie immer perfekt gekleidet und unglaublich – attraktiv. Nur wie sah sie aus? Rose stöhnte innerlich auf. Sie brauchte nicht extra an sich herunter sehen, um sich ihre alte verwaschene Jeans und das übergroße Sweatshirt, dass Sam Finnigan bei ihr vergessen und sie ihm nie wieder gegeben hatte, bildlich vorzustellen. Ihre Haare waren zu einem unordentlichen Zopf gebunden, aus dem sich schon die eine oder andere Strähne hervor gedrängt hatte. Sie sah einfach schrecklich aus!
„Hi Rose!“, grüßte Scorpius und grinste. Sie sah einfach umwerfend aus. Wie gut, dass sie nicht wusste, was sie in diesem Aufzug für eine Wirkung auf ihn hatte. Sie hätte ihm mit Sicherheit die Tür vor der Nase zu geschlagen – nachdem sie ihm eine saftige Ohrfeige gegeben hätte. „Scorpius, hi. Ich – was machst du denn schon hier?“ Ein wenig nervös geworden, zupfte Rose an einer ihrer Strähnen herum.
„Ich dachte, ich schaue schon ein wenig eher vorbei, dann haben wir mehr Zeit, um die ganze Sache zu bereden. Albus sagte, du hättest Neuigkeiten. – Ist er gar nicht da?“ Rose schüttelte den Kopf. „Nein, er ist noch mit James in der Winkelgasse und wird bestimmt erst in frühestens zwei Stunden hier sein.“ Irritiert sah sie ihn an, als sein Grinsen noch breiter wurde. „Was ist, möchtest du mich nicht hereinbitten?“ „Oh – Ähm, natürlich. Komm doch rein.“ Du liebe Zeit, was stotterte sie sich hier einen zu Recht! Es war doch nur Scorpius und den konnte sie doch gar nicht leiden. Mit dem würde sie doch alle Mal fertig werden.
Selbstbewusster geworden, folgte Rose Scorpius in die Wohnung und schloss die Tür. „Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?“ Scorpius stand noch immer mitten im Raum. „Nein, danke.“ „Gut, dann – warum setzt du dich nicht?“ Scorpius deutete auf die Bücher und Ordner, die auf dem ganzen Sofa verstreut lagen. „Wohin denn?“, fragte er lachend. Rose spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und räumte schnell einige Dinge beiseite. „Bitte sehr, nun ist hoffentlich genug Platz.“ Scorpius lächelte und ließ sich endlich auf dem Sofa nieder. Rose nahm, ihm gegenüber, in einem Sessel Platz. Sie brauchte ein wenig Abstand, um sich zu beruhigen – warum auch immer sie nervös war.
„Also, was ist es, was du herausgefunden hast?“, brach Scorpius schließlich das Schweigen. „Ich wollte eigentlich warten, bis Albus wieder hier ist. Ich habe ihm auch noch nichts erzählt, damit ich es euch beiden gemeinsam berichten kann.“ „Wie freundlich von dir.“, meinte Scorpius und zwinkerte ihr zu. Rose knetete ihre Hände im Schoss und betete, dass Albus schneller wieder nach Hause kam. Sie wusste nicht, was genau es war, aber sie musste sich eingestehen, dass sie definitiv nervös war. Hatte ihre Mutter ihr nicht einmal erzählt, dass Scorpius’ Vater auch so eine Wirkung gehabt hatte? Musste in den Genen liegen…
„Also, wenn du noch warten möchtest, um die Neuigkeiten zu erzählen – wie war dein Tag bis jetzt so?“ „Wie bitte?“, fragte Rose ungläubig. „Na ja, irgendwie müssen wir ja die Zeit rumkriegen, bis Al wieder hier ist. Dann können wir uns ja auch ein bisschen unterhalten. – Smalltalk, wenn du weißt, was ich meine.“ Zornig funkelte sie ihn. „Natürlich weiß ich, was du meinst. Es ist nur ziemlich – ungewohnt, dass ich mich mit dir zivilisiert unterhalten soll.“ Scorpius unterdrückte ein Grinsen. Da war sie wieder, die kleine Furie in ihr. So war es doch irgendwie interessanter und er war nicht mehr so nervös wie vorhin, als er festgestellt hatte, dass sie allein war. „Komisch ist es schon. Aber ein Versuch ist es doch wert, oder nicht? Wir werden uns in der nächsten Zeit häufiger sehen, wenn wir das Rätsel lösen wollen. Und Al mag mich, also – solltest du nicht wenigstens für ihn versuchen, mit mir auszukommen?“
Scorpius wusste, dass er damit eine empfindliche Stelle getroffen hatte. Sie war seit Ewigkeiten mit Albus befreundet – eigentlich war es nie anders gewesen – und sie hatte Scorpius einige Jahre wirklich schlecht behandelt. Erst als sie bemerkte, wie schlecht es Albus dadurch ging, dass sich seine beiden besten Freunde so anfeindeten, hatte sie sich zusammen gerissen. – Und hatte seit jeher ein schlechtes Gewissen. Also blickte sie Scorpius an und nickte zustimmend. Sie würde versuchen, mit ihm auszukommen. „Nun, dann erzähl doch mal von deinem Tag.“, forderte Scorpius sie auf und lehnte sich zufrieden zurück.
