
von Hauself
Hallo ihr Lieben!
Wow, gleich drei Kommis zu einem Chap. - Danke!!! :-) Als kleines Dankeschön bekommt ihr auch gleich heute das neue Chap. Viel Spaß beim Lesen! :-)
@ Schwesterherz: *räusper* Du hast Recht mit dem Feuerblitz... Daran habe ich natürlich nicht gedacht... *rotwerd* Also, denk dir das 2008 einfach weg und ersetz es durch das korrekte Jahr - hab jetzt aber keine Lust zu rechnen. ;-) Dankeschön fürs Kommi!
Und lieben Dank an tonk_82 und LilyEvans91 fĂĽr eure Kommis!!! :-)
Liebste GrĂĽĂźe,
Hauself & Scorpius
Hektisches Treiben herrschte in der Winkelgasse. Das war zwar, so kurz vor Weihnachten, nicht ungewöhnlich, doch diesmal tummelten sich eine ganze Menge Reporter und Ministeriumsleute in den Straßen. Kurz nachdem Rose, Scorpius und Albus Percy berichtet hatten, dass sie Dragoria gesehen hatten, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Täter zu fassen.
Percy hatte die gesamte Abteilung für magische Strafverfolgung, sowie einige Auroren damit beauftragt, die Gassen nach Dragan Dragoria abzusuchen. Natürlich war der Wirbel auch vor der Presse nicht versteckt geblieben und neben Rita Kimmkorn (mittlerweile die älteste Angestellte beim Tagespropheten) waren auch einige seriöse Journalisten aufgetaucht. Einer von ihnen stand bei den drei Freunden, die sich vor der Parfümerie positioniert hatten, und interviewte sie.
„Was genau hat Mr. Dragoria verbrochen, das eine ganze Ministeriumsabteilung nach ihm sucht?“, wollte Mr. Bones wissen. „Wir…“, begann Albus, doch Rose unterbrach ihn. „Kein Kommentar.“ „Aber Miss Weasley, Sie wissen doch bestimmt, dass auch die Bevölkerung informiert werden muss, wenn es sich bei diesem Fall um geheimnisvolle Machenschaften handelt.“, versuchte der Reporter es erneut. „Woher wollen Sie wissen, dass es sich um geheimnisvolle Machenschaften handelt? Wenn Sie ein Interview wollen, fragen Sie den Minister. Von uns werden Sie keine Auskunft erhalten.“ Mit diesen Worten packte Rose Albus und Scorpius und zog die beiden in eine Seitengasse.
„Gut gemacht.“, grinste Scorpius seiner Freundin zu. Rose schnaubte undamenhaft. „Das war keine große Sache. Wenn Albus nicht immer so in Plauderlaune wäre, wären die Reporter gar nicht auf uns aufmerksam geworden. Aber er musste ja unbedingt lauthals verkünden, dass Dragoria einen Angriff auf die Zaubererschaft plant.“ Sie warf ihrem Cousin einen strafenden Blick zu und Albus senkte schuldbewusst den Kopf. „’Tschuldige.“, nuschelte er verlegen. „Wir wissen nicht, was an die Öffentlichkeit dringen darf und was Percy den Reportern mittlerweile erzählt hat. Bis dahin sollten wir uns mit unseren Äußerungen zurückhalten. Besonders, wenn die Kimmkorn mit ihrer widerlichen Feder in der Nähe ist.“, seufzte Rose und spähte um die Ecke. „Ich glaube, Percy hat die Reporter endlich mal zur Kenntnis genommen. Sie stehen in Scharen um ihn herum. Hoffentlich verschwinden sie dann endlich…“
Sie harrten noch eine geschlagene halbe Stunde in der kleinen Gasse aus. Rose beobachtete, wie die Zauberer der Abteilung für magische Strafverfolgung umhereilten, sich jeden Winkel und jeden Laden in der Nähe genauer ansahen. Sie bemerkte Harry und einige andere Auroren, die Passanten befragten. Viel schienen sie jedoch nicht heraus zu bekommen, denn nach einigen Minuten lächelte Harry gezwungen und machte den Hexen und Zauberern mit einer Handbewegung klar, dass das Gespräch beendet war. Dann schüttelte er den Kopf, fuhr sich durch die zerzausten Haare und erblickte, in dem Moment, in dem er sich umwandte, seinen Sohn, seine Nichte und Scorpius. Die drei traten hervor und gesellten sich zu Harry. „Na ihr drei. Konntet ihr euch vor den aufdringlichen Reportern retten?“, wollte Harry wissen.
