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Fanfiction

Die Schicksalsschwestern - Die Snape-zum-Wahnsinn-treib-Kampagne

von SpiritSisters

Kapitel 5: Die „Snape-zum-Wahnsinn-treib“-Kampagne


Mel:


„Hey! Aufstehen, ihr Schlafmützen! Wir haben schon halb sechs, bald ist der Tag rum!“, krakelte ich am nächsten Morgen. Doch Iris und Steffi waren nicht aus dem Bett zu bekommen. Meine ältere Schwester drehte sich mit einem unbestimmten Knurren um und schnarchte prompt weiter. Steffi schielte kurz unter ihrem Lid durch und murmelte: „Mel, geh schlafen. Ich steh nicht vor der Sonne auf.“
Einen Moment später schrie sie erschrocken auf, als ich ihr mit einer (tatsächlich funktionierenden) Taschenlampe ins Gesicht leuchtete: „Jetzt aber raus!“ - „Mach das verdammte Licht wieder aus, bei Merlins Eiern!“, fauchte sie wütend.
„Huihuihui! Wenn du müde bist, kannst du aber ganz schön fluchen!“, grinste ich unbeeindruckt. Endlich gab sie sich geschlagen und öffnete die Augen richtig.
„Nö, aber 'Merlins Eier' wollte ich schon immer mal sagen!“, gab sie zu und wir lachten.
„KLAPPE!“, kam es von dem Deckenberg aus der Ecke. Iris war, wie Steff und ich schon wussten, ein ziemlicher Morgenmuffel. Aber hey, immerhin hatte ich die beiden bis halb sechs schlafen lassen, obwohl mir schon die ganze Nacht langweilig gewesen war!
Meine jüngere Schwester krabbelte gähnend aus dem Bett und schlurfte mit zu langem Schlafanzug (den ich gestern während Snapes Abwesenheit „geborgt“ hatte) ins Badezimmer nebenan.
Schleichend näherte ich mich Iris. Die lag wie eine Tote da und rührte sich nicht. Ob sie wohl wieder eingeschlafen war? Nein, denn ihr Holzfällerschnarchen war verstummt. Plötzlich schoss mir eine Idee durch den Kopf. Zugegeben, ich habe manchmal wirklich bescheuerte Ideen.
„Sieh mal, Iris, da steht Draco in Strapsen!“, schrie ich laut, und tatsächlich, es funktionierte! So schnell hatte ich noch nie jemanden aufstehen sehen. Meine Freude dämpfte sich etwas, als mir die Ältere rabiat den Mund zuhielt und mich anzischte: „Bist du komplett bescheuert? Kein Wort über das Buch, klar?“ Ups! War mir glatt entfallen...
„Fon obay. Hab verftanden!“, mümmelte ich und sie ließ angewidert meinen Mund los: „Igitt! Du hast mich vollgesabbert!“ Als ich gerade etwas erwidern wollte, ertönte plötzlich ein markerschütternder Schrei aus dem Flur. STEFFI!
Ich stürzte hinaus, gefolgt von einer schnaufenden Iris, und blieb wie angewurzelt stehen: Snape wurde gerade rabiat aus der Badezimmertür geschoben, und sah noch weißer aus als sonst, während er sich mit geschlossenen Augen rechtfertigte: „Das hier ist immer noch mein Bad! Und wenn Sie auch nicht abschließen...“ Prompt wurde die Tür vor seiner Nase zugeknallt.
Er öffnete die Augen erst, als er unser unterdrücktes Lachen hörte. Dann drehte er sich herum und flüchtete, was Iris und ich nur noch lustiger fanden. Wir kringelten uns beinahe auf dem Boden herum. Iris keuchte schließlich: „Hast du gesehen, was der anhatte?“ Ich stutzte: „Nö, da hab ich gar nicht drauf geachtet! Was denn?“ - „So ein altmodisches langes Nachthemd, natürlich in Schwarz, ich kann nicht mehr...“ Mist! Warum hab ich auch in diesem Moment nicht aufgepasst? Grrrrrr...



