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Fanfiction

ZaubertrÀnke - Kapitel 55

von Maren

@Slytherinmember: Ich versuche stets bildlich zu schreiben. Da ich mir die Szenen sehr genau vorstelle und sie wie ein Film in meinem Kopf ablaufen, gelingt mir das meist auch.

@StellaSnape: Gerade das fand ich so schön an der Szene; dass Snape Hermine so viel Vertrauen entgegenbringt.

@Jane-Do: Wird wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern, bis Du das hier liest, aber auch Dir ganz lieben Dank.

@Kissbabe: Ich freu mich, dass der kleine RĂŒckblick als so spannend empfunden wird. Hatte schon bedenken, dass ihr es vielleicht langweilig oder uninteressant finden könntet.

@elbenstein: Ich schĂ€tze, bei diesem Kapitel wirdÂŽs Dir Ă€hnlich gehen, das dĂŒrfte auch recht mitreißend sein.

@MissMalfoy_84: Diesmal ist ganz viel Sev und Mine im Kapitel.

@Inga: Mir gefÀllt dieser Liebesbeweis auch sehr.

@Amara: Mit dem Hexenmörder gehtŽs bald weiter, aber ich schÀtze, Dir und den anderen gefÀllt dieses Kapitel auch ohne Mörderjagd.

@littleginny: Ich bin mir sehr sicher, das Dir dieses Kapitel gefallen wird.

@norah: Ich bin schon gespannt, was Du von meiner Version von Sevs Kindheit hÀltst.

@Faith: ganz lieben Dank. Aber hier gibtÂŽs auch noch andere ganz tolle Geschichten, die sehr lesenswert sind.

@Lore Ley: Momentan schreib ich recht schnell; hab ja selbst irre viel Spaß daran.

@Snapes_Wife: *rot wird* ganz lieben Dank. Schreiben ist nun mal meine allergrĂ¶ĂŸte Leidenschaft. Und ich finde es herrlich, wenn es mir gelingt, mit meinen Geschichten meine Leser – oder beim Vorlesen Zuhörer – zu verzaubern.

@dracxi: Das Kapitel hier ist auch recht heftig, aber ich glaub nicht ganz so schlimm wie 54.

So, nun aber genug geplaudert. Ich freu mich schon auf Eure Kommentare und bin gespannt, wie Euch dieses Kapitel gefÀllt.