Scorpius war gerade dabei, eine Geschichte zum Besten zu geben, als er und Albus im fünften Jahr eine Strafarbeit erledigen mussten, als ein lautes Plopp ertönte. Rose schrie erschrocken auf und wäre fast von ihrem Sessel gefallen. Mitten im Wohnzimmer stand Albus und strahlte seine beiden Freunde an. „Habe ich euch etwa erschreckt? Das tut mir leid. – Hi Scorpius!“ Er strich Rose beruhigend und ein wenig spöttisch durchs Haar und ließ sich dann neben Scorpius auf das Sofa fallen. „Seit wann bist du schon hier?“, wollte er wissen. Scorpius blickte auf seine Uhr. „Seit fast zwei Stunden.“ Albus zog eine Augenbraue nach oben und warf Rose einen wissenden Blick zu. Sie wandte schnell den Blick ab, da sie schon wieder rot wurde. „Da du ja jetzt hier bist, Albus, kann ich euch auch endlich erzählen, was ich herausgefunden habe.“, lenkte Rose ab und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit der beiden Freunde. „Na dann mal los!“, sagte Albus und sah sie abwartend an.
„Gestern im St. Mungo durfte ich einem der Heiler assistieren – oder sagen wir, ich durfte dabei sein, als er einige besondere Fälle untersucht hat. Von assistieren kann ja leider noch keine Rede sein. Jedenfalls waren wir auch, unter anderem, bei den beiden Fällen, von denen wir gehört haben.“ Sie machte eine Pause, während Albus unruhig auf dem Sofa herum rutschte. „Na los, erzähl weiter!“, drängte er. „Wir haben herausgefunden, was mit den Leuten passiert ist. Es wurde die Standardprozedur unternommen, die bei jedem Patienten gemacht wird, bei dem man nicht sofort bestimmen kann, was er für eine Krankheit hat. Und nun passt genau auf: Sie haben beide fast ihre ganzen Zauberkräfte verloren.“
Albus und Scorpius starrten sie überrascht und entsetzt an. Einige Sekunden herrschte Schweigen, bis Scorpius flüsterte: „Sie haben was? Aber, das ist…“ „… noch nie in der ganzen Geschichte der Zauberei vorgekommen, genau.“, bestätigte Rose. Die drei sahen sich an und eine Zeit lang hing jeder seinen Gedanken nach. Jeder fragte sich, was das für Auswirkungen haben könnte, wenn so etwas häufiger vorkäme. Doch die eigentliche Frage, die sie beschäftigte, war: Warum tauchten plötzlich diese Fälle auf, die die Zauberkräfte verschwinden ließ?
„Wir haben dir auch noch etwas zu erzählen, Rose.“, wandte Albus ein. „Ich hab dir doch kurz gesagt, dass wir im Ministerium etwas Interessantes gefunden haben. Wir haben ein bisschen nachgeforscht und da…“ Die beiden erzählten abwechselnd, was sie herausgefunden hatten. Als sie geendet hatten, war es wieder eine Weile still im Zimmer.