Snape:

Verflixte Gören! Da stehe ich extra früh auf, um ihnen zu entgehen, und dann sowas! Die Jüngste wird mir hiernach sicher nicht mehr in die Augen sehen können, wo ich sie so gesehen habe...obwohl, sie ist eh ein mageres, kleines Ding, da ist noch nichts dran zu finden! dachte ich gehässig. Trotzdem, dass mir jetzt auch noch drei kleine Mädchen die Ferien zur Hölle machten - das war einfach nicht fair! Als hätte ich es nicht ohnehin schon schwer genug gehabt! Da konnte ich nicht auch noch drei Rotzgören ertragen, die mein Bad versperrten und mir meine Klamotten stahlen! Nein, so ging das nicht weiter. Das würde ich nicht überleben.
Snape, der Doppelspion, der Ex-Todesser, der alle Giftanschläge und Folterungen überlebt hat, dahingerafft von drei pubertären Mädchen.
Da konnte ich mir schönere Grabinschriften vorstellen, dankesehr.
Schnaubend zog ich mir meine üblichen Roben an, schnappte mir den Zauberstab und schloss meine Zimmertüre ab. Die Blondine sollte mir nicht noch einmal meine Schränke durchwühlen!




Mel:


Beim Frühstück ging es nicht grade lustig zu. Iris kochte immer noch, weil Snape sie zur Strafe für gestern zum Brötchenholen geschickt hatte (nachdem sie sich umziehen durfte, immerhin) und Steffi war ein kleines, rotgesichtiges Etwas, das die Augen auf seinem Teller behielt. Im Stillen hoffte ich, dass ihre morgige Begegnung mit Snape kein Trauma hinterlassen hatte. So war ich die Einzige, die sich überhaupt traute, irgendwas zu sagen. Snape saß da und las Zeitung. Ich hasste es, wenn man gemeinsam am Frühstückstisch saß und der „Familienvater“ hatte nichts Besseres zu tun, als ZEITUNG zu lesen!
„Könnten Sie vielleicht das Ding beiseite legen und mit uns frühstücken? Das ist wirklich nicht die höfliche Art!“, belehrte ich ihn daher. Er kam tatsächlich hinter dem Blatt hervor, die Nasenflügel bebten. Erneut etwas, was ich zu gerne zeichnerisch festgehalten hätte!
„Klappe halten! Plappern und essen gleichzeitig funktioniert nicht!“, erwiderte er bloß kalt und wollte sich wieder verstecken, doch ich drückte mit meiner Hand die Blätter auf den Tisch und grinste ihn an.
„Ich bin eine Frau, bei mir funktioniert das sehr gut!“ - „Sie sind keine Frau, nicht mal ein Mädchen, Sie sind eine Zumutung. Lassen Sie die Zeitung los!“, knurrte er gefährlich. „Und was, wenn nicht?“, wollte ich frech wissen.
Den Rest des Frühstücks verbrachte ich stummgezaubert und an den Stuhl gefesselt und schmollte vor mich hin.
Als wir (bzw. die anderen) fertig waren, machte Snape einen Schlenker mit seinem Zauberstab und das Geschirr flog in die Spüle und wusch sich selbst ab. Das ersparte uns Mädels wenigstens die Arbeit.
„Ich habe beschlossen, dass Sie drei morgens früh zwischen sechs und sieben Uhr nicht ins Bad dürfen. Den Rest des Tages können Sie sich meinetwegen darin einschließen, aber diese Stunde ist tabu! Haben Sie das verstanden?“ - „Ja!“, knurrte Iris. „Ja!“, piepste Steffi. Ich nickte bloß. Snape bemerkte das und wedelte kurz mit seinem Zauberstab, um die Zauber aufzuheben.
„Gut. Sie werden in diesem Haus alles bezahlen, was Sie kaputt machen. Sie werden nicht in meine Räume gehen. Sie werden nicht an die Bücher gehen. Und mein Tränkelabor ist für jede von Ihnen ABSOLUT TABU! Draußen können Sie meinetwegen machen, was Sie wollen. In meinem Haus herrschen meine Regeln. Sonst noch Fragen?“ - „Ja!“, meldete sich Iris laut zu Wort. Steffi und ich tauschten einen nervösen Blick. Ging sie diesmal wieder an die Decke?
„Wann gehen wir shoppen? Wir brauchen schließlich Klamotten und das alles. Vor allem Steffi, oder soll sie den Rest der Ferien im Bademantel rumrennen?“ Berechtigte Frage, dass musste sogar Snape zugeben.
„Na gut, dann kommen Sie eben heute mit mir in die Winkelgasse, ich habe sowieso noch was zu erledigen.“ Plötzlich, zu unser aller Erstaunen, meldete sich Steffi zornig zu Wort: „Oh, super. Und auf dem Hinweg? Soll ich da in Ihrem Schlafanzug gehen, oder was?“ Snape schnaubte entrüstet: „Auf keinen Fall! Sie machen mir nicht meine Klamotten schmutzig!“
Ich tarnte mein Lachen als Hüsteln. Was nicht viel half, denn ich hüstelte nie, deshalb sahen mich jetzt Steffi und Snape gleich finster an und ich stand schnell auf und flüchtete ins Bad, um mich fertigzumachen. Hey, wir gingen immerhin unter Leute, da konnte ich mich doch nicht mit zerstrubbelten Haaren zeigen!


