von Fluffysmiley
Anmerkung: Dieses Chap ist ziemlich kurz, wie mir gerade aufgefallen ist - sind die alle bisher zu kurz gewesen? Ich habe nämlich den kompletten 2. Teil als durchgehenden Text geschrieben und dort Kapitelabschnitte gemacht, wo es gepasst hat, auf die Länge habe ich nicht geachtet...
Naja, ich wollte nur sagen, dass ich ab jetzt alle Kommentare auch als Kommi beantworte, also schaut da nach, ob ich geantwortet habe, ja?
Viel SpaĂź!
Fluffysmiley
oOo
Kapitel 3
„Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie Sie alle wissen, ist dies das Ende der Schullaufbahn unserer Siebtklässler.
Also, liebe UTZ-Schüler! Das Praktikum, das Sie alle in den letzten Wochen absolviert haben, ist vorbei und die meisten von Ihnen werden nach den Sommerferien nicht wieder nach Hogwarts zurückkehren. Ja, tatsächlich gibt es dieses Jahr nur eine Ausnahme: Die Stelle des Zaubertränke-Referendars wurde heuer zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder neu besetzt. Ich bitte um Applaus für... Miss Granger!“
Dumbledore verstummte und begann gut gelaunt zu applaudieren. Die Große Halle, die normalerweise voller Schüler war, war am heutigen Tag nur spärlich besetzt, da bis auf die Siebtklässler schon alle nach Hause gefahren waren. Diese letzte Abschiedsfeier wurde nur von den Lehrern und den UTZ-Absolventen besucht.
Doch selbst für diese kleine Gruppe war der folgende Applaus mehr als kläglich. Nahezu jeder verrenkte sich auf der Suche nach Hermine den Kopf, so überrascht waren sie, dass ausgerechnet Miss Oberschlau sich zu Professor Miesepeter gesellen sollte!
„Das ist dein Stichwort, Hermine. Los, geh schon!“, flüsterte Severus, der mit ihr hinter der kleinen Tür stand, die hinter den Lehrertisch führte.
Hermine, die endlich ihren dunkelroten Referendarinnen-Umhang trug, wand sich unbehaglich und spähte durch einen Spalt hinaus. „Ach, ich weiß nicht...“ Sie schaute ihn kläglich an. „Bist du sicher, dass das eine gute Idee-“
Doch da hatte Severus sie schon am Arm gepackt und durch die TĂĽr bugsiert.
Als Hermine am Arm des starr geradeaus blickenden Tränkemeisters das Podium betrat, ertönte eine einzelne, fassungslose Stimme aus der Schülerschar. „Verdammt, es stimmt tatsächlich! Ach du Schei-“
Ronald Weasley wurde an dieser Stelle glĂĽcklicherweise von Harry Potter abgewĂĽrgt.
Hermine ratterte in Rekordgeschwindigkeit ihre Dankesrede herunter und verkroch sich dann mit hochrotem Kopf auf ihrem Stuhl rechts von Snape.
Dabei gingen ihr die Worte von Ron nicht aus dem Kopf: „Es stimmt tatsächlich...“
Das hatte sich doch sicher nur auf ihre Stelle bezogen, oder nicht?
Sie hatte ihren beiden besten Freunden nichts erzählt, weder was ihren Beruf, noch, was ihr Privatleben anging, doch es machte ihr auch kaum noch etwas aus, was Harry und Ron dachten. Sie hatte sich in diesen acht Wochen so weit von den beiden entfernt, dass sie sich es nicht vorstellen konnte, jemals wieder alle Geheimnisse mit ihnen zu teilen. Sie war schon immer eine Art Anhängsel im „Goldenen Trio“ gewesen, das eher ein „Goldenes Duo“ war, deshalb war ihr die Meinung ihrer Freunde nicht mehr weiter wichtig. Sie verstanden sie einfach nicht, wieso sich also anstrengen?
„Hermine?“ Sie wandte den Kopf und stellte erschrocken fest, dass Severus sie angesprochen hatte. Mit Vornamen!
„Bist du denn wahnsinnig?“, zischte sie, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie hören konnte. „Wenn das jemand mitbekommt, sind wir dran!“
Er schnaubte nur abfällig. „Ach Unsinn, niemand würde sich dabei etwas denken. Schließlich gehörst du bald ebenfalls zum Kollegium!“
„So bald auch wieder nicht, und selbst wenn, wärst du unter normalen Umständen der Letzte, der mich Hermine nennen würde.“
Als er sie nur ansah, fiel ihr ein, dass er ja etwas hatte sagen wollen. „Was ist denn?“
Severus räusperte sich und fragte dann ruhig: „Möchtest du heute abend noch zu mir kommen?“
Hermine verschluckte sich an ihrem Kürbissaft. Er hatte sie noch nie so direkt angesprochen, schon gar nicht in so pikanter Umgebung. Wieder sah sie sich verstohlen um, doch immer noch waren sie unter sich. Dann wandte sie sich zögernd an ihn. Sie wusste nicht recht, was sie von dieser Aufforderung halten sollte. Sonst war sie immer nur ab und zu nach der Arbeit im Labor noch eine Weile in seinem Wohnzimmer geblieben, hatte sich ein wenig mit ihm unterhalten und er hatte sie zwischendurch geküsst. Nur Küsse. Nichts weiter. Und jetzt kam so eine Frage, die einen merkwürdig bedeutungsvollen Nachgeschmack hatte...
„Natürlich, gerne!“, antwortete sie halblaut, als sie bemerkte, dass es auffällig wäre, noch länger zu zögern.
Er lächelte – vielleicht eine Spur zu triumphierend – und wandte sich wieder seinem Nachtisch zu.
Den ganzen restlichen Tag über war Hermine völlig abwesend. Während die anderen Siebtklässler sich tränenreich von einander verabschiedeten und dann in die bereitstehenden Kutschen stiegen, lächelte sie zwar und umarmte ihre ehemaligen Klassenkameraden, doch als dann die letzte Kutsche verschwunden war und nur noch eine vage Einladung zu einer „After-School-Party“ in den Ferien von Ron und ein flüchtiger Wangenkuss von Harry zurückblieben, kehrte sie in Gedanken sofort wieder zum bevorstehenden Abend mit Severus zurück.
Ob er wohl wirklich mehr meinte, als seine Worte bedeutet hatten?
Geistesabwesend strich sie durch die gespenstig leeren Gänge von Hogwarts und genoss nebenbei das Gefühl, hier endlich wirklich zu Hause zu sein. Seit ihre Eltern vor der Schlacht gegen Voldemort untergetaucht waren, hatte sie kein wirkliches Zuhause mehr gehabt. Gegen Sieben kehrte sie schließlich in die kleinen Räume in den Kerkern zurück, die sie nun ihr Eigen nennen konnte. Es wurde Zeit, sich für den Abend vorzubereiten.
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