Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ein Tag im Leben von... - ...Luna Lovegood

von Kissbabe

Ein Tag im Leben von ...



...Luna Lovegood

Es war im Sommer des Jahres 1990 als ich morgens um 7 Uhr die Augen öffnete. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das ich diesen Tag in meinem ganzen restlichen Leben nie wieder vergessen werde...

Ich weiß noch genau, dass ich mich wunderte warum ich so früh am Morgen wach wurde. Normalerweise schlief ich noch ein bis zwei Stunden länger, doch irgendwas riss mich aus meinem schönen Traum. Ich weiß noch ganz genau, was ich damals an jenem Morgen geträumt hatte. Ich träumte, wie ich endlich das erste Mal mit dem Hogwarts-Express nach Hogwarts fuhr, wie mir meine Eltern am Bahnsteig zuwinkten (Mum hatte Tränen in den Augen vor lauter Freude), wie ich mir die neuste Ausgabe des Klitterers während der Fahrt durchlas, dann mit meinem Umhang bekleidet aus dem Zug stieg und von einer sehr großen Gestalt zu Booten geführt wurde, welche mit uns über einen See fuhr und am anderen Ufer halt machte. Gerade als ich durch das Eingangstor von Hogwarts gehen wollte, keine Ahnung, ob es auch tatsächlich so aussieht wie in meinem Traum, wachte ich auf. Zu gerne hätte ich noch gesehen, wie es womöglich im Inneren des Schlosses aussieht, aber irgendwas hat es verhindert und diesem Grund wollte ich nun nachgehen.

Ich setzte mich im Bett auf, rieb mir die Augen und gähnte laut. Dann streckte und reckte ich mich, schlug die Decke zur Seite und stieg aus dem Bett. Ich schlüpfte schnell in meine „Schnarchkackler“-Hausschuhe und zog mir meinen Morgenmantel an. Ich schaute mich in meinem Zimmer um. Nichts war anders als sonst. Niemand war hier oben. Also wollte ich nach unten gehen, doch schon als ich die Tür meines Zimmers öffnete, hörte ich das röhren der Druckerpresse meines Vaters. DAS scheint mich wohl geweckt zu haben! Eigentlich müsste ich mich bereits an das Geräusch gewöhnt haben, doch in letzter Zeit scheine ich nicht tief genug zu schlafen und wache deshalb auch bei vertrauten Geräuschen auf. Aber warum um Himmels willen druckt mein Vater denn schon so früh neue Ausgaben des Klitterers? Mein Vater schien jedoch nicht hier oben zu sein, deshalb ging ich die Wendeltreppe hinunter. Unten am Ende der Treppe angekommen, gähnte ich noch ein weiteres mal herzhaft. Meine Mutter stand in der Küche und machte gerade Frühstück. Sie drehte sich zu mir um, als sie mich gähnen hört.

„Luna, Schätzchen, warum bist du denn schon wach? Es ist doch erst kurz nach 7!“

Sie kam auf mich zu und nahm mich fest in die Arme. Wie ich das liebte! Ich schlang meine Arme um ihren Hals und schmiegte mich an sie. Ich roch den Duft ihrer blonden Haare und den blumigen Duft ihres Parfums. Einfach wunderbar!

„Morgen Mummy!“ sagte ich halb gähnend. „Irgendwas hat mich wach gemacht. Ich denke mal Daddys Druckerpresse.“ Erneut gähnte ich. „Warum ist das Ding denn schon so früh an?“

„Weißt du,“ sie entließ mich aus ihrer Umarmung und sah mich an. „Dad hat angeblich mal wieder ein brandheiße Story! Irgendwas über Schlickschlupf oder so. Du weißt ja, wie er ist. Aber, nicht so wichtig.“ Sie drehte sich um und schwang ihren Zauberstab in Richtung Kühlschrank.

„Was möchtest du zum Frühstück haben, mein Schatz? Oder möchtest du dich vielleicht noch mal was hinlegen?“ Sie hielt inne und wartete auf meine Antwort.

„Nein, bei dem Lärm kann ich eh nicht schlafen. Und ich hab ganz dollen Hunger!“ Ich rieb mir mit einer Hand über meinen Bauch. Tatsächlich knurrte er ein wenig.

„Sehr schön! Dann mach ich dir doch gleich mal ein schönes leckeres Frühstück, ja?“

Ich nickte. „Ja gut, Mummy! Ich geh mich nur schnell waschen und anziehen!“

„Soll ich dir dabei helfen?“ Sei drehte sich zu mir um während hinter ihr Teller, Besteck und Tassen in Richtung Tisch schwebten.