„Das passt doch schon mal mit dem zusammen, was ihr über die allererste Hexe herausgefunden habt und damit, was ich herausgefunden habe.“, sagte Rose schließlich und holte sie somit wieder in die Gegenwart zurück. Die anderen beiden blickten auf. „Wie meinst du das?“ „Streng doch mal dein schlaues Köpfchen an, Albus. Die allererste Hexe – Bridget Wenlock. Sie ist im Jahr 1202 geboren. Und wie viele Jahrhunderte vorher haben schon Menschen gelebt? Es ist ja nicht so, dass sie eine der ersten Menschen gewesen ist. Sondern die erste Hexe. Das heißt, vorher gab es weder Zauberer noch Hexen.
Zumindest wissen wir nichts davon. Also muss irgendwas passiert sein, dass genau zu dem Zeitpunkt plötzlich Zauberkräfte da waren. Und wenn Zauberkräfte plötzlich – durch was auch immer – entstehen können, können sie auch wieder verschwinden. Wie bei unseren beiden aktuellen Patienten.“ „Ja, da könntest du Recht haben.“, stimmte Albus ihr zu und Rose verdrehte die Augen. Entweder machte er sich gerade über sie lustig, oder er strengte sein Gehirn einfach nicht genug an. Scorpius war noch immer still und in Gedanken versunken.
„Und wie gehen wir jetzt weiter vor?“, wollte Albus wissen. „Wir müssen ein bisschen spionieren.“, sagte Rose zu seiner Überraschung. „Percy weiß etwas, das haben wir schon herausgefunden. Er weiß, dass die Kammer da ist und was sich dahinter verbirgt. Wenn wir ihm ein bisschen folgen, finden wir vielleicht etwas heraus.“ Scorpius grinste und stieß Albus freundschaftlich in die Seite. „Ist das eine neue Seite von Rose? Du hast sie mir immer ganz anders beschrieben.“ Albus grinste zurück. „Ja, so durchtrieben habe ich sie auch noch nicht erlebt.“ Rose starrte die beiden an. Ihre Augen funkelten. „Was erzählst du bitte anderen Leuten von mir, Albus Severus?“ Dieser zog den Kopf ein. Wenn sie ihn bei seinem vollen Namen nannte, war sie kurz davor, einen Wutanfall zu bekommen. „Das ist schon länger her, Rose und Albus hat nur etwas von seiner besten Freundin erzählt, weil ich gefragt habe. Er meinte es nicht böse.“, beschwichtigte Scorpius. Rose warf Albus noch einen zornigen Blick zu, dabei beließ sie es jedoch.
„Ich bin nächste Woche für fünf Tage im Ministerium.“, erwähnte sie stattdessen. „Für einen Lehrgang in Heilkunde komme ich in die Abteilung Zaubertränke.“ „Cool.“, freute sich Albus. „Dann können wir ja zusammen spionieren. – Am Besten, Scorpius, gibst du uns Bescheid, sobald Percy in die Nähe kommt. Wenn er mit deinem Vater oder irgendjemanden ein Gespräch führt, dass vertraulich aussieht, müssen wir unbedingt mithören. Schick mir einfach ein Memo, das geht am schnellsten und ist ungefährlich.“ Scorpius nickte. „Okay, so machen wir es. – Ich sollte dann auch mal langsam aufbrechen. Es ist spät geworden.“ Scorpius erhob sich und die drei verabschiedeten sich voneinander. Rose ließ sich auf das Sofa sinken und zog ihr Buch zu sich, in dem sie gelesen hatte, bevor Scorpius sie gestört hatte. Irgendwie war er ein blöder Typ. Ziemlich arrogant, solche Menschen mochte sie eigentlich gar nicht. Sie schnupperte. – Aber sein Aftershave roch göttlich!
