von Hauself
Hallo ihr Lieben!
Tausend Dank für eure Kommis, darüber haben wir uns totaaal gefreut. :-) Schön, dass euch unsere FF so gut gefällt. Hier ist das neue Chap - viel Spaß dabei!
Liebste Grüße,
Hauself & Scorpius
„Ich hasse Weihnachtseinkäufe.“, murrte Albus. Scorpius warf einen amüsierten Blick zu Rose, die diesen ebenso erwiderte. Es war Samstagvormittag und die drei befanden sich in der Winkelgasse, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Rose hatte diesen Vorschlag gemacht und während Scorpius begeistert zugestimmt hatte, hatte es seine Zeit gedauert, bis sie Albus dazu überreden konnten. Letztendlich war ihnen das nur durch einen Bestechungsversuch gelungen.
„Warum muss man sich eigentlich etwas zu Weihnachten schenken? Ich meine, das ist das Fest der Liebe, man verbringt Zeit mit seiner Familie, stopft Unmengen an Essen in sich hinein… Das ist doch das Schöne an Weihnachten.“ Rose verkniff sich ein Lachen und hakte sich stattdessen einfach bei Albus unter. „Ich bin begeistert, dass du das Weihnachtsfest unter diesem Aspekt betrachtest. - Wenn ich wüsste, dass du es wirklich ernst meinst und es nicht nur sagst, weil du den Einkäufen entgehen möchtest.“ Albus warf ihr einen unschuldigen Blick zu, musste dann aber Grinsen, als er in die schelmischen Augen seiner besten Freundin sah.
„Na gut, ich bin ja schon ruhig. Schließlich habt ihr es geschafft, mich bis hierher zu schleppen. Dann wird der Rest ein Kinderspiel.“ Die drei Freunde lachten. „Na siehst du, es geht doch.“, meinte Rose zufrieden. „Und du wirst auf jeden Fall noch dein Butterbier bekommen. – Wenn wir alles erledigt haben. In zwei Stunden treffe ich mich kurz mit Hugo. Wir wollen etwas für Mum und Dad kaufen. Und danach ruhen wir uns ein wenig aus. – Und wärmen uns auf. Es ist ja eiskalt heute.“ Sofort legte Scorpius einen Arm um sie und drückte sie fest an sich, um sie zu Wärmen. Rose lehnte kurz den Kopf an seine Schulter und blickte dann hinauf in den Himmel. „Es sieht nach Schnee aus. Also, lasst uns beginnen. Vielleicht schaffen wir es, alles zu kaufen, bevor der Schneesturm kommt.“
Schnell schlüpften die drei Freunde in den nächstgelegenen Laden. Das Thermometer zeigte eine Gradzahl weit unter Null an und der eisige Wind, der durch die Gassen pfiff, trug nicht dazu bei, dass es ein wenig wärmer wurde. Rose, Albus und Scorpius stöberten durch die Geschäfte, auf der Suche nach geeigneten Weihnachtsgeschenken. Ab und zu glitt auch mal ein sehnsüchtiger Blick zu Dingen, die sie sich selbst gerne gekauft hätten.
„Eigentlich ist es ziemlich gemein.“, sagte Albus gerade, als sie vor dem Quidditchgeschäft standen und die neuen Besen betrachteten. „Man spart soviel Gold das ganze Jahr über und gerade kurz vor Weihnachten, wo es die schönsten Sachen zu kaufen gibt, muss man es für andere ausgeben.“ Rose gab ihm einen warnenden Stoß in die Seite. „Hör auf, so zu reden, Albus Severus. Sei froh, dass du einen Job hast und überhaupt Gold sparen kannst. Außerdem bekommst du ja auch etwas geschenkt, das beruht schließlich auf Gegenseitigkeit.“
„Jaaa, du hast ja Recht, Rosilein. Aber wenn ich diesen Feuerblitz 2008 sehe, tut mir das Herz weh, wenn ich an die Galleonen denke, die ich hierfür hätte sparen können, nun aber für Weihnachtsgeschenke ausgeben werde.“ „Al, ehrlich. Diesen Besen wirst du dir nie leisten können.“, prophezeite Scorpius und fügte hochmütig hinzu: „Vielleicht lasse ich dich auf meinem fliegen, wenn ich ihn zu Weihnachten bekomme. Mum und Dad haben so etwas angedeutet.“ Ein wütender Blick traf ihn und der selbstsichere Ausdruck auf Scorpius’ Gesicht verschwand.
