
von Bella14
Liebe Leute, hier ist das neue Kapitel, pünktlich zu Weihnachten! Ich wünsche euch allen wunderbare Feiertage und fröhliche Weihnachten! Re-Kommis gibts alle im Thread, wo ihr auch alles weitere entnehmen könnt ;)
Alles Liebe,
eure Bella
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„Liebling? Bitte, halt an“.
„Weshalb?“
„Mir ist schlecht“.
„Und warum?“.
„Halt einfach an und frag bitte nicht“.
Ron trat auf die Bremse und ließ sie aussteigen. Der Saum ihres weißen Kleides war ruiniert, ihre Schuhe durchweicht und ihr Haar löste sich langsam aber sicher endgültig auf.
Sie hielt seine schwer atmend eine Hand über den Bauch, als sich leicht gebeugt neben den Wagen stellte und über die Bucht hinaus blickte. Noch immer schneite es und ihr war schrecklich kalt und elend zu Mute.
Ron trat neben sie, sie hatte die zuschlagende Autotür nicht gehört. Er legte ihr besorgt seinen starken Arm um die Schultern und zog sie eng an sich. Sie seufzte schwer, strich sich das Haar aus dem Gesicht und atmete ruhig ein und aus, bis die Übelkeit nachließ und sie sich wieder in den Wagen setzte. Ron küsste sie sanft auf die Stirn, schloss die Tür hinter ihr und wollte weiter fahren, doch sie hielt ihn mit geschlossenen Augen zurück.
„Lass uns abhauen“.
„Was?“ Verdutzt schaute er sie an. „Wir sind gleich zu Hause, dann werden wir heiraten-“
„Ich kann jetzt nicht heiraten!“, fauchte sie ihn an, warf sich in den Sitz und starrte aus dem Fenster, die Arme über ihrem Bauch verschränkt.
Eine Weile schaute Ron sie ausdruckslos an, dann startete er den Motor, fuhr rückwärts den Weg zurück und bog an einer Kreuzung auf die Schnellstraße ab.
Hermine wandte sich ihm zu.
„Wohin fahren wir?“
Er antwortete nicht, sondern lächelte sie stumm an, griff nach ihrer Hand und strich mit seinem Daumen über ihre Finger, während sie über die verschneiten Straßen fuhren, vorbei an weihnachtlich geschmückten Häusern, weiten Feldern und endlosen Abzweigungen.
Erst als sie schnurstracks Richtung London abbogen, sprach Hermine erneut.
„Ron, wohin fahren wir?“
Endlich rang er sich zu einer Antwort ab. „Du wolltest abhauen“.
„Was?!“
„Liebling, du hast gesagt, wir sollten abhauen- und wir sind gerade im Begriff genau das zu tun. Ich hab genug Sachen im Wagen. Die Papiere sind noch hier. Außerdem soll es Menschen geben, die doch tatsächlich des öfteren von ihren magischen Kräften Gebrauch machen, wenn sie schon welche vererbt bekommen haben“.
Er deutete auf das Handschuhfach, dann fuhr er stumm weiter. Hermine stieß einen undefinierbaren Laut aus.
„Ich habe doch bloß eine dumme Bemerkung gemacht!...Was ist mit den Kindern?“
Ron sagte nichts.
Wieder schwiegen sie eine Weile, dann fing Hermine leise an, zu weinen, bis sie sich schließlich zu müde fühlte, um weiter zu weinen und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Irgendwann bemerkte sie, dass sie eine ganze Weile geschlafen haben musste, denn als sie aus dem Fenster blickte, sah sie die helle Mittagssonne vor ihnen.
Ihr blick wanderte über Ron an ihrer Seite, der mit tiefen Ringen unter den Augen auf die Straße blickte und fuhr. Doch die ganze Zeit hatte er ihre Hand gehalten und sie auch im Schlaf nicht losgelassen. Zärtlich blickte sie ihn an.
„Ich liebe dich, Ron“.
Er schaute lächelnd zu ihr hinüber und küsste sie für einen kurzen Moment, in dem er die Straße außer Acht ließ.
„Schön, dass du wach bist. Wie geht es dir?“
„Mir ist schrecklich schlecht, wenn ich ehrlich sein soll. Außerdem habe ich ziemlich großen Hunger...“
Wieder schaute sie hinaus und nickte. Ihr fielen die vielen verschiedenen Bäume auf, die links und rechts neben der Straße wuchsen und ihren dunklen Schatten über sie warfen. Es schneite nicht mehr, doch die schweren weißen Flocken lagen am Rande der Straße und auf den kahlen Ästen der Bäume. Es war kalt im Wagen und Hermine stellte die Heizung an.
