von Elli
Songfic mit dem Lied Valentine's Day von Linkin Park
Wie erlebt Ginny wohl den Valentinstag, weitweg von Harry, ihrer großen Liebe? Wird der überhaupt noch gefeiert unter Voldemorts Regime?
Es ist Februar des Jahres 1998. Gerade bin ich zum Wochenendausflug aufgebrochen, zusammen mit Neville, erstens weil ich nicht alleine sein möchte. Nicht heute. Nicht jetzt. Zweitens müssen wir beide ziemlich vorsichtig sein, wo wir uns blicken lassen. Egal ob Slytherins oder nicht, mit uns mögen derzeit nicht viele etwas zu tun haben. Aus Angst, es könnte ihnen so ergehen wie Luna oder vielen anderen, die verschleppt wurden. Gewohnheitsmäßig gehen wir in die Drei Besen, allerdings werden wir hier nur von den meisten angestarrt, als ob wir irgendwelches Ungeziefer wären. Ich möchte wieder raus, aber Neville will sich nicht klein kriegen lassen. Er setzt sich zu den anderen Gryffindors, die alle nicht besonders glücklich, und auch nicht besonders gesund aussehen. Die vielen Bestrafungen durch den Cruciatus haben bei allen irgendwelche Narben hinterlassen, seien es nun körperliche oder seelische. Teilweise sogar beides. Ich halte es nicht lange aus in dem Pub und gehe raus.
Draußen atme ich erst einmal tief durch und blicke mich um. Überall verliebte Pärchen, die Händchen haltend durch Hogsmeade schlendern. Natürlich. Es ist schließlich Valentinstag.
Ich will das alles nicht sehen. Überall dieses verliebte Getue. Und was ist mit mir?, will ich schreien. In meinem Inneren verwandelt sich alles langsam in Asche. Es ist als ob meine Gefühle abstumpfen. Und diese weggeweht werden. Und stattdessen sich dunkle Wolken breit machen. Als ob es heute nicht mehr hell werden würden. Nur noch dunkel…
My insides all turned to ash, so slow
And blew away as I collapsed, so cold
A black wind took them away, from sight
And held the darkness over day, that night
Ich will einfach nur noch weg. Diese ganze Liebe. Ich sterbe fast vor Sehnsucht. Wieso kann ich nicht genauso wie sie diesen Valentinstag genießen? Mit meiner großen Liebe. Wieso wird uns das alles verwehrt?
Langsam wird es kalt. Wolken ziehen auf und der Wind fängt an zu blasen. Aber das ist mir egal. Im Moment ist mir alles egal. Alles.
And the clouds above move closer
Looking so dissatisfied
But the heartless wind kept blowing, blowing
Ich ringe damit, dass ich nicht anfange zu heulen. Bisher habe ich immer die Starke gespielt, aber langsam bricht die Fassade. Ich laufe orientierungslos durch Hogsmeade. Ich merke, dass ich an der heulenden Hütte angelangt bin. Was soll's? Da bin ich wenigstens ungestört und kann meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Inzwischen hat es richtig zugezogen. Es fängt an zu regnen. Der Regen durchnässt mich bis auf die Haut, aber das kümmert mich nicht. Soll er doch. Inzwischen ist es auch dunkel geworden. Vielleicht sollte ich meinen Zauberstab entzünden? Nein. Ist doch egal, wenn ich irgendwo gegen laufe.
I used to be my own protection, but not now
Cause my path had lost direction, somehow
A black wind took you away, from sight
And held the darkness over day, that night
Ich vermisse ihn so sehr. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als jetzt, hier und heute mit ihm zusammen zu sein. Wieso geht es nicht? Nur weil dieser blöde Voldemort auf dem Machttrip ist, ist es uns verwehrt, zusammen zu sein.
Was macht er wohl gerade? Ob er wohl auch an mich denkt. Schließlich ist heute Valentinstag. Tief in meinem Inneren spüre ich, dass er auch an mich denkt. Nur dass er nicht ganz alleine ist. Er hat Hermine und Ron bei sich. Ich hingegen. Ich bin allein. Weil du nicht da bist.
So now you're gone,
and I was wrong
I never knew what it was like
to be alone
On a Valentine's Day, on a Valentine's Day
On a Valentine's Day, on a Valentine's Day
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