„Wir haben sie, so gut es ging, abgewimmelt.“, grinste Albus. „Habt ihr etwas herausgefunden, Onkel Harry?“, fragte Rose neugierig. Harry seufzte. „Leider nicht. Obwohl ihr uns so schnell informiert habt, waren anscheinend schon viele Hexen und Zauberer, die sich mit euch vor der Parfümerie aufgehalten haben, nicht mehr hier. Und diejenigen, die eventuell etwas gesehen haben könnten, konnten uns keine aufschlussreichen Informationen liefern.“ „So was Blödes.“, meinte Scorpius resigniert. „Ach, ihr habt euer Bestes gegeben. Wir werden noch ein paar weitere Passanten befragen und dann weitersehen.“, sagte Harry. „Ich denke, ihr solltet euch mal langsam auf dem Nachhauseweg machen. Es ist spät geworden und ihr könnt hier nichts mehr tun.“ Somit verabschiedeten sich die drei von Harry und apparierten in ihre Wohnungen.
Die nächsten Tage vergingen und Weihnachten rückte näher. So sehr Rose, Albus und Scorpius auch nachhakten, aus Harry bekamen sie nichts mehr heraus. Sie wussten, dass die Aurorenabteilung mit Hochdruck daran arbeitete, Dragoria zu fassen. Doch anscheinend waren sie bisher nicht sehr erfolgreich, denn Dragoria blieb verschwunden.
Es war eine Woche vor Weihnachten und Rose war gerade in der Eingangshalle des Ministeriums, in dem sie vom St. Mungo aus etwas zu erledigen hatte, als sie plötzlich und unerwartet von hinten gepackt und in eine dunkle Ecke gezogen wurde. Ihr entwich ein entsetzter Schrei, doch schnell legte sich eine Hand auf ihren Mund und brachte sie zum Schweigen. „Keine Angst.“, flüsterte ihr eine männliche, heisere Stimme ins Ohr. „Ich tue dir nichts. Hör mir nur einen Augenblick zu. In Ordnung?“ Rose zögerte, dann nickte sie. Die Hand über ihrem Mund lockerte sich ein wenig, blieb aber an ihrem Platz.
„Ich erzähle das nur dir, hast du verstanden? Niemand aus dem Ministerium darf davon erfahren. Die Information ist nur für dich und deine Freunde bestimmt. Ich werde es herausfinden, falls du sie jemand anderem weitergeben wirst. Also lass es besser von Anfang an bleiben. Kennst du die alte heruntergekommene Mühle, acht Meilen außerhalb von London?“ Rose nickte wieder. „Diese Mühle mag zwar alt sein, aber verlassen ist sie auf keinen Fall. Vor Jahren hat dort ein griesgrämiger Professor ein Labor für seine Versuche an Ratten errichtet. Und genau dieses Labor wird nun wieder genutzt. Da du ein schlaues Mädchen bist, solltest du dir zusammen reimen können, von wem.“ Die Hand entfernte sich von ihrem Mund und Rose machte Anstalten, sich nach der Gestalt umzudrehen und nachzufragen, was genau sie mit der Information bezwecken wollte. Doch sie starrte nur eine leere, dunkle Wand an. Die Gestalt war verschwunden.
„Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“ Albus sah Rose aus großen, ungläubigen Augen an. Sie standen an einer geschützten Hauswand vor dem Ministerium, um vor dem eisigen Wind Deckung zu nehmen. „Natürlich ist das mein Ernst. Der Typ meinte, wir sollten nichts davon dem Ministerium erzählen und er würde es mitbekommen, wenn wir es dennoch machen würden.“ Genau deswegen standen die drei auch in der Kälte. Scorpius meinte, das Ministerium hätte Ohren und genau deswegen hatte er seine beiden Freunde nach draußen gelotst, um in Ruhe reden zu können. „Aber was will der damit bezwecken, wenn er dir so etwas erzählt?“, hakte Albus nach. „Keine Ahnung.“, Roses Zähne schlugen klappernd vor Kälte aufeinander und Scorpius legte sogleich einen Arm um sie, um sie zu wärmen.
„Es könnte eine Falle sein.“, mutmaßte Scorpius. „Stimmt. Aber das glaube ich nicht. Ich weiß nicht, wer der Typ ist, aber zumindest hatte er Zugang zum Ministerium. Vielleicht arbeitet er dort und misstraut Percy oder jemanden, der an der Suche beteiligt ist. Ich bin der Meinung, wir sollten zu der alten Mühle fahren.“, meinte Rose. Die drei sahen sich einen Moment lang schweigend an. Dann nickten sie zustimmend. „Okay, dann heute nach Feierabend. Wir treffen uns vor eurer Wohnung. Ich besorge den Wagen von meinem Dad. Das ist unauffälliger, als wenn wir unsere Besen nehmen würden.“, sagte Scorpius und die drei verabschiedeten sich.
Es war bereits stockdunkel, als Rose und Albus, dick verpackt in warmen Wintermänteln, zu Scorpius ins Auto stiegen. Dieser bog die nächste Straße ab, fuhr einen Bogen und schlug dann erst die richtige Richtung ein. „Uns scheint niemand zu verfolgen.“, gab er bekannt und schlängelte sich durch den Feierabendverkehr von London. „Wir werden bestimmt zwei Stunden brauchen, bis wir dort sind.“, meinte Rose und kuschelte sich an Albus, um sich zu wärmen. „Dann brauchen wir eben so lange. Das ist es auf jeden Fall wert, sollten wir wirklich das Versteck von Dragoria finden.“ Albus blickte hin und wieder nach hinten, um zu schauen, ob sich ein Wagen hinter ihnen verdächtig machte. „Und es ist vertane Zeit, wenn es eine Finte ist.“, warf Scorpius ein und schaltete das Radio ein. Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend.
„So, wir müssten gleich da sein.“ Scorpius schaltete die Scheinwerfer aus und fuhr den schmalen Waldweg entlang. Dort, wo der Weg etwas breiter wurde, wendete er den Wagen und parkte ihn. „Den Rest sollten wir zu Fuß gehen. Falls Dragoria hier sein sollte, machen wir direkt auf uns aufmerksam, wenn wir mit dem Wagen vorfahren.“ Die beiden anderen stimmten ihm zu und das kurze Stück zur Mühle legten sie zu Fuß zurück. Ein wenig ängstlich griff Rose nach Scorpius warmer, fester Hand, als sie die Mühle endlich vor sich sahen. Sie lag im Dunkeln und kein Laut drang zu ihnen. „Scheint nicht so, als wäre jemand hier.“, flüsterte Albus und machte ein Handzeichen, dass Rose und Scorpius ihm folgen sollten. Die drei schlichen zu der Mühle, umrundeten sie einmal um festzustellen, ob sie irgendetwas Auffälliges bemerkten und gingen dann zurück zum Eingang.
Die Tür war verschlossen, ließ sich aber mit einem einfachen Alohomora öffnen. Vorsichtig betraten sie das Innere. Es roch modrig und alt. Der kleine Raum war, außer einem wackeligen Holztisch und zwei Schemeln, leer. Schweigend deutete Rose auf eine morsch aussehende Treppe, die nach unten führte. Die Stufen gaben unheimliche Geräusche von sich, doch sie gelangten schließlich unversehrt nach unten. Dort angekommen wandten sie sich nach rechts und öffneten die einzige vorhandene Tür. Was sie dort sahen, verschlug ihnen fast die Sprache.