Das Wochenende verging schnell und ehe sie es sich versah, befand sich Rose in der Abteilung für Zaubertränke und musste schuften. Die Arbeit machte ihr Spaß, doch eigentlich war Zaubertränke für sie ein notwendiges Übel, um ihre Ausbildung als Heilerin beenden zu können. Sie musste sich jedoch zwischendurch dazu zwingen, sich voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren und sie sah Albus an, dass es ihm genauso ging. Nebenbei dachten sie immer wieder daran, dass jeden Moment ein Memo von Scorpius herein fliegen könnte, mit der Nachricht, dass Percy in der Nähe war. Doch am Montag geschah nichts und auch am Dienstag hörten sie keinen Ton von Scorpius. Fast hatten sie die Hoffnung aufgegeben, dass Rose die Spionageaktion noch mitbekommen würde, als am Mittwochnachmittag schließlich ein Memo direkt auf Albus’ Kopf landete.
Da außer Rose und Albus niemand im Büro war, steckten sie sofort die Köpfe zusammen und lasen die krakelige Schrift von Scorpius. '' „Es ist soweit. Ihr müsst sofort in die zweite Etage kommen. Percy ist gerade mit meinem Vater zu einem vertraulichen Gespräch auf den Flur gegangen.“ ''Die beiden blickten sich an. „Na dann los.“, murmelte Albus aufgeregt. Sie waren gerade an den Aufzügen angelangt, als eine donnernde Stimme hinter ihnen ertönte. „Wo wollen Sie denn hin?“ Ertappt drehten Rose und Albus sich zu Albus’ Chef um. „Wir wollten einige Zaubertrankzutaten besorgen, die ausgegangen sind, Sir.“, log Rose und wurde nicht mal rot. Albus klopfte ihr in Gedanken auf die Schulter und nickte bestätigend.
„Und das können Sie nicht alleine?“, wollte der Chef wissen. „Potter, mitkommen. Ich habe eine andere Aufgabe für Sie.“ Albus warf einen Blick über die Schulter und sah Rose enttäuscht und entschuldigend an. So ein Mist, nun durfte er nicht mit dabei sein und Rose musste sich in dem Ministerium alleine zu Recht finden. Diese winkte ihm nur nach, als Zeichen, dass sie es auch allein schaffen würde. Dann trat sie in den Aufzug.
Rose betrat die zweite Etage und sah sich vorsichtig um. Nicht, dass sie Percy und Mr. Malfoy gleich in die Arme lief. Dann wäre ihr Vorhaben beendet, bevor es begonnen hatte. Sie machte einige Schritte vorwärts, bis sie plötzlich von zwei starken Armen umfasst und mitgezogen wurde. Bevor sie schreien konnte, schloss sich eine warme, feste Hand über ihren Mund. „Psst, sei still. Ich bin es.“, flüsterte Scorpius und nahm langsam die Hand weg. Rose atmete auf. Sie standen jetzt in einem Seitengang und nun vernahmen sie auch die Stimmen, die leise zu ihnen herüber drangen.
„Ich bin mir sicher, Minister. Es kann nicht aus den Katakomben heraus. Der Eingang wird rund um die Uhr bewacht, seitdem es diese zwei Fälle gegeben hat.“ Es war Draco Malfoy, der sprach. „Dieses Tier da unten, ist nicht eine kleine Maus, die man gefahrlos gefangen halten kann. Bei Merlin, ich weiß, was passieren kann, wenn es ausbricht. Sollte es in die falschen Hände gelangen…“ „Wovon sprechen Sie, Minister?“ „Ach, schon gut. Ich hab nur vor mich Hingemurmelt. Eigentlich kann ja gar nichts geschehen, denn man braucht ein Pärchen dafür.“, war Percys Stimme wieder zu vernehmen. „Ein Pärchen? Was wollen Sie damit sagen?“ „Nichts, Draco. Gar nichts. Mach dir keine Gedanken. Solange du die Katakomben bewachen lässt, ist alles in Ordnung.“ „Wie Sie meinen, Minister.“
Die Stimmen verstummten und Rose bemerkte entsetzt, dass sich Percy und Mr. Malfoy in ihre Richtung bewegten. Wenn sie sie erkannten… Was sollten sie nur tun? Zurück in den Seiteneingang konnten sie nicht, davon waren sie mittlerweile zu weit entfernt. Scorpius dachte fieberhaft nach, wie sie sich aus diesem Schlamassel befreien konnten. Dann tat er das Einzige, was ihm in den Sinn kam.