„Aber Mummy! Ich bin doch schon groß. Ich kann mich alleine anziehen!“ Ein bisschen beleidigt ging ich wieder nach oben. Mir helfen... tz! Ich bin schließlich schon 9!

Ich holte mir was frisches zu anziehen und verschwand im Bad. Frisch gewaschen und in meinen Lieblingsklamotten schlenderte ich fröhlich die Treppe herunter. Unten saßen bereits meine Mutter und auch mein Vater am Frühstückstisch.

„Morgen, Luna-Schatz“, sagte mein Dad. „Wie hast du geschlafen?“ Er schob sich gerade ein Stück Spiegelei in den Mund und kaute genüsslich.

„Morgen, Dad.“ Ich schlenderte um den Tisch herum, blieb vor ihm stehen und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. „Ich hätte bestimmt noch länger geschlafen, wenn mich deine Maschine nicht geweckt hätte.“

„Oh, das tut mir Leid, mein Schatz. Ich hab wohl nicht richtig leise gezaubert. Aber, wo du gerade schon so früh wach bist, kannst du später gerne mit mir in den Wald gehen. Ich bin noch auf der Suche nach einer Runespoor für deine Mutter. Sie brauch nämlich ihr Gift für ein Experiment. Richtig, Schatz?“ Er schaute Mum an und schob sich das restliche Stück Spiegelei in den Mund.

„Ja, stimmt! Für ein ganz besonderes Experiment. Aber ich werde noch nicht verraten, worum es da geht. Das ist ein Geheimnis!“ Sie legte ihren rechten Zeigefinger auf ihre Lippen und zwinkerte mir zu.

„Dad, was ist denn eine Runespoor?“ Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was das sein sollte. Während Dad anfing zu erzählen, nahm ich mir eine Scheibe Toast und begann zu frühstücken. Ich kannte Dad. Wenn er einmal anfängt etwas zu erzählen könnte das dauern.

„Du weißt nicht was ein Runespoor ist? Die Runespoor ist eine Schlange und stammt ursprünglich aus dem afrikanischen Land Burkina Faso. Seit ein paar Jahrzehnten ist sie aber auch in unseren Wäldern zu finden, allerdings nur ganz wenige von ihnen. Sie hat ungefähr eine Länge von zwei bis zweieinhalb Metern und hat eine Orange Farbe Haut mit schwarzen Streifen, weshalb sie eigentlich kinderleicht zu finden ist. Das Besondere an ihr sind aber ihre Köpfe: sie hat nämlich gleich drei davon!“ Er machte ein kurze Pause und trank einen Schluck von seinem Holunderblütentee, den er jeden Morgen trinkt. „Laut Aufzeichnungen zur Folge, hat wohl jeder dieser drei Köpfe eine andere Funktion. Der linke Kopf ist der Planer. Er entscheidet, wo sich die Runespoor hinbewegen soll und was sie als Nächstes tut. Der mittlere Kopf ist der Träumer. Du musst wissen, dass Runespoors tagelang auf einem Fleck liegen können, versunken in prachtvolle Visionen und Phantasiebilder. Der rechte Kopf ist der Kritiker und kommentiert das Treiben des linken und mittleren Kopfes mit einem gereizten Zischeln. Die Zähne des rechten Kopfes sind äußerst giftig und genau dieses Gift brauch deine Mutter für ihr Experiment.“ Wieder trank er einen Schluck Tee.

„Aber Daddy, wenn diese Zähne besonders giftig sind, wie willst du die Runespoor dann fangen und ihr Gift bekommen?“ Ich wusste, Dad liebte solch gefährlichen Situationen, aber ich hatte immer Angst um ihn.

„Ach, Schatz. Mach dir mal keine Sorgen. Das schaffe ich schon irgendwie!“ Er zwinkerte mir zu und leerte seine Tasse. „Was meinst du wann wir uns auf den Weg machen können? Ich möchte eigentlich nicht ganz so spät los.“ Er schob seinen Stuhl zurück, nahm sein dreckiges Geschirr und trug es zur Spüle.

„Also meinetwegen können wir gleich los, wenn ich zu Ende gefrühstückt habe.“ Schnell schob ich mir den letzten Rest meine Brotes in den Mund. „Fertig“, sagte ich mit vollem Mund, wobei ich ein paar Krümel über den Tisch spuckte.

