von Kinditem
Am nächsten Morgen ließ Scorpius sie ausschlafen und hinterlegte ihr nur einen Zettel auf dem stand, dass er in den Stallungen zu finden war. Immerhin war es schon ziemlich spät und die Sonne schien durch die großen Schlafzimmerfenstern. Draußen zwitscherten die Vögel und Thor lag neben dem Bett und wartete darauf, dass Rose wach werden würde. Immerhin hatte Scorpius ihm gesagt, dass er auf sie aufpassen sollte. Sicher war sicher.
Als sie sich dann regte, hob der Hund den Kopf um sich zu vergewissern, dass sie auch wach wurde und sich nicht nur umdrehte.
“Morgen Thor..”, murmelte Rose und strich ihm über den Kopf, ehe sie sich den Zettel durchlas.
“Gut, dann heißt es jetzt duschen und warm anziehen, was? Kannst du mich denn zu einem Badezimmer bringen?” Sie schwang die Beine aus dem Bett und suchte sich was zum Anziehen aus dem Koffer, ehe sie dem weißen Schäferhund folgte, der sie tatsächlich zu einender Badezimmer geleitete.
Nach ein paar Minuten war Rose auch fertig, dick angezogen und mit Pferdeschwanz, weil die Haare so besser unter die Mütze passten, die sie unten im Flur aufsetzte. Im Mantel und mit dickem Schal folgte sie Thor nach draußen. Er kannte den Weg besser als sie. Nach einer Weile kamen die Stallungen dann auch in Sicht. Scorpius unterhielt sich mit einem Mann der vor dem Pferdeanhänger stand, als er sie auf sich zukommen sah kam er ihr entgegen.
“Guten Morgen. Gut das du kommst, vielleicht kriegst du sie aus dem Hänger.”
“Wie? Wen? Was? Hä?” Sie sah ihn leicht verwirrt an und gab ihm einen Kuss.
“Was ist denn los?”
“Wir kriegen das Pferd da nicht raus und ich denke, dass du mehr Erfolg haben wirst.”
Er führte sie zu dem Hänger und öffnete die Klappe, damit sie die Stute sah.
“Fluse!” Rose war plötzlich ganz aufgeregt und sprang auf und ab, “ja, ich bekomm sie da raus!”, nickte sie heftig und küsste Scorpius innig, ehe sie im Hänger verschwand und schon nach wenigen Momenten kam sie mit ihrer Prezwalski-Stute aus dem Anhänger.
“Siehst du Fluse, ist doch alles gar nicht so wild. Nur Schnee und Scorp und Thor. Und der fremde Mann.”
“Warte kurz.” Scorpius ging herüber zu Mann und kam erst nach einigen Minuten wieder. “Gut, wollen wir sie dann in eine der Boxen bringen?”
“ja!” Sie strahlte ihn glücklich an und gab ihm noch einen Kuss, ehe sie Scorpius zu den Boxen folgte.
“Welche ist denn frei? Wo kann ich sie denn hin bringen?”
“Die ganz hinten ist frei. Gehen wir dann Frühstücken?”
“Ja, gleich.”, nickte sie etwas abwesend und führte ihre Stute in die Box, streichelte sie und redete ein bisschen mit ihr, ehe sie die Boxtür verschloss und wieder zu Scorpius kam.
“Wo kommt sie denn her?”
“Ich hab sie abholen lassen.”
“Aber warum denn? Ich mein… danke! Also… ich freu mich wirklich! Das ist klasse! Aber warum?”
“Weil du sie vermisst hast.”
“Na und? Ich meine… dafür musst du ja mit meinen Eltern geredet haben und alles. Das bin ich doch gar nicht wert.”
“Ich habe nicht mit deinen Eltern geredet. Ich habe ihnen eine Nachricht zukommen lassen, dass das Pferd hier bei dir ist.”
“Sie werden ausrasten.”, seufzte Rose und legte die Arme um ihn, “Frühstücken wir dann jetzt?”
