von Bella14
Hallo, es geht weiter!
An ALLE: Ich weiß nicht, wie ich jetzt euren Kommentaren gerecht werden soll- aber ich möchte euch ein allergrößtes Dankeschön sagen! Es ist wunderbar, dass es euch so gefallen/gerührt hat. Danke dafür!
@Dolohow: Soll ich das nun positiv auffassen? :D Mit dem Lied wäre es dir zu gefühlvoll geworden, oder fandest du das Lied nicht sehr passend?
@Ron-la-Mione: Das tut mir unendlich leid! Hoffentlich geht es dir bald wieder besser :(
@Little Angel: Du bist wirklich eine kleine Poetin :) Toll, dass es dir wieder so gefallen hat!
Einen ganz ganz ganz großen lieben Dank an euch alle, es macht unglaublich Spaß, für euch zu schreiben. Das nächste Kapitel jetzt ist etwas anders, vielleicht sagt ihr mir einfach nachher, ob es euch auch so gefallen hat. Das nächste Chap wird wieder in meiner alten Form geschrieben ;)
Alles Liebe,
Bella
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14. September 2009
Sehr geehrte Miss Granger, sehr geehrter Mister Weasley,
es freut mich sehr, Ihnen mitzuteilen, dass Ihre Tochter Rose erfolgreich an ihren Zusatzstunden teilnimmt. Ich werde Sie voraussichtlich im Laufe des gesamten Schuljahres Ihrer Tochter über den weiteren Verlauf der Zusatzstunden unterrichten und Ihnen mitteilen, ob es sich gelohnt hat, Ihre Tochter in dieses Programm aufzunehmen.
Mit herzlichen Grüßen,
Minerva McGonagall
Schulleiterin der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei
P.S.: Einen herzlichen Glückwunsch und alles erdenklich Liebe zu ihrem Nachwuchs in der Familie! Auch Professor Dumbledore hat mich gebeten, ihnen dies auszurichten.
Noch auf dem Weg zum Ministerium las Hermine eilig den blauen Brief mit dem großen Hogwartssiegel durch, der heute morgen durch das Küchenfenster gesegelt war und lächelte leicht vor sich hin, während sie in Gedanken bereits dabei war, das Gespräch mit dem Gamot vorzubereiten, das sie heute zu führen hatte. Mit Ron war abgemacht, dass er sich heute um den kleinen Nathaniel, den er liebevoll Nate nannte, kümmern sollte und er hatte sich sogar dazu bereiterklärt, das Mittagessen zu kochen, wenn Hermine wieder zu Hause sein würde.
Während Hermine eilig den Haupteingang des Zaubereiministeriums erreichte, saß Ron noch am Frühstückstisch, beobachtete seinen kleinen Sohn grinsend, der in seinem Laufgitter schlummerte, das Hermine aus Roses alten Babysachen herausgeholt hatte und nun in der Küche aufgestellt hatte. Der kleine Nathaniel hatte seine winzigen Fingerchen zu Fäusten geballt und schien tief und fest zu schlafen. Ron hatte ihn in eine weiche Decke eingewickelt, falls es doch zu kalt werden würde, denn er selbst spürte, dass es im Haus nicht sehr warm war.
Die Post lag noch ungeöffnet auf dem Tisch und er schnappte sich selenruhig den Stapel, wobei er sein Brötchen mit Marmelade bestrich. Beileidsbriefe einiger Freunde, die er ungeöffnet davon legte, eine Rechnung, bei der er deutlich weniger schlucken musste, als bei der letzten und ein großer Brief, der offenbar von seiner Tochter stammte.
Er nahm sich noch einmal den Brief zur Hand, den Hermine und er selbst an Rose geschrieben hatten (und den Hermine unbedingt hatte kopieren müssen- mit ihrem ungeschlagen grandiosen Verdopplungszauber, das verstand sich von selbst), um sich in Erinnerung zu rufen, was sie nun wohlmöglich auf das Geschriebene ihrer Eltern antworten würde.
8. September 2009
Liebste Rosie,
dein Vater und ich wünschen dir alles Liebe und Gute zu deinem zwölften Geburtstag! Hoffentlich hat es die Eule des Ministeriums gut überstanden- nächstes Jahr werden wir uns sicherlich eine eigene besorgen.
