Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Liebe kennt keine Grenzen-Der Wille des Schicksals - Ein nebliger Tag

von Bella14

Lieben Dank an Little Angel, cony90 und angelfly04 für eure Kommentare, ich habe mich wieder sehr gefreut! Eine wichtige Änderung: ich habe Jack in Jacob geändert!
Hier die Antworten auf eure Fragen:
@Little Angel: :) Nein, Harry und Ginny sind nicht verheiratet und Ron und Hermine haben nach Hermines Scheidung auch nicht mehr geheiratet ;) was ja nichts heißen muss…:D Liebste Grüße!
@cony90: laut Statistik ist der Name Jack der siebt beliebteste englische Name :) nun ja, jetzt ist er ein kleiner Jacob geworden :) Ich hoffe, der Name gefällt dir! Liebe Grüße!
@angelfly04: Stimmt, man muss sie lieben :) Es gibt selten Kinder, die so ruhig sind und so lieb sein können…man sehe sich die Jugend von heute an, was? :D

Nun viel Spaß beim neuen Kapitel! Und schaut doch auch mal in meinen FF-Thread! Auch dort könnt ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen, ich würde mich wirklich serh freuen!
____________________________________________


Where are those happy days, they seemed so hard to find
I try to reach for you, but you have closed your mind
What ever happened to our love, I wish I understood
It used to be so nice, it used to be so good…
(S.O.S.-Donna and Sam-Mamma Mia)


Mit geschwollenen Augen, aus denen unaufhörlich Tränen quollen, starrte ihn das kleine Mädchen an, als sie ihren stark blutenden Arm in seine Richtung hob und ihren Mund zu einem entsetzten Schrei aufreißen wollte, doch die verzweifelten laute drangen nie über ihre Lippen. Er konnte sehen, wie sich ein blitzendes Messer senkte und der Todesser unter seiner schwarzen Maske keuchte, als ein Schockzauber ihn in seine Seite traf, doch es war zu spät. Der Mann klappte über dem kleinen Mädchen zusammen und mit einem letzten Ausdruck des Entsetzens auf dem noch so jungen Gesicht versiegten die Tränen augenblicklich, als die kaltem Klauen des Todes nach ihr griffen und nichts mehr in Ron Weasleys Macht stand, um ihr zu helfen…Schreie drangen an seine Ohren, als er sich wieder aus dem Schleier seiner eigenen Tränen löste, er musste weiter kämpfen. Noch immer reckten verletzte die Arme in seine Richtung, doch er sprang über sie hinweg, auf der Suche nach seinen Freunden, um ihnen zur Seite zu stehen. Er wusste, dass es für die Sterbenden am Boden keine Hoffnung mehr gab, doch er spürte, wie etwas in seiner Brust rebellierte, als er versuchte, dieses Gefühl der Schuld abzuschütteln, das ihn verfolgte, seit er gesehen hatte, wie der erste Mann in die Knie gegangen war in dieser Nacht.
Ein Nebel legte sich plötzlich über das Geschehen und ein verzerrtes und leicht lächelndes Gesicht trat vor seine Augen, rotes Haar, begraben von einer Last aus Steinen. Er schrie, schrie, jedes Gefühl aus seinem Körper wollte er herausschreien, als er seinen toten Bruder erblickte, doch das kleine Mädchen schien seine Stimme mit in ihren Tod genommen zu haben. Und dann verwandelte sich Freds Gesicht in das eines alt aussehenden Mannes mit schwarzem Bart, der vergeblich den Kopf schüttelte und Ron einen roten Zettel in die Hand drückte und ihn zur Tür der Redaktion geleitete, unentwegt mit dem Kopf schüttelnd.
