von black_swan
„Dumbledore hat dich aus Askaban herausgeholt?“ Lavender riss die Augen auf. „Das hab ich ja noch nie gehört!“
Lycan lächelte schief. „Ich bezweifle auch, dass das die gängige Praxis ist.“ Er fuhr sich mit der hand durch das grau-braune Haar.
„Aber wie hat er das geschafft?“, wollte Lavender wissen.
Doch Lycan schüttelte nur den Kopf. „Wie gesagt – ich habe es bis heute nicht verstanden. Keine Ahnung, ob der Zaubereiminister Dumbledore noch einen Gefallen schuldete oder ob er das Zaubergamot auf so gravierende Verfahrensfehler hinweisen konnte, dass sie gar nicht anders konnten, als den Richterspruch zurück zu ziehen… Ich weiß nur, dass es ihm gelungen ist. Und dass ich Dumbledore meine Freiheit zu verdanken habe.“ Er senkte den Blick. „Dumbledore war ein großartiger Mann.“
Wieder einmal verhüllte tiefe Trauer seine Züge und Lavender erkannte, dass Lycan in den vergangenen Jahren nahezu alle Vertrauten verloren hatte. Sie legte ihm sanft die Hand auf den narbenüberzogenen Arm.
Er blickte hoch und schaute in ihr herzförmiges Gesicht. Sofort wurde der Ausdruck seiner Augen weicher. Um seine Mundwinkel spielte ein kleines Lächeln.
„Ich bin jetzt für dich da“, sagte Lavender überzeugt, ungeachtet der Tatsache, wie viel älter und erfahrener ihr Partner war. „Und ich werde dich niemals im Stich lassen.“
Dann beugte sie sich vor und küsste sein zerfurchtes Gesicht.
Durch das Fenster ihres Schlafzimmers fiel ein Sonnenstrahl und hüllte alles in hellen Glanz. Eine neue Zeit war angebrochen. Eine Zeit, in der auch Wesen wie sie ihren Platz auf dieser Welt haben würden.
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