
von Bella14
Erst einmal an alle, die mir wieder einen Kommentar hinterlassen haben: Vielen Dank, ihr Lieben! :) Ich muss euch etwas mitteilen...ich habe gerade mal wieder den ganzen Plot umgeschmissen und werde euch nun mitteilen, dass der werte Herr Viktor Krum später noch einmal auftauchen wird! :D
@Little Angel: :D Ja, das musste sein. Frieden gibt es niemals bei mir…nur manchmal. :D Und ich muss dich enttäuschen, Albus, Lily, James und der ganze Rest aus dem Epilog spielt überhaupt keine Rolle, im Vorwort bin ich darauf zu sprechen gekommen ;) Ich spiele ganz mit meinen eigenen Karten :) Aber danke für deinen riesig lieben Kommi! Bussi von deiner Bella
Vielleicht nochmal für alle:
Ich ignoriere den gesamten Epilog und halte mich bloß an das, was in den Büchern davor alles passiert!
Vielleicht ist noch wichtig zur erwähnen, dass es bei mir Teddy Lupin nie gegeben hat, Tonks und Lupin jedoch wie im Buch auch gestorben sind. Nur zur Hintergrundinformation, wir wollen uns doch auf unsere Lieblinge Ron und Hermine konzentrieren, nicht? :)
Nun viel Spaß euch allen!
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Ein riesiger weißer Vorhang war um das breite Doppelbett im grünen Schlafzimmer gespannt worden, damit die Sicht auf das Geschehen eingeschränkt war und für die Beteiligten reibungslos ablief. Eine große Traube Menschen hatte sich auf dem Flur vor der Tür versammelt, doch im kleinen Schlafzimmer tummelten sich ebenso nicht weniger als zwei Heiler aus dem St. Mungo mitsamt magischer Hebamme, ein völlig aufgelöster junger Mann, der sich fortweg die schwarzen Haare zerstrubbelte und im Zimmer auf und ab ging, gelegentlich stehen blieb und durch den Vorhang spähte, nur um wenig später weiter zu gehen. Seine beste Freundin stand hinter dem Vorhang neben der jungen Frau mit sehr langen roten Haaren, die unter großen Schmerzen auf dem Bett lag, sich in den Arm des ersten Heilers namens Dr. Clyde und den ihrer hochschwangeren Freundin Hermine krallte und gerade dabei war, einen markerschütternden Schrei auszustoßen, bei dem ihr Bruder, der neben Harry Potter vor dem Vorhang auf und ab ging, zusammenzuckte und nervös die Schulter seiner eigenen kleinen Tochter tätschelte, die seelenruhig auf einem kleinen Schemel vor einem Kosmetiktisch saß und lächelte.
Noch einmal stieß Ginny einen Schrei aus, diesmal lauter und Hermine keuchte an ihrer Seite, als Ginny ihren Daumennagel in ihre Haut rammte. Besorgt schaute diese mit schweißüberströmtem Gesicht zu ihr auf und wollte sich entschuldigen, doch nur ein heiseres Stöhnen kam ihr über die Lippen und sie schloss die Augen. Hermine strich ihr die Haare aus dem Gesicht, während der Heiler ihr beruhigende Anweisungen zu sprach und die Hebamme sich ihren Aufgaben der kurzfristigen Geburt widmete. Für eine Verlagerung ins St. Mungo war es deutlich zu spät gewesen.
„Nun noch einmal, Miss Weasley, es dauert nicht mehr lange“, sagte die Hebamme munter und nickte Ginny zu. Diese keuchte nur laut und verzog ihr Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse, als sie all ihre Kraft zusammen nahm und noch einmal versuchte, alles aus ihr herauszupressen, was sie herauszupressen hatte.
Hermine half ihr, so gut sie konnte. Es war das erste Mal, dass sie als Außenstehende bei einer Geburt dabei war. Als sie ihre kleine Rose auf die Welt gebracht hatte, hatten sie es noch einige Tage vorher in die Sonderabteilung für Geburten in das Krankenhaus geschafft und konnten sich so voll und ganz auf ihre kleine Tochter konzentrieren. Damals war Ron niemals von ihrer Seite gewichen, hatte sie angespornt, ihre Hand gehalten und ihre Stirn geküsst, alles getan, was sie verlangte. Er hatte sogar versucht, sie mit Witzen zum lachen zu bringen und ihr vielleicht so die Schmerzen zu erleichtern, doch auch das hatte nicht viel bewirkt. Zauberer und Hexen legten nicht viel Wert auf eine Geburt, bei der zu viel mit Magie herumgepfuscht wurde. Ginny hatte ebenso wie Hermine damals das Angebot bekommen, eine leichte Dämpfung zu erhalten, doch sie hatte schreiend abgelehnt und wollte ihr erstes Kind auf die Welt bringen, wie es auch ihre starke Mutter gleich sieben Mal getan hatte.