Als wir schließlich aus dem Haus gingen, trugen Steffi und Iris etwas, das man am besten als sackähnliche Kleider bezeichnen konnte. Snape hatte ihnen zwei seiner Hemden gegeben und diese verzaubert, damit sie „wie Mädchenklamotten“ aussahen.
„Ehrlich, Sir, Sie brauchen eindeutig Nachhilfe in Sachen Mode. Das war vielleicht vor zweihundert Jahren mal in, aber...“, doch Snape richtete den Zauberstab drohend auf meinen Mund und ich hielt ihn lieber. Es war ziemlich unangenehm, stumm zu sein.
Snape nahm uns mal wieder per Seit-an-Seit-Apparation mit, doch diesmal konnten wir Gott sei Dank unsere Mägen beisammen halten. Reichlich grün in den Gesichtern fanden wir uns in einem finsteren Gässchen wieder.
„Wir sind noch in der Muggelwelt. Ich lasse Sie jetzt erstmal allein, wir treffen uns vor dem Tropfenden Kessel. Sie haben genau eine Stunde Zeit, um sich Anziehsachen zu kaufen, das Geld hier kommt von Professor Dumbledore persönlich. Geben Sie nicht alles aus, und...“ - „Ja, ja, schon kapiert. Dankeschööön!“, schnitt ich Snape das Wort ab und nahm jede meiner Schwestern rabiat am Arm. Steffi schluckte, Iris riss dem Tränkemeister das Geld aus der Hand und schon schritten wir zielstrebig zum nächsten Einkaufszentrum. Wie die Leute uns ansahen!
Ich war jedenfalls voll in meinem Element und riss die Jeans, Röcke und Tops aus den Regalen. Es dauerte keine drei Minuten, bis ich in Richtung Umkleiden verschwand.
„Äh, Mel? Da steht, man soll nicht mehr als drei Sachen mitnehmen...“, machte Iris mich auf ein Schild aufmerksam, aber ich winkte nur ab: „Blödsinn. Ich probier nur ein bisschen!“
Als ich wieder herauskam (mit drei Dutzend umwerfend schöner Oberteile) stand Iris mit reichlich genervtem Gesichtsausdruck vor einem Jeansständer und hörte Steffis verzweifeltem Gejammer zu: „Ich weiß gar nicht, wie man in sowas reinpassen kann, dafür müsste ich echt Monate abspecken, das ist alles so deprimierend...“
Meine ältere Schwester sah mir erleichtert entgegen und drückte mir das Geld in die Hand: „Hier, muntere du sie mal kurz auf, da vorne ist eine Buchhandlung!“ Und schon war sie auf und davon. Ich ließ mir die Shoppinglaune von Steffi nicht verderben und fragte sie: „Was hast du denn so für Größen? Also, als Elfjährige, meine ich!“ Sie boxte mich beleidigt in die Seite, gab aber Auskunft und ich suchte ein bisschen herum, bis ich passende Sachen gefunden hatte.
Es machte mir tierisch Spaß. In meiner alten Welt hatte ich bloß eine große Schwester gehabt, mit der ich nie shoppen gegangen war. Nur immer mit meinen Freundinnen, aber Schwesternshoppen war wieder etwas ganz anderes. Wir hatten Spaß und lachten, sogar Steffi war am Schluss besser gelaunt. Was auch daran liegen mochte, dass sie jetzt keinen Sack mehr tragen musste...
Nachdem wir uns mit Klamotten eingedeckt hatten, einen Kaffee getrunken und ein Eis gegessen hatten, schlenderten wir mit mehreren Tüten bepackt (und ohne Geld) zurück durch die Straßen und fanden schließlich aus reinem Zufall den „Tropfenden Kessel“. Drinnen empfing uns das typisch-alte Ambiente einer verrauchten Kaschemme und ein am Tresen sitzender Snape. Bei unserem Anblick genehmigte er sich rasch noch einen Feuerwhiskey: Iris trug dunkle Boot-cut-Jeans, dazu ein Oberteil mit der Aufschrift „Come to the dark side - we have cookies!“ und Chucks.
„Was ist das für ein dämlicher Spruch?“, knurrte Snape. „Und wie sehen Sie überhaupt aus?“ - „Was denn, ich mag's halt bequem!“, meinte Iris beleidigt und ignorierte Snape.
Ich sah schon knalliger aus: Die hellblaue Bermuda-Jeans harmonierte mit den weißen, schlichten Ballerinas und mein Oberteil war knallgelb. Darauf prangte ein Puma. Bedruckte Tops hatte ich mit zwölf wirklich gern getragen! Steffi hatte einen weißen Rock gefunden, dazu braune Sandaletten und ein passendes braun-weiß gestreiftes T-Shirt. Einfach süß! Man musste schließlich bedenken, dass wir wieder Kinder waren!
Snape sah das wohl anders, dem Naserümpfen nach zu urteilen.
Doch er verkniff sich einen Kommentar und führte uns stattdessen - endlich! - zur Winkelgasse.
Unsere Münder standen schon offen, bevor der Durchgang sich voll manifestiert hatte. Was für Läden! Was für Menschen! Was für Magie!
„Mel, sieh mal, da ist Seamus!“, wisperte Steffi und deutete unauffällig auf einen braunhaarigen Jungen, der vor dem Quidditchladen stand. Ich kiekste aufgeregt und meine Schwestern hielten mir gleichzeitig den Mund zu.
„Autsch, Iris, meine Hand!“ - „Tschuldige!“ Snape verdrehte genervt die Augen und schritt los. Wie immer mussten wir drei beinahe hinterherrennen, um ihn unter all den Umhangträgern nicht aus den Augen zu verlieren.
Plötzlich hielt Snape inne und wir knallten alle drei gegeneinander.
„Severus Snape! Schön, dich mal wieder zu sehen!“ Vorsichtig spähten wir um Snapes Rücken herum.
„Wer zum Teufel behauptet denn so nen Müll?“, fragte Iris abwertend. Dann bekam sie große Augen. Vor uns auf der Straße stand Familie Malfoy. Narzissa zuvorderst, mit dem hochnäsigsten Gesicht, dass ich je gesehen hatte, daneben ein breiter Mann mit langen, platinblonden Haaren und einer schwarzen Krücke. Lucius...
Und etwas dahinter ein Junge mit ebensolchem Haar und einer absolut blasierten Miene, der uns eingehend musterte.
„Tag, Narzissa. Wusste gar nicht, dass ihr auch gerade in London seid!“, meinte Snape ziemlich steif und versuchte offenbar, uns zu verstecken. Zumindest drängte er uns mit den Armen rabiat zurück und traf mit der Handfläche meine Nase, die augenblicklich zu bluten anfing.
„Aua! Heilige Scheiße!“, fluchte ich deutlich und bekam gerade noch mit, wie Narzissa uns bemerkte und theatralisch die Hand auf ihr Herz legte.
„Severus! Was sind das denn für Kinder?“ Auch Lucius Malfoy mischte sich jetzt ein und schlug Snape freundschaftlich auf die Schulter, wobei der ein Stück einknickte. Schwächling.
„Wie lange verschweigst du uns schon, dass du ne Frau hast, hm?“, wollte der Blonde strahlend wissen.
Frau? Die glaubten doch nicht etwa, wir wären Snapes Kinder? Anscheinend doch. Ich sah kurz meine Schwestern an und bemerkte an ihrem teuflischen Grinsen, dass wir mal wieder die gleichen Gedanken teilten.
Schnell trat Steffi nach vorne und verbeugte sich förmlich. Iris und ich mussten stark an uns halten, um nicht loszuplatzen angesichts von Snapes Miene.
„Guten Tag, mein Name ist Stephanie!“ Ich zog absichtlich kleinkindermäßig an Snapes schwarzem Gehrock, der zurückwich - Snape versteht sich, nicht der Gehrock, denn Gehröcke laufen nicht. Nicht mal in der Zauberwelt.
„Papiiiii, du hast meine Nase puttemacht!“ Snape holte schon Luft, um die Malfoys über uns aufzuklären (die schön entsetzt blickten), doch Iris trat nun auch vor: „Wann gehen wir denn jetzt ein Eis essen, Papiipooo?“ Diesmal konnte keine von uns dreien mehr an sich halten und wir kringelten uns fast auf dem Boden vor Lachen. Endlich schien auch den tumben Malfoys aufzugehen, dass wir nicht Snapes Kinder waren.
Snape wies mittlerweile einen ziemlich hässlichen Rotton auf und zischte: „Ruhe, ihr nervigen Gören!“ ehe er sich an die Malfoys wandte und bemerkte: „Das sind nicht meine Kinder! Ich habe keine Kinder. Ich muss auf die drei aufpassen, weil sie neu nach Hogwarts kommen werden.“ Draco zog die Mundwinkel zu einem verächtlichen Grinsen empor: „Alle drei? Aber warum erst jetzt?“
„Das geht dich gar nichts an, Blondie!“, meinte Iris. Das verächtliche Grinsen schien sie mal wieder auf die Palme zu bringen. Vorsichtshalber trat ich einen halben Schritt vor sie und sah den Malfoy-Sprössling feindselig an: „Misch dich ja nicht in unsere Angelegenheiten!“ - „Kleinkinder!“, schnaubte er arrogant. Hätte er es besser gelassen...
Iris, die ihn um einige Zentimeter überragte, trat vor und sah auf den Blondschopf herunter: „Wer ist hier klein, du eingebildeter Pudel?“ - „ ist kein Pudel, Iris!“, verbesserte Steffi die große Schwester.
Ich gab ihr Recht: „Das ist eher ein Glatthaarmeerschweinchen!“
Drsco lief rot an und grollte: „Und was bist du, du kleine Ratte?“
Sein Vater gab ihm mit der schwarzen Krücke deftig eins auf den Schädel und meinte: „Nana, Draco, benimm dich. Habe ich dir nicht beigebracht, wie man Damen behandelt?“ Snape zog die Brauen hoch: „Das sind keine Damen, glaub mir. Das sind Plagen!“ - „Mrs Malfoy?“, mischte ich mich mit Unschuldsstimme ein und die blonde Frau drehte sich mit einem absolut falschen Lächeln zu mir um: „Ja, Liebes?“ Ich unterdrückte den Würgereflex und fragte: „Nur für's Protokoll: Kräuseln Sie eigentlich immer schon so die Nase oder ist das erst, seit Klein-Draci auf der Welt ist?“ Steffi und Iris brachen in schallendes Gelächter aus und wir gaben uns High-Five. Empört öffnete sich Narzissas bemalter Mund, und Snape schien jetzt entgültig die Schnauze voll zu haben und schob uns vorwärts.
Über die Schulter rief er noch: „Wir sehen uns, Lucius!“ und wir drei riefen gleichzeitig: „Wir sehen dich, Draco!!!“
Wutschnaubend drückte Snape uns in eine Ecke neben der Apotheke und sah uns nacheinander mit seinem absoluten Todesblick an: „Was zum Teufel sollte das? Und woher kennen Sie Dracos Namen?“
Die letzte Frage war an mich gerichtet und ich biss mir auf die Zunge, doch Iris antwortete ruhig: „Wissen Sie noch, Sir, was ich Ihnen gestern Abend gesagt habe? Fragen Sie sowas besser nicht!“ Snape schnaubte laut, ließ uns aber los und schon dackelten wir wieder hinter ihm her, bis wir die große, eindrucksvolle Eingangshalle von Gringotts betraten. Vor Staunen blieb uns mal wieder der Mund offen stehen. Die Kobolde waren wirklich hässliche kleine Wesen. Da waren wir drei uns mal wieder einig.

Eine halbe Stunde später torkelten wir mit grünen Gesichtern, aber gefüllten Geldbeuteln wieder hinaus ins Freie. „Leute...ich schwöre, ich leg hier niemals Geld an!“, keuchte Steffi und setzte sich vollkommen fertig auf die Treppenstufen.
„Schade, dass wir keine Drachen gesehen haben“, meinte ich etwas enttäuscht. „Snape ist wahrscheinlich ein zu armer Schlucker, als dass er sich ein solches Verließ leisten kann.“
Plötzlich schnarrte ganz dicht hinter mir eine Stimme: „Professor Snape, immernoch. Und ich bin kein armer Schlucker, ansonsten wäre ich wohl kaum in der Lage gewesen, jeder von Ihnen 10 Galleonen zu geben, oder?“ Ich drehte mich mit einem Strahlen auf meinem Gesicht zu dem Tränkemeister um: „Danke Sir! Gehen wir jetzt Stäbe kaufen?“ Steffi sprang auf: „Au ja!“ und Iris fügte sogar ein „Bitte!“ hinzu. Snape nickte kurz und führte uns zu Ollivanders Laden. Es war irgendwie ein bisschen gruselig hier.
„Muffig!“, bemerkte Iris und ich stimmte ihr im Stillen zu. Steffi sprang nervös von einem Fuß auf den anderen und auch ich war schon unheimlich gespannt. Welchen Zauberstab ich wohl bekommen würde? Hauptsache keinen rosanen!
„Es gibt keine rosanen Zauberstäbe“, flüsterte mir plötzlich eine samtene Stimme ins Ohr. Ich erschauderte, drehte meinen Kopf ein Stück in Snapes Richtung und flüsterte zurück: „Gott sei Dank. Aber wenn Sie mir nochmal in den Kopf gucken, hat das böse Folgen, klar?“ Er antwortete nicht darauf, aber ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass er gerade unbeeindruckt grinste. Ich konnte es fast spüren! Iris und Steffi schlichen herum und besahen sich die Regale.
„Glauben Sie mir, ich käme sowieso nicht sehr weit bei Ihnen“, meinte Snape plötzlich ruhig.
Diesmal drehte ich mich doch überrascht um: „Wieso?“ Sein süffisantes Grinsen behagte mir nicht.
„In Ihrem Kopf herrscht ein solches Chaos, dass es mich überraschen würde, wenn Sie sich irgendwann mal konzentrieren können.“ - „Ich kann mich konzentrieren!“, protestierte ich beleidigt. „Aber das ist manchmal...oh, sehen Sie mal, da liegt schon einer!“, rief ich plötzlich aufgeregt. Auf dem Pult vor uns lag ein einsamer Zauberstab in der Rille. Ich streckte gerade die Hand aus, als plötzlich eine Stimme schrie: „Nicht anfassen!“ Erschrocken sahen wir alle in Richtung der Stimme und entdeckten Ollivander, den Zauberstabmacher.
Der war noch gruseliger als sein Laden! Die weißen, krausen Haare standen vom Kopf ab und die verblüffend hellen, fast silbernen Augen fixierten mich. Unwohl machte ich einen Schritt zurück.
„Guten Tag, Ollivander. Die drei Mädchen brauchen Zauberstäbe“, erklärte Snape und ich fühlte, wie seine Hand sich kurz auf meine Schulter legte. Aus irgendeinem Grund beruhigte mich das.
Der Mann betrachtete uns drei eingehend und deutete auf Iris: „Mädchen, du bist doch älter als elf?“ - „Ja, allerdings!“, knurrte Iris, schließlich war sie in Wirklichkeit achtzehn!
„Komm her. Probiere diesen Stab, einen Moment...“, meinte Ollivander und verschwand kurz zwischen den Regalen. Als er wiederkam, hielt er eine längliche Schachtel in den Händen.
Der Zauberstab darin war hell und hatte in der Mitte einen riesigen Schnörkel. Iris nahm ihn vorsichtig in die Hand, sah uns kurz aufgeregt an und schwang ihn - das Glas der Tür zerplatzte und wir wichen alle nach vorn. Snape behob den Schaden augenblicklich. Doch schon beim zweiten Mal hatte Ollivander mehr Glück. Der Stab war aus fast weißem Holz und sah sehr steif und elegant aus. Iris nahm ihn in die Hand und sofort begann die Spitze, zu leuchten was das Zeug hielt. Ich und Steffi brachen in wahre Begeisterungsstürme aus und klopften ihr auf die Schulter.
Ollivander meinte mit seiner merkwürdigen Kreidestimme: „Aha. Nun, es ist interessant, dass dieser Stab sie ausgewählt hat. Weißbuche und Drachenherzfaser, 10 1/4 Zoll. Er ist gut für - sagen wir - besondere Flüche. Einen ähnlichen hatte Gellert Grindelwald, doch das ist viele, viele Jahre her. Nun, wer ist die nächste? Sie, junge Dame, kommen Sie nur her. Nicht so schüchtern!“ Steffi tat wie geheißen und probierte den Zauberstab, den Iris zuerst gehabt hatte. Mit demselben unschönen Ergebnis. Bei ihr dauerte es länger, den passenden Zauberstab zu finden. Ich wiederum wurde immer nervöser. Dieser Zauberstab, der dort die ganze Zeit auf dem Tisch lag, zog mich irgendwie wie magisch an. Nach zehnminütigem Herumprobieren waren alle bis auf Ollivander regelrecht verzweifelt. Der schien vergnügt zu sein, obwohl sich auf seinem Schreibtisch jetzt schon mindestens dreißig Schachteln stapelten. Ich starrte gerade mal wieder auf diesen besonderen Stab, als Steffi plötzlich kicherte. „Hey, das kitzelt! Der hier vibriert in meiner Hand!“ Sofort waren wir wieder auf den Beinen und kamen näher. Ollivander lächelte auf eine unheimliche Art: „Gut, gut. Er ist aus Eibe und Einhornhaar. 10 Zoll lang und besonders geeignet für Schutzzauber aller Art.“ - „Moment mal, Eibe? Ähmmm...hatte nicht auch Vol...Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf einen Stab aus diesem Holz?“ - „Ich bin verwundert, dass Sie das wissen, Miss...“ - „Summers. Mein Name ist Stephanie Summers!“, erklärte Steffi schnell. Ollivander schien kurz zu überlegen und streifte Iris und mich auch mit einem Blick, dann nickte er leicht.
Steffi gesellte sich neben Iris, während ich mit zitternden Knien nach vorne ging und auf den dunklen Stab vom Anfang zeigte: „Warum darf ich den nicht ausprobieren?“ - „Weil dieser da dir gefährlich werden kann. Ich habe ihn schon seit Ewigkeiten. Er war mein erster Versuch, einen neuen Kern zu finden.“ - „Und? Welcher Kern ist dadrin?“, wollte ich wissen. Aus irgendeinem Grund war ich fasziniert von diesem Stab. Er war fast schwarz, absolut gerade und wurde zur Spitze hin immer dünner.
„Dort drin ist ein Vampirhaar versteckt. Aber wie gesagt, er ist sehr gefährlich. Ich habe ihn erst einmal geschwungen und der halbe Laden war ausgeräumt. Sehr ärgerlich. Er ist ziemlich unkontrollierbar.“ Vampirhaar klang doch interessant! Bestimmt so ein schwarzes Haar wie von Snape. Ich grinste: „Den muss ich ausprobieren!“ Ollivander machte einen großen Schritt auf mich zu und auch Snape streckte den Arm aus, um mich aufzuhalten. Zu spät. Ich hatte ihn kaum hochgenommen, da keuchte Snape plötzlich auf und ich sah, wie sich sein linker Ärmel rot färbte. Erschrocken, was ich mal wieder angerichtet hatte, machte ich einen Schritt zurück.
„Sir, das...tut mir wirklich Leid!“ Snape fuhr kurz mit seinem eigenen Zauberstab über die Wunde, die sich anscheinend wieder schloss. Dann schleuderte er mir einen wütenden Blick entgegen: „Diesen Stab werden Sie nicht mitnehmen, verstanden!“ Ich ließ enttäuscht den Stab sinken, doch Ollivander hielt mich auf: „Warten Sie! Wie fühlt sich der Stab in Ihrer Hand an?“ - „Ääähh...wie ein Stab?“ Was sollte denn diese Frage?
„Nein, ich meine, spüren Sie kein Brennen, ist er Ihnen nicht unangenehm?“ Ich besah mir das schöne Stück kurz, dann schüttelte ich den Kopf. Iris und Steffi hielten den Atem an.
„Dann schwingen Sie ihn mal in Richtung des Tisches, nicht in unsere“, ermunterte mich der kauzige alte Mann und ich tat wie geheißen.
Mit einem Mal verwandelten sich die leeren Schachteln in eine Standuhr. Ich blinzelte und Ollivander klatschte in die Hände. „Sehr gut, oh, sehr gut, wirklich! Mahagoni und Vampirhaar, 11 Zoll, elastisch. Das muss ich mir notieren! Ein mächtiger Stab, aber offensichtlich sind Sie für ihn bestimmt! Mister Snape...“ - „Professor!“, unterbrach Snape ihn zischend.
„Professor Snape, der Zauberstab sucht sich den Zauberer...“ Snape sah mich missmutig an und ich setzte meinen liebsten Bettelblick auf. Iris und Steffi schlugen sich auf meine Seite: „Ach kommen Sie, Sir! Bitte!“
„Er hat sie doch ausgesucht!“
Nach einer Ewigkeit, so kam es mir vor, drehte Snape sich zu Ollivander um: „Also, drei Zauberstäbe. Wieviel macht das?“ Ich schrie begeistert auf und meine „Schwestern“ mussten mich gewaltsam davon abhalten, der Fledermaus um den Hals zu fallen.

Stolz wie Oskar stolzierten wir Mädchen schließlich mit unseren neuen Zauberstäben aus dem Geschäft und sahen uns um. Wo wir wohl als nächstes hingingen?
Snape blieb stehen und schien kurz zu überlegen.
„Am besten wäre es, wenn ich Ihre Schulsachen alleine besorge...“ Steffi, Iris und ich sahen uns enttäuscht an. Wir sollten schon wieder weg von hier? Ich setzte protestierend an: „Professor Snape...“, doch in diesem Moment fuhr er fort: „...dann können Sie sich in der Zwischenzeit anderweitig umsehen.“
„...sie sind der Größte!“, wandelte ich meinen Satz um und hätte ihn beinahe schon wieder umarmt, wenn er nicht davongerauscht wäre.
„Bist du heute irgendwie in Kuschellaune?“, fragte Steffi grinsend.
„Wenn Snape in der Nähe ist, bin ich fast immer in Kuschellaune!“, erklärte ich ihr schwärmerisch. Iris schüttelte sich kurz: „Also, ich bin eher in Mordslaune, wenn ich diesen fetthaarigen Kerl sehe. So mies wie der uns gestern behandelt hat...“
„Schon, aber wir wollten uns ja noch dafür rächen.“
„Ja, aber wie?“
„Mädels!“, rief ich mit leuchtenden Augen, „ich habe einen Plan. Kommt mal näher!“ Wir rückten zusammen und ich erklärte es ihnen. Immer wieder wurde unser Geflüster von Kichern unterbrochen. Unsere Mienen waren teuflisch, als wir uns wieder aufrichteten.
„So, dann mal los Leute. Wir starten die Snape-zum-Wahnsinn-treib-Kampagne!“, lachte ich und meine Schwestern im Geiste stimmten mit ein.
So betraten wir die Magische Menagerie.

Falls irgendjemand diese geschichte liest: schreibt uns doch mal, wie ihr es findet!



@ Goldi: Vielen, vielen Dank für dein Review! Es war so was wie ein Wunder, dass jemand doch noch schreibt, wie er die Story findet! Ach, und übrigens: der Account spiritsisters steht für drei unterschiedliche Autorinnen (nämlich Iris, Steffi, und mich, Mel^^), deshalb freuen wir uns über das Review gleich dreifach^^
@Morgana Lestrange: Danke auch dir für dein zwar kurzes, aber nichtsdestotrotz aufbauendes Review! Nach Goldi bist du die erste, die uns ein Lebenszeichen schickt!


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