Er nickte. “ja, machen wir. Und wieso sollte sie? Ist doch dein Pferd.”
“Klar, aber sie sollten sich drum kümmern und jetzt ist sie einfach weg. Na egal. Ich hab sie bei mir und das ist das einzige, was zählt.” Sie gab Scorpius einen Kuss auf die Wange und zog ihn sanft mit sich.
“Joa.”
Er nickte und fĂĽhrte sie in die groĂźe KĂĽche.
“Was machen wir uns denn zu Essen? Oder macht uns irgendwer was oder wurde uns schon was gemacht und wo ist denn dein Hund abgeblieben? Thor? Hallo, wo bist du denn?”
“Sag was du möchtest und du bekommst es. Und Thor rennt wahrscheinlich wieder irgendwo draußen herum.”
“Ach, er rennt immer.” Sie zog eine Schnute und sah sich um, “Pancakes wären toll.”
“Ja und? Er ist ja auch ein großer Hund der viel Bewegung braucht.”
“Ich weiß. Aber er kann ja auch mit uns laufen und muss das nicht alleine machen.”
“Wozu? Jetzt hilft er wahrscheinlich die Pferde auf die Koppel zu treiben. Das ist viel interessanter, als uns hinterher zu rennen.”
Sie nickte schwach.
“Pancakes?”
“Möchtest du selbst kochen oder soll ich bescheid geben?”
“Lieber selber kochen, das ist viel lustiger.”, nickte sie leicht lächelnd.
“Okay. Was brauchst du dazu?”
“Keine Ahnung. Wir testen einfach was. Auf jeden Fall Mehl, Milch, Zucker, Eier.”
“Wir testen?” Scorpius schmunzelte.
“Natürlich testen wir.” Sie zuckte die Schultern und zog ihn sanft mit sich in die Küche.
“Also… ich brauche eine Schüssel, einen Mixer, Mehl, Milch, Eier, Zucker. Kannst du mir sagen, wo das alles ist?”
“Nein… Keine Ahnung.”
“Naaaaaa super.” Rose seuzte leise, “Dann fangen wir einfach mal an zu suchen.”
sie öffnete einfach einmal alle Schränke, Schubladen und Türen, bis sie fand, was sie suchte.
“Sehr gut, dann fangen wir an und du hilfst mir mit.”
“Ja mache ich…” unmotiviert begann er zu suchen.
Rose schnappte sich das Mehl und schĂĽttete einfach ein bisschen in ihre Schale.
“Wenn du keinen Bock hast, dann setzt du dich dahinten in die ecke und hältst die Klappe, bis ich fertig bin.”
“Hast du deine Tage oder was soll das Theater heute schon wieder?”
“Hab ich nicht und ich mache kein Theater. Aber wenn du schon so eine Miene machst, dann habe ich keine Lust, irgendwas mit dir zu machen oder mit dir zu kochen, weil ich nicht weiß, was das soll. Gut, du kochst nicht gerne, denke ich mal. Und vielleicht nervt es dich auch, dass wir kein Rezept haben, ich weiß es nicht. Aber ich möchte meinen Tag nicht so beginnen, Scorpius. Ich möchte vernünftig mit dir frühstücken und danach noch mal zu meinem Pferd. Also bitte, entweder reiß dich zusammen und sei mit ein bisschen mehr Elan und Enthusiasmus dabei oder halt dich da raus und setzt dich in die Ecke.”
“Ich habe schlechte Laune? So, so. Du bist hier diejenige die andauernd irgendeinen Grund findet wieso du rumzicken oder nörgeln kannst und darauf habe ich einfach keinen Nerv mehr.”
“Ja aber das stimmt doch gar nicht! Ich möchte doch jetzt nur Pancakes machen, mehr nicht. Also bitte, lass uns nicht schon wieder streiten, ja?” Sie seufzte leise und gab ihm einen Kuss, “bitte nicht. Das kostet schrecklich viel Kraft.”
