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Fanfiction

Im Schatten des Bruders - Ein anderes Weihnachten

von lelle

Hallo ihr Lieben,

es gibt ein neues Kapitel, das nachfolgende ist bereits in Arbeit. Ich hoffe, dass die Pause nicht allzu lang war...

Wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Ich stapfte durch den mittlerweile sehr hoch liegenden Schnee: “Das sind ja tolle Aussichten! Genauso hab ich mir das vorgestellt!”
“Wir können die Sachlage nicht ändern. Es ist im Augenblick die beste Lösung.” Mein Dad folgte mir aufgebracht.
“Warum kann ich nicht mit dir mitgehen?”
Die Hand meines Dads fand ziemlich schnell den Weg in mein Genick: „Warum willst du es nicht verstehen? Es ist zu gefährlich! Und nun reicht es mit der Diskussion.“
Natürlich war es sicherer, das wusste ich. Harry hatte wieder einen dieser bösen Träume. Zumindest schien es wie ein Traum. Arthur Weasley wurde im Ministerium von einer Schlange angegriffen und schwer verletzt. Es war die Schlange von Voldemort, doch Harry sah es aus seiner eigenen Sicht. Es war schrecklich, welche Vorwürfe sich mein Bruder machte. Er sollte nun ins Hauptquartier gebracht werden. Mum bestand darauf ihn zu begleiten. Ich hingegen war mit meinem Dad auf dem Weg zum Apparierplatz, welcher sich hinter den Mauern von Hogwarts befand.

„Wissen die Malfoys eigentlich schon von ihrem Glück?“ Ich sah meinen Dad an, als wir den Platz erreichten.
Er nahm mich in seine Arme: „Natürlich wissen sie, dass du zu ihnen kommst. Und nun sei still.“
Das Apparieren machte mir immer große Schwierigkeiten, mein Magen rebellierte und ich bekam so ein Gefühl, als wenn ich einige Feuerwhiskey intus hatte.
Da standen wir. Malfoy-Manor lag direkt vor uns, der Schnee glänzte im Straßenlampenlicht und…
„Du solltest das Apparieren üben, mein Kind!“ Mein Dad klopfte den Schnee von meinem Reiseumhang.
„Ich hatte… Boah, du apparierst immer so schnell!“
Er strich mir die Haare aus dem Gesicht: „Es geht nicht langsamer. Das solltest du mittlerweile wissen. Und nun komm mit. Wir werden erwartet.“

Ja, wir wurden erwartet. Die ganze Familie stand bereits auf der Veranda vor der gewaltigen Eingangstür. Ich hasste dieses Haus!
„Guten Abend, Severus.“ Steif begrüßte meine Patentante meinen Dad. Dann wandte sie sich an mich: „Laetitia, guten Abend.“ Sie reichte mir förmlich die Hand.
Laetitia… Meine Tante hielt nicht viel von neumodischen Namen, also wurde Josie gleich nach meiner Geburt aus ihrem Wortschatz gestrichen. Überhaupt schien ihr Wortschatz nur aus sehr ausgewählten Worten zu bestehen. Komisch, an diesem Tag wurde mir das stark bewusst.
Tacita senkte den Kopf. Ich glaube, dass ihr ihre Familie manchmal unangenehm ist. Als mein Dad sie begrüßte, sah sie ihn kaum an: „Professor… ähm, ich meine Severus… Onkel…“
Lucius ließ seine Hand über ihren Hinterkopf schnellen: „Benimm dich, Tacita. Wo hast du deine Manieren?“
Schnell streckte sie meinem Dad ihre Hand entgegen: „Entschuldige. Guten Abend Severus.“
Durchdringende Blicke trafen auf Tacita, dann auf Lucius: „Guten Abend, Tacita. Ich hoffe, dass du die Ferien genießt.“
Ein gequältes Lächeln huschte über die Lippen meines Patenonkels. Nein, zu amüsieren schien sich Tacita nicht. Draco beachtete uns kaum, gleich nach der Begrüßung verschwand er ins Haus.