Sicherlich hast du unseren Brief vor vier Tagen erhalten- dein Bruder Nathaniel ist gesund und munter, er freut sich sicherlich schon riesig, wenn er endlich seine große Schwester sehen kann!
Es tut mir sehr leid, dass du an dem Abend, als Granddad uns verlassen hast, nicht zu uns kommen durftest. Wir haben versucht, mit der Schulleitung zu sprechen, aber sie hielten es nicht für angebracht, dich jetzt aus der Schule zu lassen. Du hast deine Freunde sicher alle bei dir und hoffentlich können sie dir in dieser Zeit jetzt helfen.
Wir möchten uns bei dir dafür entschuldigen, dass deine Sommerferien so schrecklich verlaufen sind. Auch bei deinen Freundinnen möchten wir uns entschuldigen, vielleicht möchten sie es den nächsten Sommer noch mal mit uns probieren. Dad und ich haben alles wieder hinbekommen, es war nur ein kleiner, wirklich sehr unnötiger Streit, und bitte sei nicht böse, dass wir in den Ferien nicht so viel Zeit mit dir und deinen Freundinnen verbracht haben. Es tut uns und vor allem mir wirklich schrecklich leid. Aber dafür haben wir im Winter eine Überraschung für dich! Dad und ich…wir heiraten! Ist das nicht großartig? Du freust dich bestimmt genauso, wie ich. Es wird sicher aufregend, die ganze Familie wird kommen und du darfst dir ein eigenes Kleid aussuchen, wenn du magst, können wir gleich nach London fahren, wenn wir dich vom Zug abgeholt haben! Es wird sicher ein ganz wundervolles Weihnachtsfest. Und bitte, Rose- sei nicht böse. Weißt du, es ist nicht leicht, erwachsen zu sein. Irgendwann wirst sicherlich auch du das verstehen.
Ich bin sehr stolz darauf, wie gut du in der Schule voran kommst und wie viel du bereits gelernt hast! Du hast wirklich ein unglaubliches Talent, Rosie- und bitte vergiss nicht: Du bist unser wundervolles, kleines Mädchen, egal, was passiert und wir lieben dich zu jeder Zeit. Wir wissen, dass wir vieles falsch und nicht gerade gut gemacht haben, aber daran wollen wir arbeiten. Ich glaube, dass du das hier alles sicherlich verstehen kannst. Du bist meine unglaubliche Tochter und ich vermisse dich schon jetzt sehr.
Wie geht es mit deinen Zusatzstunden voran? Du hättest mir den Brief wirklich früher geben sollen, schließlich ist das etwas besonderes! Berichte mir alles, was du lernst! Und wie geht es allen deinen Freundinnen? Grüße sie von mir!
Ich hoffe, dass du bald antwortest. Nathaniel hat Hunger, ich muss jetzt wieder aufstehen.
Alles Liebe und Gute noch mal zu deinem Geburtstag!
Deine, dich über alles liebende Mutter!
P.S.: Und natürlich auch von mir, bevor sie mich wieder vergisst! Alles Liebe, meine Rosie! Dein Dad. Und Übrigens, ich bin immer Sommer nicht darauf gekommen: Wie fliegt sich dein Besen?
Mit einem bestimmten Nicken legte er den Brief beiseite, trank einen Schluck seines schon etwas kalt gewordenen Kaffees und überflog die Zeilen seiner Tochter:
17. September 2009
Liebe Mum, lieber Dad,
danke für die schönen Geschenke! Margaret war auch sofort begeistert von den neuen Quidditchstiefeln und dem neuen Buch über Arithmantik! Damit kann ich mich schon super auf die Dritte Klasse vorbereiten, das ist wirklich lieb von dir, Ma!
Jedenfalls bin ich euch nicht böse wegen dem Sommer. Margaret auch nicht, sie sagt, bei ihr zu Hause ist es meistens nicht viel anders. Na ja, dagegen waren Jade und Madeleine wohl nicht sehr begeistert. Sie waren sowieso nicht in meinem Haus, habe ich doch erzählt, nicht? Beide sind in Gryffindor, aber wir haben zusammen Verwandlung, deshalb haben wir uns eigentlich immer ganz gut verstanden…es ist ein bisschen schade, dass man Freunde so schnell verliert. Aber dafür habe ich ja schließlich noch Margaret und Julianne aus Hufflepuff, vielleicht könnt ihr euch erinnern. Ich weiß nicht, ob ich euch damals geschrieben habe, dass sie in der dritten war, also jetzt ist sie schon in der vierten Klasse, aber trotzdem haben wir viel zusammen gemacht und sie hat mir zum Geburtstag sogar einen kleinen Blumenanhänger für eine Kette geschenkt! Den hat ihre Mutter selbst gemacht, sie ist Schmiedin irgendwo in der Nähe von London.