“Von mir aus.” Er schloss ein wenig laut den Schrank und öffnete den nächsten. “Hier ist die Waage.”
“Danke.” Sie nahm sie lächelnd entgegen und wiegte das Mehl im Topf ab, ehe sie den Zucker abwog und dann einfach reinkippte.
“Okay, das müsste ja so in etwa hinkommen und nicht allzu süß werden. Meinst du, dass wir das auch ohne Rezept hinbekommen? Und zwar so, dass es auch schmeckt? Und meinst du, dass da noch Backpulver und Vanillezucker rein sollten? Sollen wir da vielleicht noch Honig rein machen? Oder Marmelade? Ui! Oder vielleicht pürieren wir Banane oder Kiwi oder Apfel oder sonstiges Obst und dann kann das auch darein mischen. Dann haben die Pancakes bestimmt einen leckeren Beigeschmack, was meinst du?”
“Klar, mach das.” Er nickte.
“Was habt ihr denn für Obst?” Sie sah in den Kühlschrank, “Ui, schrecklich viel! Was isst du denn gerne? Nach Ananas soll das Sperma angeblich besser schmecken. Hab ich noch nie getestet, werde ich wohl auch nie testen und will ich auch nie. Gurke wäre ja auch ein interessanter Geschmack, aber nicht passend für Pancakes. Welches Obst isst du denn am Liebsten?”
“Apfel.” Er fuhr sich durchs Haar. “Fehlt dir noch etwas oder wars das dann?”
“Das wars dann. Grün oder rot? Ich persönlich finde grün leckerer, weil die meistens nicht so mehlig sind. Oder was meinst du?” Rose sah ihn fragend an. Sie hasste es, wenn er so kurz angebunden war, besonders, wenn sie sich nicht erklären konnte, woher diese Laune kam, ob er schlecht geschlafen hatte oder sonst irgendwas.
“Ja, grün ist auch besser.”, nickte er.
“Gut.” Sie nahm sich den Apfel, schälte und pürierte ihn dann mit dem Pürierstab, den sie irgendwo gefunden hatte. Sie mischte alles in den improvisierten Teig und nickte.
“Ja, das sieht doch ganz passabel aus. Findest du auch oder eher nicht?”
“Ja finde ich auch.” Er nickte und sah in die Schüssel. “Brauchst du Hilfe?”
“Nö, nicht mehr, danke. Ich brauch nur eine Pfanne und Margarine oder Öl.”
Er suchte ihr alles zusammen.
“Danke.” Rose stellte den Herd an, machte das fett in die Pfanne und wartete, bis alles heiß war, ehe sie den Teig hinein goss, den Pancake nach einer Zeit wendete und ihn dann auf einen Teller legte.
“Probierst du eben, wie es schmeckt?”
“Ja kann ich machen.” Er nickte und kam zu ihr herüber, nahm sich dann eine Gabel und probierte ein Stück. “Gott… Rose die sind … nun ja. Nicht besonders schmackhaft um es harmlos auszudrücken.”
Sie fing laut an zu lachen.
“Okay. Wie könnte man sie denn besser machen? Mehr Zucker? Weniger Zucker? Flüssiger oder fester? Oder ist der Apfel so schrecklich? Irgendwie bekomm ich das schon hin!”
“Keine Ahnung… probier doch selbst mal.”
Rose nickte und nahm sich ein bisschen was, zog die Stirn kraus und spuckte den Pancake dann in den MĂĽlleimer, kippte den Teig hinterher.
“Unrettbar. Wir essen Toast oder was anderes.”
“Ich kann auch bescheid geben und dann werden uns Pancakes gemacht.”
“Nein, ich möchte das alleine machen.” Rose schüttelte vehement den Kopf, “Selbst wenn es nur Toast ist, da kann man auch tolle Sachen mit machen. Zum Beispiel Formen ausschneiden und dann in der Pfanne rösten. Oder ein Loch ins Toast schneiden und dann da drin Spiegelei machen. Oder andere tolle Sachen.”
“Ja… dann mach das.” Er nickte und war sich noch nicht so sicher, ob das wirklich klappen würde.
“okay.” Rose gab ihm einen Kuss und nahm sich dann Toast und ein Brettchen. Aus den Scheiben schnitt sie verschiedene Formen aus. Herzen, Sterne, Buchstaben, Kreise, Vierecke, selbst einen Hund und ein Pferd kamen zum Vorschein. Das Alles belegte sie dann mit Schinken, Salami, Tomaten und und und, ehe sie überall noch Käse drauf legte und die Brote in die Pfanne gab. Einige ließ sie pur, briet nebenbei noch ein bisschen Bacon an, was ihr als Vegetarierin nicht wirklich leicht viel. Es stank und ihr wurde auch etwas schlecht von dem Geruch, aber es war noch akzeptabel.
“Willst du auch Ei dazu haben?”
“Ja, bitte.” Scorpius nickte und sah ihr einfach dabei zu. Er konnte nicht kochen, hatte es noch nie in seinem Leben gemacht und ließ es da doch besser gleich bleiben. Rose würde das schon besser machen.
“Spiegelei oder Rührei oder beides?” Sie legte den Bacon auf einen Teller, die fertigen Toasts dann gesondert nach Aufschnitt auf verschiedene Teller.
“Ich muss mal eben ins Bad… machst du dir dann dein Ei eben selbst?”
“Ja. Geh nur.” Scorp entschied sich führ das Rührei. Das war einfacher und das musste auch nicht sonderlich aussehen. So schwer konnte es ja nicht sein.
“Okay.” Rasch huschte sie aus der Küche und kam ein paar Minuten später wieder zurück, öffnete die Küchenfenster und sah ihrem Freund dann über die Schulter.
“Und, wie läuft es?”
“Gut.” Er packte das Rührei auf einen Teller. “Essen wir dann? Ich hab hunger.”
“Klar, kein Problem.”, nickte Rose und nahm die Teller, stellte sie dann auf den Tisch und setzte sich neben ihn.
“Ich hoffe, es schmeckt dir.”
“Ja, ich auch. Guten Appetit.”
“Danke.” Sie lächelte ihn leicht an und aß ein bisschen was. Wirklich Hunger hatte sie nicht, deswegen aß Rose auch nicht allzu viel.
Er hingegen schon. Nach einiger Zeit wollte er dann schmunzelnd wissen. “Hast du keinen Hunger?”
“Nein, nicht wirklich. Ich musste mich gerade übergeben und da ist mir der Appetit ein bisschen vergangen. Aber das macht nichts, im Laufe des Tages kommt es dann wieder zurück.”, lächelte sie ihn sanft an.
“Wieso musstest du dich übergeben?”
“Wegen dem Bacon. Ich hab keine Probleme damit, Schinken oder Salami oder so was anzufassen, auf Pizza oder Brote zu legen, aber wenn es ans Braten geht, dann wird mir schlecht und meistens flüchte ich dann zuhause nach oben in mein Zimmer und reiße alle Fenster auf, weil ich mich besonders von Gehacktem schon öfters übergeben musste. Ich weiß, das klingt albern, aber ich bin jetzt seit gut 5 Jahren Vegetarierin und irgendwie hat sich das so eingeschlichen.”
“Dann hättest du was sagen können.”
“Ach was, ist ja nicht so schlimm, ist doch nichts passiert. Und ich hab mir einfach gedacht, dass du das vielleicht gerne essen würdest und so ein bisschen Auswahl ja nicht schaden kann.”
“Gut, wie du meinst.” Er nickte schwach und aß weiter.
Rose lächelte leicht und aß ebenfalls noch ein bisschen.