Mein Daddy nahm mich erneut in meine Arme: „Ich hole dich ab, sobald es geht. Frohe Weihnachten, Prinzessin.“ Mit diesen Worten verließ er diesen schrecklichen Ort.
„Geht ins Haus.“ Meine Patentante schob Tacita und mich vor sich her. „Und bring deine Sachen gleich nach oben, Laetitia. Ich möchte nicht, dass sie den ganzen Abend hier im Eingang stehen.“
Ich freue mich auch, dass ich hier sein darf, Tante…
Meine Gedanken gingen auf Wanderschaft. Das konnte ja noch was werden im Hause Malfoy.

Ich brachte meine Sachen nach oben. Für alles haben die Malfoys Hauselfen, aber glaubt ja nicht, dass das auch für mich gilt! Wütend verstaute ich alle Sachen in dem Kleiderschrank und macht mich wieder auf den Weg zu Tacita.
„Ich weiß, dass ihr etwas im Schilde führt.“ Draco versperrte mir den Weg nach unten.
„Was meinst du?“ Natürlich wusste ich es genau, aber ich wollte seine Vermutung nicht bestätigen.
„Dein Bruder verhält sich genauso verräterisch wie du!“
„Halt den Mund!“ Ich griff nach meinem Zauberstab.
„Also habe ich Recht?“ Draco lachte gespielt. „Was habt ihr vor?“
Ich ließ meinen Zauberstab sinken: „Ich dachte, dass du weißt was Sache ist.“ Ein Grinsen breitete sich über meinem Gesicht aus. „Und nun geh mir aus dem Weg.“
Ich stieß Draco zur Seite und ging die Treppe hinunter, doch er folgte mir: „Was würde mein Vater nur sagen, wenn ich ihm erzähle, dass du Tacita in Sachen hineinziehst, die gefährlich oder verboten sind?“
Ruckartig drehte ich mich um: „Wage es, Draco! Du wirst keine Lügen über uns erzählen, hörst du?“
„Mach dich nicht lächerlich, Snape! Was meinst du wohl, wem mein Vater eher glaubt? Seinem eigenen Sohn oder dem Produkt einer Schlamm…“

Ich zog erneut meinen Zauberstab und hielt ihm Draco entgegen: „Du wirst kein Wort über meine Mutter verlieren oder ich…“

Eine Hand packte mein linkes Ohr und zog mich die Treppe hinunter: „Laetitia Snape!“ Ich versuchte meinem Patenonkel zu entkommen, doch er zerrte mich weiter in den Salon. „Lass mich gehen! Ich habe nichts getan!“
„Ausser, dass du Draco bedrohst?“ Er hielt seine Hand auf: „Deinen Zauberstab! Sofort!“ Um seinen Griff und meine Schmerzen am Ohr nicht zu verschlimmern, händigte ich meinen Zauberstab aus.
„Sollte ich es noch einmal mitbekommen, dass du dich gegen meinen Sohn stellst, werden wir uns ernster unterhalten. Hast du mich verstanden?“
Ich nickte so gut es ging und Lucius ließ mich los.
Schnell verließ ich den Salon und suchte Tacita auf, die zwei Räume weiter in der Bibliothek des Hauses auf mich wartete.

„Draco ahnt etwas“, flüsterte Tacita. Sie stand da und sah mich mit ängstlichen Augen an.
„Selbst wenn.“ Ich schloss die Tür. „Er wird nichts erfahren. Nicht von dir, nicht von mir, noch von sonst jemanden aus der Armee. Hör endlich auf dir solche Sorgen zu machen! Nun kommt es nur darauf an, dass wir die Ferien hier hinter uns bringen und schnell wieder in Hogwarts sind.“
„Du hast Recht. Aber das ist leichter gesagt als getan.“ Tacita seufzte, doch dann lächelte sie. „Du hast doch auch von deinem Vater erzählt, dass er ständig verschwindet. Vielleicht finden wir darüber mehr heraus. Wir werden meinen Vater beobachten. Er war das letzte Mal vorgestern weg. Eigentlich müsste er heute Abend wieder den Kamin benutzen.“
„Und was können wir da tun? Er wird uns kaum mitnehmen…“
„Oh Josie“, lachte Tacita, „die Ferien scheinen dir nicht gut zu tun. Wo hast du deinen Leichtsinn gelassen? Etwa in Hogwarts? Von hier aus haben wir doch viel bessere Möglichkeiten.“

Wenn ich meinen Leichtsinn in Hogwarts vergessen haben sollte, dann hatte Tacita nun das Doppelte davon! Noch vor einer Minute zitterte sie vor Angst und nun?
„Wir warten bis nach dem Essen. Vielleicht lässt er ja etwas andeuten, dann machen wir uns bereit.“
„Bereit? Was hast du vor? Wir können ihm ja schlecht folgen, wenn wir nicht wissen wohin er floht.“ Ich nahm eines der Bücher aus dem hohen Regal.
Tacita grinste: „Du wirst schon sehen.“
Ich blätterte in dem Buch herum: „Das werde ich mit Sicherheit, aber ein gutes Gefühl gibst du mir nicht. Was ist plötzlich in dich gefahren, dass du deinen Vater bespitzeln willst?“
Das Grinsen verschwand aus Tacitas Gesicht: „Ich dachte, dass du hier die Abenteuerlustige bist!“
„Schon gut. Warten wir es bis nach dem Essen ab. Vielleicht floht er ja gar nicht weg.“

Mein letzter Satz weckte die Hoffnung in mir, dass Lucius wirklich nicht das Haus verlassen würde.
„Tacita! Laetitia!“ Schon ertönte seine liebliche Stimme. Wir stürmten in den Salon, wo Lucius und Narzissa bereits am Esstisch saßen.
„Wo ist Draco?“, platze es aus Tacita heraus.
Narzissa räusperte sich, doch bevor sie etwas sagen konnte, ergriff Lucius das Wort: „Es wäre sehr freundlich, wenn du dich erstmal setzen würdest, Tacita Malfoy. Und gewöhne dir diesen Ton ab, mit dem du uns immer wieder entgegentrittst.“
Wow! Die Szene kam mir verwunderlich bekannt vor… Doch das sollte nicht alles gewesen sein.
Tacita und ich setzten uns.

„Nach dem Essen geht ihr nach oben“, kam es nach kurzer Zeit von Lucius.
„Aber Dad! Wir wollten doch noch…“
„Keine Diskussion! Ihr werdet den Abend oben verbringen.“
„Das ist gemein! Wir wollten in die Bibliothek! Das habe ich dir gestern schon gesagt! Jetzt ist Josie schon mal hier und wir sollen oben sitzen?“ Ich spürte, dass Tacita sich nicht mehr zurückhalten würde.
„Das ist nicht fair! Und jetzt will ich wissen wo Draco ist! Wie kann es sein, dass wir hier sitzen müssen und er nicht?“
Lucius legte geräuschvoll sein Besteck auf den Teller: „Und wie kann es sein, dass du es wagst so mit mir zu reden?“ Seine Augen waren fest auf Tacita gerichtet, die seinem Blick aber standhielt.
„Ich habe dir gestern gesagt, dass Josie und ich…“
„Halt den Mund! Sofort!“ Lucius stand auf. „Verlasse den Salon!“
„Nein!“

So schnell wie Lucius sich über den Tisch lehnte und Tacita eine kräftige Ohrfeige verpasste, konnten meine Augen dem Geschehen kaum folgen. Stille. Mein Patenonkel setzte sich wieder auf nahm sein Besteck zur Hand. Als wenn nichts gewesen wäre, aß er weiter.
Mein Blick wanderte zu Tacita. Ihre Wange war rot und geschwollen, doch es war nicht eine Träne zu sehen. Das konnte nicht sein! Sie musste unheimliche Schmerzen haben, doch verzog nicht einmal das Gesicht.
„Laetitia, dein Essen wird kalt“, mahnte Narzissa und ich sah sie erschrocken an. Wie konnte Lucius das tun? Er war streng, ja, aber das hier war mehr als normale Strenge.
„Laetitia!“ Wieder ließ Narzissas Stimme mich aufschrecken.
„Ich… Ich glaube… ich habe keinen Hunger.“
„Dann geht. Alle beide. Und denke daran, was dein Vater gesagt hat, Tacita.“
Wie verließen den Salon.
Ähnlich verlief es auch am nächsten und übernächsten Tag.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Noch bevor die Flammen im Kamin gänzlich erloschen, warf Tacita die rötlichen kieselförmigen Samen in die Glut: „Insisto!“
Das Feuer entfachte erneut und Tacita zog mich mit einem kräftigen Ruck in den Kamin. Nur Bruchteile von Sekunden dauerte es, bis wir aus einer anderen Feuerstelle rutschten. Asche und Glut wirbelte um uns herum und Tacita sprang sofort auf: „Geschafft! Wir haben es geschafft!“

Ich schüttelte den Kopf, hinter ihr stand mein Patenonkel, den Zauberstab gezückt, das Gesicht wutverzerrt. „Was in Merlins Namen denkt ihr euch dabei? Sofort zurück!“ Er packte Tacita am Kragen und stieß sie zum Kamin: „Ihr müsst hier weg! Alles andere klären wir später!“

„Oh, wir haben Besuch?“ Eine grausame Stimme ertönte und brannte fast in den Ohren.
„Lucius, vielleicht möchtest du uns jemanden vorstellen?“ Eine Gestalt kam näher.
Doch noch bevor die unbekannte Person uns erreichen konnte, stieß Lucius uns in den Kamin und warf das Flohpulver zwischen unsere Füße. Ich hasste das Flohen noch mehr als das Apparieren, auch wenn die üblen Drehungen ausblieben. Kontrollieren konnte ich derartige Reisemöglichkeiten nicht wirklich.
Unsanft landeten Tacita und ich im Salon. Noch unsanfter hingegen war der Empfang, der uns erwartete.

„Ich kann es nicht glauben! Ihr habt es getan! Was ist nur in euch gefahren? Hieß es nicht ausdrücklich, dass ihr oben bleibt?“ Narzissa griff nach dem Arm ihrer Tochter. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Rede endlich, Tacita Malfoy!“
„Wir… Ich… Dad verschwindet immer, ohne zu sagen wohin“, stotterte sie.
„Weil es dich nicht zu interessieren hat! Hat er dich gesehen?“, fragte meine Patentante aufgebracht.
„Natürlich hat er uns gesehen, sonst wären wir ja nicht so überstürzt zurückgekommen. Er hat gesagt, dass wir schnell wegmüssen.“
Narzissa packte Tacita im Nacken: „Ich meinte nicht deinen Vater, du Dummchen!“
„Uns hat sonst niemand gesehen. Als jemand kam, sind wir wieder zurückgefloht! Was ist denn überhaupt los?“

Das Feuer im Kamin flammte auf und Lucius stieg heraus. Sofort steuerte er auf Tacita zu, die immer noch im festen Griff ihrer Mutter war. „Was fällt dir ein mir hinterher zu spionieren?“ Drei Ohrfeigen musste sie entgegennehmen.
„Lucius! Hör auf!“ Ich konnte es nicht mehr aushalten, wie er sie behandelte.
Mein Patenonkel drehte sich zu mir: „Du willst mir sagen, was ich zu tun habe? Habe ich nicht heute schon genug von dir gehört? Ich bin sehr gespannt was dein Vater sagen wird, wenn er erfährt was hier vorgefallen ist!“
„Das ist aber kein Grund, dass du Tacita…“ Ich konnte den Satz nicht beenden, schon holte Lucius aus und machte seinem Zorn Luft: „Du hältst den Mund!“

Ich erkannte meinen Patenonkel nicht wieder. Aufgebracht wie er war, zerrte er Tacita hinter sich her und die beiden verschwanden in einem der Nebenzimmer. Was nebenan geschah, war unerträglich mit anzuhören.
Ich setzte mich an den Esstisch und Narzissa kam zu mir. Sie legte ihre Arme um mich, drückte meinen Kopf an ihre Brust und strich mir über die Haare: „Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“
Obwohl ich nicht weinen wollte, kullerten nun doch die ersten Tränen: „Daddy verschwindet auch immer auf diese Art. Wir wollten wissen was dahinter steckt“, schluchzte ich und tastete nach meiner pochenden Wange.