Hermine griff sich an ihren runden Bauch, als Ginny erneut fest in ihre Haut schnitt, doch ihr kam kein laut über die Lippen. Sie wusste, dass sie ruhig bleiben musste, Ruhe war das wichtigste in diesem Moment, Ruhe für Ginny, sich selbst und vor allem für ihr eigenes ungeborenes Kind.
Ein letzter keifender Schrei war zu hören, dann ein dumpfes Pochen, als etwas auf der anderen Seite zu Boden fiel, ein Ratschen, als ein völlig durcheinander wirkender Harry den Vorhang herunter riss, einen Knall, der aus dem Zauberstab des zweiten Heiler stammte, ein erschrockener Ruf Hermines, als Ron sich an ihre Seite warf und seine Schwester anstarrte, dann ein weiterer Knall- und schließlich ein kleiner roter Kopf eines Babys, das ununterbrochen schrie und sich in den Händen der zufriedenen Hebamme wand.
„Sie haben einen gesunden kleinen Jungen zur Welt gebracht, Miss!“, rief sie glücklich über den ganzen Lärm hinweg, als die Heiler Harry von Ginny wegziehen wollten und um Ruhe baten, doch Ginny hielt Harry fest und zog ihn zu sich hinab, wo sie sich innig küssten. Die Tür sprang auf, als Ginny nun auch Ron und Hermine erschöpft in ihre Arme nahm, Freunde der Familie stürmten herein und riefen ihre Glückwünsche, ein glatzköpfiger Mann, der leicht hinkte, sprang mit einem Jubelruf auf seine jüngste Tochter und seinen Schweigersohn zu, wo er unter lautem „Mr. Weasley, Ihr Bein, passen Sie auf!“ zurückgerufen wurde.
Unter all dem Getümmel reichte die Hebamme Ginny ihren kleinen Sohn in die Arme und grinste, während die Heiler sich noch immer abmühten, Ruhe zu schaffen und die Leute aus dem Raum zu drängen.
Als sie schließlich alle wieder aus dem Raum hinaus waren und sich Ruhe einstellte, saß Hermine schwer atmend an Ginnys linker Seite, Ron umarmte sie glücklich von hinten und Harry starrte stumm und mit großen Augen auf seinen Sohn, der nun friedlich eingewickelt in den Armen seiner Ginny lag. Sie lächelte müde und flüsterte an Ron gewandt:
„Er hat irgendwie ein wenig Ähnlichkeit mit dir, findest du nicht?“
Hermine lachte, sie hatte zugehört.
„Wenn du Pech hast, wird er später Rons Nase und Harrys nette Haare haben“, sagte sie schmunzelnd und Ginny lachte.
Harry starrte noch immer stumm hinab, bis Ron ihm mit der Hand auf die Schulter schlug und ihn freundschaftlich in die Arme nahm.
„Glückwunsch, Mann! Dein Sohn- wie klingt das?“
„Unglaublich“, murmelte Harry und schüttelte den Kopf, noch immer schien er verwirrt. „Unglaublich“.
Hermine strich sich über ihren dicken Bauch, dann streifte sie Ginny die Decke höher über die Schultern und erhob sich.
„Danke“, murmelte Ginny müde, konnte jedoch den Blick nicht von dem kleinen Wesen in ihrem Arm lassen, das nun zufrieden schlief und die winzige Hand um ihren Finger gelegt hatte.
Sanft schubste Hermine Ron und Rose, die die ganze Zeit verblüfft lächelnd neben ihrer Tante gestanden hatte und auf den kleinen Jungen geschaut hatte, hinaus auf den Flur, winkte den glücklichen Eltern noch einmal zu, verabschiedete sich unter leisem Danke von den Heilern und ließ sie allein im grünen Schlafzimmer. Sie schlugen sich den Weg bis zum Wagen durch, der auf der Einfahrt des kleinen Hauses stand und fuhren ihren gewohnten Weg weiter, hinaus zu ihrem eigenen zu Hause.
Sie spürte ein sanftes Ziehen in ihrem Bauch, als sie sich in der tiefen Dunkelheit des Schlafzimmers auf die andere Seite rollte und nun wieder mit dem Gesicht in Rons Richtung lag, der, alle Viere von sich gestreckt, im Bett schnarchte und die Hand zärtlich auf Hermine Bauch gelegt hatte.
„Ist alles in Ordnung bei dir, Kleiner Nathaniel?“, flüsterte sie der runden Wölbung zu und streichelte ihren Bauch.
Ron murmelte etwas im Schlaf und Hermine blickte zu ihm hinüber. Sein Haar stand wild von seinem Kopf ab und er hatte den Mund leicht geöffnet. Sie musste kichern. Er sah noch immer so wunderbar aus, wenn er schlief. Doch seine Hand ließ er nie von ihrem Bauch gleiten- sie wusste, dass er auf sie Acht geben würde.
Sanft strich sie ihm über die Wange und er schlug lautlos die Augen auf.
Hermine lächelte. Mit einem leichten Gähnen rückte Ron näher an sie heran und legte seinen Kopf auf ihren Bauch. Hermine schmunzelte, wartete jedoch geduldig ab. In der Dunkelheit sah sie Rons Augen glitzern, als er in sie hinein horchte.
„Er sagt, er hat riesigen Hunger auf eine gute Steak- und- Nierenpastete“, sagte er und legte sich wieder neben sie, die Hände nun bei um ihren Leib geschlungen, als sie sich mit dem Rücken an seine Vorderseite kuschelte und die Decke über sie beide zog.
„Ich denke nicht, dass das sein Lieblingsessen wird“, erwiderte sie gähnend und schloss die Augen. Ron küsste sie auf das Haar und nickte nur.
„Es ist ein Wunder, oder?“
„Was?“, fragte Hermine schläfrig und umschlang seine Hände an ihrem Bauch.
„Das, was heute wieder geschehen ist. Es ist unglaublich, dass es so etwas gibt…diese kleinen Wesen wachsen einfach so in dir drin und ehe du dich versiehst, hast du ein kleines schreiendes Baby in deinem Arm und siehst zu, wie es aufwächst und…“ Er seufzte.
„Schau dir nur Rosie an. Wie groß sie geworden ist! Bald wird sie zwölf und ich habe noch nicht mal ansatzweise genug Zeit damit verbracht, ihr beizubringen, wie man eine grandiose Faultierrolle hinlegt!“
Hermine kickte unter der Decke nach seinem Bein, doch er kuschelte sich fest an sie und strich ihr mit den Lippen über die Schultern. Sie seufzte zufrieden.
„Du hast recht“, antwortete sie und schlief augenblicklich später ein. Doch Ron blieb lange wach in dieser Nacht.
Seine Gedanken kreisten immer wieder um das kleine Baby, das seine Schwester in den Armen gehalten hatte. Seinen Neffen. Der Kleine, wie er mit seinen winzigen Händen nach Ginnys Finger gegriffen hatte und wie er seine Augen fest zusammengekniffen ließ…
Es schien ihm eine Ewigkeit her, dass Rose so ein winziges Baby gewesen war. Doch bald würden er und Hermine erneut ein wundervolles Baby bekommen…und ein neues, unvorstellbares Leben in die Welt setzen. So glücklich war er schon lange nicht mehr in einen traumlosen Schlaf hinüber geglitten.
„FRÜHSTÜCK!“, brüllte eine Stimme irgendwo unter ihnen und wenig später flog die Schlafzimmertür auf, als Rose mit wehenden roten Locken auf das weiße Bett mit den Buchstaben R und H sprang, die sich um ein weiteres kleines R schlangen.
Vergnügt hüpfte sie auf dem Bett herum und sprang zwischen ihren Eltern hin und her, die sich aus ihrer Umarmung lösten, die sie im Schlaf eingenommen hatten und sich nun gähnend und streckend aus dem Bett erhoben und verschlafen ihrer Tochter dabei zu sahen, wie sie auf dem Bett herum tollte und ihnen mit lauter Stimme verkündete, dass Harry soeben angerufen hatte und sie alle eingeladen hatte, in einer Woche zum Abendessen vorbei zu kommen, wenn Ginny sich wieder erholt hätte.
„Und sie haben einen Namen gefunden!“, rief sie fröhlich und hüpfte aus dem Zimmer.
„Aber den sag ich euch erst, wenn ihr mein erstklassiges Frühstück probiert habt!“
Und sie war verschwunden. Hermine schüttelte den Kopf und zog sich einen langen Morgenmantel über. Ihre Tochter war ein unvorstellbarer Wirbelwind.
Sie kamen hinter Rose in die Küche und schauten sich verdutzt um, als sie sich an einen Tisch gedrückt sahen, der mit vielen bunten Kerzen gedeckt war, die bei offenem Fenster leicht flackerten und die Form von Sommerblumen hatten. Draußen schien strahlend die Sonne herein und tauchte die kleine Familie in ein warmes Licht.
Rose hatte einige frische Früchte auf einem Teller angeordnet, Brot aufgeschnitten und für ihre Eltern einen großen Becher Kaffee gekocht. Selbst Ron hätte diesen nicht besser hinbekommen.
„Womit verdienen wir das denn?“, fragte Ron verblüfft und schaute seine Tochter streng über seine Zeitung hinweg an, die ihm Hermine reichte, als sie sich ein Brot nahm.
„Hast du etwa in den Schrank im Wohnzimmer da hinten geschaut?“
Rose grinste und wurde rot um die Ohren. Ron schaute sie mit ernster Miene an und sagte:
„Du bist zu neugierig für dein Alter, weißt du das?“
Sie grinste betreten und fiel ihm Vater um den Hals. Sofort ließ Ron sich besänftigen.
Hermine schaute verdrießlich drein und trank einen Schluck Kaffee.
„Ihr beide wisst genau, was ich davon halte, dass Ronald dir einen Besen gekauft hat“, murrte sie über Roses glückliche Miene hinweg.
„Aber Mum, es ist der neue Sauberwisch neun, den muss man mögen!“, empörte sie sich und schmierte sich großzügig Marmelade auf ihre Scheibe Brot.
Ron setzte seinen Ellbogen in die Butterschale, als er die erste Seite des Tagespropheten aufschlug und schließlich hinter den Seiten fragte:
„Und? Wie nennen sie ihren kleinen Wonneproppen?“
Hermine schnaubte in ihren Kaffee und wartete auf die Antwort ihrer Tochter.
„Jacob“.
Ron legte die Zeitung beiseite und schaute die beiden etwas blöde drein schauend an.
Zufrieden nickte Hermine und biss in ihr Brot, während Rose schon dabei war, sich dem Zauberradio zuzuwenden, um ein wenig Musik zu hören.
Während Ron sich schließlich wieder dem Propheten widmete und dabei begann, sich seine Quidditchuniform anzuziehen (denn er war bereits etwas spät zum Training) und Rose einer neuen Band zuhörte, die sie in Hogwarts von ihren neuen Freunden empfohlen bekommen hatte und auf dem Fensterbrett saß und das Meer beobachtete, dessen Rauschen bis hinauf zum Haus zu hören war, ließ Hermine mit einem Schlenker ihres Zauberstabes das Geschirr abspülen und den Kühlschrank einräumen. Ihr fiel ein Stapel alter Schokofroschkarten von Rose in die Hände und sie schmunzelte, als sie ihren eigenen Namenszug auf einer der Karten las, die jedoch gerade kein Bild anzeigte.
Es war sehr amüsant gewesen, als sie damals vor so vielen Jahren in die Schokofroschkarten aufgenommen worden waren. Ron schwoll noch immer vor Stolz an, wenn er sich entschloss, seinen eigenen Karten einen kleinen Blick zuzuwerfen.
Ja, es waren wunderbare Jahre gewesen…Sie schaute zu ihrer Tochter zum Fenster, die sich die Sonne in das Gesicht scheinen ließ und dem Meer lauschte. Irgendwann würde auch sie eine Frau sein und solche wunderbaren Zeiten erleben…doch hoffentlich würden es behütete Zeiten sein.
Ein weiterer Schwung mit ihrem Zauberstab und Rons Quidditchumhang schloss sich funktionsfähig, ehe er sich mit einem liebevollen Kuss von ihr verabschiedete, seiner Tochter winkte und ihr zurief, dass sie ein Donnerwetter erleben würde, wenn sie den Besen aus dem Schrank holen würde. Als Hermine unter die Dusche huschte, sah sie noch aus dem Augenwinkel, wie Rose das lange Paket aus dem Schrank hob und das Packpapier gierig vom langen dünnen Holz des Besens riss.
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