Ich habe mich mit ein paar Jungs aus Slytherin gestritten, weil sie sich über Julianne lustig gemacht haben und außerdem haben sie schlecht über die Eltern eines anderen Mädchens aus Gryffindor gesprochen. Ich kann das wirklich nicht leiden. Na ja, es hat mir zwar eine kleine Strafarbeit eingebracht, aber das kann doch sicherlich jeder einmal verschmerzen, oder?
Daddy hat mir erzählt, dass du nie nachsitzen musstest, Mum- stimmt das?
Ich habe euch noch gar nicht von Professor Sinistra erzählt, meine Hauslehrerin. Sie sagt, sie hat euch früher in Astronomie unterrichtet. Das macht sie heute mit uns auch noch, aber jetzt ist sie auch Hauslehrerin von Ravenclaw geworden.
In Hufflepuff ist es Professor Sprout und in Slytherin Professor Slughorn. Der ist schon unglaublich alt, aber ich finde ihn eigentlich sehr nett, auch wenn er ziemlich viele Lieblingsschüler hat. (Ich muss nicht erwähnen, dass ich auch dazugehöre, oder?)
Der Besen ist super, Dad. Danke noch mal, dazu bin ich auch nicht gekommen, diesen Sommer.
Ach ja, ich habe die Vermutung, dass Margaret in Dad verliebt ist, ständig läuft sie mit seiner Schokofroschkarte vor der Nase herum und außerdem könnte ich schwören, sie dabei erwischt zu haben, im Pokalzimmer ständig Dads Medaille anzustarren- was soll ich tun, Mum? Vielleicht kann ich Professor Slughorn bitten, ihr einen Liebestrank zu verpassen, der sie auf Michael Crispin ansetzt, der ist absolut unausstehlich und außerdem noch in Slytherin- vielleicht wäscht ihr das den Kopf. Ich werde ihr einfach sagen, dass ihr wieder heiratet und wie sehr ihr euch liebt. Ihre Chancen werden also ins Bodenlose wandern…dann müsste sie erkennen, dass das alles nur Firlefanz ist, oder?
Nun, in den Zusatzstunden habe ich schon einiges gelernt. Professor McGonagall leitet sie und gibt mir ziemlich viel theoretischen Unterricht in defensiver Magie und anderen Dingen- aber sie sagt, ich soll das nicht in einem Brief schreiben, lieber soll ich es in den Ferien erzählen. Jedenfalls macht es großen Spaß. Und es tut mir leid, dass ich den Brief erst so spät abgegeben habe, ich habe es einfach irgendwie vergessen.
Ich muss jetzt los zum Quidditchtraining, wir sehen uns bald! Und grüßt bitte Nathaniel von mir- ich bin schon ganz gespannt darauf, ihn zu sehen! Die Fotos sind wunderschön, ich finde, er sieht Mum sehr ähnlich und außerdem hat er wirklich süße Ohren.
Jetzt muss ich aber wirklich los!
Eure Tochter
Rose
Nachdenklich faltete er das Papier zusammen und er spürte, wie es in seinem Magen zerrte. Rose hatte kein Wort über den Tod ihres Großvaters verloren. Doch Ron hatte es von seiner liebsten Tochter auch nicht erwatet. Er kannte sie. Und sie schien mit Schmerz anders umzugehen, als er und Hermine. Rose hatte ihre beste Freundin Margaret. Und Ron musste zugeben, dass er sehr froh war, dass seine kleine Rose mit der Tochter von Lavender befreundet war. Er kannte diese Menschen nun einmal gut, er wusste, mit wem Rose es zu tun hatte. Und das war ihm allemal lieber als andere Freunde, bei denen er nicht wusste, ob sie der richtige Umgang für seine wunderbare Tochter waren.
Ron kippte den letzten Rest des kalten Kaffees hinunter, faltete seine Zeitung zusammen und nahm seinen Sohn in die Arme. Der schlummerte friedlich an seiner Schulter weiter, während Ron seine Wange an den kleinen Körper schmiegte und mit ihm in das Schlafzimmer ging, um sich selbst noch einmal eine Weile hinzulegen. Er wusste nicht, ob es der unendliche Schmerz des Abschiedes war, der ihn dazu trieb, so viel zu schlafen. Doch er wusste auch, dass er diesen einen Schmerz im Schlaf vergessen konnte.
Er hatte seinen Sohn, er hatte seine Tochter, er hatte Hermine- diese Menschen halfen ihm bei seinen schrecklichen Gedanken. Der Gedanke an sie ließ ihn wieder lächeln. Ron wusste, dass er es mit ihnen überstehen würde. Sie alle als kleine Familie würden es überstehen können. Zusammen.
Weit abseits des kleinen Hauses am Meer, um das sogleich ein Sturm auszog, der diesen Herbst alle Teile Englands heimzusuchen schien, stand ein geschniegelter Herr in schwarzem Anzug und grüner Krawatte hinter seinem teuren Büroschreibtisch und schaute aus den hohen Fenstern auf die immergrüne Landschaft Bulgariens, in dessen Mitte versteckt das bulgarische Zaubereiministerium lag. Auf seinem Tisch lagen allerlei Papiere und Hefter, sich drehende Pakete und schrill pfeifende Fingerhütchen, die auf einer Landkarte herumsprangen. Ein umgedrehter Bilderrahmen ruhte an einer Ecke.
Heute hatte Viktor Krum, der unablässig an einem schweren Goldring drehte, der an seinem Finger befestigt war und darauf hindeutete, dass er noch immer seiner Exfrau hinterher trauerte, erneut ein paar Akten aussortiert, neue Anträge und Anfragen hereinbekommen und hatte sich mit einem äußerst üblen Mitarbeiter anlegen müssen, dem es partout nicht zu passen schien, dass Viktor Kontakt zum französischen und deutschen Zaubereiministerium aufgenommen hatte, um mit ihnen über die schulischen Entwicklungen im Land zu diskutieren. Die Schulen untereinander sollten ebenfalls Kontakt aufnehmen, da sich in einiger Zeit ein paar Änderungen einfinden sollten.
Eine Schleiereule flog durch das Fenster herein und ließ einen blauen, unbeschriebenen Brief auf seinem Tisch fallen. Nur sein Name, V. Krum, war in kindlicher Handschrift auf die Vorderseite geschrieben.
Mit gerunzelter Stirn hob er den Brief hoch, schlitzte ihn auf und begann mit zusammengezogenen Augenbrauen zu lesen, wobei er noch bedrohlicher zu wirken schien, als sonst.
17. September 2009
Hallo Viktor,
ich hoffe, mein Brief hat dich erreicht und die Eule hat es bis zu dir geschafft. Ich wusste nicht genau, wohin ich sie schicken sollte, da habe ich ihr gesagt, dass sie einfach nach Osten fliegen sollte und dich suchen sollte.
Früher konnte ich immer zu dir kommen, wenn ich Probleme hatte, auch wenn ich damit lieber zu Dad gegangen bin- deine Ratschläge waren auch immer sehr hilfreich und jetzt komme ich mit meinem großen Problem und einer Bitte zu dir.
Weißt du, bei uns zu Hause ist es für mich im Moment nicht gerade ein schönes zu Hause. Mum und Dad streiten sich sehr oft, vor allem die Sommerferien waren schrecklich. Meine Freundinnen haben sich von mir abgewandt, weil sie meine Eltern nicht leiden konnten. Und jetzt weiß ich nicht direkt, was ich tun kann. Ich glaube nicht, dass ich diesen Winter zu ihnen kommen möchte. Ich weiß, wir haben jetzt ein kleines Baby in der Familie und ich möchte meinen Bruder auch kennen lernen, aber vielleicht könnte ich die erste Woche der Ferien zu dir nach Bulgarien kommen? Es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn es klappen sollte.
Ich werde Mum und Dad sagen, dass ich einfach in Hogwarts bleibe und allen anderen sage ich, dass ich nach Hause fahre. Du müsstest mich vielleicht vom Bahnhof King´s Cross abholen…ich hoffe, ich verlange nicht zu viel von dir.
Bitte antworte mir schnell!
Deine Rose
Kopfschüttelnd sank Viktor in seinen Stuhl und sann über den Brief der kleinen, gerade erst zwölfjährigen Rose nach, die ihn da um etwas bat, das er sich gründlich überlegen musste.
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