„Wir fahren seit etwa zwei Stunden im Kreis“.
„Wie bitte?!“
„Ich habe gewartet, bis du wieder wach bist“.
Ungläubig schüttelte Hermine den Kopf, dachte insgeheim darüber nach, was für ein seltener Idiot Ron doch manchmal war und musste lachen.
„Aber-“
Nun wurde er unwirsch: „Du hast gesagt, dass du nicht heiraten kannst!“
Leise seufzend legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und er fuhr an den Straßenrand. Lange sahen sie sich in die Augen, bis Ron sie in seine Arme zog, ihre Stirn küsste, ihre Wangen, ihre Nasenspitze, ihre Augenlider, ihren Mund küsste und sie fest an sich drückte. Hermine legte ihre Hände an seine Wangen und strich ihm durch das Gesicht, küsste seinen Hals und seine wundervollen Lippen, ehe sie sich an ihn presste und fast erneut anfing zu weinen, als er ihr über den Rücken strich und sanft in seinen starken Armen wiegte.
„Es tut mir leid, dass es passiert ist“, murmelte sie an seiner Schulter und starrte ins Leere.
Er nickte. „Du hättest mich sofort holen sollen“.
„Ich wollte es alleine schaffen. Einmal wollte ich es alleine hinbekommen, aber durch meinen Starrsinn habe ich unsere Hochzeit verdorben“. Ihre Stimme klang rau und weinerlich.
„Es wäre auch anders geschehen, das weißt du. Er wäre auch so hereingekommen und hätte-“
„Aber dann hätte es niemals so weit kommen müssen! Es sollte der schönste Tag unseres Lebens werden, wir wollten endlich wieder zusammen sein und dann...“ Sie hatte begonnen zu schluchzen, ohne jedoch eine Träne zu weinen, sondern sie bearbeitete Rons Schulter wutentbrannt mit ihren Fäusten. Mit gerunzelter Stirn sah er sie an, hielt ihre Handgelenke fest, damit sie nicht weiter auf seine Schulter einschlagen konnte, sie für Viktors Erscheinen herhalten musste, und nahm sie wieder in die Arme.
Erst dann schien Hermine zu bemerken, was sie getan hatte und ließ sich erschöpft gegen seine Brust sinken.
„Entschuldige“, sagte sie kopfschüttelnd, „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist“.
„Mir geht es nicht anders“.
Hermine hob den Kopf wieder und blickte ihn eine Weile an, bis sie abwesend murmelte:
„Ich kann nicht verstehen, weshalb du nicht mit mir sprechen kannst, sondern mit deiner Ärztin reden musst. Natürlich, es fällt dir schwer, aber ich habe gesehen, wie sehr du leiden musstest, ich habe gefühlt, was in die vor geht! Wieso lässt du nicht mich mit dir sprechen!“
Er schwieg und sah aus dem Fenster. Hermine wurde ungeduldig.
„Liebling, ich möchte dir helfen! Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich auch, Hermine“, antwortete Ron sehr leise. „Und gerade deswegen kann ich es nicht. Bitte, verstehe das. Ich weiß nicht, ob es sich eines Tages ändern wird, aber ich kann nicht...ich kann es einfach nicht. Bitte...Ein Arzt ist derjenige, der mit in dieser Situation als Einziger zur Seite stehen kann. Ich weiß, dass ich dich dadurch verletzte, aber wenn du mich nur verstehst, dann...“
„Dann was?“
„Dann wäre das die größte Hilfe, die du mir jetzt entgegen bringen kannst“.
Sie küsste ihn sanft auf die Lippen und fuhr mit den Fingern die Züge seiner Wangenknochen nach.
Tränen standen in ihren Augen.
„Es fällt mir so schwer...ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen und jeden Tag mache ich mir schreckliche Vorwürfe, weil ich dir nicht helfen kann. Ich habe solche Angst, Ron!“
Sie warf sich an seine Brust und er klammerte sich fest an sie, ließ seinen Kopf in ihr Haar sinken und wollte sie niemals wieder loslassen.
In diesem einsamen Moment irgendwo dort draußen fühlten sie sich stärker verbunden, als sie es die letzten Tage und Wochen verspürt hatten.
„Ich liebe dich, Ron“.
„Ich weiß“, antwortete er grinsend und sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Sich keiner Schuld bewusst, zog er den Kopf ein und lachte, während sie den Kopf schüttelte, schniefte und dann ebenfalls lachen musste.
„Lass uns heiraten fahren“.
„Bist du dir sicher?“ Sanft legte Ron Hermine seine Hand an die Wange und beobachtete sie.
Doch sie nickte entschlossen und lehnte sich zurück.
„Weißt du, ich denke, ein bisschen heiraten könnte mir jetzt gut tun. Dein Anzug ist im Eimer, mein Kleid sieht nicht viel besser aus und ich habe keinen Schimmer, wo meine Schuhe geblieben sind. Also, worauf warten wir noch?“
Ron lachte über ihre Worte, fuhr mit quietschenden Reifen Richtung Swansea und strich ihr durch das Haar.
„So gefällst du mir am besten“.
„Ich weiß“, antwortete sie grinsend.
Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich hier draußen zu verschanzen und Trübsal zu blasen, sich mit Problemen auseinander zu setzen, die sie schon tausendmal durchgekaut hatten. Sie hatten sich, sie hatten ihre Liebe und ihre Kinder. Wovor sollten sie also jetzt noch davon laufen?
Es war egal, wie sie aussahen, was geschehen war und was vielleicht noch geschehen würde, wenn sie nach Hause kamen. Doch es war gewiss, dass sie immer wieder zusammen finden würden. Auch wenn sie sich stritten, konnten sie sich zunächst mit kleinlauten Bemerkungen und dann doch mit vertrauten, liebevollen Annäherungen wieder aufraffen und stark sein.
Dieser Moment war ähnlich wie ein Moment nach einem Streit zwischen ihnen- aufraffen, stark sein. Zusammen halten und auf das Kommende warten. Was konnte ihnen schon noch geschehen?
Hermine seufzte, lehnte sich an ihren Liebsten und dachte daran, dass sie kein Viktor dieser Welt dazu bringen würde, davonzulaufen.
Unruhig stapfte Rose von einem Blumenkübel zum anderen und fluchte. Margaret, ihre beste Freundin, versuchte, das Mädchen zurückzuhalten, doch in dieser Situation war sie genauso hilflos wie Roses Tante Ginny, die bereits seit über einer Stunde versuchte, Rose klar zu machen, dass ihre Eltern höchstwahrscheinlich nicht zurückkommen, sondern spätestens in einigen Tagen wiederkommen würden.
Doch Rose schüttelte nur den Kopf und lachte sie alle aus. Einige Gäste der Hochzeitsgesellschaft waren ebenso unruhig geworden und waren geblieben, andere widerrum waren bereits abgefahren und hatten sich geschworen, nicht länger auf das Brautpaar warten zu wollen.
Doch diese Menschen waren nur die gewesen, die Ron und Hermine aus purer Höflichkeit hatten einladen müssen.
Ihre Freunde, Verwandten und ihre Liebsten saßen gespannt im festlich geschmückten Wohnzimmer und bedienten sich bereits am reichhaltigen Hochzeitsbuffet, geflügelte Wein- und Champagnerflaschen suchten sich ihren Weg durch die schwatzenden Menschen und drängelten sich auch einmal mit einigen unhöflichen Bemerkungen zwischen ihnen hindurch.
Harry saß auf dem breiten Sofa, das weiter an die Wand gerückt worden war, hielt seinen eigenen Sohn und den kleinen Nathaniel im Arm, versuchte, Megan und Victoire zu beruhigen, tätschelte Ethan den Kopf und brütete stumm darüber nach, warum man ihn mit den Kindern alleine ließ. Doch er ließ sich schließlich von Victoire dazu breitschlagen, ihnen allen eine Geschichte zu erzählen, da ihnen so schrecklich langweilig geworden war.
„Rose, komm endlich rein!“, fauchte Ginny ihrer Nichte entgegen.
„Vergiss es!“, fauchte diese zurück.
„So redest du nicht mit deiner Tante! Ich will nicht, dass du da draußen in der Kälte herum rennst! Ich verbiete es dir!“
„Du bist nicht meine Mutter!“, keifte Rose ärgerlich, schüttelte sich den Schnee aus den roten Locken und funkelte Ginny böse an. Ginny schaute mindestens genauso böse zurück, in einer Hand das Champagnerglas, in der anderen ein Telefon.
„Sei nicht so streng mit deiner Nichte, Schatz“, meldete sich Harry vom Sofa, wobei er kurz seine Erzählung unterbrach, jedoch sofort von Megan und Victoire unsanft darauf hingewiesen wurde, dass er gefälligst weiter erzählen solle.