„Sie leisten zwar gute Arbeit, Mr. Weasley, doch ich kann es mir nicht erlauben, jeden Monat aufs Neue darauf zu hoffen, dass sie rechtzeitig ihre Arbeit abgeben. Ich musste das gesamte Konzept der letzten Ausgabe umstellen, das wissen sie wohl am besten, mein Lieber…aber sie sind jung, sie finden sicher schnell eine neue Anstellung…einen schönen Nachmittag wünsche ich ihnen noch!“
Und ehe er ein ungläubiges Wort äußern konnte, stand er draußen auf dem heißen und sonnenbeschienenen Bürgersteig Londons und starrte auf ein schwarzes Loch im Boden, in das er fiel und fiel, fiel und nicht am Boden ankam…

Es klopfte energisch an der Tür und Ron rieb sich erschrocken über die müden Augen. Sein rotes Haar fiel ihm in langen Strähnen in die Stirn. Schon seit Stunden hatte er sich in seinem winzigen Büro eingeschlossen und starrte auf das rote Stück Papier, dass ihm Mr. Green vor Millionen von Jahren, so schien es ihm, in die Hand gedrückt hatte und ihn aus der Redaktion geworfen hatte. Sang und Klanglos. Ohne große Worte. Keine Erklärung, die zutreffend gewesen wäre. Mit diesem Problem konnte er zu niemandem gehen- ihn würde niemand anhören. Ein Quidditchspieler. Wer war er denn schon? Es scherte niemanden, ob er seinen Job verloren hatte. Es gab vielleicht andere Wege; Wege, die nicht recht waren und mit denen er sich noch viel mehr einhandeln würde, als nur einen Rausschmiss.
Und doch saß er nun hier, mit nichts weiter als einem rot leuchtenden Zettel, der ihm mahnend in die Augen stach und jegliche Gefühle aus seinem Kopf und seinem Körper verbannte. Ein halbleeres Whiskyglas stand neben einem weiteren Stapel Papiere auf dem winzigen schwarzen Schreibtisch. Es klopfte erneut.
„Nein“, grummelte Ron laut und setzte sich unbeholfen in seinem Stuhl auf. Sein grauer Anzug war vollkommen zerknittert und auf seinem weißen Hemd trohnte ein schmieriger Fleck.
Die Tür schwang mit einem Poltern auf und Ron drehte den Kopf genervt in die Richtung der Störung.
„Ich sagte nein!“
Mit zusammengebundenen braunen Locken starrte ihn Hermine finster an, den kugelrunden und sehr dicken Bauch durch die Tür schiebend, und hastig drückte er ein paar zusammenhangslose Papiere auf das rote Blatt, bevor sie es zu sehen bekam. Seine düstere Miene verschwand jedoch nicht.
„Falls es dich interessieren sollte und du nicht weiter damit beschäftigt bist, deinen Schreibtisch zu ordnen, hättest du vielleicht die Güte, zu uns ins Wohnzimmer zu kommen“. Grimmig schaute sie auf ihn hinab. Er wandte den Blick ab und murmelte schwach:
„Warum?“
„Die Freundinnen unserer Tochter sind da. Margaret, Madeleine und Jade. Mit ihren Eltern“, fügte sie hinzu, als er keine Regung zeigte. Seit Tagen schien etwas nicht mit ihm zu stimmen. Seitdem sie bei der Geburt des kleinen Jacob dabei gewesen waren, schien irgendetwas geschehen zu sein und Hermine vermochte nicht zu sagen, was es war. Sie versuchte alles in ihrer Macht stehende, um mit ihm zu sprechen, doch er zeigte sich stur und ging schlafen, wenn sie versuchte, ihn zu verstehen. Selbst wenn sie es sich gerade gemütlich gemacht hatten, Rose schlief und sie zusammen Arm in Arm auf dem Sofa lagen und Hermine die etwas entspanntere Stimmung ausnutzte, um mit ihm ins Gespräch über seine Sorgen zu kommen, blockte er ab und verschwand grummelnd. Sie fühlte sich stark in ihre Schulzeit zurückversetzt- und das bedeutete meistens nicht viel Gutes. Es tat ihr weh, ihn so zu sehen, doch sie war auch wütend. Er redete nicht mit ihr. Und war zum einen nicht Reden eines der Grundmittel, um eine Beziehung zum Funktionieren zu bringen? In wenigen Wochen bekamen sie ein Kind. Hermine wollte auf keinen Fall, dass es in einer Umgebung einer gestörten Beziehung zwischen den Eltern aufwachsen musste- nicht noch einmal.
„Harry und deine Schwester sind übrigens auch unten. Mit Jacob. Und außerdem eine unerwartete Überraschung…vielleicht findest du ja einen kurzen Moment“, sagte sie giftig und knallte die Tür zu, als sie wieder hinauseilte.
Sie konnte nicht anders. Auch wenn sie in ihrem Inneren vielleicht anders fühlte- Mitleid, Schmerz, Verletztheit- sie konnte nicht anders, als ihn grob zu behandeln. Meist merkte er erst dann, dass er etwas angestellt hatte. Hermine konnte es nicht leiden, wenn Ron wieder zu dem selben Sturkopf wurde, der er in der Schule fast täglich gewesen war. Er hatte sich in den Jahren darauf stark verändert- weshalb geschah nun diese Wende?
Ron schaute ihr nach und ließ die Ellenbogen müde auf den Tisch sinken. Das rote Papier ragte noch immer unter dem kleinen Stapel hervor und er zog es umsichtig heraus. Dann seufzte er. Heute musste er es Hermine sagen…es konnte nicht damit weiter gehen, dass er log und schwieg. Ron wusste längst, dass er mit seinem Schweigen einen groben Fehler begannen hatte. Es war nie seine Stärke gewesen, über Dinge zu sprechen, die ihm zu schaffen machten oder über Dinge zu diskutieren, die ihm peinlich waren. Dinge, die einem schwer im Magen liegen, wenn sie zur Sprache gebracht werden. Aber diese Sache konnte er nicht länger verschweigen. Durfte er nicht länger verschweigen. Es würde spätestens dann ans Tageslicht kommen, wenn die nächste Rechnung mit der Post eintreffen würde.
Er legte das Papier auf ein niedriges Regal, in der Hoffnung, dass niemand auf die Idee kommen würde, es anzuschauen, und ging mit schweren Schritten aus dem Zimmer.
Das Wohnzimmer schien voller Leute zu sein, die sich prächtig unterhielten, er konnte laute und fröhliche Stimmen hören, Kinder umherlaufen sehen und durch das Fenster fiel warmes Sonnenlicht hinein. Es war früher Abend in Swansea.
Ein weiches Lachen einer jungen Frau drang an Rons Ohren, als er den Raum betrat und er runzelte die Stirn diese Stimme kannte er…Ein Flattern in seinem Magen sagte ihm, dass es keine Erinnerung war, an die Hermine gerne erinnert wurde. Mit einem Mal begannen die feinen weißen Striche, die fast nicht mehr zu sehen waren, auf seinen Unterarmen an, unangenehm zu jucken und er zwängte ein ungläubiges Lächeln auf sein müdes Gesicht, als ihn eine unglaublich breit gewordene junge Frau mit glänzendem, langem, braunem Haar in ihre Arme schloss und ihn an sich drückte.
„Es ist so lange her, Ronald!“
Obwohl sie mindestens neunzig Kilogramm zugelegt haben musste, sah die neunundzwanzigjährige Lavender Brown unbestreitbar attraktiv und schön aus. Sie strahlte eine reife Eleganz aus, die Ron nie bei ihr gesehen hatte. Irgendwie hatte er nie gedacht, dass Lavender Brown jemals anders aussehen würde, als sie ausgesehen hatte, als sie sechzehn gewesen war, albern gekichert hatte, wenn es um Jungen ging und Rons erste Freundin gewesen war, mit der er nur aus einem Grund zusammen gewesen war- und dieser Grund starrte gerade mit einer ausdruckslosen Miene in eine andere Ecke und streichelte abwesend ihren dicken Bauch, in dem seelenruhig ein ungeborenes Kind schlummerte.
„Ähm…wow…ich meine, hallo, Lavender, schön, dich wieder zu sehen…du…du siehst toll aus, wirklich, ich weiß gar nicht…“, stammelte er etwas durcheinander, als sie ihn losließ und auf einen großen, breitschultrigen Mann zuschleifte, der ihn durch eine dünne Brille und einen rotblonden Vorhang aus Haaren anlächelte.
„Mein Mann Fergus“, stellte sie ihn vor und Fergus schüttelte Ron die Hand, während dieser beklommen in die Ecke starrte, in der Hermine soeben gestanden hatte, doch nun tauchte diese wie aus dem nichts an Rons Seite auf und lehnte sich nahe zu ihm. Lavender lächelte sie nur an und entschloss sich, sie in ihre massigen Arme zu schließen, dann reichte ihr Fergus ein Taschentuch, als sie angefangen hatte, zu schniefen. Ihr schien diese Begegnung nur zu gefallen- ganz im Gegensatz zu Hermine, die offenbar noch immer Probleme damit hatte, dass Lavender einst Ron geküsst hatte.
„Oh, es ist so wundervoll, euch endlich wieder zu sehen! Ihr kennt euch doch sicherlich an Seamus Finnigan erinnern, oder? Nun ja, Fergus ist sein Cousin, wir haben uns vor so langer Zeit einmal getroffen und Seamus hat uns damals bekannt gemacht…Ich kann euch nur sagen, wie froh ich bin, dass Margaret sich mit eurer reizenden kleinen Rose angefreundet hat! Wie sehr ich euch alle vermisst habe, ich habe so viel von euch in den Zeitungen gelesen, aber nie wieder von euch persönlich gehört! Was für eine Schande…“
Während Lavender sprach und sich geräuschvoll in ihre Taschentuch schnäuzte, blickte Ron Hermine verständnislos an, bis sie mit einem unwirschen Rucken ihres Kopfes in die andere Ecke des Raumes deutete, wo Rose mit drei anderen Mädchen stand, die diesen Sommer bei ihnen bleiben würden.
Wie Ron die nun breitgesichtige Lavender einschätzte, hatte sie bei ihrer Hochzeit mit Fergus Finnigan wohl darauf bestanden, ihren eigenen Nachnamen zu behalten. Eines der Mädchen musste demzufolge Margaret Brown, genannt Molly, sein, die Tochter seiner ehemaligen Jugendfreundin. Er konnte nicht sagen, ob es ihm die ganze Zeit nur darum gegangen war, Hermine eifersüchtig zu machen und sich ein wenig an ihr zu rächen, da sie zwei Jahre zuvor mit ihrem jetzigen Exmann Viktor Krum auf den Weihnachtsball gegangen war und ihn geküsst hatte, doch er musste sich eingestehen, dass ein Großteil der Beziehung zu Lavender aus nichts anderem bestanden hatte, als der körperlichen Annäherung zweier völlig ahnungsloser Teenager.
„Und? Darf ich dich nun endlich Mrs. Weasley nennen?“, fragte Lavender lachend und wartete jedoch geduldig auf eine ehrliche Antwort. Hermine wurde rot und mied Rons Blick. „Wir…haben nicht wieder geheiratet, nach meiner Scheidung“.
„Aber, aber!“, trötete Lavender empört und fuchtelte Ron mit ihrer massigen Hand vor der Nase herum. Er wurde ebenso rot.
Hermine machte sich daran, Lavender und Fergus etwas zu trinken zu bringen und sie auf das Sofa zu zwängen, wenn auch mit etwas widerwilligem Ausdruck im Gesicht. Rons Blick wanderte weiter durch das Zimmer (er verdrängte die peinliche Erinnerung daran, worauf Lavender ihn ebengerade aufmerksam gemacht hatte) und er erblickte seine Schwester, schön wie eh und jeh, eingehüllt in ein weißes Sommerkleid. An ihrer Seite stand ein grinsender Harry, der Ron freundschaftlich auf die Schulter klopfte und ihn dann zu sich heran zog und auf das kleine Bündel in seinem Arm deutete. Ein winziger Babykopf lugte daraus hervor und blinzelte stumm in das Sonnenlicht. Harry grinste noch breiter und schaute Ron aufmunternd an.
„Na los, lern ihn kennen!“
Ginny legte ihrem Bruder das kleine Bündel in die Arme und küsste ihn flüchtig auf die stoppelige Wange, ehe sie sich zu Hermine wandte, um ihr zu helfen und sie mit dem unerwarteten Besuch nicht alleine zu lassen.
Ron streckte vorsichtig seine Hand in Richtung des kleinen Jacobs aus und strich behutsam über dessen Wange. Der kleine machte ein quiekendes Geräusch und ballte die kleinen Fäustchen. Ron musste unwillkürlich lächeln, als er Harry dessen Sohn wieder in die Arme legte. Noch immer spukten im hinteren Teil seines Kopfes die Ereignisse der letzten Tage, doch für diesen Moment musste er sie in den Hintergrund drängen. Andere Dinge waren nun bedeutender.
„Ich sage dir, er sieht genauso aus, wie du“, strahlte Hermine, als sie ebenso den kleinen Jacob auf den Arm nahm und an Harrys Seite trat, als dieser sich dem Sofa näherte. Ron wandte sich mit leicht mulmigem Gefühl den vier Mädchen zu, die noch immer in ihrer Ecke standen und sie Szene beobachteten. Zwei weitere Elternpaare warteten etwas abseits von ihnen und blickten zu Ron hinüber, offenbar in der Annahme, dass er sie wohl sogleich begrüßen und zum überfüllten Sofa führen würde.
Das dunkelhäutige Paar stellte sich distanziert aber freundlich als Mr. und Mrs. Barnard aus Los Angeles vor, bevor sie sich verabschiedeten, da sie pünktlich ihren Flug zurück nach Amerika bekommen mussten. Ihre ebenso dunkelhäutige Tochter versicherte ihnen, dass es ihr bei Mr. Weasley und Ms. Granger sicherlich gut ergehen werde und geleitete sie zur Tür hinaus. Madeleine stellte ihre Eltern persönlich vor und Ron schüttelte etwas überrumpelt zwei weitere Hände. Dann verabschiedeten sich auch die Thurgoods von ihrer blonden Tochter und disapparierten hinter der Grenze des kleinen Hauses am Meer.
An diesem Abend hatte Ron keine Gelegenheit dazu, weiterhin an den drohenden Zettel zu denken, der in seinem Arbeitszimmer vor sich hin rauchte und nur darauf wartete, von jemanden gefunden zu werden, der sich sofort auf den Weg zu Hermine machte, um ihr zu erzählen, wie ihr neues Leben begann, den Bach hinab zu laufen. Er hatte versagt. Wieder einmal versagt und nun stand er kurz davor, seine kleine Familie in den Ruin zu treiben, wenn er sich nicht darum kümmerte, dass etwas geschah. Wie sollten sie das Haus bezahlen, die anfallenden Rechnungen, neue Kleidung, wie sollten sie ohne genügend Geld den Haushalt finanzieren und zwei Kinder versorgen? Diesen Sommer waren es sogar vier kleine Mädchen, für die sie die Verantwortung übertragen bekommen hatten. Wenn nicht ein Wunder geschah…Es war lange Zeit her, dass er noch an Wunder geglaubt hatte, doch in den letzten Monaten mit Hermine war dieser Glaube langsam zurückgekehrt. Vielleicht hatte sie eine Gehaltserhöhung bekommen, von der er nichts wusste? Oder vielleicht hatte sie gerade einen besonders schweren Fall zu bearbeiten, der ihr so viel Einfluss einbringen würde, sodass sie von nun an eine der höchst bezahlten Ministeriumshexen war? Oder ein neues Hauselfengesetz hatte sich durchbringen lassen? Vielleicht war der Minister auch zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit dafür war, Hermine noch einmal mehr für ihre unglaubliche Arbeit zu danken? Vielleicht sollte Ron ein Wort mit Kingsley Shacklebolt reden, sie waren schließlich alte Bekannte…
„Liebling? Hast du zugehört?”
Lavenders dröhnendes Lachen war noch immer zu hören, als Hermine ihn sachte am Arm fasste und seinen leeren Blick bemerkte. Sie saßen seit Stunden mit den Browns auf diesem Sofa, die Mädchen waren längst verschwunden, um ihr Lager in Roses Zimmer aufzubauen, das zum Glück groß genug war- zur Not würden zwei der Mädchen in Nathaniels Zimmer schlafen, schließlich brauchte er seinen Platz noch nicht.
Ron schüttelte erschrocken den Kopf, als er sich aus seiner Starre löste, küsste Hermine kurz aber bestimmt auf die Stirn und erhob sich.
„Es wird spät…Ich denke es ist Zeit, dass-“
„Oh, ich habe die Zeit vollkommen vergessen! Es tut so gut, über die alten Zeiten zu sprechen, wisst ihr? Nun ja, wir hätten gehen sollen, als Ginevra und Harry sich verabschiedet haben…Nun dann, einen angenehmen Abend euch beiden! Und meldet euch! Ich würde mich freuen, wenn ihr uns einmal besuchen kommt, nicht wahr, Fergus?“
Der Mann nickte nur stumm lächelnd, folgte seiner Frau hinaus und weg waren sie.
