von lelle
Hallo ihr Lieben :)
So lang sollte die Pause eigentlich gar nicht werden, doch manchmal lassen sich andere Dinge nicht aufschieben.
@ Vivi Black: Eigentlich sollte Harry gar nicht so einfach abhauen *gg* Kam beim Schreiben... Ich hoffe, dass es dir weiter gefällt. Auf jeden Fall bedanke ich mich gaaaaaaaanz herzlich für deinen Kommi.
@ halbblutprinzessin137: Das ist ja lieb, dass du dir die Zeit genommen hast *freu* Schön, dass dir die FF gefällt. Ja, das Pärchen Harry - Josie ist köstlich, ich genieße es richtig, diese Streitereien zu schreiben *lach*
@ Lizi: Auch dir vielen Dank für deinen Kommi. Nun geht es ja endlich weiter... :D
Viel Spaß beim Lesen
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Es dauerte eine Weile, bis sich die Aschewolke nach meiner Bruchlandung um mich herum verzogen hatte. Noch die Lungen wieder frei hustend, ertönte ein lautes Poltern und mein Vater stieg – natürlich vollkommen sauber und aufrecht - aus dem Kamin. Sofort stürmte er auf mich zu und packte mich am Kragen meines Reiseumhanges: “Warum musst du immer diesen Blödsinn veranstalten?”
Eh ich es vergesse: meine Beine lösten sich während seiner Wutattacke vom Boden und er machte auch keine Anstalten mich wieder abzusetzen.
“Wir sind hier nicht zum Spaß! Ist es denn so schwer, dass du nur einmal den richtigen Kamin ansteuerst? Du weißt ganz genau, dass es Vorschriften gibt.”
Ich schaffte es, meinen Finger in seine Schulter zu pieksen: “Ähm, Daddy. Könntest du mich wieder runterlassen? Das wäre super.”
Er sah mich an, seine Gesichtszüge entspannten sich und er setzte mich endlich wieder ab.
“Danke.” Ich lächelte. Zu meinem Erstaunen begann mein Vater, mir mit seinem wieder undefinierbaren Lächeln oder was es auch immer sein sollte, die Asche und den Staub vom Umhang zu klopfen.
“Schon gut, schon gut, es reicht, Daddy. Ich mach das allein.”
“Damit du gleich den ganzen Dreck durch das Haus trägst?” Er klopfte weiter an mir herum und mir bleib nichts anderes übrig, als es geschehen zu lassen.
Endlich gingen wir die Treppen hinunter, durch den Flur, hinein in die Küche.
“Josie, meine Liebe.” Molly Weasley kam auf mich zu und schloss mich in ihre Arme. Sie war immer so herzlich und darauf bedacht, dass sich alle hier wohl fühlten. Obwohl das Haus am Grimmauldplatz für mich jedes Mal neue Geheimnisse lüftete, fühlte ich mich recht wohl dort.
„Severus, wie schön, dass ihr so schnell kommen konntet. Wir haben einige Neuigkeiten. Aber nun wird erstmal gegessen. Lasst es euch allen schmecken.“
Mein Dad und ich setzten uns zu den anderen an den Tisch. Es waren bereits alle Mitglieder des Ordens des Phönixes anwesend. Keine Kunst, wenn man so lange mit einem Vater, der phasenweise unter einem Putzfimmel leidet, im Obergeschoss verweilt. Dem Blick meiner Mutter, die mir gegenüber saß, wich ich lieber aus und begann mit Fred rumzualbern, der aufmunternde Grimassen vom anderen Ende des Tisches zog.
Bereits nach dem Essen, das Molly wie immer wunderbar zubereitet hatte, wurden wir Kinder auch schon aus dem Raum zitiert. Also begaben wir uns gesammelt in das Obergeschoss, wo auch unsere Schlafplätze waren.
Ich zog es vor, mich zu Ginny, Fred und George zu gesellen, während mein Bruder mit Ron und Hermine am anderen Ende des Zimmers saß. Wir hatten noch kein Wort miteinander gewechselt, seitdem wir eingetroffen waren. Dennoch war die Ansage meiner Mum eindeutig, dass sie später mit ihm noch zu reden hatte.
Das Später erlebte ich leider nicht mehr mit, denn mir fielen schon bald die Augen zu und ich schlief bis zum nächsten Morgen durch.
Was ich beim Frühstück so alles erfuhr, fand ich weniger witzig. Mein Bruder hatte sich tatsächlich in Schwierigkeiten gebracht. Als wenn wir nicht schon genug Stress am Hals hätten, nein, nun hetzte er das Ministerium auch noch auf sich. Nur, weil er es bei uns zu Hause nicht mehr ausgehalten hat und auf dem Weg zu den Weasleys von Dementoren angegriffen wurde und seinen Patronus freien Lauf ließ.