„Luna-Schatz, keine Eile. Dein Vater kommt schon schnell genug zu seinen Runespoors! Außerdem solltest du dir noch wärmere Kleidung und feste Schuhe anziehen. Du weißt ja, dass ihr viel laufen werdet.“

Normalerweise konnte Dad sich einfach in den Wald apparieren, aber mit mir an seiner Seite geht das natürlich nicht. Da dauert der ganze Ausflug eine ganze Ecke länger. „Mach ich sofort, Mum“, sagte ich mit immer noch halb vollem Mund und stieg die Treppe zu meinem Zimmer hinauf. Ich zog mir noch einen dicken Pulle und meine Lieblingsschuhe an. Sie waren warm und total bequem. Mit denen könnte ich meilenweit laufen. Außerdem griff ich mir noch meine Umhängetasche und ging wieder runter. Unten sah ich dass Dad schon aufbruchsbereit war.

„Können wir los, Schatz?“ Dad zupfte noch ein wenig an seinem quietsch gelben Umhang. „Sicher Dad.“ Auch ich zog mir den Umhang an, aber Mum band ihn mir zu und gab mir einen dicken Kuss auf die Wange. „Pass auf dich auf, mein Schatz, und höre auf das, was dein Vater sagt, klar?“ Sie warf mir einen strengen Blick zu. „Mach ich doch immer, das weißt du doch“ sagte ich und schaute unschuldig zurück. Mum lächelte und nahm mich noch einmal in die Arme. „Na dann aber los jetzt!“ Dad gab Mum auch noch einen Kuss und schon verschwanden wir durch die Türe. Draußen drehte ich mich noch einmal um und winkte Mum noch einmal zu. Sie winkte zurück und ging in Haus. Wer hätte gedacht, dass ich sie so zum letzten Mal in meinem Leben gesehen habe...

Dad und ich hatten eine Menge Spaß zusammen. Auf unserem Weg auf der Suche nach Runespoors sahen ich vieles Neues aber auch alt bekanntes. „Sieh mal Schatz, dass da sind 'Doxy-Eier'. Die schienen schon kurz vor dem Schlüpfungsvorgang zu stehen. Aber wir sollten lieber schnell weitergehen, bevor ihre Eltern wiederkommen...“ Schnell zog er mich weiter. Ich wusste bereits, dass Doxy-Bisse giftig sind. Das hatte ich schon am eigenen Leib erfahren. Zum Glück hatte Dad sofort das passende Gegengift zur Hand. „Und schau mal dahinten. Siehst du die ganzen verdorrten Pflanzen? Das kann nur durch die Schleimsprur der 'Streeler' passiert sein. Weißt du, dass diese Riesenschnecke hier nur ganz selten zu sehen ist? Wir können von Glück sagen, das wir hier welche haben!“ Er sprach noch ein wenig weiter, aber ich hörte nicht mehr so genau hin. Wenn Dad einmal in Fahrt war, dann war er nur schnell zu bremsen.

Nach gut zwei Stunden hatten wir dann endlich gefunden wonach wir suchten. „Halt Schatz, nicht bewegen!“ Dad hatte geflüstert und mich an meinem Oberarm festgehalten. Aufmerksam schaute ich mich um, aber ich sah nichts. Dad zeigte mit seinem Finger auf einen dicht bewachsenen Busch, legte den selbigen dann auf den Mund, um mir zu sagen, dass ich leise sein soll und schlich auf Zehenspitzen in die angedeutete Richtung. Ich tat es ihm gleich, immer ganz dicht hinter ihm. Also wir nur noch gut drei Schritte von dem Busch entfernt waren, richtete Dad seinen Zauberstab auf die äußerste Ecke des Busches und riss ihn dann plötzlich empor. Die Runespoor kam zum Vorschein und schwebte wild zappelnd in der Luft. Anscheinend hatte Dad einen unausgesprochene Zauberformel benutzt. Auf jeden Fall hatte er die dreiköpfige Schlange im Griff, den plötzlich bewegte sie sich nicht mehr und war starr wie Stein. Dad beschwor aus dem Nichts eine Kiste und ließ die Schlange dort hineinschweben. Der Deckel der Kiste wurde dann noch magisch verschlossen und fertig war unsere Mission.

„Wow Dad, das war toll!“ Ich hüpfte immer wieder von einem auf das andere Bein und klatsche in die Hände. Das war wirklich aufregend gewesen. „Und was machen wir jetzt?“ Meine Wangen fühlten sich ganz warm an vor Aufregung.

„Naja, eigentlich müssen wir jetzt wieder zurück, denn so lange kann ich die Runespoor nicht in der Kiste lassen. Außerdem möchte ich ihr das Gift so schnell wie möglich entnehmen und sie wieder in die Wildnis schicken.“ Also machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause. Wir nahmen diesmal jedoch einen etwas anderen Weg, damit wir nicht wieder das gleiche sahen. Ich beschloss auf dem Weg ein paar Blumen für Mum zu pflücken.

Noch gut eine Stunde Weg hatten wir vor uns als eine leuchtendes Etwas auf einmal Dads Aufmerksamkeit erregte. Dieses Etwas kam immer weiter auf uns zu. Als es nur noch ein paar Schritte entfernt war, erkannte ich, dass es die Gestalt eines Hasen hatte. Allerdings war es kein richtiger Hase. Ich hatte keine Ahnung was das genau war. Einen Schritt vor uns blieb der Hase plötzlich stehen und öffnete den Mund. Ein einziges, schwaches Wort klang aus seinem Mund, „HILFE!!!“, und kurz darauf löste sich der Hase in Luft auf.

Ich wusste nichts damit anzufangen und schaute zu Dad. Seine Augen waren weit aufgerissen und er schien wie erstarrt. Doch plötzlich rannte er los, so schnell er konnte. Ich rannte ihm hinterher und rief: „Dad, was ist denn los?“ Er antwortete nicht und rannte weiter. Nach einer kurze Distanz blieb er jedoch stehen und beschwor einen Besen hervor, auf denn er sich schwang. „Komm, Luna. Setzt dich hinter mich auf den Besen und halt dich gut fest.“

„Aber Dad, was ist denn los? Warum bist du so aufgeregt?“ Ich verstand gar nichts. „Luna, wir haben keine Zeit. Was du da gerade eben gesehen hast, war der Patronus deiner Mutter. Sie hat uns eine Botschaft geschickt. So wie es aussieht muss etwas schlimmes passiert sein, also beeile dich...“ Sofort saß ich hinter Dad auf dem Besen. Krampfhaft klammerte ich mich mit beiden Händen an Dad fest, wobei ich meine schönen selbst gepflückten Blumen total zerquetschte. Mum? Was passiert? Und wieso hatte sie uns nicht mehr gesagt? Was ist mit ihr passiert???

Ich musste aufpassen, dass ich nicht vom Besen fiel, so schnell flog Dad durch den Wald. Aber auch mir konnte es nicht schnell genug gehen. Ich machte mir schreckliche Sorgen. Als wir aus dem Wald herausflogen, schöpfte ich schon ein bisschen Hoffnung gleich zu Hause zu sein. Aber welcher Anblick und da geboten wurde, machte alles nur noch schlimmer. Hoche tief dunkle Rauchschwaden türmten sich empor... aus der Richtung wo unser Haus stand! Dad versuchte noch schneller zu fliegen, aber mit zwei Personen auf dem Besen gab dieser einfach nicht mehr her. Je näher wir unserem Zu Hause kamen, um so schlimmer wurden die Gefühle. Der Verdacht, das der Rauch von unserem Haus aus aufstieg bestätigte sich immer mehr. Als wir das Haus dann endlich erblickten, traf mich der Schlag. Diesen Anblick werde ich niemals in meinem Leben vergessen...

Das fast das gesamte Dach des Hauses war zerstört. Ein riesiges Loch klaffte in unserer Hauswand. Besser gesagt, die gesamte linke Haushälfte war zerstört... die Seite, wo Mum ihr Labor und Arbeitszimmer hatte! Es sah aus, als ob irgendwas in die Luft geflogen wäre.

Der Besen war noch nicht ganz zum Stillstand gekommen, schon waren wir beide abgesprungen. Ich ließ endlich meine zerquetschten Blumen los und Dad ließ die Kiste mit dem Runespoor fallen. Beide rannten wir ins Haus. „Muuuuuum, wo bist du?“ Ich schrie mir die Seele aus dem Leib und auch Dad rief immer wieder Mums Namen. Überall lag Schutt und Staub flog durch die Luft. Immer noch fielen einige Mauerreste in sich zusammen und man musste aufpassen, dass man keine Bruchstücke abbekam.