Der Raum war voll gestellt mit Kesseln verschiedenster Art und Größe. Es sah aus, als hätte jemand alle zu ergatternden Kessel hier untergebracht. Reagenzgläser, Pinzetten und alle möglichen chemischen Geräte und Gegenstände lagen und standen verteilt auf dem Boden und auf dem riesigen rustikalen Tisch, der in der Mitte des Zimmers stand. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft und eine Art Nebel hatte sich über den Kesseln gebildet. Scorpius zog sich seinen Schal vor Mund und Nase und ging weiter in den Raum hinein. Rose und Albus taten es ihm gleich. Vorsichtig lugten sie in die Kessel.
In den ersten dreien war immer derselbe neongrüne Dunst zu sehen. Von dem Trank selber erhielten sie jedoch keinen Einblick. Die nachstehenden Kessel beinhalteten alle eine hellrosa Flüssigkeit, aus der dampfende Blasen aufstiegen. Auch in den anderen aufgestellten Kesseln waren verschiedene Tränke zu sehen. Immer in drei von ihnen waren dieselben Flüssigkeiten mit derselben Farbe und Konsistenz. Aber über dem gesamten Raum stieg der gleiche grüne Nebel wie aus den ersten drei Kesseln auf. Schweigend machte Scorpius ein Zeichen und die drei verschwanden aus dem Zimmer, stiegen die Holzstufen hinauf und verließen das Haus.
„Was zum Teufel war das?“, wollte Rose leise wissen, als sie wieder am Auto angelangt waren. „Keine Ahnung. Aber wir sollten auf jeden Fall so schnell wie möglich meinem Dad und den anderen Auroren Bescheid geben.“, meinte Albus. „Ich hab meinen Besen im Kofferraum. Am Besten, ihr wartet hier und ich fliege schnell zurück. Ihr müsst nur aufpassen, dass euch niemand entdeckt. Und gebt ein wenig Acht auf die Mühle, ob sich ihr jemand nähert.“ Rose und Albus nickten und so schnappte sich Scorpius seinen Besen. „Ich denke, dass ich in einer Stunde zurück sein werde. Bis später!“ Sie verabschiedeten sich und wenig später war Scorpius verschwunden. „Na los. Lass uns zurück zur Mühle schleichen. Mal schauen, ob der Tränkebrauer heute Abend noch mal wieder kommt.“ Albus griff nach Rose Hand und sie machten sich erneut auf den Weg.
Keine zwei Stunden später war die Mühle und das Gelände darum herum hell erleuchtet. Auroren, Mitarbeiter der Abteilung für magische Strafverfolgung und Percy selbst wuselten herum, schrieen durcheinander und ließen kleine Phiolen mit verschiedenen Flüssigkeiten vor sich her schweben. Obwohl es hier zuging wie auf einem Jahrmarkt, war bisher – Merlin sei Dank – kein Reporter aufgetaucht. Einige Auroren hatten sich im Kreis um die Mühle verteilt, um ungebetene Gäste fern zu halten. Harry kam auf Albus und Rose zu. „Wir haben hier alles unter Kontrolle. Ihr solltet jetzt nach Hause fahren. Ich hab Scorpius bereits in seine Wohnung geschickt. Ihr könnt den Wagen nehmen und ihn ihm morgen zurück bringen.“
Albus wollte seinem Vater widersprechen, doch ein strenger Blick genügte und er klappte seinen Mund wieder zu, ohne etwas zu sagen. Somit verabschiedeten sich Rose und er, um den Heimweg anzutreten. Die ganze Autofahrt über zurück in Londons Stadtkern diskutierten sie darüber, was man nun herausfinden würde. Was waren das für Zaubertränke, die dort in den Kesseln vor sich hin köchelten? War es wirklich Dragorias Werk? Was hatte das alles zu bedeuten und in welchem Zusammenhang stand es mit dem Squibel? Sowohl Albus, als auch Rose, hatten einige – mehr oder weniger – plausible Gedankengänge, aber solange Harry ihnen nichts genaues erzählte und ihnen die Ergebnisse der Nachforschungen mitteilte, würde es bei Spekulationen bleiben. Daher wünschten sie sich, endlich zu Hause angekommen, eine gute Nacht und verkrochen sich in ihre Betten.