Also, nun wurde er beim Zaubern erwischt und ihm stand eine Gerichtsverhandlung bevor. Selber schuld!
Die Laune war mal wieder perfekt, besonders die meiner Mutter. Sie verbrachte die Zeit damit, mit Molly zusammen das Haus zu putzen. Nein, falsch. Beide begannen, uns herum zu kommandieren, was wir putzen sollten. Klasse, so hatte ich mir die letzten Ferientage vorgestellt. Aber ganz ehrlich, das Haus der Blacks, das Sirius, Harrys Patenonkel, dem Orden zur Verfügung gestellt hatte, hatte es bitter nötig, mal geputzt zu werden.
Beim Säubern der Fensterbänke kam ich meinem Bruder gefährlich nahe: „Du kannst auch nicht an dich halten oder? Musstest du uns das hier antun?“, meckerte ich ihn hemmungslos an.
Harry sah zu mir, als wäre ich eine Staubwolke, die er wegpusten konnte: „Reg dich nicht auf, Kleine. Dass du von all dem hier keine Ahnung hast, war mir schon klar. Pass auf, dass die Dementoren nicht das nächste Mal zu dir kommen.“
„Das werden sie sicher nicht. Aber wer weiß, vielleicht hab ich ja Glück und das Ministerium sperrt dich für ein paar Jahre ein. Dann hätte ich zumindest während meiner Schulzeit Ruhe vor dir.“ Ich weiß, ich war gehässig, aber in der Situation ließ sich das nicht vermeiden.
„Nimm mal ein wenig Nachhilfe in dem Fach Gegenwart, falls dein Daddy dir davon nichts berichtet hat“, sprudelte es aus Harry heraus.
„Ich weiß, dass Voldy zurück ist. Das brauch ich nirgends nachlesen. Du hättest aber auch mit uns zusammen zurück nach Hogwarts reisen können, dann würdest du nicht in diesem Schlamassel stecken.“ Die Hände in die Hüften gestemmt sah ich meinen Bruder mit böser Miene an.
„Du könntest zur Abwechslung auch mal deinen Schnabel halten, dann wäre mehreren Menschen in deiner Umgebung wohler.“ Harry machte auf dem Absatz kehrt. Dieser Feigling. Immer wenn es am schönsten wird…
„Dann geh doch! Weglaufen kannst du ja. Dass Mum aber in großer Sorge um dich war, interessiert dich kein Stück oder? Soll dich Voldemort doch holen!“
Hm, ich muss etwas zu laut gewesen sein, denn von unten donnerte eine tiefe Stimme zu uns herauf.
„Geht das schon wieder los mit euch beiden? Josie Laetitia, du kommst runter und machst hier weiter.“ Es war unverkennbar die Stimme meines Vaters. Ich warf Harry einen weiteren düsteren Blick zu und trottete die Treppe hinunter.
Mein Weg führte mich in die Küche, wo mein Dad, Arthur Weasley und die Zwillinge saßen.
„Ich will diesen Namen nicht mehr hören“, brummte mein Dad.
„Und ich will meinen Bruder nicht mehr sehen!“, polterte es aus mir heraus. Wie ich erst einen kurzen Moment später feststellte, war das ein mehr als ein ungünstiger Zeitpunkt, es zu sagen.
„Josie Laetitia, du hältst für heute deinen Mund. Das Thema hatten wir bereits zu Hause und ich will die ewigen Diskussionen hier nicht mit dir fortsetzen.“ Meine Mum hatte sich doch tatsächlich angenähert und stand nun direkt hinter mir. Ich drehte mich langsam zu ihr um: „Sorry, Mum. Das war nicht so…“
„Das war es, mein liebes Kind.“
„War es nicht!“
„Ruhe!“ Mein Dad erhob sich. „Schatz, setz dich erstmal hin. Josie Laetitia wird sich nebenan um die Vitrine kümmern. Nicht wahr, mein Engel?“
Es war nicht einmal schlimm, dass mein Vater wollte, dass ich den Raum verließ. Mich nervte es viel mehr, dass er und auch Mum immer Laetitia hinten ranhängen mussten. Warum konnten sie sich bei meiner Geburt nicht für einen Namen entscheiden? Mum wollte, dass ich Josie heiße. Sie mochte das Moderne. Daddy aber hielt es für wichtig, ein wenig Tradition in der Familie zu bewahren, wo doch Harry schon so ein moderner Name war. Tja, zu Anfang schienen sie immer gestritten zu haben, wenn jeder seinen Lieblingsnamen benutzte. Frei nach dem Motto – das Kind weiß ja gar nicht, wie es nun wirklich heißt. Und dann kam das dabei raus: zwei total-nicht-zueinander-passende Namen, die es gemeinsam auf eine unerträgliche Überlänge brachten.