Nach einer Weile kam Lucius mit Tacita zurück in den Salon, in dem Moment erschien auch mein Daddy.
„Severus! Endlich!“ Narzissa ließ von mir ab.
Noch bevor er ein Wort sagte, kam er zu mir, kniete sich vor mich und umarmte mich: „Josie, bin ich froh, dass dir nichts passiert ist!“ Ich schlang meine Arme um ihn: „Du musst mich mitnehmen, Daddy. Ich kann hier nicht bleiben. Und Tacita auch nicht. Bitte nimm uns mit.“
„Deswegen bin ich hier, Prinzessin. Ich lass dich nicht mehr allein.“
Mein Dad stand auf und nickte Lucius zu: „Es ist besser, wenn die Mädchen mit ins Hauptquartier kommen. Ich gehe davon aus, dass du deiner Tochter bereits erklärt hast, worum es geht.“
„Nein.“ Lucius sah meinen Dad vorwurfsvoll an. „Und ich habe es auch nicht vor!“
„Uns wird keine andere Wahl gelassen, Lucius. Ich übernehme das.“ Mein Dad nahm meine Hand: „Wir gehen, Josie. Deine Mutter wartet bereits auf uns. Tacita, du kommst mit uns.“

Mein Patenonkel Stellte sich in den Weg: „Tacita bleibt hier!“
„Lucius, sei vernünftig.“ Narzissa hielt ihren Mann am Arm fest. „Lass Severus sie mitnehmen, ich bitte dich! Sie ist dort in Sicherheit!“
Lucius drehte sich um und verließ den Salon.
„Geh, Severus. Nimm Tacita mit, bevor er es sich anders überlegt.“ Narzissa schon uns in Richtung Tür.
Also verließen wir Malfoy Manor zu dritt.

Kaum im Hauptquartier angekommen, lief Mum auf mich zu: „Josie Laetitia! Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“
Hat jemand mitgezählt? Ich jedenfalls weiß nicht mehr, wie oft die Frage nun schon gestellt wurde.
„Antworte mir!“
„Ich… Wir wollten ja bloß…“
„Die Kinder sollen sich erstmal setzen“, unterbrach mein Dad. Wie konnte er so ruhig bleiben? Es war doch sonst nicht seine Art.
Tacita sah müde aus. Sie ließ sich auf die Bank sinken und stützte ihren Kopf in ihre Hände. Mum ging zu ihr: „Kind, was hat er mit dir gemacht?“ Sie sah sich Tacitas Gesicht an.
„Ryan, bring mir bitte etwas Eis.“
Der kleine Hauself tat, wie ihm gesagt wurde und tauchte in Sekundenschnelle wieder auf. Mum kühlte Tacitas Gesicht mit dem Eis und strich ihr über den Kopf: „Es wird bald besser sein. Du bist hier in Sicherheit.“

Es waren fast alle Ordensmitglieder versammelt. Ich stand noch immer am Tisch, sah meiner Mum zu, wie sie Tacita versorgte.
„Josie, setz dich hin.“
„Es war Voldemort.“
„Setz dich erstmal. Du bist ja noch ganz durcheinander.“ Mollys Stimme drang nur schwach zu mir durch.
„Voldemort…“
„Josie, es ist gut. Ihr seid hier sicher.“
„Es war Lord Voldemort. Ich konnte ihn hören. Voldem…“
Sie umarmte mich und wir setzten uns.
„Daddy?“ Meine Augen suchten den Raum nach meinem Dad ab, doch er war nicht zu sehen. „Wo ist Daddy?“ Molly hielt mich fest, sodass jeder Versuch aufzustehen fehlschlug.

„Dein Vater wird bald wieder hier sein. Du musst zur Ruhe kommen. Komm mit ins Bad, wir werden dich mal von der Asche und dem Staub befreien.“
Ich trottete hinter Molly her, ließ mich wie ein kleines Kind von ihr waschen und abtrocknen. Wo war mein Dad? Ich hatte Angst. Er wusste sofort, dass wir in Gefahr waren, als Tacita und ich Lucius gefolgt sind. Was hatte das alles zu bedeuten? Und warum war er nun nicht hier?
„Lucius ist ein Todesser.“
„Josie, sag so was nicht.“ Molly sah mich ernst an: „Dein Vater wird dir alles erklären, wenn er zurück ist. Aber stelle nicht wieder diese Anschuldigung in den Raum. Hörst du?“
Ich nickte, mehr blieb mir nicht übrig.

Als wir in die Küche zurückkamen, lag Tacita in Mums Armen und schien zu schlafen.
„Wir hätten es nicht so weit kommen lassen dürfen“, flüsterte Tonks meiner Mum zu. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kinder es herausfinden würden.“
„Was herausfinden? Das einzige, was wir herausgefunden haben ist, dass mein Patenonkel ein…“
„Josie!“ Molly unterbrach mich sofort: „Deine Vermutung hat hier nichts verloren!“
„Aber es ist doch so! Was sonst sollte er beim Dunklen Lord tun? Ihn um Gnade anbetteln, dass er doch bitte bitte nicht so böse sein soll?“
„Josie Laetitia! Hüte deine Zunge!“ Mum drehte sich zu mir. „Ich will so etwas nicht von dir hören! Setz dich hin und warte bis dein Vater zurück ist.“
„Und dann? Was wird hier gespielt? Was für Märchen wollt ihr uns noch auftischen? Und warum kannst du es mir nicht erklären?“

„Weil ich das übernehme. Ihr beide kommt mit mir mit.“ Mein Dad stand an der Küchentür und wartet. Tacita stand langsam auf, Mum wollte uns begleiten. „Ich spreche allein mit den Mädchen, Lily. Eine erste Lektion haben beide heute gelernt, über alles andere reden wir morgen. Es ist spät genug.“
Tacita und ich folgten meinem Dad in den Wohnbereich und wir setzten uns an einen übertrieben großen Esstisch.
Was er alles erzählte, ließ mir den Atem stocken. Ich hatte mich geirrt. Lucius und auch mein Dad taten das alles nur, um unsere Familien zu schützen. Wie auf einer Gradwanderung sollte das Leben unserer Familien verlaufen, immer mit der Angst, dass der Dunkle Lord hinter den Plan kommen konnte.
„Aber was ist mit Harry? Ich meine… hinter ihm ist Voldemort doch her.“ Einige Puzzleteile fehlten mir für ein klares Bild.
„Ich beschütze ihn, wie ich dich und deine Mutter auch beschütze. Der Dunkle Lord ist in dem Glauben, dass ich Harry für ihn beschütze. Dass ich ihn damals mit deiner Mutter zusammen aus dem Haus geholt habe, weil er bereits zu geschwächt war.“

Ich nutzte Dads Redepause: „Er erwartet also, dass du ihm Harry irgendwann auslieferst? Dass er ihn töten kann, wenn er selbst wieder stark genug ist?“
Mein Dad nickte.
Das war es. Deswegen verschwand er immer wieder aus dem Haus, genau wie Lucius. Beide brauchten das Vertrauen von Voldemort. Sie mussten zeigen, dass sie ihm weiter treu waren, um uns zu schützen.
Lucius gelang es, da es seine vorgetäuschte Aufgabe war, meinen Dad zu bespitzeln. Er sollte darauf achten, dass mein Dad sein Wort hielt. Gar nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn Voldemort die Wahrheit erfährt, schoss es mir durch den Kopf.

„Daddy?“
Er sah mich an, nachdenklich, nicht einmal wütend über das, was Tacita und ich getan hatten.
„Warum glaubt er dir? Du wohnst mit uns unter einem Dach. Mit Harry…“
„Schht. Kein Wort mehr darüber. Wichtig ist, dass ihr in Sicherheit seid. Ihr bleibt hier, solange es nötig ist.“
„Und meine Eltern?“ Tacita flüsterte fast, sie war sehr blaß und verweint.
„Deine Eltern wissen, dass du im Hauptquartier bist, sie wissen jedoch nicht, wo es sich befindet. So, und nun geht ihr beide ins Bett. Wir reden morgen weiter.“
Tacita und ich gingen in ein für uns hergerichtetes Zimmer.
Schlafen konnte ich diese Nacht kaum. Immer wieder hatte ich diese schreckliche Stimme im Ohr.
Voldemort…


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