Meine Augen flogen nur so über die Trümmer. Irgendwo muss Mum doch sein. Dad rief sich nach Mum die Stimme heiser, aber es kam keine Antwort. „Bitte lieber Gott, lass es ihr gut gehen...“, flüsterte ich. Immer wieder schaute ich mich um. Plötzlich erblickte ich in der hintersten Ecker von Mums Labor eine Hand. „Daaaaad! Da!“ schrie ich und zeigte in die Richtung. Dad hechtete über die Trümmer und ließ sich unsanft auf seinen Knien fallen. Ich lief ihm hinterher. „Schatz, Liebling, hörst du mich? Kannst du mich verstehen? Sag doch was...“ Er tätschelte ihr die rechte Wangen, aber sie reagierte nicht. „Wach doch auf! Bitte!!!“

Erst jetzt nahm ich wahr, wie Mum eigentlich aussah. Egal was passiert war, es hatte sich ganz schlimm erwischt. Mit beiden Händen vor dem Mund starrte ich sie an. Überall war Blut an ihrem Körper, vermischt mit Staub und Ruß. Ihre linke Gesichtshälfte war so schwarz, dass man die Haut nicht mehr sehen konnte. Auch ihr linker Arm war total schwarz. Von ihrem Laborkittel war so gut wie nichts mehr übrig. Nur noch in Fetzen hing er an ihrem Körper. Sie lag auf dem Rücken. Aber sie atmete noch! Ich ging näher zu ihr und kniete mich neben sie. Dad versuchte sie immer noch Mums Bewusstsein wiederzuerlangen. Mittlerweile hatte er angefangen zu weinen und auch ich schluchzte heftig.

Plötzlich öffnete sie die Augen und Blicke mich an. Trotzdem sie so zugerichtet war, ihre Augen waren klar und blau wie eh und je. Ich lächelte sie an. Sie versuchte etwas zu sagen, doch es gelang ihr nicht. „Schhht, bleib ruhig. Ich hole sofort Hilfe. Bleib ganz ruhig, mein Schatz. Ich bin sofort wieder da.“ Dad gab Mum vorsichtig eine Kuss auf ihre Stirn und stand auf. „Luna, bleib bei ihr. Halt sie wach und sprich mit ihr. Ich hole schnell Hilfe aus dem St. Mungos. Ich bin sofort wieder da.“ Dad stürmte nach draußen.

Ich rutsche auf Knien zu der Stelle wo Dad vorher kniete und nahm ihre Hand. „Mum, es wird alles wieder gut. Dad holt Hilfe und du bist bald wieder gesund...“ Meine Stimme versagte. Schnell schluckte ich den Klos in meinem Hals runter und wischte mir kurz mit dem Handrücken über die Augen. Ich musste jetzt stark sein. Mum braucht mich jetzt.

Wieder öffnete sie ihren Mund um etwas zu sagen. Ich beugte mich dicht über ihr Gesicht und hielt mein Ohr über ihren Mund. „Luna-Schatz“, sagte sie schwach. „Du musst jetzt gut auf deinen Vater aufpassen, hörst du?“ Ich riss die Augen auf. Wieso aufpassen? Mum wird doch ganz sicher bald wieder gesund sein... oder nicht? Ich bekam schreckliche Angst.

„Nein Mummy, du bist bald wieder gesund. Dann kannst du das selber machen.“ Ich fing wieder an zu weinen. Sie flüsterte wieder: „Nicht weinen, meine Kleine. Du musst jetzt ein großes Mädchen sein. Ich kann mich nun nicht mehr um dich kümmern, ich...“ ihre Stimme versagte. Ich weinte immer schlimmer. „Nein, Mum, nein! Du musst bei mir bleiben. Ich brauche dich doch. Und Dad auch!“ Ich wollte das einfach nicht glauben. Ein Leben ohne Mum konnte ich mir einfach nicht vorstellen.

„Hab keine Angst. Ich werde immer in deinen Träumen bei dir sein. Und irgendwann werden wir uns wieder sehen. Das verspreche ich...“ Ihr vielen die Augen zu. „NEIN! NEIN! Bleib bei mir, bitte!“ Ich rüttelte und schüttelte sie, doch sie öffnete nicht wieder die Augen. „Muuum, bitte, komm zurück!“ Ich legte meine Kopf auf ihre Brust und weinte nur noch.

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, aber irgendwann kam Dad mit ein paar Heilern vom St. Mungos zurück. Dad zog mich von Mum weg und nahm mich auf den Arm. Die Heiler kümmerten sich um Mum. Leider konnten sie nicht mehr viel für sie tun. Sie war bereits gestorben.

Wie sich später herausstellte, war die Ursache von Mums Unfall ein missglückter Fluch, an dem Mum experimentiert hatte. Ihre Verletzungen waren allerdings so schlimm, dass man ihr wahrscheinlich auch nicht mehr helfen konnte, wenn wir sie eher gefunden hätten. Lange habe ich mir deswegen Vorwürfe gemacht, aber mittlerweile weiß ich, dass es einfach so sein sollte.

Trotzdem werde ich den letzten Tag mit meiner Mutter niemals vergessen...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint