
von Bella14
@Little Angel: Oh man…du bringst mich mit deinem Lob um den Verstand! Mein Gott, ich sitz hier grade und grins vor mich hin und hüpfe auf meinem Stuhl auf und ab, weil ich mich so freue, dass es dir so gut gefällt. Aber es tut mir leid, dass ich dich zum weinen gebracht habe, das wollte ich nicht…weißt du, manchmal neige ich beim schreiben zur exklusiven Dramatik^^…also, bitte entschuldige. Aber ich kann nicht anders, mir fließt das einfach alles so aus der Hand…also, danke, danke, danke für deine Kommis, das ist wirklich so toll! Liebste Grüße
@Ron-la-Mione: Schön, dass es dir wieder gefallen hat :) Ich versuche immer, genau das in Worte zu fassen, was ich fühlen würde, wenn ich in der Situation der beiden wäre. ( Und das, obwohl ich so ein lebensfroher Mensch bin, ts^^) Es ist toll, dass es euch so gut gefällt und das es nahe geht. Genauso soll es sein :) Das mit dem thru^^ Das Lied wird wirklich mit thru statt through geschrieben, vielleicht hätte ich es lieber ausschreiben sollen, anstatt diesen Ammy-Slang zu benutzen^^Wenn du dir das Lied mal anhören willst, kann ich dir den Link schicken...aber ich glaube, Soulja Boy ist nicht jedermanns Geschmack ;)…Danke, für deinen Kommi! Liebe Grüße!
@Quendolin: Hallihallo :) Oh, ich freu mich so sehr, dass es dir gefällt! Du hast es vermutlich auf den Punkt getroffen...dauern wird es noch...zu was es auch immer kommt, ich nehm euch die spannung nicht^^ Aber danke, danke für deinen Kommi! Liebe Grüße!
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Zum Glück war alles noch da. Hermine schleppte ihre Tasche die Treppen zu ihrer ehemaligen und ersten Wohnung hinauf und stellte sie vor der Tür ab. Sofort entfernte sie das Schild, das darauf hin wies, dass diese Wohnung zum Verkauf stand.
Im Inneren der Wohnung sah nichts verändert aus. Sie schloss die Tür hinter sich und griff zum Telefon, das neben der Eingangstür stand.
Nach einigen Weiterleitungen hatte sie endlich denjenigen am Telefon, den sie haben wollte und schilderte ihm ihren Wunsch und ihre Situation.
„Und sie sind sich sicher, dass sie die Wohnung nicht mehr verkaufen möchten?“
„Ganz sicher“.
„Nun dann, Mrs. Granger, ich werde sie sofort aus unserem Katalog nehmen und unseren Kollegen bescheid geben“.
„Vielen Dank, Sir“
Hermine legte zufrieden auf und nahm ihre Tasche mit ins Schlafzimmer. Für´s erste würde sie hier bleiben. Sie konnte nicht zusammen mit Viktor in diesem Haus wohnen. Sie brauchte Zeit, Zeit um sich zu finden und zu entscheiden, ob sie das Richtige für sich selbst tun konnte.
Hatte er sie vorhin wirklich mit Mrs. angesprochen? Gott, wie sie es hasste. Es gab ihr immer wieder das Gefühl, alt zu sein. Schon auf der Arbeit war es für sie ein Graus, von jedem zu hören, was Mrs. Granger denn nun zu bewerkstelligen hatte.
Mit einem tiefen Seufzer gab Hermine ihren Beinen zu verstehen, dass sie nun wieder in der Lage war, vorwärts zu laufen. Langsam strich sie mit den Fingern über den Esstisch, während sie durch die Küche ging und aus dem Fenster sah. War es richtig, einfach wegzulaufen, ohne Viktor, ihrem Mann, bescheid zu geben? Zu sagen, dass sie eine Auszeit brauchte, ein wenig Ruhe? Sie wusste, dass Weglaufen keinen Sinn hatte. Doch vielleicht musste sie dieses eine Mal ihrer Logik die Schranken weisen und auf ihr Herz hören…Lauschen, was es ihr zu sagen hatte. Ob es ihr den Weg weisen konnte, den sie verloren hatte.
Ein Schmerz lastete auf ihren Schultern. Sie musste dringend mit ihrer Tochter sprechen. Und mit Ron. Es tat ihr leid, was sie getan hatte, doch er hatte Dinge gesagt, die sie vergessen geglaubt hatte. Verbannt in die Untiefen ihres Bewusstseins. Doch es war immer da gewesen, diese Schuld, dieser Schmerz. Sie hatte ihr gemeinsames Kind abgetrieben und ihm nicht einmal davon erzählt. Nie hatte sie den Schmerz an sich herangelassen, was es für eine Mutter hieß, ihr eigenes Kind zu verlieren. Doch sie hatte keine Wahl gehabt, es war nicht möglich gewesen…Rose war ihr ein und alles. Und sie hatte Angst, sie nun auch noch zu verlieren. Was war sie für eine Mutter, die sich mit ihrem Exmann direkt vor ihrer Tochter stritt? Ihn schlug und ihm all das vorwarf, was einst gewesen war und was immer noch tief in ihnen verwurzelt war?
Rose konnte mit ihren zehn Jahren unmöglich damit umgehen. Gedankenverloren ballte Hermine ihre Hand zu Fäusten und stach so lange ihre Fingernägel ins Fleisch, bis es pochte.