„Du hältst den Mund, Potter!“, fluchte Ginny ihm entgegen und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
„Hey!“
Doch Ginny ignorierte Harry und wollte sich darauf konzentrieren, Rose zu erklären, wie sich eine gute Nichte zu verhalten hatte, doch als sie zurück nach unten schaute, war Rose bereits an ihre vorbei gelaufen und hechtete mit großen Schritten zur Tür.
Dann hörte Ginny es ebenfalls, wenn auch etwas zu spät, denn der Großteil aller Gäste hasteten hinaus in den Schnee- keiner schien zu bemerken, dass es eisig kalt war und mindestens die Hälfte von ihnen keine Schuhe mehr trug.
Spritzender Schnee, lautes Hupen und die sich drehenden Reifen vor dem Haus hatten verraten, dass jemand angekommen war.
Als Rose als erste aus der Tür kam und anfing, lauthals los zu lachen, deutete sie begeistert auf das Auto ihrer Eltern, die sich offenbar doch dazu entschieden hatten, zurückzukommen. Triumphierend grinsend schaute sie Ginny entgegen und streckte ihr die Zunge heraus, ehe sie unter der Menge verschwand.
Ron und Hermine hatten sich im matschigen Schnee festgefahren und fanden keinen vernünftigen Ausweg, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Kurzerhand öffnete Ron seine Tür, ignorierte, dass nun auch seine Schuhe ruiniert waren, trat an die andere Tür und lud sich Hermine in die Arme.
So stapfte er lächelnd seinen Freunden und seiner Familie entgegen. Hermine drückte sie dankbar an ihn, lachte und winkte ihren Gästen zufrieden entgegen.
Niemand machte eine Bemerkung über das, was geschehen war, doch es schien auch niemanden mehr zu kümmern. Vielmehr mussten einige unter ihnen (und das waren vermutlich diejenigen, die sich bereits freudig an den Wein- und Champagnerflaschen vergriffen hatten) schon wieder vergessen haben, dass sie am heutigen Morgen in einer Kirche gestanden hatten und Zeuge eines Schauspiels geworden waren, das schleunigst vergraben und aus den Erinnerungen gelöscht gehörte.
Sie hatten eine Schneise gebildet, durch die Ron mit Hermine auf den Armen nun schritt. Hinter ihnen schlossen sich ihre Gäste an und zusammen füllten sie das Wohnzimmer wieder aus.
Einige schienen verwundert, dass das Brautpaar doch noch aufgetaucht war und glücklicher den je schien- andere widerrum, zu denen auch Harry und Rons Brüder gehörten, schienen sich nicht im geringsten darüber Gedanken gemacht zu haben, ob sie noch auftauchen würden.
Freundschaftlich drückte Harry Rons Schulter, als dieser sich aus der stürmischen Menge gelöst hatte, die nun alle endlich eine Hochzeit haben wollten.
„Ich wusste, dass ihr es schaffen würdet“, flüsterte Harry seinem besten Freund zu, umarmte ihn knapp und trat dann lachend zurück in die Menge, die nun einen engen Kreis um das glückliche Paar gebildet hatte, klatschte und jubelte und aufgeregt mit Löffeln (die eigentlich für das Dessert des Abends gedacht gewesen waren) an ihre Gläser klopften.
Hermine schaute Ron aus tiefen, braunen Augen an, erneut war sie den Tränen nahe. Sie nahm seine Hände in ihre und lächelte sanft. Zärtlich lächelte er zurück, atmete tief ein, füllte seine Lungen mit dieser wunderbaren, einzigartigen Luft, die in diesem Raum und in diesem Moment lag, der ihn für immer glücklich machen würde.
„Ich glaube, sie wollen, dass wir uns küssen“, flüsterte Hermine erwartungsvoll.
Ron nickte, senkte den Kopf und küsste Hermine sanft auf ihre wundervollen Lippen.
Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und vergaß, wie viele Menschen jubelnd und zufrieden um sie herum standen, applaudierten und auf sie ihre Gläser hoben. Irgendjemand hatte die Musik eingeschaltet, die eigentlich für die Feier nach dem Essen gedacht war und so tanzten sie um das glückliche Paar herum, lachten und feierten. Manche feierten das Brautpaar, andere widerrum feierten die trotzdem noch gelungene Hochzeit, wieder andere feierten einfach mit und die letzten feierten sich einfach selbst. Doch zumindest hatten sie alle zusammen den Spaß, den sie alle auf dieser Traumhochzeit hatten haben wollen- auch, wenn es nicht die Art der Traumhochzeit geworden war, sie sie sich vorgestellt hatten.
Nicht viele von ihnen bekamen mit, dass Ron, Hermine, die Kinder, Harry, Ginny und Hermines Eltern sich zurückgezogen und nun mit dem armen Pastor in einer Ecke standen, zu Tränen gerührt waren und mit ansahen, wie Ron und Hermine sich endlich vermählen ließen.
Hermine streckte Ron ihre Hand entgegen, als sie dazu aufgefordert wurden, die Ringe zu tauschen und als ihnen der Pastor das Eheversprechen abnahm. Ron drückte ihre Hände fest.
„Hermine Jane Granger, ich nehme dich zur Frau. In guten Zeiten will ich dich zum Lachen bringen und mit dir fröhlich sein. In schlechten Zeiten will ich dich trösten und mit dir weinen. Ich will dir ein guter Ehemann sein, deine Stärken fördern, mit deinen Schwächen geduldig sein und an meinen eigenen Fehlern arbeiten. Ich verspreche dir aus tiefstem Herzen, dass ich Probleme niemals verdrängen werde, sondern gemeinsam mit dir nach Lösungen suchen.
Ich will für immer zu dir stehen und für dich da sein, ohne dich einzuengen. Ich will mit dir alt werden und dir treu sein, solange ich lebe. Trag diesen Ring als Zeichen meiner unendlichen Liebe und Treue. Du bist mein Frühling, mein Sommer, mein Herbst und mein Winter. Mein stürmisches Meer und meine milde Brise in der kühlen Abendluft...“
Tränen rannen über ihrer beider Gesichter, als sie sich küssten und festhielten, sich aneinander drückten und das Herz des anderen pochen hörten.
Hermine legte ihre Hand auf Rons, als sie sich voneinander lösten.
„In Ewigkeit“.
„In Ewigkeit“, antwortete er, küsste ihre Hand und führte sie in die Mitte des Raumes.
„Und nun, zum ersten Mal, Mr. und Mrs. Weasley!“, trompetete George über die Menge, die um sie herum stand, weiter tanzte und ihnen zujubelte. Sie prosteten dem frisch vermählten Paar zu, eröffneten das Buffet, das inzwischen fast leer war, zum zweiten Mal, lachten über die Kinder, die die vielen Blumen, die eigentlich für die Blumenkinder gedacht gewesen waren, im ganzen Zimmer verteilten und unter den blinkenden Lichtern tanzten, die aus dem Nichts erschienen waren.
Auch wenn es kein Walzer war, oder ein anderer, festlicher Tanz, Ron und Hermine tanzten miteinander und waren überglücklich, dass sie es gemeinsam geschafft hatten.
Es war spät, als eine müde Rose plötzlich am Rocksaum ihrer Mutter zupfte.
„Mummy?“
Verwirrt schaute Hermine hinunter.
„Rosie! Spatz, warum bist du noch nicht im Bett? Ich dachte, du-“
„Victoire und ich können nicht schlafen...und wir haben Nate und Jacob noch eine Geschichte vorgelesen“, murmelte entschuldigend.
Hermine seufzte und nahm ihre Tochter in die Arme. Rose drückte sich an ihre Mutter und lächelte zufrieden.
„Mummy? Ich hab dich lieb“.
„Ich hab dich auch lieb, Schätzchen“, antwortete Hermine unter Tränen, küsste Rose auf den Scheitel und brachte sie ins Bett. Ron war ihnen unauffällig gefolgt und schaute verträumt dabei zu, wie Hermine Rose einen Gute-Nacht-Kuss gab und sie zudeckte. Nathaniel schlummerte neben seiner großen Schwester im Bett.
Er trat an das Bett und legte seiner Frau den Arm um die Schulter, während Rose zu ihren Eltern hinauf strahlte. Ron und Hermine lächelten glücklich zurück.
„Ihr seid die besten“, sagte Rose und schloss die Augen.
„Wir lieben dich, kleine Rose“, flüsterte Ron und strich ihr eine verirrte Locke aus dem Gesicht.
„Und dich auch, Nate“, fügte er hinzu und berührte die winzige Hand seines Sohnes.
„Und dich auch, kleines Baby“, flüsterte Hermine, strich über ihren Bauch und strahlte Ron an. Er hielt in seiner Bewegung inne, sah sie erstaunt an- dann bemerkte er ihren zufriedenen und erwartungsvollen Blick. Ron lächelte, presste sie an sich und schien kaum zu fassen, was sie gerade gesagt hatte.
„Ich liebe dich so sehr...“.
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