“Und was machen wir heute noch? Also, ich wollte ja noch mal zu Fluse und sie ein bisschen bewegen, auf die Koppel raus oder so was. Und danach?”
“Keine Ahnung. Du wolltest doch schwimmen, oder nicht?”
“Ja! Schwimmen wäre klasse.”, nickte Rose begeistert, “ Wenn ich das machen kann, dann freu ich mich schrecklich, weil euer Pool echt klasse und so toll warm ist und gar nicht schrecklich kalt.”
“Gut, dann gehen wir erst reiten und danach schwimmen.”
“Ja!”, nickte sie heftig und strahlte ihn begeistert an.
Scorpius nickte erneut und trank seinen Kaffee aus.
Rose piekte ihn in die Seite und stellte dann ihr Geschirr in die SpĂĽle.
“Etwas mehr Enthusiasmus, bitte sehr, mein lieber Scorpius.”
“Wieso denn?”
“Ach, weil mich deine Laune deprimiert und nach unten zieht. Ich will, dass du gute Laune hast, dann hab ich auch noch viel bessere Laune.”
“Ach so. Ja, das ist ein guter Grund.”
“Sag ich doch.”, murmelte sie und wusch das Geschirr ab.
“Lass das doch bleiben.” Er nahm sie und zog sie sanft aus der Küche.
“Aber warum denn? Wir können doch ruhig abwaschen, das wäre doch nett von uns und eure Angestellten müssten dann nicht so viel tun, wobei die wahrscheinlich sowieso alles magisch machen, oder?”
“Ja, deswegen ja.”
“Okay.” Rose nickte schwach und folgte ihm einfach mal.
“Gut, dann wieder zurück zu den Stallungen?”
“Können wir machen, ja. Warum bist du so schweigsam?”
“Bin ich doch gar nicht.”
“Aber kurz angebunden und irgendwie abwesend…”
“Nein.” Er schüttelte den Kopf.
“Hm.” Rose nickte schwach und beließ es einfach dabei, das war sicherer.
“Ich brauch noch Möhren für Fluse. Sind welche im Stall?”
“Ja, ich meine schon.”
“Gut.” sie schlüpfte rasch in ihren Mantel, setzte Mütze auf und wickelte sich den Schal um, ehe sie Scorpius zu den Stallungen folgte und natürlich sofort auf ihre Stute zusteuerte.
“Hallo meine Süße. Na, hast du dich auch gut eingelebt?” Rose schlüpfte in die Box und streichelte die Stute zufrieden.
“Wir gehen gleich reiten, hier kannst du dich richtig austoben, so viel Platz ist hier, richtig rennen kannst du dann. Aber erstmal machen wir dich sauber.” Sie führte Fluse raus und band sie an, sah sich dann um.
“Scorp, hast du mein Putzzeug auch bringen lassen?”
“Ja, habe ich. Und Sattel und alles. Ist in der Kammer.”
“Ui, klasse!” Rasch holte Rose alles raus und fing dann an, ihre Prezwalski-Stute zu striegeln und zu bürsten und aufzuhübschen.
“So, jetzt siehst du nicht mehr so zumselig aus. Dann schauen wir mal, wie weit denn der feine Herr ist.” Sie warf einen Blick zu Scorpius. Der war schon längst fertig und wartete am Eingang mit seiner Stute.
“Ach, der ist mal wieder viel zu schnell.”, nickte sie und führte Fluse zu Scorpius.
“So, ich bin dann auch mal so weit.”, grinste Rose ihren Freund an und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
“Gut. Wo möchtest du denn lang?”
“Ehm… freie Felder, damit sie viel laufen kann, vielleicht am See entlang, da ist ja viel Platz zum Austoben.”
“Gut, also zum See.” Er zog sich auf den Pferderücken.
“Ja.”, nickte Rose schwach und schwang sich auf ihre Stute, “Jetzt zeigen wir den beiden mal, wie schnell wir sind, hm? Wir sind nämlich viel schneller als Scorp.”