Hermine starrte ihnen mit glasigem Blick nach, dann seufzte sie und ließ sich in die Kissen sinken und schloss die Augen. Ihr war die Anstrengung der Tage anzusehen. Ihre gefalteten Hände ruhten sanft auf ihrem Bauch und streichelten eine kleine Wölbung des Pullovers, den sie trug. Ron sank neben ihr hinab und suchte fahrig nach den richtigen Worten, als urplötzlich die Gedanken an seine Arbeit zurückkamen, doch es fielen ihm keine ein, die ihre jetzige Situation am besten ausdrücken könnten. Er wollte nichts mehr sehen, nichts mehr davon hören…
„Du hattest wieder Alpträume, letzte Nacht“, flüsterte Hermine. Ihre Stimme war fast nur ein leiser Hauch, wie das sanfte Rascheln des nächtlichen Windes, das durch das geöffnete Fenster drang. Ron antwortete nicht und schluckte. Ein eiskalter Schweißtropfen rann ihm im Nacken hinab und seine Hände klebten unangenehm auf seinen Oberschenkeln. Seine Ohren wurden heiß und er wusste, dass er scharlachrot anlaufen würde, würde sie das Licht nun einschalten. Doch Hermine blieb nur stumm sitzen und hatte die Augen geschlossen. Ron schaute vorsichtig zur ihr hinüber- und bemerkte den silbrig glänzenden Tropfen auf ihrer Wange. Sie weinte. Seine Hand suchte nach ihrer, doch sie zog sie davon.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, flüsterte sie erstickt. Ron hatte augenblicklich den Drang sie an sich zu pressen, sie so fest zu umarmen, damit sie wusste, dass es nichts gab, was ihm helfen konnte, dass er allein versuchen musste, dagegen anzukämpfen, doch ihm wurde bewusst, dass sie ihn wegstoßen würde, wenn er auch nur den Arm um sie legen würde. Sein Herz klopfte unnatürlich laut gegen seine Rippen. Fast wie ein grollender Donner, der langsam näher kam und sich dazu bereit machte, über ihn herein zu brechen…
„Ich…du hast recht. Ich sehe sie jeden Tag“, sagte er dumpf und schaute betreten auf seine Hände, als hätte er ein schweres Verbrechen begangen. Und eigentlich war es auch ein Verbrechen, dass er nichts tun konnte…
„Ich habe jemanden aus meiner Abteilung gebeten, sich darum zu kümmern, dass die Okklumentik lernst“.
„Was?“
„Du musst diese Bilder aus deinem Kopf bekommen, bevor wir…unser Kind, Ron!“, schluchzte sie leise und nun weinte sie stärker.
Ron ließ alle Vorsicht fallen und kam zu ihr hinüber. Schlang seine Arme um sie und hielt sie fest in seiner Umarmung, drückte sie an sich und küsste ihr Haar, ihre Wangen. Hermine ließ es geschehen und klammerte sich fest an seine Schultern. Ihre Tränen tropften in seinen Schoß.
Irgendwann zog sie sich zurück und schwieg weiterhin. Ihr Blick ruhte auf der Zimmertür, hinter der die vier Mädchen schliefen. Es war weit nach Mitternacht.
„Ich habe Angst davor, dass es noch einmal schief geht. Dass wir nicht genug getan haben, um ein besseres Leben zu beginnen…Die Vergangenheit ist Vergangenheit! Wir haben beide schlimme Dinge gesehen, aber sie müssen vergessen werden, Ron! Wozu haben wir das alles damals getan? Um jetzt hier zu sitzen, in unseren Familien, und daran zu denken, was anderen geschehen ist? Wie sie gestorben sind? Sie sind nicht umsonst gestorben- das sollten sie jedenfalls nicht“, sagte sie dumpf. Sie hatte aufgehört zu weinen und strich sich die braunen Locken aus dem Gesicht.
„Das weiß ich“, entgegnete Ron sehr leise. „Ich versuche es. Wann kann ich deinen Kollegen erreichen?“
„Morgen Abend“.
„In Ordnung“.
„Lass uns schlafen gehen“, meinte Hermine einige Momente später und nahm seine Hand in ihre. Wieder nickte Ron nur und stolperte ihr hinterher, seine Gedanken waren wie ausgelöscht. Da schien nichts mehr zu sein, an das er dachte- alles war so leer.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter