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Fanfiction

Das Praktikum - Das Praktikum

von Fluffysmiley

Das Praktikum

Hermine hastete durch die Gänge von Hogwarts. Sie hatte auch allen Grund dazu. Obwohl sie in den sieben Jahren, in denen sie schon Schülerin war, nie auch nur eine Sekunde zu spät zu irgendwas gekommen war, schien sie gerade auf dem besten Weg zu sein, um das wichtigste Ereignis zu versäumen, das nicht unter „Prüfung“ fiel!
Keuchend presste sie sich die Hände in die Seiten, doch sie stoppte nicht, sondern schlitterte um die nächste Ecke. Kurz, bevor sie glaubte zusammenzubrechen, erreichte sie endlich die Große Halle und platzte hinein.

Sobald sie eintrat, richteten sich alle Augen auf sie. „Ent-entschuldigung!“, japste sie verzweifelt und ließ sich mit hochrotem Kopf auf einen der Klappstühle sinken, die statt der Haustische aufgestellt worden waren.
Professor McGonagall, die gerade eine Liste vorgelesen hatte, brach ab und musterte sie kurz und stechend. „Nun, Miss Granger, Sie müssen sich gar nicht erst setzen. Sie müssen jetzt gleich eine Praktikumskarte ziehen, wir sind schon lange am Buchstaben ‚G‘ vorbei. Nun kommen Sie schon!“
Immer noch rosa im Gesicht erhob sie sich erneut und stieg mit zitternden Beinen die Stufen zum Lehrertisch hinauf, um eine Hand in den Krug mit Zetteln zu stecken. Sie hoffte sehr auf ein Praktikum in Verwandlung oder im St. Mungo, aber die Aurorenzentrale wäre sicher auch nicht schlecht...
Mit bebenden Fingern schnappte sie sich eine Karte und zog sie hervor.
„Lesen Sie bitte laut vor, was Sie gezogen haben, damit Professor Flitwick es notieren kann!“, ordnete Professor McGonagall an.
Hermine fummelte die Karte auseinander, schaute darauf – und schnappte nach Luft. Oh, nein, nein, nein, das durfte nicht wahr sein!
„Miss Granger?“
„Zubrtrne!“, wisperte sie.
„Wie bitte?“, hakte McGonagall nach. „Sprechen Sie bitte deutlich!“
Hermine schloss die Augen und holte tief Luft. „Zaubertränke!“, rief sie zu Flitwick hinüber.
Ein mitfühlendes Raunen ging durch die Schar von Siebtklässlern. Niemand war besonders scharf auf ein Praktikum bei Snape, nicht mal die Slytherins. Hermine sah aus den Augenwinkeln, wie Harry und Ron bestürzte Blicke tauschten. Sie standen schon beide in der Ecke der Auroren-Praktikanten.

Sogar McGonagall warf ihr so etwas wie einen bedauernden Blick zu, bevor sie sagte: „Tja, dann... setzen Sie sich doch einfach dort an den Lehrertisch zu Professor Snape.“
Hermine drehte sich mit trockenem Mund um und stolperte an die äußerste Ecke des Lehrertisches, wo Snape sie mit zusammengekniffenen Lippen kalt musterte.
Sie setzte sich so weit weg von ihm wie möglich, doch als er ihr einen spöttischen Blick zuwarf, rutschte sie resigniert wieder heran. Sie musste sich ab jetzt zwei Monate lang von ihm schikanieren lassen, da sollte sie sich besser schonmal an seine Gegenwart gewöhnen!
Sie machte sich nicht die Mühe, zuzuhören, was McGonagall nach der Ziehung noch verkündigte. Snape würde ohnehin nach seinen eigenen Regeln spielen, da war sie sicher.
Als die ersten Leute aufstanden, erhob sie sich ebenfalls und folgte ihm aus der Großen Halle. Er lief geradewegs in die Kerker und drehte sich nicht einmal nach ihr um. Was für ein Mistkerl, musste er sie denn so offen ignorieren? Er könnte sich wenigstens etwas freundlicher zeigen! Für was hielt er sich denn? Na schön, wenn er es so wollte, dann würde sie sich aber auch keine Mühe geben!
Bei seinem Büro angekommen drehte er sich endlich um und bedachte sie mit einem aalglatten Lächeln. „Was denken Sie eigentlich, was Sie hier tun, Miss Granger?“
„W-wie bitte, Sir?“, schnappte Hermine entgeistert. Jetzt ging er aber zu weit!
„Wieso laufen Sie mir hinterher wie ein Schoßhündchen?“
Hermine lief puterrot an und sprach mit der eisigsten Stimme, zu der sie fähig war: „Nun, Sir, ich weiß, dass es uns beiden nicht gefällt, wie die Ziehung ausgefallen ist, aber ich bin trotzdem nicht in der Lage, mich einfach über die Anordnungen des Schulleiters und meiner Hauslehrerin hinwegzusetzen, und das ist der Grund, weshalb ich Ihnen hinterherlaufe wie ein Schoßhündchen, um es mit Ihren Worten auszudrücken.“
„Oh, verzeihen Sie, ich vergaß, dass Sie sich ja so sehr nach mir sehnen, dass Sie mich schon am Tag vor dem Beginn des Praktikums belästigen müssen. Da diese Zuneigung aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht, wie Sie sicher wissen, muss ich Sie leider auf morgen vertrösten. Denn wenn Sie zugehört hätten, als Ihre Hauslehrerin den ersten Tag des Praktikums genannt hat, wüssten Sie jetzt, dass ich Sie glücklicherweise erst ab morgen in meinen Räumen ertragen muss. Guten Tag!“ Und er schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
Perplex starrte sie auf das glänzende Holz. Wenn sie sich weiter so anstellte, konnte sie ab morgen gleich mit einem Schild vor der Brust herumlaufen, auf dem fett Steilvorlage für Gemeinheiten stand!

Frustriert drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte hoch in den Gryffindorturm.

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Als Hermine am ersten Tag des Praktikums aufwachte, starrte sie erstmal eine geschlagene Minute lang an den Baldachin ihres Himmelbetts und wünschte sich sehnlich, er würde hinunterfallen und sie unter sich begraben. Als der blöde Vorhang sich aber nach einer Viertelstunde immer noch nicht rührte, schälte sie sich resigniert aus den Laken und tappte ins Bad. Es war erst sechs Uhr, aber sie war überzeugt davon, dass Snape ein Frühaufsteher war und sie besser nicht zu spät kam. Mit langsamen, lustlosen Bewegungen kämmte sie ihr Haar und steckte es am Hinterkopf fest, damit es ihr im Labor nicht ins Gesicht fiel. Sie hatte es noch nie so getragen, sondern immer nur im Pferdeschwanz, aber ihre Locken waren mittlerweile so lang und widerspenstig, dass selbst der nicht mehr ausreichte, um ihre Haare zu bändigen.
Mit denselben lustlosen Bewegungen wusch sie sich auch das Gesicht und zog dunkle, enge Baumwollklamotten an, die sie bei der harten Arbeit, die zweifellos auf sie zukommen würde, auf keinen Fall behindern sollten. Für ihren Geschmack war das Sweat-Shirt zu knapp, aber etwas Besseres hatte sie nicht.
Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, sich zu schminken, um Snape wenigstens zu zeigen, dass er sie nicht mehr wie eine dumme Göre zu behandeln hatte, doch das würde eher zu noch mehr Häme und Spott führen.

Also machte sie sich um halb sieben mit niedergeschlagener Miene auf den Weg in die Kerker. Harry und Ron waren noch viel früher aufgebrochen, weil die Auroren sie erstmal zu einer Nachtschicht verdonnert hatten, also lohnte es sich nicht, etwas zu frühstücken. Sie hatte morgens generell keinen Hunger und wenn sie mit niemandem reden konnte, wozu sollte sie sich das dann antun?
Als sie wieder vor der glänzenden Tür zu Snapes Büro stand, zögerte sie. Was, wenn sie sich in seinen Schlafgewohnheiten getäuscht hatte und ihn aus dem Bett holte? Er würde sie bei lebendigem Leibe zerfleischen.
Unschlüssig stand sie da und wusste nicht, was sie tun sollte. Gerade wollte sie wieder umdrehen und im Labor warten, da flog die Tür auf und ein miesepetriger Snape stürmte heraus. „Was glauben Sie eigentlich, was Sie sich erlauben können? Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor wegen Faulenzerei. Halten Sie es etwa nicht für nötig, während Ihres Praktikums auch mal zu arbeiten? Halten Sie den Mund! Sie haben schon genug angestellt. Wollen Sie nun auch noch frech werden? Ab ins Labor jetzt!“, befahl er mit schneidender Stimme.
Hermine starrte ihn an. Das war so unfair, dass ihr Tränen in die Augen schossen. Wie sollte sie diese verdammten acht Wochen nur überleben?
Dann erinnerte sie sich, was er gesagt hatte, und folgte ihm hastig in die muffigen, eiskalten Kerker.
Er stand schon an einem Kessel und blickte gleichmütig auf, als sie eintrat. „Na endlich! Ihre Anweisungen stehen an der Tafel. Heute fangen wir zum Einstieg mit etwas Einfachem an. Sie werden die nächsten zwei Monate meine Assistentin sein und ich erwarte, dass Sie sich dabei Ihr Wissen selbst aneignen. Unfähigkeit kann ich hier nicht brauchen. Fangen Sie an!“

Hermine warf einen flüchtigen Blick auf die Tafel. Der erste Trank, den sie ihm brauen sollte, schien tatsächlich nicht allzu schwer zu sein. Erleichtert atmete sie auf. Wenigstens ihre Fähigkeiten in Sachen Zaubertränke konnte er nicht heruntermachen.
Eifrig sammelte sie die Zutaten für den gewünschten Gefriertrank. Die erste Stunde lang hatte sie kaum Probleme und Snape konnte nichts an ihren Fortschritten aussetzen. Zufrieden lieferte sie eine Probe des Tranks bei ihm ab. Er roch kurz daran, schwenkte die Flüssigkeit in ihrem Fläschchen und nickte knapp. Mit einem Schwung seines Zauberstabs beförderte er den gesamten Inhalt ihres Kessels in einen Glaskolben an dem Tisch, wo er schon die ganze Zeit arbeitete.
Erleichtert wandte Hermine sich ab und las sich die Anweisungen für den nächsten Trank durch. Gewünscht war ein Trank zur Änderung der Konsistenz von Drachenschuppen. Sie biss sich auf die Lippe. Das war theoretisch gar nicht mal so schwierig, aber Drachenschuppen waren fast unverwüstbar und nur sehr starke Säuren und komplizierte Sprüche konnten sie so schwammig machen, wie Snape es verlangte. Wenn sie sich nicht genug konzentrierte, würden die hochgefährlichen Stoffe womöglich explodieren oder ihr zumindest die Finger verätzen.
Nervös griff sie nach ihren Schutzhandschuhen und setze eine Maske auf. Weil ihre Finger ein wenig zitterten, schloss sie kurz die Augen und atmete tief durch, bevor sie sich an die Arbeit machte. Eine Weile kam sie gut durch, doch dann juckte plötzlich ihr kleiner Finger und reflexartig zitterte ihre Hand, während sie gerade eine Pipette über den Tisch führte. Ein Tropfen des Tranks löste sich von deren Spitze und fiel zischend auf die Holzoberfläche. Mit einem spitzen Schrei riss sie den Zauberstab hoch, doch schon fraß sich der Tropfen durch die Platte und aus irgendeinem Grund fing das Holz Feuer. Eine Stichflamme züngelte hoch und im selben Moment blickte Snape auf. Er reagierte sofort, sprang auf, stieß die vor Schreck erstarrte Hermine zur Seite und schwang dabei seinen Zauberstab. Die Flamme erlosch und er schob hastig eine Schale unter die Pipette, die Hermine immer noch umklammert hielt.
Dann fiel er über sie her. „Sind Sie wahnsinnig, Mädchen? Wollen sie uns beide in die Luft sprengen? So viele Trankreste, wie sie schon auf dem Tisch sind, ist es ein Wunder, dass der Tropfen nicht mit einem von ihnen reagiert hat!“
„Ich... Es t-tut mir Leid, aber-“ Hermine starrte immer noch mit aufgerissenen Augen auf den Fleck, wo die Flamme emporgezüngelt war.
„Dass Sie getropft haben, ist ja gar nicht das Schlimmste – wieso um alles in der Welt haben Sie Ihren Zauberstab nicht gebraucht, als es brannte?“
Hermine holte bebend Luft und wisperte dann kläglich: „Ich – ich weiß nicht!“
Snape schnaubte, wirkte aber eigenartigerweise besänftigt. „Putzen Sie das hier weg. Ihr Trank ist ja trotzdem gelungen. Wenn Sie fertig sind, vergessen Sie die Anweisungen an der Tafel, Sie würden es ohnehin vermasseln. Sortieren Sie lieber noch den Zutatenschrank, dann können Sie Pause machen.“
Hermine nickte beschämt und machte sich an die Arbeit.

Snape beobachtete sie abwesend. Hatte sie ihre Haare schon immer so am Kopf festgesteckt? Es war ihm heute morgen aufgefallen. Die Frisur stand ihr gut, wie er sich eingestehen musste, auch wenn er nicht im Traum daran dachte, das zu ihr zu sagen. Sie ließ sie reifer, aber auch irgendwie verletzlicher wirken als sonst. Ob das der Grund war, warum er ihr in einem plötzlichen Anflug von Mitleid die weiteren Tränke erlassen hatte? Denn, obwohl sie es nicht ahnte, hatte er ihr damit eindeutig einen Gefallen getan. Er hatte für heute besonders schwere Aufgaben ausgesucht, um ihr zu zeigen, dass sie hart arbeiten musste, um seinen Anforderungen gerecht zu werden. Schon der Trank mit den Drachenschuppen war eigentlich viel zu anspruchsvoll für eine Schülerin gewesen, und es wurde mit jedem Schritt schwieriger, dafür hatte er gesorgt. Nun, vielleicht tat ihr diese Niederlage ja nur gut.

Den restlichen Tag arbeitete sie gewissenhaft und sorgfältig, ohne den kleinsten Fehler zu machen. Natürlich lobte er sie nicht, aber sie schien selber zu merken, dass er zufrieden war. Er entließ sie schließlich um halb neun – er war völlig erschöpft von der Aufgabe, ständig auf sie aufzupassen, auch wenn seine Kontrolle eigentlich nicht nötig gewesen wäre.
Kaum war sie aus der Tür, da rauschte er auch schon in seine Privaträume und ließ sich auf sein Bett fallen. Wie sollte er diese acht Wochen nur überstehen?


Hermine ging langsam den Gang hinunter, als sie die Tür des Labors hinter sich zufallen hörte, denn sicher sah ihr Snape jetzt nach, um zu sehen, ob sie in einem Anflug von Furcht schneller lief als sonst. Sie hatte diesen ersten Tag zwar überlebt, aber mehr auch nicht. Wie sollte sie zwei Monate lang diesem schrecklichen Druck standhalten? Immer hatte sie seinen Blick auf ihr ruhen gespürt, während sie seine blöden Zutaten sortiert, seine Gefäße ausgewaschen oder einfache Elixiere zusammengebraut hatte. Die Angst vor einem Fehler war in ihr angeschwollen wie ein giftiger Ballon. Dabei fürchtete sie gar nicht seinen Zorn oder seine Strafen – es war nur so furchtbar demütigend, wenn er sie mit seiner kalten, herablassenden Stimme zurechtwies!
Die Erschöpfung und die Anspannung trieben ihr Tränen in die Augen, während sie in einen Seitenkorridor einbog. Rasch blinzelte sie sie weg und drehte sich nach hinten um. Vom Labor aus war sie nicht mehr zu sehen.
Sie begann zu rennen.

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Die erste Woche verging langsam und schleppend. Hermines Angst vor Fehlern blieb, aber langsam begann ihr die Arbeit Spaß zu machen. Ab und zu vergaß sie für ein paar kostbare Minuten, unter wem sie arbeitete und in dieser Zeit ging sie voll in ihren Aufgaben auf. Und nicht nur das – tatsächlich war ihr vor einigen Tagen mit einem mulmigen Gefühl im Bauch klargeworden, dass es sie am meisten freute, wenn Snape sie nach einem besonders schwierigen und zu seiner Zufriedenheit ausgefallenen Auftrag mit einem seiner speziellen Blicke bedachte. Diese Blicke waren nicht das, was man sich eigentlich als Lob wünschen würde – keine Zufriedenheit oder gar Anerkennung lagen darin – nein, es waren einfach nur kurze, ruhige Blicke, die sie streiften, während sie arbeitete. Das Besondere an ihnen war lediglich, dass sie weder herablassend noch verletzend gemeint waren, sondern einfach neutral. Wenn er sie auf diese Weise ansah, spürte sie, dass er sie nicht mehr verabscheute.
Und das machte sie so froh wie sonst kaum etwas.

Im Laufe der ersten Woche begann Snape zu spüren, dass sich etwas an seiner Beziehung zu Granger geändert hatte. Er wollte es sich zuerst nicht eingestehen, aber es war nicht zu leugnen: ab und zu vergaß er für ein paar kostbare Minuten, dass sie eine schrecklich nervtötende und besserwisserische Person, ja, dass sie nur eine Last für ihn war. In dieser Zeit konnte er einfach mit ihr arbeiten und sich darüber freuen, dass sie so begabt war – denn das war sie tatsächlich. Natürlich sagte er ihr das genauso wenig, wie er ihr Komplimente über ihre Frisur gemacht hatte, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie es trotzdem wusste. Und ihm kam auch der Verdacht, dass sie auch wusste, dass er es wusste. Und je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass ihn das nicht Mal störte. Und darüber sollte er sich tatsächlich Sorgen machen.
Am Montag, also genau eine Woche, nachdem die Praktikumskarten ausgeteilt worden waren, betrat Snape wie jeden Morgen um Punkt sieben Uhr sein Labor. Er trat einige Schritte in den Raum hinein und stockte. Zögernd drehte er sich einmal um die eigene Achse, dann drehte er sich abrupt um und stürmte wieder hinaus in den Gang. Ihm war eingefallen, was nicht stimmte: Wo zum Teufel steckte Granger?
Er spähte in beide Richtungen des verlassenen Korridors, und das war genau der Punkt: sie waren verlassen. Keine Spur von ihr.
Mit mürrischer Miene drehte er sich auf dem Absatz um und betrat erneut das Labor. Er konnte sich also doch nicht auf Granger verlassen. Nun, auch gut, das würde sie dann auch zu spüren kriegen, wenn sie endlich aufkreuzte!
Ärgerlich braute er einen Trank zu Ende, den er vor einigen Monaten angefangen hatte und wurde noch ärgerlicher, als ihm klar wurde, dass er wegen dieses Mädchens verärgert war. Was scherte es ihn, ob man sich auf Granger verlassen konnte oder nicht? Dann war sie eben wie neunundneunzig Prozent der anderen Schüler. Das konnte ihm auch egal sein.
Doch je länger er darüber nachdachte, desto unruhiger wurde er. Er war sich sicher gewesen, dass man sich auf sie verlassen konnte. Was, wenn ihr etwas passiert war? Was, wenn er hier stand und seine Tränke braute und sich darüber ärgerte, dass er sich ärgerte, während sie irgendwo in Schwierigkeiten steckte und niemand etwas unternahm, weil niemand außer ihm etwas bemerkt haben konnte?
Ach was, er war ja schon genauso albern wie diese furchtbar sentimentalen Lehrer, die sich ständig Sorgen um ihre Schützlinge machten. Er würde hier einfach seine Arbeit machen und was mit anderen Leuten geschah, konnte ihm egal sein.

Er ertrug es genau drei Minuten. Um zehn nach sieben raffte er kochend vor Wut über sich selbst seinen Umhang auf, stürmte aus dem Labor und rauschte die Gänge entlang, von denen er wusste, dass sie sie jeden Morgen durchschritt. Während er nach ihr Ausschau hielt und dabei immer weniger wütend und immer besorgter wurde, fragte er sich, was ihr hier überhaupt passieren konnte. Sie musste noch nichtmal das Gebäude verlassen, um von ihrem Bett in das Labor zu kommen...

Er fand sie, indem er sich den Schuh band.
Als er sich an eine Statue stellte und sich bückte, fiel sein Blick in eine Nische, die halb vom Sockel der Statue verborgen wurde. Dort, in ein kleines, blasses Häufchen Umhang zusammengesackt, hockte Granger, den Kopf an die Wand gepresst.
Er fuhr erschrocken hoch, riss sich dann zusammen, beugte sich wieder hinunter und räusperte sich vernehmlich. „Miss Granger, darf ich Sie fragen, was Sie hier machen?“
Granger fuhr zusammen und schnellte hoch. Mit zitternden Knien drückte sie sich in die Nische und sah ihn aus großen, dunkel unterlegten Augen an. Sie war blass wie ein Gespenst.
„Oh Merlin, es tut mir furchtbar Leid, ich – wie spät ist es überhaupt? Ich wollte mich nur... nur einen Moment ausruhen, ich hatte solche furchtbaren Kopfschmerzen... Was ist nur mit mir los?“, flüsterte sie erschöpft und fasste sich mit fiebrigem Blick an die Stirn.
Snape verstand genug von Medizin um zu erkennen, dass sie vor Fieber kaum fähig war, zusammenhängende Sätze zu formen. Warum um alles in der Welt hatte sie in diesem Zustand versucht, in die Kerker zu kommen?
Er streckte mit professioneller Routine die Arme aus und hob Granger vom Boden hoch, zu dem sie wieder hinuntergeglitten war.
Ohne ein Wort zu sagen, ließ sie es geschehen und schloss erschöpft die Augen, als sie an einer hellen Fackel vorbeigingen. Erst während er sie trug, wurde ihm klar, dass sie das erste weibliche Wesen war, das er nach Abschluss seines Studiums in den Armen hielt. Sofort wurde er sich der zarten, schlanken Finger bewusst, die sich kraftlos an seinem Ärmel festhielten, genau wie er plötzlich registrierte, dass er einen Arm nur knapp unterhalb ihrer Brust platziert hatte, um sie aufrecht zu halten.
Unwirsch rückte er sie ein wenig zurecht und setzte sie erst ab, als sie seine Privaträume erreicht hatten. Warum er sie nicht zu Madam Pomfrey gebracht hatte, konnte er sich selbst nicht erklären, aber er schloss die Tür auf und legt sie vorsichtig auf seinem Sofa ab.
Umsichtig wickelte er sie in eine Decke – die einzige, die er besaß – und schwang seinen Zauberstab, um ein kleines Fläschchen mit Heiltrank aus seinem Arzneischrank herbeizurufen.
Er strich ihr pflichtbewusst das Haar aus der Stirn, um ihre Temperatur zu fühlen – sie war kochend heiß – und flößte ihr die entsprechende Menge Trank ein.
Sie war scheinbar auf dem Weg in die Kerker weggenickt und wachte auch jetzt nicht auf, während er sich seufzend einem Stapel Schreibarbeit widmete, die er in einem Sessel neben ihr erledigen konnte, damit er zur Stelle war, wenn es ihr wieder besser ging.

Während er arbeitete, bemerkte er, wie sein Blick immer wieder zu ihren blassen Zügen huschte, wie seine Augen immer wieder ihre schlanke Statur nachfuhren.
Was war nur los mit ihm? Sollte er plötzlich eine Art Zuneigung für dieses Mädchen entwickelt haben?
Er starrte gedankenverloren auf ihre hellen, sich langsam wieder rötenden Wangen, während er überlegte, wie es wohl dazu gekommen war, dass er Granger plötzlich beinahe mochte. Zu einem Ergebnis kam er allerdings nicht.

Als Hermine erwachte, fühlte sie sich so frisch wie schon lange nicht mehr. Sie wusste nicht, wieso, sie konnte sich nur erinnern, dass sie heute morgen mit ziemlichen Kopfschmerzen zu Snape aufgebrochen war... Merlin, Snape! Wo war sie? Was tat sie hier? Wieso arbeitete sie nicht?
Erschrocken schlug sie die Augen auf und sah sich um. Sie lag, eingewickelt in eine ziemlich alte, kratzige Decke, auf einem Sofa an einem Kamin. Sie kannte diesen Raum nicht.
Sie rappelte sich auf und drehte sich um. Das Erste, was sie sah, war das ausdruckslose Gesicht Snapes, der sie über den Rand einer Lesebrille hinweg musterte.
Hermine öffnete den Mund, doch Snape kam ihr zuvor: „Bevor Sie fragen: ich trage die Brille, weil ich seit etwa zwei Stunden ausnahmslos haarsträubende Aufsätze meiner siebten Klasse verbessere, damit Sie nicht die Polizei rufen, sobald Sie aufwachen und nicht wissen, wo Sie sind.“
„Oh.“
„Ihrer war nicht dabei.“
„Wie bitte?“
„Ihr Aufsatz. Er war nicht unter den ausnahmslos haarsträubenden Aufsätzen meiner siebten Klasse, die ich bereits verbessert habe, damit Sie nicht die Polizei rufen, sobald Sie aufwachen und nicht wissen, wo Sie sind.“
„Oh“, sagte Hermine erneut.
Snape schwieg und als sie nichts mehr hinzufügte, widmete er sich wieder den bisher ausnahmslos haarsträubenden Aufsätzen, die er – nun, das war nebensächlich.
Sie schwieg einen Moment, dann fiel ihr ein, was sie noch hatte fragen wollen: „Wieso bin ich hier? Was ist passiert?“
Snape sah erneut auf und sagte: „Sie kamen nicht zur Arbeit und da habe ich mir- da hielt ich es für besser, nachzusehen, wo Sie blieben. Ich fand sie auf dem Boden sitzend und sinnloses Zeug redend, also nahm ich Sie mit und verabreichte Ihnen einen Heiltrank gegen das Fieber.“
Hermine schluckte. „Danke. Tut mir Leid, dass ich zu spät-“
„Das ist nicht weiter tragisch. Fühlen Sie sich soweit wieder gesund?“
Sie nickte zögernd.
„Schön. Würden Sie dann freundlicherweise diese Aufsätze korrigieren, die ich noch nicht geschafft habe und die mit ziemlicher Sicherheit genauso haarsträubend sind wie der Teil, den ich schon erledigt habe, damit Sie nicht die Polizei rufen, wenn Sie aufwachen und nicht wissen, wo Sie sind? Sie stammen von meiner dritten Klasse und sie sollten eigentlich-“, Snape warf ihr einen spöttischen Blick zu, „keine Überforderung für Sie darstellen.“
Hermine starrte ihn an. Snape hatte sie nie zuvor an seine Aufsätze herangelassen, wie haarsträubend sie auch ausgefallen sein mochten.
„Was ist los? Ist es Ihnen doch zu anspruchsvoll?“
„Nein, Sir, ich dachte nur...“
„Ja?“
„Nichts. Tut mir Leid.“
„Und hören Sie um Himmels Willen auf, sich ständig zu entschuldigen!“
„Ja, Sir. Tut mir- Schon gut, Sir.“
Hätte sie es nicht besser gewusst, Hermine hätte geschworen, dass in diesem Moment ein Lächeln über Snapes Gesicht gehuscht war.

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An diesem Montag hatte sich erneut etwas an der Beziehung zwischen Snape und Hermine geändert. Wenn Snape sie zuvor nicht mehr gehasst hatte, dann schien er sie langsam wirklich zu schätzen. Sie ertappte ihn immer öfter dabei, wie er nach einem der kleinen Gespräche, das er ab und zu mit ihr führte, ein Lächeln unterdrücken musste. Und auch sie verließ die Kerker am Ende der Arbeitstage fast immer mit einem unbestimmten, zufriedenen Gefühl im Bauch. Es machte ihr morgens Spaß, sich auszumalen, was sie wohl heute zu tun bekommen würde, und wenn sie abends vor dem Einschlafen noch ein wenig grübelte, stellte sie jedes Mal fest, dass sie sich schon auf den nächsten Tag freute. Sie freute sich darauf, Snape beweisen zu können, dass sie ihn nicht enttäuschen würde.

Als sie am Mittwoch der vierten Woche zu den Kerkern aufbrach, war sie besonders gut gelaunt. Ihr war ganz nach einem kleinen, ironischen Schlagabtausch mit Snape.
Sie war sogar so gut gelaunt, dass sie nicht auf ihre üblichen, dunklen Arbeitskleider zurückgriff, sondern eine dünne, weiße Bluse überzog und dazu in eine dunkelgraue Stoffhose schlüpfte. Schließlich war es schon Juli und selbst in den kühlen Kerkern war es inzwischen etwas stickig.
Während sie die Treppen hinunterstieg, band sie ihre störrischen Locken zurück, die wegen der Hitze zumindest etwas an Sprungkraft verloren hatten und ein wenig mehr glänzten als sonst. Harry und Ron hatten ihr zweimal pro Woche geschrieben – sie wohnten inzwischen praktisch im Ministerium, weil die Auroren immer die unangenehmsten Schichten auf sie schoben – und wollten nächste Woche einen freien Tag heraushandeln, damit sie „mal ein wenig Abwechslung von der miesen alten Fledermaus“ bekam. Was würde Ron wohl sagen, wenn er wüsste, dass sie Snape gar nicht mehr so schlimm fand?

Als Hermine an diesem Tag die Kerker betrat, sah Snape unwillkürlich länger auf als sonst. Eigentlich sollte er sich ja nicht um das Aussehen seiner Praktikantin kümmern, aber es war einfach unmöglich zu übersehen, dass sie heute einfach fabelhaft aussah. Ihre Bluse war leicht durchsichtig, so dass er durch den dünnen Stoff die Form ihres Büstenhalters erahnen konnte. Die Hose schmiegte sich geschmeidig um ihre schlanken Beine und ihre langen, glänzenden Locken kringelten sich vorwitzig um ihren Nacken.
Er registrierte erschrocken, dass er sie immer noch ansah, und wandte sich mit einem knappen Nicken wieder ab.
Sicher, auch er hatte heute nur ein Hemd an und heute morgen hatte er geduscht, weil es so schwül war, aber musste sie sich gleich so zurechtmachen?

Als sie an ihm vorbeilangte, um eine Zutat für ihren Trank zu erreichen, roch er einen feinen Duft nach Pfirsichen und Vanille, der eindeutig von ihrer Haut ausging. Ob das der Duft ihres Duschgels war?
Er lächelte traurig, als er daran dachte, wie Lily immer gerochen hatte: nach Apfelblüten und Frühling. Aber wie war er jetzt eigentlich auf Lily gekommen? Das waren doch ganz andere Gefühle, die er für Hermine empfand, oder? Wer sagte eigentlich, dass er überhaupt etwas für sie empfand? Sie war seine Schülerin und hieß auch nicht Hermine, sondern Granger!
Beunruhigt konzentrierte er sich wieder auf seinen Trank – zumindest versuchte er es. Aber dieser zarte, verführerische Duft und der goldene Glanz ihres Haares spukten ihm immer irgendwo im Hinterkopf herum.
Als sie wie jeden Tag Mittagspause machten, strich sie sich erschöpft die Haare aus der Stirn und lächelte ihm automatisch zu, als sie seinen Blick auffing. Als er das Lächeln nicht erwiderte, fiel ihr offenbar ein, wer sie waren, und wandte sich errötend ab.
Den ganzen restlichen Tag bereute er, das Lächeln nicht einfach erwidert zu haben.

Als Hermine am Ende des Tages auf die Uhr sah, war es schon nach neun. Schuldbewusst schielte sie zu Snape hinüber. Ob sie ihn darauf hinweisen sollte, dass sie nur noch eine halbe Stunde lang auf in den Gängen sein durfte?
Aber würde das dann nicht klingen, als wollte sie schnell in den Gryffindorturm?
Erneut spähte sie zu ihm hinüber. Er sah heute unbestreitbar gut war, wie er dort mit konzentrierter Miene über seinen Aufzeichnungen brütete, die schwarzen Hemdsärmel locker hochgerollt. Seit das Wetter so warm war, hatte er auch gar keine fettigen Haare mehr, scheinbar duschte er jeden Morgen. Wenn er nicht ihr Lehrer wäre...
Diese Gedanken trieben Hermine die Schamesröte ins Gesicht.
Schuldbewusst senkte sie den Kopf und arbeitete stumm weiter.

Als Snape auf die Uhr sah, war es viertel vor zehn. Erschrocken blickte er auf.
„Miss Granger, wir haben heute viel zu lange gearbeitet! Sehen Sie zu, dass sie zum Ende kommen... warten Sie, dürfen Sie um diese Uhrzeit überhaupt noch wach sein?“
„Eigentlich... sollte ich mich nur bis halb zehn in den Gängen aufhalten, Sir!“, gab sie zu. Ihm fiel auf, dass sie dabei nicht auf die Uhr gesehen hatte. Also wusste sie, wie spät es war! Ob das bedeutete...
„Miss Granger, was halten Sie davon, wenn ich Ihnen noch etwas zu trinken anbiete, bevor Sie hochgehen? Um halb elf geht der Hausmeister gewöhnlich zu Bett, danach dürften Sie ohne Strafen bis in den Gryffindorturm gelangen können.“
Hermine wurde kaum merklich rosa im Gesicht, lächelte aber höflich. „Vielen Dank, Professor, das wäre wirklich freundlich.“

In Snapes Räumen war es angenehm kühl. Er bot ihr höflich einen Stuhl an und zauberte zwei Gläser und eine Flasche kühlen Kürbissekt herbei.
Hermine schnupperte interessiert an ihrem Glas, bevor sie daran nippte. Sie hatte sich immer gefragt, was wohl die Lehrer im Sommer tranken, wenn es so warm war, dass die Schüler zu Kürbissaft griffen. Der Sekt schmeckte ausgezeichnet.
Sie sah auf und bemerkte, dass Snape sie beobachtete. „Ich nehme an, es macht Ihnen nichts aus, Alkohol zu trinken?“, erkundigte er sich mit einem spöttischen Lächeln, von dem sie jetzt wusste, dass es nur Belustigung ausdrücken sollte.
„Nein, es schmeckt köstlich!“, sagte Hermine ehrlich.
Snape lachte leise auf.
„Was ist?“
„Nun, ich dachte, es würde auch gut zu Ihnen passen, jegliche Art von Rauschmitteln zu verabscheuen. Scheinbar hatte ich mich geirrt...“
„Ich bin vielleicht nicht besonders wagemutig, aber so verklemmt bin ich nun auch wieder nicht. Ich trinke schließlich auch Butterbier!“, verteidigte sich Hermine.
„Natürlich. Wie dumm von mir!“, meinte Snape, doch sie hörte immer noch das Lächeln in seiner Stimme.
Eine Weile tranken sie schweigend. Dann sagte er ruhig: „Sie sehen heute sehr hübsch aus, Miss Granger.“
Hermine sah überrascht auf. „Danke, Professor. Ich mag Ihr Hemd!“, fügte sie hinzu, weil sie das Gefühl hatte, sie müsste auch etwas zur Unterhaltung beitragen.
„Danke.“
Der belustigte Unterton war verschwunden.
Wieder war es still, so still, dass es ihr unheimlich wurde. Erneut hob sie den Blick und bemerkte, dass er aufgestanden war.
„Es ist jetzt halb elf“, erklärte er mit ausdruckslosem Gesicht.
Hermine sah auf die Uhr und stand ebenfalls auf. „Tatsächlich. Nun... ich denke, ich muss jetzt gehen.“
„Ja, das müssen Sie wohl.“ Snape nahm ihr das Glas ab, als sie sich suchen umsah.
Hermine lächelte ihm vorsichtig zu, als sie sich beide zögernd der Tür näherten.
„Auf Wiedersehen, Professor. Bis morgen.“
„Auf Wiedersehen, Miss Granger.“
Hermine nickte zustimmend. Schweigend sah er sie an. „Was ist?“, fragte er schließlich.
„Was meinen Sie?“
„Sie gehen nicht.“
„Oh.“ Hermine lief rot an. „Na ja, ich wollte nur sagen... ich mochte es, Kürbissekt mit Ihnen zu trinken“, erklärte sie verlegen.
„Mir hat es auch gefallen“, stimmte Snape zu. „Vielleicht könnten Sie ja öfters noch eine Weile ein Glas mit mir trinken“, fügte er hinzu und fragte sich gleichzeitig, was er da tat. Lud er tatsächliche gerade seine Schülerin – nein, seine Praktikantin dazu ein, regelmäßig Zeit außerhalb der Laborarbeit mit ihm zu verbringen?
Er betrachtete ihr Gesicht, das seinem plötzlich viel näher schien als am Anfang des Gesprächs.
„Ja, das fände ich schön!“, flüsterte sie.
Er beugte sich vorsichtig vor und hob ihr Kinn sanft mit einer Hand ein wenig an. Ihre Haut fühlte sich ebenso samtig an, wie sie aussah. Erneut roch er die Spur ihres süßen Duftes, als er seine Lippen sanft auf ihre drückte. Ihr Mund war weich und zart und schmeckte so, wie sie roch. Als er ihre schmale Hand an seinem Nacken spürte, pulsierte eine warme, wohlige Woge durch seinen Körper. Der Kuss wurde fester, atemloser. Er fuhr mit einer Hand in ihre Locken, und als der Duft dadurch intensiver wurde, nahm er auch die zweite Hand dazu. Er drängte sie gegen die Tür, die sie wieder geschlossen hatte, fuhr ihr durch die Haare und spürte ihre Hände auf seiner Brust, während er ihre Mund mit Küssen bedeckte.
Ein wenig keuchend drängte sie sich an ihn, scheinbar nach Luft schnappend. Er sah ihre roten Wangen, die aufgeregt leuchteten, sah, dass sie die Augen vertrauensvoll geschlossen hatte und wollte mehr, immer mehr. Aber er musste auch an sie denken – wie wäre es für sie, wenn er die erstbeste Gelegenheit nutzen würde, würde sie sich nicht zu Recht benutzt vorkommen?

Entschlossen löste er sich von ihr. Sie schlug hastig die Augen auf und sah ihn mit dem gleichen, atemlosen Blick an, der bestimmt soeben in seinen Augen stand.
Und plötzlich traf es ihn wie eine Faust in den Magen.
Merlin, was hatte er getan? Sie war seine Schülerin, verdammt noch mal! Wie hatte er dermaßen die Kontrolle verlieren können? Panik schnürte ihm die Kehle zu. Er räusperte sich und brachte gerade noch hervor: „Sie sollten jetzt besser gehen, Miss Granger. Gute Nacht!“
Und er schob das verdutzte Mädchen zur Tür hinaus.

Hermine stand da wie vom Donner gerührt. Hatte Snape sie gerade tatsächlich geküsst? Und war sie gerade eben nicht geradewegs vor die Tür gesetzt worden?!
Ja, das war sie. Der Mistkerl hatte sie einfach rausgeschmissen. Er hatte sie rausgeschmissen!
Hermine schoss das Blut in den Kopf. Was fiel ihm eigentlich ein? Erst machte er sich an sie ran – hierbei ignorierte sie entschlossen, dass sie sich genau das vor einer Stunde noch sehnlichst gewünscht hatte – und jetzt ließ er sie einfach so stehen!
Dachte wohl, er könne sich alles erlauben, was?
Doch gegen ihren Willen stiegen ihr nun Tränen in die Augen. Gerade war sie glücklicher gewesen als jemals zuvor in ihrem Leben und jetzt war alles zerplatzt wie eine Seifenblase.
Wieso musste alles immer so schieflaufen? Wieso musste sie sich ausgerechnet in ihren Lehrer verlieben, der sie küsste und dann wegstellte wie ein leeres Wasserglas?
Wieso konnte sie nicht einfach Karriere machen oder mit Ron glücklich sein oder homosexuell oder tot?!

Ach, nun reiß’ dich mal zusammen!, schalt sie sich. Er war vielleicht einfach nur müde und morgen lädt er dich wieder auf ein Glas ein und dann ist alles wieder gut.
Nur, weil er gesagt hat, dass du gehen musst, heißt das noch lange nicht, dass er es sich anders überlegt hat. Du wirst schon sehen!

Und während sie mit jeder Faser ihres Körpers hoffte, dass sie Recht hatte, drehte sie sich um und machte sich auf den Weg in den Gryffindorturm.

*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+*

Aber am nächsten Tag verhielt sich Snape ihr gegenüber kühl und distanziert und gab ihr mit jedem Blick, den er ihr zuwarf, und mit jedem Wort, das er mit ihr wechselte, zu verstehen, dass es sich bei dem gestrigen Kuss um eine einmalige Angelegenheit gehandelt hatte und dass sie bloß nicht auf falsche Gedanken kommen sollte.
Tatsächlich behandelte er sie in den folgenden Tagen wie am Anfang ihres Praktikums: er sprach kein Wort zu viel und hielt sich nur so lange mit ihr auf wie unbedingt nötig.
Jeder der abweisenden Blicke, mit denen er sie streifte, bohrte sich in ihr Herz wie eine Nadel, doch sie ließ sich nichts anmerken und tat ganz so, als wäre sie mit dem Verlauf der Dinge vollauf zufrieden.
Aber wie überzeugend sie ihre Rolle auch spielen mochte, sich selbst konnte sie sich nichts vormachen: mit jedem Tag, den sie mit diesem alten, gleichgültigen Snape verbrachte, wurde sie schweigsamer und verbitterter.
Kein Lächeln kam mehr übe ihre Lippen, sie sprach nur, wenn es unbedingt nötig war und erledigte ihre Arbeit freudlos und apathisch.

Am Freitagabend der fünften Woche lag sie reglos auf ihrem Bett und starrte mal wieder auf den Baldachin über ihr. Sie hielt es nicht mehr aus. Heute hatte Snape insgesamt vier Worte mit ihr gewechselt, und zwar „Guten Morgen!“ und „Gute Nacht!“. Wieso nur war er so stur? Wieso konnte er nicht zugeben, dass er sie genauso mochte wie sie ihn? Denn das tat er. Da er so wenig sprach wie möglich, hatte Hermine sich in den letzten Tagen mehr und mehr auf seine Körpersprache fixiert, und dabei waren ihr immer wieder die kleinen Berührungen aufgefallen, die sie versehentlich austauschten, und bei denen er kaum merklich zusammenzuckte. Auch sah er sie, wenn er glaubte, sie bemerkte es nicht, immer mit einer Art traurigen Entschlossenheit an, die ihr die Luftröhre zuschnürte.
Es war doch offensichtlich, dass ihm diese Distanz bei weitem nicht so leicht fiel, wie er tat!
Mit einem Mal setzte sie sich kerzengerade auf. Wenn er nicht den Mut hatte, trotz aller Hindernisse zu ihr zu stehen, dann würde sie eben um ihn kämpfen müssen!
Niemand durfte sie küssen und dann einfach so tun, als wäre nichts passiert.
Es wäre doch gelacht, wenn sie ihn nicht dazu bringen konnte, seine Selbstdisziplin zu vergessen...

Am Samstagmorgen stand Hermine eine Stunde früher auf als sonst. Morgen hatte sie frei wie jeden Sonntag, also musste sie heute schon eine ordentliche Grundlage für ihr Vorhaben schaffen.
Sie wusch sich die Haare mit der speziellen Spülung, die sie sich in der vierten Klasse einmal zusammengebraut hatte und die ihre Haare für vierundzwanzig Stunden wellig und fließend machte wie Seide. Am ganzen Körper besprühte sie sich mit dem Pfirsich-Vanille-Duft, den sie von Harry und Ron zum Geburtstag bekommen hatte und der den Vorteil hatte, nur ganz dezent zu duften, wenn man sehr nah bei ihr stand.
Schließlich föhnte sie sich fast eine halbe Stunde lang die Haare, bis sie in genau den eleganten Locken auf ihren Rücken flossen, die sie haben wollte.
Nun war die Kleidung dran. Sie kippte den gesamten Inhalt ihres Koffers auf den Boden und dankte Gott, dass sie als Schulsprecherin ein eigenes Zimmer im Gryffindorturm bewohnte.
Sie stöberte zehnmal so lang in dem Kleiderhaufen herum, wie sie es normalerweise tat, bis sie endlich etwas Passendes fand: ein ziemlich enges, tief ausgeschnittenes Spaghettitop in türkisblau und eine ebenso unangenehm enge Jeans, beides kaum getragen da zu figurbetont für ihren Geschmack. Obwohl Ginny in Begeisterungsrufe ausgebrochen war, als sie ihr die Kombination einmal vorgeführt hatte, war Hermine skeptisch, als sie schließlich mit bis auf einige zurückgesteckte Locken offenem Haar und vollständig bekleidet vor dem Spiegel stand. Gewiss, das Mädchen dort im Spiegel sah sehr attraktiv aus und die Kleider umschmeichelten seine Figur wie die einer Fee, aber war das überhaupt das, was Severus mochte?
Nun, einen Versuch war es doch wert.
Allen Mut zusammennehmend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht, lächelte ihrem Spiegel-Ich tapfer zu und machte sich auf den Weg in die Kerker.

*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+***+**+*+**+*

Als Hermine das Labor betrat, sah Snape kaum auf. Er registrierte nur, dass ein hermineförmiger Schatten zur Tür hineintrat und nickte knapp in ihre Richtung. Dann wandte er sich wieder seinem Kessel zu und versuchte sich mit aller Kraft auf das Calamitatische Elixier zu konzentrieren, das er gerade braute.
Es gelang ihm inzwischen schon ganz gut, so zu tun, als wäre Hermine einfach nur eine Schülerin, die er leider noch einige Wochen ertragen musste. Aber wenn er sich nicht konzentrierte, passierte es ihm immer noch, dass er sie gedankenverloren ansah – und niemand wollte wissen, in welchen Gedanken er sich verloren hatte.
Ob sie schon angefangen hatte zu arbeiten?
Verstohlen sah er auf – und es verschlug ihm den Atem.
Sie sah so schön aus wie nie zuvor. Ihre Haare schimmerten im spärlichen Fackellicht wie Bronze, das tieftürkisfarbene Oberteil schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut und der Ausschnitt zeigte mehr, als er verdeckte.
Gerade bewegte sie ein wenig den Kopf und ihre Locken flossen wie ein Wasserfall über ihren schmalen Rücken. Ihm war nie aufgefallen, wie lang ihr Haar war, bis unter die Ellenbogen.
Und ihre zarte Haut...
Er schluckte hart und wandte sich ab.
Wie sollte er das nur überstehen?
Erneut wagte er einen Blick. Doch sie schien ihn zu spüren und sah ebenfalls auf. Stumm erwiderte sie seinen Blick und ihre karamellbraunen Augen sogen ihn auf wie zwei klare Strudel.
Dann lächelte sie schüchtern und senkte den Kopf.
Er zuckte zusammen und wandte sich abrupt ab. Er würde es schon schaffen, er musste nur aufpassen, dass er nicht mehr so auffällig starrte...

Eine Weile ging auch alles gut, er arbeitete schnell und konzentriert und es gab keinen Grund, warum er erneut aufschauen sollte. Doch irgendwann steig ihm wieder ein leichter Duft in die Nase und als er aufsah, stand sie direkt hinter ihm und reichte ihm mit einem vorsichtigen Lächeln die Probe des Trankes, an der sie bisher gearbeitet hatte.
Er griff hastig danach, doch dann fiel ihm auf, dass er keine Hand frei hatte und hielt ihr schließlich nur die Flasche hin, in die ihr Trank abgefüllt werden musste.
Sie füllte die Flüssigkeit folgsam um, wobei sie sich leicht gegen ihn lehnte, um nichts zu verschütten. Er schloss für einen Moment die Augen, als eine heiße Woge seinen Körper durchschwappte, während er sich ihrer warmen Vorderseite an seinem Rücken geradezu schmerzlich bewusst war.
Als der Trank endlich umgefüllt war, streifte ihr Haar kurz seinen Nacken, als sie sich mit einem leisen „Bitte sehr, Professor“ wieder umdrehte und zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehrte.
Dieses Gefühl klang den ganzen Tag in seinem Körper nach.

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So ging es weiter bis Donnerstag. Jeden Tag erschien Hermine in anderen Klamotten, die alle nur ein Ziel zu haben schienen: ihn in den Wahnsinn zu treiben. Ihr Duft, ihr Gesicht und das Gefühl ihres Körpers, der seinen immer wieder streifte, verfolgte ihn Tag und Nacht. Seine Träume drehten sich nur noch um sie, natürlich mit stets gleichbleibender Handlung.
Er fragte sich, ob sie die Absicht hatte, ihn so zu quälen, oder ob sie sich ihrer Wirkung auf Männer gar nicht bewusst war. Vermutlich von beidem ein wenig, überlegte er mit einem bitteren Lächeln. Dieses Mädchen war schöner, als ihr guttat.

Am Donnerstagmorgen erschien sie in einer dünnen, bestickten Bluse und der gleichen grauen Hose, die sie schon bei ihrem einzigen privaten Treffen getragen hatte. Ihr Duft raubte ihm langsam wirklich den Verstand.
Ins offene Haar hatte sie eine große, weiße Blume gesteckt und sie sah so schön und zerbrechlich aus, dass Snape mit Grauen an den zu überstehenden Tag dachte.
Der Vormittag ging langsam und schleichend vorüber, doch Snape war mit seiner Selbstbeherrschung alles in allem zufrieden. Den Großteil des Morgens hatte er ihre Anwesenheit wie üblich ausgeblendet und sich nur auf seine Arbeit konzentriert.
Am Nachmittag jedoch war das gar nicht mehr nötig: sie mussten einen derart komplizierten Trank brauen, dass er voll und ganz auf ihre Fähigkeiten in Sachen Zaubertränke angewiesen war und nicht auf ihre anderen Qualitäten achten konnte.
Stumm und angespannt standen sie zusammen an dem Kessel, in dem ein Vorrat an Bombpulver entstehen sollte. Es war ein Auftrag der Aurorenabteilung und bei der kleinsten Erschütterung konnte alles in die Luft fliegen. Normalerweise hätte er nie eine Praktikantin an diesen Trank herangelassen, doch in diesem Fall blieb ihm nichts anderes übrig, da der Auftrag einfach zu kurzfristig erteilt worden war.
Sie stellten eine so kleine Menge her, dass die Gefahr bei einer Explosion minimal wäre, trotzdem würde ein Unfall das ganze Labor in Schutt und Asche legen.
Hermine war bleich geworden, als er ihr die Sache erklärt hatte, war aber schnell bereit gewesen, ihm zu helfen.
Nun standen sie also hochkonzentriert über den kleinen Kessel gebeugt. Pulverisiert würde der Trank gerade einmal eine Fingerspitze Bombpulver hervorbringen, aber das war auch schon genug für die Pläne der Auroren.
Snape führte gerade einen Tropfen der Flüssigkeit hinzu, an der Hermine die letzten beiden Tage lang gearbeitet hatte. Sie dagegen war mit der Zerkleinerung von Feuerkrabbenpanzern beschäftigt, die ebenfalls sehr gefährlich war. Der hochexplosive Panzer konnte sofort in die Luft gehen, wenn man den Mörser nicht genau richtig ansetzte.
Snape warf ihr einen Blick über die Schulter. Sie schien ihn nicht zu bemerken, sondern biss sich angestrengt auf die Unterlippe und zerkleinerte Panzer für Panzer.
Und dann ging plötzlich alles furchtbar schnell:
Er entdeckte eine Wucherung an dem Panzer, den sie gerade zerstoßen wollte. Wenn diese Wucherung Luft enthielt, würde der Stoß auf jeden Fall eine Explosion auslösen!
„Stopp!“, rief er alamiert aus, doch es war zu spät. Sie hatte schon zugestoßen und mit einem hellen Lichtblitz zerriss es den Panzer in tausend kleine Stücke. Er zog Hermine schützend an sich, sie beide wurden vom Druck nach hinten geschleudert, und dann platschten einige der Stücke in den halbfertigen Trank und Tropfen spritzten durch den ganzen Raum.
„Nein!“
Snape riss seinen Zauberstab hoch und brüllte: „Protego!“
Gleichzeitig trafen die ersten Tropfen auf die umliegenden Tische auf.
Hermine schrie auf, helle Lichter flammten auf, mehrere laute WUMMs zerrissen die Luft und Snape wurde trotz Schildzauber gegen die Wand geschleudert. Mit einem lauten Krachen knallte er gegen den Stein und ihm wurde für einen Moment schwarz vor Augen.

Als er wieder zu sich kam, war es still geworden. Rauchschwaden hingen in der Luft, der Kessel war umgekippt und leer.
„Miss Granger!“ Hastig rappelte er sich auf und sah sich verzweifelt zwischen den Trümmern um. „Miss Granger!“, rief er erneut und begann wie ein Wahnsinniger zwischen den Tisch- und Stuhlresten umherzukriechen.
Das durfte nicht sein, das durfte einfach nicht passiert sein!
Und dann, endlich, fand er sie. Sie lag flach auf dem Rücken, die Augen geschlossen, staubbedeckt zwischen zwei Regalen.
„Oh nein, bitte... bitte nicht...!“, flehte er tonlos und hob ihren Kopf vorsichtig hoch. Ein dünnes, rotes Rinnsal sickerte durch ihre Haare über seine Hand.
Mit zitternden Fingern tastete er nach ihrem Handgelenk und kniff die Augen zusammen, suchte blind nach diesem einen Zeichen, dass noch nicht alles verloren war...
Und da war er. Schwach und kaum zu spüren schlug der Puls unter ihrer dünnen Haut.
„Hermine...“
Zitternd und schwankend erhob er sich, während ihm vor Erleichterung die Beine wegzusacken drohten. Vorsichtig hob er sie vom Boden auf, trug sie durch die zerborstene Tür in den kaum beschädigten Vorratsraum und legte sie sanft auf dem sauberen Boden wieder ab. Dann zog er seinen Zauberstab hervor, den er beim Suchen auf dem Boden gefunden hatte, und fuhr damit murmelnd über ihren Körper, um ihre Verletzungen zu heilen.
Dann lehnte er sich zurück und wartete angespannt darauf, dass sie aufwachte.

Zuerst ging ein Schaudern durch ihren Körper, dann murmelte sie etwas, und schließlich zuckte sie zusammen und schlug die Augen auf.
Fahrig irrte ihr Blick im Raum umher, bis er an Snapes Gesicht hängen blieb.
„Professor! Merlin sei Dank, ich dachte... was ist los, wo bin ich...? Was ist – oh Merlin, die Explosion, es war meine Schuld... Oh, es tut mir so L-“

Doch weiter kam sie nicht, denn Snape packte sie an den Schultern, zog sie an sich und vergrub das Gesicht in ihrem Haar.
Hermine drängte sich an ihn und drückte ihr Gesicht in seinen Umhang.
„Professor, ich...“ Die Stimme versagte ihr und sie begann leise zu weinen.
Er strich ihr beruhigend über den Kopf, presste die Lippen an ihren Scheitel und schloss die Augen.
„Shh, Hermine, Shh. Es alles in Ordnung, niemand ist verletzt“, murmelte er ihr zu und wiegte sie sachte hin und her.
Und so saßen sie auf dem Boden, bis Filch aufkreuzte, der die Explosion nicht gehört hatte und zu spät alamiert worden war.


Ich weiß, das ist jetzt ein gemeiner Schluss, aber ein zweiter Teil ist schon unterwegs=).
Ich hoffe, es hat euch gefallen!
Eure Fluffysmiley


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