Benommen richtete Tobias sich halb auf. HasserfĂŒllt starrte er seinen Sohn an, der den Zauberstab erneut erhoben hatte und bereit schien, einen zweiten Fluch auf ihn zu schleudern.
Sekundenlang starrten sie einander nur an, beide vollkommen reglos in ihrer jeweiligen Position verharrend. Dann erhob sich Tobias, eine Schulter leicht schief nach unten hÀngend, aber wohl nicht ernsthaft verletzt. Ohne ein Wort ging er aus dem Raum.
Sofort eilte Severus zu seiner Mutter, die vor Angst, Schmerz und Überraschung wie erstarrt auf dem Boden saß. „Mummy?“
Eileen streckte ihre unverletzte Hand schwach nach ihm aus. Ihre Haut war schneeweiß und sie wirkte dadurch noch verletzlicher und zerbrechlicher als es durch ihre Magerkeit schon der Fall war. „Oh Liebling, das hĂ€ttest du nicht tun sollen.“
„Was?“, keuchte Severus und deutete dann auf ihre Hand. „Er hat dir wehgetan. Und wer weiß, was er noch getan hĂ€tte
“
Leicht schĂŒttelte sie den Kopf. „Er wird schrecklich wĂŒtend sein. Und du weißt, was das bedeutet.“
„Lass uns doch fortgehen“, flehte Severus. „Jetzt, sofort. Er ist nicht da, bis er zurĂŒckkommt, sind wir in Sicherheit.“
„Es gibt keinen Ort, an den wir gehen könnten und an dem wir sicher wĂ€ren.“ Sie zog ihn mit ihrer linken Hand zu sich heran.
Severus blickte auf ihre andere Hand, die in einem unnatĂŒrlichen Winkel abgeknickt war. Er hob den Zauberstab und hielt die Spitze dicht ĂŒber das Gelenk. „Fraktur repararo.“
Eileen schrie vor Schmerz laut auf, als der Knochen in seine ursprĂŒngliche Position zurĂŒck glitt.
Erschrocken zog Severus den Zauberstab zur Seite. Ihr Aufschrei hatte ihn bis ins Mark getroffen und die feinen HĂ€rchen in seinem Nacken sich aufrichten lassen. „Mummy?“
Sie rang sich ein LĂ€cheln ab, das in ihrem schmerzverzehrten Gesicht kaum als ein solches zu erkennen war. „Schon gut, Sevy. Der Spruch war richtig. Die Wirkung ist nur etwas 
 heftig.“
„Ich wollte dir nicht wehtun“, flĂŒsterte er und TrĂ€nen schwammen in seinen dunklen Augen.
„Das weiß ich doch.“ Eileen nahm ihm den Zauberstab ab, richtete ihn auf ihr verletztes Handgelenk und wiederholte den Spruch.
Aufmerksam sah Severus zu. „Es reichte nicht, oder? Meine KrĂ€fte sind zu schwach.“
„Noch.“ Sie fuhr ihm liebevoll durchs Haar und stupste an sein Kinn. „Und der Zauber braucht eine Weile; es dauert, bis der Knochen zusammen gewachsen ist. Allerdings nicht so lange, wie es bei Muggel-Medizin der Fall wĂ€re.“
Skeptisch blickte Severus auf ihr Handgelenk, das nun zwar wieder normal aussah, dass sie jedoch ruhig hielt. „Warum nur lĂ€sst du dir das gefallen?“
„Ach Sevy.“ Sie seufzte leise und wirkte so mĂŒde und niedergeschlagen, dass er bereute, gefragt zu haben. „Es tut mir leid, dass du so aufwachsen musst. Und wenn ich könnte, dann wĂŒrde ich etwas Ă€ndern.“
„Aber das kannst du doch; du kannst doch zaubern“, erklĂ€rte er mit der unschuldigen NaivitĂ€t eines Kindes. „Du könntest ihn doch einfach in eine Kröte verhexen.“
„Nein, das könnte ich nicht.“ Sie sah ihn unschlĂŒssig an und seufzte dann leise. „Ich habe dir doch mal von dieser Schule erzĂ€hlt, auf der meine magischen FĂ€higkeiten weiter ausgebildet wurden.“
„Hogwarts“, erinnerte er sich sofort und ein sehnsĂŒchtiger Glanz trat in seine dunklen Augen.
„Ganz genau, Hogwarts.“ Sie legte ihren linken Arm um ihn, um seinen schmĂ€chtigen Körper enger an sich heranziehen zu können. „Ich war dort, fast sechs Jahre lang.“