Rose schnappte hörbar nach Luft, als Scorpius sie an sich zog und heftig zu küssen begann. Eine Hand lag in ihrem Rücken und diese drückte Rose fester an ihn, während er mit der anderen nach oben fuhr und ihre Wange streichelte. Rose war so geschockt und bereits in diesem Kuss gefangen, dass sie die Schritte nur ganz entfernt wahrnahm, genauso wie Percys Stimme, als er den Knopf des Aufzugs drückte und zu Mr. Malfoy sagte: „Die Jugend heutzutage. Nicht mal bei der Arbeit können sie an sich halten.“ Dann schlossen sich die Aufzugtüren.
Genauso abrupt, wie Scorpius sie an sich gezogen hatte, ließ er auch wieder von ihr ab. Rose taumelte und blickte mit großen, ungläubigen Augen zu Scorpius auf. Dieser schien sich erst jetzt bewusst geworden zu sein, was er da getan hatte. „Rose, ich…“, begann er, doch in diesem Moment holte Rose aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. „Mistkerl!“, fuhr sie ihn an und wollte sich an ihm vorbeidrängen. Scorpius jedoch hielt sie fest und wirbelte sie zu sich herum. „Rose, versteh doch. Ich wollte nur nicht, dass sie uns bemerken. Wenn mein Vater uns erkannt hätte, wäre alles aus gewesen. Es tut mir leid. – Das war das Einzige, was mir in dem Moment eingefallen ist.“
Aus Roses Augen sprühten Funken, als sie höhnisch lachte. „Das Einzige, was dir eingefallen ist? Tz, wirklich unglaublich, Scorpius. Ich wusste doch, dass du genauso Trieb gesteuert bist, wie alle anderen Männer auch. Aber das du dann auch noch mit einer so dummen Lüge daherkommst…“ Sie wand sich aus seinem Griff und rannte förmlich auf die Aufzüge zu. Sie drehte sich nicht noch einmal um, als sie einstieg und die Türen sich schlossen.
Scorpius blickte ihr nach, völlig durcheinander und eine Hand an die Wange haltend, wo Rose ihm die Ohrfeige verpasst hatte. Es brannte höllisch und war wahrscheinlich mittlerweile krebsrot. Was sollte er nur seinem Vater erzählen, wenn dieser ihn so sah? Nachdenklich machte sich Scorpius zurück zu seinem Arbeitsplatz. Die Ohrfeige hatte er wohl verdient. Wie wütend sie gewesen war, einfach herrlich.
Natürlich hatte er sie nicht provozieren wollen, es war tatsächlich das Einzige, was ihm eingefallen war. Außerdem hatte es schließlich funktioniert. Weder sein Vater noch der Minister hatten sie erkannt. Und der Kuss war einfach – Wow! Er war unglaublich gewesen. Er hätte nie gedacht, dass Rose so gut küssen konnte. – Moment mal. Dass sie gut küssen konnte, konnte er ja eigentlich gar nicht wissen. Es sei denn, sie hatte ihn zurück geküsst. Ein freudiges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ja, sie hatte ihn tatsächlich zurück geküsst.
Rose stürmte förmlich zurück ins Büro, in dem sich, Merlin sei Dank, nur Albus befand und Unterlagen sortierte. Er sah sofort auf, als er sie kommen hörte – was nicht schwer war, denn sie knallte die Tür mit voller Wucht zu. „Rose, da bist du ja wieder. Ist alles okay? Was habt ihr herausgefunden?“ Rose lief wütend im Büro auf und ab, ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen blitzten noch immer gefährlich. „Nur, dass dein toller Freund ein absoluter Mistkerl ist und ich bestimmt nicht weiter mit ihm zusammen arbeite.“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Erstaunt stand Albus auf und ging zu ihr. „Was ist denn passiert?“, wollte er wissen, doch in diesem Augenblick kam sein Chef ins Büro. Sein Blick fiel auf Rose, dann auf ihre leeren Hände. „Wo sind denn die Zaubertrankzutaten?“, fragte er.
TBC
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