Sie war keine gute Mutter. Sie dachte nur an sich selbst. Doch musste man nicht auch an sich selbst denken, wenn einem von außen alles zu viel wurde? Hatte man nicht ein Recht darauf?
Doch der Verantwortung für ein Kind entziehen konnte man sich nicht. Es gab nicht, das das beschreiben konnte, was wohl in Rose vorgehen mochte. Wie sie ihre Eltern verabscheuen musste…Wie sie leiden musste. Hermine begann, zu weinen. Still und leise, doch ihre Tränen waren nicht aufzuhalten. Es war der Schmerz, der sich befreien musste. Der endlich an die Oberfläche kommen musste, um für das Platz zu machen, was als nächstes geschehen sollte.
Es war bereits zwanzig vor elf, als Ron es geschafft hatte, mit seiner Tochter zum Bahnhof aufzubrechen. Er hatte sich einen Wagen aus einem nahe gelegenen Autohaus leihen müssen.
Sie hatten bei Viktor gehalten, um Roses Schulsachen abzuholen, ohne konnte sie schließlich nicht nach Hogwarts fahren und ihr erstes Schuljahr antreten.
Es war eine seltsame Szene gewesen, als Viktor ihm den Koffer gegeben hatte und ihm die Hand geschüttelt hatte. Er wolle sich raushalten, hatte er gesagt, doch Ron solle doch bitte seiner Frau mitteilen, dass sie nach Hause kommen sollte.
Ron war verwundert gewesen, dass Hermine nicht bei ihrem Mann war und ihre kleine neue Familie feierte.
Doch es war ihm gleichgültig.
Rose war aufgeregt, als sie endlich zum Bahnhofsgebäude abbogen und Ron ihren Koffer eilig auf einen Rollwagen lud. Es war brechend voll, als sie durch die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn traten. Kinder aller Altersklassen liefen auf dem Bahnsteig neben der roten Lock hin und her, Eulen kreischten und Katzen liefen umher, um ihre Besitzer ausfindig zu machen oder vielleicht auch eine Maus aus einem Unbewachten Kofferwagen zu stehlen.
Ron gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und drückte sie fest an sich, nachdem er ihr den Koffer in ein Abteil geladen hatte.
„Pass auf dich auf, Rosie“.
Sie nickte, ihre Augen blitzten vor Freude und Aufregung. Jegliche Traurigkeit und jeglicher Zweifel waren aus ihrem Gesicht gewichen.
„Mach ich, Dad“. Sie drehte sich um und wollte schon einsteigen, da hielt er sie noch einmal zurück und zog sie in seine Arme. Mit leiser Stimme sagte er:
„Ich möchte, dass du eines weißt, Liebling. Irgendwann wird sicherlich alles gut werden und Mum und Daddy werden sich nicht mehr streiten, hörst du? Und wenn es dir schlecht geht oder du Hilfe brauchst, dann…“
„Dann werde ich es dir sofort sagen, Dad.“ Sie küsste ihn auf die Wange. „Ich verspreche es. Und nun lass mich endlich fahren!“
Sie lächelte, winkte- und war verschwunden. Ron winkte ihr hinterher und sah nicht mehr, wie sich eine junge Frau mit braunen Haaren zu ihrer Tochter durchkämpfte, sie fest in die Arme schloss und ihr fast die selben Worte ins Ohr hauchte, wie ihr Vater zuvor. Rose grinste und der Zug fuhr ab. Nahm sie mit, weg von ihren Eltern und von ihrem zu Hause. Die Reise brachte sie in ein neues Heim, wo es ihr besser gehen sollte.
Ron schaute dem Zug traurig nach. Nun war er allein. Ganz allein. Er hatte niemanden mehr, den er glücklich machen konnte oder der ihn glücklich machte.
Für einen Moment überlegte er, ob es eine Idee wert wäre, seine Familie zu besuchen. Harry zu besuchen, vielleicht ein paar alte Gespräche wieder aufzurollen und eine Weile zu entspannen. Mit Freunden und Familie. Es würde ihm sicherlich gut tun.
Hermine sah, wie der Zug sich entfernte und warf ihrer kleinen Rose zum Abschied einen Kuss hinterher. Einen liebevollen und zugleich verzweifelten Kuss. Es gab nichts auf der Welt, das sie so sehr liebte, wie ihre kleine Tochter. Und nun fuhr ihr Sonnenschein davon, ihr Licht in dunklen Tagen erlosch und würde nun für andere aufgehen, die ihre Hilfe mehr brauchten, als sie.
Sollte Hermine sich eine Weile bei ihren Freunden einquartieren? Oder sich bei Viktor melden?
Während sie das Bahnhofsgebäude verließ, sah sie aus dem Augenwinkel, wie ein junger Mann mit rotem Haar und einem breiten Pflaster auf der Wange durch die Menge ging und ebenso seinen Gedanken nach hing. Sie wusste, wer es war. Doch sie schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Seine Worte hatten sie tiefer getroffen, als sie geahnt hatte. Sie wollte alleine sein. Ja, alleine sein war für sie die einzige Option, die etwas mit sich brachte, das ihr helfen konnte. Nachdenken und seinen Gefühlen auf den Grund gehen. Ohne, dass jemand die Schwingungen des Herzens durcheinander brachte.
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