
von Bella14
@ Ron-la-Mione: Erst mal Danke für deinen Kommi :) Freut mich, dass es dir gefällt :)
Zu dem „wie jeden Donnerstag“: Das habe ich extra so gemacht^^ aber wenn es sich komisch anhört, dann werde ich noch mal eine neue Version probieren :) lieben Dank!
Hier das zweite Kapitel für dich :)
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Es klingelte. Er war wie immer pünktlich. Hermine Granger war froh, dass er es immer noch so hielt. Für ihre kleine Tochter.
Ihre Lockenwickler steckten noch immer in den frisch gewaschenen Haaren und sie duftete nach Kokos. Ein neues Parfum, dass ihr Mann Viktor ihr geschenkt hatte, zu ihrem Monatstag. Viktor dachte immer an solche lieben Kleinigkeiten und wusste, wie er seine Frau glücklich machen konnte.
An diesem Morgen war sein Versuch allerdings ein voller Reinfall gewesen und Hermine war noch immer wütend. Bei ihm drehte sich vieles nur um Sex. Und sie hasste es, Sex zu haben, wenn ihre kleine Tochter Rose neben an schlief und sich womöglich fragte, was im Schlafzimmer ihrer Mutter nur vorgehen mochte.
Es war nie so schön mit Viktor, wie es mit Ron gewesen war. Nie hatte ein Mann es geschafft, sie wieder so zu küssen, wie Ron es getan hatte. Mit ihr zu schlafen, wie Ron es getan hatte.
Und doch war sie vor ihm zurückgewichen und wollte zu Viktor zurückkehren. Es war besser für sie beide und besser für ihre Tochter. Hermine wollte nicht abstreiten, dass Ron ein schlechter Dad war, ganz im Gegenteil- er machte seine Sache gut.
Trotzdem war es nicht das, was es einmal gewesen war. Sie konnte mit Ron nicht das erreichen, was sie erreichen wollte. Mit Viktor schon. Er war der Mann, den sie brauchte.
Hermine kam in einem weißen Hosenanzug zur Tür und öffnete. Ron trug wie immer dieses gelbe T-Shirt, das Rose so gerne mochte.
„Hi“, sagte sie, lächelte knapp und sie küssten sich auf die Wangen.
„Komm rein, Rose ist gleich soweit“.
Ron lächelte zurück und kam in den weiß gestrichenen Flur, der direkt in die Küche führte.
„Magst du einen Kaffee?“, rief Hermine aus der Küche und war dabei, ihre Lockenwickler aus den Haaren zu drehen.
„Nein, danke, ich hatte schon einen, heute morgen“, erwiderte er und folgte ihr in die Küche.
Hermine sah umwerfend aus. Wie immer. Seitdem sie damals die Schule beendet hatten, war sie nur noch hübscher geworden. Ron ertappte sich dabei, wie er sie anstarrte und setzte sich auf einen der Barhocker, die um den hohen Küchentisch standen, während Hermine sich einen Kaffee bereitete. Zwei Handtuchstapel flogen an ihrem Kopf vorbei und sie duckte sich, wobei sie ihre volle Tasse zum Tisch schweben ließ und sich Ron gegenüber setzte. In der Spüle wuschen sich Teller von selbst ab und pfiffen dabei ein fröhliches Lied. Im Bad hörte man das Wasser rauschen. Hermine nahm einen Schluck aus ihrem roten Becher und beobachtete Ron.
„Nun, wie geht´s dir? Wie läuft es mit deiner Wohnung?“
Ron winkte ab und seufzte. „Nicht gut. Ich werde morgen damit anfangen, schätze ich.“
Oder auch nicht, fügte er in Gedanken hinzu und sah ihr dabei zu, wie sie aufstand und nach ihrer Tochter rief.
„Daddy ist hier!“
Hermine lächelte Ron kurz zu, dann nahm sie sich eines der vorbeifliegenden Handtücher und rubbelte sich kurz über die sich sträubenden braunen Locken.
Ein lautes Rumpeln war zu hören, dann kam ein kleines, rothaariges Mädchen um die Ecke und warf sich mit leuchtenden blauen Augen in die Arme ihres Vaters.
