von Nico Robin
Hermine rannte. Sie rannte, so schnell sie konnte. Sie musste ihren Harry finden, sie musste ihm sagen, dass sie ihn liebte, dass sie ihn vermisste und es ihr Leid tat. Hermine weinte, sie wusste nicht warum sie sich so hatte täuschen lassen. Der Regen durchnässte ihre Kleidung und sie merkte, wie es erneut in ihrem Bauch zog.
Hermine blieb stehen.
„Bitte bleib ruhig. Alles ist gut, alles ins wundervoll, wir finden deinen Papa schon.", sagte Hermine freudig und strich sanft über ihren Bauch. Langsam blickte sie geradeaus. Ein Mann, der mitten auf einem Stein saß und in die Weite blickte. Hermine rannte schnell auf Harry zu, der nicht einmal merkte, dass sie da war. „Harry!", schrei sie, doch er reagierte nicht. „Harry, bitte.", sagte sie ruhig und stand neben ihm, doch auch jetzt hatte er nichts gesagt. Noch einmal atmete Hermine tief durch. „Harry, es tut mir Leid, ich bin ein Idiot. Ich hab auf etwas gehört, wo mein Herz schon lange sagte, dass es nicht war sein konnte. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, ob ich dir noch was bedeute oder was ich dir bedeute. Ich habe so Angst, dass du andere interessanter findest. Es tut mir so Leid, bitte verzeih mir.", sagte sie, doch Harry reagierte immer noch nicht. Wie als wäre sie nicht da. „Harry, bitte." Langsam blickte er auf. Hermine stockte, er hatte wirklich geweint. Er sah schrecklich aus.
„Warum vertraust du mir nicht? Ich habe dir nie einen Grund gegeben, dass du mir misstrauen musst.", sagte Harry mit zitternder Stimme. Trauer breitete sich in Hermine aus.
„Ich bin ein Idiot, ich hatte so Angst. Du bist jeden Tag weg gegangen und hast mich immer weniger geküsst, ich habe so Angst gehabt, dich zu verlieren und jetzt hab ich selbst dazu beigetragen.", sagte sie unter Tränen. Harry nickte. Diese Geste riss Hermines Herz noch tiefer auf. Hermine wusste, sie konnte nichts mehr tun. „Harry, ich liebe dich, ich weiß, du tust es nicht mehr, das verstehe ich, doch ich will, dass du es weißt, wir lieben dich.", sagte sie, bevor sie sich langsam von ihm entfernte. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, doch jeder Schritt, den sie sich von ihrem Schatz entfernte, riss ihr Herz immer mehr in kleinere, unzusammensetzbare Fetzen. Schluchtzend fing sie an zu laufen. Immer schneller, bis sie plötzlich den Halt verlor und zu Boden fiel. Schluchtzend richtete sie sich auf und putzte den Schlamm von sich. Zitternd versuchte sie hoch zu kommen, doch jetzt erst merkte sie, dass sie ihren Knöchel nicht mehr bewegen konnte. „Scheiße.", murmelte sie unter Tränen. Lange saß sie im Schlamm und die Kälte machte ihr zu schaffen. Immer wieder griff sie an ihren Bauch, um ihn vor der Nachtkälte zu schützen. Es war zwar erst Ende August, doch die Nächte wurden immer kälter und die Nässe ließ einen frösteln. Langsam versuchte sie sich hoch zu kämpfen, doch es hatte keinen Sinn, sie konnte sich nicht bewegen. Trauer breitete sich in ihr aus, sie hatte schon alles abgeschrieben, als sie plötzlich zwei Hände unter ihren Armen fühlte, die sie sanft hoch zogen.
„Ist alles okay?", sagte eine immer noch zitternde Stimme. Hermine nickte, drehte sich rasch um und blickte in ein Gesicht, das sie so sehr liebte. Den niedergeschlagenen Gesichtsausdruck hatte er abgelegt und nun war wieder das da, was sie an Harry so liebte.
Seine vollkommene Fürsorge und dieses Funkeln in seinen Augen.
„Harry, ich...", fing sie an, doch Harry legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Hör mal, das, was du getan hast, dass du eher auf andere hörst, als auf mich, mich beschimpfst, ohne mich anzuhören, das ist nicht okay, du kennst mich. Ich kann dir nicht böse sein, doch ich will, dass du weißt, dass dein Misstrauen eine Nachwirkung haben wird. Du unterstellst mir solche Sachen und jetzt willst du, dass alles vergessen ist und so weiter geht, wie zuvor. Nee, Hermine, wenn man mir sowas unterstellt, will ich wenigstens wissen, was einmal getan zu haben.", sagte Harry vollkommen ernst. Hermine nickte. Tränen kullerten aus ihren Augen, weil sie wusste, was das hieß. Wie hatte sie denken können, dass das einfach vorbei war?
„Was muss ich tun, damit du wieder mit mir zusammen bist?", fragte sie etwas kleinlaut.
„Das habe ich dir gerade gesagt, halt die Füße still und warte auf mich. Klingt jetzt egoistisch, aber ich habe nichts getan. Du unterstellst mir Sachen und dann kommen wir zum alltäglichen Leben zurück, nein bestimmt nicht. Wenn ich wieder komme, ja, dann können wir das wieder, aber zuerst will ich wissen, was du mir da unterstellst und warum.", sagte Harry, immer noch sehr ernst. Hermines Herz war nun vollkommen gebrochen. Das einzige, was sie noch machen konnte, war zu nicken. Sie konnte nicht mehr zuhören, nein, sie wollte nicht mehr. Harry redete weiter, erklärte ihr seine Entscheidung, doch nichts war mehr in Hermine. Sie wusste, nur das hatte sie verdient.
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