„Du musst nicht immer mit deinem Vermögen prahlen, Scorpius Malfoy. Ich kann nichts dafür, dass ich keine so reichen Eltern habe, wie du sie hast. Mum und Dad haben zwar auch nicht wenig Gold, aber sie würden es nie für so etwas ausgeben. Schon gar nicht als einfaches Weihnachtsgeschenk. Man freut sich doch mehr, wenn man sich selbst etwas gespart hat und sich diesen Besen von seinem eigenen Gold kaufen kann.“ „Wenn es danach geht, könnte ich mir den Besen auch selbst kaufen.“, merkte Scorpius an. Fuhr aber schnell fort, als er sah, dass Albus etwas sagen wollte. „Aber das war nicht so gemeint, Al. Ich wollte nicht prahlen. Eigentlich wollte ich dich nur ein wenig aufziehen. Tut mir leid.“ Rose betrachtete ihren Freund prüfend und stellte fest, dass er sichtlich verlegen zu Boden schaute und es vermied, sie anzusehen. Anscheinend hatte er es wirklich nicht so gemeint, wie es rüber gekommen war. „Nun, da wir das nun geklärt haben: Können wir endlich weitergehen?“ Die beiden jungen Männer blickten erst sich, dann Rose an und nickten schließlich.
„Oh seht mal! Hier ist ein neuer Laden!“, rief Rose plötzlich aufgeregt und deutete auf das Schild, auf dem in großen, verschnörkelten rosa Lettern „Madame Browns’ Parfümerie“ prangte. Albus und Scorpius stöhnten unterdrückt auf, während Rose die beiden mit leuchtenden Augen in das Geschäft zog. Eine große Kuhglocke kündigte ihren Besuch an. Roses Blick schweifte umher und blieb an einem auffälligen Flakon hängen. Er hatte die Form eines Frauenkörpers, war in einem hellen blau gehalten und die Farbe des Duftes war von einem leuchtenden Pink. „Wunderschön.“, hauchte Rose und hob den Flakon vorsichtig auf, um den Duft zu testen.
Als sie daran roch, schloss sie genüsslich die Augen. „Das ist unglaublich.“, seufzte sie. „Ich habe noch nie etwas Schöneres gerochen.“ Albus schüttelte den Kopf. „Frauen.“, murmelte er und konnte froh sein, dass Rose noch immer mit dem Parfüm beschäftigt war und ihn nicht gehört hatte. Scorpius jedoch betrachtete seine Freundin prüfend. Ihre Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen und ihre Augen glänzten freudig. „Wenn ich nur ein wenig Geld übrig hätte…“, flüsterte sie mehr zu sich selbst. Dann ertönte ein Seufzen und ein enttäuschter Blick folgte ihrer Hand, als sie den Flakon zurückstellte. „Na ja, lasst uns weitergehen. Sonst wird es zu spät.“ Als sie den Laden verließen, warf Scorpius noch einen Blick auf das Schild und bemerkte, dass der Laden genau an der Ecke zur Nokturngasse lag.
Keine zwei Stunden später trafen die drei, bepackt mit großen Tüten, Hugo vor der Zaubererbank Gringotts. „Na, ihr scheint ja schon die halbe Winkelgasse leer gekauft zu haben.“, lachte Hugo und begrüßte die Freunde. „Ich hoffe, es ist okay, wenn ich euch Rose für eine halbe Stunde entführe.“ „Solange du sie gut behandelst.“, zwinkerte Scorpius, der Beschütz ergreifend den Arm um Rose geschlungen hatte, ihm zu. „Sie ist meine Schwester. Keine Angst, ich passe schon auf sie auf.“ Hugo griff nach Roses Hand und entzog sie Scorpius Klammergriff. „Wir treffen uns um 14 Uhr wieder hier. Bis dahin sollten wir alles erledigt haben, oder Rose?“ „Aber sicher. Wir brauchen ja nur die beiden Geschenke für Mum und Dad. Und da ich schon eine Idee habe, wird es nicht allzu lange dauern.“ Somit verabschiedeten sich die vier. Albus und Scorpius gingen in Richtung Weasley’s Zauberhafte Zauberscherze davon, während Rose und Hugo die andere Richtung einschlugen.
Rose und Hugo waren schnell mit ihren Einkäufen fertig. „Wie gut, dass du immer so zauberhafte Einfälle hast.“, lobte Hugo seine Schwester, die ihm freudig zulächelte. „Ich hätte absolut keine Ahnung, was ich Mum und Dad schenken sollte.“ Rose klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Sei froh, dass du mich hast, Bruderherz. Also musst du dir darüber keine Gedanken machen.“ Ihr Blick wanderte zu den weihnachtlich geschmückten Schaufenstern und unwillkürlich stieß sie einen Seufzer aus.
