
von Bella14
@Ron-la-Mione: Oh, danke, danke, ich weiß gar nicht was ich sagen soll *rot werd* es ist toll, dass dir meine FF so gut gefällt, danke!!
@Snapeeee: Super, dass es dir gefällt! :)
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Sie stemmte ihm mit aller Kraft die Hände in die Brust, schob ihn weg. Er packte ihre Handgelenke und wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie drehte sich weg, stieß ihn Richtung Tür. Sie seine Tränen, die unaufhörlich an seinen Wangen hinab liefen, wie ein reißender Fluss, der niemals seinen Lauf ändern würde und alles mit sich reißen würde, was ihm in den Weg kam. Sie schluchzte laut auf und schlang ihre Arme um ihn, doch nun stieß er sie von sich, rannte zur Tür. Sie folgte ihm, weinte, schluchzte. Ihre Herz barst entzwei.
Sie warf ihn hart gegen die Tür, er rutschte an ihr hinunter. Sie fiel direkt vor ihm auf die Knie, weinte zu seinen Füßen. Doch er erhob sich, stieß sie nach hinten, sah sie mit einem Ausdruck aus diesen blauen Augen an, der nichts bedeutete, als pure Verzweiflung.
Sie riss sich hoch und stürzte zur Tür der kleinen Wohnung, öffnete sie, warf ihn hinaus. Er stolperte in seinem Nachtzeug auf den Flur, man hörte Rufe aus den Nachbarwohnungen.
„Verschwinde!“, schrie sie aufgebracht und krallte sich an der Haustür fest, um nicht zu fallen. Doch sie wusste, dass sie bereits gefallen war.
„Hau ab! GEH!“
Er stand da und weinte, starrte sie an.
„WIESO HAST DU DAS GETAN?!“, brüllte er und kam wieder zur Tür, doch sie legte die Kette vor, sodass er nicht mehr hinein kam.
„WIESO HAST DU USNSER KIND ABGETRIEBEN,OHNE ES MIR ZU SAGEN?“
Sie schluchzte noch lauter und sank im Türrahmen nieder, er tat es ihr gleich, wollte durch den Schlitz nach ihrer Hand greifen, sie berühren, doch sie entzog sich ihm und schrie zurück.
„Du hattest im Ärger! Du hast nie irgendetwas dafür getan, damit wir mehr Geld haben, um überhaupt über die Runden zu kommen! DU WARST IMMER GESTRESST, WENN DU NACH HAUSE KAMST! NIE HAST DU DICH GEKÜMMERT!“ Weitere Tränen quollen aus ihren Augen hervor.
„WER HAT MICH DENN ALLEINE MIT UNSERER TOCHTER GELASSEN? WER WAR NIE ZU HAUSE? DU WARST IMMER ARBEITEN! DEINE ARBEIT WAR DIR IMMER WICHTIGER, ALS ALLES ANDERE!“
„Du weißt, dass das nicht stimmt!“, flüsterte die junge Frau und ihr tränenverschmiertes Gesicht knallte gegen den Türrahmen.
„Wieso hast du das getan? Wir hätten doch reden können, wir schaffen alles zusammen, bitte, lass mich wieder rein, wir schaffen das zusammen, Baby!“, fragte er mit krächzender Stimme und wischte sich über die Augen, um den Tränenfluss zu stoppen, doch es gelang ihm nicht.
Eine piepsende, leise Stimme ließ sie verstummen. Ein kleines, ganz in rot gekleidetes Mädchen trat neben ihre weinende Mutter an die Tür und sah ihre Eltern aus großen Augen an.
„Mum? Daddy? Was macht ihr denn?“
Die junge Frau schluchzte laut auf und stürzte sich auf das Mädchen, nahm sie in den Arm und küsste sie. Das Mädchen klammerte sich an die Hand ihrer Mutter und starrte ihren Vater an, der weinend vor der Tür stand.
„Geh! GEH BITTE!“, schrie die Frau verzweifelt und schob das kleine Mädchen zurück in die Wohnung. „Rosie, geh zurück ins Bett, na geh, es ist alles in Ordnung…“
Sie wandte ihr Gesicht wieder zu dem jungen Mann vor der Tür und kreischte weiter.
„HAU AB! JETZT!“
„ICH LASSE MEINE TOCHTER NIEMALS ALLEINE!“
„VERSCHWINDE SOFORT!“
Sie knallte ihm die Tür vor der Nase zu und sank drinnen an ihr herunter. Sie schlang die Arme hilflos um die schmerzende Brust und weinte, schrie, schluchzte.
Vor der Tür weinte ebenfalls jemand und strich wie in Trance über das Holz der Tür.
„Komm zurück…komm zurück…“, flüsterte er und klopfte leise an die Tür.
„Baby, lass mich wieder zurück…es tut mir leid, ich hätte nicht…“
Die Stimme von drinnen ließ ihn erzittern und er stand auf.
„Ich will dich nicht mehr sehen, Ron. Niemals wieder. Ich liebe dich nicht mehr“.
„Mach´s gut, Babe“, flüsterte er und er war sich sicher, dass sie es gehört hatte.
Ron starrte an die dunkle Zimmerdecke und dachte nach. Wäre alles anders gekommen, wenn Hermine ihm damals gesagt hätte, dass sie noch ein Kind erwartete? Sein Kind? Oder war es gar nicht sein Kind gewesen? Nein, dass würde Hermine niemals tun. Oder doch?
Er wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Er hatte ihr auch nicht zugetraut, nach ihrer Scheidung noch einmal zu heiraten. Und sie tat es. Er hatte nicht gedacht, dass sie aus ihrer ehemaligen Wohnung ausziehen würde und sie einfach so verkaufen würde.
Und auch das tat sie.
Die leise Klaviermusik im Hintergrund aus dem Wohnzimmer riss ihn aus seinen Gedanken und er stand auf. Er hatte alles bereitgelegt. Sein Anzug, seine Krawatte, das Hemd.
Er ging ins Bad, duschte sich und griff zum Rasierer. Die Narben von damals, als sie ihn aus der Wohnung geworfen hatte und er sich am Tag danach rasiert hatte, waren noch immer zu sehen. Sie würden immer zu sehen sein. Genauso, wie die Narben in seiner Seele in auf seinem Herzen immer zu spüren sein würden.
Er kämmte sich das Haar zurück, legte den Kamm weg und schlüpfte in die Anzughose. Langsam schloss er die Knöpfe seines roten Hemdes und warf sich das Jackett über. Die goldene Krawatte schlang er sich um den Hals. Es war ihm sein leichtes, sie zu binden. Wie oft hatte er es schon getan. Auf so vielen Hochzeiten war er gewesen, dass es ihm für sein Leben reichte. Doch diese hier galt es noch zu besuchen.
Er schnappte sich den Zettel, auf dem die Adresse der Kirche und des Hauses stand, in dem sie jetzt wohnte und schloss die Wohnungstür ab. Er sollte Ginny noch einmal dafür danken, dass sie ihn nicht verraten hatte und für ihn die Adresse herausgegeben hatte.
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