Es war der erste Weihnachtstag und sowohl Rose, als auch Albus saßen am warmen Kamin der Potters. Alle Weasleys und Potters, sowie Roses Großeltern mütterlicherseits hatten sich zum Festessen verabredet, nur Harry war noch nicht aufgetaucht. Die Geschenke lagen unter dem riesigen Weihnachtsbaum und aus der Küche drangen bereits herrliche Gerüche. Hermine, Fleur und Ginny standen in der Küche und plauderten, während das Essen auf dem Herd kochte. Albus, Rose, Hugo, Lily und James saßen vor dem Feuer und wärmten sich. Draußen schneite es dicke Schneeflocken und durch die Fenster konnte man mittlerweile kaum noch etwas sehen. Wie jedes Jahr traf man sich traditionell bei Ginny und Harry, da diese das größte Haus besaßen. Mittags wurde gemeinsam gegessen, dann kam die Bescherung und den Nachmittag verbrachte man mit Spaziergängen und Gesprächen, bevor es abends noch einen kleinen Imbiss gab und – zum Leidwesen fast aller, einige Weihnachtslieder gesungen wurden. Meistens feierten sie bis Mitternacht und erst dann verabschiedete man sich.
Hugo und James spielten Zaubererschach, während Lily, Rose und Albus ihnen zusahen und beiden, nicht unbedingt hilfreiche, Ratschläge gaben. Albus Magen knurrte laut und er drückte die Hand dagegen. „Verdammt, ich verstehe gar nicht, wo Dad bleibt. Er wollte doch nur ganz kurz ins Ministerium, um ein paar Papiere zu holen.“ „Dann fangen wir eben ohne ihn an.“, bestimmte Ginny nach einem Blick auf die Uhr. „Es ist 13 Uhr durch und wenn wir noch länger warten, verhungert ihr mir noch und das Essen wird kalt. Also los, setzt euch!“ Das ließen sie sich nicht zwei Mal sagen. Albus und Hugo stürmten los und ließen sich als Erste auf die Stühle am magisch vergrößerten Esstisch fallen. Die anderen ließen es etwas langsamer angehen, doch wenige Minuten später hatte jeder seinen Platz gefunden.
Ginny ließ, mit Hermines Hilfe, das Festmahl auf den riesigen Tisch schweben und kurze Zeit später war die Luft erfüllt von wohligen Gerüchen, Geschirrklappern und Geplapper. Die Frauen zauberten immer ein wunderbares Essen, Zaubererkochkünste gepaart mit Muggelkochkünsten brachten himmlische Gerichte zum Vorschein. Sie waren gerade beim Nachtisch angelangt, als sich die Haustür öffnete. Alle blickten auf. Ein vollkommen zugeschneiter Harry betrat den Raum, gefolgt von einem nicht weniger erfrorenen und von Schnee überdeckten Scorpius.
Rose sprang sofort auf und begrüßte ihren Freund überschwänglich, während sich Harry seiner Winterkleidung entledigte und sich aufseufzend an den Tisch setzte. Ginny sprang sofort auf, um ihrem Mann aufzutischen und Scorpius ließ sich, nach einem „Fröhliche Weihnachten“ in die Runde, neben Rose nieder. „Was ist denn los gewesen, dass du so spät kommst?“, wollte Ginny, an Harry gewandt, wissen. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und machte sich bereits über das Essen her. „Erzähle ich euch später.“, brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart und er schwieg, bis er den Teller leer und eine große Portion Dessert gegessen hatte.