„Was ist los?“, fragte Hugo besorgt. „Ach, es ist nur… Ich weiß nicht, was ich Scorpius schenken soll. Seine Eltern sind so reich und er hat selbst schon ein halbes Vermögen bei Gringotts liegen. Was schenkt man jemanden, der sich alles selbst kaufen kann?“ „Etwas, dass es nicht einfach irgendwo zu kaufen gibt.“, gab Hugo die prompte Antwort. Erstaunt sah Rose ihn an. „Einen Besen kann er sich selbst kaufen, irgendein Buch auch. Schenk ihm etwas, dass von dir persönlich kommt und das niemand anderes schenken kann. Du wirst schon das Richtige finden.“ Einen Augenblick lang sah Rose sinnend vor sich hin und überlegte. Dann strahlte sie Hugo an. „Du bist der Beste! Ich glaube, ich habe genau das Richtige für ihn gefunden. Komm mit.“ Und mit diesen Worten packte Rose ihren Bruder am Handgelenk und zog ihn mit sich.
Albus wollte gerade zu Weasley’s Zauberhafte Zauberscherze abbiegen, als Scorpius ihn am Ärmel packte. „Warte, wir müssen gerade noch woanders hin.“ Verwundert blickte Albus seinen Freund an. „Wohin denn?“ „Zu dieser Parfümerie. Rose war doch so verzaubert von diesem einen Duft. Ich würde ihn ihr gerne zu Weihnachten schenken.“ Widerwillig begleitete Albus ihn und verzog angewidert das Gesicht, als sie grausame Kuhglocke zum zweiten Mal an diesen Tag ertönte. „Was kann ich für Sie tun?“, wollte die ältliche Dame wissen, die die beiden beim Eintreten beobachtet hatte und nun auf sie zukam. „Dieses Parfüm in der hellblauen Flasche…“, begann Scorpius und die goldgierigen Augen der Verkäuferin blitzten.
„Ah, sie meinen ‚Odeurplaisir céleste’ (himmlisches Duftvergnügen). Der Duft würde hervorragend zu Ihrer wunderbaren Freundin passen.“, flötete sie und griff nach dem Flakon. Albus warf einen Blick auf das Preisschild. „50 Galleonen?“, stieß er entsetzt hervor. Die Verkäuferin warf ihm einen strengen Blick zu. „Aber es ist jede Galleone wert.“, sagte sie voller Überzeugung. „Ich nehme es.“, warf Scorpius ein. „Packen Sie es nett ein, ich würde es dann gerne einen Tag vor Weihnachten abholen.“ Die Verkäuferin nickte erfreut, während Albus ihn mit großen Augen anstarrte. „Lassen Sie es auf Malfoy zurücklegen.“, war Scorpius letzter Kommentar, bevor er und Albus den Laden verließen.
„He, da seit ihr ja wieder!“, rief Rose ihren beiden Freunden schon von Weitem zu. „Wo wart ihr denn solange?“ „Ach, George hat uns aufgehalten. Hat versucht, uns allen möglich Quatsch unterzujubeln.“, grinste Albus und deutete auf die prall gefüllte Tüte, die vor ihrer Trennung noch nicht da gewesen war. „Anscheinend hat er es auch geschafft.“, murmelte Rose und erntete einen vergnügten Blick von Scorpius, der sie sofort in seine Arme zog und ihr einen Kuss Mitten auf den Mund drückte.
„Sind wir nun endlich fertig? Bekomme ich jetzt mein wohlverdientes Butterbier?“, quengelte Albus. Scorpius und Rose verdrehten die Augen, grinsten dann aber nachsichtig. „Wenn ihr eure Einkäufe erledigt habt, können wir gehen. Ich hab alles, was ich brauche.“, sagte Rose und Albus stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. „Na endlich! Dann mal los in den Tropfenden Kessel. Meine Hände und Füße spüre ich kaum noch bei der Kälte.“ Dicht aneinander gedrängt machten sie sich auf den Weg zu Hannah Abbott, um sich aufzuwärmen. In diesem Moment begannen dichte weiße Flocken vom Himmel zu schweben. „Da haben wir es ja gerade eben geschafft.“, sagte Scorpius. „Vom ‚Tropfenden Kessel’ können wir in unseren Kamin zu Hause flohen und müssen nicht noch einmal in die Kälte hinaus.“
„He, ist das nicht Dragoria?“, fragte Rose plötzlich und Albus wäre fast in sie hineingerannt, da sie so abrupt stehen geblieben war. „Du hast Recht. Das ist er. Los, lasst uns ihm folgen. Wer weiß, was der vorhat?“ Scorpius packte Roses Hand, die sich ihrerseits an Albus’ klammerte und die beiden ließen sich von Scorpius mitziehen. „Soviel also zu meinem wohlverdienten Butterbier.“, seufzte Albus resigniert. Der Schnee fiel nun in immer dichter werdenden Flocken herab und die drei hatten bereits die halbe Einkaufsstraße der Winkelgasse durchquert, als Scorpius sie in eine Seitengasse zog.
„Er will in die Nokturngasse.“, flüsterte er und lugte vorsichtig um die Ecke. „Los, er ist wahrscheinlich gerade in die Gasse gebogen. Da ist auch die Parfümerie von vorhin. Lasst uns mal nachsehen.“ Sie schlichen, darauf bedacht, unauffällig zu wirken, zum Anfang der Nokturngasse. Diese breitete sich dunkel und gefährlich vor ihnen aus. Doch Dragoria war nirgendwo zu sehen. „So ein Mist! Wir haben ihn verloren!“, sagte Scorpius enttäuscht. „Egal, wir hätten eh nichts machen können.“, meinte Albus Schulter zuckend. „Gehen wir nun endlich in den Tropfenden Kessel?“ Widerwillig nickte Scorpius. Keiner der drei bemerkte jedoch die dunkle Gestalt, die sich in „Madame Browns Parfümerie“ genauestens nach den neusten Düften erkundigte.
Eine viertel Stunde später öffnete Scorpius die Tür des ‚Tropfenden Kessels’ und ließ Rose und Albus den Vortritt. Dann ging auch er den beiden schleunigst hinterher in die wohltuende Wärme. Wenig später saßen die drei an ihrem Stammplatz, ein warmes Butterbier in der Hand und blickten hinaus in das dichte Schneetreiben. Die Wärme und das Getränk hatten einen leichten Rotschimmer auf ihre Wangen gezaubert und die dicken Winterjacken, Schals und Handschuhe lagen vergessen neben ihnen auf den Stühlen. Rose war recht schweigsam und starrte vor sich hin. Albus quatschte munter drauf los, bis Scorpius ihm Einhalt gebot und eine Hand hob, um sacht über Roses Wange zu streicheln. Diese schreckte auf.
„Was ist los mit dir? Warum bist du so still?“, wollte Scorpius wissen. „Ach, ich hab nur nachgedacht. Wie sie wohl versuchen werden, die Substanz, die sich im Blut des Squibels befindet, unter die Leute zu bringen?“ „Hm. Vielleicht stürmen sie das St. Mungo und injizieren jedem Patienten dieses Zeug?“, schlug Albus vor. Scorpius schüttelte sofort den Kopf. „Zu auffällig. Sie werden heimlich vorgehen. Wenn sie es so machen würden, dann könnte man die Zauberer und Hexen schnell wieder heilen. Machen sie es aber versteckt, dann wird man es erst merken, wenn es zu spät ist und man den Menschen die Zauberkräfte nicht mehr zurückgeben kann.“
„Sie werden irgendetwas nehmen, dass viel gekauft wird. Ein Getränk beispielsweise.“, mutmaßte Rose. „Vielleicht ‚vergiften’ sie Butterbier damit. Das ist ein gängiges Getränk und wird natürlich gerade im Winter häufig gekauft und getrunken. So packen sie die Allgemeinheit und man wird es erst merken, wenn es zu spät ist. Niemand würde so etwas vermuten.“ „Da könntest du Recht haben. Gar keine schlechte Idee. Aber ob Dragoria genauso schlau ist?“ Rose zuckte mit den Schultern. „War nur so ein Gedanke. Ich hoffe natürlich nicht, dass er an so etwas denkt. Aber wir sollten auf jeden Fall vorsichtig sein.“ „Und meinem Dad von deinen Vermutungen berichten.“, warf Albus ein. „Ja, das sollten wir.“, stimmte Scorpius zu. „Und zwar schleunigst.“ Einen Augenblick lang saßen sie schweigend da. Dann sagte Albus: „Toll. Nun hast du mir die Freude an diesem Butterbier verdorben.“
TBC
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