Severus runzelte die Stirn. „Wieso nur fast sechs Jahre? Du hast mir doch mal erzĂ€hlt, dass es sieben Schuljahre dort gibt. Oder warst du so gut, dass du das siebte Jahr nicht gebraucht hast.“
In der Erinnerung daran trat ein wehmĂŒtiges LĂ€cheln auf ihr Gesicht und ein klein wenig Stolz glomm in den dunklen Augen auf. „Oh, ich war sogar eine sehr gute SchĂŒlerin. In ZaubertrĂ€nke war ich Klassenbeste. Doch dann wurde meine Mutter sehr krank und mein Vater holte mich nach Hause. Dumbledore versuchte ihn zu ĂŒberreden, mich in Hogwarts zu lassen, doch vergeblich. Mutters Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag und nach einigen Monaten starb sie.“
Severus schluckte und schaute stumm seine Mutter an, in deren Augen es verdĂ€chtig feucht glĂ€nzte. „Warum bist du nach ihrem Tod denn nicht nach Hogwarts zurĂŒckgekehrt?“
„Er ließ es nicht zu. Mein Vater war – oder ist, ich weiß nicht mal, ob er ĂŒberhaupt noch lebt – kein sehr netter Mann gewesen.“
„Also genau wie mein Vater.“
Eileen seufzte leise. „Ja“, gab sie schließlich zu, „aber anfangs war er nicht so – oder es fiel mir nicht auf. Mein Vater kommandierte mich nur herum und gehorchte ich ihm nicht oder war nicht schnell genug, verprĂŒgelte er mich oder setzte Magie ein, um mich zu bestrafen. Dann lernte ich eines Tages Tobias kennen, als ich in London unterwegs war. Er war der erste junge Mann, der mir wirklich Aufmerksamkeit schenkte, der mir zuhörte, den interessierte, wer ich war. Es dauerte nicht lange, bis ich mich in ihn verliebte und wir ein Paar. Heimlich natĂŒrlich, denn mein Vater durfte nicht wissen, dass ich einen Freund hatte.“
Severus war anzusehen, dass er sich den grobschlĂ€chtigen, brutalen Kerl, der sein Vater war, als jungen Mann vorzustellen versuchte – und dass ihm dies nicht gelang.
Auch Eileen bemerkte es und lĂ€chelte ihm zu. „Doch, Tobias war wirklich anders damals, jedenfalls benahm er sich anders. Mir schien er wie der starke Held meiner TrĂ€ume, mein Retter, der Anker, an dem ich mich festklammern konnte.“
„Bist du mit ihm weggelaufen?“, wollte Severus wissen.
„So ungefĂ€hr. Anfangs log ich Tobias an, erzĂ€hlte ihm, ich wĂŒrde in einem schönen HĂ€uschen auf dem Land wohnen und erfand Ausreden, wenn ich ein Treffen mal wieder nicht einhalten konnte. Auch, dass ich eine Hexe bin, verschwieg ich.“
„Wann hast du es ihm denn gesagt?“, hakte Severus nach, da Eileen aufgehört hatte zu sprechen.
„Das brauchte ich nicht mehr. Eines Tages folgte Tobias mir, heimlich. Ich war schon zu spĂ€t dran und achtete gar nicht mehr darauf, Umwege zu gehen. NatĂŒrlich wartete mein Vater bereits auf mich und schlug zu, noch ehe ich ganz durch die TĂŒr war. Tobias, der das mitbekam, stĂŒrmte hinein. Ich werde niemals den Ausdruck auf seinem Gesicht vergessen, als er meinen Vater und unsere dunkle, heruntergekommene Wohnung zum ersten und einzigen Mal sah.“
„Was hat er getan?“
„Nachdem er sich von seinem ersten Schock erholt hatte, hat er meinen Vater von mir weggerissen und sich vor mich gestellt. Daraufhin nahm mein Vater seinen Zauberstab und schickte einen Fluch auf ihn, der ihn bei vollem Bewusstsein lĂ€hmte. Ich löste den Fluch sofort wieder.“ Eileen befeuchtete sich die Lippen und sah zu dem hohen Fenster, hinter dem sich der Himmel bereits zu verdunkeln begann. „Kaum, dass er sich wieder bewegen konnte, packte Tobias mich und rannte los. Wir hielten erst an, als wir beide nicht mehr konnten.“