Meine Mum setzte sich seufzend neben meinen Dad und ich zog es vor, mich aus der Küche zu entfernen. Dennoch konnte ich ein wenig lauschen.
„Reg dich nicht auf, Lily. Eure Kleine ist gerade erst zwölf Jahre alt geworden“, hörte ich Arthur sagen. „Sie ist halt etwas temperamentvoll.“
Ja, er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Endlich jemand, der es erkannte.
„Wir können mit den Kindern nicht lange unter einem Dach verweilen, Arthur. Das ist nicht mehr möglich. Nur noch Streit und Geschrei. Und das von morgens bis abends.“
Nun übertrieb Mum aber. Wir hatten durchaus auch mal unsere Ruhepausen.
„Übermorgen sind wir in Hogwarts. Dann wird es auch wieder ruhiger“, versprach mein Dad. Ich glaube, dass er wusste, dass das nicht stimmte. Wir alle wussten es. Es sollten Veränderungen auf uns zukommen und niemand konnte sagen, was in diesem Jahr noch passieren sollte.
Zumindest hatte ich nicht das Glück, dass mein Bruder eingesperrt wurde. Arthur kam mit ihm nach der Verhandlung wieder zurück in das Haus am Grimmauldplatzes. Schade, hätte ich doch fast begonnen, zu Merlin zu flehen, er solle Harry doch einfach verschwinden lassen…
Zu unserer Überraschung waren an diesem Abend erneut fast alle Mitglieder des Ordens bei uns. Ich versuchte, nach und nach mehr herauszubekommen, doch alle hielten super still, wenn jemand von uns Kindern im Raum war. Nur in einer Sache sprach Dumbledore, der Schulleiter, ganz offen zu uns.
„Wir werden eine neue Lehrerin begrüßen müssen.“
Ich lachte leise auf. Begrüßen müssen… Dumbledore machte mir oft Spaß, wie er teilweise sprach. Das Lachen verging mir sofort, nachdem Dad mich unsanft anstieß. Er hatte sich vorsichtshalber zum Essen neben mich gesetzt, damit er mich auch ja im Zaum halten konnte. Tolle Idee, soviel zur freien Entfaltung Jugendlicher.
„Professor Dolores Jane Umbridge wird den Posten der Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen.“
Oh, oh, jetzt war es soweit. Das heikle Thema kam wieder auf den Tisch. Mein Dad schnaubte verächtlich und richtete seine Augen, die noch dunkler wurden als sie ohnehin schon waren (ich weiß, das geht nicht, aber es hört sich dramatischer an) auf Dumbledore.
„Und wer hat Sie dazu gezwungen, Schulleiter?“
Da wanderte sie wieder, die Augenbraue, die nie müde zu werden schien. Ja, mein Dad hatte es drauf. Aber leider wirkte es bei Dumbledore nicht so gut wie bei mir, wenn er mit der Masche kam.
„Severus, ich kann es mir nach wie vor nicht erlauben, Sie als Lehrer in Zaubertränke zu verlieren. Und Sie wissen, was mit den bisherigen…“
„Ich weiß. Also, woher kommt die Idee mit der neuen Professorin?“
Dumbledore seufzte, blickte kurz zu Harry und dann wieder allgemein in die Runde: „Sie wurde uns vom Ministerium vor die Nase gesetzt.“ Er sprach so herrlich. Es war so ein ernstes Thema und doch wirkten seine Kommentare locker.
Es war sofort nach Dumbledores Erklärung Ruhe eingekehrt. Machten sie Harry jetzt alle Vorwürfe? Nein, der liebe Junge hatte ja nichts verbrochen. Hatte er doch nur ein wenig rumgezaubert…
„Wir wissen noch nicht, in wieweit sich das Ministerium einmischen wird. Doch mit einem Fuß in der Tür, müssen wir auf das Schlimmste gefasst sein.“ Dumbledores Worte klangen plötzlich ernst, als hätte er eine Vorahnung. Und ganz so weit hergeholt erschien es mir nicht, denn der Tagesprophet war immer wieder bespickt mit neuen Anklagen. Niemand glaubte Harry und Dumbledore. Alle schienen ihre Angst damit zu stillen, dass die Aussagen der beiden glatte Lügen waren.
Doch so sehr ich mir manchmal wünschte, dass ich meinen Bruder nicht mehr wieder sehen müsse, ich würde nie darüber hinwegkommen, wenn ihm etwas zustoßen würde. Ich habe Harry gesehen, nachdem er vor Lord Voldemort vom Friedhof fliehen konnte. Und ich war mir sofort sicher, dass es wirklich alles geschehen war. Der Dunkle Lord war zurückgekehrt.
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Ich hoffe, dass Euch das Chap gefallen hat. Freue mich wie immer über Eure Kommis, gerne auch im Thread.
Liebe Grüße
lelle
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