„Hey Dad!“
„Hallo Kleines“, antwortete Ron strahlend, strich seiner Tochter über das Haar und schob sie ein Stück von sich weg. Dann betrachtete er sie mit kritischer Miene.
„Sag mal…bist du schon wieder gewachsen?“
„Ich werde noch mal ein Riese, du wirst sehen, Dad!“, rief Rose und hob das Kinn nach oben.
Hermine lachte.
„Jetzt zieh dir eine Jacke über, Schätzchen“, sagte sie und schob Rose zur Garderobe.
Die Badezimmertür öffnete sich und ein hagerer Mann mit kurzen schwarzen Haaren und einem maßgeschneiderten Anzug kam in die Küche. Viktor schüttelte Ron die Hand und lächelte.
„Tag, Ron, schön Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?“
„Sehr gut, danke. Auf dem Weg zur Arbeit, wie?“
Viktor nickte und Ron sah grimmig, wie dieser stolz auf seinen prall gefüllten Aktenkoffer deutete.
„Viel Arbeit. Ich bin befördert worden! Nun, machen Sie beiden sich einen schönen Tag!“, sagte er und gab Rose einen Kuss auf die Wange. Ron sah unauffällig zur Seite, als er sich zu Hermine hinunter beugte, und auch ihr einen Kuss gab. Plötzlich klingelte sein Handy, dass er neben drei anderen Geräten an seinem Gürtel befestigt hatte und er verschwand winkend aus dem Haus.
„Sag mal, gibt es eigentlich etwas, dass dein Mann nicht an seinem Hosenbund trägt?“, fragte Ron und sah Viktor kopfschüttelnd hinterher, dann stand er auf und ging mit Rose zur Tür. Hermine kicherte. „Lass das sein, Ron, er ist sehr beschäftigt. Nun, dann bis heute abend, Rosie“, meinte sie und tippte Rose auf die Nase. Sie grinste und zog ungeduldig an Rons Hand.
„Bis um sieben dann“, sagte er und winkte zum Abschied. Hermine schloss die Tür hinter ihnen. Dann seufzte sie laut. Jede Woche war es das selbe. Kuss zur Begrüßung, ein wenig Smalltalk, wie immer wollte er keinen Kaffee. Irgendeine Bemerkung über Viktor, die jedoch nie ausfallend oder unfreundlich waren, dann ein Wink zum Abschied. Heute abend würde er Rose hochbringen, Hermine wieder mit diesem Blick ansehen und dann eine gute Nacht wünschen.
Warum musste das alles nur so schwer sein? Sie lehnte sich an die Haustür und fuhr nachdenklich mit den Fingern über den Türgriff. In dieser Wohnung hatte sie mit Ron gewohnt. Hatte ihn geküsst, mit ihm auf dem Sofa im Wohnzimmer gelegen, Rose zu Bett gebracht, seine Hemden gewaschen und jeden Tag gelacht, als er seine Socken falsch herum anzog und sich auf den Weg machte, ein neues Quidditchmatch zu schlagen.
Nichts davon war geblieben. Neue Farbe an den Wänden, neue Sofas, neue Betten, eine neue Küche. Modern und ohne jegliche schmerzlichen Erinnerungen, die sie aus dem Gleichgewicht bringen konnten.
Und doch sehnte sich ihr Herz danach, diesen Mann zurück zu bekommen, den sie damals verlassen hatte. Es war falsch, so etwas zu denken. Sie hatte es doch nicht anders gewollt!
So, wie es war, war es gut. Alles war gut.
Auch wenn sie in ihren Träumen noch immer seine Hände auf ihrer Haut spürte, seine Nähe und seine Wärme, wenn er bei ihr war, seine tröstlichen Worte, seine Art, sich über Dinge zu ärgern. Seine Führsorge, seine Liebe- Schluss damit!
Wütend riss Hermine sich hoch und stampfte ins Bad, um ihre Haare zu trocknen und dann zur Arbeit ins Ministerium zu gehen, so schwer konnte das doch wohl nicht sein.
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