„Nun erzähl doch endlich, Dad! Was ist vorgefallen?“, drängte Albus schließlich, als er es nicht mehr aushalten konnte. „Lasst uns doch vor den Kamin setzen und bei einer Tasse Kaffee berichte ich dann.“, schlug Harry vor. So schnell hatten sie noch nie den Tisch abgeräumt und alles gesäubert. Keine zehn Minuten später saßen alle, dicht gedrängt, vor dem Kamin, eine Tasse Kaffee, Tee oder Schokolade in der Hand und blickten Harry erwartungsvoll an.
„Wir haben herausgefunden, was Dragoria in den Kesseln gebraut hat.“, platzte Harry sofort mit der Neuigkeit heraus. Einige Sekunden lang war es still, dann fingen auf einmal alle an zu reden. „Was ist das für ein Trank?“ „Wie habt ihr das herausgefunden?“ „Also war es doch Dragoria?“ Harry hob beschwichtigend die Hände. „Ich kam gerade aus meinem Büro und wollte nach Hause apparieren, als mich ein Kollege aufhielt. Sie haben die Tränke analysieren lassen und ihr glaubt nicht, was dabei herausgekommen ist: Mixt man alle vorhandenen Tränke zusammen, entsteht daraus ein Parfüm.“
„Was?“, brach es aus Albus heraus. Verwirrt starrte er seinen Vater an. „Ja, ihr habt schon richtig gehört. Ein Parfüm. Und zwar das Parfüm Odeurplaisir céleste. Was niemand anderes als Dragoria dort hergestellt hat. Wir haben Fotos von ihm in der Nachbarschaft der alten Mühle herum gezeigt. Und eine ältere, sehr neugierige Hexe hat uns erzählt, dass Dragoria in der Mühle ein und ausgegangen ist. Also hat er das Parfüm dort hergestellt. Und genau da hinein wollte er das Blut des Squibels mischen, mit dem die Zauberkräfte verloren gehen.“ Wieder herrschte einige Sekunden lang Schweigen. „Odeurplaisir céleste?“, hauchte Rose schließlich. „Das ist das Parfüm, das ich vor kurzem getestet habe und unbedingt kaufen wollte.“
„…Und welches ich dir zu Weihnachten schenken wollte.“, setzte Scorpius hinzu und warf einen entschuldigenden Blick auf seine Freundin. „Aber – wieso gerade ein Parfüm?“, fragte Ginny. „Nun, ganz einfach. Dieses Parfüm ist erst vor wenigen Tagen auf dem Markt erschienen, ein Duft für Hexen als auch für Zauberer. Es wurde überall in den Medien angepriesen und soll angeblich der beste Duft aller Zeiten sein.“ „Das kann ich nur bestätigen.“, seufzte Rose. „Siehst du. Und genau deswegen hat sich Dragoria dieses Parfüm ausgesucht. Er wusste wahrscheinlich, dass wir unsere Augen und Ohren offen halten würden, aber niemand hätte damit gerechnet, nach einem verdächtigen Parfüm zu suchen.“ Harry blickte erst seinen Sohn, dann Rose und Scorpius an. „Das alles hätte in einer Katastrophe geendet, wenn ihr uns nicht den entscheidenden Tipp mit der Mühle gegeben hättet.“ Die drei angesprochenen wurden rot, doch Rose winkte schnell ab.
„Ich selbst habe die Info von jemandem erhalten.“ Harry sah sie überrascht an. „Von wem?“ „Keine Ahnung. Ich war im Ministerium und dort hat mich jemand in einen dunklen Gang gezogen, mir die Sache mit der Mühle erzählt und ist dann verschwunden, ohne mir zu sagen, wer er ist.“ „Seltsam.“, murmelte Harry vor sich hin. „Warum…“ „Nun ist es aber genug.“, unterbrach Ginny ihren Mann. „Es ist Weihnachten und nun lassen wir Dragoria Dragoria sein und feiern ein wenig. Wo ist der Feuerwhiskey? Wir sollten endlich anstoßen!“ Sofort ging das Geplapper und Gelächter wieder los und wenig später hatten alle Harrys Geschichte in den Hintergrund gedrängt und feierten ausgelassen.
TBC
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