„Und dann?“, fragte Severus aufgeregt, da sie erneut gestoppt hatte.
„Die Nacht – inzwischen war es stockfinster und durch den Neumond herrschte wirklich Dunkelheit – verbrachten wir in einer alten, leer stehenden Scheune. Es regnete an sĂ€mtlichen Stellen durch und aus Angst, dass mein Vater uns gefolgt war, bekamen wir kaum ein Auge zu.“ Selbst nur davon zu erzĂ€hlen ließ sie noch schaudern.
Hermine empfand tiefstes Mitleid fĂŒr die zerbrechliche Frau; Eileen konnte zu dem Zeitpunkt nicht sehr viel Ă€lter als sie jetzt gewesen sein.
„Am nĂ€chsten Tag liefen wir in aller FrĂŒhe weiter“, fuhr Eileen zu erzĂ€hlen fort. „Erst spĂ€t am Abend fanden wir in einer sehr einfachen Herberge Unterkunft. Ich hatte kein Geld bei mir und auch Tobias besaß kaum etwas. Wir teilten uns eine Schale Suppe und als wir spĂ€ter in einem Zimmer waren, kamen wir endlich zum Reden. Ich erzĂ€hlte Tobias alles und er hörte zu. Nach dem, was er gesehen hatte, war er bereits schockiert gewesen, nach dem, was ich ihm erzĂ€hlte, stand nur noch Abscheu in seinem Gesicht. Er sagte, dass ich nie wieder zurĂŒckkehren dĂŒrfte. Was ich auch gar nicht wollte; mein Vater hĂ€tte mich wahrscheinlich getötet, wenn er mich zu fassen bekommen hĂ€tte.“
„Wo seid ihr dann hingegangen?“
„Wir hatten bald kein Geld mehr und nach Hause zu Tobias trauten wir uns nicht, da seine Wohnung zwar nicht in direkter NĂ€he von meinem Elternhaus lag, aber doch noch nah genug, dass mein Vater es hĂ€tte mitbekommen können. Denn ich war sicher, dass er sĂ€mtliche Mittel einsetzte, um meinen Aufenthaltsort zu erfahren. Tobias nahm Arbeit auf einer Baustelle an, so dass wir uns eine winzige Einzimmerwohnung in ziemlich herunter gekommener Gegend leisten konnten. Doch er versprach mir, dass es besser werden wĂŒrde und dass er fĂŒr mich sorgen wĂŒrde. Selbst traute ich mich noch nicht heraus, so dass ich kein Geld verdienen konnte.“
„Hast du dann nur zu Hause gesessen?“
„Ja“ Eileen lĂ€chelte ĂŒber den schockierten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes. „So schlimm war es gar nicht. Bei meinem Vater war ich nicht mehr als eine Dienerin, die jedem seiner Befehle unverzĂŒglich zu gehorchen hatte. Allein zu sein und Zeit fĂŒr mich zu haben, war etwas völlig Neues fĂŒr mich.“
„Du hast dich nicht gelangweilt?“, fragte Severus mit erstauntem Blick.
„Nein, kein bisschen. Und ich war ja auch nur in der Zeit allein, in der Tobias arbeiten war. Nach zwei Monaten machte er mir einen Antrag. Und ich sagte ja
“
„Ihr habt dann schon geheiratet?“
Hermine war ebenso ĂŒberrascht wie der junge Severus, der die Frage stellte. Andererseits tĂ€uschte Eileens mĂŒdes Aussehen darĂŒber hinweg, wie jung sie in Wirklichkeit noch war.
„Ja, das haben wir. Nicht nur, weil wir einander liebten, sondern vor allem auch, damit ich sicher vor meinem Vater war. Die Hochzeit fand in einer kleinen, abgelegenen Kapelle statt und als Brautkleid trug ich ein Gewand, das ich mir selbst genĂ€ht hatte – mit ein bisschen magischer Hilfe, denn ich kann nicht besonders gut nĂ€hen. Als Trauzeugen hatten wir nur den Hausmeister der Kapelle mit seiner Frau; wir kannten ja niemanden sonst in der Gegend und die Hochzeit musste heimlich geschehen. Der Pfarrer wollte uns zuerst nicht trauen, da ich nach Muggelrechnung noch nicht volljĂ€hrig war; mein 18. Geburtstag wĂ€re erst vier Monate spĂ€ter gewesen. Da bat ich den Pfarrer, eine Ausnahme zu machen.“
„Hast du ihm erzĂ€hlt, warum es so wichtig war?“
Eileen lĂ€chelte bei der Erinnerung. „Ja, dass es wichtig sei, mich zu verheiraten und zwar so schnell wie möglich, habe ich ihm gesagt. Allerdings erwĂ€hnte ich dabei nicht meinen Vater, sondern dich.“
„Mich?“
Eileen lachte leise und wuschelte ihm durchs Haar. „Liebling, ich war zu dem Zeitpunkt bereits schwanger. Man sah es noch nicht, aber wenn wir die vier Monate bis zu meinem 18. Geburtstag gewartet hĂ€tten, hĂ€tte man es ganz bestimmt gesehen.“
„Und dann hat der Pfarrer euch getraut?“
„Ja; er meinte, eine grĂ¶ĂŸere Schande als eine MinderjĂ€hrige ohne EinverstĂ€ndniserklĂ€rung des Erziehungsberechtigten zu trauen, sei es, ein uneheliches Kind auf die Welt zu bringen. Guck nicht so, ich weiß auch nicht, wie er auf solche Ideen kam. War mir aber auch egal; ich war froh, verheiratet zu sein.“
Hermine dachte an Muggelkunde und das, was sie ĂŒber jene Zeit wusste; im Jahr 1959 war es fĂŒr eine Frau wirklich noch eine gesellschaftliche Schande, ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen. Ebenso hatten Emanzipation und Gleichberechtigung noch keinen wirklichen Einzug gehalten.
„Kurz nach der Hochzeit kehrte ich dann doch noch einmal in mein Elternhaus zurĂŒck; nun musste ich mich ja nicht mehr verstecken.“
„Und dein Vater? War er nicht furchtbar wĂŒtend?“
„NatĂŒrlich war er das, aber mit Tobias Ring an meinem Finger konnte er nichts ausrichten und wagte nicht, mich anzurĂŒhren. Ich holte ein paar von meinen Sachen – viel war es ohnehin nicht, das ich besaß - und dann kehrte ich nie wieder dorthin zurĂŒck. Tobias und ich zogen kurz darauf in diese Wohnung. Wir mussten zwar immer noch sehr sparen, doch da ich nun auch ein wenig dazu verdienen konnte – mit ZaubertrĂ€nken und Amuletten, die ich herstellte – war es nicht mehr ganz so schlimm wie zu Anfang.“
„Aber jetzt arbeitest du nicht mehr“, stellte Severus fest.
„Nein, damit hörte ich schon vor Jahren auf. Doch der Reihe nach. In einer mondlosen Januarnacht wurdest du geboren. Draußen tobte ein schreckliches Unwetter und trotz des Feuers im Kamin war es furchtbar kalt. Tobias hatte aus dem Wald noch zusĂ€tzliches Holz geholt und das Fenster mit einer Decke verhangen, so dass es nicht gar so schlimm zog. Er war sehr um mich besorgt und auch um dich, denn du warst ein sehr kleines, dĂŒnnes Baby und die alte Hebamme sagte zwar nicht viel, doch ihr war anzusehen, dass sie nur wenig Hoffnung hatte.“ Sie zog ihren Sohn noch etwas enger an sich und Hermine konnte auf ihren harten ZĂŒgen erkennen, dass sie noch einmal jene Emotionen durchlebte, die sie damals gespĂŒrt hatte.
„Er hat Angst um mich gehabt?“
„Oh ja“, bestĂ€tigte Eileen. „Sogar sehr große. Und es machte ihn fast wahnsinnig, dass er nichts tun konnte. Drei Tage und NĂ€chte durch bangten wir gemeinsam um dein Leben und als du schließlich außer Gefahr warst, habe ich auf Tobias ein so glĂŒckliches Strahlen wie noch nie zuvor gesehen.“
„Hm“, machte Severus und nagte an seiner Unterlippe. Er konnte sich nicht daran erinnern, seinen Vater vor GlĂŒck lĂ€cheln zu sehen. Wenn Tobias lĂ€chelte, dann war das ein gemeines, verschlagenes Grinsen.
„Wir erlebten eine wunderbare Zeit zusammen und nach einigen Monaten nahm ich meine Arbeit wieder auf. Meine ZaubertrĂ€nke waren so begehrt, dass ich damit bald mehr verdiente als Tobias, der immer noch auf Baustellen schuftete.“
Hermine hörte das Bedauern in Eileens Stimme, das Severus ebenso vernahm. „Er hat sich nicht darĂŒber gefreut?“
„Nein, das hat er wahrlich nicht. Dass seine Frau mehr verdiente als er – noch dazu mit vergleichsweise leichterer Arbeit und der Hilfe meiner Magie – hat seinen Stolz schwer angekratzt. Er verbot mir schließlich, weiter zu arbeiten. Erst versuchte ich ihn zu ĂŒberzeugen, denn schließlich konnten wir das Geld gut gebrauchen. Doch er wurde nur wĂŒtend, wenn ich darauf zu sprechen kam und daher vermied ich das Thema bald gĂ€nzlich.“ Nachdenklich drehte sie ihren Zauberstab um seine eigene Achse. „Nun ja, es ist mĂŒĂŸig, weiter darĂŒber zu reden. Aber vielleicht verstehst du nun ein wenig besser, dass ich deinen Vater liebe.“
„Nein“, sagte Severus und stand mit ihr zusammen auf. „Er tut dir weh und behandelt dich wie seine Leibdienerin. DafĂŒr habe ich kein VerstĂ€ndnis. Und mir hat er nie gesagt, dass er mich liebt oder gar, dass er sich um mich sorgt.“
„Tobias fĂ€llt es schwer, so etwas zu zeigen.“
„Mir egal“, erklĂ€rte Severus trotzig.
„Schau nicht so verdrießlich. Die Zeiten werden auch wieder besser werden.“
Hier beendete Severus die Erinnerung und Hermine kehrte in die Wirklichkeit seines Quartiers zurĂŒck. In ihren Gedanken war sie jedoch immer noch gefesselt von dem, was sie soeben gesehen hatte.
„Aber die Zeiten wurden nicht besser, oder?“
„Nein, das wurden sie nicht.“ Severus seufzte leise. „Jedenfalls nicht fĂŒr meine Mutter. Kurz nach jenem Abend schenkte sie mir ihr Zaubertrankbuch und immer, wenn ich sicher sein konnte, dass mein Vater weg war, las ich darin. Bald konnte ich sĂ€mtliche TrĂ€nke auswendig, allerdings nur theoretisch; praktische Übungen wagte ich nicht.“
„Und wie kam es, dass du doch noch nach Hogwarts durftest?“
Hermine sah den Schmerz in seinem Gesicht und bereute, gefragt zu haben. Doch Severus drĂŒckte nur sanft ihre Hand und begann zu erzĂ€hlen: „In jenem Winter wurde meine Mutter sehr krank. Sie hustete schon eine ganze Weile, doch dann verschlechterte sich ihr Zustand rapide und sie lag fast nur noch teilnahmslos in ihrem Bett. Mein Vater konnte damit nicht umgehen; erst schrie er sie an, doch da sie nicht reagierte, blieb er immer öfter lange von zu Hause weg. Und wenn er dann zurĂŒckkam, roch er stark nach Bier oder Schnaps. Mutter erlebte den FrĂŒhling nicht mehr. Mein Vater trank daraufhin noch mehr und als die Eule mit der Nachricht kam, dass ich nach Hogwarts sollte, war er nur zu froh, mich loszuwerden. Ich glaube, er hat damals gar nicht wirklich realisiert, dass es sich um eine Zauberschule handelt.“
„Und in den Ferien? Du kamst doch im Sommer sicher nach Hause oder etwa nicht?“
„Ja, nach dem ersten Schuljahr. Und ich war klug genug, ihm nichts von dem, was ich zu dem Zeitpunkt schon alles gelernt hatte, zu erzĂ€hlen. Viel von ihm gesehen habe ich ohnehin nicht; tagsĂŒber arbeitete er, die Abende verbrachte er in billigen Pubs.“ Severus zuckte leicht die Achseln. „Er widerte mich nur noch mehr an, als frĂŒher. Im darauf folgenden Jahr bat ich Dumbledore in Hogwarts den Sommer ĂŒber bleiben zu können und er erlaubte es mir. Wenige Monate spĂ€ter erreichte mich die Nachricht, dass mein Vater tot sei; er war betrunken von einem Auto ĂŒberfahren worden. Da ich noch minderjĂ€hrig war, ĂŒbernahm Dumbledore dann die Vormundschaft fĂŒr mich.“
Hermine hatte immer gewusst, dass ein ganz besonderes und sehr enges VerhĂ€ltnis zwischen Severus und Dumbledore bestand, doch das es sich so verhielt, hĂ€tte sie nicht geahnt. Dumbledore hatte keine eigenen Kinder, war nie verheiratet gewesen. Severus musste fĂŒr ihn eine Art Sohn gewesen sein.
„Ohne Dumbledore
“ Er schĂŒttelte den Kopf. „Er war großartig, hat mich in allem unterstĂŒtzt und ich konnte stets zu ihm kommen, egal, was war. So ist es ja auch heute noch.“
„Aber ich fĂŒrchte, wenn er von uns erfĂ€hrt, wĂ€re er nicht sehr begeistert
“
Severus beugte sich vor, um sie zĂ€rtlich auf die Stirn zu kĂŒssen. „Begeistert wĂ€re er ganz sicher nicht; das ist wohl wahr. Aber sobald du dein letztes Schuljahr beendet hast, werde ich es ihm erzĂ€hlen.“
„Oh. Nun ja, ist sicher besser, wenn er es erfĂ€hrt, bevor er es selbst herausfindet.“ Bis zu ihrem Abschluss waren noch anderthalb Jahre zu ĂŒberstehen; eine gewaltig lange Zeit fĂŒr eine heimliche Beziehung.
„Ich bin froh, dass du so denkst.“
„Hmm“, murmelte sie zustimmend und zog ihn in ihre Arme. Von dem, was sie gerade gesehen und gehört hatte, war sie zutiefst berĂŒhrt. Und entsetzt, welch schreckliche Erlebnisse Severus bereits in so jungen Jahren hatte erleben mĂŒssen. Sie zog ihn in ihre Arme, hielt ihn mit aller Kraft umklammert. Irgendwann begannen ihre HĂ€nde ĂŒber seinen RĂŒcken zu streicheln, zogen sein Hemd aus dem Bund der Hose.
Severus ließ zu, dass sie ihm den schwarzen Stoff von den Schultern streifte. Er war nicht auf Sex aus gewesen, als er Hermine mit zu sich genommen hatte; einfach nur mit ihr zusammen zu sein und zu reden, war schon wunderbar, auch wenn so viele schmerzvolle Erinnerungen dabei geweckt worden waren.
Ihre HĂ€nde strichen ĂŒber seine nackte Brust, doch dann verharrte sie, sah zu ihm hoch und legte fragend den Kopf schief. „Ist etwas nicht in Ordnung?“
Er begriff, wie seltsam sein Verhalten auf sie wirken musste. „Ich war nur etwas in Gedanken.“
„Ich wollte dich nicht bedrĂ€ngen
“
„So schlimm fand ich das gar nicht“, sagte er trocken.
„Ich will in dieser Nacht in deinen Armen liegen“, flĂŒsterte sie. Der Wunsch, ihn zu berĂŒhren, ihn zu umfangen und fest zu halten, war nahezu ĂŒbermĂ€chtig in ihr.
Liebevoll strich er ihr ĂŒber die Wange und zog seinen Zauberstab hervor, um den VerhĂŒtungsspruch zu murmeln. Ein weiterer Spruch und ihre Kleidung glitt von selbst zu Boden.
Es war kĂŒhl in seinen RĂ€umen, doch kaum berĂŒhrte Severus ihre nackte Haut, loderte eine feuergleiche Hitze in Hermine auf. Ungeduldig drĂ€ngte sie sich ihm entgegen und versuchte, ihm die Hose herunter zu ziehen.
Severus schaffte es irgendwie, sie aufs Bett zu bekommen und sich gleichzeitig seiner Hosen zu entledigen. Er spĂŒrte, dass sie sich nach dem, was sie zusammen erlebt hatten und was sie in seinen Erinnerungen gesehen hatte, ebenso wie er selbst danach sehnte, sich an den Menschen zu klammern, der ihr am allermeisten bedeutete.


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Emma ist eine natĂŒrliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, mĂŒssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natĂŒrlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin