
von Bella14
@ Pummelmaus1 und Snapeeee: Danke für eure Kommis, es geht bereits weiter!
@Espria: Danke noch für deinen letzten Kommi, im vorigen Chap bin ich nicht mehr dazu gekommen, dir zu antworten, da es schon online stand. Also, vielen lieben Dank nochmal, ich hoffe, das neue Chap gefällt auch dir wieder!
@Dolohow: Tja...so ist das nunmal manchmal...eigentlich ist das nicht mein Fall, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen :D
@Little Angel: *ganz entschuldigend guck und sich in der ecke versteck* tut mir leid...ich eile mich^^
@cony90: Das freut mich :) Haha, ja, ich schreibe schnell, damit ich bald wieder beim Sommer bin, der liegt mir deutlich mehr....aaargh, wie ich Schnee und Winter doch hasse^^ :)
Liebe Grüße an alle,
eure Bella
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Der warme und angenehme Duft von frisch gemahlenem Zimt und heißem Kakao treib ihr entgegen, als sie die Haustür geöffnet hatte und das kleine Mädchen an ihrer Hand hineingezogen hatte, das die Anwesenheit ihres Vaters noch immer nicht bemerkt hatte.
Das rauschen des tosenden Meeres wurde stiller, als die Haustür wieder geschlossen wurde, jemand das Licht einschaltete und Rose durch einen kleinen Hausflur in ein weiteres Zimmer geführt wurde, das sie nicht sehen konnte, da niemand auf die Idee gekommen war, ihr die Augenbinde abzunehmen oder ihr ein Wort davon zu sagen, was in diesem Moment mit ihr geschah und wo sie überhaupt war.
Sie hatte sich darauf gefreut, in ihrem kleinen Zimmer in der Wohnung ihrer Mutter zu sitzen und alles erzählen konnte, was ihr auf der Zunge lag und was sie alles in Hogwarts erlebt hatte. Doch wieder einmal war alles anders gekommen, als gedacht. Bei ihrer Mutter konnte man sich niemals sicher sein, was als nächstes geschah- dabei war sie vor gar nicht allzu langer Zeit so wunderbar zu berechnen gewesen.
Irgendetwas schien anders, der Duft hüllte sie in eine vertraute und warme Umgebung, die doch irgendwie neu und unbekannt schien. Sie befanden sich nicht in der kleinen Wohnung in der geschäftigen Londoner Innenstadt, sie mussten weiter hinaus gefahren sein, das Meer rauschte draußen noch immer gegen Felsen und die Autofahrt war deutlich länger gewesen, als zu Orten in England, in denen sie schon einmal gewesen war.
Vor ihrem inneren Auge lief eine Landkarte auf und ab und Hermine musterte ihre Tochter belustigt, wie diese ganz unwissend im neuen Wohnzimmer stand, neben ihr das samtene rote Sofa, ein alter Fernseher und ein brauner Tisch, der zur gesamten Einrichtung des Hauses passte.
Aus der weißen Küche brachte Ron gerade schweigend und mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht ein Tablett mit drei großen Bechern voll warmem Kakao herein und stellte es auf den Tisch.
„Und? Darf ich jetzt gucken?“, fragte Rose leise und ihre Stimme zeigte deutlich, dass sie sich wieder beruhigt hatte- sie klang beinahe aufgeregt und neugierig.
„Genau jetzt“, rief Hermine glücklich aus, zog Ron an ihre Seite und sah in die kleinen Augen, die nun verwundert und erschrocken zu ihren Eltern hinauf starrten, die sich im Arm hielten und auf das neue Zimmer deuteten. Es war eine zum Zerreißen gespannte Stille, wie in Zeitlupe sahen die drei sich nacheinander an, man konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören, das kleine Herz des Mädchen pulsierte schneller und klopfte wie ein Donnerschlag gegen ihre Brust- dann warf sie sich kreischend und jubelnd in die Arme ihre Eltern, fing an, sie beide mit Küssen auf die Wangen zu überhäufen, musste Lachen und gleichzeitig anfangen zu weinen, während Ron glücklich die Faust in die Luft stieß und urplötzlich das Gesicht verzog, als er einen kleinen aber wirksamen Schlag in die Magengrube verspürte.
Rose boxte ihn gegen seinen Arm, während er auf das Sofa plumpste und Hermine wich mit erhobenen Armen lachend zurück und rannte los, als ihre Tochter im Begriff war, sie mit erhobenen Fäusten um den Tisch zu jagen.
„Ihr seid so bescheuert!“, kreischte sie völlig außer Atmen, warf sich rücklings auf das Sofa, wobei sie fast das Tablett herunter riss und trommelte mit den Händen neben ihren Kopf auf den roten Stoff.
„Ähm-“, machte Ron, doch Rose unterbrach ihn mit einem vernichtenden Blick, sprang dann auf seinen Schoß und begann leise an seiner Schulter zu weinen.
Sie war vollkommen überfordert mit der neuen Situation, doch das hatte Ron nicht erwartet.
Beruhigend strich er seinem kleinen Mädchen über den Rücken und sah sich hilfesuchend nach Hermine um, die sich neben ihn setzte und Rose sanft durch das Haar fuhr und sie einen Augenblick später in den Armen hatte, das kleine Gesicht war übersäht mit roten Flecken und die Haare klebten ihr auf den Wangen, nass von den vielen Tränen der Freude und der Verständnislosigkeit.
Das kleine Herz pochte noch immer laut gegen die Rippen und Hermine drückte es fest an ihr eigenes, um es zu schützen. Nie wieder sollte ihrer Tochter etwas geschehen, dass ihr so zusetzte, wie das, was ihr Eltern ihr angetan hatten- ein Leben voller Angst und Trauer, die von Tag zu Tag ins unermessliche zu steigen schien.
Langsam verebbten die Schluchzer des kleinen Mädchens, das sich an die Schultern ihrer Mutter presste und still der Melodie des anderen, stärkeren Herzens lauschte, das einen neuen Weg gefunden hatte, wieder frei und voller Leben zu schlagen.
Ron hatte seine starken Arme um Hermine gelegt, sie saß in seinem Schoß und Rose ließ sich von der Wärme ihrer so lange vermissten Eltern einhüllen- nie hatte sie sich etwas so sehr gewünscht, wie diese friedliche Szene, von der sie schon so lange geträumt hatte, aber nie geglaubt hatte, dass es einst wahr werden würde.
„Magst du deinen Kakao trinken?“, fragte Ron nach einer Weile, und Rose hob lächelnd das tränenverschmierte Gesicht von der Brust ihrer Mutter, die bereits ihre eigene Tasse in der Hand hielt und vorsichtig an der Schokolade nippte.
„Wenn der in Swansea genauso gut schmeckt, wie in London…“
Ron lachte und reichte seiner Tochter die Tasse, wobei er ihr entschuldigend über die Wange strich.
„Dir entgeht nichts, was?“, fragte er, lehnte sich dann wieder glücklich und zufrieden zurücklehnte, die Füße angezogen und Frau und Tochter im Arm.
„Sie ist unser Mädchen, Ron, was erwartest du?“, fragte Hermine lachend und Rose kniff ihr grinsend in die Seite. Der Kakao kippte über ihre kleinen Finger und sie musste noch lauter lachen. Das hatte sie sich immer gewünscht- meinte das Schicksal es zu gut mit ihr?
Das waren die Weihnachten, die ihre schönsten Tagträume beherrscht hatten. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hatte sie sich nicht ausmahlen können.
„…und Kräuterkunde ist wirklich klasse, Dad, ich hätte niemals gedacht, dass Professor Long- entschuldige, dass Onkel Neville ein so guter Lehrer ist!“
Rose zupfte aufgeregt am Saum ihres blauen Pullovers herum, saß auf einem der Küchenstühle und beobachtete den abendlichen Schnee auf dem Zaun, der den neuen kleinen Garten eingrenzte, während ihr Vater am Herd stand und das Weihnachtsessen vorbereitete.
„Du hast ihn ja auch nie in seinem Element erlebt. Und, was habt ihr bereits gelernt?“
Rose seufzte tief, dann lachte sie und schüttelte im sanften Licht der Küche ihre frisch gewaschenen Haare.
„Zu viel. Aber ich fand es großartig, auf einem Besen zu fliegen. Ich möchte unbedingt in der Mannschaft spielen, Dad, auch wenn Mum was dagegen hat, wir können sie bestimmt überreden, du hilfst mir doch dabei-“
„Ich kann dich ganz genau hören, Rose!“, fauchte Hermine aus dem Nebenzimmer und Ron lachte, während er versuchte, einen Stapel Gabeln auf des Esstisch fliegen zu lassen.
„Lass mich die tragen, Dad, das wird nichts“, musterte Rose seinen Versuch und schnappte sich die Gabeln aus der Luft.
„Hey, nicht immer so Vorlaut! Ich hätte sie sicher an den Tisch gebracht und außerdem hätte ich sie Saltos schlagen lassen können, werde du erst einmal volljährig, meine Liebe!“, fluchte er ihr hinterher und grummelte vor sich hin.
Das Feuer prasselte im Kamin neben dem Sofa, der weihnachtliche Geruch von Plätzchen, Kerzen und beendetem Essen erfüllte den Raum, nachdem sich die kleine Familie auf dem Polster niedergelassen hatte, Hermine ein Buch aufschlug und daraus vorlas, während Rose in ihrem neuen blauen Pullover vor dem warmen Kamin auf dem Vorleger lag, schon fast fest schlummernd. Mit einem glücklichen Lächeln betrachtete Ron die Szene, trank seinen letzten Schluck Wein und lauschte Hermines sanften und zugleich wohligen Worten.
Diese Weihnachten würde er niemals vergessen- es war das erste Weihnachtsfest gewesen, das sie als richtige Familie gefeiert hatten. Mit Geschenken, Keksen, Kakao und einem Festessen, Weihnachtsliedern und Kindergeschichten aus einem alten Buch, das nun auf Hermines Beinen lag, als sie mit dem Kopf an Rons Schulter gelehnt eingeschlafen war und ihr süßer Atem seine Wange streifte.
Die Musik aus dem kleinen Zauberradio verstummte, ein letztes Gute-Nacht ertönte mit der dröhnenden Stimme des Sprechers, dann war es still, bis auf das Knacken der Holzscheite im Kamin. Auch Ron wurde von der Wärme schläfrig und er nahm Hermine fest in seine Arme, ehe sie zusammen auf dem Sofa einschliefen und die letzten Stunden der Nacht in ihren friedlichen Träumen fest hingen, die ihnen eine heile Welt voller Freude zeigte und ihnen sagte, dass es gut war- dass sie sich wieder hatten.
Eine richtige Familie. Mit einer Tochter, die nun endlich glücklich werden konnte.
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