von Judi2823
Wo blieb der verdammte Zug? Sollte er nicht schon längst da sein?
Ron sah Harry an. Der schaute genauso aufgeregt und ungeduldig, wie er sich fĂĽhlte.
Die beiden sahen sich Gleis 9 Âľ noch mal genauer an, es waren kaum schon Eltern oder Freunde da.
Ron sah auf die Uhr. Kein Wunder der Zug wĂĽrde ja auch erst in einer halben Stunde kommen. Na super!
„Harry, du weißt schon, dass wir eine halbe Stunde zu früh sind, oder?“
„Ja, hab ich auch gerade bemerkt. Lust auf ’nen Kaffee?“
„Spitzenidee, komm!“
Sie tranken gemütlich ihren Kaffee, währenddessen erzählte Harry Ron alles, was er für Ginny geplant hatte (was Ron nicht unbedingt so genau wissen wollte) und dann gingen sie zurück zum Bahngleis. Harry und Ron hatten sich schon seit Tagen auf diesen Morgen gefreut: Heute kam Hermine wieder.
Das war der Hauptgrund warum sie sich so freuten, aber auch Ginny und Neville wollten sie wieder sehen.
Harry hatte für Ginny einen Blumenstrauß und für Hermine ihre Lieblingsschokolade in den Händen, während Ron für Hermine einen Blumenstrauß von Harry und sich selbst in der Hand hatte.
Langsam füllte sich das Gleis und zwei Minuten vor zwölf Uhr waren auch Mr. und Mrs. Weasley, sowie Percy und George da.
Dann pünktlich um zwölf Uhr kam auch der Zug, Schüler stiegen aus und wurden von ihren Eltern und Freunden mit Freudenschreien begrüßt.
Die Weasleys hielten Ausschau nach bekanntem roten oder braunen Haaren, doch bisher ohne Erfolg.
Doch dann kam Ginny auf sie zu gerannt und wurde direkt von Harry umarmt. Scheinbar vergaßen die beiden kurz alles um sich herum, denn sie küssten sich ausgelassen bis Mrs. Weasley „Ginny!“ schrie und Ginny dann aus Harrys Armen „befreite“, um sie selbst zu umarmen.
„Hey Ron! Hi Harry! Schön euch mal wieder zusehen!”
„Neville!“, riefen Ron und Harry gleichzeitig strahlend und begrüßten ihn mit kurzen männlichen Umarmungen.
Als Ginny von allen Weasleys mal gedrĂĽckt worden und Neville zu seiner GroĂźmutter gegangen war, war immer noch keine Hermine in Sicht.
„Worauf warten wir denn noch, lasst und gehen!“, meinte Ginny und sah ihre Eltern und dann auch Harry fragen an, „Oh, Harry! Sind die für mich. Oh, die sind ja wunderschön. Danke!“
Sie hatte die Blumen bemerkt und sie Harry sofort aus der Hand gerissen. Zum Dank gab sie ihm dann auch noch einen schönen langen Kuss.
„Wie worauf warten wir noch?! Auf Hermine natürlich!“, sagte Mr. Weasley.
Ginny löste sich aus der Umarmung und sah ihren Vater überrascht an:
„Auf Hermine brauchen wir nicht zu warten. Sie ist doch vor drei Tagen mit einem Portschlüssel nach Australien gereist, um ihren Eltern beim Umzug zurück nach England zu helfen. Hat sie euch das nicht gesagt?“
„Was!!“, reifen Harry und Ron gleichzeitig. Ron ließ die Blumen fallen und die Schokolade landete ebenfalls auf dem Boden.
„Oh Gott! Das war für sie. Ihr habt gedacht sie kommt“, sagte Ginny, „da muss ich euch leider enttäuschen“.
„Oh, ja. Na dann gehen wir jetzt wohl lieber nach Hause“, meinte Mrs. Weasley.
„Das kann doch nicht sein! Das - das - ich – wir...“, stotterte Ron entsetzt.
„Ginny, sag, dass das nicht dein Ernst ist. Ron und ich haben uns seit Tagen auf heute gefreut, weil wir Hermine wiedersehen wollten. Sie hätte uns doch gesagt, wenn – oder nicht? Das kann doch-“
„nicht wahr sein!“, beendete Ron den Satz für Harry, der genau dasselbe dachte. Ginny sah die Jungen mitleidig, aber auch ein wenig enttäuscht an.
„Tut mir leid. Aber es ist die Wahrheit. Wenn sie euch das nicht gesagt hat, hat sie es vielleicht auch einfach nur vergessen. Vielleicht schreibt sie euch ja noch. Jetzt wo ihr euch dich schon seit Wochen auf den heutigen Tag gefreut habt, um SIE wieder zusehen!“, sagte Ginny und man hörte deutlich ihre Enttäuschung.
„Oh, Ginny. Wir haben uns auch auf dich gefreut, okay? Wozu hätte ich dir sonst Blumen mitgebracht“, sagte Harry, nahm sie den Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Danach sah Ginny direkt viel glücklicher aus.
„Kommt jetzt!“, sagte Mrs. Weasley; nahm Ginnys Hand und zog sie durch die Absperrung, die zu dem Muggelteil des Bahnhofs führte.
„Ja, eure Mutter hat recht. Kommt!“, sagte Mr. Weasley und ging durch die Wand. Seine Söhne und Harry folgten ihm, wenn auch Harry und Ron mit traurigen Gesichtern.
Im Fuchsbau angekommen, wurden sie von Bill und seiner Frau Fleur begrüßt. Als sich alle hingesetzt hatten sagte Fleur plötzlich:
„Ach ja, ’arry und Ron, vor’in kam eine Eule mit einem Brief für euch. Zie ist dann aber direkt weitergeflogen. Der Brieef liegt auf dem Zofa“.
Harry und Ron stürzten los, beide mit der selben Hoffnung. Ron war zuerst da, durch seine langen Beine, und hielt den Brief in der Hand. Er hielt ihn so, dass Harry ihn lesen konnte, denn auf dem Umschlag stand feinsäuberlich: „Für Harry Potter & Ron Weasley“. Sie sahen sich an. Das war auf jeden Fall Hermines Schrift.
„Mach ihn auf! Mach ihn auf!“, drängte Harry. Also öffnete Ron den Briefumschlag und nahm das darin gefaltete Papier heraus. Was er ja nicht ohne Harrys Drängeln gemacht hätte... neiiin.
Ron faltete ihn mit seinen groĂźen Fingern auseinander und die beiden Jungen begannen zu lesen:
Lieber Ron, lieber Harry,
ich hoffe die Eule hat es noch früh genug zu euch geschafft. Damit meine ich vor dem 1. Ferientag. Ich werde nämlich nicht mit dem Hogwartsexpress nach London fahren. Ich bin am Montag nach Australien ge- ähm, ich erfinde jetzt mal ein Verb. Lacht nicht! –portschlüsselt.
-Ihr habt gelacht! Ich weiĂź es genau!-Ron sah Harry an und die beiden grinsten von einem Ohr zum anderen. Hermine kannte sie einfach zu gut. Sie lasen weiter:
Ja, Australien. Ich weiß wir wollten uns am Anfang der Ferien treffen. Ich hatte mich auch schon total darauf gefreut. Aber meine Eltern haben mit Professor McGonogall gesprochen und mich schon früher von der Schule geholt. Sie wollen nämlich noch diesen Monat nach England fahren und wieder in unserem alten Haus einziehen! Ist das nicht toll, ich hab mich so gefreut, als ich es erfahren habe! Endlich sind sie nicht mehr so weit weg von mir. Ich bin jetzt schon zwei Tage in Australien und helfe ihnen alles zu regeln. In ein oder zwei Wochen bin ich wieder in England. Dann helfe ich ihnen noch ein paar Tage das Haus einzurichten und dann komm ich zum Fuchsbau – wenn das für deine Eltern in Ordnung ist, Ron – Meine Eltern wollen vielleicht auch mitkommen. Ich freu mich jetzt schon! Drei Monate ohne euch, ist echt verdammt – Ja, Ron, ich hab geflucht. Es tut mir leid =) – lange Zeit. Ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich euch vermisst habe. Oh, Ich fang gleich an zu heulen. Fühlt euch von mir ganz fest umarmt, ja?!
Ach, ich muss euch noch was sagen. Meine UTZ! Ich hab alles geschaft, fast immer mit Höchstpunktzahl! Nur in Astronomie und Arithmatik habe ich nur 99% geschafft. Aber Professor McGonagall hat gesagt, sie wäre so stolz auf mich und , dass ich die klügste junge Hexe wäre, die sie je kennen gelernt hätte. Ich war so glücklich. Ich glaube, dass war das Beste, was mir bis jetzt gesagt wurde. Aber dann, ich war noch total neben der Spur wegen dem Kompliment, hat sie mich einfach umarmt. UMARMT – MEIN VORBILD HAT MICH UMARMT! DIE BESTE UND SCHLAUSTE HEXE, DIE ICH JE GETROFFFEN HABE, HAT MICH UMARMT!!
Ja, wie ihr euch es sicher denken könnt, war es dann um mich geschehen. Ich hab ihren schönen Umhang vollgeheult. ICH HAB IHREN UMHANG VOLLGEHEULT! Das war so peinlich. Aber ihr hat das überhaupt nichts ausgemacht. Sie hat mich einfach nur noch fester an sich gedrückt. Dann hat sie mich losgelassen und hat gesagt, dass sie immer für mich da wäre und dass ich sie ganz oft besuchen solle. Das war einer der schönsten Momente meines Lebens.
Aber damit nicht genug, auf einmal meinte sie, sie hätte noch eine Nachricht für mich. Sie sagte, dass das Ministerium noch eine Stelle in der Abteilung, die sich um Rechte von magischen Geschöpfen (wie Hauselfen und Kobolde usw.) kümmert, frei hätte und dass ich - ICH! – anfangen könnte, wenn ich wollte.
ICH HAB EINE STELLE IM MINISTERIUM! UND ES IST SCHON ALLES GEREGELT! Ich hab Professor McGonagall direkt noch mal umarmt. Ich war so glücklich, bin ich jetzt immer noch, wenn ich daran denke. Ja, gut, soviel zu dem Thema .Ich hoffe euch geht es gut! Oh Gott, ich muss euch noch total viel erzählen, wenn ich wieder in England bin.
Ron, grüß deine Familie ganz lieb. Und Harry, gib Teddy einen Kuss – Ja, okay. Männer küssen sich nicht. – eine Umarmung von mir. Ich schreib euch dann noch einen Brief, wann genau ich komme.
Ach so und wenn ihr schon am Bahnhof wart, tut es mir schrecklich Leid.
Alles, alles Liebe
Hermine
Die Jungs waren beide etwa beide gleichzeitig fertig und sahen sich freudestrahlend an. Klar, es war furchtbar, dass Hermine erst in zwei Wochen wiederkam. Aber sie freuten sich einfach so sehr mit ihr ĂĽber ihren Abschluss, die RĂĽckkehr ihrer Eltern nach England und ihren neuen Job.
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