Das schien Scorpius nur herzlich wenig zu kĂĽmmern, aber Rose hatte ihren SpaĂź und das war ihr im Moment wichtiger als seine bescheuerten Launen.
Zufrieden jagte sie ihre Stute über das Gelände, ungeachtet dessen, dass sie natürlich langsamer war als Scorpius mit seinem Rassepferd nur zügelte dieser es immer wieder um mit ihr auf einer Höhe zu sein.
“Du kannst sie ruhig laufen lassen.”, rief Rose ihm zu, “Wir kommen schon zurecht und du musst wegen mir keine Rücksicht nehmen.”
“Schon gut.”, versicherte er nur.
“Nein wirklich. Du kannst so schnell sein wie du willst, sie muss sich ja auch vernünftig auspowern, sonst hat das ja keinen Sinn.”
Er seufzte genervt und lieĂź sein Pferd dann schneller laufen.
Rose nickte zufrieden und lieĂź ihre Stute im Zickzack ĂĽber die schneebedeckten Wiesen laufen, ehe sie in einen leichten Trab fiel und Scorpius hinterher trottete, der ein ganzes StĂĽck vor ihr war.
So blieb ihr etwas Zeit zum Nachdenken, was nicht zwingend schlecht war, allerdings fragte sie sich die ganze Zeit, was jetzt schon wieder falsch gewesen war und warum er jetzt schon wieder so abweisend und kĂĽhl war.
“Irgendwas mach ich aber auch wirklich immer falsch, was Fluse? Ich sollte vielleicht doch lieber alleine bleiben und ohne Freund, das ist gesünder für uns beide.”
Das Pferd schnaubte leise und wurde wieder schneller um aufzuschlieĂźen.
“Jaja, du willst dir mein Gejammer auch nicht immer anhören, ich weiß.” Sie tätschelte ihre Stute und trieb sie noch etwas schneller an, in der Hoffnung, Scorpius dann irgendwo wieder sehen zu können.
Der hatte am See Stopp gemacht und lieĂź sein Pferd ein wenig grasen.
Rose kam neben ihm zum Stehen und lächelte ihn leicht an.
“Da sind wir. Hat ein bisschen gedauert, aber naja.”
Er nickte schwach. “Okay. Möchtest du hier bleiben, weiter reiten oder zurück?”
“Mir egal, entscheide du. Braucht ihr noch Bewegung oder nicht?”
“ja, noch ein wenig.”
“Gut, dann reiten wir natürlich weiter. Also Fluse, du hast es gehört, lauf schon mal los, die holen uns eh ein.” Rose trieb ihre Stute wieder an, bis sie in den Galopp fiel, dann ließ sie sie einfach laufen.
Nach kurzer Zeit holte Scorpius dann auch wieder auf und lieĂź sein Pferd neben ihrem her laufen.
“Können wir auch in den Wald, ein bisschen springen? Das haben Fluse und ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gemacht und ich würde doch so gerne…”
“Klar.” Er nickte und lenkte nach Rechts auf den großen Wald zu. “Wir haben aber auch normale Hindernisse, falls die dir lieber sind.”
“Nein, Baumstämme sind viel toller und abwechslungsreicher und es gibt auch bestimmt einen kleinen Bach oder so was, über den man springen kann.”
Sie wollte Scorpius doch beweisen, dass sie was drauf hatte, auch wenn ihr Pferd langsam war und kein Rassetier und das lieĂź er sie auch beweisen, weil er sein Pferd langsam um alles herumlenkte.
“Schau nur!” Rose strahlte ihn zufrieden an, als Fluse gerade über einen besonders hohen Baumstamm gesprungen war.
“Ja, toll.” Er lächelte ihr zu.
Sie strahlte noch ein bisschen mehr und ließ ihre Stute über weitere Baumstämme springen. Scorpius sah ihr dabei zu ließ sein Pferd zwischen den Bäumen entlang laufen.
Irgendwann waren sowohl Rose als auch ihre Stute völlig ausgepowert und sie ließ Fluse nur noch im Schritt vor sich her laufen.
“Na, müde?”, lächelte er und ließ sein Pferd zu ihrem traben.
“Ein kleines bisschen, aber das macht nichts, das tat wirklich mal wieder gut.”
“Okay, dann wieder zurück?”
“Seid ihr zwei denn schon genug gelaufen? Wenn nicht, dann reitet ihr einfach vor und wir kommen langsamer hinterher.”
“Es reicht aus.”
“Okay.” Rose seufzte zufrieden und ließ ihre Stute in einen leichten Trab fallen und lächelte etwas erschöpft vor sich hin, “Gehen wir gleich schwimmen?”
“Ja, machen wir.”
“Sehr gut.”, nickte sie und lächelte glücklich vor sich hin, “aber dann brauch ich noch meinen Bikini von oben. Aber erstmal die Pferde saubermachen.”
Scorpius nickte schwach und sah minder begeistert aus, was von Rose natĂĽrlich nicht unbemerkt blieb. Sie schraubte ihre gute Laune sofort eine Stufe runter und sah stur geradeaus.
An den Stallungen sprang er herunter und band seine Stute dann fest, während Rose Fluse hinein führte und sie striegelte, putze, trocknete, mit frischem Wasser und Obst versorgte und sich dann noch zu ihr in die Box gesellte.
“So meine Süße. Dann drück mir die Hufen, dass die Stimmung sich bessert, ja? Ich komm heute Abend noch mal vorbei und sag dir bescheid, wie es gelaufen ist. Oder wenn es gut läuft, dann komme ich wohl eher nicht.”, kicherte sie, “Wir werden es ja sehen. Machs gut.” Sie gab ihrer Stute einen Kuss auf die Stirn und tätschelte sie noch einmal, ehe sie die Box gut verschloss und nach draußen ging.
Scorpius kam nach einiger Zeit zu ihr. “So, wollen wir dann gehen?”
“Ja, ich bin fertig.”, nickte Rose und hielt ihm ihre Hand hin.
Er nahm sie und führte sie dann zurück ins Haus. “Möchtest du noch etwas essen?”
“Nein. Ich hol eben meinen Bikini von oben.”
“Okay. Dann bis gleich.”
“Bis gleich.” Rose hüpfte die Treppe hoch und kam wenig später in ihr Handtuch gewickelt wieder runter zu Scorpius.
“Ich hoffe, es stört keinen, wenn ich hier so rumrenne.”, rief sie durchs halbe Wohnzimmer, als sie ihn noch nicht sehen konnte.
“Doch tut es. Ich weiß nicht wie man bei euch zuhause damit handhabt, aber bei uns rennen die Besucher normaler Weise nicht in Handtüchern rum.”
Draco legte seine Zeitung beiseite.
“Oh.” Sie wurde schlagartig rot im Gesicht, fasste sich dann aber. Rose hatte sich dazu entschlossen, sich nicht unterbuttern zu lassen.
“Naja, ich bin ja auch kein normaler Besucher, da ist das schon okay, würde ich einfach mal so behaupten. Ich invertiere das Haus, fresse es von innen auf und verstecke überall meine Wanzen, damit meine Familie hier alles ausspionieren kann und Sie zugrunde gehen.”, nickte Rose, strich sich die Haare über die Schultern.
Er hob eine Augenbraue. “Wie erwartet haben die Weasleys auch keine Manieren. Nun gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich einen von denen mal bei mir zuhause habe. Aber du scheinst dich ja wohl zu fühlen. Kein Wunder. Vom Schweinestall gleich in so eine Villa…”
Draco seufzte und verlieĂź den Raum.
“Oh ja, Vorurteile sind doch schon was schönes.”, knurrte sie und ging dann weiter Richtung Pool.
Scorpius war noch nicht da, kam aber kurz nach ihr mit zwei bunten Cocktails.
Sie setzte brav ein Lächeln auf und redete sich selbst gut zu, dass sie Scorpius den Vorfall mit seinem Vater nicht erzählen würde. Es sollte ein schöner Abend werden.
“Das sieht viel versprechend aus.”
“Ich dachte etwas bunten würde dir gefallen.”
“Ja, tut es auch.”, nickte sie sanft lächelnd.
Er gab ihr einen Kuss, den Rose zufrieden erwiderte.
“Ich hab einfach mal die Liege hier für mich gebunkert.”
“Ist okay. Es gibt ja auch noch eine für mich.”
“Ja, neben mir und sonst überall anders, wo immer du willst.”
“Genau.” Er nickte, schnappte sie sich und warf sie ins Wasser.
Rose kreischte laut und fiel völlig perplex ins Wasser, ehe sie prustend wieder auf tauchte.
“Da wirst du mir büßen, Scorpius Malfoy!”
“Sicherlich, Weasley.”, lachte er nur und sprang dann ins Becken.
Sie klammerte sich an seinen Hals und zog ihn mit sich unter Wasser.
Dort angekommen drĂĽckte Rose ihm einen Kuss auf die Lippen den er nur zu gern erwiderte.
Lächelnd tauchte sie wieder auf und holte tief Luft, grinste ihn dann an und wuschelte ihm durch die Haare.
“Gut siehst du aus. Ganz verwegen.”
“Oh, ich sehe immer gut aus.”, lachte er.
“Jaja, das weiß ich. Besonders schlafend, das gefällt mir sehr gut.”, grinste sie und küsste ihn liebevoll, strich ihm sanft über die Wange.
“Ich hab jetzt Lust auf Cocktails.”
“Und was spricht dagegen?” Er stieg aus der Wanne und holte die Cocktails, ließ sich damit wieder ins Wasser sinken und reichte ihr ihr Glas.
“Jetzt gar nichts mehr.”, nickte sie und gab ihm einen Kuss, “Stoßen wir an?”
“Und auf was?”
“Auf Weihnachten, die Ferien, auf uns?”
“Okay. Gut. Also auf die Ferien und auf uns.” Er stieß mit ihr an, wobei er ihr natürlich in die Augen sah. Rose wollte ja kein Risiko eingehen und man kannte ja all diese Mythen.
“Ja, schmeckt lecker.”, nickte sie dann nach einigen Schlücken, “Und vor dem Abendessen habe ich auch noch nie was getrunken. Öfter mal was neues, würde ich da sagen.”
Er nickte und nahm einen Schluck.
Rose stellte ihr Glas auf dem Rand ab und setzte sich dort ebenfalls hin, lehnte sich zurück und baumelte mit den Beinen. Irgendwie musste sie ihren Körper ja in Szene setzen und es schien auch zu klappen, denn Scorpius betrachtete ihre Beine zufrieden.
Das blieb von Rose natĂĽrlich nicht unbemerkt. Sie streckte ihre Beine aus und strich sich mit dem rechten FuĂź das linke Bein etwas lasziv hoch.
Er lächelte und stellte sein Glas beiseite um zu ihr herüber zu kommen und sie zu küssen. Seine Hände wanderten ihre Schenkel hinauf. Rose lächelte zufrieden, schloss genüsslich die Augen und erwiderte seine Küsse liebevoll, während seine Hände weiter liebevoll über ihre Beine wanderten.
Lächelnd legte sie ihre Arme um ihn und strich Scorpius sanft durch den Nacken und über den Rücken.
Er strich ihr über den Hintern und zog sie ein wenig näher zu sich.
Sie schlang die Beine um seine Taille und drückte sich zufrieden an Scorpius, intensivierte die Küsse als Gegenleistung. Nach einiger Zeit löste er den Kuss und küsste ihren Hals herunter.
Rose legte den Kopf leicht in den Nacken und seufzte zufrieden.
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