von Nico Robin
„Hermine, ich weiß nicht, was du von Harry denkst, aber das Bild, was du vor Augen hast, ist nicht so ganz stimmig.", sagte Sirius und setzte sich an die Bettkante.
„Ach ja?", war ihre sehr kühle Antwort.
„JA, es ist ja nicht so als hätte nicht jeder im Krankenhaus den Schrei mitbekommen."
„Sollte auch jeder mitbekommen, das hat er verdient, dass jemand einmal die Wahrheit sagt, wenn er schon jeden hinter seinem Rücken betrügt und belügt und dann auch noch so lieb und freundlich tut, als würde er sich Sorgen machen.", sagte Hermine sauer, jedoch traurig zugleich.
„Okay, wovon redest du da?"
„Das weißt du ganz genau, sonst wärst du ja nicht da, um für ihn die Sache wieder klar zu machen. Hat er dich darum gebeten, ja?"
„Weißt du? Echt, ich wusste ja immer, dass Frauen nen Knall haben, aber bei dir ist mal definitiv ne Sicherung durchgebrannt." Hermine schaute ihn nur ungläubig an. „So, fangen wir mal anders an, ich sag dir, was ich meine und du dann was du meinst. Sonst kommen wir hier ja nie auf einen grünen Zweig." Hermine nickte. Sie wusste zwar nicht, was das bringen sollte, außer einem weiteren Stich in ihrem Herzen, von denen sie heute schon genug gehabt hatte.
„Harry hatte die letzten drei Wochen einen Job in einem Muggel-Laden. Er hat zwar genug Geld auf dem Konto, wollte dir aber unbedingt etwas schenken, von dem er weiß, wo er das Geld herhat. Deswegen arbeitet er da jeden Tag von 19 bis 22 Uhr. Wenn er heim kommt, ist er vollkommen fertig, ich weiß, dass es ein Fehler war, dass er es dir nicht gesagt..."
„JA, KLAR! ER GEHT ARBEITEN, UM WAS ZU KAUFEN! ECHT DER HAMMER, DAS IST DIE BESTE GESCHICHTE, DIE ICH HEUTE GEHÖRT HABE. WEISST DU, DU BRAUCHST NICHT MEHR ZU LÜGEN, ICH WEISS ALLES. DASS HARRY MICH JEDEN TAG BETROGEN HAT UND GESTERN AUCH NOCH MICH GINNY, WO ICH IHM SAGEN WOLLTE, DASS ICH SCHWANGER BIN! ER HAT NICHTS BESSERES ZU TUN, ALS MIT SEINER EX ZU POPPEN! UND DAS NICHT NUR MIT IHR, ER HAT MIT DEM GANZEN FREUNDESKREIS GESCHLAFEN UND DANN KOMMST DU UND WILLST MIR WEISS MACHEN, DASS ER ARBEITEN WAR, JA KLAR!", schrie Hermine Sirius an. Sirius blickte sie völlig sprachlos an.
„Na, weißt du jetzt endlich, wie sauber Harry ist?! Ja, willst du ihn jetzt weiter verteidigen?", fragte Hermine altklug.
„JA, DAS TU ICH UND WENN DU MICH ANSCHREIST, KANN ICH DAS AUCH! WOHER DU DIESE DUMME MEINUNG HAST, WILL ICH NICHT WISSEN, ABER ICH SCHWÖRE BEI MEINEM LEBEN, ICH WAR BEI HARRYS VERTRAGSUNTERSCHRIFT DABEI, WEIL ER IN DIESER SCHEISS MUGGELWELT MIT 17 NOCH NICHT VOLLJÄHRIG IST. ICH HAB IHM GESAGT, ER SOLL WAS ANDERES TUN ODER DAS GELD NEHMEN, WAS ER AUF DEM KONTO HAT! ODER ICH HÄTTE ES IHM GEGEBEN, ABER NEIN, ER WOLLTE NICHT! ER WOLLTE DIR AUS LIEBE DIESES VERDAMMTE DING KAUFEN UND WAS TUST DU?! DU VERTRAUST IHM NICHT MAL, NUR WEIL ER WEG GEHT, NUR, WEIL DU DAS IRGENDWO HER HAST UND ES GLAUBST, ANSTATT MIT IHM ZU REDEN!", schrie Sirius zurück und schmiss ihr ein kleines Kästchen zu, bevor er aus der Tür stürmte. Hermine war geschockt, hatte sie sich wirklich so geirrt? Nein, das konnte nicht sein. Langsam griff sie nach der Schachtel, die Sirius ihr zugeworfen hatte. Noch einmal atmete sie tief durch, bevor sie die Schatulle öffnete. Hermine stockte. Tränen rannen ihre Wangen hinab. Es war ein goldener Ring. Ein Zettel, der darunter lag, erregte Hermines Aufmerksamkeit. Schnell faltete sie ihn auf und fing an, zu lesen.
Meine geliebte Hermine,
Ich weiß, ich sollte dir das eigentlich persönlich sagen, aber für den Fall, dass ich es nur gestottert herausbringe, werde ich es aufschreiben. Ich liebe dich über alles auf der ganzen Welt und ich wollte dich fragen, ob du mich heiraten möchtest.
Dein hoffender Harry
Ein weiterer kleiner Zettel steckte im Schlitz der Schachtel. Es war eine Rechnung. Hermine übergab sich fast, als sie las, was der Ring gekostet hatte. Was hatte sie getan? Wie konnte sie ihn nur so anschreien? Warum hatte sie ihm nicht vertraut und stattdessen auf das gehört, was Ginny gesagt hatte? Tränen stürmten aus ihren Augen.
„Harry es tut mir Leid.", schluchzte sie voller Verzweiflung los.
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